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ung des der Beklagte in hervorragender Weise das unwahre Gerücht weiter erzählt hatte. Die Berufung wurde daher verworfen. An Beugengebühren hat dieser Prozeß über 190 Mt. verschlungen. Hierzu treten die Gerichtskosten in zwei Instanzen und die Honorare für zwei Rechtsanwalte, so daß die Gesammtkosten fich auf 300 M. belaufen werden. Von den Kosten der Berufung wurde jedoch dem Beleidigten auferlegt, da er an der Auf­eftattu bebung eines im vorigen Monate anberaumten Termins Schuld Erlaff trug. Aus den Aeußerungen der Parteien nach beendigter attung, Sigung war zu entnehmen, daß der Ausgang dieses Prozesses erliche nunmehr noch weitere Beleidigungsklagen und sogar kriminal nkte da gerichtliche Untersuchungen im Gefolge haben dürfte, und dies alles, weil ein rechtsunkundiger Lintsanwalt" mit seiner Der fatul enten Rechtswissenschaft einem unerfahrenen Landmann für zwecklose Dem Schreibereten das Geld aus der Tasche zu locken wuste und hierdurch bei den Landleuten den Verdacht hervorrief, daß der Brivaitläger sich einen widerrechtlichen Vermögensvortheil ver schafft hatte. Für die Genuathuung, den Beklagten   nun mit 20 Mart Geldbuße für die Beleidigung bestraft zu wissen, dürfte der Kläger   aber zirka 40 Mark Kosten aus seiner Tasche obendrein noch zulegen müssen.

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B. Jm Vittoriapart, einem der beliebtesten Vergnü­Näbegungslotale Berlins  , Pionierstraße, herrscht seit einigen Tagen ein sehr reges Leben; die Eisbahn daselbst ist fast überfüllt von Schlittschubläufein. Am Sonntag war es fast nicht mög­lich, noch ein Pläßchen zu finden, und wurde des Amüsanten mancherlei geboten. Herr Sigenstock wird im Laufe dieser Woche ein großes Eisfest veranstalten, worauf wir unsere Leser olizeire jest schon aufmerksam machen wollen. Für Speisen und Ge­Arzt änke ift bestens gesorgt. Ober 3fchlag edenaf Den fan

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der J.'schen Eheleute gehörte da dort die Beamter nichts Ver.| dächtiges vorfanden, so begaben fie fich nach der im zweiten Stockwert belegenen Wohnung einer Frau Sch. und dort fanden sie ein daselbst unangemeldet wohnendes Frauen­simmer, welches fie nach der Wache des 19. Boli zeireviers in der Georgenkirchstraße fiftitten. Auf der Wache angelangt, glaubte die die Verhaftete, bie Frau J. habe fte verrathen, weshalb fte fich beim Polizeilieutenant vormmelden ließ und folgende Mit theilung machte: Die J.'ichen Eheleute hätten in ihrer Woh nung einen großen Reifetorb zu stehen, und diesen Korb möchten die Schußleute sofort untersuchen, da dort der von der Bolizei gesuchte Wilhelm Jung verborgen gehalten würde. Sogleich eilten vier Schugleute in Begleitung eines Polizei Wachtmeisters nach der J.'schen Wohnung, welche jedoch jetzt tros mehrmaligen Klopfens nicht geöffnet wurde, sodaß sich die Beamten genöthigt saben, einen Schloffer herbeizuholen. Als fich die Beamten so Einlaß in die Wohnung verschafft hatten, fanden fte auch sofort den vorbeschriebenen Reiseforb, vor wel chem sich zwei starke Borlegeschlösser befanden, welche zu öffnen das J.'sche Ehepaar fich weigerte. Auch hier mußte daher der Schloffer in Funktion treten und nachdem der Korb von diesem geöffnet war, sprang der Gesuchte aus demſelben, stürzte fich auf die Beamten und begann mit diesen zu ringen, wurde aber nach furzer Gegenwehr überwältigt und gebunden zur Polizeiwache und von da nach dem Molkenmarkt   befördert. Im vergangenen Jahre war Jung ebenfalls aus Dalldorf ent­tommen und hatte bei seiner Wiederergreifung den Schußmann Braun durch drei Messerstiche verwundet.

