seiner Wohnung auf die Straße; die hier bei erlitenen Ver­legungen waren so schwere, daß Sch., in den Flur des vorge dachten Hauses gebracht, nach ganz furzer Beit verstarb. Die Leiche wurde später nach dem Obduktionshause befördert. Sch. hat die schreckliche That anscheinend in einem Anfalle ron Geistesgestörtheit ausgeführt. Schon vor etwa 5 Wochen be­merkte einer seiner Befannten bei ihm Spuren der Geifteszer­rüttung und bewog daher Sch., sich in der Königl. Charitee zur Aufnahme zu melden, was auch erfolgte. Er wurde jedoch bald wieder dort entlaffen, und furze Zeit darauf reifte in ihm die fire Idee, daß fich in dem Vorderzimmer seiner Wohnung ein Fehmgericht" befände, das über ihn aburtheilen wolle. Noch am Sonnabend Morgen hatte Sch., der schon seit längerer Zeit arbeitslos ist, seiner Frau beim Zeitungsaus tragen geholfen; am Vormittag aber verabschiedete er sich bei seinen Freunden in einer Destillation der Taubenstraße mit den Worten: Adieu, wir werden uns wohl nicht wiedersehen". Auf Mittag in feine Wohnung gekommen, stürzte fich Sch. in dem Augenblick aus dem Fenster, als seine Frau sich in die Küche begeben hatte. Der Fall war ein so wuchtiger, daß der Körper einer blutigen Fleischmaffe glich. Noch gestern konnte man auf dem Steinpflaster und dem Flur des Hauses Blut­spuren sehen, welche von der großen Blutlache am Sonnabend herrührten.

Von der Eisenbahn überfahren. Am Montag Nach­mittag wurde auf der Berlin- Potsdam- Magdeburger Eisenbahn, auf der Strecke zwischen Bude Nr. 21 und 22, nahe dem prinz lichen Jagdschloße Dreilinden ein etwa 20 Jahre altes Mädchen von dem 2 Uhr 17 Minuten Zehlendorf passtrenden Zuge über­fahren. Die Kleider wurden ihr vollständig vom Leibe geriffen und der Kopf bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Bis jest ist die Persönlichkeit nicht festgestellt, ebensowenig, ob sie den Tod gesucht hat, oder ob ein unglücklicher Bufall vorliegt.#

a. Ertrunten. Zwei hiesige Studenten hatten am 7. b. Mis. Nachmittags ihre in der Neuen Schönhauser Straße be­legene Wohnung verlassen, anscheinend in der Abficht Schlitt­schuhe zu laufen. Da dieselben weder an demselben noch am folgenden Tage nach ihrer Wohnung zurückkehrten, so wurde bei der Polizei Anzeige von ihrem Verschwinden gemacht, und die polizeilichen Nachforschungen haben herausgestellt, daß beide junge Leute ertrunken find. Sie hatten fich auf den bei Behlen­ dorf im Grunewald belegenen See ,, Krumme Lanke" begeben, um da Schlittschuhe zu laufen( die im Grunewald befindlichen fleinen Seen werden von Schlittschuhläufern deshalb mit Vor­liebe aufgesucht, weil diese stillen Gewässer am raschesten durch Kälte eine Eisdecke erhalten und lange bewahren) und beide find auch auf dem Eise gesehen worden. Beim Laufen sind sie aber in eine offene oder mit einer zu dünnen Eisschicht bedeck­ten Stelle gerathen und ertrunken. Die Leiche des Einen wurde am folgenden Tage und die des Anderen erst gestern gefunden.

Gerichts- Zeitung.

