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Beilage zum Berliner Volksblatt.

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Politische Webersicht.

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der Lage Der Reichstag   wird voraussichtlich vorerst mit der zweiten gewähren, Lesung des Etats fortfahren und dann die erste Lesung der egen, eine neuerdings eingegangenen Vorlagen, wie Bossparkassengeset rum, Kol und die Vorlagen über Ausdehnung der Arbeiterversicherung rüdfichtig auf Transportgewerbe und auf land- und forstwirthschaftliche Arbeiter vornehmen. Am Mittwoch( Schwerinstag) sollen wei­wählt in Con gegen tere Berathungen von Initiativanträgen stattfinden in der Meister Reihenfolge, wie fie eingegangen find. Es kommen danach öffentlich zunächst an die Reihe der Antrag Hertling über weitere Aus­ar, in der Dehnung der Arbeiterschutz- Gesetzgebung und der Antrag von Wedell Malchow über Börsensteuer, weiter der Kable'sche An­Uhr, statt trag in Bezug auf den Diktatur- Paragraphen, und dann der Plaz un Antrag Lenzmann megen Entschädigung unschuldig Verurtheil­Beruf ter. Sur mit Bustimmung der Antragsteller würde das Haus in diefer Reihenfolge eine Henderung beschließen können. Etwa -Kranten am 6. Februar gedenkt der Reichstag   fitch auf neun Wochen, Nr. 69 bis nach den Osterferien zu vertagen, um dem preußischen Land­tag, de tage Zeit zu seinen Berathungen zu lassen. de macht Ueber die Reibereien in Kamerun   liegen weitere Nach­Dezembe richten nicht vor. Der in dem ersten Telegramm genannte Owurde Ort Hickory ist identisch mit dem Orte Etre Town, weicher in Darauf zu dem, im Weißbuch abgedruckten Bericht Dr. Nachtigal's über folgend die Befizergreifung genannt war. Es hieß dort: Am 13. Augu Juli kamen die Eingebornen aus den entferntern Ortschaften aul Wit in ihren bunibemalten, oft 20 M. langen Canoes, um ihrer iträge zu Freude über den Anschluß an Deutschland   Ausdruck zu geben, 3an fo und die Angesehenen unter ihnen drängten fich zur Unterzeich­Enerstr. 1 nung des Vertrages. Nur der lokale Häupiling von Ekre­Restaura Town, Lock Preso, war auf einer Handelsreise abwesend und sein Oranien Stellvertreter wagte nicht, für ihn zu zeichnen. Da aber Lock Preso, uer wenn auch nicht ohne ein gewiffes Ansehen und eine gewiffe rrn Mat Selbständigkeit, boch weit entfernt davon ist, eine Stellung ein­Uhr Vor zunehmen, wie etwa Häuptling Dido, sondern unter der direkten gegenwär Oberhoheit King Bells steht, so glaubte ich Efre- Town ohne 3 mehre Weiteres als zu dem in den Verträgen behandelten Gebiete Elin schon rechnen zu dürfen, indem ich für die geeignete Hinzuziehung die Kaffe Lock Presos nach seiner Rückkehr bei meiner Abreise die nöthi­hluß for gen Anweisungen zurückließ." Es ist vielleicht nicht unbe­Richtung gründet, wenn mit Bezug hie: auf die Vermuthnng ausge n möglich sprochen wird, daß Lock Preso, verlegt durch seine Ueberzeu­eten, un gung, fich weigert, den Vertrag mit Nachtgal anzuerkennen. eftimmten Auf Grund des Sozialistengefeges verbietet die Kreis­garnid hauptmannschaft zu Leipzig   die nichtperiodische Druckschrift: Briefe einer Nihilistin. Mit erklärenden Anmer­reins de fungen versehen. Aus dem Franzöflichen überfest und nebst reicher Be einer turzgefaßten Geschichte des Nihilismus, herausgegeben vurde zu von F. Stolz, Rechtsanwalt in Appenzell  . Buchdruckerei von die New Gebr. Meyer in Schaffhausen   1884." Berichte Eine Spieldofe für 100 000 Acer   Land in Afrika  ! r den Der Lüderig'sche Forschungsreisende" Ein to a lo scheint sich Bibliothel jest, nachdem er bei dem Sultan von Angra Pequena   in Un ereinsjab grade gefallen ist, an England zu wenden. Wie die Daily ben im News" mittheilten, ersuchte Einwald zuerst Gladstore um eine 4. für die Unterredung, wurde aber von diesem an Lord Derby gewiesen. burch d Einwald schildert die Lage der Bulus als eine überaus traurige. ste bere Viele derselben bettelten im Lager der Boeren und bei den teben Miffionsstationen um Nahrung. Diese Aeußerung hat Ein­eingehen wald in einem Interview mit einem Redakteur der ,, Ball Mall Hands, de Gazette" aufrecht erhalten. In dieser Unterredung hat er Delegirten aber sich selber als den Souverain der Lucia- Bai mit 100 000 den Be Acres, die um dieselben herumliegen, erklärt. Aus dem Be­eschränken richte der Pall Mall Gazette  " ist noch folgendes interessant. ngen auf Dinizulu, der Sohn Ketschwayo's, wird von den Boeren hart beiden bedrängt und sagte zu Einwald: Wenn England nichts thun enen die mill, so ist Dein Land meine einzige Hoffnung. Dein alter anchen der Kaiser, der so viele Soldaten hat, fönnte uns belfen." Wo e eintrat: ber weißt Du etwas über unseren alten Kaiser?" fragte genommen Einwald." D", antwortete er, mein Vater Ketschwayo er­iche Bev zählte mir von thm. Wenn England nicht helfen will, so bitte Deinen alten Kaiser, Bululand zu retten." Einwald gestaltung tchen; je versprach ihm, nach Europa   zu gehen und wenn England r Arbeiter fein Gehör gebe, nach Berlin   zu geben, um die Bulus vom Metall Untergange zu retten. Die Pall Mall Gazette  " erklärt zum 1. daß Schluffe, Einwald werde baldmöglichst nach Berlin   reisen, von um eine Untereedung mit Bismarck   nachzusuchen, und sodann o durchge schnellstens nach Bululand zurückzukehren. Der Kaufpreis, den indernisse Einwald für die Lucia- Bai 3 bite, ist eine Spiel dvereinen bose mit Schellen.- Nach einem ausführlicheren Vereinen Berichte sagte Einwald: Eine Million Deutsche   finden im ein Sta Bululand behagliche Unterkunft; es ist das metallreichste Land r" ausge der Welt(?), ein willkommenes Heilmittel gegen den deutschen  den, daß Sozialismus, welcher doch nur aus Mangel an Elbogenraum mission in im deutschen   Vaterlande entspringt." Ferner: Ich fand thn( den König Dinizulu), gleich den übrigen Bulus, in Diskussion noch her großer Noth; ihn hungerte schrecklich und dankbar nahm lüffen de er die Mahlzeit an, die ich ihm vorfeste, und war über­Bereine Lüdlich über die Spieluhr, die ich ihm schentte. Die Engländer haben mir daraus den Vorwurf Seizutreten lchen das macht, daß ich Bululand für eine Spieluhr kaufte. Mag um Befei lein, es tommt auf den Kaufpreis nicht an. Zululand steht augenblicklich unter deutschem Schuß, wenn Fürst Bismarc enmacher will. Dinizulu hat allerdings den Boern sein en. Gebiet abgetreten, aber er schwor mir hoch gt bleiben und theuer, daß er nicht wußte, was er that und daß er den von ihm unterzeichneten Auf­ge ist, au ruf niemals gelesen. Die Bulus gehen langsam ihrem uüben. Ende durch den Hungertod entgegen, wenn feine auswärtige Macht eingreift. Jedenfalls hat" Dinizulu" aber ganz genau gewußt, was er that, als er sein Königreich für eine Spieluhr verlaufte.-

