Ein graufiger Fund wurde am Sonnabend Nachmittag auf dem Hofe des früheren Amtshauses in Steglis gemacht. Ein sogenannter Naturforscher" untersuchte mit seinem Hafen Die Müllgrube nach irgendwelchen Abgängen, und dabei förderte er die Leiche eines neugeborenen Kindes zu Tage. Es liegt unzweifelhaft ein Kindesmord vor; denn wie fich schon auf den ersten Blick zeigte, und wie die gestern stattgehabte Obduktion ergab, war der Schädel des Kindes eingedrückt, und auch an der Kehle zeigten sich Spuren einer würgenden Hand. Die Untersuchung ist natürlich sofort eingeleitet worden.
Louisenstädtisches Theater. Da die Direktion des Louisenstädtischen Theaters fich diesen Winter vollauf mit Novitäten versehen, dieselben aber bisher wegen des längeren Gastspiels der Zwerge nicht hat fönnen zur Aufführung gelangen laffen, so müffen sie nun schnell wegen der Kürze der Zeit auf einander folgen. So geht am Sonnabend schon wieder eine neue Gesangspose, betitelt:„ Papa Kiekebusch" von Ehly in Szene.
Das bereits seit mehreren Jahren im Alhambratheater engagirte Mitglied Herr Theod. Bez hat am Sonnabend, den 17. Januar fein Benefiz. Es gelangt zur Aufführung das Schauspiel: Mutter segen", oder die neue Fanchon. Dieser Hinweis dürfte wohl genügen, um dem allgemein beliebten Benefizianten ein volles Haus zu sichern. DieHauptrollen be finden sich in Händen der Damen Bez, Carlsen, Milbis, Vallier und der Herren Bez, von Bohlen, Gericke und Sees feld.
Central Theater. Fräulein Anna Grünfeld, die vortreff liche Soubrette des Central Theaters, welche in der luftigen Gesangs poffe Der Walzer- König", deren 83. Aufführung heute stattfindet, durch ihren stets frischen Humor und reizenden Gesangsvortrag wesentlich zu dem außerordentlichen Erfolge der Novität beiträgt, bat soeben von Herrn Dir. Ernst, der die Verdienste seiner Mitglieder zu schäßen weiß, eine be deutende Gagenzulage erhalten.
Gerichts- Zeitung.
-y. Nach der Bescheerung. Am Abende des 21. Dezbr. vorigen Jahres fand in dem Rother'schen Lokale in der Teltowerstraße die Weihnachtsbescheerung für die armen Rinder jenes Bezirkes statt. Unter den zu Bescheerenden befanden sich auch die Kutscher Karl Lewin'schen Kinder, die, wie üblich, von thren Eltern begleitet wurden. Der feierliche Alt war eben zu Ende und die Beschenkten schickten fich an, nach Hause zu gehen, da betrat noch ein armes Weib mit vier Kindern neben und hinter sich den Saal, es wandte fich an den Vorstand und bat, daß doch auch den Kindern ihrer in bedrängter Lage befindlichen Schwester, denn das seien ihre Begleiter, von den Gaben der Wohlthätigen etwas zu Gute fommen. Sofort drängte fich das Lewin'sche Ehepaar, welches Ohrenzeuge dieses Gesuches war, vor und erklärte, daß die Bittstellerin, welche ihnen bekannt sei, feineswegs in hilfsbedürftiger Lage fich bes finde, der Vorstand nahm indessen von dieser Einmischung teine Notiz, sondern versprach der Bittstellerin eine nachträgliche Bescheerung am folgenden Tage. Hierüber wurde Lewin bermaßen von Neid beseelt, daß er der fich entfernenden Frau auf den Flur folgte und derselben hier ohne alle Veranlassung einen Schlag ins Gesicht verfeßte. Als die entrüsteten Augenzeugen den rohen Patron kurzer Hand vor die Thür warfen, da wandte fich sein Groll gegen die unfreiwillige Urheberin dieses Schimpfes, gegen jene arme Frau und er und seine Ehehälfte faßten an der Großbeerenstraßen Ede Posto, um die ahnungslos des Weges kommende noch weiter zu mißhandeln. Dies haben fie allerdings gründlich und zwar gemeinschaftlich besorgt, es bekam ihnen aber schlecht, denn zunächst wurden fte arretirt und gestern diktirte die 91ste Abtheilung des Schöffen gerichts dem Ehemanne eine Gefängnisstrafe von 3 Monaten, Der Frau Lewin eine solche von einer Woche zu.
