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von Berlin zurüdgekommen, ein britischer Kaufmann mit großer Geschäftsausdehnung auf der Westküste von Afrita, aber ohne irgend welchen amtlichen Charakter ist. Mr. Buchan ist lange Jahre hindurch Resident in Kamerun gewesen und ist ein Handelsmann von großer Respektabilität. Er handelt augen­blicklich als britischer Vizekonsul in Erwartung der Ankunft blicklich als britischer Vizekonsul in Erwartung der Ankunft des regelmäßigen Konsularbeamten, und sein ihn beauffich

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eines Nachtragsetats von 1884 erbeten, weil das der Weg war, um am schnellsten eine Entschließung von Ihnen zu erlangen. Diese Dampfschiffe bedürfen, so klein wie fie find, doch minde­ftens einer Frist von 6 Monaten, um erbaut zu werden. Wenn fie daher in diesem Sommer fungiten sollen, so muß der An­fang mit der Kiellegung sofort gemacht werden, und er wird gemacht werden, sobald wir Ihre Bewilligung in Händen haben. Wenn Sie uns aber wieder damit in die Kommissionstigender Konsul ist instruirt worden, Bericht zu erstatten mit berathungen zurückschiden, so weiß ich nicht, wann diese Dampf­schiffe in Thätigteit treten, und wann in Folge deffen ein Gouverneur dort seinen Bezirk bereisen kann. Wie nothwen­dig dort eine strenge Aufsicht und eine Drdnung der Dinge ist, werden Sie aus den Ereignissen der neuesten Zeit und der jezi­genLage entnommen haben; ich glaube, fie werden in den Beitungen das Telegramm gelesen haben, was mir durch Vermittelung der Admiralität zugegangen ist. Das gestern Abend vom Kontre­admiral Knorr eingegangene Telegramm, welches sagt: Bis­Das Schiff nämlich mard" und Olga" haben am 20., 21. und 22. Dezember aufrührerische Negerparteien in Kamerun mit Waffengewalt niedergeschlagen. Mehrere Häuptlinge und größere Bahl ihrer Krieger gefallen. bezw. vertrieben oder ge­fangen. Ortschaften vernichtet. Autorität der Flagge und Ruhe am Drt wiederhergestellt. Unsere fernere Anwesenheit erforderlich. Proklamationen an Einwohner erlassen, darin Es wird Ihnen vielleicht das Tele­Waffenkauf untersagt." gramm schon vor Augen gekommen sein, das die Kölnische Beitung" über diese Vorgänge hat, was sehr viel ausfürlicher ift, was ich hier aber nicht vorlese, weil ich nicht die amtliche Bürgschaft für alle darin vorkommenden Einzelheiten befize, sondern abwarten werde, bis ich die amtliche Nachricht habe. Von diesem fich an bedauerlichen Borfall, der einem unserer Matrosen das Leben gekostet hat und bei dem andere und ein Offizier verwundet sind, erlaube ich mir, Ihnen die Genesis einigermaßen zu vergegenwärtigen, weil Sie daraus entnehmen werden, wie nothwendig es ist, daß wir entweder das Geschäft dort aufgeben oder unsere Autorität bald herstellen. Ich habe am 24. November folgen den Vortrag erhalten: Das Syndikat für Westafrika in Ham­ burg überreicht eine Beschwerde über das den Frieden in Kamerun gefährdende Verhalten der Vertreter der englischen Firma John Holt u. Co. und des englischen Vizefonfuls Mr. Buchan. Es wird darauf hingewiesen, daß der Vertreter der­selben englischen Firma in Gabon neuerdings wegen Friedens­ftörung von dort ausgewiesen worden sei, Gabon in fran­zöfifch und vorgeschlagen, eine ähnliche Maßregel auch unfererseits ins Auge zu faffen. Die englischen Behörden pflegen in derselben Weise gegen die den Frieden in ihren Kolonieen gefährende Personen vorzugehen, wie die von dem faiserlichen Ronful in Lagos eingereichte Proklamation des dortigen deputy governor ergiebt.

