§ 1. Der Reichskanzler wird ermächtigt, die Einrichtung nifter und Unterhaltung von regelmäßigen Postdampfschiffe- Verbinreimautdungen zwischen Deutschland einerseits und Oftaften, sowie oldaten Australien und Afrita andererseits auf eine Dauer bis zu 15 riefter bi Jahren an geeignete deutsche Unternehmer auf dem Wege der Den Di engeren Submission, einzeln oder zusammen, zu übertragen und in den hierüber abzuschließenden Verträgen Beihilfe bis zum Höchstbetrage von 5 000 000-5 400 000. jährlich aus Reichsmitteln zu bewilligen.
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§ 2. Die im§ 1 bezeichneten Verträge müssen die in der Anlage zusammengestellten Hauptbedingungen enthalten und bedürfen zu ihrer Giltigkeit der Genehmigung des Bundesraths. Die Verträge, sowie die auf Grund derselben geleisteten Bahlungen find dem Reichstage bei Vorlage des nächsten Reichshaushalts mitzutheilen.
§ 3. Die nach§ 1 zu zahlenden Beiträge sind in den Reichshaushaltsetat einzustellen.
Baulust steigern. Um so befremblicher muß es erscheinen, daß der Magiftrat, was doch in gemeindesteuerlichen und in sant tären Intereffen längst hätte geschehen sein sollen, noch immer zögert, gerade auf diesen volfreichen und betriebsamen Stadts theil die allgemeine Kanalisation auszudehnen. In dem Nothschrei, welcher die auch in unserer Zeitung erwähnte Petition Des Moabiter Bezirksvereins an den Magistrat fürzlich ge langen ließ, ist mit nur zu gutem Grunde hervorgehoben, daß Die in Moabit vorhandenen Entwässerungsleitungen längst nicht mehr ausreichen und zeitgemäß find und daß sich in Folge deffen bereits Uebelstände, wie z. B. die Ent wäfferung des Krankenhauses in die Spree und an der Stromstraße, geltend machen, wo neuerrichtete Häuser nicht an die Straßenrohrleitungen anschließen dürfen und bei starkem Regen Ueberfluthungen eintreten. Ueberhaupt tönnen die Moa biter Entwässerungsverhältnisse nur ass provisorische angesehen werden, da die Haus- und Straßenabwässer durch verschiedene Vorfluthkanäle direkt und ungereinigt in die Spree geführt werden. Allein die Existenz des großen Baradenlazareths in Moabit sollte die städtischen Behörden bewegen, den Anschluß Moabits an die allgemeine Kanalisation zu beschleunigen, da Dieses in Zeit einer Epidemie errichtete Institut daran mahnt, welche Gefahren diesen Stadttheil nicht allein, sondern der ganzen Residenz, mit welcher derselbe längst und sogar schon vor seiner Infommunalistrung in untrennbarste Verbindung getreten ist, aus der Fortdauer der gegenwärtigen troftlosen Bustände erwachsen können. Abgesehen aber davon wird durch die längere Verzögerung der Kanalisation die Fortentwicklung dieses volfreichen, durch eine große Industrie hervorragenden Stadttheils gehemmt, dessen Einwohner sich rühmen dürfen, ihre Pflichten gegen die Stadtgemeinde niemals vernachläffigt zu haben, die nun aber auch mit Fug und Recht wohl Ane Spruch darauf machen dürfen, daß ihnen nicht länger die Wohl thaten einer überaus gemeinnüßigen Einrichtung vorenthalten werden, deren fich die Bürger anderer Stadtgegenden schon längst erfreuen.
