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Nr. 13.

Freitag, 16. Januar 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

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Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner   Boltsblatt 40

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r Herrn erscheint täglich Morgens außer nach Sons und Festtages. Abonnementspreis für Berid Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,85 Mart, wöchentlich 35 f. er Abstim Bostabonnement 4 Mart. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 f. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

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Jufertionsgebühr

beträgt für bie 8 gespaltene Betitzeile oder beren Raum 40 Pf. Arbeitsmart 10 93. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werben bis 4 Nachmittags in ber Expedition, Berlin   SW., Bimmerftraße 44, fowie von allen napucen Bureaug, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion und Expedifion Berfin SW., Bimmerstraße 44.

Die Erhöhung des Getreidezolls scheint jezt für das deutsche Reich eine beschlossene Sache zu sein. Die Konservativen haben schon längst einen iefel zut Antrag vorbereitet, den Kornzoll um das Dreifache au er­mmt mahöhen, sie werden unterstüßt von den Agrariern im Lande, värmt bibie gar eine fünffache Echöhung wünschen. Aber auch das

en fann. 3entrum, in diesem Falle unter Führung des Abge­Eilt es, ordneten von Schorlemer- Alst, tritt für Erhöhung dieses Durd Bolles ein. Dberleb

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Und die Reichsregierung? Fürst Bismarck   hat genau gesprochen, der Bundesrath wird zustimmen und die Ange­nden legenbeit ist erledigt. leidung

Das deutsche Volt, besonders bie Arbeiterklasse, mag tellen; do fich dann bei der Gesetzgebung bedanken, daß eins der her­vorragendsten Lebensmittel vertheuert wird. Man fagt mten zu allerdings, das Brod sei troß des Getreidezolles nicht im ichtig Preise gestiegen- das ist richtig. Zunächst ist der gegens Geträwärtige Boll ein geringer, dann aber sind die Ernten der gsmittel legten Jahre durchweg gute gewesen. So ist das Brod Lügend nicht theurer geworden; es wäre aber ohne den Zoll und noch etwas billiger. Bei einigen Mißernten würde die on. M Kehrseite der Medaille schärfer hervortreten. äfte

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an.

Wir wollen hier aus einer Petition aus Danzig   an ben Reichstag einen Bassus abdrucken, der die Verhältnisse näher beleuchtet. Es heißt da:

,, Schon die jeßigen Getreidezölle von 1 Mark für 100 Kilogramm find eine schwere und ungerechte Last, die ge­forderte Verbreifachung, Vervierfachung oder gar Verfünf­fachung derfelben würde die wichtigsten Volksinteressen auf das Empfindlichste schädigen. Der Preis nicht nur des vom Auslande eingeführten, sondern auch der viel größeren Menge des im Inlande gebauten Getreides würde sich um eVerf den Betrag der Bollerhöhung steigern, also um 2 bis 4 M. Ech fönn für den Doppelzentner. Eine Familie, welche jährlich zehn end sein Doppelzentner Getreide braucht, würde dafür mit 20 bis dem K 40 M. mehr als jetzt belastet werden. Um so viel mehr I nur da müßte also von dem Verdienste des Ernährers für das fle hin tägliche Brod ausgegeben werden oder, wenn das nicht möglich ist, um so viel weniger Brod gegessen, um so viel tnapper gelebt werden. Dieser Nachtheil tritt ein, mag die Ernte gut, mag fie schlecht ge= wesen sein, in beiden Fällen muß das Getreide um den Betrag des Zolles höher bezahlt werden, und wenn das bei guten Ernten noch erträglich sein mag, so wirkt bei den theueren Preisen schlechter Ernten die Bertheuerung durch jo hohe Zölle geradezu erdrückend. Eine solche Belastung bes nothwendigsten Nahrungsmittels ist für die Ernährung und damit für das Wohlergehen des ganzen Volfes im 3höchsten Grade schädlich. Die Laft trifft ganz vorzugs­

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Rachbruck verboten.]

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Feuilleton.

Gesucht und gefunden.

Roman von Dr. Dur. ( Forsegung.)

,, D, Käthchen wird Dein Geheimniß so gut bewahren wie ich selber."