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Es fragt fich, ob unser tommiffatischer Vertreter in Kamerun , Dr. Buchner, oder etwa der Geschwaderchef ermächtigt werden soll, eine ähnliche Proklamation zu erlassen. Außerdem empfiehlt sich vielleicht, in London darauf hinzuwirken, daß der englische Vizekonsul Buchan auf die Verpflichtung hingewiesen werde, zur Aufrecht­erhaltung des öffentlichen Friedens mit dem deutschen Vertre­ter zu kooperiren. Darauf ist an die Botschaft in London ge­schrieben worden: Nach Mittheilungen aus Kamerun wird der öffentliche Friede daselbst durch das Verhalten einzelner Eng­länder bedroht, indem dieselben bei den Eingeborenen das Ver­trauen an die Dauer der deutschen Schugherrschaft zu erschüttern versuchen. Das ist aus den Spezialbriefen gezogen, welche das Syndikat in Hamburg als Beilage zu seiner Vorstellung eingesandt hat. Es wird in dieser Beziehung besonders der Vertreter der englischen Firma John Holt und Komp. Ein Vertreter derselben Firma ist fürz­genannt. Gabon aus lich ausgewiesen wegen Friedensftörung ich Die bitte, worden nicht Stenographie ชน unterbrechen; ich kann diese Aftenstüde nachher nicht zur Ab­schrift geben. Mit Rücksicht hierauf ist uns vorgeschlagen worden, eine ähnliche Maßregel unsererseits ins Auge zu fassen. Die englischen Behörden pflegen gegen die den Frieden in ihren Kolonien gefährdenden Personen in gleicher Weise vor­zugehen, wie dies eine jüngst von dem Deputy Governor in Lagos erlassene Proklamation ergiebt.

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Auch der englische

Vizekonsul, Mr. Buchan, soll den Umtrieben gegen die Be feftigung des deutschen Einfluffes im Kamerungebiet nicht fern­stehen.( hört! hört!) Wir werden deshalb die Frage zu prüfen haben, in welcher Weise derselbe die Anerkennung zur Ausübung tonfularischer Befugniß in den unter deutschem Schuß stehenden Gebieten erhalten hat. Sollte sein Verhalten gerechten Anstoß geben, so würden wir in Erwähgung nehmen müffen, ob diefe Anerkennung zu versagen beziehungsweise zu rückzuziehen sein würde.( Bravo !) Ew. c. beehre ich mich zu er suchen, Lord Granville dies mit der Bitte mitzutheilen, daß der genannte britische Vertreter auf die Verpflichtung hinge wiesen werde, zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Friedens mit dem deutschen Vertreter zu fooperiren. Dem Bericht über die Erledigung dieses Auftrages sehe ich entgegen. Ich will gleich, ehe ich weiter gebe, befürworten, daß ich die englische Regierung bei diesem Vorgange für vollständig unbetheiligt und ex nexu halte. Der Bereich des englischen Kolonialneges rund um den Erdball ist kaum zu übersehen, gefchweige denn zu beherrschen; es ist für die englische Regierung weniger möglich als für jede andere, sowohl nach der Ausdehnung wie nach der Organisation ihrer Kolonien, eine straffe Beherrschung der Menschen und Verhältnisse, ja selbst der eigenen Beamten überall auszuüben. Die Kommunikationen find auch nicht so rasch, daß die höheren Autoritäten schnell genug informirt werden könnten. Kurz, ich bin überzeugt, daß die englische Regierung diese Vorkommniffe, wenn sie richtig geschildert find was ich ja einstweilen dahingestellt lassen muß, aber glaube, ganz ebenso mißbilligen und beurtheilen wird, wie das von uns hier beurtheilt wird.

