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rung des Bieres müssen die Brauer unbedingt gewiffe Stoffe verwenden, deren Verwendung nach dem Gefeß wie diejenige von Surrogaten bestraft wird. Obwohl die Motive zum Nah­rungsmittelgeset f. 3. die Klärung des Bieres mittelst Haufen­blase oder Tannin für durchaus legal erklärten, find zahlreiche Bierbrauer wegen der Anwendung dieser Mittel bestraft wor den; obgleich sich die Verwendung der Salicylsäure technisch als durchaus unumgänglich für die Haltbarmachung des Bieres, namentlich des überseeisch zu exportirenden, längst erwiesen hat, so daß das Bier ohne diesen Busas absolut unverschickbar ist ich möchte den Herrn, der eben Dio! ruft ( Ruf: Dho!) bitten, seine schäßenswerthen Erfahrungen uns doch nachher vorzutragen( Heitei feit) find eine ganze Reibe von Brauern verurtheilt worden. Eine Reihe deswegen schwebender Prozeffe find freilich neuerdings eingestellt worden, weil die betreffenden erportirenden Brauereien eitlärten, sonst ihren Geschäftsbetrieb zu beschränken oder ganz aufgeben zu müssen. Aber andere Staatsanwälte können andere Auffassungen haben, und so dauert die Ungewißheit fort. Der Brauer, der zur Verhütung des Schimmels und zur Reinigung der Hefe Salicylsäure be nugt, wird bestraft, darf aber ungestraft mit Salicyl äure behan­deltes Malz oder damit gereinigte Hefe beziehen. Das sind unhalt bare Zustände. In Bayern wird jeßt die höchste Biersteuer gezahlt, welche namentlich die Landbrauer nicht auf die Konsumenten abwälzen fönnen; sie machen deshalb mehr oder minder ge­lingende Versuche, ein weniger haltbares Bier herzustellen. Der Brauer muß endlich einmal ganz ficher wissen, was er in der Brauerei anwenden lann und was nicht. Ist es doch nothwendig gewesen, die Frage, ob Buchholzspähne zur Klärung verwendet werden dürfen, bis ans Reichsgericht zu treiben! Wir müssen einem solchen Zustande der Unsicherheit, wie er früber nicht entfert bestanden hat, endlich und baldigst auf ge­jeglichem Wege ein Biel segen!( Beifall lints.)

Abg. Stolle( Sozialdemokrat): Das Nahrungsmittel geses ist nicht zu streng, es sollte noch strenger sein. Gerade beim Biere wird man oft durch gewiffenlose Menschen geschä­digt, Milde würde da nur dem Betruge Thür und Thor öffnen. Viel wichtiger wäre es aber noch, wenn das Reichsgesundheitsamt Darauf fähe, daß gehörige Ventilation in den Fab iken geschaffen würde, damit nicht gewiffenlose Unternehmer die Gesundheit ihrer Arbeiter aufs Spiel sezen. Damit würde man viele Menschen glücklich machen. Ferner: Durch die Abfuhr der Fäkalstoffe werden die besten Gewäffer verdorben. Auch hierüber wäre eine Untersuchung nothwendig. Die Sozialdemo fraten würden bereit sein, für solche Zwecke größere Summen zu bewilligen, wenn von dem Gesundheitsamt wirksamer eingegriffen würde. Das würde zum Nußen der ganzen Be­völkerung sein. In dieser Richtung könnte die Reichsregierung einen Gefeßentwurf einbringen, die Mittel zur Ausführung desselben würden gern bewilligt werden. Auf einen dritten Uebelstand, auf die vielfachen Beschwerlichkeiten seitens der Vers waltungsbehörden hat der Abg. Lingens hingewiesen. Da tönnte aber Hülfe geschafft werden, wenn endlich die Verwal tung der Friedhöfe den Gemeinden übertragen würde. Von Diesen werden Hunderttausende gefordert, aber im Uebrigen haben sie nichts zu sagen. Die Kirchengemeinden weigern sich aber, auch etwas zu den Kosten beizutragen, wenn Summen nothwendig find. Schaffen Sie hier Abhilfe.

