re 1884 w Die verfchi Dmnibu
tadt: und
den auf D r u. f. 1. Berliner
Preisen abgesetzt werden, wie jene, welche ganz neu aus den Biegeleien bezogen werden. Für die ersteren Biegelsteine fordern und erhalten die Unternehmer pro Tausend 21 bis 23 M., während neue Ziegelsteine aus den Biegeleien heute mit 26 bis 28 M. pro Tausend bezahlt werden. Die Erklä rung für diese auffällige Thatsache giebt der heutigen Biegel Steinfabrikation kein gutes Zeugniß. Die Bauherrn wissen nämlich sehr gut, daß die alten Biegelsteine bedeutend fester und widerstandsfähiger find, als die Biegelsteine von heute und daher bilden die ersteren stets einen sehr gesuchten Artikel. rivatfuhr Um die Biegelsteine beim Abbruch zu erhalten bezw. ihr Berſchen Gebrechen zu verhindern, wird möglichst sorgfältig mit ihnen ver Uns inte fabren; der Mehraufwand von Arbeitskräften wird durch den Tram hohen Preis dieser Steine aufgewogen. or( 1883) nur eine vei ander Dis zum Shaus). er Pferd gegen das acht Bro
o
felbst, cat. D fich ge Verkehr ntbehrlich B große
N. Die Direktion der großen Berliner PferdeeisenbahnAktien- Gesellschaft unterwitft gegenwärtig ihre sämmtlichen Des pots, sowohl innerhalb der Stadt wie in den Vororten, einer genauen Revifion durch Sachverständige in Bezug auf deren Feuerficherheit, um ähnlichen Katastrophen, wie bei dem Depot in Schöneberg , vorzubeugen. Da wo irgend Mängel gefunden, soll denselben im Laufe des Sommers abgeholfen werden. g. Mit dem Abbruch der alten Baulichkeiten auf dem Grundstüc Taubenstraße 23a, dem legten Grundstück am fog. Bullenwinkel, schwinden die noch übrig gebliebenen Reste der ehemaligen furfürstlichen Försteret, welche fich hier befunden hat. Ein großer Theil der zu ihr gehörigen Baulichkeiten, so das Försterhaus, ist bereits vor Jahren beim Aufbau der Brachtbauten Taubenstraße 22 und 23 abgerissen worden. An die men Försterei erinnert jezt nur noch ein inzwischen verbauter Stall, welcher mit seiner Längsseite direkt an der Straße liegt und so eine Erinnerung an die ehemaligen baulichen Bustände abgiebt, welche hier geherrscht. Der zum Abbruch kommende Förster stall soll seinerzeit die Wagen und Pferde der Fremden auf genommen haben, welche die Försterei mit ihrem Besuch beehr fen; später wurde er in einen Krantensaal umgewandelt und jest bient er schon seit langer Beit als Remise für ein Fuhrgeschäft. Das einzige, was die fensterlose Straßenfront, an deren Dach man mit der Hand reichen fann, ziert, ist eine Anzahl von Aushängefästen hiesiger Schreiblehrer. Auf dem Grundstück soll jest ein großes, schönes Gebäude errichtet werden, welches ein hiesiges bedeutendes Bankhaus erbauen
m tönnten
gistrat vo er sich v - daß be purf ent nthält be e Bebau urf. Na Theil der
mer nußb - und es
ten Baul Berathun ten Spe ur, die be gen zur im Inte hen Behö ige end
rünen G 3 Welt
d als
will ein ichten, mer sehen in den G n, wenn tlichen g der Sommer teres G
2
2
Läkt.
