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er in we welche das Lestere uns die Erledigung derselben mit dem Be­merken zur Bedingung gemacht hat, daß es nicht eher in die hauptman th Turli baupolizeiliche Prüfung der vorgelegten drei Markthallen­Brojette eintreten könne auf Grund des§ 128 des Gesetzes gegense über die allgemeine Landes- Verwaltung vom 30. Juli 1883­Tolftot, beim Bezirks- Ausschuß die Klage angebracht. Wir übersenden zu def der Stadtverordneten- Versammlung in der Anlage Abschrift fist. unfererer Klage mit ihren sämmtlichen Anlagen mit Aus­nahme der Zeichnungen und der Spezifikation derselben eli Senate sowie Abschrift der von uns gegen die Verfügung des Königl. Idung Bolizei- Präsidiums vom 20. Oftober pr. gerichteten Remonstration anreservi vom 2. Dezember pr., in deren Eingang namentlich der fich na Gang des Baugenehmigungs- Verfahrens dargelegt ist, zur ge min, weldfälligen Kenntnißnahme ergebenst. So sehr wir auch die ht zur durch die Einstellung des Weiterbaues der mehrgenannten drei Befegen Markthallen eintretende Verzögerung der Inbetriebseßung des Grund Markthallen- Unternehmens bedauern, so glaubten wir doch- feinem nachdem wir in allen Punkten, in denen uns dies irgend zu­betreffen läffig erschien, nachgegeben hatten die Erfüllung der er für Awähnten beiden Forderungen des königlichen Polizeipräsidiums des dat ablehnen zu müssen, da dieselbe unseres Erachtens eine sach­ildung ein und zweckmäßige Herstellung und Ausstattung der Markthallen Biäfidem unmöglich machen würde, außerdem aber die Einräumung von mit bezie uns für gänzlich unbegründet erachteter rolizeilicher Anforde Waldung rungen, abgesehen von der schweren finanziellen Schädigung ichtigen des neuen Unternehmens, von uns auch aus allgemein grund­Olcher Fefäglichen Gründen für unstatthaft erachtet worden ist. Berlin , ede refer den 10. Januar 1885. Magistrat hiesiger föniglicher Haupt­des öffe und Reftdensstadt. gez. von Fordenbed."

mission welchen annte 3

Lokales.

gen di r. Die Besichtigung zu vermiethender Wohnungen als bis ist für die Wohnungssuchenden sowohl, wie für diejenigen, Betrieb welche eine zu vermiethende Wohnung noch innehaben eine oten. ziemlich unerfreuliche Angelegenheit infofen, als gewöhnlich Gefäng eine bestimmte Tageszeit, zu der die Besichtigung stattfinden Agent e fann, nicht angegeben ist. Kaum nachdem der Miether fich zu gen des Morgens aus dem Beit erhoben, ja oft noch früher, stellen rungsfor fich die Wohnungssuchenden ein. Jeder, auch der geheimste ist die Winkel des ganzen Quartiers wird zur Verzweiflung der Haus­rtirt wu frau besichtigt, die doch nicht zu jeder Tageszeit und an jedem Bollbeam Drte Alles in jener schönen Ordnung erhalten kann, in der es ng von fich dem Auge des Beschauers, und namentlich des fremden beladen Beschauers, vortheilhaft präsentirt. Und diese Besuche währen Holz niden ganzen Tag, stören die geheimsten Vorgänge des Familien­cen, ftam lebens, und respektiren weder die stattfindende Mahlzeit noch gt das Mittagsschläfchen des Hausherrn, bis die Wohnung wie­sein. Der vermiethet ist, was aber gegenwärtig bei steigerungsluftigen Witthen schwer hält und darum lange dauert. Freilich ist der Miether einigermaßen im Vortheil, denn die kontraktliche Stipulation, daß er die Besichtigung der Wohnung zu jeder Au Be Beit gestatten müsse, nust praktisch wenig oder nichts, indem Einstellte den etwa mit Gewalt Eindringenden nicht vor dem Ver­1, Bimmt gehen des Hausfriedensbruches schüßt. Unter diefen Umstän­st im Woden ist es gewiß zweckmäßig, wenn eine dem Miether ton tverordne venirende Beit zur Besichtigung der noch von ihm bewohnten Der Sta Räume feftgesetzt und diese bei den Angeboten der Wohnung in den Beitungen und auf den Plakaten an den Häusern mit­olgende achrichten angegeben wird. Es würden dadurch viele unliebsame Auf­A zu find tritte vermieden und das durch die Kündigung gewöhnlich schon Dorothee gespannte Verhältniß zwischen dem Wirth und dem ausziehen­zet Refol den Miether nicht noch unnöthige Weise verbittert werden. Salb an angefüh