Das Kapitel wird genehmigt.

Bei Kapitel 13a, Reichsversicherungsamt, erklärt Referent von Bunsen , die Regierung sei damit einverstanden, daß bei Bildung von Berufsgenossenschaften möglichst diejenigen Beamten angestellt werden, welche bisher in Privatversicherun­gen thätig gewesen sind.

Das Kapitel wird genehmigt, ebenso der Rest der ordent­lichen Ausgaben.

Uuter den einmaligen Ausgaben befindet sich eine Posttion von 150 000 Mark zur Förderung der auf Er schließung von Bentralafrita gerichteten Un­ternehmungen.

Die Kommission beantragt, wie bisher nur 100 000 Maik zu bewilligen, während der Abg. von Massow die Wiederhers stellung der Regierungsvorlage, die Bewilligung von 150 000 Mart beantragt

Referent v. Bunsen : Die Kommission hat beschlossen, die Ablehnung der mehrgeforderten 50 000 Mt. zu beantragen. Für die Ablehnung spricht der Grund der Sparfamkeit um so mehr, als nähere Erklärungen über die Dringlichkeit bis­her nicht abgegeben seien. Die Kommission bat sich nicht entschließen tönnen, eine Dringlichkeit der Mehrausgabe von 50 000 Mart in diefer Beziehung zu bestätigen. Man darf nicht die Anschauung haben, daß man eine Bagatelle auch bewilligen könne, sobald über Bewilligung eines größeren Theils der Hauptfumme eine Uebereinstimmung berriche. Deshalb hat die Mehrheit die geforderte Erhöhung abgelehnt. Es wurde dabei nicht in Abrede gestellt, daß die wissenschaftliche und praktische Seite der Thätigkeit der Afrikanischen Gesellschaft alles Lobes werth sei. Andererseits wurde hervorgehoben, daß, wenn die Afrikanische Gesellschaft in Deutschland überhaupt thre Thätigkeit fortseßen solle, diese Mehrbewilligung die ge­ringste Summe fet, welche für die Arbeiten als nothwendig zu betrachten set. Man führte aus, daß die Arbeiten der Afrika­nischen Gesellschaft in Deutschland zur Erforschung Inner­afrifas bisher von allergrößtem Erfolge begleitet gewesen seien, daß fie mit geringerem Betrage als bet sonstigen Forschungs­reifen durchgeführt seien. Es ist den Reisenden der Afrikanischen Gesellschaft gelungen, von Nordwesten und Südwesten nach Inner- Afrika vorzubringen, aber die Gesellschaft ist jetzt ge­zwungen, fich auf eine einzige Frage zu beschränken und die Erforschung Afrikas zu fördern. Die Verbindung von Banzis bar nach dem Tanganjika- See , von Marolto rach dem Senegal bat stattgefunden. Man habe es sich versagen müssen, den Dften weiter zu untersuchen, man habe sich fest entschlossen, nur den Kongo allein zu erforschen und darin Außerordent­liches geleistet. Bogge gelangte in das Land der Freundschaft, das sonst rem Europäer unzuaärglich_mar, und sei auch bei feiner zweiten Reise von glücklichem Erfolge gekrönt gewesen. Unter diesen Umständen war die Minorität der Kommission der Meinung, daß die Bewilligung von 50 000 Mart das Ge­ringste sei, was man geben fönnte. Der Moment des Zusam mentretens der allgemeinen Kongofonferenz, welche zum ersten Male nicht blos die Kulturvölker Europas . 1ondern die Kultur­völker jenseits des Dzeans unter ihren Mitgliedern zählt, hat nun die größten Kulturfragen ar geregt, vollständige Feiheit Der Strommündung, des Handels innerhalb des Rongobeckens. In einer Denkschrift bot die afrikanische Gesellschaft, die durch den Fre herin von Schleinig in der Kongokonferenz vertreten war, die vollständige Fre het der Flup fommunitation gefordert, eine Forderung, die auch von der internationalen Rongogesell­schaft in Brüffel 6 stätigt wurde. Das Resultat ift, daz die Kommission Sie ersucht, die mehrgeforderten 50 000 Mt. a b= zulehnen.