a. Durchgänger. Der Appreteur H. in der Müblenstraße schickte gestern Mittag um 12 Uhr seinen Lehrling Schulz, in welchen er großes Vertrauen sette, zu einem Kunden in die Niederwallstraße, um von demselben 1290 M. einzufaffiren. Schulz hatte auch diese Summe einkaffitt, mit dem Gelde aber sich nicht wieder sehen lassen. Entfernung aus dem Romtoir seines Prinzipals, einen EinAußerdem hatte er vor seiner hundertmarkschein aus der Geldkaffe entwendet, zu welcher er einen zweiten Schlüffel besaß. Der Durchgänger ist 17-18 Jahre alt, mittelgroß, von schmächtiger Gestalt, mit regelmäßigem Ge ficht, und gesunder Gefichtsfarbe, dunkelblonden Haaren, blauen Augen; seine Zähne sind vollständig, einer derselben ist aber etwas nach Innen gewachsen.
=
Zu dem Treiben der sogenannten Heirathsvermittlerinnen wird der Ger. 3tg." von durchaus glaubwürdiger Seite noch ein Fall mitgetheilt, der augenblicklich das Ehe gericht beschäftigt. Ein Oberfellner, welcher fich des Beftes Don 12000 m. erfreut, fand in einer hiesigen Beitung eine Annonce, durch welche eine junge Dame mit einem Vermögen pon 20 000 m. einen Ehemann, am liebsten einen Restauraam liebsten einen Restaurateur fuchte. Der Oberfellner gab seine Adresse auf diese Annonce ab und erhielt bald darauf den Besuch einer Heirathsvermittlerin, einer Frau Blume, welche den Dberkellner in den Befit der heirathelustigen, jungen Dame mit den 20 000 M. dem m Vermögen gegen Zahlung einer Provifton von 400 M. zu ma welches afegen versprach. Nachdem die erst 24 jährige Schöne, die keine nwärtig Brünen zunehm
Stelle is
tein ve rain bes
Eltern mehr hatte, dem Oberkellner vorgestellt worden war, erfolgte zwei Tage später die Verlobung und feitens des Bräutigams die Auszahlung der 400 M. Provifion an die Ver mittlerin Blume. Während nun das verlobte Paar fich allen Vergnügungen hier hingab, bei welchen selbstverständlich auch rzer Zeit die freundliche Vermittlerin nicht fehlen durfte und auf RechTegnung des bis über die Ohren verliebten Bräutigams gute Tage
fein.
at bei
tgegen betreten er Jahre rtillerie, en, fo
bem
tam
gedrohten für Leben im Inter em Ueberi
|
die inzwischen von einer Ohnmacht sich erholt hatte, um hier die inzwischen von einer Ohnmacht sich erholt hatte, um hier das Geständniß zu empfangen, daß fie früher einmal sehr leicht gelebt habe und überhaupt teinen Pfennig Vermögen befize. Zu dem ganzen Schwindel will sie von der Vermittlerin Blume überredet worden sein. Die Enthüllungen über das Vorleben feiner mittellofen Frau hatten eine derartige Wirkung auf den betrogenen Ehemann ausgeübt, daß er sofort die Gesellschaft verließ. Wenige Minuten später war auch die junge Frau verschwunden und bald nachher die 25 Personen starke Hochzeitsgesellschaft. Die davongegangenen Eheleute haben die gemiethete Wohnung nicht bezogen, dagegen hat der Ehemann sofort die Klage auf Trennung der Ghe beim Landgericht I angestrengt. Die Haupturheberin des Betruges, Frau Blume, ist unmittelbar nach der Hochzeit spurlos aus Berlin verschwunden.