Um die Ede tegeln. Zu den vielfachen bisher bereits aufgetauchten Verwendungsarten der Stadtbahnbögen hat sich so eben eine neue gefellt, welche gewissermaßen die interessantefte aller ist. In dem Stadtbahnbogen 330, Alt- Moabit, gegenüber dem bekannten Restaurant zum Weihenstephan   nämlich ist eine Regelbahn etablirt worden. So scheinbar urmöglich dieses überzo Kunftiüd in Anbetracht der Raumverhältnisse ist, so einfach ür Sa und finnreich ist es durchgeführt. Die Kegelbahn hat nämlich utel die Form eines Hufeisens; die Keget stehen vorn neben dem Aufsatzorte und die Kugel läuft wie bei dem bekannten Spielzeugung, daß er auf dem schwachen Eise eingebrochen und er­zeuge Tivoli". Man tegelt also buchstäblich um die Ecke. Die Hauptsache bei der Einrichtung ist die Konstruktion der Kurve. timm Damit die Kugel nicht hinausspringt, ist die Kurve auf der durd Außenseite start überhöht; damit fte ferner einen gewissen Kurs gedad innehält, ist die ganze Kurvenfläche aus Wellblech hergestellt, an deffen Rinnen die Kugel Halt findet.

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N. Ein Raufbold versette vorgestern Abend die Besucher eines Restaurationslokals von T. in der Köpenickerstraße in große Aufregung. Derselbe hatte wiederholt ohne die geringste Veranlassung mit anderen Gästen Streit angefangen, so daß fich schließlich der Wirth veranlaßt sab, den Ruhestörer aus dem Lokal zu verweisen. Statt diefer Aufforderung Folge zu leisten, griff der rohe Patron den Wirth und die Gäste thät lich an und brachte einem der letteren, nachdem er im Lokale alles Ergreifbare zertrümmert, eine nicht unerhebliche Biß­wunde an der linken Hand bei. Erst nachdem polizeiliche Hilfe requirirt, gelang es, den rasenden Menschen zu überwäl tigen und nach der Wache zu transportiren. Da der Ver­haftete auch die Beamten thätlich angriff, so wird die Ange­inzahlulegenheit voraussichtlich neben der Anklage wegen Hauße ichtlid friedensbruch und Körperverlegung auch noch wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt ein Nachspiel vor dem Strafrichter hierauf finden.

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Die Diebesbande, welche fürzlich bier in der Pionierstraße

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mehr, nachdem auch der Führer derselben, der vielfach bestrafte Arbeiter Brudelow, welcher in der Diebeswelt den Spignamen Weißkopf" führt, sich in den Händen der Staatsanwaltschaft befindet, vollzählig hinter Schloß und Riegel. Nachdem die einzelnen Mitglieder der Bande in verschiedenen Orten der Um­gebung ergriffen worden, handelte es sich nur noch darum, auch Brudelow, der im Teltowschen Kreise fich aufhielt, au ermitteln. Dies ist jeg dem in Waßmanndorf stationirten Gensoarm Karge in Ropis bei Königs- Wusterhausen   gelungen, der den gefähr­lichen Ein- und Ausbrecher, schwer gefeffelt, hier zum Unter­fuchungsgefängniß eingeliefert hat.

Die bei dem Einbruchsdiebstahle in der Wohnung eines Postsekretärs in der Friedensstraße gestohlenen Werthpapiere find gestern in einem Postbriefkasten gefunden worden.

Einer der gefährlichsten Einbrecher und Ausbrecher Berlins  , der in der Verbrecherwelt unter dem Sviznamen Stotter- Wilhelm" bekannte 32 Jahre alte Former Wilhelm Jung, welcher sich seit einigen Jahren in der Frren­anstalt zu Dalldorf befand, war von dort am Sonnabend vor drei Wochen zum sechsten Male entsprungen. Trogdem die

gten die Polizei eifrigft auf den Ausreißer fahndete, so blieb ihr bisher e aber beffen Schlupfwinkel doch unbekannt. Am Sonntag früh wurde

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nun ein berüchtigtes Haus in der Prenzlauerstraße von der Revierpolizei einer genaueren Kontrole unterworfen und es Sönlind wurden mehrere Wohnungen nach lüderlichen Dirnen abgesucht, wozu auch die im Hofe drei Treppen hoch gelegene Wohnung

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später in ganz fremde Hände übergehen wird. Der Lord ist, so viel ich weiß, ganz ohne Erben geftorben." Davis."