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Der deutsche Konsul in Kamerun , Herr Eduard Schmidt, hat, wie der Voff. 3tg." mitgetheilt wird, an seinen Verbot de in der Alvenslebenstraße 1 wohnenden Vater einen Brief ge = lche Schritt richtet, in dem er mittheilt, daß er den, wie früher gemeldet, beseitigen ursprünglich für den nächsten Monat in Aussicht gestellten Besuch hierselbst nicht ausführen könne, vielmehr davon mit Rücksicht auf die Unruhen in Kamerun vorläufig Abstand nehmen müffe. Troß aller in der Preffe veröffentlichten Schil derungen über die westafrikanischen Verhältnisse liefen fast mit 3 König ieder Post Briefe an ihn ein, in denen europamüde stellenlose Kommis c. um Anftellung in Kamerun bäten. Diese Gesuche se für gig ma hätten fich allmälig so gehäuft, daß eine Beantwortung jedes n. Währe einzelnen Schreibens unmöglich sei. g. Mit dem Abbruch der Baulichkeiten auf dem Ter­he Berban fer Bedi rain für das neue Polizei- Präfidialgebäude am Alexanderplat iche Boll ist heute, zunächst nur in beschränktem Maße, begonnen wor erer Nem den. Nicht lange wird es dauern, und das Arbeitshaus ver­n gebliebe schwindet, welches so häufig den Hohn und Spott der Berliner Durch ungerausgefordert hat. Eine Reminiszenz aus früherer Zeit möge zelne feuter Plas finden. Bald, nachdem im Jahre 1823 das König­hr als 16tädter Theater, welches das unter dem vulgären Namen Der ein fenkopf betannte Arbeitshaus zum nächsten Nachbar hatte, glitt mancher Spott auf das Theater hinüber. Die Theater­urchweg Direktion antwortete darauf durch ein Paroli der Selbstver

m bestrei pottung, und gab als eins der ersten Stücke Die Ochsen­

menuett". Damit brach fie gewandt die Schärfe aller Spißen ab beren ab, die aus diesem Namen gegen daffelbe gerichtet wurden. Dieser Das frühere Arbeitshaus hatte den Namen Der Ochsentopf" haben diums, bu

barfst Du wieder an meiner Rorrespondenz theilnehmen, einen ganz wie es ehemals war, denn ich bin keineswegs ganz der Ansicht meines Bruders in diesem Punkte." Er öffnete einen der Briefe. daß i

" Ha!" rief er, vergessen, ganz vergessen! Das ist fehr fatal! Ja, Käthchen, warum erinnertest Du mich denn an uns nicht daran, für Brand die Annonze in die Zeitungen zu besorgen, und an den Gärtner nach Potsdam zu schreiben. Er muß mich ja für ungefällig halten."

cht so n Geheim Ja, ja, Du liest die Briefe nicht! Nun weißt Du es, Räthchen, erinnere mich noch heute, ich werde es be= ich bie forgen." Sleiben m ürfe ma endigkeit

Gefälligteit gebeten hat." Ich wußte gar nicht, daß Herr Brand Dich um solche

Er nahm den zweiten Brief.

Es war die Offerte, ein Geschäft zu kaufen, das für inmal ihn vorzüglich paßte und ihm einen großen Nugen vers

Nothwen

Sprach.

Da, Käthchen, den Brief mußt Du lesen, denn ohne ber ich Deinen Rath kann ich ihn nicht beantworten." Schweigend nahm sie den Brief und las, während mm an Georg den britten öffnete. Er hatte nur wenige Seilen Ser br gelesen, da ließ er kleinmüthig die Hand sinken und wandte dabei ich ängstlich nach seiner Frau um.

üher."

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,, Räthchen, wir bekommen noch heute Besuch."

Besuch? Von wem?"

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" Bon meinem Bruder!" sagte er mit einem tiefen

Seufzer.

Auch Käthchen feufzte, aber aus anderen Gründen.

