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Mr. 16.

Dienstag, 20. Januar 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das ,, Berliner Volksblatt"

ung des fint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis ob die Berlin   frei in's aus vierteljährlich 4 Mart, monatli 1,35 Mart, wöchentlich 35 Bf. efe Wahl Botabonnement 4 Mart. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illufte. Beilage 10 Bf. ( Eingetragen in der Bostzeitungspreisliste für 1885 unter Rr. 746.)

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beträgt für die 3 gespaltene Betitzeile ober deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinfunft. Juferate werden bis 4 ti Rachmittage in der Expedition, Berlin   SW., Zimmerstraße 44, sowie von allen Annoncente Bureaux  , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion und Expedition Berfin SW., Bimmerftraße 44.

Bur Wohnungsfrage.

Gewöhnlich wird angenommen, die sogenannte Woh= ungsnoth fäme nur in großen Städten vor. Man weist auf die Ziehtage hin, wo es mancher armen Familie nicht gelingt, überhaupt eine Wohnung zu erlangen, bie fich dann in polizeiliche Schußhaft begeben muß; man entwirft büftere Schilderungen von den Bennbrüdern, von ben Logirhäusern, von den Miethskasernen und den Keller­hon zwohnungen.

Gewiß ist die Wohnungsnoth in den großen Städten

wozu dann noch das oben angedeutete Eindringen von Wind und Regen sich gesellt.

Der ärmere Theil der Landbevölkerung macht deshalb auch ebenso wie der in den Städten einen fläglichen Ein druck. Besonders sind Augenkrankheiten, eben durch die uns gefunden Wohnungen erzeugt, auf dem Lande noch viel häufiger, als in den Städten.

Was aber nun die Moralität anbelangt, so sei zunächst betont, daß auch die kleinen ländlichen Hüttchen meist zwei bis drei Familien beherbergen, die in völlig ungenirter

Amanchmal in einer ungemein hohen und Trauer erregenden Weise mit einander verkehren.

Weise vorhanden, aber glaube man nicht, daß dies in großen Städten allein so sei.

Wohl weisen die Ronfervativen, die Vertreter der Bandbevölkerung, in ihren Llättern fortwährend auf die Wohnung noth in den großen Städten hin, die sie als eine Folge der modernen Gefeßgebung, der Freizügigkeit, hinzu tellen versuchen, ja sie weisen darauf hin, um dadurch das Januar, Wohnungselend auf dem Lande, welches dort nicht geringer 86. Glet, zu verdecken. die Sch Dort müssen die Strohhaufen und Scheunen die so­ugniß von Benannten Pennen ersehen und die Arbeiterkolonien mit bren großen Schlafsälen treten an Stelle der städtischen Logirhäuser und Asyle für Obdachlose. Und anstatt der Methstafernen und Rellerwohnungen finden wir auf dem Lande zahlreiche Lehmhütten, an denen geöltes Papier die Fensterscheiben ersetzt, in welchen ein fortwährender Torf­chbi rauch herrscht und durch deren Dächer und Wände Wind

us. Mell Tauben

Reiche

noffen Wer fie noch nicht gesehen hat, die Häuser und Häus­

Daß dem so ist, geht daraus hervor, daß in den über­wiegend ackerbautreibenden Provinzen des Königreichs Preußen mit geringer Städtebevölkerung mehr uneheliche Kinder geboren werden, als in den Provinzen mit zahl­reicheren Städten und besser fituirter Bevölkerung. So fallen in Heffen- Nassau nur 5,60 uneheliche Kinder auf 100 Geburten, in Rheinland   nur 3,27 und in Westfalen   gar burg( ohne Berlin  ) 10,15 und in Pommern   gar 10,50. nur 2,64; in Ostpreußen   aber 9,92, in Branden­In Berlin selbst werden auf 100 Kinder 13,46 unehelich geboren.

Daß in großen Städten, besonders in Weltstädten, wie Berlin  , das Verhältniß ungünstig steht, daß dazu auch das Wohnungselend beiträgt, kann nicht geleugnet werden, aber es fommen hier noch viele andere Umstände hinzu, die wir nicht aufzählen wollen und die auf dem platten Lande fehlen, welche ein solches Berhältniß mitbedingen.