Ja, ja; seine einzige Erbin ist die unglückliche Lady ,, Lady Davis ist unglücklich?" fragte Friß. Wiefern?" " Ach Gott  , sie hat in ihrem Leben noch nicht viel Glück gehabt..... Wissen Sie, Herr Doktor, ich sage Ihnen das im Vertrauen, denn eigentlich sollte ich es nicht fagen: sie hat den Lord nicht aus Liebe geheirathet; man fagt aus Noth."

,, Ah, sie war arm?"

Ein ganz armes Mädchen, eine Fremde. Er brachte fie auch aus der Fremde mit als seine Frau, und als sie verheirathet waren, quälte er sie mit der unbändigsten Eifer­fucht; dabei war er ein roher und wüster Herr, für den das zarte Wesen der Lady gar nicht paßte. Seine Behand= lung wird auch den Reim zu der Krankheit gelegt haben, an welcher fie jest hinfiecht."

Rannten Sie den Loid und seine Gemahlin?"

Ich nicht, aber Elsbeth, meine liebe Freundin! Sie war bort im Hause gewesen, denn sie war mit Miß Braddon befreundet, die jetzt Haushofmeisterin bort ist, die hat es ihr unter dem Siegel der Verschwiegenheit gefagt, und Elsbeth hat es mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit gesagt; aber Sie sind ein ehrenwerther Herr und Sie werden mich nicht verrathen... Ach, noch das letzte Mal, als Elsbeth hier war, erzählte Sie mir, daß Miß Braddon ihre Herrin innig bellagt, weil sie eine so unglückliche Ehe geführt und nach dem Tode ihres Mannes beständig krant sei..... Elsbeth häte das auch nicht erfahren, denn sie durfte nicht mit Miß Braddon verkehren, obwohl die Beiden früher ganz intime Freundinnen waren. Sie durfte nicht!" ,, Wer verbot es ihr?"

Ihr Mann, Garrid verbot es ihr. Bu Anfang hatte er nichts dagegen, er war vielmehr selber häufig Gast in Davistown, denn er war ja mit dem Oberamtmann Harriers auch befreundet; später aber, als er das fremde Kind mit gebracht hatte, ba verbot er ihr allen Umgang, selbst auch mit ihren besten Freundinnen, und namentlich hatte er ihr untersagt, Miß Braddon zu besuchen."

Vorkommen von infektiösen Krankheiten in der Berichts­woche ein günstigerer als in der Vorwoche, während Erkran kungen, die dura, direkten Einfluß der Witterung hervor gerufen werden, in erheblich gesteigerter Bahl vortamen. So haben Masern, Diphtherie und Scharlach, obwohl befonders die ersten beiden Krankheitsformen in der Rosenthaler Vorstadt und im Stralauer Viertel sehr zahlreich auftraten, bedeutend weniger Erkrankungen als in der vorangegangenen Woche veranlaßt, auch Erkrankungen an typhösen Fiebern santen auf fteben, weitere Bockenerkrankungen find nicht vorgekommen. Erkrankungen an Kindbeit und an Wechselfieber waren seltener, rosenartige Entzündungen des Bellgewebes der Haut nicht gesteigert. Dagegen tamen Darmfatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder häufiger zum Vorschein: auch Ruhr­fälle wurden mehrfach beobachtet. Ansehnlich vermehrt waren ferner Erkrankungen an Keuchhuften, sowie auch überhaupt alute entzündliche Prozesse der Athmungsorgane in großer Bahl zur ärztlichen Behandlung gelangten und in vielen Fällen einen ungünstigen Ausgang nahmen. Bedeutend war auch die Zahl der zur Behandlung gelangten Fälle von Erkrankungen an rheumatischen Beschwerden der Muskeln, während akute Gelenkrheumatismen in gegen die Vorwoche verminderter Bahl zur Beobachtung famen.

