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mit der Begründung einer Unteroffiziersschule verbunden find, aber ich fann mir doch nicht versagen, auf einige Punkte ein zugehen, die von den Rednern heute geltend gemacht find. Der Herr Abg. Hermes hat darauf hingewiesen, daß der Standpunkt meines Amtsvorgängers in dieser Frage ein anderer gewesen set. Es ist mir nicht erinnerlich, was derfelbe gefagt hat, ich für mich fann nur erklären, daß, wenn die Elsaß- Lothringer alle Pflichten, welche die Zugehörigkeit zum Reich ihnen aufer­legt, zu tragen haben, fie eben den Anspruch auf Berück­fichtigung ihrer Intereffen so gut haben, wie irgend eine märkische Stadt. Es könnte ja sein, daß meine persönliche Neigung mich dazu treiben würde, dieser letzteren irgendwie einen Vortheil zuzuwenden, aber das kann mich doch nicht ab­bringen, auch einer elsäsßischen Stadt gerecht zu werden. Der Plan, in Neu Breisach eine Unteroffizierschule zu gründen, wird begünstigt durch den Umstand, daß besondere Ein­richtungen für dieselbe dort nicht zu treffen find; es empfiehlt fich also auch im fiskalischen Intereffe, die Schule dorthin zu verlegen. Es ist ein Erfahrungssaß, daß der Militärdienst ein Mittel abgiebt für das innerliche Zusammenwachsen von Völkerschaften.( Sehr wahr! rechts.) Wir haben mit diesem in Elsaß Saße auch bereits genügend Erfahrungen Lothringen gemacht. Die alten Soldaten in Elsaß Lothringen , welche die militärische Schule Deutschlands ganz durchgemacht, bilden einen wesentlichen Faktor für die Verschmelzung Deutschland und Elsaß Lothringen deffen Söhne übrigens gerade für die Armee eine große Bes gabung an den Tag legen. Es wird vielleicht nicht möglich fein, die Vorschule ganz mit jungen Elsaß - Lothringern zu be segen, aber bis zu einem gewissen Grade wird sich das doch erreichen laffen. Meldet fich doch auch jetzt schon für den Mi litärdienst eine große Anzahl Freiwilliger aus den Reichslanden. Es handelt fich indeffen bei der Schule um eine deutsche Ein­richtung, zu der auch Baden und die andern Bundesstaaten ein Kontingent von Schülern stellen werden. Den Wünschen der Neu- Breisacher in einer anderen Weise entgegenzukommen, wie das hier im Hause angedeutet wurde, wird für die Militär­Verwaltung nicht möglich sein. Man hat die Bedürfnißfrage bestritten unter hinmeis auf die Abnahme der Manquements an Unteroffizieren. Diese Abnahme ist allerdings vorhanden, aber fie muß nicht lediglich unter dem Gesichtspunkt der Bahl, sondern auch der Qualität beurtheilt werden. Allerdings find die Manquements herabgegangen, aber die Abnahme ist nicht in allen Provinzen und Ländern gleich gewesen. Vielfach haben auf dieselbe die sogenannten Wanderunteroffiziere eingewirkt, für unsere Armee gerade kein wünschenswerthes Element des Unteroffizierftandes. Ueberdies hängt die Abnahme zusammen mit der Erscheinung, daß in den letzten Jahren die Zahl der über das zwölfte Jahr hinausdienenden Unteroffiziere fich ver­mehrt hat, in einem einzigen Jabre um 187. Das ist im All­gemeinen für die Armee kein Vortheil. Wir haben deshalb auch, um den Uebertritt von Unteroffizieren mit zwölfjähriger Dienstzeit in Bivilstellungen zu erleichtern, eine Position in den diesjährigen Etat eingestellt. Des weiteren soll überall ein Stellenverzeichniß befannt gemacht werden, in welchen die Stellen im Bivildienst, welche Unteroffizieren zugänglich find, befannt gemacht werden. Wird die Absicht der Militärverwal tung erreicht, dann wird auch das Manquement an Unteroffi gieren wieber steigen. Herr Abg. Hermes hat nun zwar ge meint, daß durch die Unteroffiziervorschule Unteroffistere felbft noch nicht gewonnen werden, allein die Erfahrungen, die wir mit den Unteroffizieroorschulen gemacht haben, widersprechen Dieser Behauptung. Ein zweiter Gefichtspunkt sodann, der für uns bei dieser Frage in Betracht kommt, die Qualität der ist für Unteroffiziere, die Armee von großem Inter­effe, insbesondere wegen des knappen Offizieretats, den wir im Vergleich mit den Armeen anderer Staaten haben. Uns liegt jegt eine vierjährige Erfahrung vor über die jungen Leute, die aus Unteroffizierschulen in ble Armee eingetreten find. Aus der Unteroffizierschule wurden wegen Unbrauchbar feit entlassen im Jahre 1881 9 pCt., 1882 8,4 pt., 1883 5,9 pSt., 1884 2,2 pCt. Die Verringerung der Entlassungen von Unteroffizierschülern ist dem Zufluß zuzuschreiben, welchen Die Unteroffizierschulen aus den Vorschulen erhalten. Es ist ja ganz klar, daß unter den Leuten, die erst mit dem 17. Jahre in eine Militärerziehungsanstalt eintreten, sich eine Masse ge­scheiterter Elemente hefindet. Wird auch bei der Aufnahme von Schülern die größte Vorsicht angewandt, so tann doch nicht verhindert werden, daß auch Böglinge Aufnahme finden, welche bereits in anderen Stellungen Schiffbruch gelitten haben. Wird doch auch von einer ganzen Anzahl von Eltern die Unteroffizierschule als eine Art Korrektionsanstalt für un­gerathene Söhne angesehen. Mit Festungsgefängniß wurden von Unteroffizierschülern bestraft im Jahre 1882/3 115, 1883/4 84. Die Entlassung von bereits eingestellten Schülern der Unteroffizierschulen, die sich später als nicht tauglich für den Dienst erwiesen, ist in derselben Zeit von 10 pCt. auf 6,7 pCt. heruntergegangen. Im Ganzen haben 75 pet. von denen, die aus der Unteroffizierschule hervorgegangen find, allen Erwartungen entsprochen, 25 pet. haben sich als ganz vorzüg lich erwiesen, 9 pSt. befinden sich jetzt bereits, furze Zeit nach ihrer Einstellung in die Armee, in besonderen Dienststellungen. Die Einrichtung von Unteroffizierschulen wird ja ficher ohne Geldkosten nicht abgehen, ich fann aber nur sagen, daß die Summe, die Sie bewilligen, gut angelegt sein wird im Inter­effe der Armee.( Beifall.)

