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Befürchtung, daß die erfte Bewilligung zu solchen Zweden den Anfang neuer Belastungen für unser Budget zur Folge haben würde, halte ich nicht für begründet. Wir verfolgen ja nicht eine Kolonialpolitit, welche auf Eroberungen ausgeht, sondern eine praktische Politik, welche im Auge hat, Handel und Industrie des gesammten Vaterlandes zu unterstüßen. Wenn auf diesem Wege fortgeschritten wird, so wird es eine gesunde und für das Reich förderliche Politik sein.( Beifall.)
Abg. Windthorst: Hier müffen zwei Thatsachen nebeneinander gehalten werden, die aber absolut nicht in berselben Weise behandelt werden dürfen. Wir haben eben gehört, welche Begebenheiten dort in Afrika stattgefunden haben, und wir können unseren Landsleuten für ihre Haltung nur unsere volle Sympathie aussprechen. Es versteht sich auch ganz von selbst, daß wir nicht gefonnen sein können, auch nur einen Groschen zurückzuhalten, der erforderlich ist, um die Ehre des deutschen Namens aufrecht zu erhalten. Für mich entsteht nur die Frage: kann man in einem Lande von solch wilder Bevölkerung einen Gouverneur, Sekretär u. s. w. niedersetzen, ohne diesen Leuten zugleich einen bewaffneten Schutz beizugeben? Ich für meine Person glaube nicht, daß wir nach dem Vorgange, der uns heute gemeldet ist, einen Bouvereur den Wechselfällen und den Erregungen der einheimischen Bevölkerung, feien fie spontane oder anderweitig angeftiftete, überlassen können. Es ist deshalb nothwendig, zu erwägen, ob wir nicht für Aufrechterhaltung der Autorität eine größere oder geringere bewaffnete Macht haben müssen. Ich hätte erwartet und gehofft, daß der Reichskanzler in der Lage sein wird, uns heute oder in einem weiteren Stadium der Berathung die ganzen Pläne seiner Kolonisationsidee zu entwickeln. Das ist heute nicht geschehen, und ich sage das nicht, um einen Tadel zu ers heben, sondern ich will nur die Thatsache konftatiren, daß es nicht geschehen ist. Wir will es scheinen, daß Deutschland vor einem der bedeutendsten Schritte in seinem ganzen Leben steht, es steht vor dem Schritte, von einer Landmacht, die gebietend dafteht in Europa , auch eine Seemacht zu werden, die nach der Lage der Dinge so mächtig sein muß, daß fie den größten Seemächten gewachsen ist. Wir müssen umsomehr die ersten Ausgaben prüfen, weil wir uns zugleich damit verantwortlich machen für die Uebernahme alles dessen, was später in Konsequenz derselben nothwendig sein wird. Der heute gemeldete Vorfall bestärkt mich in der Ueberzeugung, daß wir durch die Kolonialangelegenheiten in große auswärtige Berwickelungen tommen werden, einmal an dem Orte der Kolonialpolitik selbst und dann mit anderen eifersüchtigen Nationen.( Sehr richtig!) Wir erleben ja in diesem Augenblicke Aehnliches in unserem Nach barlande Frankreich . Ich werde deshalb beantragen, daß die Bofition, die hier in Frage steht, an die Budgetkommission über wiesen werde, mit dem Wunsche, daß sie daselbst schleunigst berathen werde. Ich weiß zwar, daß dies nach den Bemer fungen des Reichsfanzlers nicht gern gesehen wird, aber ich bin alt genug, um solchen Dingen gegenüber mich nicht durch augenblickliche Begeisterung fortreißen zu laffen. Ich neige dahin, das zu bewilligen, was hier verlangt wird, aber da es mit der Kolonialpolitik zusammenhängt und der erste ernste Schritt auf diesem Gebiete ist, so möchte ich die Pofition nicht im Sturmlauf genommen sehen. Ich sage das, wiewohl ich weiß, daß auch meine heutige Erklärung falsch ausgelegt werden wird. Jeder im Hause ist erfreut, wenn der Reichstanzler die Güte hat, selbst die Debatte zu leiten und uns Mittheilungen zu machen, Keiner das vollständiger als er. Aber mit dieser Neigung, ihn zu hören und seinen Gedanken zu folgen, ist nicht zu verwechseln, daß man nun auch unbedingt das thun muß, was er fordert und wünscht, da müßte man ja seine eigenen Gedanten ohne Weiteres aufgeben. Es muß doch dem Herrn Reichskanzler angenehm sein, seine Forderung selbst prüfenden Männern gegenüber durchzus sezen als Leuten gegenüber, die ihm blind folgen.