Du fie nie dachte daran, daß der Prediger es gewesen, welcher

Seit

Manne zu errichten; Georg aber dachte: Jetzt naht der erhängnißvolle Tag, wo ich einen Schritt thun muß, von

Enn die Fem mir Herz und Gewissen sagen, daß ich ihn nicht thun

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gerne..

Brid

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Georg sah nach der Uhr.

Um ein Uhr trifft der Bug ein. Wir können also Baul jeden Augenblid erwarten.

Räthchen traf aus dem Grunde Anstalten, den Tisch

welche ein tatt für zwei, für drei Personen herrichten zu lassen. Der

später,

daher erhalten, weil es in einem dem Schlächtergewerk gehört| gen Gebäude befindlich gewesen war, welches einen Ochsenkopf als Schild über der Thür trug. Wohl keine Bezeichnung für ein öffentliches Gebäude dürfte sich länger im Volksmunde er­halten, als jene Der Ochsenkopf".

a. Der neue vom Polizeipräsidium dem Magistrat vorgelegte Entwurf einer Banordnung für Berlin , welcher fich von dem früheren Entwurf formell dadurch unterscheidet, daß bereits der Minister des Innern mit den im neuen Ent wurf enthaltenen Bestimmungen fich einverstanden erklärt hat, enthält dem Vernehmen nach theilweise weit strengere resp. die Bebauung beschränkendere Vorschriften als der frühere Ent­wurf. Nach dem neuen Entwurf wird in Bukunft ein großer Theil der älteren Berliner Grundstücke in einer für den Eigen­thümer nugbringenden Weise gar nicht umgebaut werden tönnen, und es werden deshalb diese Eigenthümer ihre vor­handenen alten Baulichkeiten so lange wie möglich zu erhalten fuchen. Die Berathungen im Magistrat und in der vom Magistrat gebildeten Spezialkommission über den neuen Ent­wurf bezwecken, nur die betheiligten Staatsbehörden durch fachliche Erwägungen zur Abänderung einzelner Bestimmungen des Entwurfs im Interesse der Baulust zu bewegen, dagegen fehlt der städtischen Behörde bei der gegenwärtigen Sachlage jedes Mittel, etwaige Aenderungen des Entwurfs fordern zu tönnen.

"

Arthur's Koufine. In der Themsestadt, schreibt die ,, Volts 3tg." dem klassischen Boden der Pick- Bockets", ist jüngst unter dem Titel Vademecum für Diebe" ein ebenso merkwürdiges als amüsantes Büchelchen erschienen. Unter den Hunderten von Diebsrezepten", welche dort zur Erheiterung, wie zur Warnung mitgetheilt werden, verdient eines, das gegenwärtig sehr in der Mode sein soll, besonders signalisirt zu werden. Es führt die Ueberschrift: Die Kouftne Arthur's" und lautet: Der Dieb gesellt sich einer jener freundlichen jungen Damen zu, welche gewöhnlich um Mitternacht in Haymarket oder auf Waterloo Place frische Luft schöpfen. Nachdem die stille Gesellschaft gebildet ist, bezeichnet der Chef der neuen Firma feiner Genoffin den ersten besten älteren Herrn, dessen Weste mit einer glänzenden Goldkette geschmückt ift. Die junge Dame" geht geradeaus auf den Bezeichneten zu, hält ihm ihr fein behandschuhtes Händchen vor beide Augen und begleitet diese Prozedur mit den schelmischen Worten: Rathe, wer ich bin! Neunmal in zehn Fällen geht der alte Seladon auf den Leim. ,, Clementine!" iuft er, in der Meis nung, irgend eine ehemalige Flamme vor fich zu haben. ,, Keine Idee!" ,, Also Klara.. oder Sophie?" ,, Du bist auf der Spur. rathe noch einmal!" Und während der arme Tropf mit geschlossenen Augen noch sein bischen Hirn zer martet, um seine galanten Erinnerungen zu sammeln, hat ihm der Dieb mit aller Gemächlichkeit die Uhr aus der Tasche estamotirt. Kaum ist die Beute in Sicherheit, zieht die Kom­plizin plöglich die hand von der Stirne des Opfers, giebt sich geschickt den Anstrich höchster Verlegenheit und ruft stotternd, während sie das Weite sucht: D, mein Herr! Entschuldigen Sie tausendmal Ich hielt Sie für meinen Koufin Ar­thur". Achtung, Ihr galanten alten Herren des Kontinents, für den Fall, daß Arthur's Koufine diesseits des Kanals auf Gastrollen erschiene.