Schön; wir sprechen morgen weiter darüber Adieu jest, ich fahre zu der jungen Mutter, natürlich nicht als der Vater ihres Kindes, sondern als entfernter Ver­wandter oder dergleichen. Von meinem Verhältnisse zu ihr und meinem Charakter darf Niemand etwas wiffen ober, Georg, willst Du die Visite an meiner Stelle machen?"

,, Nein, das ist mir nicht möglich!"

Nun, vielleicht versöhnst Du Dich mit dem Gedanken bei Lisette's Kinde Bapa zu sein, mit der Zeit; sie ist ein allerliebstes Mädchen."

Wie magft Du nur so unpassend scherzen! Du weißt, daß ich Käthchen über Alles liebe."

Sie faßen am nächsten Tage eben wieder beim Mittags­mittung tisch  , als es draußen klingelte. Bald darauf kam das Mäb­chen und überreichte ihrem Herrn einen Brief; die äußere Form, das große, längliche Format, das gelbe, gestempelte Bapier, und namentlich das Siegel, fennzeichneten ihn sofort

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und

Georg erblaßte, als er dieses Schreibens ansichtig wurde; seine Hand zitterte, als er den Brief dem Dienst tanken mädchen abnahm. Mit einem scheuen Blick auf seine Frau suchte er den Brief zu verbergen, indem er ihn unter seine Serviette фоб.

Käthchen gab sich in der That den Anschein, als habe ie nichts bemerkt, und doch hatte sie nicht nur den Cha­after des Briefes bereits so gut erkannt, wie ihr Mann, ondern auch gesehen, daß die Adresse an Herrn Amberg  ,

NG Philippinenstraße Nr. 74 lautete.

Obwohl fie in letzter Zeit von ihrem Manne über feine Korrespondenz im Untlaren gehalten war, wußte fie

Allerdings ist der Getreidezoll für Frankreich  , welches viel mehr Getreide einführen muß, als Deutschland  , noch verderblicher, als für unser Land, doch halten wir auch für das Deutsche Reich eine Erhöhung des Getreidezolls für schlimm genug.-

weise die ärmeren Klassen. Sie find ja weit mehr| Produzenten, die er dem öffentlichen Unwillen ausseßt und als die wohlhabenderen, welche in höherem Maße Fleisch für die er bei einer Mißerndte auch keine Garantie bietet, und andere theuere Nahrungsmittel genießen tönnen, da es bei sehr hohen Preisen gar nicht möglich sein würde, auf das Brod angewiesen; der Arme verbraucht nicht eine Hungersteuer aufrecht zu erhalten." weniger, sondern mehr Brob als der Reiche. Darum ist jeder Getreidezoll und zumal ein so hoher, wie der jetzt ver­langte, die schwerste ungerechtigkeit. Der Haupt­gewinn würde nicht einmal der Reichskaffe zufallen, welche nur den Zoll für das ausländische Getreide erhielte, sons bern den größeren Grundbesigern, welche für das von ihnen verkaufte Getreide so viel höhere Preise erhalten. Zu Bu ihren Gunsten insbesondere also würden die Unbemittelten so schwer belastet und zu den Ausgaben des Reichs würden fie ganz unverhältnißmäßig hoch herangezogen! Wir lassen uns nicht durch die völlig haltlose Behauptung irre führen, daß das Ausland den 3oll trage oder daß der Preis des Brodes nicht durch die Preissteigerung des Getreides ver­theuert werde. Wir wissen, daß wir den 38oll ganz und voll in dem Preise des Brodes zahlen, welches wir effen."

Wie sich aber die Erhöhung des Getreidezolls mit der Sozial- Reform der Reichsregierung, die doch auf die Vers befferung der Lage der arbeitenden Klassen, auf die Entlastung des armen Mannes hinzielen soll, zusammenreimt, das ist uns unerfindlich.

Mit der einen Hand will man geben, während man mit der anderen Hand nimmt. Ehe noch das Krankens faffen- und Unfallversicherungsgesetz irgend eine segensreiche Wirkung ausüben tann, ehe das Alterversorgungs­Gesetz bei der Gesetzgebung eingebracht worden ist, wer­den Pläne geschmiedet, das unentbehrliche Nahrungsmittel des Volkes durch Zölle zu belasten!