Auf dem Lande aber wirkt in der That unter der länd­lichen Bevölkerung außer der allgemeinen Noth grade die angegebenen statistischen Notizen ersehen kann.

obftraen in den Provinzen Ost- und Westpreußen  , in Posen Wohnungsnoth auf die Moralität, wie man aus den oben

und zum Theil auch in Schlesien  , wer die Hüttchen am Erzgebirge   und im Thüringer   Walde noch nicht betreten hat, 2ber fann sich kaum von der Wohnungsnoth auf dem Lande einen Begriff machen.

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Aber, so wird uns der Vertheidiger des flachen Landes ntgegenrufen, die Leute auf dem Lande leben wenigstens

Der Vorft fo zusammengepfercht, wie die in den großen Städten;

Besundheit und Moralität leiden nicht so viel, als bei der

die Zeneberfüllung in den einzelnen Häufern.

Aber die Wohnungsnoth erstreckt sich nicht nur auf die großen Städte und die ärmere Landbevölkerung, sondern ganz Deutschland   leidet an einer beständigen Woh­nungsnoth, im Vergleich wenigstens zu Frankreich   und Eng­land.

In Deutschland   kommen nach einer Zählung aus dem Jahre 1881 im Durchschnitt auf eine englische Quadratmeile 27 Wohngebäude mit 216 Einwohnern, in England 83 Wohngebäude mit 446 Einwohnern und in Frankreich   37

Auf den ersten Blick scheint dieser Einwurf auf Wahr­Frau jeit zu beruhen, wenn man aber näher der Sache auf den Wohngebäude mit 185 Einwohnern.

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Brund geht, so hält dieser Einwurf nicht Stich. Was die Besundheit betrifft, so finden wir in den ländlichen Woh ungen noch mehr Unreinlichkeit, als in den städtischen, Merlei Gethier( Hühner, Ziegen, selbst ein Schwein) theilt rüderlich die Wohnung mit den Menschen, und wie gesagt

Das macht in Deutschland   auf das Wohn­gebäude im Durchschnitt 8 Bewohner, in England etwas über 5, und in Frankreich   fällt ein Wohnhaus auf 5 Personen.

-

Wie aber tann die Wohnungsfrage zu Gunsten unseres

Schw. zu Gunsten der ärmeren Be­Mariannenie Rede ist, fortwährend in athemraubendem Torfqualm völkerung gelöst werden?

.- D.: rschiedenes. Rachbruck verboten.] Der werden

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Feuilleton.

Gesucht und gefunden.

Roman von Dr. Dur. ( Forsegung.)

Welche Absicht Geoffrey damit hatte, das sollte die Folge lehren.

Die Gefangenen hatten dieses Manöver so schlau ge­macht, daß es den Wärtern gänzlich entgangen war.

Während die Wärter und Friß mit ihnen auf dem

Bekannt ofe auf und abgingen, hatten fie zum Suchen der Stein­macher

chen immer den Moment benutzt, wo sie ihnen den Rücken wandten.

"

Run gebt Acht!" flüsterte Geoffrey seinen Gefährten

Der Vorschlag fand ungetheilten Beifall.

-

Du hast Recht, Ned!" rief der Rothhaarige entzückt. Ein paar von Euch stellen sich ihnen entgegen, ich falle ihnen in den Rücken und drücke ihnen von hinten die Reble zu.. Reiner von denen, die sich zu uns herein wagen, foll mit dem Leben davonkommen Reiner!" Die Stimmung der Gefangenen war eine außerordent lich gehobene. Die Aussicht auf die so lange zuück gedrängte Rache schien sie mit außerordentlichem Ver­gnügen zu erfüllen. Der nächste Tag war für die Ausführung bestimmt; heute war es noch nöthig, Garrid die nöthigen Instruktionen zu ertheilen.

unteuff Der Spion wird jorgen, daß die Barter, uns mit hören. Big beaten in benfelben wie es gege lrlaub me befer­

ausgefü

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zu uns herein kommen; zwei oder drei 12 Mk Wärter werden ihn begleiten. Wir werden ihn ficher machen, daß sich Niemand rührt, daß Niemand ihm ein 2-6 Saar   trümmt. Ich erzähle Euch Geschichten wäh­rend er mit Garrick spricht. Wenn ich sage: Der Tiger erwürgt seine Beiniger!" dann ist der rechte Moment da. Bei diesen Worten stürzt Ihr Euch Alle auf ihn, Alle zusammen. Die Wärter werden nicht hin­hindurchbringen, und bis sie hindurchgedrungen sind, habe ich ihn erwürgt, dann mögen sie ihn hinaustragen. Man wird uns einige Tage in die Belle sperren. Was thuts? Wir haben einen Spion umgebracht!... Hört 3hrs, Kanaillen?- Wehe dem Ungehorsamen!"