Abg. Winothorst: Ich bedauere zu hören, daß den Neu- Breisachern in einer andern Weise nicht geholfen werden tann. Es ist schwer, mit den Herren vom Fach über eine solche Frage zu diskutiren. Aber wenn zu französischen Zeiten dort ein Artillerie- Regiment untergebracht werden konnte, wird es uns vielleicht auch möglich sein, ein Bataillon oder einige Batterien dorthin zu verlegen. Ein wesentlicher Grund für mich ist, daß ich keine fünfiliche Wanderung nach Elsaß- Loth ringen befördern will. Ich habe die Ueberzeugung, daß für die nächste Zukunft die Schule mit Elsaß - Lothringern nicht befest werden wird. Daß das gemeinsame Buſammendienen im Heere den Verschmelzungsprozeß zwischen Deutschland und Elsaß be günstigt, ist richtig, aber dazu ist die Schule nicht erforderlich und auch nicht von Einfluß. Ich wiederhole nochmals: die finanzielle Lage legt uns die Erwägung nahe, welche Forde rungen zu bewilligen und welche zu unterlassen sind, und diese Forderung gehört gewiß zu denen, welche füglich zurückgesest werden können, nicht für immer, aber doch wenigstens für das nächste Jahr. Dieses unser Verhalten fann ferner Mißdeutung unterliegen. Wir haben andere große Forderungen so die für die Truppendislokationen- ohne weiteres auch jest be willigt, weil wir sie für begründet und im Intereffe der Lan­besvertheidigung für geboten hielten. Das trifft auf die vor liegende Summe nicht zu, und darum stimmen wir gegen die Bewilligung derselben.( Beifall im Zentrum.)