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einen Knippel und schlug damit trop der Warnung Timmers, fich und sein Haus nicht unglücklich zu machen, derart auf das Frauenzimmer ein, daß dasselbe alsbald mit Geheul durch die Hausthür entfloh. Luther machte nun dem Timmer Vorwürfe. Dieser verwahrte fich dagegen, meinte, seine Mittel hätten stets geholfen, bezahlte seine Beche und fuhr mit Freymath ab, inSem er die vor dem Dorf wartende Beyer mit auf den Wagen nahm und fte mit 4 M. entschädigte. nahm und fie mit 4 M. entschädigte. Auf die gegen die Drei Komplizen in erwähnter Art erhobene Anklage hatte das Schöffengericht zu Küstrin auf Freisprechung erkannt, indem es der Angabe Timmers, daß es sich nur um einen„ Spaß" und nicht um Erreichung eines rechtswidrigen Vermögensvortheils gehandelt habe, Glauben schenkte. Die Straffammer zu Landsberg , bei welcher der Staatsanwalt Berufung einlegte, nahm indeß das Gegentheil an, und zwar umſomehr, als Zimmer und Freymuth geständlich das Heilen von allerlei Krankheiten des Viches durch Sympathie" und„ Besprechung" gewerbsmäßig gegen Entgelt betreiben, und zwar durch Sympathie" in der Weise, daß sie einen von religiösen Formeln verbrämten Spruch auf ein Stück Papier schreiben, barin Haare von dem tranten Vieh einwickeln und legterem dann das Papier zu freffen geben. Heilmethoden, mit denen fie sich auf einem Gebiet bewegen, das dem hier in Rede stehenden nahe genug verwandt ift. Sonach wurden Timmer und Freymuth wegen versuchten Betruges zu je vier Wochen, die Beyer wegen Beihilfe zu zehn Tagen Gefängniß verurtheilt. Sie legten hiergegen Reviston ein. Timmer, ein noch ganz junger Mann, fuchte im Audienstermin vor dem Kammergericht auch hier die Sache lediglich als Spaß darzustellen. Das Kammergericht fand diesen Einwand für begründet und verwies die Sache zur nochmaligen Verhandlung in die Vorinstanz zurück.
Arbeiterbewegung, Vereine und
Versammlungen.
t. Die öffentliche Generalversammlung der Metallarbeiter Berlins , welche am Mittwoch Abend unter dem Vorfis des Herrn Rogan in Sanssouci tagte, nahm als ersten Bunti der reichhaltigen und wichtigen Tagesordnung den Kaffenbericht für das leztverfloffene Quartal entgegen, den Herr Möhring in Vertretung des Kassirers Herrn Nezband erstattete. Wenn irgend etwas geeignet ist, den bedauerlichen Rückgang der einft so stattlichen Bewegung flar vor Augen zu führen, so ist es dieser Abrechnungsbericht vom Generalunterstüßungsfonds. Angesichts dieser traurigen Thatsache verdienen die von verschiedenen Seiten an die Metallarbeiter gerichteten Mahnungen doch wieder regelmäßig und allgemein zum Genes ralfonds beizusteuern, die ernſtefte Beachtung, um so mehr, als gerade jeßt erhöhte Anforderungen an denselben gestellt werden. Nach Erledigung dieses Punktes erstattete der Me tallarbeiter Herr Krohm Bericht über den Kongreß zu Gera , am Schluffe desselben folgenden Antrag stellend: Die heute den 14. Januar 1885 tagende Generalversammlung der Metallarbeiter Berlins beschließt, eine Kommission von 15 Berfonen zu wählen, welche beauftragt ist, in den verschiedenen Metallarbeiter- Fachvereinen Berlins und Umgegend den Beis tritt zu der durch den Kongreß zu Gera gegründeten Vereinis gung der Metallarbeiter Deutschlands zu veranlassen, zuvor aber den Ausschuß dieser