"
a. Wegen Aufruhrs sind heut acht Personen von der Kriminal- Polizei zur Haft gebracht worden, welche Maffenverhaftung folgender bedauerlicher Vorgang per anlaßt hat: Schon seit längerer Beit hat die Polizei Kenntniß nächtlich die Prostituirten und ihre Zuhälter( for. Louis") in von dem jeder Beschreibung spottenden Unwesen, welches allder Langenstraße verüben, und es ist deshalb seit Kurzem vor den berüchtigsten Häusern dieser Straße ein Schußmannsroften aufgestellt worden, welcher die Festnahme von Ruheftörern veranlaffen sollte. Hierdurch machte fich dieser Beamte bei den Louis", welche in einem Schanklotal der genannten Straße regelmäßig aufammenkommen und eine Vereinigung unter dem Namen Athletenklub" bilden, verhaßt, und die Louis planten einen plöglichen gemeinsamen Ueberfall des Poftens, um an diesem durch Mißhandlungen ihr Müthchen zu fühlen. In der Nacht vom 12. zum 13. d. M. um 11 Uhr wurde dieser Blan ausgeführt; eine Horde von Louis" und sonstigen Strolchen in einer Stärke von mehr als 100 Mann stürzte plößlich auf den Beamten zu, umtingte ihn, und die Rädelsführer, darunter der Arbeiter" Casbaum, waifen den Beamten zu Boden, schlugen auf ihn und versuchten ihm sein Seitengewehr zu entreißen. Dies aber gelang ihnen nicht, denn der Schußmann hielt krampfhaft seinen Säbet fest und dieser fonnte ihm nicht entriffen werden. Auf die Hilferufe des Schußmanns tamen zwei Revierwächter hinzu, welche aber feinen der Strolche festzunehmen vermochten, da ihnen diejenigen, welche fte ergriffen, von 20 anderen Händen wieder handlung des Schußmanns zur Ausführung gebracht hatten, entrissen wurden. Nachdem die Strolche die geplante Mißzerstreuten fie fich. Die von der Kriminalpolizei am folgenden Tage aufgenommenen Nachforschungen führten zur Festnahme von 8 an der Zusammenroitung betheiligten Strolchen, worunter der Haupträdelsführer Casbaum sich befindet. Casbaum hat eingeräumt, daß der Ueberfall des Schußmanns von sämmtlichen an dem Ueberfall Betheiligten geplant gewesen war. Die Verlegungen des überfallenen Schußmannes find glücklicher Weise teine bedenklichen. glücklicher Weise teine bedenklichen. Schließlich wollen wir noch bemerken, daß das Verbrechen des Aufruhrs nach§ 115 haus bestraft wird. des Strafgesetzbuchs, Abs. 2 gegen die Rädelsführer mit Zucht
Es ist erstaunlich, woran die Langfinger fich wagen. Jm Vestibul des Kontordiatheaters in der Friedrichstraße hing ein lebensgroßes Bild des einen dort auftretenden Artisten, eines Silhouettenzeichners. Das Bild batte eine Höhe von 80 Bentimeter und 50 Zentimeter Breite und einen werthvollen, breiten, in Gold gehaltenen Rahmen. Vielleicht hat der leztere eine besondere Anziehungskraft ausgeübt, genug, das befestigte Bild ist unter den Augen des Portiers fortgestohlen worden und spurlos verschwunden.
Die Diebstähle im Moabiter Justizpalaste scheinen nachgerade überhand nehmen zu wollen. Bu den in den jüng: sten Tagen bereits gemeldeten hat sich schon wieder ein neuer gesellt. Während eines Prozesses, der Montag und Dienstag das Schwurgericht am Landgericht II. beschäftigte, wurde einem Reugen aus dem Beugenzimmer ein feidener Regenschirm mit Elfenbeinknauf entwendet. Der Beuge hatte nur auf eine Sefunde das Zeugenzimmer verlassen und während dieser kurzen Beit den Schirm auf den Tisch gelegt; als er zurückfam, war eingeleiteten Recherchen widerlegt; es ist daher nur anzunehmen, Der Schirm fort. Daß sich ein Beuge vergriffen hat, haben die daß sich ein Unbeteiligter in das Zeugenzimmer geschlichen
und irgend eine Gelegenheit zum Diebstahle abgewartet hat. Die öftere Wiederkehr jolcher Fälle dürfte dazu führen, daß eine strengere Kontrole in Bezug auf die Besucher der Sigungssäle und Korridore geübt wird.