Aba. v. Massow: Ich glaube, man kann nicht besser für die Vorlage sprechen, als der Herr Referent( Sehr richtig! tech's.) Ich habe aber keine große Hoffnung, daß, nochdem fich im Hause eine Mehrheit gefur den, die dem ersten Beamten des Reichs die Mittel zur Entlastung von den Geschäften ver weigerte, daß die Summe jet bewilligt wird. Dis hat mich doch nicht abgehalten, die Wiederherstellung der Regierungs­vorlage zu beantragen. Wir finden ten Posten übrigens schon im vorigen Jahre, allerdings mit einer geringeren Eumme. Damals hat der Reichstag die Forderung anstandslos bewilligt. In diesem Jahre wurden 50 000 M. mehr gefort eit, und die Burde regierung begründet das mit dem Hinweis, daß die Reisen und Forschungen doch dem Hindel dienen und jetzt Dr Referent empfiehlt wei er ausgedehnt werden müssen. nur 100 000 M. zu bewilligen und begründet es mit dem Hinweise auf die finanzielle Lage des Reiches. Es wäre aber

schlimm, wenn sich eine Abstimmung wie die vom Dezember| v. J. angeblich aus Sparsamteitsrücksichten wiederholte. Wir dürfen die Unterstüt ng nicht zurückziehen, wenn wir die Unternehmungen der Gesellschaft nicht schädigen wollen. Wir haben einen Wechsel gegeben, den wir iegt einlösen müssen. Was würde es für einen Eindruck machen, wenn es heißt, der Reichstag hat nicht geglaubt, die nothwendigen Mittel für Reisen zur Difpofition stellen zu können.( Buruf: Sind fte denn nothwendig?) Die 50 000 m. find nothwendig, sonst würden fie von der Regierung nicht gefordert werden.( Heiterkeit links.) Was für einen Eindruck würde das im Auslande machen, menn man hinweist auf die großen Erfolge in der auswärtigen Politik? Der Hinweis auf eine Vorlage, welche uns bald bes schäftigen wird, sollte Sie doch wohl bewegen, hier zuzustimmen. Ich bitte Sie also, bieten wir dem Lande nicht das uner freuliche Schauspiel, daß der Reichstag der Bundesregierung freuliche Schauspiel, daß der Reichstag der Bundesregierung eine Forderung ablehnt, die wohlbegründet ist. Meine Herren! Für solche Zwecke hat das Deutsche Reich noch Geld, der Reichstag muß es bewilligen; bedenken Sie doch, was andere Länder für solche Zwecke bewilligen. Deshalb bitte ich, stimmen Sie für meinen Antrag.