Vereinigung zu ersuchen, definitiven Beschluß zu fassen resp. denselben mitzutheilen, bis zu welcher Höhe das diesjährige Gehalt des ersten Vorsitzenden und ersten Kassirers normirt werden soll." Gegen diesen Antrag war Herr Goerdi, welcher es nicht für zweckmäßig hielt, daß die Feantragte Rommission, welche nothwendig aus Veriretern aller Branchen zusammengesetzt sein müsse, aus der in Rede stehenden Versammlung gewählt werde; es sei erforderlich, daß zu diesem Brede eine allgemeine große Versammlung Herr Krohm sämmtlicher Metallarbeiter einberufen werde. glaubt jedoch, daß diese Angelegenheit rasch erledigt und allen Schwierigkeiten dadurch begegnet werden könne, daß er den verschiedensten Branchen angehörende Personen für die Kommission vorschlug, die Ergänzung derselben zur vollen Bahl der Versammlung überlassend. Diese entschied sich denn auch im Sinne des Herrn Krohm und nahm den gestellten Antrag in vorstehender Form bei der erfolgten Abstimmung an. Bei der Wahl der für die Kommiffion vorgeschlagenen Personen stellten fich indeß derartige Schwierigkeiten heraus, daß fich Herr Krohm veranlaßt sab, seinen gestellten Antrag wieder zurückzuziehen und die Versammlung votirte nun mehr im Sinne des Herrn Görcki, daß eine große Metallarbeiterver sammlung einberufen werden möge, in welcher alle Branchen vertreten sind, und daß aus dieser Versammlung heraus die Kommissionswahl vorgenommen werden möge. Hieran schloß fich die Neuwahl der gesammten Lohnkommission und fiel die Wahl auf die Herren Möhring, Schäfer, Fröhlich, Groß, Thielide, Kliping, Eidelsberg, Täsche, Rogan. Lepterer wies mit Entschiedenheit die Verdächtigung, daß bei der legten großen Abrechnung vom Mai 400 M. unterschlagen worden seien, zurückt und beantragte, in dieser Angelegenheit eine Kommission von 3 Mitgliedern zu wählen, welche sämmtliche Beläge noch einmal gründlich zu prüfen und einer Generalversammlung sodann Bericht zu erstatten habe. Dieser Antrag gelangte zur Annahme, eine Wahl jedoch erfolgte, so viel wir übersehen fonnten, nicht. Die Strifenden der Lenschow u. Mackett'schen und der Joseph'schen Fabrik fanten warme Vertreter und Befürworter, und faßte die Generalversammlung folgende Resolution: Die heute ze. Versammlung erklärt sich mit den Lenschow u. Markert'schen und den Joseph'schen strikenden Arbeitern solidarisch und verpflichtet sich, dieselben moralisch und materiell mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu unterstüßen." Auch wurde die weitere Unterstüßung von drei Holyfchen Schnittarbeitern beschloffen.
nug, und doch nimmt es bei weitem nicht den Rang ein der Sängerwelt, der ihm gebührt, weil eben die Kräfte zu f vertheilt find in fleine ,, Vereinchen", die so gut wie nichts be deuten. Eine dankenswerthe Aufgabe ist es daher, dieselbe möglichst zu größeren Chören zusammenzubringen, und m darf annehmen, daß die Sache im besten Gang ist, da s mehrere Vereinigungen dieser Art stattgefunden haben. wir hören, ergreift bierzu ein weiterer Verein die Initia indem er hiermit Sänger und Sangesfreunde( paffive alieder) sowie ganze Vereine, fich ihm anzuschliegen einla Dieser Verein tagt Mittwochs von 9-11 Uhr bei Lehm Nr. 13 Alexandrinenstraße 32. Der Verein besteht seit 1860, er if Sängerfreisen wohl renommirt, wie auch sein Dirigent tüchtig bekannt ist.