Bekanntlich führte der Fachverein für Schloffer und Berufsgenoffen im vergangenen Jahre für seine Mitglieder den Rechtsschutz ein, damit dieselben in die Lage kämen, ihre Rechte überall zur Geltung zu bringen. Wie günstig der Rechtsschutz wirkt, beweist folgender Fall. Der Schloffermeister Mittelstädt, Mittenwalderstraße 17, beschäftigte in der zweiten Hälfte des legten Jahres den Schloffer C. Schröder, welcher Mitglied oben­genannten Vereines tft. Herr Mittelstädt beleidigte seinen Ge­fellen in recht empfindlicher Weise, und dieser sab sich veran­laßt, die Rechtsschußkommission des Fachvereins von dem un­gehörigen Benehmen des Herrn Mittelstädt in Kenntniß zu seßen. Es wurde nun die Hilfe des Gerichts in Anspruch ge­nommen. Vor dem Schiedsgericht erschien Herr Mittelstädt nicht, da er jedenfalls annahm, daß der Arbeiter doch kein Geld zum Weiterklagen habe. Er hatte aber die Rechnung ohne den Fachverein der Schloffer gemacht. Das Schöffengericht ver urtheilte her n Mittelstädt zu einer Ordnungsbuße von 30 M. und den sämmtlichen Gerichtstoften event. 6 Tagen Haft. Aehn­liche Fälle stehen in allernächster Zeit bevor. Möchte doch ein jeder Schloffergeselle obige Sache beherzigen und nicht ver fäumen, fich dem Fachverein für Schloffer und Berufsgenossen anzuschließen.

Die bekannte Thatsache, daß auch der geriebenste Ver­brecher bei einem sonst mit großem Raffinement ausgeführten Roup irgend eine Dummbeit begeht, welche die Kriminalbeamten auf seine Spur lenten, erhielt einen treffenden Beleg in einer Verhandlung, welche gestern vor der ersten Straffammer des Landgerichts I. stattfand. Auf der Anklagebank befand sich der 26jährige Vergolder Johann Gottlieb Koch, einer des berüchtig­ften Einbrecher Berlins . Am 26. Juli wurde er erst nach Ver­büßung einer längeren Freiheitsstrafe aus dem Buchthause ent­laffen und schon wenige Tage darauf hat er der Anklage nach die beiden Strafthaten begangen, wegen derer er sich gestern zu verantworten hatte. Am 2. Aug. v. J. wurde in der Wohnung des Holz u. Kohlenhändlers Laur, Alte Schüßenstr.6 ein äußerst frecher Einbruch am hellen lichten Tage verübt, während die Bes wohner dieselbe in verschlossenem Zustande für eine kurze Beit unbeaufsichtigt gelaffen. Die Thüren waren mittels Nach­schlüssel geöffnet und war darauf in den gesprengten Behältern Der Inhalt durchwühlt worden. Als Beute hatten der oder die Diebe lediglich Geld und Schmucksachen an Geldeßwerth zum Gesammtbetrage von ca. 200 M. mitgenommen. Unter den gestohlenen Gegenständen befand sich auch ein Pfandschein und Der Bestohlene wurde nicht wenig überrascht, als er diesen am nächsten Tage in einem Kouvert durch die Post wieder zus geftellt erhielt. Der Dieb mochte wohl eingesehen haben, daß für ihn der Befit des Pfandscheines gefährlich werden kann und anstatt denselben zu vernichten, sandte er ihn, wohl einer Anwandlung von Uebermuth oder Generöfität folgend, dem Eigenthümer zurüd. Diese That, die gewiß nicht zu seinen schlechtesten zabite, sollte für ihn verhängnißooll werden. Am Tage darauf fand ein Einbruch bei dem Tischlermeister und Bezirksvorsteher Balg, Kleine Markusstraße 19, statt, der genau in derselben Weise wie der erste ausgeführt worden; wieder hatte der Dieb sich mit leicht transportablen und leicht zu vers werthenden Schmudiachen begnügt, auch Herr B. schäßt seinen Schaden auf ca. 200 M. Eine dem bezeichneten Hause gegenüber wohnende Frau batte nun an dem fraglichen Tage drei Männer in verdächtiger Unterhaltung auf der Straße bemerkt, zwei von ihnen hatten schließlich das Haus betreten, während der britte augenscheinlich Schmiere stand. Es sprach Alles dafür, daß fie die Thäter waren. Der Frau wurde das Verbrecher Album vorgelegt und aus den Konterfeien unserer berüchtigsten Einbrecher bezeichnete fie dasjenige des Angeklagten als einem der muthmaßlichen Thäter ähnlich. Natürlich nahm man den Patron sofort in Haft, er leugnete aber entschieden, er leugnete aber entschieden, wurde gestohlenen Gegenstände auch keiner der gestohlenen Gegenstände Da fam einer der mit den bei ihm vorgefunden. Recherchen betrauten Kriminalbeamten auf die Joee, den Angeklagten eine Schriftprobe machen zu lassen, da derselbe möglicherweise mit dem Schreiber des Kouverts mit dem Pfandscheine identisch sei. Der Versuch hatte einen überraschenden Erfolg, allerdings b mühte sich der An­geklagte beim Schreiben der Adresse seine Handschrift möglichst zu verstellen und die unglaublichsten orthographischen Fehler zu bilden, den Schreibverständigen fonnte er aber fein für ein U machen, denn dieselben bekundeten mit pofitiver Bestimmtheit, daß Niemand anders als er die verräthische Adresse ge­schrieben. Somit fonnte man sicher sein, den Thäfer beiden wenigstens Mittheilhaber der oder Einbrüche Im gestrigen Termine legte legte fich gefaßt haben. Der Angeflagte nach alter Berbrecherart aufs Leugnen, die Beweisaufnahme förderte aber eine so große Anzahl In­bizien gegen ihn zu Tage, daß der Staatsanwalt seine Schuld Verantwortlicher Redakteur R.