verlebte, traf das Brautpaar alle Vorbereitungen zur Hochzeit, die denn auch vor einigen Monaten in einem Lokale im Mittelpunkt der Stadt gefeiert wurde. Bu dieser Hochzeitsfeier hatte der glückliche Ehegatte auch einige feiner früheren Kollegen geladen, die während der Tafel fich Heimlichkeiten zuflüsterten. Der jungen Ehefrau war das sonder bare Benehmen mehrerer Hochzeitsgäfte nicht entgangen, und fie verließ angeblich eines leichten Unwohlseins halber die Tafel, um fich nach einem Nebenzimmer zu verfügen. Inzwischen hatte der junge Ehemann alles erfahren, was zu der auffallen- hier ab fehlt jede Spur und schwebt die Familie deshalb in Sicherheits den, heimlichen Unterhaltung Veranlassung gegeben. Seine Kollegen hatten in der ihm eben angetrauten Frau eine leicht hwunge lebige Berliner Dame erkannt, die bis vor kurzem der Aufsicht Dem Anta einer bekannten Abtheilung des Polizei- Präsidiums unterstellt Sertaufs und in den öffentlichen Balllokalen der Residenz eine ständige Ballseitig Vertreterin war. Der junge Ehemann ging zu seiner Ehefrau, dem Abb De be zu
trauen in einmal,
n produzi at die T
- Ich ha
en hat,
fann,
-
wirklich,
un
b
vor ihr zu haben. Du hast aber aus dieser Geschichte den großen Vortheil gezogen, daß Du mich Dir auf ewig verpflichtet hast. Ich wiederhole Dir, Georg, daß, wenn Du meiner einmal bebarfft, ich Dir den Gegendienst erweisen
werde."
Sie waren inzwischen zu Hause angekommen. Georg war nicht so sehr Herr seiner Gefühle, um seine Gemüthsstimmung vor seiner Frau zu verbergen. Auf den ersten Blid bemerkte diese seine Niedergeschlagenheit. Theil nahmevoll sah sie ihn an, aber sie sagte nichts. Nur einen Seitenblick richtete fie auf ihren Schwager, welcher diesem bar andeutete: Ich weiß, daß Du der Störenfried unseres Glückes warft".
3 ich aus
bi
Am nächsten Morgen reifte Paul Amberg von Zu Hause fand er einen Brief Emmy's vor, worin ah seinen ihm diese schrieb, daß Onkel Rodenburg bedenklich erkrankt sei und daß derselbe den Wunsch geäußert habe, sein Paul! Testament zu machen. iefes ni „ Natürlich," so schloß der Brief, wird er das Testa diesem ment zu unseren Gunsten machen. Er hat ja Niemanden, umir ben er darin bedenken könnte; Lucie ist beseitigt, Frig ist beseitigt, nur wäre noch zu verhindern, daß er in seinem Testament an das dritte Bruderling, Martin Rodenburg, enn Du bente, denkt.. Vielleicht, theurer Onkel, findet Dein Scharf finn ein Mittel, auch diesen Namen von dem Testamente en, weil fern zu halten.... Nun noch wenige Tage, Dntel, und wir sind Erben von Felbau und des Rodenburg'schen Vermögens, und dann erst können wir mit vollem Herzen ausrufen: Triumph! Wir haben gestegt!... Es war ein schwerer Kampf, ben wir unternahmen, desto größer aber ist das Verdienst dieses unseres Sieges! Und ich denke, daß ein geringer Theil dieses Verdienstes auch mir gebührt, Deiner Dich liebenden Nichte, Emmy." Gott sei Dank!" rief Amberg , nachdem er diesen Brief gelesen hatte, und ihn wieder zusammenfaltete. Wenn mich mein Leichtsinn auch von Amt und Brod bringt, so wird er mich doch nicht um das Vermögen
von irgen
Geheimnis fagte
Geen
feste Baul
panten
rzen
.