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Durch

Die Unabhängigkeit der englischen Kolonialverwaltung vom Mutterlande und wiederum der Oberaufsicht im Mutterlande von den auswärtigen Geschäften Englands wird ja die Real­lion gegen bergleichen von England ebenso wie von uns ge­mißbilligten Vorkommnisse verzögert und erschwert. Es ist darauf unter dem 3. Dezember ein Bericht von London einge gangen, der fagt: Ich habe der mir eitheilten Jastruktion ge mäß Lord Granville mitgetheilt, daß der öffentliche Friede in Kamerun durch das Verhalten einzelner Engländer, namentlich u. f. w., bedroht werde, und der englische Vizetonful, Mr. Bus chan, diesen Aufwiegelungen nicht fernzustehen scheine, und habe im Sinne des hohen Erlaffes gesprochen. Lord Granville versprach, sofort die nöthigen Erkundigungen einziehen zu wollen; er habe schon früher die nöthigen Instruktionen er­theilt, nach benen von englischer Seite Alles geschehen solle, um ein gutes Einvernehmen zwischen Deutschen und Englän bern zu erhalten;- das ist richtig; es hat aber nicht gewirkt. ( Bewegung.) Lord Granville hofft, daß die Besprechung des deutschen Geschwader- Kommandanten mit den eng lichen Behörden alle Differenzen für die Bukunft beseitigen wird. Dann ist ein weiterer Bericht vom 15. Dezember ein­gegangen: Ew. c. beehre ich mich, im Anschluß an meinen Bericht vom 3. d. Mts., das Verhalten gewiffer Engländer in Kamerun betreffend, anliegend Abschrift einer Note Lord Gran villes vom 11. d. Mts. einzureichen, aus welcher sich ergiebt, daß der zuständige englische Konsul angewiesen worden ist, umgehend zu berichten, ob die Gerüchte über das Treiben des Diese interim stischen Vizekonsuls Buchan begründet sind. Note ist in englischem Tert, und der Inhalt lautet die Note ist gerichtet an den Grafen Münster-: Mit Bezug nahme auf Euer Erzellenz Besprechung vom 3. d. Mts. mit Sir Pauncefote über den Gegenstand des Verhaltens britischer Unterthanen am Kamerun habe ich die Ebre, Euer Erzellenz mitzutheilen, daß John Holt, der jest in London ist und kürzlich

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der ersten Gelegenheit, ob er irgend eine Bestätigung der Ges rüchte, welche Euer Exzellenz zu Dhren gekommen find, geben fann." So lautet der englische Text nach oberflächlicher Ueber­fegung. Inzwischen find mir von Seiten des Hamburger Komitees anderweite Mittheilungen zugegangen vom 30. De zember: Ew. c. beehrt fich das unterzeichnete Syndikat unter Bezugnahme auf die Anlage über die Verhältnisse in Kamerun zu berichten: Seit der Befißergreifung hat der dor­tige englische Konsul aufgehört, irgend welche Autorität über die Eingeborenen, wie sie bisher gelegentlich zur Geltung gebracht wurde, auszuüben, und haben die legteren, da der deutsche Vertreter Dr. Buchner nicht die erforderlichen Vollmachten oder aber nicht die erforderlichen Machtmittel befigt, wir haben dort natürlich definitive Anstellungen noch nicht machen fön­nen um sie im Baume zu halten, fich wiederholt Uebergriffe gegen die Europäer erlaubt und sogar einen englischen Kapitän gefangen genommen, dabei einen seiner Leute verwundet und einen anderen getödtet. Es ist daher dringend zu wünschen, daß in kürzester Frist seitens Deutschlands energisch einge­schritten und eine eremplarische Bestrafung der Schuldigen herbeigeführt werde, wozu das in nächster Zeit zu erwartende deutsche Geschwader geeignet sein dürfte. Während die eng­lischen Konsular beamten fich formell jeder Einwirkung in dem deutschen Gebiete enthalten haben, haben unter der Hand so­wohl der englische Konjul Hewett, wie auch der Konsular­agent Buchan, über den wir bereits in unserer Eingabe vom 17. November d. J. Beschwerde geführt haben, der Befestigung und Ausdehnung der deutschen Autorität Schwierigkeiten be reitet, einerseits durch Aufhebung der Eingeborenen, andererseits durch Versuche, daß die deutschen Beftzungen umgebende Gebiet unter englische Autorität zu bringen fle find also mit der Erforschung früher aufgeftanden, als wir- und da mit die ersteren zu isoliren und ihre weitere Entwickelung zu unterbinden. Ist dieser Besigung die weitere Entwickelung unterbunden, so hat sie wenig Werth, nur den Werth, den ihr der Befizer des Hinterlandes, der es vorher offupirt hat, ge­statten will, indem er uns Transit gewährt oder nicht. Hier­über geht aus den Anlagen über die auf Anftiften des eng­lischen Konsuls von Herrn Rogozinski unternommenen Schritte das Nähere hervor. Das Syndikat erlaubt sich daher, Euer Durchlaucht ergebenst zu ersuchen, veranlassen zu wollen, daß baldmöglichst ein mit der nöthigen Vollmacht versehener Gou­