es

für außer allen Zweifel hielt und seine Bestrafung mit 3 Jahren Buchthaus beantragte. Der Gerichtshof war aber der Anficht, daß dem hartgefottenen Sünder eine härtere Strafe gebühre und erkannte auf 4 Jahre Buchthaus, 5 Jahre Ehrverluft und Stellung unter Polizeiaufsicht.

Nürnberg . ,, Es war ein jung jung Simmergesell," Namens Raub, dem tam die Sage nicht aus dem Sinn, welche Namens Raub, dem kam die Sage nicht aus dem Sinn, welche fenes altdeutsche Volkslied behandelt; ein junger Bimmergesell erwarb sich die Liebe einer Schloßfrau; er durfte in ihr erwarb sich die Liebe einer Schloßfrau; er durfte in ihr Kämmerlein fteigen und an ihrer Seite ruhen, an ihrem Kämmerlein steigen und an ihrer Seite ruhen, an ihrem schlohweißen Leib." Dabei wurde er jedoch ertappt und mußte sich einen Galgen zimmern von Gold und Marmelstein", woran er aufgebenkt wurde. Das traurige Ende dieser Ge schichte schreckte den jungen Bimmergesellen Stauh durchaus nicht ab; er sagte sich, dem Galgen wollte er schon entgehen, nicht ab; er sagte sich, dem Galgen wollte er schon entgehen, wenn er nur erst das traute Kämmerlein gewonnen hätte. Und warum sollte er es nicht gewinnen? Die Edeldamen von beute sind auch nicht sämmtlich herzlos und das Bestreben der Eva, verbotene Früchte zu kosten, hat sich nicht blos bis zu der Zeit der fittigen Ritterdamen erhalten, sondern es blieb auch lebendig im Roccoco- Beitalter, ja es blühte in demselben sogar recht luftig auf und erhielt sich, wenn auch nur sporadisch, bis in unsere Zeit der germanischen Renaissance, der Holz­täfelungen und des cuivre poli. Der Zimmergesell verlor also die Hoffnung nicht, und je mehr er sich in seine Träume ver­tiefte, desto wahrscheinlicher schien es ihm, daß einst vom Söller einer Burg herab ihm zarte Frauenband zum Gruße winken und ihn zur Raft und zum Glücke einladen werde. Um diese Burg zu finden, zog er unermüdlich durch die Lande. Er trat nirgends mehr in Arbeit und wenn seine Baarschaft zu Ende war, dann nahm er die altbewährte germanische Gastfreund­schaft in Anspruch, ließ sich mit Brot oder mit Kupfermünzen verfor­gen, und sang dabei das Lob der Schönen; er war ein Troubadour und nur eine gänzliche Verkennung seiner Pilgerschaft konnte die Gensdarmerie veranlaffen, ihn zeitweilig als Bettler oder Landstreicher aufzugreifen. Landstreicher aufzugreifen. An einem falten Novembertage fam der Zimmergeselle auf seiner Wallfahrt in das freundliche Städtchen Lauf. Dort heimelte ihn Alles ungemein an. Er sah den breiten Stadtgraben, das alterthümliche Thor, die Beugen vergangener Jahrhunderte. Der stattliche Kirchthurm zeigte allerdings ein mehr modernes Geficht, aber da drüben die alterthümliche Burg mit den festen Wällen, den trogigen die alterthümliche Burg mit den festen Wällen, den trogigen Wartthürmen und dem düster- grauen Schloßgemäuer, fte war ganz geignet, den bewundernden Beschauer zurück zu versezen in die Romantik des Ritterthumes und des Minnesanges. Dort um Frauengunft zu werben, welche köftliche Aufgabe! Aber zunächst muß man fich mit den örtlichen Verhältniffen vertraut machen, das war bei den Troubadours des Mittel­alters wie bei den Handwerkburschen der Gegenwart stets die hauptsächlichste Bedingung für ein strategisches Unter­nehmen. Rauh mußte also Erkundigungen einziehen; um einen Behelf zu haben zur Anrede an die Vorübergehenden, sprach er fie um eine Gabe an, worauf er fie in ein Gespräch zu verwickeln suchte, was aber meist fehlschlug, denn die Laufer zeigten sich ihm gegenüber in Bezug auf die Verhältnisse der Stadt und der Burg sehr wenig mittheilsam. Da liegt wahr­scheinlich ein dunkles, blutiges Geheimniß zu Grunde", dachte der von romantischen Ideen beherrschte Zimmergesell und setzte feine ansprechenden Bemühungen um so eifriger fort, bis er plöglich von der hohen Obrigkeit arretirt war. Dieses Aben­teuer paßte ihm nicht in den Kram, indeß es war doch ein Abenteuer und mußte mit Würde bestanden werden. Rauh erflärte seinen Kettermeistern, daß er über seine eigent lichen Abfichten in Lauf tiefes Schweigen beobachten werde, bemerkte aber doch, um sein Fechten zu entschuldigen, in be­deutsamem Tone, es sei schon mancher Ritter fechtend in eine Burg eingedrungen. Das Schöffengericht zu Lauf ließ fich dadurch nicht abhalten, ihn wegen Bettelns und Landstreicherei zu 21 Tagen Gefängniß zu verurtheilen. Raub gelangte auf Diese Weise in ein stilles Kämmerlein, aber nicht in der Burg, sondern im Stadtgefängniß. Hier fehlte vor allem die wohlige Wärme, welche in den Gemächern der Ritterfrauen immer zu