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Aber wenn die anderen Wärter zu Hilfe kommen?" fragte der Rothhaarige, deffen zerbrochenes Nafenbein ihn nicht hinderte, wieder an tem Aufenthalt im Freien theil­junehmen.

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erweitern,

Dummtopf!" rief Geoffrey, fagte ich Dir nicht, daß ich dafür sorgen werde, daß die anderen Wärter nicht zu

rterre Dilfe tommen? Diejenigen, welche den Doktor begleiten, berabgefe nicht bereinkommen, dafür werde ich schon sorgen." en, Wollwommen, gleich mit erwürgten?" fagte Einer.

werden wir schon zurückhalten, die anderen aber werden

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Wie wärs, wenn wir die Wärter, welche mit herein

Geoffrey und seine Genoffen sahen fich am folgenden Tage sehr getäuscht. Der Doktor Rodenburg erschien nicht. Friz hatte sich am Morgen dieses Tages zu seinem Chef arzt begeben und denselben um zwei Tage Urlaub gebeten. Mr. Gefferson konnte ihm seine Bitte nicht abschlagen, wiewohl er ihn ungern auch nur einen Tag in der Anstalt entbehrte.

" Ich vermuthe," sagte er, daß Sie Ihren Bathen, Herrn Habicht, und Ihren Freund, den Grafen M'Donuil zu besuchen beabsichtigen, und ich habe ja versprochen, zu diesem Zwecke Ihnen einen Urlaub nicht zu verweigern."

" Ich beabsichtige nicht das Schloß M'Donuil zu be­suchen," antwortete Frig, meine Reise ist nicht ohne Be­ziehung zu dem Interesse der Anstalt, Mr. Gefferson.

Verschiedene Andeutungen, die ich vor einigen Tagen erhielt, haben in mir die leise Hoffnung erweckt, über Mis Elly's frühere Schicksale und ihre Verwandten Nach richt zu erhalten....... Ich halte es für die Pflicht eines Anstaltsarztes, das Wohl seiner Patienten im Auge zu haben nicht nur für die Dauer, daß sie hier in der Anstalt find, sondern auch für ihre Lebenszeit Das Schicksal des unglücklichen Mädchens rührt mich tief, so daß ich fühle, ich werde nicht Ruhe haben, bis ich Alles gethan, was ich zu einer glücklichen Entscheidung ihres traurigen Looses beitragen kann."

" Ich will Ihnen auch zu diesem Zwecke den Urlaub nicht verweigern," erwiderte Mr. Gefferson, wiewohl ich

Nur dadurch, daß der allgemeine Wohlstand gehoben wird, nur dadurch, daß die deutsche Nation, vers treten durch die Gefeßgebung, nicht fortwährend einzelne Klaffen der Bevölkerung bevorzugt, sondern der Gesammt­heit dient.

Politische Uebersicht.

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Die Petitionskommission des Reichstages hat sich mit einer Anzahl Petitionen beschäftigt, von denen einige ein ali­gemeineres Intereffe beanspruchen können. Es tommt in der Wahlprüfungsfommission nicht selten vor, daß durch glaub würdige Zeugnisse nachgewiesen wird, daß mehr Personen Stimmzettel für einen bestimmten Kandidaten abgegeben haben, als fich dann in der Urne vorfinden. Nun liegt eine Betition von 78 Wählern eines Dorfes im Gubener Wahlkreise vor, welche erklären, daß sie bei der lezten Wahl Zettel für Neßler abgegeben haben, troßdem seien dann nur 50 Stimmen für Negler tonftatirt worden. Sie hätten sich bereits an den Staats anwalt gewendet, feien aber abgewiesen worden. Die Kommis fion erachtete die Petition für ungeeignet zur Erörterung im Blenum, weil der Instanzenweg noch nicht erschöpft set.- Wir sind der Meinung, daß die Petitionstommiffin alle Ur sache hat, derartige Petitionen zu berücksichtigen. Es dürfte doch nicht so schwer halten in solchen Fällen festzustellen, ob eine Wahlfälschung vorliegt oder nicht. Und ganz besonders hätte die Staatsanwaltschaft Veranlassung, fich der Sache an zunehmen, da das Strafgesetzbuch den etwaigen Fälschern schwere Strafen androht. Der deutsche Reichstag   soll das Bolt im Kleinen repräsentiren, seine Anfichten und Handlungen sollen im Einklang mit denen des deutschen   Volkes ſein; ein solches Verhältniß kann aber nur obvalten, wenn seine Mitglieder aus freiem Antriebe und auf geradem Wege die Mehrzahl der Stimmen auf sich vereinigen. Es liegt sowohl im Intereffe der Abgeordneten als auch der Wähler, daß das Ansehen des Reichstages durch nichts getrübt wird und daher wäre es ge wiß am Blaze, wenn eine gründliche Untersuchung der von den Petenten erwähnten Punkte stattfinden würde.