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München  . Der Reichstagsabgeordnete von Bollmar hatte lung des eine Versammlung nach dem Kreuzbräu" einberufen, diefelbe Ite Jakob wurde jedoch auf Grund des Sozialistengefeges verboten. Das affenbericht Verbot enthält den Hinweis auf die Gefahr für die Staats­onsbericht und Gesellschaftsordnung und den Umstand, daß Rechenschafts­abril- Dr berichte nach taum begonnener Seffion weder üblich noch ver Dranien anlaßt seien.

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Desterreich- Ungarn.

Wir haben vor Kurzem die Verhaftung zweier Deutsch­Desterreicher, die Herren Strache und Nittel  , wegen Hochver ath gemeldet. Jegt kommt die Nachricht, daß beide aus der Daft entlassen wurden; jedenfalls rubt die Hochverrathsanklage lins und auf einer sehr schwachen Bafts.

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Dienstag, den 13 Januar 1885.

II. Jahrgang.

stimmung ergab eine große Mehrheit für Verwerfung des Auslegung. Wir wollen für eine anderweite Bemessung der 3mpfzwangs.

Frankreich  .

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Es heißt, die Anarchisten bereiteten für den nächsten Sonntag feine Rundgebung vor dem Elysée vor, um Grevy Der zur Begnadigung der Louife Michel zu bewegen. Kriegsminister Lewal erklärt sich im Einverständniß mit Ferry für die dreijährige Dienstpflicht in der Armee, aber für Bei­behaltung der einjährigen Freiwilligen. Die Unter suchung in Sachen des Cri du Peuple" bat begonnen. Re­dakteur Quercy wurde auf Befehl des Untersuchungsrichters in Freiheit gefeßt. Der Friedensbeamte Ballerich ist außer Gefahr. Louise Michel   hat abgelehnt, in eine Kranten anstalt zu geben. Sie hat nur verlangt, nicht nach dem Ge­fängniß von Clairveur zurüdgebracht zu werden und den Rest ihrer Strafzeit in St. Lazare abzufißen. Ihr Gesuch wurde günstig aufgenommen. Sie erlläite außerdem, auf die Politik zu verzichten und nach ihrer Freilaffung sich in der Schweiz  bem Unterricht widmen zu wollen. Diese Angaben der ,, Köln  . 8tg." fiimmen nicht zu den früheren Meldungen, daß Louise Michel   irifinnig geworden sei.

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Spanien  .

Der Deputirtenkongres hat ohne Debatte eine Gesezvor lage genehmigt, welche die Regierung zur Aufnahme einer An­leihe von 14 Millionen Befetas ermächtigt, die zum Wieder­aufbau der durch die Erdbeben in den Provinzen Granada  und Malaga   zerstörten Häuser verwendet werden sollen. Die Madrider Hypothekenbank wird mit dem Wiederaufbau beauf­tragt werden. Die neuen Erschütterungen, welche gestern an den Küsten der Provinz Malaga   vorgekommen sind, haben die Berstörung mehrerer Ortschaften, so besonders von Velez- Ma­ laga  , Lerfa, Cartama und Canillas, vollendet. Mehr als 2000 Gebäude, darunter mehrere Kirchen, sind eingestürzt. In Loja allein hat das gestrige Erdbeben 300 Häuser zerstört. Die Presse und die Lokalbehörden beklagen fich lebhaft über die Langsamteit, mit welcher von der Bentralbehörde Hilfe geleistet| wird. Mehr als 60 000 Einwohner der zerstörten oder bes schädigten Ortschaften irren ohne Schuß, ohne Nahrung und selbst ohne Kleidung umber.

Amerika.

In Newyork   ist im Bureau des bekannten irischen Dyna­mit- Revolutionärs, O'Donovan Rossa, ein Attentat gegen einen als Verräther der irischen Nationalisten betrachteten Irländer verübt worden. Ueber den Vorgang wird folgendes gemeldet: Kapitän Phelan, der Vorsteher des Armenhauses in Kansas City   gewesen ist, empfing vor einiger Zeit ein schriftliches Gesuch, in O'Donovan Rossa's Bureau vorzusprechen. Er folgte dieser Aufforderung und traf dort Robert Short an, deffen eigentlicher Name, wie Phelan später erklärte, Barker ist. Baifer stürzte sich mit einem großen doppelschneidigen Dolche auf Phelan, und nachdem er ihm mit dieser Waffe sechs tödtliche Wunden beigebracht, feuerte er mit einem Re­volver auf sein Opfer. Phelan ward nicht auf der Stelle ge tödtet, sondern lebte lange genug, um zu erklären, daß er den Grund des mörderischen Anfalles auf seine Berson nicht kenne. Bald darauf gab er den Geist auf. Phelan war Mitglied der Dynamitpartei und an dem Versuche, das Dampfschiff Queen" zu zerstören, betheiligt. Er besuchte Jeland zur Beit der Aufregung über die drohende Auslieferung P. J. Sheri dan's, und seine Reise stand mit Sheridan's Angelegenheiten im Zusammenhange.