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daß Sie Ihr ablehnendes Votum schärfer und klarer aussprechen, als es durch die thatsächliche Rückverweisung der Sache in eine Kommission der Fall ist, damit auf diese Weise die Sache nicht verschleppt werde.( Sehr wahr! rechts.) Ich habe außer den Nachrichten, die ich Ihnen vorhin mittheilte, gerade an demsesben Tage noch ein paar andere erhalten, von denen eine schon gedrudt ist, ein Telegramm aus Wellington : Die Regierung von Neuseeland hat den Antrag gestellt, die Samoainseln zu annettiren.( ött, hört! rechts.) Während wir bisher mit der englischen Regierung das stillschweigende, unausgefprochene Abkommen haben, daß teine der oeiden Regierungen eine Veränderung des status quo dort vornehmen soll ohne Bust' mmung der anderen, und daß wir die Unabhängigkeit der Samoainsein erhalten wollen. Ein Dampfer hält sich also in Neuseeland bereit, abzugehen, sobald die Entscheidung Lord Derbys eingetroffen sein wird. Eine andere Nachricht, die mir ebenfalls gestern zugegangen ist, und die in ihrem Lakonismus mir noch nicht vollständig verständlich ist, ist, daß die Eingeborenen in Neu- Guinea die dortigen deutschen Okkupationen hinausgeworfen haben. Das Telegramm hat nur fünf bis sechs Worte, ich fann mir das weiter noch nicht er= flären. Es ist mir nur merkwürdig die Koinzidenz des Widerstandes der Eingeborenen gegen die deutsche Offupation, die an den verschiedenen Küsten stattfindet. Auch in Samoa find es die Eingeborenen, die diese Annexionen seitens der englischen Kolonien beantragt haben. Kurz, wir sehen andere überall beim thätigen Handeln; währenddessen berufen wir Kommiffionen und zitiren den Reichstanzler dorthin. Das tommt mir doch etwa so vor, wie der Hofkriegsrath in alten Beiten in Wien . Ich würde mich, wenn ich Abgeordneter wäre, für verantwortlich halten nicht den Wählern, aber dem ganzen Lande gegenüber, wie es der Verfassung entspricht. Der Herr Vorredner hat gestern von den Aufträgen, die er von seinen Wählern erhalten hätte, gesprochen. Ich mache ihn darauf aufmerksam, daß das verfassungswidrig ist.( Heiterkeit im Bentrum.) Alle die Herren find Abgeordnete des ganzen Volkes und find an Mandate feitens einzelner Wähler oder Wählerkreise nicht gebunden.( Sehr richtig! rechts.) Sie haben die Interessen des ganzen Landes hier sorgsam zu erwägen und zu berathen. Der Herr Vorredner knüpfte daran die gewöhnliche Aeußerung: wozu find wir denn überhaupt hier, wenn wir das nicht genau prüfen und verwerfen können? Ja, das können Sie jeder Sache gegenüber, bei jedem einzelnen fleinen Gegen überhaupt hier, so muß ich daraus schließen, Sie sind überhaupt dazu hier, um Alles zu verwerfen, Alles aufzuhalten, Alles zu hemmen, was geschehen kann.( Ob! im Bentrum.). Indessen geht die Uhr der Welt vorwärts und Sie figen hier als Hoffriegsrath und ich als Feldmarschall Daun. ( Heiterkeit rechts.) Unterdeffen werde ich geschlagen, wenn ich mich dazu hergebe, Ihr Daun zu sein. Das werde ich aber nicht.