Abg. Roemer: Die nationalliberale Partei wird dem Antrage auf Wiederherstellung der Regierungsvorlage zu­stimmen. Als Mitglied des Ausschusses der deutschen Afrikani­ schen Gesellschaft kann ich Ihnen mittheilen, daß dieselbe bei ihren Mitteln nur einen kleinen Theil ihrer Pläne hat realis firen lönnen; und nichts destoweniger find ihre Erfolge, wie ja allfeitia anerkannt wird, fehr große. Als wir uns 1878 in Derselben Frage einem auf Wiederherstellung der damaligen Regie­rungsvo: lage gerichteten Antrage des Abg. FürstenHohenlohe gegen über befanden, sprach ich es aus, die Erforschung aon Afrika werde nicht blos für die Wissenschaft, sondern auch für Handel und Verkehr große Erfolge bringen; diese Behauptung hat das mals freilich wenig Glauben gefunden; und die Bewilligung der 100 000 M. ist wohl damals rein im Interesse der Wiffens fchaft erfolgt, etwa wie man auch für die Expedition nach dem fchaft erfolgt, etwa wie man auch für die Expedition nach dem Nordpol u. dergl. Summen bewilligte. Heute liegt die Sache ganz anders. Die ganze deutsche Nation ist heute von dem Gedanken an Afrika erfüllt, mehr soaar als die Umstände es rechtfertigen.( Sehr mabr! linls.) Die Reichsregierung hat große Strecken von Afrika unter ihren Schuß gestellt. Diese Thatsache in Verbindung mit der Abhaltung des Kongresses, Thatsache in Verbindung mit der Abhaltung des Kongresses, welcher für alle Welt die Ausnußung der von dem Kongo und Niger durchströmten Länder freigiebt, legt es uns nahe, diese fleine Summe zu bewilligen. Kaufmännischerseits wird auch diese praktische Seite der Sache besonders ins Auge gefaßt. Ich kann Ihnen nur dringend die Annahme der Regierungs­voilage empfehlen.

Abg. Witte: Die Rede des Abg. v. Maffow muß ganz eigenthümliche Gedanken aufkommen laffen über die Berathung und Abstimmung über diesen Gegenstand in der Kommission. Die Mehrheit der Freifinnigen, wie ich selbst, hat für den An­trag der Regierung gestimmt, und die Abstimmung der anderen Parteien war feine gefchloffene: einige Mitglieder der konser­vativen Partei haben für die Ablehnung gestimmt.( Große heiterkeit.) Jb möchte doch die Infinuation, als ob hier im Hause eine Mehrheit sich gefunden, um wohlbegründete Forde rungen der Regierung abzulehnen, zurückweisen. Wir unter­ziehen jede Forderung jeder Zeit einer fachlichen Prüfung; gerade daraus entstehen eigenthümliche Brsammensetzungen der Mehrheit des Hauses. Freilich halten wir nicht mit dem Abg. v. Massow schon deshalb eine Forderung für wohlbegründet, weil sie von der Regierung gestellt wird. Was wir in der Kommission vermißt haben und noch vermissen, ist eine Mit­theilung darüber, was denn die Afrikanische Gesellschaft für das, was die Regierung ihr bewilligt, geleistet hat, wie die Gelder zur Verwendung gekommen sind. Hierüber möchte ich eine nähere Auskunft haben und beantrage deshalb, den Titel zur nochmaligen Beraihung in die Budgetkommission zurück zu vers weisen.

Abg. Grad: Meine Freunde und ich werden für die Bewilligung der Regierungsforderung stimmen. Die deutschen Forscher haben auf diesem Gebiet überall viel geleistet; daß wird allerseits anerkannt, da kann auch das Deutsche Reich etwas thun.