Parlamentarisches.

Die Wahlprüfungskommission des Reichstages be­schäftigte fich in ihrer heutigen Sigung mit der Wahl des Ab­geordneten Woermann( 3. Hamburg  ), gegen die zahlreiche Brotefte eingegangen waren. So waren nicht überall die Wahllisten die erforderliche Zeit ausgelegt, es wurden vielfach Stimmzettel neben der Urne gefunden, und einzelne Bezirke sollen eine erheblich größere Wählerzahl enthalten haben, als gefeßlich zulässig ist. Es ist bereits die Anstellung von Er­bebungen beantragt, die möglicherweise zur Beanstandung der Wahl führen werden. Eine Schlußabstimmung darüber ist noch nicht erfolgt.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag.

22. Sigung vom 12. Januar, 1 Uhr. Schellendorf, v. Haenisch u. A. Am Tische des Bundesrathes v. Boetticher, Bronsart von

Die Etatsberathung wird fortgesezt und zwar wird über diejenigen Kapitel des Etats der Verwaltung des Reichs­heeres verbandelt, die an die Budgetkommission verwiesen waren, in deren Namen der Abg. v. Köller referirt. Bu­nächst empfiehlt ste, den Antrag des Abg. Richter wegen Er­mäßigung der Rationsbezüge abzulehnen, dagegen:

1. eine Revision der Rationsbezüge im Sinne einer Vers minderung derselben vorzunehmen;

2. in Erwägung zu ziehen, ob es nicht zweckmäßig erscheint, an Stelle des Bezuges von Rationen einen Ansatz von Pferde­haltungsgeldern beziehungsweise Fuhrkostenentschädigungen für Offiziere und Beamten treten zu lassen, mit der Maßgabe, daß für jede Stelle bestimmt wird, wie viele Pferde der Empfänger von Pferdehaltungsgeldern mindestens zu halten hat, und daß für Pferde Manquements ein entsprechender Geldabzug statt findet;

3. dem Reichstage bis zur nächsten Session das Resultat Der Erwägungen vorzulegen.

Referent v. Köller konstatirt, daß die Vertreter der Regierung sich mit der Resolution einverstanden erklärt haben unter der Vorausseßuna, daß eine finanzielle Verschlechterung Der Stellung der betreffenden Offiziere nicht beabsichtigt wird. Abg. Richter: Wenn auch die Kommission fich nicht zu einer Herabsetzung der Rationenzahl hat entschließen fönnen, fo erfüllt es mich doch mit Genugthuung, daß ste in Nr. 1 Das Prinzip anerkannt hat, welches meinem Antrag zu Grunde liegt. Zu Gunsten der Nr. 1 der Resolution verzichte ich des halb auf eine weitere Abstimmung über meinen Antrag. Ich verwahre mich dabei gegen die Auffassung, als ob wir für richtig halten, daß nicht unmittelbar durch den Etat eine Herablegung der Rationen stattfinden fönnte. Es handelt sich hier nicht um persönliche Rechte, wie die Besoldungen, sondern um eine Dienstaufwandsentschädigung, die mit dem Aufhören des Dienstaufwandes fortfallen kann. In diesem Puntt ist auch unser Budgetrecht nicht beschränkt. Dagegen können meine Freunde nicht für Nr. 2 der Resolution stimmen. Wir halten es für bedenklich, aus der Initiative des Reichstags heraus pofttive Finanzoorschläge zu machen, wenn dieselben nicht ganz bestimmt gefaßt find. Die Ausdrücke der Nr. 2 find aber mehrdeutig, in Egnach  . Die Ab- und es bleibt zu fürchten, daß sofort Streit entsteht über die

Schweiz  .