Eine Mitglieder Versammlung des Fachvereins Nadler, Siebmacher und Berufsgen. Berlins findet Sonnabe Den 17. Januar, Abends 8 Uhr, im Lokale Arminhallen, S mandantenstr. 20 statt. T.- D.: 1. Vorstandswahl. 2. schiedenes. Aufnahme neuer Mitglieder. Um pünktlches scheinen wird gebeten.
Eine Generalversammlung der Central- Kra und Sterbetaffe der Fabrit- und Handarbeiter( be Geschlechts) Dresden ( örtliche Verwaltung Berlin ) find Sonntag Vormittag 10 Uhr in Nieft's Salon, Kommand ftraße 71/72 statt, mit der Tagesordnung: 1) Kaffenb 2) Wahl der Delegirten zur Generalversammlung. 3) schiedenes. Alle wahlberechtigten Mitglieder, welche 21. Lebensjahr überschritten haben, werden hierdurch auf dert, zahlreich in der Versammlung zu erscheinen.
Der Fachverein der Rohrleger hielt am Sonntag Lokal von Wolf u. Krüger in der Staligerstraße wieder Versammlung ab. Nachdem das Protokoll verlesen und Raffirer Kaffenbericht erstattet worden war, bielt Hen länder einen längeren Vortrag: Reisestizzen aus Amerika ." Dem Vortrage folgte eine furze Diskussion, wurde eine Tellersammlung für die Wittwe eines verfto Kollegen veranstaltet, worauf die Versammlung gefd wurde.
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Ueber unsere Vornamen hielt im Verein Ham fcher Staatsbeamten Herr Profeffor Dr. Genthe, der D des Wilhelmsgymnaftums zu Hamburg einen sehr interes Vortrag, dem der Hamburgische Korrespondent" folgend nimmt: Das Verständniß und der Gebrauch unserer namen ist leider sehr in Berwirrung gerathen. Wir sch 3. B. nicht nur J. F. Meyer, sondern sprechen nun fchon so. Daraus folgert sich die Gefahr, daß in nicht allzu Beit die Familiennamen völlig überwiegen werden und find es erst 360 Jahre, seitdem es durch das Anwachs Verkehrs nothwendig wurde, die Vornamen durch Hinzuf eines Familiennamens im Intereffe einer befferen Personal scheidung zu ergänzen. Die Familiennamen wurden ur lich vom Vater genommen, so z. B. daß mit Ludolfsen, sen, Matthäi, Ludovici die Söhne des Ludolf, Matthäu bezeichnet wurden; sodann auch von dem Wohnort d treffenden, wie in Konrad auf der Mauer, Arnold am B Heinrich Thormählen(-mühlen), Kellinghusen ( hausen) ferner von der Landschaft, aus welcher der Einzelne ge von seinem Stand, seinem Werkzeug, den Wochentagen Endlich hat auch der Volkswiz Spott- und Spitznamen Langbein, Krummbein, Ungnad, Wohlwill, Effegern, Sau Supus, Hafenfrat, Pimpernelle und tausend andere erf beren sich kein Mensch erwehren kann, falls er nicht schl bei den zuständigen Behörden um eine offizielle Alend tiger Weise oder Vertauschung seines Namens einkommen will. Sachenlager aber ist es mit den Vornamen, für welche die Kinder fest, als an Eltern verantwortlich machen können und die darum mi Polizei Präfi ficht, Umficht und Vorsicht gewählt werden sollten nicht unbekan die alten Griechen und Römer, und selbst die Sta Der Untersuch Chinesen nehmen Bedacht darauf, ihren Kindern mit des Ermorce lage eines Vornamens gleichsam einen Schmud mit au wohner zu ve Lebensweg zu geben. Der Tag der Namensverleihung galt Bluticche vor lich bei den alten Germanen für ein Feft und dem, der den aufgegeben. verleihen durfte, widerfuhr