Die Hauptbedingungen, auf welche der obige Antrag hinweist, find folgende: Die Fahrten auf der oftastatischen und australischen Linie müssen mindestens von je 4 zu 4 Wochen, die auf der afrikanischen in je einem Monat stattfinden. Die Dampfer tütfen in ihren Bersonen wie Güterbeförderungsein. richtungen denen anderer Nationen nicht nachstehen. Sie müssen mindestens eine Fahrgeschwindigkeit von 11% Knoten haben. Die einzustellenden neuen Dampfer müssen möglichst auf deut schen Werften gebaut sein und vorher von Sachverständigen Der Regierung auf ihre Tauglichkeit geprüft werden. Für ungerechtfertigte Verzögerungen treten entsprechende Subven tionsabzüge in Kraft. Die Dampfer führen die deutsche Postflagge und befördern die Post nebst etwaigen Begleitern unentgeltlich. Zwölf Monate nach Abschluß der Verträge haben die Fahrten zu beginnen, für deren regelmäßige Einhaltung sowie die sonstige Erfüllung aller Vertragsverbindlichkeiten die Unternehmer eine Kaution stellen. Erwachsen den Unternehmern aus dem Betriebe dieser Linien dauernd größere Gewinne, so fann die Regierung den Unternehmern größere Leistungen, z. B. auf schnellere oder vermehrte Fahrten u. s. w. auferlegen. Ber lin , den 21. Januar 1885.
Dem Reichstag ist ein Gesegentwurf zugegangen, im Gerichtsverfassungsgeseße hinter dem§ 17 folgenden neuen § 17a einzustellen: Ein nicht zum deutschen Reich gehöriger Staat, sowie das Oberhanpt eines solchen Staates unterliegen der inländischen Gerichtsbarkeit nicht. Auf Familienglieber des Staatsoberhauptes findet die vorstehende Bestimmung so lange Anmendung, als sie sich in Begleitung desselben im deutschen Reich aufgehalten. Das Gleiche gilt von den zum Gefolge des Staatsoberhauptes gehörigen Personen und von solchen Bediensteten desselben, welche nicht Deutsche sind." Zur Begründung wird bemerkt:„ Es haben Gerichte mehrerer Bundesstaaten in einer Reihe von Fällen den Rechtsweg gegen nicht zum deutschen Reich gehörige Staaten für statthaft erachtet und es find unter anderem gegen solche Staaten als Schuldner oder Drittschuldner Arrestbefehle erlassen worden. Vorgänge dieser Art, durch welche in die Souveränetätsrechte fremder Mächte eingegriffen wird, find geeignet, die freundlichen Beziehungen des deutschen Reichs zu denselben zu ge fährden, und es erscheint daher geboten, einer Wiederholung solcher Fälle in wirksamer Weise entgegenzutreten. Diesem Bedürfnisse soll Der vorlie= gende Gesezentwurf Rechnung Rechnung tragen. Derselbe giebt dem im Gerichtsverfassungsgeseze stillschweigend vorausgesezten Gedanken Ausdruck, indem er den in den§§ 18 bis 20 be züglich der Personen mit diplomatischem Charakter gegebenen Vorschriften auch im Verhältniß zu dem ausländischen Staate selbst und dem Oberhaupte eines solchen formale Geltung verleiht."
- Dem Abgeordnetenhause ist die Denkschrift zugegangen, welche die Ueberweisung des gewerblichen Unter tichtswesens und der kunstgewerblichen Anstalten vom Kultus ministerium an das Handelsministerium damit motivirt, daß Der Zusammenhang dieser Anstalten mit dem Gewerbewesen inniger set als derjenige mit dem Unterrichtswesen. Ferner wird auf den Zusammenhang der gewerblichen und funstgewerblichen Produktion mit dem Ausfuhrhandel hingewiesen. Die Zahl der preußischen Unterrichisanstalten 2c., welche auf das Handelsministerium übergeben, beträgt 58, an welche sich noch die sämmtlichen sogenannten Fortbildungsschulen reihen.
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Kommunales.
Ein gerechtes Verlangen der Bewohner Moabits . Wenige Stadttheile Berlins haben in den legten Jahren ein so rasches Wachsthum an Menschen und Häusern aufzuweisen gehabt, als der Stadtheil Moabit , der bekanntermaßen auch eine überaus fleißige Arbeiterbevölkerung in sich schließt. Es ist eine Thatsache, daß in den letzten 5 Jahren daselbst 100 bis 120 neue Häuser erbaut worden sind und die Einwohner zahl fich um nahezu 10 000 vermehrt hat. Die nahe bevor stehende Eröffnung des Packhofes wird wiederum den Buzug von Tausenden herbeiführen und in gleichem Verhältniß die
Die Schüsse hatten sofort die übrigen Wärter herbeigerufen. Umsonst! Die Schlüssel vermochten die Schlösser der Thüren nicht zu öffnen. Geoffrey's Schlauheit hatte diesen Fall vorgesehen. Die Schlüssellöcher waren mit Steinchen verstopft.