und
night
Die
est auf bem
t tommt D
wenn
man
fehr leidt bringen, das entschädigt mich genügend für Alles!"
paran benten
ein Ge
Heckmann'schen Fabrik in der Köpnickerstraße beschäftigter ArN. Verschollen ist seit vorigen Sonnabend ein in der beiter Chriftian Börnet aus Briz. Derselbe ist am Sonnabend Abend in der Nähe genannter Fabilt zum legten Male in Gesellschaft von zwei Mannspersonen gesehen worden. Von Unglück zugestoßen ist. größter Besorgniß, da angenommen wird, daß Börnert ein mittlerer Statur, hat dunkles Haupthaar und gleichfarbigen Der Vermißte, 55 Jahr alt, ist von Schnurrbart und trug einen schwarzen Ueberzieher. Börnert hatte den Wochenlohn bei sich und war außerdem im Befiz einer Taschenuhr. Alle, welche über den Verbleib des Ver
Sechzehntes Rapitel.
Bethesda thätig und mit jedem Tage gewann er mehr bas Bereits seit drei Monaten war Frizz Rodenburg in Bertrauen des Chefarztes und auch zum Theil der Kranken felber. Der Besuch des Arztes ist bei Jrren in der Regel feines außerordentlich gewandten und tattvollen Benehmens, ein unangenehmes Ereigniß. Friß dagegen war wegen Ihnen Allen wie ein angenehmer Gast. das er der Krankheit eines Jeden anzupassen verstand,
Er disputirte eben so ernsthaft mit Catharina von Medicis und sprach mit ihr über Hugenotten - Editte, als ob er ihr Minister sei.
Dem Religionsreformator, der die Religion der Brüberlichkeit erfunden und von dem großen Geiste selbst inspirirt fein wollte, ja, der auch über übernatürliche Mächte verfügte, hörte er mit größter Aufmerksamkeit zu, und greiflich, daß das Alles keine neuen Ideen, sondern schon machte ihm in zwar bescheidener, aber bestimmter Weise belängst ba geweſene feien, und eben sein Eingehen auf die fire Idee macht die Kranken oft stußig und an sich selbst zweifelhaft, was immerhin schon als ein Symptom der Besserung betrachtet werden kann.
Vertrauen der Batienten, so daß diese selbst sich nach der Am meisten aber gewann er durch diese Methode das Stunde seines Besuches sehnten.
Friz Rodenburg seinerseits verwandte alle Seit und alle Mühe auf seinen neuen Beruf; unverbrossen widmete er fich früh und spät der weder angenehmen noch dank baren Aufgabe, des Lebens Nachtseiten zu studiren und einen Lichtstrahl in den traurig verfinsterten Geist fallen zu lassen.
Mr. Gefferson schäßte ihn deshalb außerordentlich und be= vorzugte ihn vor allen übrigen Assistenzärzten dadurch, daß er ihn häufig zu einer Privatbesprechung einladen ließ, und eine folche fand auch heute statt, während sie in dem Wohnzimmer Mr. Gefferson's bei einem Glase Wein faßen und über die Vorzüge oder Nachtheile dieser und jener Einrichtung Sprachen, die Irrenhäuser im Allgemeinen und das von Bethesda insbesondere bis auf die kleinsten Details be
mißten etwas wissen, werden gebeten, der Polizei oder der Frau Börnert direkte Mittheilung zu machen.