urde bem prachen gegen den Impfawang die Herren Nationalrath

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en. Ferner fammlung

In einer großen Volksversammlung in Romanshorn  , Ranton Thurgau, wurde über die Impffrage gesprochen. Es Dr. Grubenmann von St. Gallen  , Voigt aus Baselland   und Dr. Jselin in Bänikon. Der Impfzwang wurde vers heidigt von den Herren Dr. Wartenweiler in Romans­

visorischen orn und Präsident Baumann

Bellage

Entschädigung für die Pferd unterhaltung freie Hand behalten. Unsere Absicht bleibt nach wie vor, eine Verminderung dieser Kosten herbeizufüheen, mit Rücksicht darauf, daß eben jegt die Entschädigung bemessen ist über die Zahl der wirklich zum Dienst erforderlichen Pferde hinaus, und das jezige System aus einer Zeit herrührt, wo die Transportverhältnisse ganz an dere waren, und auch aus diesem Grunde ein größerer Bedarf an Pferden für viele dieser Stellen nothwendig war, als heute noch zutreffend ist.

Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff: Die Militärverwaltung ist sich ihrer Pflicht, nach der Richtung der Defonomie hin thätig zu sein, wohl bewußt; wenn der Abges ordnete Richter aber die Rationen deshalb verkürzen will, weil sie durch den Dienstaufwand bedingt und nicht persönliche Kompetenzen seien, so müßte doch zuvor der Nachweis geführt werden, daß der Dienstaufwand fich neuerdings gegen früher verringert hat. Dafür hat der Abg. Richter nur auf die ver änderten Verkehrsverhältnisse hingewiesen. Durch diese wird aber das Rationenbedürfniß der Offiziere nicht tangirt, weil die Offiziere noch heute, ganz ebenso wie zu der Beit, wo es noch feine Eisenbahnen gab, für Diensttouren innerhalb des Um­freises von 3 Meilen feine Reisekosten liquidiren können. Es würde aber sehr unbillig sein, selbst wenn man wirklich in einem oder dem andern Fall die Rationen uermindern kann, damit nicht wenigstens bis zum Wechsel der Person zu warten, und auf diese Weise einzelne Dffiziere finanziell schlechter zu stellen, als bisher. Will man ferner Pferdehaltungsgelder eins führen, so muß man dieselben nicht nach den Futterkosten allein, sondern nach dem gesammten dienstlichen Aufwand be messen, der mit der Pferdehaltung verknüpft ist. Nur so kann man den bescheidensten Ansprüchen gerecht werden.

Abg. v. Huene( Bentrum): Wir stimmen dem Koms misfionsantrag zu, ohne materiell damit irgend eine Frage zu entscheiden. Die materielle Seite der Sache werden wir im nächsten Jahre zu prüfen haben. Gerade das will die heutige Resolution.

Abg. Richter: Die Militairverwaltung hat früher selbst anerkannt, daß die Entschädigung für Rationen geändert wer den könne, auch ohne daß ein Wechsel in den Stellen eintritt. Es ist sogar früher ausdrücklich als nicht zuläiftg bezeichnet worden, wenn Anforderungen über die Zahl der wirklich ges haltenen Pferde hinaus gestellt wurden. Ich wäre schon zu­frieden, wenn die Zahl der Rationen ermäßigt würde auf die Zahl der wirklich gehaltenen Pferde. Das würde beffer sein, als eine durchgreifende Aenderung des Systems. Ich verwahre mich nur dagegen, daß Aeußerungen in der Kommission ein Präjudiz für den Reichstag schaffen sollen. Die Kommission hat, wie mir berichtet wird, über die Frage der Zulässigkeit einer Aenderung im Etat zu Ungunsten der augenblicklichen Stelleninhaber nicht abgestimmt, und wenn in dieser Hinsicht eine Ansicht der Kommission statuirt werden sollte, so müßte schon in Form irgend einer Resolution eine Abstimmung im Hause darüber provozirt werden. Ich zweifle nicht, daß sich einzelne Redner in der Kommission, so wie es Der Herr Referent vorgetragen hat, in diesem Sinne geäußert haben, aber als ein Präjudiz für die zukünftigen Anschauungen des Reichstags ist dieser Vorgang in der Kommission, glaube ich, nicht aufzufaffen.

Die Nummer 1 der Resolution wird hierauf fast ein stimmig, die Nummern 2 und 3 werden gegen die Stimmen der Deutschfreiftinnigen angenommen.