eine hohe Ehre, für die er fid hafte Epätigt Geschenke, aus denen sich die jetzige Sitte der Pathenge niffare zum entwickelte, erkenntlich zu zeigen pflegte. Der Borras auglich ihrer sprach nun über die Bedeutung der altdeutschen Vornaus von N von denen wir jetzt noch etwa 7000 verschiebene fennen trachten. Die aber fast alle für den modernen Gebrauch wie leider so Geringste ve aus unserer alten Sprache und Sitte verloren gegangen unter Bublife Schuld daran hat hauptsächlich die römische Kirche, die al burchsucht, all 13. Jahrhundert durch den gesteigerten Verkehr der Geb von Familiennamen fich immer mehr einbürgerte, die in dem u. A. und Nonnen dazu wang, lateinische Namen verrathsprozes nehmen; lateinische Vornamen galten als gehvor dem Rei Deutsche als Teufelewert; später haben ja auch die anarchistischen diesen Glaubensunfinn so weit getrieben, daß sie sich war wesentlic Gum zu feinem sprüche und Pfalmanfänge als Vornamen beilegten. Stall so weit, daß fich gute deutsche Familien nach dem lichkeit Name beliche Meinung hebräische, britische, afrikanische, griechische Namen, ohne ihre Bedeutung zu fennen so z. B. ohne zu wiffen Benugung die Chatharina, die Reine; Eulalia, die Wohlredende; Helen Leipziger Reto Männerfangende; Therese, die Jägerin; Sophie, die es einmal de beit; Eusebius , deberecht: Barbara( Barble), Die Bar würdigkeit ab Ursula, das Bärchen; Margarethe, die Betle; Baula, die ob das Th Morig, der Sohn eines Mauren; Bortia- bie Schweine ben rechtfertig ift. Die Gelehrten legten fich griechische und lateini bor den Rich Kriegsleute alte Helben- und die Weltmänner fra Namen bei; durch diese unverständige Sitte ist den heutiges Vornamenregister mit tlaffischen, teltischen wie in Olga und Wanda mit slavischen Lauten übe worden. Dazu kommen dann um das Kauberwäli zu machen die in letzter Zeit üblich gewordenen namen aus den beliebtesten Dpern, Romanen und wie die unzähligen Greichen"," lsen" u. f. 2. b Soll es so bleiben? Mögen," so schließt der Red Fremden, die unter uns weilen, ihre Rinder rubig John Henri, Ines u. f. w. taufen, für deutsche Kinder zi Deutsche Namen und ihrer, die finnvoll, schön und würden wir uns wahrlich nicht zu schämen haben!"
Eine wunderbare Herengeschichte, in der auch der Scharfrichter eine Hauptrolle spielt, gelangte am Montag in der Revistonsinstanz vor dem Straffenat des Kammergerichts zur Verhandlung. Angeklagt des versuchten Betruges resp. der Beihilfe dazu sind der Scharftichtereibefizer August Zimmer zu Küftrin, deffen Gehilfe Christian Freymuth und die unverebelichte Anna Beyer zu Drewig bei Rüstrin. Der von der Straffammer zu Landsberg a. W. festgestellte Thatbestand ist nach der G.- 8." folgender: Der Gastwirth Luther in GroßRammin hat im vorigen Jahre mehrfache Krankheitserscheinungen unter feinen Rüben bemerkt, und der um Nath befragte Zimmer erklärte die Thiere für, bebert". Er behauptete auch, daß er, wenn er Haare von dem Vieh hätte, sehen könnte, ob Fütterung oder böse Menschen schuld an der Krankheit haben; auch müsse er die Haare zur Prüfung an den Scharfrichterverein zu Wiesbaden schicken. Freymuth holte hierauf Haare von Luthers sämmtlichem