N. Ueber eine Eisenbahn- Katastrophe in Naffenhaide, erfahren wir das Nachfolgende: Der von Stralsund gestern früh 8 Uhr 22 Minuten abgelaffene Güterzug, hatte gestern Abend 7 Uhr beinahe die zwischen Oranienburg und Grüneberg belegene Station Nassenhaide erreicht, als plöglich aus bisher noch absolut unaufgeklärter Veranlassung die Maschine und der aus 7 Wagen bestehende Train entgleiste. Der in einem der vordersten Wagen befindliche Packmeister Richter wurde sofort getödtet, während der Zugführer und ein anderer Beamter anscheinend lebensgefährliche Verlegungen erlitten. Aerztliche Hilfe war von Oranienburg sofort zur Stelle. Nach Anlegung von Nothverbänden mußten die beiden Verunglüc ten, da fie nicht weiter transportfähig waren, nach Oranien burg überführt und dort in weitere ärztliche Behandlung ge geben werden. Der getödtete Packmeister Richter, ein sehr pflichtgetreuer und tüchtiger Beamter, hinterläßt eine Frau und zwei Kinder im Alter von 3 refp. 1 Jahr. Obwohl sofort nach Bekanntwerden der Katastrophe 15 Arbeiter von der Stettiner und 30 Arbeiter von der Märkischen Eisenbahn an die Unglücksstelle abgesandt worden, so war es doch nicht mög lich die Geleise wieder frei au machen. Ueber die Entstehung der Entgleisung war etwas Bestimmtes bisher noch nicht zu ers mitteln. Festgestellt soll sein, daß die Weichen sowohl in Grüneberg, wie in Dranienburg vollständig richtig gestanden haben. Die weitere Untersuchung ist eingeleitet, und hat sich zu diesem Zweck eine Untersuchungskommiffion bereits gestern früh an den Ort der Katastrophe begeben.
Ein schwerer Unglücksfall hat den im benachbarten Lanke( Kreis Bernau) in stiller Burüdgezogenheit lebenden Oberstlieutenant a. D. M. in der Nacht vom 13. bis 14. b. Mts. betroffen. Der alte Herr machte sich um 10 Uhr von Biesenthal aus auf den Nachhauseweg und hatte ungefähr auf der Hälfte des Weges das Unglück, auf der dunklen Chauffee zu Falle zu kommen und hierbei einen Beinbruch zu erleiden. Ohne sich von der Stelle rühren zu können, hat der Bedauernsmerthe die ganze Nacht auf der menschenleeren Chauffee zubringen müfen, erst beim Tagesanbruch kam die erste Person, die Brodfrau, des Weges, welche schleunigst aus Lanke Hilfe requirirte, worauf der Berunglückte in seine Woh nung geschafft wurde.
Eine Giftmischerin. Ein Dienstmädchen in Charlotten
burg hat eine Reihe von Giftmordversuchen gegen die Tochter ihrer Dienstherrschaft begangen. Die Giftmischerin will die That deshalb ausgeführt haben, weil sie glaubte, daß mit Be feitigung der Tochter ihre Stellung in der Familie eine beffere werden würde. Sie versezte die für die Tochter bestimmten Speisen und Getränke mit großen Mengen von Phosphor, welchen sie von Zündhölzchen abgeschabt hatte. Die infolge deffen sich einstellende dauernde Kränklichkeit ihres Kindes machte endlich den Verdacht in den Eltern rege, dasselbe könne vergiftet sein, was sich denn auch durch Untersuchung der Speisen bestätigte. Am Montag fand die Verhaftung des Dienstmädchens statt, welches bet den ersten Vernehmungen ihre Abficht bereits eingestanden und die einzelnen Versuche zugegeben hat.
Eine wahre Selbstmord Epidemie scheint über Berlin bereingebrochen zu sein. Die Fälle, in denen aus oft in geheimnißvolles Dunkel gehüllten Gründen Lebensmüde die Hand an fich legen, mehren sich in erschreckender Welse. Oft haben wir an einem Tage Kenntniß von 3 oder 4 solchen Ereignissen erhalten. Der legte Fall ereignete fich im Eisenbahntoupé. Schlesischen Bahnhof eintreffenden Personenzuges wurde in Bei der Ankunft des am Mittwoch Abend 11 Uhr auf dem einem Koupé zweiter Klaffe die Leiche eines jungen Mannes mit blondem Bart, dessen Persönlichkeit nicht sogleich festge= stellt werden konnte, am Boden zwischen den Kissen lierend vorgefunden. Ein leeres Fläschchen, welches der Verstoroene noch umflammert hielt, zeigte, daß er sich durch Gift den Tod gegeben. Es ergab sich, daß er in Breslau eingestiegen und erst von Frankfurt ab allein im Koupé geblieben war. Die Leiche wurde alsbald auf Anordnung der Polizei nach dem Obduktionshause geschafft.