Bei Kap. 14( Kriegsministerium) hat die Kommiffion be antragt, eine persönliche Dienstzulage von 1500 M., die für den Generalstabsarzt der preußischen Armee zu streichen.

Kriegsminister Bronsart v. Schellendorf  : Ich bitte Sie, die Mehrforderung, die einen Beamten meines Mi nifteriums betrifft, entgegen dem Kommiffionsvorschlag, zu be willigen. Auch dann wird noch nicht erreicht, was doch nur der Billigkeit entsprechen würde, daß der Generalstabsarzt der Armee mit dem Generalauditeur, mit welchem er gleichen Rang hat, auch finanziell gleichgestellt würde.

Abg. Richter: Ich habe nichts dagegen, daß die Mili­tärärzte dieselben Kompetenzen erhaiten, wie die Offiziere in analogen Stellungen, zumal da die etwaigen Mehrkosten durch Herabsetzung der Bahl der Assistenzärzte ausgeglichen werden fönnen. Anders liegt aber der gegenwärtige Fall. Der Ge neralStabsarzt bekleidet zugleich ein Hofamt und dadurch find besondere Vertretungseinrichtungen, die erhebliche Kosten ver ursachen, erforderlich geworden. Wenn einmal die Verbindung des Staatsamtes mit dem Hofamte später aufhören sollte, würde man ja die Stelle vielleicht höher dotiren können.

Nachdem sich noch Abg. von Huene namens des Zen trums für den Kommissionsvorschlag erklärt hat, wird derselbe angenommen.

Bu Kap. 17( Militärgeistlichkeit) hatte der Abg. Letocha einen Antrag auf finanzielle Gleichstellung der katholischen mit den evangelischen Militärgeistlichen gestellt. Er zieht diesen Antrag aber zurück zu Gunsten des folgenden, durch den

Referenten v. Köller befürworteten, Vorschlages der Budgetkommission: Die verbündeten Regierungen zu ersuchen, die Gleichstellung der Militärgeistlichen beider Kon­fessionen hinsichtlich der Gehaltsverhältnisse, sowie der sonstigen militärischen Stellung herbeizuführen."" Mit diesem Antrage haben sich die Vertreter der Heeresverwaltung in der Kom mission einverstanden erklärt und hervorgehoben, daß die Ten­denz desselben mit den Intentionen der Reichsregierung völlig übereinstimme.

Der Kommissionsvorschlag wird angenommen.

Bei Kap. 19( Höhere Truppenbefehlshaber) führt Referent v. Köller aus, daß ein Landwehr- Brigadekommando in Berlin   errichtet werden solle, und zu dem 3 vecke von der Re­gierung die Gehälter für einen Brigadekommandeur und einen zweiten Regimentskommandeur verlangt werden. Die Kommission hat beschlossen, die Ausgaben für den neuen Oberst zu bewilligen, die für den Brigadekommandeur aber zu streichen. Von Seiten der Regierung wurde für die vorges schlagene Organisation geltend gemacht, daß das Erfaßgeschäft in Berlin   fich in sehr bedeutendem Maße erweitert habe. Gegenüber dem Vorschläge, die neuen Stellen mit inaktiven Offizieren zu befeßen, wurde bemerkt, daß, da die eine Stelle mit einem aftiven Offizier bereits besegt sei, es nicht angehe, die anderen Stellen inattiven Offizieren zu übertragen. Der Here Kriegsminister erklärte, er wolle lieber einen aktiven Bezirkskommandeur als zwei inaktive Offiziere.

Abg. Richter: Es ist dem Herrn Kriegsminister gewiß lieber, wenn er zwei attive Offiziere verlangt, einen zu bekom­men, als gar feinen. Wir glauben aber, daß beide Stellen nicht au bewilligen seien. Es leiten uns hierbei mehr grund­fägliche als finanzielle Rücksichten. Die Verwaltung der Land­webtbezirkskommandos burch pensionirte Offiziere, die seit 20 Jabren Plag gegriffen hat, ist durchaus populär geworden; deshalb entstand eine lebhafte Bewegung im Publikum, als die Regierung einmal diese Stellen mit aktiven Difizieren be