( Lebhaftes Bravo! rechts.) Kurz und gut, ich muß meinerseits die Mitwirkung an diesen weiteren Hoffriegsrathsberathungen in den Kommissionen ablehnen. Ich will die Mitschuld daran nicht tragen. Der Herr Borrebner hat so mannigfaltige Fragen berührt, daß ich nicht weiß, ob ich fie alle beantwortet habe. Eine fällt mir noch ein. Er stellte am Eingang seiner Rede die Meinung auf, als hätten wir am 15. Dezember die Direktorstelle im Auswärtigen Amte nur wegen der Kolonialverhältniffe gefordert. Ja, das ist ein vollständiger Jirthum. Da hat der Herr nicht die Güte gehabt, meinen Reden mit derfelben Aufmerksamkeit zu folgen, die ich den seinigen zu wid men pflege, wenn ich sie überhaupt verstehen kann von der Stelle, wo er zu stehen pflegt. Auch wenn Ihr Verdikt so ausfällt, daß wir Die Kolonialpolitik ganz aufgeben müssen und daß wir ,, Schwamm drüber" sagen müssen( Heiterkeit), so ist es doch unmöglich, ohne eine neue Direktorstelle im Auswärtigen Amte auszu tommen, ohne einen Beamten mehr, der von der prima plana ist und der unter Umständen in meiner Vertretung unterzeichnen und mir die Gewißheit geben kann, daß ich neben seine Paraphe die meinige sezen kann. Den müssen wir doch haben, und wenn Sie mir den ablehnen, so bin ich genöthigt, zwei höhere Beamte aus dem Auswärtigen Dienste einzuberufen, und das kostet dann leicht dreimal so viel, als wenn Sie diese Stelle bewilligen. Der Dienst kann darunter nicht leiden. Er geht schon jest schlechter. Seit wir darüber diskutirt haben, ist der Graf Haßfeld vollständig erkrankt und für Wochen aus dem Dienste vollständig ausgeschieden. Er kann die Arbeit, die ihm zugemuthet ist, nicht mehr leisten, und ich habe jetzt schon einen Gesandten heranziehen müssen. Sie müssen doch bedenken, daß ich nicht mehr wie in alten Zeiten meine 12-16 Stunden des Tages arbeiten kann. Ich habe 3-5 Stunden Arbeitszeit am Tage, und mit so wenig Leistungsfähigkeit würde ich ja im Dienste nicht bleiben, wenn nicht zwingende Gründe für mich da wären. Ich habe meinerseits das Gefühl gehabt, daß ich damit nicht tanti bin, aber wenn ich einmal darin bin, so ver langen Sie, daß ich von diesen wenigen Stunden noch einige in Ihren Kommissionen verbringen soll. Auch wenn ich das ablehne, so kann ich doch den Arbeiten nicht die Spize bieten, die da find. Der Herr Abgeordnete bat in Aussicht gestellt, daß wir irgend eine Garnison in Afrika haben müßten und hat sich darauf berufen, daß ich früher gesagt habe oder wenigstens darauf angespielt, daß eine solche nicht er forderlich sein würde. Ja, meine Herren, dabei bleibe ich auch noch. Haben denn die anderen Nationen dort Garnisonen? Sie sehen, daß die Mannschaft, die die Engländer, die Franzosen dort auf ihren einzelnen Kolonialpunkten haben, aus einem Konsul und ein paar Leuten von der Kategorie besteht, die man im Oriente Kawaffen nennt, und die dort anders heißen Krooneger oder Hauffa oder Banzibarsoldaten, die fie um fich haben. Sie sehen, daß einzelne Engländer unter Um ständen gefangen genommen, in Verlegenheit gerathen, und daß teine englische Streitmacht sofort zur Hand ist, um dem abzuhelfen. Und beshalb zeugt Dieser Gedanke,
stande. Wenn Sie da immer sagen, wozu find wir denn