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a. Ein ziemlich großer Auflauf fand vorgestern Mittag in der Spandauerstraße dadurch statt, daß ein schwarzbärtiger großer Mann die Straße entlang lief, verfolgt von einem im Gefichte verwundeten und blutigen Manne und einem Gerichts­vollzieher, welche mit Hilfe eines gerade die Straße entlang gehenden Kriminal- Kommissars den Fliehenden wieder ergriffen. Der Verfolgte sollte wegen einer nicht beizutreibenden Schuld auf dem Amtsgericht I den Manifestationseid leisten, er hatte fich aber zu dem vom Gericht anberaumten Termine nicht ein gefunden und der Gerichtsvollzieher war mit einem gericht lichen Haftbefehl gegen den Schuldner versehen worden. An dem gedachten Tage wurde der Schuldner vom Gerichtsvoll­zieher unter der Assistenz des Gläubigers festgenommen und nach dem Gericht behufs Ableistung des Manifestationseides gebracht. Am Gerichtsgebäude befreite sich der Schuldner aus Den Händen des Gerichtsvollziehers, schlug mit einem harten Gegenstand in das Geficht des neben ihm stehenden Gläubigers nno ergriff die Flucht. Nach seiner Festnahme schien sich aber der Schuldner in seine Situation zu finden, denn er folgte dem Gerichtsvollzieher ohne Widerstreben und er erbot sich, mit dem Gläubiger fich zu einigen.

g. Eine erhebliche Wunde am rechten Schenkel brachte fich gestern der bei dem Schlächtermeister B. in der Thaers straße 58 bedienstete Kutscher Gustav B. dadurch bei, daß ihm beim Abheben eines Rinderviertels dasselbe auf den Oberschenkel fiel und ein vorstehender scharfer Knochen dem B. ins Fleisch brang. Die Verlegung war eine so schwere, daß L. nach An­legung eines Nothverbandes nach dem Städtischen Kranken­hause am Friedrichshain überführt werden mußte.

a. Gestohlene Dede. Ein vor einigen Tagen dem hie figen Kriminal- Kommissariat wegen verübten Diebstahls vorges führter Mann räumte bei seiner Vernehmung unter Anderem ein, daß er einige Tage vor Weihnachten von einer in der ein, daß er einige Tage vor Weihnachten von einer in der

Gast ließ in der That nicht lange auf sich warten; eine Droschke hielt vor der Thür, die behäbige Gestalt des Predigers entstieg derselben; das Dienstmädchen trug ihm feine Reisetasche nach, und nach wenigen Minuten war er bei dem Ehepaare im Zimmer, umarmte seinen Bruder und schüttelte seiner Schwägerin die Hand, so freund­schaftlich, so herzlich, und erkundigte sich so theil­nahmevoll, wie

es ihnen ginge; und mit einer wahren Herzensbefriedigung unterwarf er das Zimmer einer Musterung, durch welche er die Ueberzeugung erhielt, daß es seinem Bruder recht wohl gehe. Dann saßen die Drei bei Tische.

Der Prediger plauderte von diesem und jenem, erzählte luftige Geschichten, theilte einige seiner Erlebnisse in Feldau dort mitten in all seinem Reichthum, in seinem Leberseffel mit, machte sich luftig über den alten Misanthropen, der size und sich zu Tode langweile, erkundigte sich dann nach Birkus- Aufführungen, und das in so gewinnender, harm­Neuigkeiten in der Residenz, sprach über Theaterstücke und legen und sehr schweigsam gewesen war, bald mit seiner loser Weise, daß er seinen Bruder, der anfangs sehr ver Unterhaltung neu belebte. legen und sehr schweigsam gewesen war, bald mit seiner

Räthchen blieb aber von seiner guten Laune un berührt.

Es entging ihm nicht, daß sie ihn zwar freundschaft lich, aber nicht verwandtschaftlich behandelte, ja, daß sie zuweilen sich 8wang anthat, ihm nicht eine beleidigende Rälte zu zeigen.

,, Nun, Bruder, schläfft Du ein Stündchen," nahm Georg das Wort, nachdem das Mahl beendet war. ,, Romm' auf mein Zimmer, ich räume Dir gern für heute das Sopha ein. Nach einer Stunde will ich Dich wecken."