Wie ein Riese kämpfte Garrick um das Leben des Mannes, den er retten wollte. Er hatte ihn in den Käfig gelockt, um sich und seine Leidensgenessen an ihm zu rächen; die Erinnerung an die Frau, die er liebte, war stärker gewesen, als die Leidenschaft seines Wahnsinns. Mit seinem eigenen Leben trat er jetzt für dasjenige des Arztes ein.
Schon näherte sich der ungleiche Kampf seinem Ende, da erst war es den Wärtern gelungen, mit Eisenstangen eine der starken Thüren zu erbrechen.
Mit ihren Lebensvertheidigern hieben sie unter die Angreifer, daß deren Gliedmaßen unter den wuchtigen Schlägen krachten. Ihre Revolver entluden sich zwischen dem Menschenknäuel. Endlich gelang es ihnen, der Meuterei Herr zu werden. Aber welch' ein Anblick!
Am Boden lagen vier der Mordgenossen in ihrem Blute. Da lag aber auch einer der Wärter todt; der Oberwärter schwer verwundet, nur noch mühsam athmend; Frig Rodenburg leblos und neben ihm Garrick mit zer= Schmettertem Schädel.
Bald waren die Meuterer in Retten gelegt und in ihre Bellen transportirt. Das ganze Beamtenpersonal war in Aufregung; von allen Seiten hatten die Schüsse Hilfe herbeigerufen auch mehrere Aerzte und Krankenwärter waren zur Stelle. Den verwundeten Dberwärter brachte man zuerst weg, weil man für sein Leben noch am meisten. Hoffnung hatte. Unzweifelhaft todt war Garrick und der andere Wärter.
Friz Rodenburg athmete ebenfalls nicht mehr, man brachte ihn auf sein Zimmer. Alle Aerzte der Anstalt, auch Mr. Gefferson, standen tief betrübt an seinem Lager. Er ist ein Opfer seiner Pflichttreue geworden," sagte der Chefarzt mit einem tiefen Seufzer. Ein großer, unersetzlicher Verlust!
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Lokales.
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Geldfaces durch; genau so wie bei der Geh faffung des Rommerzienräthin, welche des Morgens beim Kaffee äußert: " Ich begreife gar nicht, warum die Leute über die kleinen Milchbrödchen reden; wenn die Milchbrödchen klein sind, ist man einfach zwei!" In der That sehr einfach, nur mit dem Unterschiede, daß 2 Milchbrödchen das Doppelte foften als eins, woran freilich die Frau Kommerzienräthin nicht denkt.. Freilich hat die Pferdebahn ein formelles Recht, für jeden Schritt über die Theilstrecke hinaus Bezahlung zu fordern; aber daß fte dieses Recht hat und die Art, in der sie es übt, ist durchaus teine vortreffliche Institution. Die Pferdebahn soll unseres Erachtens in erster Linie für die Bequemlichkeit und Billigkeit des Verkehrs, und erst in zweiter Linie für ihren Geldsack sorgen; durch die Einrichtung der Theilstrecken, wie fte gegenwärtig bestehen, wird die Sache aber gerade auf den Mit großer Geschicklichkeit sind nämlich Kopf gestellt. auf vielen Linien Die Theilstrecken so eingerichtet, für Die Pferdebahn ein Extraprofit daß dabei herauskommt, und merkwürdigerweise ist dies gerade auf den Streden geschehen, welche in die Vorstädte mit weniger bemittel ten Einwohnern und Arbeiterbevölkerung führen. Ein Beispiel für viele: Während man auf der Linie Behrenstraße- Gör liger Bahnhof für 10 Pf. bis zur Brandenburgstraße fahren fann, ja während für diese Strecke sogar eine Extratour mit besonderen Wagen eingerichtet ist lediglich wohl, damit die Pferdebahn Material sparen kann und die Wagen auf der ganzen Strecke nicht so oft abzulassen braucht müssen die Bewohner der jenseitigen Louisenstadt für die taum halb so lange Strecke Lindenstraße- Heinrichsplay 15 Pf. bezahlen. Es tommt dies daher, weil die Theilstrecken augenscheinlich mit feiner Berechnung so gelegt find, daß, wie gesagt, der