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Abg. v. Fischer( Ulm ): Auch ich bin ein Freund der

Ich sah diesen Widerspruch voraus, hielt mich aber zu dieser Mittheilung verpflichtet, weil ich mir wohl schmeicheln darf, die Stimmung eines großen Theiles des Volkes zu kennen. ( Widerspruch im Zentrum.) Der Abg. Windthorst bat gegen die Vorlage außer Rüdfichten der Sparsamkeit auch noch die Befürchtung, daß man die Schule in Neu- Breisach überwiegend mit nicht- elfäffischen, ja sogar überwiegend mit altpreußischen Böglingen zu bevölkern suchen werde. Diese Befürchtung theile ich nicht, weil ich der Kriegsverwaltung zutraue, daß fie den polttischen Zweck jener Schule zu erreichen auch ernsthaft an­ftreben und am allerwenigsten daran denken wird, fie mit alt preußischen Elementen zu bevölkern. Und wenn man dazu täme, Böglinge aus den an Elsaß grenzenden Gebieten, aus Baden, aus der bayerischen Pfalz u. s. w. dorthin zu schicken, so wäre das durchaus kein Fehler; denn diese Elemente ver mischen fich sehr leicht und sehr gut mit einander.( Sehr richtig!) Aber auch die Befürchtung des Abg. Windihorft theile ich nicht, daß man im Elsaß vergebens nach Zöglingen für die Schule suchen werde. Im Gegentheil, ein guter Theil der Abneigung der Protestpartel gegen die Unteroffizierschule entspringt der Furcht, daß sehr viele Elsässer in sie eintreten entspringt der Furcht, daß sehr viele Elsässer in sie eintreten werden( Sehr richtig!). Und sollte schließlich an solchen noch etwa Mangel sein, dann werde ich unseren verehrten Abgeordneten Windthorft bitten, daß er in den ihm politisch näher stehenden näher stehenden Kreisen dafür wirke, dieser Schule Freunde zu machen, dann wird fie noch mehr Jesucht werden. ( Beifall und Heiterfeit. Abgeordneter Windthorst: Ich bitte um das Wort!) Die Sache läßt sich nicht ausschließlich vom militärischen und noch viel weniger ausschließlich vom finans ziellen Standpunkt aus beurtheilen. Es handelt sich hier um ein Stüd nationaler Frage und deshalb sollten wir, denen es ernst damit ist, uns diese Lande zu erhalten und ich glaube, es ist uns Allen ernst bei Entscheidnng der vorliegenden Frage uns nicht von kleinen finanziellen Erwägungen leiten lassen, sondern von großen nationalen Gefichtepunkten, und der Forderung zustimmen.( Lebhafter Beifall rechts.)

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unbegründet find. In diesem Jahre ist unser Etat midt daß man für ein loftspieliges Experiment, wie die 6 Neu Breifach, 400,000 art ausgeben tönnte. im Zentrum.)