Reichskanzler Fürst v. Bismarck : Der Herr Vorredner hat als Hauptbafis seiner Entwickelungen den Satz genommen, daß die Bewilligung dieser Bofition ein außerordentlich wichtiger Schritt sei, richtiger als die Summe, die dahinter steht. Meine Herren, ich gebe das volkommen zu; aber sehr beiden wichtig nach Seiten. Sowohl die Annahme, mie Die Ablehnung, wie die Verzögerung wird Konsequenzen nach sich ziehen. Die Annahme wird vor der Hand, soweit ich sie übersehen kann, die Konsequenz nach sich ziehen, daß wir überhaupt bei der Abficht, Kolonialpolitik in dem bisher übersichtlichen Umfange zu betreiben, stehen bleiben, daß wir zu diesem Bwed Ihnen in kürzester Zeit einen Nachtragsetat nicht zu 1884, wie er heute diskutirt wird, sondern zu 1885 einbringen, der die Kosten für den Gouverneur, für seinen Kanzler und für ein paar andere Beamten, die Kosten für ein Gebäude für diesen Gouverneur von Stein oder Holz ich weiß es nicht enthält. Das wird Ihnen in Kurzem vorge legt werden es wäre Ihnen schon vorgelegt, wenn wir recht. zeitig die Informationen über das Minimum, für welches diese Erfordernisse herzustellen sein würden, hätten beschaffen können, aber die Entfernungen find weit, und wir sind eben auf das fachkundige Urtheil( die Regierung nämlich hat Vertrauen auf Sachkundige), auf das sachkundige Urtheil des Syndifats in Hamburg angewiesen, das seinerseits an Drt und Stelle über manche Dinge noch Rückfragen hält. Das also find die Konsequenzen, die die Bewilligung vorläufig nach fich zieht. Was nun die Kriegsbefürchtungen des Herrn Vorredners betrifft, so bin ich es der öffentlichen Beruhigung schuldig, zu erklären, daß der Herr Abgeordnete im Irrthum ift, wenn er meinte, wir wären von Feinden umgeben. Wichtig bleibt der Schritt Deshalb doch, denn er zieht immer die weitere Bewilligung eines Gouverneurs nach sich. Die ganze Forderung ist be gründet auf der Voraussetzung, daß fie den Gouverneur bewilligen werden, denn ohne Gouverneur ist keine Barkaffe nothwendig; ich wüßte sonst Niemand der darauf fahren sollte. Herr Woermann hat seine eigene.( Heiterkeit.) Der Herr Vorredner hat es nun so dargestellt, daß er uns vor die Wahl stellte, entweder auf unsere Kolonialpolitik zu verzichten, oder unsere Seemacht auf eine Höhe zu erheben, daß wir überhaupt zur See Niemand zu fürchten haben, ich will also einmal ich will also einmal fagen: auf die Höhe der Seemacht von England; dann hätten wir immer noch ein Bündniß von England und Frank reich zu fürchten. Die no immer noch stärker, als eine einzelne Macht jemals in Europa sein fann und sein wird. Dies ist daher ein Biel, das ja nie erstrebt werden tenn. Frankreich ist zur See vielleicht weniger start als England, und es fürchtet sich doch nicht, seine Kolonien, die so weit entlegen find, daß der Seeweg ihm an verschiedenen Stellen unter bunden werden fann, ruhig im Vertrauen auf sein Geschick, seine Tapferkeit und sein Ansehen, sowie auf die Gerechtigkeit und Friedensliebe anderer Staaten durchzuführen. Ich will indeß bei Frankreich gar nicht stehen bleiben; auch eine Sees macht wie die französische halte ich gar nicht für Deutschland indizirt. Aber follte es wirklich für uns unmöglich sein, uns er Häupt auf die Höhe von Portugal aufzuschwingen, von Holland , von Spanien , von Nordamerika , ja selbst von Rußland ? Sollte Deutschland wirklich außer Stande sein, eine Seemacht zu hal ten, die allen übrigen Wächten, außer England und Frankreich , gegenüber die See halten tann, legteren gegenüber fte auch halten wird nach dem Geiste, den ich in unseren Seeleuten tenne,( Bravo ! rechts) entweder über der See oder unter der See? ( Erneutes Bravo .) Also wichtig ist der Schritt ja im höchsten Grade, aber nach zwei Seiten hin. Es ist aber auch wichtig, meine Herren, daß er schneil geschehe. Wenn Sie überhaupt teine Lust haben zu der Sache, wenn Sie entschlossen find, durch Verschleppung der Sache in Kommiffionen, die Entwick lung unserer Kolonien zurückzuhalten und abzuwarten, interim fit aliquid, ob man die Regierung nicht aus diesem Geleise herausdrängen fann durch irgend eine andere Frage- wenn Sie das wollen, meine Herren, so möchte ich wirklich bitten,