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Polizei- Bericht. Am 19. d. Mts., Morgens, wurde der arbeits- und obdachlose Arbeiter Schwanke auf dem Heuboden des Grundstücks Werftstraße Nr. 14 todt aufgefunden. Der­selbe hatte nur sehr mangelhafte Kleidung an, und ist daher anzunehmen, daß er auf dem Heuboden genächtigt hat und erfroren ist. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause ge­schafft. An demselben Tage, Nachmittags, wurde in der Bülowstraße ein unbekannter Mann, frant und sprachlos auf dem Bürgersteige liegend, aufgefunden und nach dem Elisabeth­Krankenhause gebracht. An demselben Tage, Abends, ver­suchte in einem Stadtbahnzuge zwischen Bahnhof Börse und Friedrichstraße ein unbekannter, anständig gekleideter, etwa 25-30 Jahre alter Mann fich durch einen Schuß in die linke Brust zu entleiben. Derselbe wurde noch lebend nach der Charité gebracht. Um dieselbe Zeit wurde in der Scharn horststraße der Fuhrherr Jauer, vor dem Schönhauser Thor, Straße Nr. 43 im Frank'schen Hause wohnhaft, auf dem Rutscherbocke seiner Droschke figend, todt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Dbduktionshause geschafft, da die Todes­ursache nicht festzustellen war.

g. Durch seinen ganz unverantwortlichen Leichtsinn hat am legten Dienstag der Kutscher des Besizers von Va­lentinewerber fein Leben eingebüßt. Derselbe wollte von Saat­winkel aus am Abend Valentinswerder troß der Warnungen des bekannten Restaurateurs Meyer auf Saatwinkel per Schlitt fchuhe erreichen und benutte hierzu den Weg über der Fähre, für welche das Waffer so lange offen gebalten wird, bis die Stärke des Eises die Kommunikation zwischen Saatwinkel und Valentinswerder mittelft Wagen gestattet. Als der Kutscher   am anderen Tage nicht gesehen wurde, tam man zu der Ueber­trunten sei. Die angestellten Nachforschungen führten erst am Sonnabend zur Auffindung des Leichnams und zwar nahe am jenfeitigen Ufer, dicht an der für die Fähre geschaffenen Deffnung. Nach Feststellung des Thatbestandes durch den Amtsvorsteher in Tegel   wurde der Ertrunkene gestein be

erdigt.

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N. Bier Unglücksfälle. Die Unfallchronit ist am gestri­chen Tage abermals um vier sehr bedauerliche Unglücksfälle bereichert worden. Der erste derselben trug sich gestern Mittag in der Stegligerstraße vor dem Hause 67 zu. Der daselbst woh­nende Klempner Ludwig Huschte glitt, als er den Straßendamm überschreiten wollte, auf der Bordschwelle wohl in Folge des Glatteises aus und erlitt einen Rippenbruch, so daß er sofort nach einem Krankenhaus geschafft werden mußte. Der Ar beiter Karl Hildebrandt, Kleine Markusstr. 8 wohnhaft, wurde um dieselbe Beit in der Prinzenstraße von einem Bierwagen überfahren und erlitt dabei einen schweren Oberschenkelbruch. Er wurde per Droschke nach dem Krankenhaus am Friedrichs­ hain   geschafft. Ebenfalls einen Schenkelbruch zog sich der Arbeiter Hugo Kieseler, Weinstraße 23 wohnhaft, am Nachmit­tage gegen 4 Uhr auf dem Zentralviehhofe dadurch zu, daß er auf dem Glatteise zur Erde stürzte. Nachdem ihm ein Noth­verband angelegt, mußte er ebenfalls nach einem Krankenhause geschafft werden. Am schwersten erkrankte der in der Werk­statt von Sturm, Höchstestr. 46 beschäftigte Tischler Emil Weisbach dadurch, daß er aus Versehen aus einer mit Salz­säure gefüllten Flasche trant. Ein hinzugerufener Arzt ordnete die sofortige Ueberführung nach einem Krankenhause an.

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Sterblichkeits- und Gesundheitsverhältnisse. Gemäß den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesundheitsamtes sind von je 1000 Bewohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, in der ersten Jahreswoche als gestorben gemeldet: in Berlin  24,1, in Breslau   29,7, in Königsberg   25,8, in Köln   22,3, in Frankfurt   a. M. 23,8, in Hannover   19,8, in Kassel   21,6, in Magdeburg   28,7, in Stettin   28,5, in Altona   27.3, in Strak burg 23,0, in Meg 17,8, in München   30,8, in Nürnberg   30,7, in Augsburg   21,9, in Dresden   25,3, in Leipzig   15,8, in Stuttgart   17,9, in Karlsruhe   29,0, in Braunschweig   27,4, in Hamburg   27,3, in Wien   25,0, in Budapest   24,4, in Budapest   24,4, in Brag 28,3, in Triest  , in Krakau  -, in Basel­in Brüssel 23,4, in Amsterdam   32,0, in Paris   27,7, in London  25,0, in Glasgow   35,6, in Liverpool 27,5, in Dublin   31,2, 25,0, in Glasgow   35,6, in Liverpool 27,5, in Dublin   31,2, in Edinburg   29,8, in Kopenhagen   24,1, in Stockholm   30,1, in Chriftiania in Petersburg   26,6, in Warschau   34,4, in Odessa   26,8, in Rom 25,1, in Turin   36,0, in Bukarest   26,5, in Madrid   in Alexandrien   35.3. Ferner aus der Beit vom 14. bis 20. Dezember: in New York   25,3, in Philadel phia 20, 2, in Chicago  , in Cincinnati  , in St. Louis  -, in San Francisco   17,7, in Kalkutta   38,9, in Bom bay 18,1, in Madras 50,0. Der Gesundheits­zu stand in Berlin  war mit Bezug auf das