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Elfenbahnen Anlauf der Valle- Sorau waltung und auf den preu Debatte an Fortschrittsp fte den G prinzipielle gegenstandsl bas Haus in Finanzminist welchem er a griff. Währ 20 Millioner der Eisenbah fende Jahr

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Kriegsminister Bronsart von Schellend Die Aufgabe der Unteroffizierschule soll sein, die jungen zur Anhänglichkeit an das Deutsche Reich zu ergieben die Bemerkung des Abg. Windthorft, die fich gegen eine lich gemachte Einwanderung nach dem Elsaß richtete, ich, daß die Frage der Einwanderung nur in minimale hier zur Geltung tommt; das Busammenwachsen der alt und der elsäffer Bevölkerung würde durch die Einwand einiger Badenfer, Wäritemberger u. f. m. allerdings wesentlich gefördert werden. Daß das Zusammenleben deutschen und elfäffischen Kinder in der Vorschule a die Verschmelzung der beiden Elemente nicht ein würde, darin widerspreche ich dem Abg. Windthor bringen in d das Allerbestimmtefte. Jm Uebrigen entnehme Preußen a Schlußworten des Abg. Windthorst, daß die Abwerth ersche der Vorschule seinerseits nur für dieses Jahr solle. Das wird für den Fall, daß wir wider mein und Wünschen die Zustimmung des Reichstags in Jahre nicht finden, für die verbündeten Regierungen eine Aufforderung sein, in dem nächsten Jahre mit di fition wiederzukommen. Der Abg. Richter ist auf ein des Freiherrn von Manteuffel und die große Zahl von zu sprechen gekommen, die dieser geschrieben habe, frühere Kriegsminister mit der Forderung der Vors Neu- Breisach hervorgetreten. In diefer Lage befinden tommandirenden Generale. Wenn ich solchen Wünsche entgegenkäme, dann würde ich hier bei meinem größten Schwierigkeiten begegnen. Ich muß mich bei und das wird auch mein Amtsvorgänger gefühlt haben Uebrigen die Sache unter demselben Gefichtspunkt wit trachtet hat. Abg. Richter meinte ferner, es sei im der Armee nicht zweckmäßig, sondern sogar nachthe man solche Institute hätte, weil die darin aus Leute das Leben der Soldaten aus eigener nicht kennen lernten. Es ist ihm offenbar die Dr der Unteroffizierschulen nicht gegenwärtig. Der den Unteroffizierschulen ist ganz so eingerichtet wie Truppentheilen. Die jungen Leute werden dort als ausgebildet und empfinden die Schwierigkeit, Rekrut gerade so wie jeder andere junge Mann, und es bef deshalb auch in der ganzen Armee nicht, daß diese Le geneigt sein sollten, Mißhandlungen vorzunehmen. Di gehende Bildung derselben wird im Gegentheil den haben, daß fie auch auf dem Gebiete der Selbstbeh stärker find. Wenn der Abg. Richter sich von der folcher Institute für das Zusammenwachsen der altdeu der elsässischen Bevölkerung nicht viel verspricht, so sollte wirklich nicht, wenn ein elsäfftscher Knabe durd ches militärisches Bildungsinstitut hindurchgeht, dan altdeutsches Regiment übertritt und vielleicht gar gungsberechtigt wird, die partikulare Gesinnung an i hem Maße abgestreift werden?( Beifall rechts.)

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Abg. Sattler: Wenn der Abgeordnete pies Aeußerungen des Herrn von Bennigsen und von Be hinweisen zu können, daß politische Motive für die Gri

der Unteroffisiervorschule nicht vorliegen, so befand Irrthum.( Redner verliest darauf bezügliche Stellen Heden v. Bennigsens und v. Bendas.) Der Abg. Windth lokale Gründe liegen vor, da die elfäffischen Abge selbst für die Forderung nicht eingetreten; dem gegen weise ich darauf, daß lofale Betionen vorliegen. Der Ab hat im Jahre 1882 mit solcher Wärme und so durch den Gründen für die Unteroffiziervorschule in Neu gesprochen, daß Herr v. Bennigsen erklärte, daß er nichts mehr hinzuzufezen habe, und Abg. Ridert stelle auf das Bestimmteste in Aussicht, daß er im n

bewilligen.

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bereit sein würde, dem Kriegsminister die Sum Wenn ein so vorzüglicher Fining Lebensmitte fich ein Jahr vorher verpflichtet, eine solche Forderu bewilligen, so müssen doch zwingende Gründe vorlieg ich fann Sie nur bitten, nach den früheren Aeußerung Abg. Rickert für die Bewilligung zu stimmen.