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den der Herr Vorredner in Ihnen anzuregen suchte, als wenn wir dort große Garnisonen anlegen müßten, davon, wie wenig die Herren die Verhältnisse dort kennen; Sie können Sie auch nicht fennen; aber wenn ich die Verhältnisse nicht tennte, dann würde ich in solchen Dingen wie Guinea und die afrikanische Küste doch immer noch eher geneigt sein Herrn Woermann zu folgen, als Herrn Windthorst.( Bravo ! rechts.) Ich glaube, daß Herr Woermann die Sachen genauer fennt als Herr Windthorst, während Herr Windthorst gewiß sonst uns Allen an mannigfachen Kenntnissen überlegen ist, aber in Bezug auf Afrika habe ich keinen Glauben an ihn. Die Regierung hat Autoritäten, wie denen der Herren Woermann, von Janßen und Thormählen dieser Hamburger Firmen, diefer angesehenen fürstlichen Kaufhäuser, die mit ihren eigenen Intereffen, mit ihrem ganzen Vermögen für den Erfolg der Unternehmungen engagirt find, denen bat fie volles Vertrauen geschenkt, sie ist denen in fidem nachgegangen, fie fann ja darin irren, aber es ist nicht wahrscheinlich. Wenn die kaufmännische Aristokratie eines großen Handelsemporiums, des ersten in Deutschland , des ersten auf dem Kontinent, diese Wege aus freier Wahl eingeschlagen hat, nicht etwa genöthigt durch irgend eine Regierungsinitiative, und sie steht nachher dafür ein, fest ihr Vermögen dazu ein: hat denn Deutschland zu dem kaufmännischen Geschickt seiner ersten Handelsstadt nicht so viel Bus trauen, daß es ihr da mit 50 000 Mart oder einer Barkaffe burger so einfältig, daß sie nicht wissen, was ihnen frommt? zu folgen im Stande ist?( Bravo ! rechts.) Sind die Ham ( Bravo ! rechts.) haben wir gegen Hamburg , den eigentlichen Führer unseres deutschen Exportes nach überfeetschen Ländern, ein solches Mißtrauen, daß wir glauben, die Leute werden die deutschen Intereffen entweder kaufmännisch nicht verstehen oder aus egoistischen Interessen falsch behandeln? Ja, meine Herren, dann verzichten wir auf die Aktion, dann kriechen wir auf un
fere thüringer Berge zusammen und sehen das Meer mit dem Rücken an. Das ist das Beste, was wir thun fönnen.( Lebhaftes Bravo! rechts.) Meine Herren, ich habe für meine Kräfte heute genug geredet, obwohl mein Herz von dieser Sachvoll genug ist; aber ich fürchte, ich möchte schließlich in Unmuth übergehen, nachdem ich auch heute denselben Kommissionssturm wieder wie gestern gehört habe. Also ich kann Ihnen nur empfehlen, nehmen Sie diese Vorlage an und entscheiden Sie fich damit für Beibehaltung und Befolgung der Kolonialpolitik in dem Sinne, wie sie von den hanseatischen Pionieren unseres Handels begonnen und von der Regierung unter ihren Schut genommen ist! Wenn Sie die heutige fleine Bofition ablehnen, so nehme ich an, sie haben ,, nein" gesagt, und dann fallen die Folgen auf Ihre Verantwortung, aber nicht auf meine. ( Bravo ! rechts und bei den Nationalliberalen.)