Der polnische Reisende Rogozinski, welcher in neuerer Beit in der Kamerun  - Affaire so viel genannt wird, hat nach Brivatbriefen, die von ihm in Warshau eingetroffen find, die Absicht, in Afrita eine Dampf- Delfabrik einzurichten. Die Menge der zu dieser Fabritation geeigneten Gewächse, so­wie die mangelhafte, durch die dortigen Bewohner geübte Art, bas Del zu gewinnen, haben ihm den Gedanken dieses Unter­nehmens, welches bedeutende Vortheile verspricht, aufgedrängt. Die Fabrik soll in der Nähe des Meeresufers errichtet werden. fichtigt er, in der ersten Hälfte dieses Jahres seine Heimath, Bevor jedoch Rogozinski dies Projekt realistren wird, beabs Warschau  , zu besuchen(?) Mittlerweile berichtet ein Privat Telegramm, daß der Warschauer Kurier" das Gerücht ver breitet, die deutschen   Behörden in Kamerun   hätten den Herrn Rogozinski verhaftet.(?)

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Zur Dampfer- Subvention. Von der Deutschen Dampfschiffs Rhederei zu Hamburg   ist dem Reichs­

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Ihnen im Voraus sagen kann, daß Ihre Bemühungen ohne Erfolg sein werden. Wie ich Ihnen bereits erzählte, habe ich ja selbst Schritte gethan, ihre Verwandten zu ers mitteln; mich trieb dasselbe Pflichtgefühl, was Sie treibt; allein ich habe auch nicht die geringste Spur von ihren Verwandten auffinden tönnen und von dem Geheimniß, das über ihre Vergangenheit waltet, nichts zu lösen vers mocht."

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Ihre Thätigkeit ist hier allzusehr in Anspruch ge nommen, Mr. Gefferson, als daß Sie Beit und Mühe opfern dürften für Dinge, welche nicht unmittelbar mit Ihrem Amte und Ihrer Pflicht im Zusammenhange stehen; auch hat Ihr Herz fchwerlich so lebhafte Theilnahme ge fühlt für Miß Ely  , wie das meinige, denn unsere An­fichten über ihren Bustand gehen ja auseinander Sie halten ihre schmerzvolle Sehnsucht nach Freiheit für Wahnsinn; Sie halten ihre dunklen Erinnerungen an eine glückliche Vergangenheit im Arme einer liebenden Mutter für Ausgeburten einer frankhaften Phantasie Ich halte diese Reminiszenzen für wahre gebenheiten und finde ihre Sehnsucht nach Freiheit, nach dem liebenden Herzen der Mutter, so natürlich, daß ein ganz gesundes Wesen, das Jahre lang hier zurückgehalten wurde, seine Gefühle nicht anders äußern konnte. Wie oft habe ich sie in Thränen gefunden; still ergeben weinte fie für sich hin... Das ist kein Wahnsinn, Mr. Geffers fon, daß sie Jedem, der ihr von Befreiung spricht, ein williges Ohr leiht. Wer mag sich darüber wundern! Sie hat ja hier keine anderen Freunde als Wahnsinnige, und der lange Aufenthalt unter Geisteskranken hat sie gewöhnt, deren Reden und Aeußerungen anzuhören, als ob sie von ganz Geistesgefunden und ihr gleich berechtigten Wesen fämen Zu verwundern ist's nur, daß sie bei dem langen Aufenthalt unter Wahnsinnigen nicht bereits wahn­finnig geworden ist."

" Ich denke, Sie werden sich mit der Zeit schon über­zeugen, daß Ihre Ansicht eine unrichtige ist," erwiderte Gefferson. Was die Schritte betrifft, welche Sie zu thun beabsichtigen, so kann ich dieselben nur billigen, sie machen Ihrem theilnehmenden Herzen und Ihrem Pflichtgefühl alle