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Das war für Frih wieder ein höchft auffälliger Um­stand. Weshalb verbot Garrick seiner Frau, seitdem er das Rind in seinem Hause hatte, den Umgang mit der Haus hofmeisterin? Offenbar, damit sie nicht erfahre, daß Lord Davis sein Kind fortgegeben habe. Es war das Kind des Lord Davis und es war das ermordete. Daraus folgte unzweifelhaft, daß Miß Elly nicht das Kind des Lord Davis sei, wie er so gern zu glauben geneigt gewesen war. Das war wenigstens eine Gewißheit, wenn auch eine, die ihn sehr niedergeschlagen machte. Er bedurfte eigentlich weiter feines Beweises dafür, daß das Kind des Lord Davis ermordet sei, nur, gleichsam noch zum Ueberfluß, that er die Frage:

,, Dhne Zweifel wußte Ihre Freundin Elsbeth Garrid, daß Lord Davis eine Tochter hatte?"

Miß Naydor machte ein fast erschrockenes Gesicht. Ach lieber Himmel, davon darf ja nicht gesprochen werden... Woher wissen Sie das?"

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Das ist uns befannt," fagte Frig mit großer Be­legenheit zu verrathen, wir haben darüber aftenmäßige stimmtheit und ohne die Unwahrheit nur durch eine Vers Auskunft erhalten."

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Es war eine Tochter da; ja, freilich; wenn Sie es wissen, so brauche ich es Ihnen nicht zu verschweigen. Sie hatten eine Tochter, aber der Lord Davis hat sein Kind vor aller Welt verheimlicht, weil er in seiner grenzen­lofen Eifersucht glaubte, daß es nicht sein Kind sei. D, was muß die arme Frau gelitten haben."

Was brachte ihn auf die Vermuthung, daß das Kind nicht sein sei? Gab ihm denn Lady Davis gegründete Ursache zur Eifersucht?"

,, Gewiß nie! Lizzy Braddon hat es Elsbeth zuge schworen, daß kein Engel reiner sein konnte, als die Lady." -Daß dies die Wahrheit sei, wußte Frig bereits aus dem Munde des Lord von Killmare. Der Graf Fergus Der Graf Fergus M'Donuil hat sie geliebt, angebetet, aber sie hat ihn nie erhört: sie hat ihrem Manne bie Treue bewahrt, und doch D, Lord Davis war ein Unmensch, die arme Frau so

zu quälen."

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Gerichts- Zeitung. Gerichts-Zeitung.

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Ein fleiner, beweglicher Mann, der 54 Jahre alte Drechsler August Peter Ohnesorge, wird auf die Anklage­bant geführt und vertieft sich dortselbst sofort in das Studium eines Schriftstückes, ohne seine Umgebung weiter zu beachten.

Vors. Sie haben genügend Zeit gehabt, fich mit dem In­halt der Anklageschrift bekannt zu machen. Jest ist es unbe­dingt nöthig, daß Sie Ihre Aufmerksamkeit der Verhandlung widmen. Bekennen Sie sich schuldig? Angekl.: Als wie icfe? J, wo wer' ick denn!