Pferdebahngesellschaft noch ein Extraprofitchen erwächst. Es existiren nämlich auf dieser Linie nur drei Behn- Pfennig- Touren: Behren straße- Brandenburgstraße, Kochstraße- Dranienplag, Branden burgstraße Görliger Bahnhof, und zwei Fünfzehn- PfennigTouren: Behrenstraße- Oranienplay und Charlottenstraße Görliger Bahnhof. Der Arbeiter also, der meist hinter dem Dranienplay, vom Heinrichsplay an nach der Peripherie zu wohnt, muß entweder, wenn er seine müden Glieder schonen will, die ganze Strecke bezahlen, wenn er von der Gegend Unter ben Linden kommt, oder wenn er in der Gegend der Lindens straße zu thun hat, 15 Pf. oder er muß auf der einen oder anderen Seite noch eine große Strecke bis zur Brandenburgstraße, oder vom Dranienplaß aus zu Fuß geben.- Will er aber die Vortheile genießen, welche die Pferdebahn doch eigent lich bieten soll, nun, so mag er fie rach der Theorie der Boff. Btg." und der Frau Kommersien Räthin bezahlen.- Und ein anderer Fall: Der Passagier nach dem Heinrichsplay befindet sich an der Lindenstraße und hat das Glück, den Wagen bis zur Brandenburgstraße zu treffen, den er natürlich nicht benußen fann. Nun läuft er hinter diesem Wagen her, tommt glücklich bis zur Alexandrinenstige, da hat ihn der Wagen der ganzen Linie Behrenstraße- Görlißer Bahnhof eins geholt; was will er thun? Um nicht auf den nächsten Wagen, der, dank der eingelegten Tour Behrenstraße- Brandenburg straße, erst nach 6 Minuten tommt, warten zu müssen, steigt er auf und bezahlt für die paar Schritte von der Alexandrinenstraße bis zur Brandenburgstraße 5 Pf. extra!- Angesichts bieser Mißstände, die auf vielen Linien herrschen, können wir in der That nur immer von neuem unser Bedauern darüber aussprechen, daß die Aufsichtsbehörde nicht Macht genug zu haben scheint, der Pferdebahn- Gesellschaft mehr Sorge für das Publikum und weniger für ihren Geldsack ans Herz zu legen.
Während in der Wilhelmstraße", so schreibt man der Voff. Stg.", schon seit Jahr und Tag die zum Durchbruch er forderlichen Grundstücke angekauft, niedergerissen und die projeftirte Straße bis zum Garten des Kriegsministeriums fertig gestellt worden ist nnd auf der andern Seite, an der Königgräßer Straße, die kostbaren Museen schon in der projektirten Bimmerstraßenverlängerung stehen, ist zum größten Bedauern ber Anwohner und Passanten noch immer nicht abzusehen, wann fich die Staatsbehörde entschließen wird, den erforder= lichen kleinen Zipfel vom Garten des Kriegsministeriums, welcher dem Durchbruch hinderlich im Wege steht, herzugeben. Durch den Durchbruch würde die Passage am Potsdamer Play, welche jest für Fußgänger wegen der starken Frequenz nur mit Lebensgefahr auszuführen ist, desgleichen die Anhaltstraße, bedeutend entlastet werden, da die meisten Droschken sofort vom Potsdamer Bahnhof durch die Zimmerstraße fahren würden. Die Bewohner des Stadttheils zwischen Anhalter und Potsdamer Bahnhof können jest nur auf Umwegen durch bie ohnehin überlastete Leipziger oder Anhaltstraße nach dem Bentrum gelangen. Dieser Uebelstand wird sich um so fühlbarer machen, wenn die Markthalle in der Simmerstraße erst fertig ist. Auch verfehlen die kostbaren Museen in der jeßigen Sackgasse vollkommen thien Zweck; der Besuch derselben wird bis zur Durchführung der Straße nur mangelhaft sein, da ste von Vielen in dem versteckten Winkel schwer gefunden werden und Viele den weiten Umweg scheuen. Da der Staat im diesjährigen Etat zur Uebernahme des kunstgewerblichen Museums 300 000 t. verlangt, so sollte diese Summe erst dann bes willigt werden, wenn das Museum dem Publikum zugänglich gemacht ist."