Vieh, besuchte dann bald darauf den Luther in Gemeinschaft mit Timmer und mußte bei dieser Gelegenheit mit dem Vieh ,, Sympathie machen." Als nun trozdem wieder eine Rub frant wurde, las Timmer dem Luther einen angeb lich vom Scharfrichterverein aus Wiesbaden erhaltenen Brief ver, wonach ein altes Weib aus Kammin schuld an der Viehtrantheit sei" er würde dem Luther das alte Weib bringen; bas fofte aber 100 M. und ein Geschenk für den Gehilfen. Luther versprach beides. Nun engagirte Freymuth die dicht bei Rüstrin wohnende, unter fittenpolizeilicher Kontrole stehende Beyer und versprach ihr 10 M., wenn fie in Kammin die Rolle der Here spielen wolle. Sie wurde dahin instruirt, daß fie eine Müge auffeße und ein recht herenmäßiges Ansehen und Gebaren annehme, dann aber in der zur Beschwörung bestimmten Nacht, sobald Licht an ein bestimmtes Fenster der Luther'schen Wohnung gefeßt würde, an dieses Fenster trete und fich dem Luther als Here zeige. Sie folle sich dabei die Haare recht wild in das Geficht streichen und sagen, fie fei die Here; fie wolle es aber in ihrem Leben nicht wieder thun. Bweimal tam es wegen Behinderung Luthers, oder weil die Beugen, welche derselbe eingeladen hatte, nicht erschienen wa ren, nicht zu der verabredeten Beschwörung; endlich aber fand Dieselbe doch in einer Nacht des Februar vorigen Jahres statt, nachdem Luther noch schnell seinen Nachbar Siewert als Beugen des schauerlichen Aftes herbeigeholt hatte. Man begab sich nun in die gute Stube". Timmer erhielt auf sein Ansuchen drei Lichter und drei Flaschen als Leuchter dazu, zündete die Lichter an und las nun gemeinschaftlich mit Frenmuth aus mitgebrachten Büchern. Timmer fragte sodann den Freymuth: „ st Dein Buch abgelaufen?" Diefer erwiderte: Ja!" wo rauf Timmer in beschwörendem Zone zweimal rief: ,, Geist, ich sage Dir, tritt herein!" Die Beyer ließ hierauf draußen an bem bestimmten Fenster wimmende Töne laut werden, zeigte fich aber noch nicht, und erst als Timmer mit verstärkter Stimme tief: Satan, ich sage Dir zum dritten Mal, tritt herein!" tam fte und zwar entgegen ihrer Instruktion, wo nach fie fich, sobald sie sich am Fenster zeigte, wieder entfernen follte, direkt zur Thür herein und gab auf Timmers Frage: Weib, was treibt Dich hierher?" sur Antwort: Der Geist treibt mich hierher; ich habe keine Ruhe, ich bitte um Vergebung!" Lutber und seine Frau schimpften nun auf die vermeintlichehere, weshalb diefe ihr Vieh behert habe, da sie ihr doch nichts gethan hatten, und als fte fodann Bweifel äußerten, ob man es, die Beyer die Beyer ist nämlich von sehr großer Gestalt, nicht etwa mit einem Herer statt mit einer Here zu thun habe, überzeugte fie Timmer alsbald durch den Augenschein von der Weiblichkeit der unheimlichen Erscheinung. Auf Luthers Frage, wer und woher fte sei, gab fte zur Antwort:" Ich bin aus Sumatra von jenseits der Warthe und heiße Beyer." Nun ging aber dem Luther, war doch die Person und das Renommé der ein Licht auf; Beyer nur zu sehr in der Gegend bekannt, er erkannte, weffen Geistes Kind er vor sich habe, ergriff schnell Berantwortlicher Redakteur N. Cronheim in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.