"

waren

herrschen pflegte. Es gab teinen Kamin und kein luftig praffelndes Feuer, ein eißiger Hauch wehte von dem Gitter­fenster her und der Fußboden war empfindlich kalt. Schon nach der ersten Nacht war der Gefangene halb erstarrt vor Frost, und er sagte sich, diese Laufer hätten ihn gern zu ein undzwanzig Tagen verurtheilen fönnen, aber einundzwanzig Nächte halte er es in dieser Kälte Kälte nicht aus. Nächte Er fann also auf Befreiung. Freilich Die Mauern bidk, die Fenster stark vergittert und die Thür so fest, daß ein Entkommen rein unmöglich schien. Der unternehmende Bimmergesell fand aber doch ein Mittel, aus dem Keiter zu Lauf fich zu befreien, und zwar ein sehr einfaches: er appellirte wegen seiner Verurtheilung an die höhere Instanz in Nürnberg und ließ sich in die Nürnberger Frohnveste überführen. Hier wird gut geheizt, und der Ge­fargene fab deshalb mit ruhiger Behaglichkeit der Verhandlung in zweiter Instanz entgegen. Dieselbe ging am legten Mitt­woch vor sich. Es wurden die langen Protokolle und Akten aus Lauf verlesen und endlich wurde der Bimmergefell gefragt, womit er nun seinen Einspruch gegen das wohlermogene Urtheil des Laufer Gerichts begründen wolle. Da verzog sich sein Mund zu einem freundlichen Lächeln und er sprach das große Wort gelafen aus: ,, Es war mir zu falt im Laufer Arreft." Das ganze Tribunal war sprachlos vor Verwunderung über diesen neuen Einspruchs grund, im Publikum mar große Sensation und der Staate anwalt beantragte endlich pflichtschuldigst, ta der Angeklagte sich ja doch schon für den hiesigen Strafvollzug erwärmt hat, die Berufung zu verwerfen. Dies geschah. Der Bimmergesel fist nun ruhig hinter den eisernen Gardinen und läßt in ficherer Hut einen Theil des dem Wanderer feindlichen Winters voi überziehen. Im Frühjahr wird er mit neuem Muthe seine Pilgerfahrt wieder aufnehmen, um endlich sein geträumtes Ideal zu finden.