Abg. Richter: Es scheint unter unseren Kollegen Herren zu geben, die ein Bedürfniß empfinden, überall natio nale Fragen zu schaffen. Sie lieben es, dadurch auf einen Standpunkt zu steigen, wo fie Manchem größer erscheinen, als es der Fall wäre, wenn fte sachlich sprächen. Bis zur Rede des Abg. v. Fischer ist die Erörterung heute sachlich und ruhig gewesen; in Herrn v. Fischer aber ist Herr v. Treitschte wieder auferstanden( heiterkeit); obwohl Herr v. Treitschke , wenn man auf diese Art von Beredtsamkeit Werth legen will, schon viel besser daffelbe gesagt hat, wie heute Herr von Fischer. Charakteristisch ist nur der Beifall, den dieser Herr heute bei der nationalliberalen Partei gefunden hat, wäh­rend damals angesichts der Rede des Herrn v. Treitschke grade Die hervorragendsten Führer jener Partei, v. Bennigsen und v. Benda, fich in schärfster Weise dagegen verwahrten, daß reine Nüglichkeitsfragen in der von Herrn v. Treitschke belieb­ten Weise behandelt würden. Herr v. Fischer hat über die im Lande herrschende Stimmung gesprochen. Wir haben feinen Grund, irgend einen von uns für besser unterrichtet über die Stimmung des Landes zu halten, als wir es selbst sind; zu­mal in dieser Frage, die seit vier Jahren bereits das Land be schäftigt. Der Redner weiß doch wohl, daß diese Position hier wahrscheinlich nicht Annahme finden wird; und gerade deshalb hätte er hier alles vermeiden müssen, was in Frankreich Anlaß geben fönnte, aus einem Majoritätsbeschluß des Hauses zu folgern, als ob die Mehrheit des Reichstages Elsaß Lothringen nicht festhalten wolle. Der einfachste Batriotismus fordert bas!( Sehr richtig!) Aber es liegt auch nichts ferner von uns, Heute, in als daß wir Elsaß- Lothringen aufgeben wollten. einer Sigung, wo wir große Kasernen für Straßburg , theure Forts für Meg bewilligen, da soll man uns nicht fommen und fagen, man werde im Lande denken, daß wir Elsaß- Lothringen nicht behaupten wollen. Wir haben, ohne ein Wort zu ver lieren, Dugende von Millionen für die Festhaltung der Reichs­lande bewilligt; wir haben dort aus militärischen Gründen ein Eisenbahnnet hergestellt, wie es sonst kaum in Deutschland be steht; wir haben die Universität Straßburg begründet und unterhalten sie, abweichend von unseren sonstigen Einrichtun­gen, aus Reichsmitteln. Wir haben bei nicht günstiger Finanz­lage den Kaiserpalast für Straßburg votirt, lediglich weil die Summe einmal gefordert war und damit aus der Nichtbewil ligung teine falschen Schlußfolgerungen gezogen werden könnten. Aber man soll uns doch nicht kommen und nun die Bedeutung Dieser Unteroffizierschule zu der Höhe eines Kaiserpalastes hin­aufschrauben und von nationalen Fragen zu sprechen. Aus der Bewilligung oder Ablehnung der heutigen Position fann man feinen Rückschluß ziehen auf die Entschlossenheit des Landes, Elsaß fest zu halten. Derartiges weise ich na­mens meiner Freunde entschieden zurück. Mag es dem persön lichen Bedürfniß des Vorredners entsprechen, solche Reden zu halten, der Sache entspricht es nicht!( Beifall links.) Herr Bürklin hat die sozialistische Frage mit dieser Sache verbunden. Aber von seinem Standpunkt aus müßte man faft jede größere Stadt mit irgend einer Schule bedenken, wo die Jugend schon vom 15. Jahre an fürs Militär erzogen wird; die 40 oder 100 Böglinge, die jährlich in diese eine Schule von Neu- Brei­sach eintreten, fönnen die sozialistische Gefahr, wenn sie über­haupt für die Armee besteht, nicht nennenswerth verringern. Die Loslösung von der Familie und der übrigen Bevölkerung trägt bei der Erziehung nicht immer die Früchte, die fich Manche davon versprechen. Die Regierung hat selbst diese Frage früher anders angesehen als heute; das beweist die be­fannte Rede des Marschalls Manteuffel, in der er schilderte, wie viel Briefe er an das Kriegsministerium habe schreiben müssen, um dort für das Projekt dieser Schule in Neu- Breisach Boden zu gewinnen. Auch ich lege lege wie der Graf Moltte den höchsten Werth auf ein tüchtiges Unteroffizierkorps; die Schwierigkeiten, die Manquements aus­zufüllen, haben sich aber ganz erheblich verringert. Im Jahre 1874 hatten wir noch 8000 Manquements; heute beträgt trop Der erhöhten etatsmäßigen 3ffer der Unteroffiziere, welche 51,000 ist, die Zahl der Manquements nur 2000. Die Unter offizierschüler, welche das Rekrutenleben nie selbst durchgemacht haben, werden sich, wenn fie später in die Armee kommen, viel eher dazu verleiten laffen, die Soldaten zu mishandeln, als diejenigen Unteroffiziere, welche aus der Truppe selbst hervor gegangen sind. Den Werth der allgemeinen Dienstpflicht für gegangen find. Den Werth der allgemeinen Dienstpflicht für Das Zusammenwachsen der Bevölkerung verkenne ich auch feineswegs; es war aus diesem Gesichtspunkt durchaus richtig, feineswegs; es war aus diesem Gesichtspunkt durchaus richtig, Diese Dienstpflicht für Elsaß- Lothringen gleich nach der Er werbung einzuführen. Aber dieser Gesichtspunkt paßt nicht auf die Unteroffizierschüler, welche nicht wie die gedienten Sol­baten in ihre Heimath zurückkehren und dort bestehende Vor­urtheile zu beseitigen helfen, sondern welche später garnicht im Elsaß bleiben und der elsässischen Bevölkerung dadurch ent fremdet werden. Deshalb bitte ich das Haus, auch dies­