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ft nicht nöthig, Bruder, fagte Paul, als sie Beide in Georgs Bimmer allein waren; ich werde heute nicht schlafen, ich habe noch einige fleine Angelegenheiten zu be= forgen und noch einen Besuch zu machen diesen Nachmittag.

Du ahnst wohl, wo?'

Schweigend und unruhevoll fragend, blickte ihn sein Bruder an.

Bappel- Allee vor einem Brunnen stehenden Droschte 1. Klaffe oder Chaise eine Decke, auf der einen Seite schwarz, auf der anderen braun und grau gestreift, gestohlen habe. Die Decke ift dem Manne abgenommen worden und wird bei dem Kris minal- Rommiffariat, Simmer Nr. 85, für den noch nicht ers mittelten Bestohlenen verwahrt.

a. Eine Frechheit. Ein Kellner B. ist heut wegen Er preffungsversuche verhaftet worden, den er im Thiergarten gegen einen dafelbft spazierenden Herrn verübt hat. B. bettelte diesen Herrn um 50 Pfennige an, und, als der Herr den Bettler abwies, drohte dieser, den Herrn wegen eines gegen ihn( B.) begangenen unftttlichen Attentats zur Anzeige zu bringen, falls er ihm kein Geld gäbe. Der Herr ergriff sofort den Burschen und übergab ihn einem in der Nähe befindlichen Bolizeibeamten, welcher die Verhaftung des B. veranlaßte.

g. Ueberfall. Der Schlächtermeister Karl S., Liebigstr. 46 wohnhaft, wurde in der verfloffenen Nacht in der Frankfurter Allee von mehreren Strolchen überfallen und dabei derartig zugerichtet, daß er, aus einer bedeutenden Kopfwunde blutend, die Hilfe der Sanitätswache in der Blumenstraße in Anspruch nehmen mußte. Es ist gelungen, zwei der Rowdies festzus nehmen und fte zur Polizeiwache zu fistiren.

N. Ein 13jähriger Langfinger, anscheinend derselbe, welcher bereits zu wiederholten Malen in der Langestraße sein Diebeshandwerk mit Erfolg betrieben hat, ist gestern auf frischer That endlich ertappt und dingfest gemacht worden. Mit der Geschwindigkeit einer Rape war der Bursche die Treppe zu dem Laden eines dort wohnenden Milchhändlers Kothe hinauf und unbemerkt im Laden unter den Ladentisch Sein geftochen in der Abficht, die Ladentaffe zu berauben. verbrecherisches Vorhaben, war noch im legten Augenblick be merkt worden, und konnte so seine Festnahme erfolgen. Auf der Polizeiwache geftand der hoffnungsvolle Bursche ein, schon vor Kurzem mit befferem Erfolg in demselben Laden die Kaffe bestohlen und auch sonst in dortiger Gegend mehrere Dieb­stähle verübt zu haben.

g. Durch ihren eigenen Leichtsinn hat sich vorgestern Abend ein junges Mädchen in die Gefahr gebracht, bei dem Abspringen von einem Wagen der Ringbahn unter einen Omnibus zu gerathen. Das Mädchen war, während der Kon­dukteur sich in dem Innern des Pferdebahnwagens befand, von dem in der Fahrt begriffenen Wagen abgesprungen und der Länge nach zur Erde gestürzt. In demselben Augenblick fam der Vorgang ereignete fich an der Friedrich- und Karl straßen- Ecke ein Omnibus dahergefahren, dessen Kutscher ea nur mit Aufbietung aller Kraft gelang, durch Bremsen und Pariren das Mädchen vor dem Ueberfahren zu be wahren.

N. Ueberfahren wurde gestern Nachmittag 5 Uhr in der Neuen Königstraße vor dem Hause Nc. 6 ein Arbeiter Bersle von einem Arbeitswagen. Derselbe erlitt, da der Wagen ihm direkt über den Leib ging, so schwere innere Verlegungen, daß er sofort nach einem Krankenhause geschafft werden mußte.