Abg. Windthorst: Herr v. Maffow hätte diese An­gelegenheit für sich und ohne Rückicht auf andere Pofitionen beg ünden sollen. Was in dieser Beziehung geschehen ist, resp. noch zu geschehen hat, darüber werden wir zu einer anderen Beit zu reden volle Gelegenheit haben. Ich halte es für nicht gedeihlich, für die weitere Erörterung des Etats gewisse Be wegungen, die auswärts gemacht werden, hier in das Haus zu übertragen.( Beifall,) Wir sind gesonnen, den Etat zu prüfen, das Nothwendige zu gewähren und daß nach unserer Ansicht nicht Nothwendige zu versagen. Dazu find wir verpflichtet burch die Stellung, die jeder Abgeordnete an fich schon hat, burch die Aufträge, die unsere Wähler uns bei den legten Wahlen gegeben haben, und gegenüber dem enormen Defizit. Es ist klar, daß wir für alle die Ausgaben, die wir be willigen, neue Steuern werden bewilligen müssen; und nach meiner Ansicht verträgt das deutsche Volk neue Steuern nicht. Das kann uns nicht hindern, nach allen Richtungen au prüfen, ob nicht doch zu weiterer Entwickelung der ein­heimischen Industrie und zur weiteren Beschaffung von Stätten für Ansiedlung der Bevölkerung, welche in der Heimath nicht bleiben fönnen, neue Mittel nothwendig find; und ich bin ganz und gar einverstanden mit einer Politit, für Deutsche ges eignete Rolonieen zu finden. Darüber ist gar nicht zu streiten; es fann nur darüber ein Streit sein, was geeignet ist und was nicht. Eine Reihe von Kolonien, die man ins Auge gefaßt hat, halte ich nicht für geeignet, einen Erfolg für den Export und für die Ansiedelung von Menscheen zu gewähren. Dazu rechne ich Angra Bequenna, wo nach meiner festen lleberzeugung Menschen nicht wohnen können. Ob man dort Kupferminen finden wird, wird sich ja noch zeigen. Die Leute selbst, die dort Geschäfte treiben, rathen von der Einwanderung in diese Gegenden ab. Ich habe diese Bemerkungen nur hineinges schoben, um von vornherein zu sagen, daß ich für meine Per son feines megs gesonnen bin, mich gegen Kolonisation im зи Allgemeinen erklären. Für geeignete Kolonisation werde ich eintreten soweit die konzentrirte Kraft des Reiches in Europa dadurch nicht geschwächt

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Bei der zur Diskussion stehenden Position handelt es sich um die Bewilligung einer Summe, welche nicht direkt in die Hände der Regierung gelegt wird. Wenn die Regi­rung fagte: wir wollen da und dort eine Kolonie gründen, bazu brauchen wir eine Kommission, die das und dies unter­suten soll, und dazu find Mittel nöthig, da wäre die Sache eine andere als hier, wo wir einer andern Gesellschaft Mittel gewähren follen. Indessen, da wir einmal 100 000 Marf be­milligt haben, ist diese Frage ja entschieden. und es handelt sich nur um die Erhöhung dieser Summe. Dafür sind aber feine direk en Gründe angegeben worden. Der Berichterstatter hat gesprochen, wie einer, der in der Kommission für die Sache war, die Gründe, die dagegen vorgebracht worden sind, hat er