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Abg. Windthorst: Ich habe nicht gefagt, im nächsten Jahre der Forderung zustimmen würde werde es fönnen, wenn ich mich überzeuge, daß die aus Elfaz Lothringern und nicht aus Berlinern bestehe Abg. Ridert: Der Abg. Sattler hat in einem den Unterschied zwischen meinen Reden im Jahre heute nicht beachtet. Der Etat hat heute ein abfolut Geficht als damals. Heute stehen wir vor einem Def Uebrigen babe ich damals ebenso wie Herr v. Bennig Herrn v. Treitschle mich gewendet, der von großen n Interessen in dieser Sache sprach. Die Frage ist keine pielle und ich würde unter anderen Umständen, und Finanzlage es gestattet, wie im Jahre 1882 für bie gung geftimmt haben. Damals haben wir dem Krie in Aussicht gestellt, daß wir im nächsten Jahre für stimmen würden, wenn er fte verändert einbringen habe meine Pflicht 1883 erfüllt. Ich finde es aber wedmäßig, daß die Kriegsverwaltung heute unter fo Finanzverhältnissen trop Finanzverhältniffen trop des mehrmaligen

bie

wild

able

Votums von Seiten des Reichstages die Vorlage noch bringt. Für mich ist es immer ein Grund mehr, eine abzulehnen, wenn die Regierung, obwohl die Ma flärt hat, fie wolle dieselbe nicht, dennoch fte wieder Der Kriegsminister hat sogar erklärt, er werde, falls heute abgelehnt wird, im nächsten Jahre wieder tom wird aber im nächsten Jahre dieselbe Majorität mie den. Aus allen diesen Gründen werde ich heute für lage nicht stimmen.