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Vors. So eigenartige Bekräftigungen find hier durchaus überflüffig. Sie würden aber sicher gut thun, den Sachverhalt einzuräumen. Ihre Ausreden haben einen so phantastischen Anstrich, daß dieselben auch einem unbescholtenen Menschen nicht geglaubt werden dürften. In Ansehung Ihrer Person tann dies umsoweniger der Fall sein, als Sie durch Ihre zahl­reichen Vorstrafen als ein unverbefferlicher Dieb gekennzeichnet werden. Angefl.: Da haben Sie sehr richtig, Herr Jerichts­hof, so ab un zu is mir schon' mal' n bisten an de Fingern tieben jeblieben, wovor Se mir denn ooch jedet eenzigste Mal recht berbe injefeeft haben. Nu is det Buchthaus aber jänzlich ja teene Anstalt, wo der Mensch verrückt nach is. Wer den Rummel da drinn kennt, der fragt nich ville nach. Un id hobe in die Beziehung noch' n janz appartijen Jeschmack; vor mir brauchte et fone Inrichtungen janich zu jeben, indem ic Freiheit als det erschte Menschenrecht äftimiere. Wat sagen Se nu?

Vors. Es läßt sich denken, daß Sie dem Aufenthalt in den Strafanstalten feinen Geschmack abgewinnen. Bei Ihren trüben Erfahrungen nach dieser Richtung hin hätten Sie alle Ursache, solchen Unannehmlichkeiten aus dem Wege zu geben. Erst Anfangs November v. J. hatten Sie eine fünfjährige Buchthausstrafe verbüßt, und kaum 6 Wochen später wurden Sie wieder bei Ausübung eines Diebstahls ertappt. Anstatt fich nun aber in das Unvermeidliche zu fügen und durch ein umfassendes Geständniß auf eine möglichst milde Beurtheilung hinzuwirken, versuchen Sie, mit frecher Stirn zu leugnen. Ein so thörichtes Verhalten wird bei der Strafabmessung natürlich schwer ins Gewicht fallen. Doch wer sich nicht rathen läßt, dem ist nicht zu helfen. Erzählen Sie den Vorgang.- Angell.: Wenn man sich den Fall in seine Gedanken son bißten rejulär zurechte legt, so is det' ne janz puplje Jeschichte; aber et stimmt derenwejen febre fenau. Bon Kindesbeenen an habe ic vor allens' n mächtijen Mumm, wat der Jebildte Kunst un Wissenschaft nennen dubt; uf Bilder bin ich nu aber janz

Frig wußte genug; er hörte nur mit halbem Dhre zu, als Miß Naydor fortfuhr:

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Nun führt sie ein Leben, das nichts ist, als eine un­unterbrochene Kette von Leiden und Krankheiten. Noch heute trauert fie um ihr Kind, und der Gram verzehrt sie vollständig. Jedes Jahr macht sie weite Reifen; sehr natürlich, sie hat keine Ruhe daheim. Nur wenige Monate weilt sie in ihrem Schlosse, und aller Reichthum, aller Glanz, welcher sie umgiebt, läßt sie gleichgiltig und kalt. Sie würdigt dieses Alles kaum eines Blickes. Traurig, fummerbelaben, frank kommt sie, und ebenso reist sie auch wieder ab, und jedes Jahr wird sie schwächer. weiß, ob sie das nächste Jahr noch erlebt." Niedergeschlagenheit und Traurigkeit bemächtigte sich des jungen Arztes. Er war von jest ab ein schlechter Ge­sellschafter und hatte wenig Augen für die Sehenswürdigs feiten des Häuschens und seiner Umgebung, welche der junge Sekretär ihm noch vorzuführen gedachte, und wenig Ohr für die Erzählungen der Matrone von ihrem früheren Glüde. Er benußte die erste Gelegenheit, die sich darbot, um fich zu verabschieden, vorschüßend, daß seine Pflicht ihm nicht erlaube, länger zu verweilen." Noch den felben Abend kehrte er nach Inverneß   zurüd, übernachtete bort und langte schon am anderen Morgen in Be thesda an.

3wanzigstes Kapitel.

Haben Sie etwas über die Herkunft unserer Miß Elly gehört," fragte Mr. Gefferson, als Friz fich noch denselben Morgen bei ihm zur Visite einstellte.

Er schüttelte den Kopf. ,, Nichts! Mr. Gefferson," antwortete er. Das Duns fel, was diese Geschichte umgiebt, wird nie gelichtet werden

fönnen."

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Sagte ich's Ihnen nicht," versette Mr. Gefferson, daß es vergeblich sei? Ich hätte sicherlich das nöthige schon in Erfahrung gebracht, wenn dies wenn dies überhaupt Ich sagte es Ihnen von vorn möglich gewesen wäre. herein, daß Ihre Reise vergeblich sein werde." ( Fortsetzung folgt.)