Der Direktor des Grand Hotel Alexanderplat, Adal bert Dustmann, hat gestern Morgen in der zehnten Stunde durch Selbstmord seinem Leben ein Ende gemacht. Bis zu einer früheren Morgenstunde war der Verstorbene, der fich während seiner Thätigkeit als geschäftlicher und finanzieller Leiter des Hotels großer Beliebtheit erfreute, die Seele einer überaus heiteren Gesellschaft im Festsaale gewesen. Er er klärte beim Abschiede, daß er überhaupt nicht schlafen geben werde, da er verschiedene Arbeiten für die Vorstandsfizung zu erledigen habe. Gegen ein Viertel zehn Uhr ließ er durch den Portier einige Briefe zur post befördern, begab sich sodann in ein, seinem Wohnzimmer benachbartes Badekabinet und feuerte dort den tödtlichen Schuß auf seine Brust ab.

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Einen Selbstmord gräßlicher Art hat gestern der Belles alliancestraße wohnende Handschuhmacher S. an sich begangen, indem er sich zuerst vollständig mit Benzin, wie er es zum Reinigen der Handschuhe benußte, begoß, und dann einen Res volver gegen sich abfeuerte, sodaß man die Leiche des S. voll ständig verkohlt vorfand. S., der im besten Mannesalter stand, lebte in gedrückten Verhältnissen und hatte außerdem noch eine frante Frau und drei unmündige Kinder zu ernähren. Uebri gens erregt der Fall in der ganzen Gegend die allergrößte Theilnahme. Nachbarbewohner haben eine Rollette mit guten Resultaten für die Familie veranstaltet, so daß die Hinterblie benen wenigstens vor augenblicklicher Noth geschützt sind.

Gerichts- Zeitung.

r. Großes Aufsehen erregt unter den hiesigen Aerzten die in Hamburg erfolgte Verurtheilung eines dort praktizirenden Arztes wegen Uebertretung der Hamburgischen Medizinalord nung. Der betreffende Arzt hatte in Hamburger Blättern seine Kuren in der Form angekündigt, daß er radikale Heilung von gewissen Leiden in seinen Annonzen versprach. Der Staatss anwalt erhob gegen ihn auf Grund des erwähnten Ortsgefeßes die Anklage und das Schöffengericht verurtheilte den Angeklag­ten, indem es in diesen Inseraten eine prahlerische und martt schreierische Ankündigung zur Beförderung der gefährlichen

,, Du erräthst die Ursache meines Besuchs?" fuhr jener fort.

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Ist es jetzt schon so weit?" fragte Georg fleinlaut. Es ist so weit.... Ich hoffe, Du hast Dein Ver­sprechen nicht vergessen?"

,, Nein, nein, ich habe es nicht vergessen!" " Und Deiner Frau nichts mitgetheilt?"

Ach, es liegt mir schwer auf dem Herzen, daß ich vor ihr ein Geheimniß haben mußte.... Vielleicht wäre es doch besser gewesen, Paul, ich hätte es ihr gesagt."

,, Natürlich, Dir hätte es wohl angestanden, Dich ganz und gar zum willenlosen Werkzeug Deiner Frau zu machen und die Pflichten der Freundschaft und Blutsverwandschaft darüber zu vergessen. Die Sache wird morgen in magst Du es Deiner Frau sagen; ich habe alsdann nichts Richtigkeit gebracht, und wenn Du es durchaus willst, so dagegen."

Paul, Du wolltest mir einen Schein geben..."" " Natürlich, einen Schein! Du sollst ihn haben, gewiß sollst Du bescheinigt haben, daß Du die Vaterschaft ledig lich aus Gefälligkeit gegen mich anerkannt, sonst aber keine Verpflichtung gegen Mutter und Kind hast; versteht sich, erhältst Du diesen Schein!"

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Und Du hast nichts dawider, wenn ich morgen, nach Berzeihung bitte, dafür, daß ich sie so lange durch meine bem es geschehen, meiner Frau Alles sage, und sie um Berschwiegenheit kränkte?"

Meinetwegen thue einen Fußfall, ich habe nichts da gegen; laß' Dir Absolution ertheilen in heißen Rüffen, und leiste als Buße zum hundertsten Male den Schwur ewiger Treue und das Versprechen, auch nie wieder eine Falte Deines Herzens oder Deines Portemonnaies vor ihr zu verbergen."

beleidigt. D, Käthchen ist ein Engel, sie wird mir ver Ich muß fie um Verzeihung bitten, denn ich habe sie zeihen!"

Natürlich erwarte ich, daß Du ihr ebenfalls Schweis gen auferlegst.. Es kann mir, wie Du wohl einsehen wirst, nicht gleichgiltig sein, wenn alle Welt unsere fleine Personenverwechselung erfährt."( Fortsegung folgt.) I