Das Theilstrecken- Unwesen auf den Pferdebahnlinieneine andere Bezeichnung verdient die Einrichtung ber Theilstrecken, wie fie jest ist, nicht- firecken, wie fie jest ist, nicht findet in der B. 8tg." fogar einen Fürsprecher, indem dieselbe sich schreiben läßt: Obgleich auf allen Pferdebahnlinien unserer Stadt an den Tafeln der Haltestellen auch der Beginn der Theilstrecken verzeichnet ist, glaubt dennoch ein großer Theil des die Pferdebahn benutzenden Publikums, diese Bezeichnung nicht so genau nehmen zu dürfen und ein Unrecht darin zu erblicken, wenn ein Fahrgast, der kurz vor der betreffenden Haltestelle den Tramway besteigt, zur Bezahlung des Fahrgeldes auch für diejenige Strecke angehalten wird, welche hier eben ihr Ende erreichen sollte. Die Verwaltung der Großen Berliner Pferde. bahn hat ein volles Recht, die bestimmten Grenzen, die sie in Betreff ihrer Leistungen in Gemeinschaft mit den zuständigen Behörden festgestellt hat, fich nicht verrücken zu laffen, und das Bublikum würde im Interesse des ganzen Verkehrs gut ihun, fich diesen Anordnungen zu fügen. Will jemand auf solche Weise, besonders auf start frequentirten Linien, sich einen Blat sichern, dann mag er den so erworbenen Vortheil auch bezahlen." theil auch bezahlen."- Es leuchtet hier wieder, bemerkt Die
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Mr. Thompson, der jüngste Assistenzart, hatte sich, während die Uebrigen sich in Klagen über das Schicksal des edlen und pflichttreuen, jungen Mannes ergingen, über ihn gebeugt, das Dhr an seine Brust gelegt, um sich noch einmal zu überzeugen, ob er todt sei. Plötzlich erhob er sich.
Er lebt! er athmet!" rief er.
Nun eilten auch die anderen Aerzte herbei und: ,, Er lebt; es ist noch nicht alle Hoffnung verloren!" hörte man von Vieler Lippen ertonen. Frizz Rodenburg lebte, aber sein Zustand gab wenig Hoffnung.
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Bweiundzwanzigstes Rapitel.
Nafir, der Nabob von Madura, gehörte zu denjenigen indischen Königen, welche sich gänzlich ihrer Macht, ja ihrer Autorität entäußert hatten. In dem Luftschlosse, im eng lischen Styl erbaut, in dem reizenden Thale Cavery wohnte er mit einer kleinen Hofhaltung, welche zwar für einen Privatmann eine außerordentlich glänzende, für einen König jedoch eine sehr einfache genannt werden mußte. Nasir hatte auch den Rest von Scheinregiment, den man den sich freiwillig Unterwerfenden gelassen hatte, von freien Stücken in die Hände des englichen Gouvernements gelegt und begnügte sich, ein bloßer englischer Grundbesitzer zu sein.
Er gehörte zu den reichsten Fürsten Indiens und stand als solcher bei seines Gleichen immer noch in hohem Ansehen, obwohl man es ibm sehr verdachte, daß er sich der indischen Lebensweise gänzlich entäußert hatte; ja er hatte schon vor vielen Jahren das Christenthum angenommen, um sich mit einer Engländerin zu verheirathen. Die Geburt seiner Tochter Suleima trennte ihn auf ewig von der geliebten Gattin. Wenige Wochen, nachdem das Kind, die reichste Erbin Indiens , das Licht der Welt erblickt hatte, starb die Mutter in seinen Armen.