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linie bis Kalabar, find durch Herrn Rogozinski paral und vereitelt worden. Nachdem er von Gabun , wohin fich mit Janikowski nach dem Tode des Reisegefäh Klemens Tomaczeck begeben und wo er von den deuts Projekten gehört hatte, beschloß Rogozinski, der diefer Nation nicht sympathifirte,-tch glaube, das fi dieser Nation nicht sympathifirte, wir, diese Nation seinen ganzen Einfluß unter Häuptern der einheimischen Stämme aufzubieten, um deutsche Herrschaft von den Gebirgen fern halten. Da er aber vermuthete, daß Dr. Nachtigal handeln werde, so sah er, daß er diesen Zwed nicht auf and Weise erreichen könne, als dadurch, daß er eine ande Nation bestimmte, den Deutschen zuvorzukomm Die nächsten wären die Engländer, deren Vertreter in Bo refidirt. Hr. Rogozinslt stellte daher demselben die Lage Dinge vor, überzeugte ihn, daß es sein und der englis Regierung gemeinsames Interesse sei, die Gebiete unter lisches Protektorat zu nehmen, forderte ihn auf, schnell zu h deln, wenn er dieses Gebiet nicht verlieren wolle, und bot überdies seine Mitwirkung und seinen Einfluß auf die Häus der einheimischen Stämme an, wenn das englische Kanon boot noch zur Beit eintreffen werde. Ich bemerke dazu, wir außerhalb der amtlichen Korrespondenz von engli Seite die Buficherung bekommen haben, daß die engli feiner Regierung in Weise die Absicht hege, un Kolonieen auf Biafra durch Annektirung des Hinterlandes umgehen und vom Innern abzuschneiden. Das widersp also ihren Abfichten, das hindert aber nicht, daß engl Unterthanen und Drgane unabhängig von und im W spruch mit dieser Absicht, dieser uns fundgebenen Abficht Lord Granville, vorgehen. Während Rogozinski und Korrespondent Janikowski auf Antwort warteten, erlangten die aus dem Verkehre mit den einheimischen Stämmen wonnene Erfahrung benugend, von denselben die Abtret eines Landestheils als eigenes Eigenthum und bestimmten übrigen Stämme, einen unmittelbaren Vertrag mit Eng zu schließen. Inzwischen ging die Antwort des englis Konsuls ein. Es überbrachte sie das Kanonenboot ward", dessen Befehlshaber Herrn Rogozinski benachrichti daß Herr Hewett seine Propofitionen annehme um Ausführung derselben bitte. In Folge de unterzeichnete Herr Rogozinski den Vertrag, durch chen die von ihm erworbenen Länder unter englis Protektorat gestellt und Deren Unantastbarkeit eigene innere Verwaltung ihm garantirt wurde. Hierauf gab er sich auf dem Kanonenboot nach der an der Küste legenen Gebirgskette, und die Häupter der einheimi Stämme, die schon vorher gewonnen waren, unterzeichn einen gleichen Vertrag in Bezug auf ihre Territorien. diese Weise sind die ganzen Berge so sagt nämlich und die Küste zwischen Viktoria und Kald dem Wunsche des Herrn Rogozineti gemäß von der deutf Oberhoheit crimirt worden. Kaum war das vollbracht, so gegnete das bereits zurückkehrende englische Kanonenboot deutschen Kriegsschiffen ,, Leipzig " und Möve", an deren fich Dr. Nachtigal befand. Sie richteten ihren Lauf g auf diese Küste, aber sie trafen zur großen Befriedigung Landsmannes post festum ein. Das Werk war zur re Zeit ausgeführt worden, denn einen Tag später hätten Deutschen das Vorrecht gehabt. Ja, Heir Rogozinsli ist durch feine parlamentarischen Nothwendigkeiten und Rüd bunden( Große Heiterkeit) in seiner Politik.( Buruf.) Rogozinski wird jeden Tag hier erwartet; denn er soll die ihn gesendeten Gegenstände für die neue Expedition in Innere des Landes in Empfang nehmen. Alsdann wi Ihnen jedenfalls selbst noch vor seiner Abreise, die wegen naben Regenzeit bald wird erfolgen müssen, Nachricht von geben. Ich verfichere Sie, daß wir Alle bier mit Unge und mit dem höchsten Intereffe feine weiteren Saatte verf gen werden. Genehmigen Sie 2c. Antonio Borges S Schuldirektor in Fernando Voo.- der mit den polni Emisfairen dort eng vertraut und befreundet fein muß wir haben in Madrid über seine Bedeutung Erkundigun dieser spanische Lehrer oder G eingezogen; wenn