Arbeiterbewegung, Vereine und

Versammlungen.

Aufruf an die Schlosser und Berufsgenossen Ber­ lins ! Kollegen! Wiederum sehen wir uns veranlaßt, an Euch einen Appell zu richten, um Euch auf unsere Lohnbe

wegung aufmerksam zu machen. Im Juli vorigen Jahres traten wir Schlosser Berlins zusammen, um angesichts unserer traurigen Lohnverhältnisse eine Kommission zu wählen, deren Aufgabe es sein sollte, mit allen gesetzlichen Mitteln einzutres ten, um unsere gedrückte Lage zu verbessern und einem Jeden unter uns en menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen, damit Keiner unter uns durch Noth und Elend gezwungen werde, für jeden Schleuderpreis zu arbeiten, um auf diese Weise un fern andern Kollegen Konkurrenz zu machen. Die Kommission soll stets darüber wachen, daß unsere Forderungen innegehalten werden; die Forderungen, welche die Kommiffion aufgestellt hat, find so gerechte, daß ein jeder Arbeitgeber, der es auf richtig mit seinen Arbeitern meint, fie zugestehen muß. Wir richtig mit seinen Arbeitern meint, fie zugestehen muß. Wir wiederholen unsere Forderungen hier nochmals, welche wir in unserm legten Flugblatte veröffentlicht haben: 1. Festsetzung einer Morimalarbeitszeit von höchstens 10 Stunden pro Tag; 2. Gänzliche Abschaffung der Sonntagsarbeit; 3. Forderung eines Minimallohnes von mindestens 18 M. pro Woche. Die Auszahlung des Lohnes hat jeden Sonnabend spätestens bis um 6 Uhr zu erfolgen. Bei Affordarbeiten muß eine

anerkennenswerther. 1

breit machende Schmuskonkurrenz zu beseitigen. Rob legen! Die Kommiffion allein ist nicht im Stande diese gestellten Forderungen zur Durchführung bringen, wenn nicht der große Bruchtheil der Kollegen, der jezt noch unserer Bewegung indifferent gegenübersteht, heran gezogen wird. Darum fühle sich ein Jeder, dem das Wohl seiner Familie am Herzen liegt, dazu berufen, ein Agitator unserer Sache zu sein und mitzuhelfen an der heiligen Aufgabe die wir uns gestellt haben. Bemerken wollen wir, daß fid schon ein großer Theil unserer Kollegen in anerkennenswerther Weise an unserer Bewegung betheiligt, jedoch ein sehr große Theil steht uns noch fremd gegenüber. Wir glauben anneb men zu dürfen, daß die Furcht vor Maßregelung sehr viele Kollegen bisher zurückschreckte, sich an dieser edlen Sache zu betheiligen; aber jenen Baghaften rufen wir zu: Seid Männa und wahrt Eure Rechte!" Und sollte aus diesem Grunde eine Masregelung erfolgen, so ist die Kommission jest in der Lage solchen Kollegen eine entsprechende Unterstügung zu gewähren, Lesung de da unser Fonds, Dank den bis jetzt betheiligten Kollegen, eine neuerdings Höhe erreicht hat, welche uns dies ermöglicht. Darum, Kol und die legen, laßt diesen Ruf der Kommission nicht unberücksichtigt auf Tran erschallen, erschließt Eure Herzen dieser Sache und wählt in tere Bera allen Werkstätten Delegirte, welche Euch der Kommiffion gegen über vertreten und die gestellten Forderungen bei den Meister Reihenfol zur Geltung bringen. Die erfte diesjährige große öffentlich zunächst a Generalversammlung findet Sonntag, den 18. Januar, in det dehnung ,, Urania ", Wrangelstraße 9-10, Vormittags halb 10 Uhr, statt trag in B Sorgt dafür, daß in diesem geräumigen Lokal kein Blas un Antrag& L besett bleibt. Die Lohnfommission der Schloffer und Berufs genossen. J. A.: C. Miethe.