tanzler versichern, daß wir seine Erklärnngen über das friedAbg. Richter( Hagen ): Ich kann dem Herrn Reichsliche Verhältniß mit unseren Nachbarstaaten mit großer Freude entgegengenommen haben und auch nicht zweifeln, daß sie im Lande dieselbe Aufnahme finden werden. Nun waren der ersten heutigen Rede des Reichskanzlers nur zwei Reden von unserer Seite vorausgegangen; wer aber seine erste Rede lieft, fönnte glauben, es wären das zwei durchaus polemische Reden gewesen. In Wahrheit aber hat Herr v. Bunsen für seine Person an die Entwicklungsfähigkeit Afrikas so hohe Hoffnungen geknüpft, wie sie vielleicht schwerlich von allen Seiten getheilt werden; und die im Namen der Partei abgegebene Erklärung des Abg. v. Stauffenberg beschränkte sich darauf, daß wir auf dem Standpunkt des Herrn Reichskanzlers vom 26. Juni v. J. stehen geblieben sind, daß wir also die Kolonialpolitik in der damaligen engen und Inappen Begrenzung im Gegensatz zu dem sogenannten französischen Kolonialsystem im Allgemeinen zu unterstüßen wohl im Stande find, und daß wir unsere damals martirten Bedenken gegen eine weiter gehende Kolonialpolitik ebenso auch heute festhalten. In lepterer Beziehung stimmen viele Ausführungen des Abg. Windthorst mit unseren Anschauungen überein, und die seitherigen Erscheinungen find sogar geeignet, diese Bedenken zu verſtärken. Indeß hat der Reichskanzler jüngst mit Recht darauf hingewiesen, wie man in der Politik lernen müsse, und so müssen denn auch an diesem ganz neuen Gebiete erst Ers Bedeutung der Frage gewinnt, wird unser Urtheil immer fahrungen gemacht werden, in dem Maße, wie die praktische fester und sicherer begründet werden. Wir sind der Meinung, Daß wir heute nicht über ein Kolonialsystem und über irgend eine in ihren Grenzen nicht erkennbare Rolonialpolitik entschei den, auch nicht über die Entwickelung der Marine; diese Fragen werden vielleicht bei späteren Gelegenheiten an uns herantreten. Vorläufig halten wir uns an das, was der Reichsfanzler am 26. Juni über den letteren Punkt gesagt hat, daß nämlich das französische System unsere Marine zu sehr in Anspruch nehmen würde. Der Herr Reichskanaler hat übrigens Recht, wenn er hervorhob, daß der zweite Direktor mit dem Kolonialsystem nichts zu thun hat; aber er darf es nicht übel nehmen, wenn im Lande vielfach diese Meinung verbreitet ist. Hat doch ein Aufruf für eine Ehrengabe an den Reichskanzler au folonialpolitischen Zwecken, unterzeichnet von den Herren Marquardsen, Buhl und anderen pfälzischen Abgeordneten des Reichstages( hört, hört! links), diese Aufforderung geradezu damit motivirt, daß der Reichstag dem Kanzler die Mittel zur wirksamen Führung der Geschäfte des Landes, namentlich für seine folonialpolitischen Zwecke vor enthält( hört, hört! links). So wird von nationalliberalen Abgeordneten, die doch aus dem stenographischen Bericht wiffen müssen, daß der Unterstaatssekretär Dr. Busch hier das Gegentheil gesagt hat, ein solcher Irrthum im Lande verbreitet, und dann darf man sich nicht wundern, wenn auch hier im Hause diese falsche Vorstellung zuweilen auftaucht; und wir sind dem Herrn Reichskanzler besonders dankbar dafür, daß er diesen Frrthum feinerseits zerstört hat. Herr Wörmann hat uns gemissermaßen darüber beruhigt, daß weitere Belastungen für Das Kamerungebiet, soweit er das übersehe, nicht stattfinden würden und er stellt auch in Aussicht, daß die Interessenten dort ist oder später die Kosten für den Gouverneur und wohl auch für die Schiffsbesaßung übernehmen würden. Diese wichtige Geldfrage. Drängt sich uns nämlich sofort auf: Was zahlen diejenigen Herren, die den nächsten, den größten Vortheil von der Sache haben?