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polnische Blatt aber fein Gouverneur ohne Bar­tasse als welcher sich in Rücksicht auf die geschilderten Verhältnisse in erster Linie ein Marineoffizier em nach Kamerun geschickt werde, daß pfehlen dürfte, Das in Kurzem in Kamerun zu erwartende deutsche Geschwader zur Aufrechterhaltung der Ordnung und der deut­ schen Autorität daselbst, sowie zur Bestrafung der Schuldigen die erforderlichen Maßregeln treffe, und daß ferner in Zukunft regelmaßig in furzen Zwischenräumen deutsche Kriegsschiffe dort erscheinen. Die Anlage davon ist ein Auszug aus Briefen deutscher Firmen in Kamerun , welcher lautet: Da von Seiten des englischen Konsuls ersucht wird, den Innerhäuptlingen Verträge abzuleden, so ist eine schleunige Erklärung der Grens zen geboten. Es ist mir vertraulich mitgetheilt worden, daß Herr Rogozinski vom englischen Konful ermächtigt worden ist, mit den häuptlingen von Bacunde Verträge abzuschließen und daß derselbe zu dem Zwecke von Viktoria aus den Landweg nach dort benußen sollte; ferner richtete der englische Missionar in Bacunde an den englischen Kolonialminister Lord Derby mehrere Briefe, so daß wir befürchten, daß wirklich da oben im Lande wir Deutsche umzingelt werden sollen. Das ist also die Stimmung in der Kolonie. Darauf ist in diesen Tagen folgender Erlaß an den Grafen Münster in London ergangen: Mit Bezug auf meinen Erlaß vom 27. November und Em. 2c. Berichte vom 3. und 15. Dezember v. J., betr. das Verhalten englischer Be­amten und Unterthanen im Kamerungebiete, beehre ich mich, Ew. c. auszugsweise eine Eingabe des Syndifats für West­ afrika in Hamburg vom 30. v. M. und deren Anlage, sowie Ueberfegung aus Nr. 278 des Kuryer Poznanski"- das be zieht sich auf Rogozinski- zur gefälligen Kenntnißnahme und gesprächsweisen Verwerthung des Inhalts zu übersenden. Ew. c. werden darin ausreichendes Material finden, um Lord Granville davon zu überzeugen, daß die von uns angebrachten Beschwerden über Versuche englischer Beamten und Unter­thanen, die Ausdehnung der deutschen Besitzungen von und die Befestigung des Kamerun nach dem Innern อน erschweren, auf be­deutschen Ansehens daselbst stimmte Thatsachen begründet war. Wir hoffen umfomehr, Daß englischerfeits alles geschehen wird, um den von Lord Granville ausgedrückten freundlichen Absichten durch die That zu entsprechen. Euer 2c. wollen zugleich Lord Granville mit­theilen, daß der kaiserliche Geschwader- Chef angewiesen worden ist, megen eines uns gemeldeten und auch schon in der Presse erwähnten Erzeffes von Eingeborenen gegen den Kapitän eines englischen Handelsschiffes und dessen Leute nachdrücklich ein­zuschreiten und die Schuldigen zu bestrafen. Dieser in Bezug genommene Auszug aus einem polnischen Blatte, einer Quelle, die auf einem großen Umwege uns das unter Augen bringt, was in Fernando Po gesponnen und schließlich in Kamerun zur Aus­führung gefommen ist also die Ueberfegung aus dem Kuryer Boznansti" vom 2. Dezember 1884 ist über­Rogozinski's Expedition schrieben: Wichtiges Dokument