Der

Arbeiter

Wedell- M

dem, im die Befige Juli fame in ihren Freude üb und die 2

nung des

ter. Stur in dieser S Die erste Generalversammlung der Zentral- Kranten am 6. Fe und Sterbekasse der Dachdecker Deutschlands ( E. H. Nr. 69 bis nach örtliche Verwaltungsstelle Berlin ) fand am Sonntag, det tage Zeit 11. Januar, Alexanderstraße 31, statt. Der Vorsigende macht Uebe bekannt, daß die Statuten der Kaffe bereits am 18. Dezembe richten ni 1884 von der hiesigen Behörde genehmigt seien und wurde Ort Hickor dieselben unter die Mitglieder vertheilt. Es wurde darauf zu Wahl des Ortsvorstandes geschritten und gingen folgend Herren als gewählt hervor: Karl May , Vorsigender, Augu Fähner, Kassirer, Friz Hanke, Franz Klopsteck und Paul Wit als Beifizer. Ferner wurde beschlossen, daß die Beiträge zu Staffe an jedem Sonnabend von 7 bis 9 Uhr Abends an fol genden Stellen entgegengenommen werden: 1) Chorinerstr. 1 bei Herrn Theodor Weber , 2) Brüdenstraße 5 b, Restaurar Town, Lo Krüger, von dem Kassirer, Herrn Jähner und 3) Dranien Stellvertr straße 166 bei Herrn N. May. Die Aufnahme neuer Mi wenn auc glieder findet nur statt Oranienstraße 166 bet Herrn Mat Selbständ jeden Abend von 7-8 und Sonntags von 8-10 Uhr Vor zunehmen mittags. Der Vorsigende berichtete nun über den gegenwär Oberhohei tigen Stand der Kaffe. Demnach haben sich bereits mehre Weiteres Filialen der Kaffe gegründet und ist auch für Berlin schon rechnen 31 eine erfreuliche Anzahl Mitglieder vorhanden, so daß die Kaffe Lock Pref zu den schönsten Hoffnungen berechtigt ist. Zum Schluß for gen Ante dert der Vorsitzende die Mitglieder auf, nach jeder Richtung gründet, mit regem Eifer für die Kaffe zu wirken, damit, wenn möglich sprochen alle Berliner Kollegen der freien Hilfskaffe beitreten, und gung, fich somit von der für sie von den Innungsmeistern bestimmten Auf Ditstaffe, deren Schattenseiten dieselben heute noch garnid hauptman fennen, befreit werden.