Durch derartige Maßnahmen, welche in der Haupt­sache nur den reichen Grundbefizern zu Gute tommen, wird die Reichsregierung nimmer die Sympathie des arbeitenden Voltes erwerben können.

Auch in Frankreich   plant man die Erhöhung der Getreidezölle, doch wird es dort bei dem Versuche bleiben. Energisch hat dort schon das Volf, unterstützt von den Männern der Wissenschaft, seine Stimme erhoben, so daß wir glauben, daß die dortige Gesetzgebung gegen des Voltes Stimme ihr Votum nicht abgeben wird.

Sehr energisch sprechen sich in der wissenschaftlichen Beitschrift ,, Revue scientifique  " Professor Dubost und Frederik Passy, der Vorsißende der Kammerkommission für die Getreide und Viehzölle, gegen den Getreidezoll aus. Es heißt da:

Der Getreidezoll ist übrigens noch weit gefähr= Ither, als der Biehzoll, nicht blos für die Konsumenten, denen er das Brod vertheuern würde, sondern auch für die

doch, daß derselbe mit den Gerichten nichts zu thun habe. Sie war deshalb aufs Höchste überrascht, und ein Blick auf das marmorbleiche Antlig ihres Mannes erschreckte sie heftig. Georg wagte nicht, sein Auge zu seiner Frau zu erheben.

Endlich fühlte Paul Erbarmen mit seinem Brus der; er kam seiner Angst zur Hülfe, indem er feine harm lofen Plaudereien wieder aufnahm, und so die Aufmerk­samkeit von dem Gegenstand ablenkte.

Georg zog ihn am Rock und gab ihm einen Wint, ihm in das Nebenzimmer zu folgen.

Paul gehorchte, nachdem er seiner Schwägerin vorher lächelnd eine gefegnete Mahlzeit gewünscht und ihr herzlich die Hand gebrüdt hatte.

Daß der Brief auch gerade in Gegenwart Käthchens ankommen mußte!" sagte Georg, ich war so erschrocken! Sie muß es mir angemerkt haben."

Wenn sie nicht mit Blindheit geschlagen war, so kann ihr nicht entgangen sein, daß Du aussahst wie eine Gips­statue."

Was muß sie von mir denken!.. Ich kann es kaum bis morgen aushalten, ihr mein Geheimniß zu ent­decken. Sie muß mich für den undankbarsten, schlechtesten Mann halten!"

Brief.

Mechanisch und mit zitternder Hand öffnete Georg den

In demselben ftand, daß die unverehelichte Lisette Müller Herrn Amberg, Philippinenstr. 74 wohnhaft, als den Vater ihres am elften Juni dieses Jahres geborenen Sohnes angegeben habe, und daß derselbe morgen Vor­mittag 10 Uhr auf das Vormundschafts- Gericht geladen werde, um sich über diese Angaben der p. p. Müller zu äußern.

"

Wäs ängstigst Du Dich also?" fragte Paul, nachdem sein Bruder mit flüsternder Stimme und sich häufig mit Seufzen unterbrechend, ben Brief gelesen hatte. Die ganze Geschichte ist so einfach. Gehe getroft und mache nicht ein so einfältiges Geficht, wenn Du morgen vor dem Richter stehst und Dein" Ja!" aussprichst und Deinen Namen unter das Protokoll segeft."

Wir haben uns schon wiederholt in diesem Blatte gegen indirekte Steuern und gegen Zölle, die auf noth­wendige Lebensmittel und Voltsbedürfnisse gelegt werden, ausgesprochen, da man aber positive Gegen­vorschläge" jest immer verlangt, so halten wir auch damit nicht zurück, sondern erklären nach wie vor als die einzige, rationelle Besteuerung einer Nation

die progressive Einkommensteuer.

Politische Webersicht.