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nach Afrika !" Unter dieser Ueberschrift theilt der Kuryer Boznansti" aus dem ,, Kuryer Warszawski" Folgendes mit: Die geftrige Abendpost brachte uns so schreibt der Kuryer Warez." - ein Schreiben, welches wir in.tlicher Uebersetzung aus dem Französischen mittheilen, und das unzweifelhaft geeignet ift, lebhaftes Interesse bei unseren Landsleuten zu erweden, und zwar nicht blos wegen der für uns hochinteressanten Expe­bition unseres Landsmannes Rogozinski nach Afrika , sondern auch wegen der Verbindung dieser Expedition mit der afrika nischen Angelegenheit, welche gegenwärtig auf der Tagesord nung der europäischen Politit steht, datirt: Santa Isabel de Fernando Boo, den 29. September 1884: Herr Redakteur! Da ich seit der Beit meiner Ankunft in der hiesigen Gegend, in der gegenwärtig Ihr Landsmann Herr S. Rogozinski meilt, der Vermittler zwischen der Redaktion des Kuryer Warszawsky" und der Expedition bin und die beiderseitigen Korrespondenzen entgegennehme, so pflege ich mit dem größten Intereffe Alles zu verfolgen, was in Verbindung mit Ihren Forschern steht. -Also auch die Bolen haben, wie es scheint, Mittel zur Er forschung des Innern von Afrika . forschung des Innern von Afrika . Aus diesem Grunde becile ich mich, Ihnen diese kurze Korrespondeus zu übermitteln, welche, wie ich glaube, Jhr Blatt im höchsten Grade intereffiren wird, erster 3 deshalb, weil die hier stattgehabten politischen Ereignisse eine ungeheure Tragweite haben, und dann auch aus dem Grunde, weil herr Rogozinsli bei diesen Ereignissen die Hauptrolle spielt. Seit einigen Monaten hat die deutsche Regierung den Beschluß gefaßt, hier in der Biafrar Bay eine Kolonie zu gründen, und zu diesem Zwede hat ein Deutiches Kanonenboot, an deffen Borb fich Dr. Nachtigall in Der Eigenschaft als Kommissar des deutschen Reiches befand,

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licher, ich weiß nicht, was er ist, sich an einer Agitation g Deutschland betheiligt hat, so wird er schwerlich im Sinne uns eng befreundeten spanischen Regierung gehandelt ba Ich habe, meine Herren, diesen Mittheilungen weiter ni binzuzufügen; ich hoffe aber, Ste werden zur Beleuchtung Situation und der Bedürfnißfrage dort an der afritani Küste Einiges beitragen und fich möglicherweise auch Kommiffionsberathung vielleicht überzeugen, daß es nüglid hier bald praktisch und entschieden vorzugehen oder die davon zu lassen. Ich bin ad utrumque paratus, wie Sie über befehlen; aber die Verantwortung für den Fall, daß uns weitere Hindernisse schaffen, lehne ich vollständig von ab, und ich weise fie der Majorität, die uns einen Hemmi anlegt, zu.( Lebhaftes Bravo! rechts.)