g. Der Selbstmord des Baumeisters Stürmer in seiner Belle des Untersuchungsgerichts zu Moabit zeigt, wie durchaus nothwendig zur Verhinderung ähnlicher Vorgänge die Entfer nung aller Gegenstände ist, welche den Inhaftirten den SelbstVerfahren, welches in dieser Beziehung in den Gefängnissen mord durch Erstechen, Erhängen 2c. möglich machen. Dasselbe geübt wird, könnte sehr leicht auch in dem Untersuchungsgericht beobachtet werden. Stürmer hat sich, wie gemeldet wurde, erhängt; wie wir hinzufügen können, mittelst seiner Hosenträger, Ausgeschloffen ist ja ein Selbstmord auch in einer Gefängnißzelle nicht, wie die unnatürlichen Todesarten in den Gefäng und mancher Sträfling, der später ein ordentlicher Mensch ge= niffen beweisen. Aber ihre Ausführung wird hier sehr erschwert durch Entblößung aller Mittel die Möglichkeit benommen wor worden, hätte sich das Leben genommen, wenn ihm hierzu nicht den wäre.
trachteten und gegenseitig ihre Erfahrungen durch Mitthei lung ihrer Ansichten zu ergänzen suchten.
Sie tamen zuleßt auf einzelne Kranke zu sprechen und Fritz versäumte bei solchen Gelegenheiten nie, berjenigen Kranten zu erwähnen, welche nach wie vor sein besonderes Miß Elly. Interesse erregt hatten. Es waren dies Mrß. Forster und
Ich muß lobend anerkennen," sagte ter Chefarzt ,,, daß Sie diesen Kranken eine besondere Sorgfalt widmen; indeffen beklage ich Sie zugleich, denn hier haben Sie am wenigsten Aussicht auf Erfolg."
Ich meinerseits," antwortete Friß, glaube, daß hier ein Erfolg am leichtesten zu erzielen ist. Für mich kommt es zunächst nur darauf an, zu wissen, ob diese beiden Bas tienten überhaupt wahnsinnig sind, oder nicht Sind vollkommen gesund sind, so ist die größte Hoffnung auf Krankheit zu erforschen, und da fie periodisch unstreitig fie es, dann dürfte es nicht schwer sein, den Ursprung ber wahnsinnig, nun so ist doch diese Entdeckung für Beide ein ihre Genesung vorhanden... Sind sie aber überhaupt nicht großer Gewinn und darf ebenfalls als ein Erfolg angesehen werden."
Von Mrß. Forster bin ich überzeugt, daß sie nicht wahnsinnig ist; bagegen ist es Miß Elly unstreitig, und zwar ist sie unheilbar wahnsinnig."
Erlauben Sie, Herr Direktor, daß ich hierin gerade umgekehrter Ansicht bin; ich glaube vielmehr, daß Mrs. Forster in der That geistestrant ist, dagegen Miß Elly völlig gesund, und wo sie hie und da Spuren von Geistes zerrüttung zeigen mag, so ist dies wohl nur ihrem langen Aufenthalt in der Anstalt und ihrem steten Verkehr mit Jrren zuzuschreiben."
Ich wundere mich, Herr Rodenburg, Sie, einen Arzt von so scharfem Verstande, diese Ansicht aussprechen zu hören... Haben Sie an Meß. Forster auch nur die leiseste Spur einer Geisteszerrüttung bemerkt?"
( Fortsetzung folgt.)