( Sehr richtig! links.) Diefe Frage wird sehr bald praktisch werden, und umsomehr beruhigt mich die amtliche Erklärung des Reichskanzlers in den Aftenstücken, daß außer dem Kriegs- und Justisdepartement alle sonstigen Ausgaben dieser Gebiete als Angelegenheit der Interessenten, der Kaufleute, der Faktoreien betrachtet werden, und mit Genugthuung sehe ich die Herren zur Deckung dieser Ausgaben sich auf eine eigene Steuer, die Erhebung eines eigenen Ausfuhrzolls in diesen Gebieten sich gefaßt machen. Eine Kommissionsberathung hat unsere Partei am 14. Dezember nicht für nöthig gehalten, weil es sich um eine relativ vereinzelte Frage handelt, und die Tragweite, daß hier die ganze Kolonialpolitit in unfaßbarer, verschwommener Geftalt engagirt wird, nicht erkennen können. Seitdem find mehrere Wochen verfloffen; die Frage liegt außerdem ganz anders wie gestern. Die Gelder für die afrikanische Gesellschaft wer den ja erst zum 1. April und danach verlangt, die gestrige Kommissionüberweisung hat für die Erforschung Afritas keine Verzögerung zur Folge. Heute liegt uns ein Nachtrag zum laufenden Etat vor, damit das Schiff bis zum Sommer gebaut werden kann, um noch in der guten Jahreszeit nach Kamerun befördert zu werden. Die Voilage ist am 20. November an uns gelangt, auch nicht durch ein Verschulden verzögert worden, sondern durch die in der Thronrede erfolgte Ankündigung jener diplomatischen Aktenstücke, deren Publikation inzwischen erfolgt ist. Soll aber die Forderung den gewollten Zweck erfüllen, so kann man selbst bei sachlichen Bedenken einer beschleunigten Berathung zustimmen. Und da wir unsererseits bereits vor Wochen beschlossen haben, wenn es die parlamentarischen Verhältnisse mit sich brächten, auch sofort in zweiter Lesung für den Bosten zu stimmen, so find wir dem ents sprechend auch heute bereit, für die Bewilligung einzutreten. ( Beifall.)
Reichskanzler Fürst v. Bismard giebt seiner Freude Ausdruck, daß er ausnahmsweise einmal das Vergnügen habe, fich mit dem Herrn Abg. Richter in Uebereinstimmung zu be wegen.( Bravo ! lints; Heiterkeit.)
Abg. v. Hammerstein: Das deutsche Volt steht in dieser Frage ganz hinter dem Reichskanzler, nur hier im Hause werden Nörgeleien gegen die Politit desselben laut. Den Herren hier unten werden die ersten Vorgänge in Kamerun bekannt geworden sein, aber mit Rücksicht auf die gefüllten Tribünen gestatten Sie mir wohl, die neuesten Nachrichten über dieselben zur Verlesung zu bringen.( Redner verliest das Telegramm der Köln . Btg." über die Landung von Mannschaften der„ Olga" und" Bismaid" in Kamerun zur Büchtis gung aufrührerischer Eingeborenen.) Diesen ernsten Vorgängen gegenüber haben wir nicht nur unsere Anerkennung auszus sprechen für die brave Haltung unserer Marine( Beifall), sondern wir dürfen auch nach außen hin keinen Zweifel auftommen laffen, daß der Boden, der mit dem Blute braver Lands leute erworben ist, von uns nicht wieder aufgegeben wird. tritt, so rasch als möglich zu bewilligen. Herr Windthorst hat Deshalb ist es nöthig, die Forderung, die hier an uns heran zur Vorsicht gemahni, weil wir ringsum von Feinden umgeben seien. Ich kann das nicht zugeben, aber troßdem könnte auch die Rücksicht darauf die Kolonialfrage nicht wieder in den Hintergrund zurückorängen. Dieselbe ist zu einer Eristenz frage für uns geworden; wir sind gezwungen, diesen Schritt zu ihnn, da die Uebervölkerung, die uns daheim bedroht, uns