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Abg. Woermann: Die Vorgänge, die uns beute Kamerun gemeldet wurden, find nicht eine Folge der Ereig der legten Monate. Seit Jahren bestanden dort zwischen Eingeborenen und ihren Häuptlingen Bwiftigkeiten von im wachsender Heftigkeit; jene wollten sich von den Häuptlin emanzipiren und hatten eine gewiffe Macht über dic linge. Diefer Streit wurde geschürt durch die Eifer zwischen den englischen und deutschen Kaufleuten in Rame Kamerun selbst ist nun fein Land, in welches jemals deu Einwanderer werden hineineingebracht werden können; dennoch wird es für unser Vaterland von ganz bedeute Nugen sein können. Man muß unterscheiden Handels- und Ackerbaukolonien. Schaffen diese für die schüssige Bevölkerung Raum, so haben jene den Zweck, Erzeugnisse des Muiterlandes Absatzgebiete zu schaffen; un dem legteren3wede eignet sich die Küste Westafritas ganz beson Der Hinweis auf den Absatz von Papier, der gestern gen worden ist, zeigt, wie von fleinen Anfängen aus eine Indu Heute will ich aus meiner eig allmälig gehoben wird. Erfahrung vorführen, daß 300 Fabrikanten thätig sind, w die verschiedensten Waaren für den Export nach der We Afrikas liefern; in allen diesen Bmweigen fing es flein an Es zeigt sich, wie gewinnt allmälig an Ausdehnung. überseeischen Verbindungen auch für einen größeren Kreis Mutterlandes wirksam und von Nugen sind. Wenn man fagt, daß die einheimische Bevölkerung in Afrika keine Be niffe habe, so ist das enischieden irrthümlich. Serade den gern, welche ein großes Nachahmungstalent haben, ist e dürfniß, fich immer mehr zu befleiden und auch sonst es Europäern gleichzuthun, wie ich dies auch seit den Jahren meine Firma fich dort niedergelaffen bat, beobachtet Vor 11 Jahren sind Beuge von 60 Sentimeter in Kamerun eingeführt worden, heute müssen die Beuge bis 120 Bentimeter breit sein. So will auch jeder Häupt jezt nach dem Muster der europäischen Häuser sein eig Haus haben. Westafrika ist aber ein Land, das mit Reichthum seiner Produkte die Erzeugnisse der Europä bezahlen sehr wohl im Stande ist; es fommen auch im der Zeit immer mehr Produkte aus dem Innern Afrifo aus. Balmöl und Balmferne werden ist in großen exportirt, während Balmkerne vor 30 Jahren noch gar ausgeführt worden sind. Ein Reisender fann eine

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Frucht entdecken, eine einzige Entdeckung machen, welche den Handel von der größten Bedeutung werden kann. das Gebiet Batanga, den Fluß Kamerun und Bimbia annet Verhältnisse in Ramerun würden nun aber eine gute Ge durch V tirt. Es war auch die Absicht Dr. Nachtigalls, die Gebirge tung nicht finden, wenn nicht eine ständige Bertretung von Kamerun in Befis zu nehmen, in denen die jetzt schon ziemlich ausgedehnten Befizungen der Station des Herrn Ro­gozinski belegen find; jedoch die Absichten der Deutschen in Bezug auf die Gebirge, d. h. in Bezug auf die ganze Rüften­Bezug auf die Gebirge, d. h. in Bezug auf die ganze Küsten­

Deutschen Reiches dort hergestellt wird. Das Dampfidiff Gouverneurs, welches nicht ein Kriegsschiff sein foll, foll be

felben in den Stand seßen, von einem Platz der Küste anderen, welche zu demselben Gebiete gehören, zu fahren.

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