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Die Zentral- Kranken- und Sterbekasse der deutschen Wagenbauer, Filiale Berlin , bielt am Sonntag Nachmittag 3 Uhr in den Sälen der Gratweil'schen Bierhallen ihre ordent liche General- Versammlung ab. Bunächst erstattete Herr Seehaus Kaffenbericht über das 4. Quartal: Die Einnahmen bes trugen, inkl. Kaffenüberschuß vom 8. Quartal, 4101 Mark 86 Bf. und überstiegen dieselben fämmtliche Ausgaben um 1695 Mt. 66 Bf., wovon 1000 Mt. Der Hauptkaffe überfandt und 695 Mt. 66 Bf. am Drte behalten wurden. Alsdann erfuchte der Bevollmächtigte die Versammlung, Vorschläge zur Wahl von mehreren Bezirkskaffirern zu machen. Die Wahl fiel auf die Herren Wienbrad, Gramisch, Grad und Nebel. Hierauf theilte Herr Döring im Namen der Kommiffion mit, daß das diesjährige Wintervergnügen in Form eines Wiener Maskenballes am Sonnabend, den 7. Februar, in dem venovirten Lokale des Herrn Fiebig in der Großen Frankfurterstr. stattfindet, und ersuchte die Mitglieder, da das Lokal sowohl stattfindet, und ersuchte die Mitglieder, da das Lokal sowohl an der Ringbahn, wie an der Neuen Berliner Pferdeeisenbahn läge, auch per Omnibus über Alexanderplat oder Moltenmarkt läge, auch per Omnibus über Alexanderplat oder Moltenmarkt bequem zu erreichen sei, fich möglichst zahlreich zu betheiligen. bequem zu erreichen sei, fich möglichst zahlreich zu betheiligen. gab furgen Bericht über die
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hof." Schon Attentates ge für unwahr, der und Geno mußte aber fr es sei schon m Reden über Horsch auch a Rumpff ins G In dem Urthe Daß ein At fchloffen geme dagegen ist fü bazu dienen so lizeibeamten i tlagten wurde urtheilt, die in lange nach der Für jede Jahreszeit Unterhaltung, Anregung zu In einem that, tommt di sowie Anleitung zur nüglichen Beschäftigung für Stin Alters zu bieten, das ist eine dankenswerthe aber au Leider sind ja bum auch auf rige Aufgabe und doch ist diese gelöst durch eine Jahren alle vierzehn Tage erscheinende Beitschrift in Der Niederwal marchistische V
Literarisches.
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Ausstattung, die in allen Familien, wo fie gaftlich auf der Niederwal men worden, Nugen stiftete. Dieselbe bringt regelmaaß, mag man charakteristischen Bildern aus der Naturgeschichte und ab, mag man fein widelung der Bahlstelle Berlin im verfloffenen Halbjahr, bei fachste Anregung zum Spiel im Freien und im bagen find. ist neben dem der nüßlichen Beschäftigung ein beassen, und vor Raum gelaffen. Durch Wort und Bild bietet jebe en, und vor für Knaben und Mädchen Anleitung zu Arbeiten hat sein mag soweit sie von Kindern ausführbar sind und nusbring
welcher die Mitgliederzahl von 272 auf 1120 geftiegen sei und fonstatirte, daß dieselbe trop der Schwierigkeiten, welche den freien Kaffen vielfach bereitet würden, glänzender denn je emporgeblüht ſet und schloß die Versammlung mit einem Hoch auf die gedeihliche Fortentwickelung der Kaffe, in welches die Versammlung dreimal fräftig einftimmte.
nannt werden können und selbe find so Der Jahreszeit anpassen.
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gewählt, Die Zeitschrift führt ben Der Jugend Spiel und Beschäftigung." Das
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und Kölner Männergejangverein hier errungen haben, ist noch foftet 1,50 M., Bestellungen nimmt jebe Badhe in
Zu den großartigen Erfolgen, die der Straßburger das Verdienst, die Sänger Berlins aus ihrer Gleichgiltigkeit gerüttelt zu haben, hinzuzurechnen. Man hat eingesehen, daß nur
Das Vierher gelangte Bostanstalt an. Die Leipziger Lehrmittel- Anstalt Ostar Schneider in Leipzig sendet Probe- Nummern machen wollen.
Sämmtliche in buge werden b
folde Chöre, wie vorgenannte, für die Deffentlichkeit Bedeu- gratis, worauf wir Eltern und Lehrer besonders aufelt und die
Hierzu eine B