Darauf wird die Diskussion gefchloffen und Reihe persönlicher Bemerkungen die Forderung Stimmen der Nationalliberalen und der beiden Ba

Rechten abgelehnt.

Die für die Ergänzung der Befestigun Elsaß Lothringen geforderte erfte Rate po

lionen Mark wird auf 1 Millionen herabgese

be

Forderung von 2 855 415 Mail zur Erweiterung erwerbung von Artillerie Schießplägen un

Mark vermindert, die geforderten ersten Raten r

Danzig , Rathenow , Naumburg a. Su

tibor gestrichen.

Bum Neubau und zur Ausstattung einer Kafen Battaillon Infanterie in Hadersleben werden Rate 260 000 M. gefordert. Die Kommiffion

beant

Bewilligung; Abg. Gottburgsen befürwortet in

Sparsamkeit und ich glaube, daß jeder der Herren, die heute mal bei den früheren Beschlüssen stehen zu bleiben.( Beifall fusfton, an welcher fich die Abgeordneten Graf bol

aus Gründen der Sparsamkeit der Vorlage entgegentraten, uns ibre innere Herzensmeinung ausgesprochen haben. Aber ich muß leider sagen, daß man draußen im Lande nicht durchgängig den gleichen Glauben an die Aufrichtigkeit dieser Sparsamkeits­erwägungen hat.( Obo! im Bentrum und links.) Ich glaube daran, daß es Ihre Herzensmeinuug ist, aber ich spreche die stept und namentlich in her reichsländischen Bevölkerung nicht Warnung aus, daß dieser Glaube nicht überall im Lande be ungetheilt vorhanden ist. Meine Herren, es wird sehr vielfach in Elfag- Lothringen die Abstimmung über derartige, das bor tige Land betreffende Fragen als ein Maßstab für die Festigs feit des Entschlusses, jene Lande festzuhalten und für die Festigkeit des Glaubens betrachtet, daß wir sie auch werden festhalten können.( Lachen im Bentrum. Oho! links. Leb

links.)

Abg. Windthorst: Die Rede des Herrn v. Fischer war wesentlich persönlich. Er hat nicht undeutlich zu verstehen ge geben, daß er glaube, meine eigentlichen Motive feien nicht die, welche ich ausgesprochen habe. Seitdem Herr v. Fischer nicht

Junggreen sowie der Bundeskommiffar Oberfti Schulz betheiligten, wird der Titel gegen die Stim Nationalliberalen, Deutschfreifinnigen, Vollsparteller

zialdemokraten bewilligt.

Gestrichen werden ferner die erste Rate filt erfte Baurate für ein Rafernement für 2 Gitab Raffel; im Uebrigen wird das Kapitel bewilligt. Schluß 6 Uhr. Nächste Sigung Dienstag ( Griechischer Handelsvertrag. Marineetat.)

im Hause, ist im Reichstag der Sat fest angenommen, daß fernement in Schleswig und nach furzer Debatte man Abgeordneten nicht Motive unterschiebt, die sie nicht aus­sprechen. Was er mir hat unterschieben wollen, wir übrigens grundfalsch; und ich weise seine Infinuationen zurüd; ich glaube nicht, daß in Deutschland Jemand ist, der die Errungenschaft der Erwerbung Elsaß - Lothringens nicht aufrecht erhalten will. Meine Freunde haben ihre Abficht, das Elsaß festzuhalten, oft und durch zahlreiche Bewilligungen von Bahnen, Forts sc. zu erfennen gegeben. Da sollte doch nicht so ein Bürgermeister

Abgeordnetenhaus.

3. Sigung vom 19. Januar Das Abgeordnetenhaus trat heute in die erfte

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hafte Buftimmung seitens der Rechten und Nationalliberalen.) aus Augsburg hierher kommen mit Infinuationen, die absolut des Gefeßentwurfs betreffend den weiteren Erwerb par

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