Bei der britischen Regierung galt Fürst Nasir sowohl wegen seines Reichthums, als auch wegen seines Ansehens, außerordentlich viel; er war mit dem Gouverneur eng be freundet, und dieser suchte seine Freundschaft in jeber
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N. In größter Gefahr ein Dpfer des Eissports zu wer ben, schwebte gestern Nachmittag 5 Uhr ein zirka 12 jähriger Knabe auf dem Landwehikanal. Vom Louisenufer her, war der bezeichnete Knabe mit anderen Kindern unbefugter Weise auf die Eisbecke des Kanals gegangen, war hierbei aber aus Unvorsichtigkeit in eine neben dem Kahn befindliche offene Stelle gerathen und hineingefallen. Krampfhaft hielt fich das mit dem Oberkörper aus dem Waffer hervorragende Kind an der Eisdecke fest bis auf die Hilferufe der anderen Kindern ein Schiffer herbeieilte und den vor Schreck und Kälte halb ohnmächtigen Menschen aus seiner gefährlichen Situation bes freite.
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a. Zwei junge Mädchen L. und K. wurden am 15. v. Mts. nach dem Polizei Revier- Bureau unter dem Verdachte, strafbare Handlungen begangen zu haben, fistirt und daselbst zunächst in der Sistirzelle untergebracht, bis zu ihrer Ueber führung nach dem Kriminalkommissariat am Moltenmarkt. In dieser Belle überredete die L. das andere Mädchen, das Geld, welches sie bei sich führte, ihr( der L.) in Verwahrung zu geben, unter dem Vorgeben, daß den Siftirten von ver Behörde alles Geld abgenommen und nicht wiedergegeben würde. Die K., welche 10 M. bei sich hatte, schenkte der L. Glauben, und sie übergab der 2. die 10 M. zur Verwahrung, nachdem die L. versichert hatte, daß sie in ihren Kleidern einen Versteck hätte, den Niemand entdecken könnte. Die K. wurde hierauf von der 2. getrennt, nach dem Kriminalfommiffariat gebracht, daselbst vernommen und sodann wieder auf freien
Weise zu kultiviren, indem er jeden auch nur leise ausges sprochenen Wunsch des Nabobs erfüllte, so daß Nasir da burch einen viel größeren Einfluß auf die Verhältnisse ganz Indiens ausübte, als die anderen Fürsten , welche eifersüch tig auf die Erhaltung ihrer Scheinmacht brangen.
An diesem Hofe fanden selten glänzende Feste statt.
Nasir lebte mit seiner Tochter Suleima ziemlich zurückgezogen; die einzige Abwechselung war hier der Besuch einiger Freunde oder die Anwesenheit des Gouverneurs mit seinem Gefolge.
Gegenwärtig beherbergte das Schloß zwei Gäste, welche feit Kurzem hier eingetroffen waren, Brian und Max Strahlenau, weiche, von ihrer Reise nach Großbri tannien zurückgekehrt, dem Nabob ihren Besuch gemacht und von diesem dringend eingeladen waren, einige Beit bei ihm zu verweilen.
Die Jagd in der Nähe von Madura war die herr lichste und ergiebigste, die man sich denken kann, und Felix und Max fanden jeden Tag die beste Herstreuung, wenn sie den gefährlichen und interessanten Jagden beiwohnten, von denen sich nur der eine Vorstellung machen kann, der in Indien selbst gewesen ist.--
Nasir faß auf seiner Veranda unter einem Balmen dache im Dufte würziger Blumen, welche von England hierher importirt waren, um der Umgebung des Schlosses ganz das Aussehen eines englischen Herrensißes zu verleihen. Er las eine englische Zeitung, während hinter ihm zwei Diener in Livré das Geschäft verrichteten, was in Audh den Fächermädchen übertragen war. Sie fetten von Zeit zu Beit einen mächtigen Palmenwebel in Bewegung, um einen frischen Luftzug auf der Veranda hervorzubringen.
Da meldete ein Rammerdiener den Besuch eines Fremden.
Nafir war gastfreundlich und gewährte jedem Fremden unbedenklich Eintritt. Seine Stirn umdüsterte sich jedoch ein wenig, als er den Eintretenden erblidte, welcher tief gebeugt an der Thür stehen blieb, ben Hut fast bis auf die Erde herabsenkend und die Aufforderung, näher zu treten, erwartend. ( Fortsetzung folgt.)