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gerne betreten und bin für dieses theilweise Entgegenkomm den Herrn Vorredner schon sehr dankbar: wenn ich ihn ni betrete, so bin ich genöthigt, die Gründe, die mich davon a halten, doch wenigstens anzudeuten. Wenn wir ein fold Terrain näher bezeichneten: glaubt der Herr Vorredner glaubt der Reichstag , daß andere Nationen, die unsere Ro nisationsversuche nicht mit dem Entgegenkommen aufgenomm haben wie es ihnen meines Erachtens leicht und unsc lich gewesen sein würde-, daß die warten würden, bis einen bestimmten Punkt erforscht und erreicht haben? We wir ihn hier andeuten, so reicht das meines Erachtens daß eine fiemde Flagge morgen dort aufgezogen wird( richtig! rechts), telegraphisch -, und andere Nationen bab viel bereitete und nähere Kräfte. Sie können hierüber ebe wenig genauere Auskunft verlangen, wie über manche dipl matischen Dinge, deren Erfolg man dadurch nur schädigt, d man fie vorzeitig veröffentlicht, andere kann man ja dadu fördern, daß man sie rechtzeitig veröffentlicht, indem man öffentliche Meinung dafür zu Hilfe nimmt. Ich möchte dann n darauf aufmerksam machen, daß die ganzen Kolonialbestrebung die wir seit 2 Jahren in Angriff genommen haben, in der de schen Nation über meine und, ich glaube, über unser d Erwartungen Anklang und entgegenkommende Aufnahme funden haben.( Sehr richtig! rechts.) Die Regierung Daraus eine Mabnung genommen, daß sie für den Fonds, gewissermaßen die Vorbereitung, im amerikanischen Kolon tionsfinne das Pionierwesen, den Pionierdienst für fünf foloniale Ausdehnungen zu leisten hat, in dieser Pof Ihnen eine kleine Verstärkung vorschlug. Sie war der Ue zeugung, in der Voraussetzung, daß natürlich der Reich die öffentliche Meinung der deutschen Bevölkerung vertritt, die Regierung hier ein bereitwilliges und freundliches gegenkommen finden, ja, daß fie getadelt werden würde, fie die Möglichkeit, die Kolonien, die an der Küste von gegründet wurden, nach dem Innern hin für den A unserer Industrie, für den Abzug unserer überschüssigen völkerung nußbar zu machen, wenn sie diese Möglid irgend wie auch nur der Zeit nach versäumte, wenn fie von Ihnen nicht die Mittel verlangt, wenigstens eine vorläufige Vorbereitung und Ermittel möglich machen, ob und nach welcher Richtung unsere tolonien Aussicht haben, Handelsverbindungen anzufnüpfen auszudehnen. Es hat in der ganzen Welt Erstaunen en welche Erfolge einzelne englische und amerikanische Reise beispielsweise Mr. Stanley- der vor kurzer Zeit uns besucht bat, welche Erfolge diese einzelnen energischen in der Anknüpfung neuer Verbindungen im Intereffe Auftraggeber gehabt haben, so daß einer anonymen Gesell die erst allmälig sich die Anerkennung der bestehenden Sta erwirkt und erkämpft, gewaltige Streden, größer als das g Zentrum des europäischen Rontingents, zur Verfügung wenn eine staatliche Macht dahinter stände, zur Gefeßgebung Vorbereitung für die Ausdehnung des eigenen Handels ge worden sind. Diese Deffnung ist natürlich nur dann möglich, man zuerst die Erforschung des Innern betreibt, wenn man Terrain refognoszirt. Wollen Sie uns nun zu dieser Refognos die Mittel, die wir im gefteigerten Betrage glaubten for zu müssen, um der öffentlichen Meinung genug zu thun, bewilligen, ja, meine Herren, so entmuthigen Sie von aus unsere Kolonisationsbestrebungen. Ich habe schon e bei einer anderen Gelegenheit gesagt, eine Kolonialpolitik fich von Deutschland nur betreiben, wenn die Regierung fichere und mit einem gewissen Schwung und Enthusia national gefinnte Reichstage majorität hinter sich hat richtig! rechts), und darum wird die Regierung sich vergem müffen, ob sie diese Reserve hinter sich hat oder nicht. fle, so wird fte mit dem Maßhalten, welches unsere bisher Schritte fennzeichnet, auch vorwärts geben( Bravo ! rech hat sie diese Reserve nicht hinter fich, so wird es phon belfiel contenti estote, feien wir zufrieden mit dem Kommisbrot wir selbst bauen!( Bravo ! rechts.)

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Abgeordneter Richter: Die legte Erklärung des Re fanglers bin ich sehr geneigt, im Allgemeinen afzeptiren, daß nämlich die Regierung, wenn fie Erfolg wirken will, eine Parlaments Majorität fich haben muß. Gewöhnlich wird das als parlamentar Regierungssystem bezeichnet; und es freut mich, wenn Reichskanzler durch sein heutiges Einverständniß mit di Eystem viele Mißdeutungen zerstreut, zu denen seine fon Reden wiederholt in dieser Hinsicht Anlaß gegeben haben wird vielleicht auch unsere Bestrebungen nun fünftig we ungünstig ansehen, als es bisher der Fall war. Ich tonf fodann nochmals, daß in der Kommission die Mehrheit tonservativen Vertreter für den Abstrich, und die Mehrheit Vertreter meiner Partei gegen den Abstrich gestimmt hat. würde das nicht besonders hervorgebaben haben, wenn Herr v. Maffow bei dieser Gelegenheit allgemeine Ang gegen meine Partei gerichtet hätte. Wenn die Konserva zwischen der Kommifftonsberathung und beute eine Shen vollzogen haben, so nimmt ihnen das Niemand übel; dann soll man nicht Andere angreifen, sondern zufrieden wenn man nicht selbst angegriffen wird. Ich meine, daß den Aeußerungen des Reichskanzlers die Verweisung der derung an die Kommission noch mehr am Blag ist wie v Im Plenum find vom Reichskanzler ganz andere Gründe gebracht worden, als in der Kommiffion von den Ko farien.