Brief einer fur

Gebr. Me

Eine Der Lüder jest, nacht gnade gef News" m Unterredu

hr. In der Generalversammlung des Fachvereins det fungen v Schlosser und Berufsgenossen, welche unter sebr zahlreicher Be nächst wegen der Reichhaltigkeit der Tagesordnung die New theiligung am Sonnabend bei Gratweil stattfand, wurde von F. S wahl des Vorstandes vertagt. Es wurden dann die Berichtt über die Thätigkeit des Vereins, über die Kaffe, über den A beitsnachweis, über den Rechtsschuß und über die Bibliothel erstattet. Die Bahl der Mitglieder ist im ersten Vereinsjab von 71 auf 426 angewachsen. Die Einnahmen haben im Quartal( inkluftve Bestand) 245,96 M., die Kosten für die Einrichtung des Arbeitsnachweises( 90,65 W.) und durch d Einwald Vorschüsse für zwei Rechtsschußfälle, von denen der erste berei Wiele derf zu Gunsten des geschüßten Vereinsmitgliedes entschieben Missionss herbeigeführt worden. Herr Miethe berichtete dann in eingehen walo in e der Weise über den Kongreß der Metallarbeiter Deutschlands , de Gazette" vom 24. bis 26. Dezember v. Ja. in Gera , von 66 Delegirten aber fich f besucht, stattgefunden und auf welchem Herr Miethe den Be Acres, die liner Fachverein der Schloffer vertreten hat. Wir beschränken richte der uns hier auf die Mittheilung, daß die Verhandlungen auf Dinizulu, dem Kongreß zu einem Rompromiß der beiden bedrängt Parteien geführt haben, Don benen die mill, so if eine für die zentralisirte Organisation sämmtlicher Branchen det Raiser, der Metallindustrie, die andere für die lokalen Fachvereine eintrat: her weißt es ist mit Einstimmigkeit die folgende Resolution angenommen Einwald. worden: Der Kongreß erklärt: die gewerkschaftliche Bev zählte min einigung der Arbeiter fann eine durch greifende Umgestaltung bitte Dei unferer heutigen Produktionsverhältnisse nicht ermöglichen; je versprach doch ist eine zeitweilige Verbesserung der Lage der Arbeiter ein Gehö zu erzielen, sobald eine Drganisation sämmtlicer Metall Untergang arbeiter herbeigeführt wird und zwar: 1. daß Schluffe, an allen Diten Deutschlands die Gründung von um eine U allgemeinen Metallarbeiter Fachvereinen erstrebt und durchge schnellstene führt wird; 2) wo jedoch örtliche oder gefeßliche Hindernisse Einwald der Gründung von allgemeinen Metallarbeiter Fachvereinen dose mi entgegenstehen, muß die Gründung von Branche- Vereinen Berichte f durchgeführt werden." Es ist auf dem Kongres auch ein Sta Bululand tut für die Vereinigung der deutschen Metallarbeiter" ausge der Welt arbeitet und angenommen und feiner beschlossen worden, daß Sozialism der Zentralvorstand in Mannheim , die Kontrolkommission in im deutsch Karlsruhe domizilit sein soll. Bedenken, die in der Diskussion thn( den erhoben wurden, gaben Herrn Miethe Veranlassung, noch her großer No vorzuheben, daß durch Zustimmung zu den Beschlüffen bel er bie Ma Kongreffes die bestehenden lofalen lofalen Branche Vereine fich nicht verpflichten, der Bereinigung" fofort beizutretenchentt Der Vorftzende theilte darauf den Bescheid mit, welchen ba fein, es t Kriegsministerium dem Vorstande auf das Gesuch um Besei augenblick tigung der den Schloffern von den Militär- Büchsenmacher will. Di gemachten schädlichen Konkurrenz hat zugehen lassen. Gebiet Bescheid geht dahin, daß die Büchsenmacher berechtigt bleiben und the unbeschränkt ihr bürgerliches Gewerbe zu betreiben und ba und da das betreffende Militär- Departement nicht in der Lage ist, au ruf nie die von ihnen gestellten Breise einen Einfluß auszuüben. Ende durc Eine für einen in großer Noth befindlichen Kollegen veram Macht ein Besten der strikenden Knopfweber eine Tellersammlung 3 staltete Sammlung ergab 23 Mail. Auch der Antrag, zu genau gen Spieluhr veranstalten, war angenommen worden.

glückli

Mün

Die erfte diesjährige Delegirten- Versammlung des eine Versa Tischler findet heute, Dienstag Abend 8 Uhr, Alte Jakob wurde jed straße 37, statt. Die Tages- Ordnung lautet: 1. Raffenbericht Verbot en über den Unterstügungsfonds der Tischler. 2. Revisionsbericht und Gefel 3. Wahl einer Revifionsfommission. 4. Die neue Fabril- Drberichte na nung in der Piano- Fabril des Herrn A. Grandt, Dranien anlagt seie straße 185. 5. Verschiedene Mittheilungen. Noch nicht an be Lohnbewegung betheiligte Werkstätten können in dieser Ver fammlung aufgenommen werden. Die im vorigen Jahre aus gestellten Karten müffen in dieser Versammlung abgehol

werden.

In der Versammlung der Korbmacher Berlins und Umgegend, welche am 11. Januar im Lokale des He Otto, Adalbertstr. 21, zum Zweck der Berathung der neue Statuten der zu gründenden freien Hilfe- Kaffe" stattfand, g langten die neu ausgearbeiteten Statuten zur Verlesung wurden dieselben einstimmig angenommen; auch wurde

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wöchentliche Ratenzahlung von mindestens 18 M. geleistet Herrn Friedr. Franke die Vollmacht ertheilt, den Gang dieser Dr. Grube werden. Kollegen! An diesen, den jeßigen Beitserhältnissen Angelegenheit bei der zuständigen Behörde zu vertreten. Ferner Dr. Jfeli burch dieje hoffen wir der Arbeitslosigkeit, dem Bagabunden der Korbmacher Berlins und Umgegend gewählten provisorische orn und

thum zu steuern und eine sich immer mehr und mehr Vorstand auch des Weiteren beizubehalten. Cronheim in Berlin . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

Hierzu eine Bellage