Aus dem Reichstage. Die soziale Frage" war es, welche gestern und vorgestern die Verhandlungen des ,, hohen Hauses" beherrschte; das Zentrum sowohl, wie die Konservati ven wollten thre, den Wählern gegebenen Versprechungen ein­lösen und ließen von Arbeiterfreundlichkeit" triefende Reden halten. Was ist's denn aber, was diese Herren wollen? Die Regierung soll die betreffenden Gesetze vorlegen und Enqueten veranstalten in wie weit Aenderungen und Reformen noth wendig find. Auf diese Weise ist es leicht, arbeiterfreundlich zu sein, aber wir glauben, man hat nun nachgerade Erfah rungen genug gesammelt, man könnte nun aufhören zu reden auch die Redner der Arbeiterpartei begriffen, indem fte aus­und thatkräftig zu handeln anfangen. Dies, scheint uns, haben führten, daß ihnen die gestellten Anträge in keiner Weise genügten, sondern daß sie es als Aufgabe der Volks vertretung betrachten müßten, positive Gesezvor= schläge zur Regelung dieser wichtigsten aller Boltsaufgaben zu machen. Dem entsprechend wiesen die Abgeordneten der Arbeiterpartei darauf hin, daß der von ihrer Partei vorbereitete Entwurf eines Arbeiterschußgefeßes ihre Forderungen und Wünsche in dieser Beziehung enthalte und führten aus, daß die Berathung dieses Gesetzes, den Parteien welche jest so warm für das Wohl der Arbeiter eintreten, reichlich Gelegens heit geben werde, ihre tönenden Worte in die That umzu­fegen. Interessant war dabei die Bemerkung, daß die Arbeiter­partet sich den Rath des Herrn Reichskanzlers zu Herzen ges nommen habe und bereit sei, noch ehe das drtite Dugend im Reichstag eintreffe, der Regierung und dem Volke laut und deutlich zu sagen was zur Förderung des Volkswohls noth­wendig erscheine.

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Zu der erneuten Anregung des Tabakmonopols seitens der Statthalterei von Elsaß- Lothringen   bemerkt die Nat.- Lib. Korrespondenz": ,, Man wird danach taum zweifeln dürfen, daß

,, Was hilft es, ich muß Dir ja diesen Gefallen ers weisen, um Dich nicht unglücklich zu machen," seufzte Georg. Am andern Morgen um zehn Uhr gingen Paul Ams berg mit seinem Bruder Arm in Arm nach dem Stadts gericht.

In dem Portal des großen Gebäudes in der Jüden­straße verabschiedete er sich von ihm, um in einer gegen­überliegenden Weinhandlung seine Rückkunft zu erwarten. Nach einer halben Stunde fam Georg zurück; Paul reichte ihm die Hand und zwar diesmal mit aufrichtiger Herz­lichkeit.

" Ich danke Dir, Georg, für den Dienst, welchen Du mir geleistet haft. Sei überzeugt, daß, wenn ich Dir wieder eine Gefälligkeit erweisen kann, ich Dir's nicht ab­schlagen werde.".

heiterte sich nicht auf. Sie stießen mit den Gläsern an, aber Georgs Antlik

Zum ersten Male in seinem Leben fühlte er eine Last auf seinem Gewissen; ja, je länger er nachdachte über das, was er gethan, desto mehr erschien ihm seine That wie ein Verbrechen.

Fünfzehntes Rapitel.

Als die beiden Brüder aus der Weinhandlung den Rückweg nach Georgs Wohnung antraten, gingen sie Ana fangs schweigend neben einander her; Georg in trüben Gedanken verfunken, Paul seine Blide rechts und links auf alles Interessante, auf alles Bemerkenswerthe richtend.

Der Eine der beiden Brüder außergewöhnlich schwer­müthig, der Andere außergewöhnlich heiter und guter Dinge. An einer der Anschlagsäulen hielt Paul seinen Brus

der fest.

Bleib' einen Augenblick, Georg! Da, hier siehst Du es mit Riefenlettern: Heute Abend im Zirkus Renz  , Auf­treten des Fräulein Cilly. Das ist die Kunstreiterin, von der ich erzählte, die ich in Danzig   fah. Was meinst Du, gehen wir heute Abend in den Birkus?"