STE Reichskanzler Fürst v. Bismarck : Die letten des Herrn Botrebners veranlassen mich, lediglich eine wahrung gegen die Vorausseßung einzulegen, daß die miffarien in den Kommissionen von mir irgend welche tionen empfingen. Ih würde mich ja dadurch sehr in theil feßen, wenn ich meine Ueberzeugung was der Kom

in meinem Namen amtlich erklärt, das bindet mich legen wollte, che im Plenum überhaupt noch verhand und ehe ich weiß, ob fie eine Billigung von den verbün Regierungen, von denen ich ja nur einen Theil da hinter sich hat. Die Kommiffarien in den Kommissionen meines Erachtens dazu da, Erläuterungen und Aufklär über solche Punkte zu geben, welche die Vorlage dunke unter Umständen, wenn sie sie nicht selbst in prompto diese durch Rückfrage bei der Regierung zu beschaffen. bindende Erklärungen für die verbündeten Regierungen geben, dazu ist nicht einmal ein Stommiffar ber einbe preußischen Regierung in den preußischen Landtags- o fonen berechtigt. Er würde sich meiner disziplinarischen Ah ausfeßen, wenn er dies thäte, am allerwerigften aber egit folche Berechtigung bier, wo der Vollmachtgeber ein besch der gesetzgebender Körper ist, dessen Vollmacht nich jedem Kommiffar über jede in der Rommission zu Lage mende Frage vorweggenommen werden tann; es tann wohl vorkommen mitunter, es wird nicht die Rege aber es tann mitunter vorkommen Daß ein Regie kommissar in der Kommission Ansichten äußert, die mid meinigen find. In der Regel hat er garnicht mit mir

des Referenten. Ich empfehle Ihnen deshalb noch malige Be­rathung des Titels in der Kommission.

uns aar nicht mitgetheilt. Das entspricht nicht der Stellung gesprochen, sondern er ist ein sachfundiger Mann und hat i

Reich stangler Fürst v. Bismard: Der Herr Borrebner hat seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, für Mehrkosten stim

feits als ein ehrlicher Anwalt die Jatereffen der Regi wahrzunehmen, noch mehr aber den Mitgliedern der Komm in zuvorkommender Weise diejenigen Aufklärungen die etwa noch nicht geliefert sind und deren fie, oder

ein

men und wirken zu wollen, wenn diefelben dadurch bedingt zelnes Mitglied der Kommission, bedarf. Weiter geht die W

den, daß man eine bestimmte Kolonisation ins Auge faßte und für diese Kosten verwendete, und daß darn, wie der Herr Vorredner sich ausdrückte, wir worunter also vielleicht die Kemmi fion des Reichstags in Vertretung mit zu verstehen sein würde das Terrain näher daraufhin untersuchten, ob daffelbe zur Kolonisation geeignet wäre.( Abg. Dr. Windt horst meldet sich zum Wort.) Ich würde diesen Weg ia sehr

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vollkommenheit eines Kommiffats nicht, und ich muß gegen verwahren, die Regierung oder gar die verbün Regierungen durch das gebunden zu halten, was ein Kommissar in der Kommission erklärt hat.

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Abg. Hartwig spricht unter öfterer Heitertelt bes

für die Mehrbewilligung.

Abg. Günther( Sachsen ) bittet gleichfalls um

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