2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Ur. 253.
Aus den Unternehmer
Derbänden.
Mittwoch, den 28. Oktober 1896.
13. Jahrg.
die der Arbeiterbewegung aus dem Wirrwarr des jetzigen Wirth geschloffen find. Die Arbeitsverhältnisse haben sich in den letzten schaftssystems zu geordneten Zuständen führen. zwei Jahren fortgefeht verbessert. Während dieser Zeit fanden Bom rheinisch- westfälischen Kohlensyndikat wird für neun Lohnfämpfe statt, die mit einem Siege der Arbeiter 14 Doppel- und 15 einfache Schächte, die neu errichtet endeten, während zwei andere und zwar größere Streits verloren Die Erzeugung des Kali's, eines für die Landwirthschaft find oder werden, das Recht auf Antheil an der Förderung der gingen. Streifunterstüßungen machten sich nur bei den zwei hochwichtigen Düngemittels, befindet sich in den Händen eines Roblenmenge verlangt, die nach den Beschlüssen des Synditats legteren nothwendig. der am straffften organisirten Kartelle, des Staßfurter Kali- je nach dem Stande des Marktes ziffernmäßig festgestellt wird, In Dänemark ist die Organisation diefelbe geblieben. Shudikats, dem auch der preußische und der anhaltische Staat durch welches Verfahren das Syndikat den Kohlenpreis regulirt", Infolge der Gleichgiltigkeit der Kollegen waren ausführliche Be angehören. Der Landwirthschaft muß natürlich daran gelegen d. h. wenn irgend möglich in die Höhe schraubt. Als das richte über die Zustände im Töpfereibetriebe nicht zu erlangen. fein, das Kali so billig wie möglich zu bekommen. Die Land- Syndikat am 1. März 1893 ins Leben trat, betrug die Gesammt- Der Bericht aus Ungarn meldet, daß die Hafner in Fünfwirthschaftskammer der Provinz Sachsen verlangt nun die Ein- betheiligungsziffer 33 575 976 Tonnen( à 20 Bentner), am tirchen und Budapest ihre Organisationen derart erweitert haben, führung von Ausfuhrzöllen für Kali und chemische Fabri- 1. Januar 1894 betrug fie 35 531 116 und am 1. Januar 1896 daß die Arbeiter aller feramischen Branchen derselben beitreten fate, damit die außerdeutschen Landwirthe schwerer oder am belief fie fich auf 41 631 243 Tonnen, die Zunahme feit 1893 fönnen. Einer sich über das ganze Land ausdehnenden Bentralliebsten gar nicht mit den deutschen fonfurriren können. Da betrug fomit 8 055 267 Tonnen, fast 24 pCt., oder jähr- Organisation stehen gesetzliche Bestimmungen entgegen. Ein Deutschland das Hauptproduktionsgebiet für Kali ist, würde lich 4 pCt. Durch die erwähnten 29 neuen Schächte würde Lohnkampf der keramischen Arbeiter in Fünfkirchen , der zehn ein Ausfuhrzoll auf die Konkurrenz der ausländischen sich die Zunahme um weitere 5160 000 Tonnen jährlich Wochen dauerte, ging verloren, ebenso ein Streit der Ofensetzer Landwirthschaft wohl nicht ohne Einfluß sein, aber diese erhöhen, das dreifache der bisherigen jährlichen Zunahme. Wenn in Budapest . Auch die Ziegelei Arbeiter fangen an, fich zu Konkurrenz in der Hauptsache lahm zu legen ist weder möglich der gute industrielle Geschäftsgang namentlich in der Eisen- und organisiren. In Steinbruch bei Budapest wollten sie in diesem noch wünschenswerth. Nicht darum sind die Kornzölle ermäßigt Stahlindustrie noch einige Jahre anhält, so würde trotz der Er- Jahre sich zum ersten Male an der Maifeier betheiligen. Es worden, daß den Agrariern durch einen anderen, neuen Zoll öffnung der vielen neuen Schächte der Kohlenpreis auf der für fam dabei zu einem Auflauf, infolge dessen mehrere polnische abermals Profithappen in den nimmersatten Schlund geworfen den Profit der Herren Grubenbesitzer erforderlichen Höhe erhalten Arbeiter ausgewiesen wurden. werden. Notorisch kann die deutsche Landwirthschaft den ein- bleiben. Aber wer kann dem Landfrieden trauen? Kann man Aus Ober Desterreich meldet der Vertrauensmann, heimischen Bedarf nicht decken, es muß also ausländisches Ge- doch in der heutigen Gesellschaftsordnung taum auf morgen daß die Organisation seit 1894 etwas zurückgegangen ist und die freide eingeführt werden. Der Konsument, das deutsche Volt, rechnen, geschweige auf Jahre hinaus. Es ist daher natürlich, Agitation für dieselbe außerordentlich schwierig sei. Die oberhat demnach kein Interesse, dem Begehren der genannten Land- wenn das Eyudifat trog öfterer Berathung der Frage, ob die österreichischen Ofenseher fühlen sich in ihrem Erwerbe dadurch wirthschaftskammer zuzustimmen. Was das Volt braucht, das neuen Schächte sofort nach ihrer Vollendung oder erst am 1. April beeinträchtigt, daß Defen noch vielfach von Maurern gesetzt find billige Nahrungsmittel. Kann diese die deutsche Landwirth- oder 1. Oftober Anspruch auf Förderungsantheil haben sollen, werden. fchaft jeht nicht schaffen, so muß sie ihre Produktionsweise, noch immer zu feinem Entschlusse gekommen ist. In der Schweiz hat seit dem Jahre 1894 die Organisation ändern, damit das erreicht wird. Die Ausfuhrzölle auf Kali 2c. Der Verein der am Kaffeehaudel betheiligten Firmen hielt der Ofenarbeiter einen kleinen Aufschwung zu verzeichnen. Die würden noch einen anderen Nachtheil haben. Der Absatz von in Hamburg am 21. Oktober eine Generalversammlung ab, wo Scheibentöpfer scheinen der Organisation fernzustehen. Der BeKali nach dem Auslande würde vermindert und infolgedessen die Beschlüsse über die gegenseitige Waarenverrechnung im Raffee- richt bemerkt, daß sich über diefelben nicht viel sagen laffe, denn Produktion eingeschränkt werden, wodurch ein Theil der bei Terminhandel gefaßt wurden. fie feien meist in fleinen Orten verstreut. Die Geschirrtöpferei der Kali- Erzeugung beschäftigten Arbeiter brotlos, das ohnehin Die deutschen Buchdruckereibesitzer erhöhen mittels ihrer ist infolge der Konkurrenz der Emaille- und Porzellanwaaren riefenhafte Heer der Arbeitslosen abermals vermehrt und infolge Organisation den Druckpreis ac., wobei sie sich auf die Be- bedeutend zurückgegangen. Die Ziegelei- Arbeiter in der Schweiz deffen die Zahl der aus Noth zum Verbrechen getriebenen willigungen berufen, die sie den Buchdrucker- und Buchbinder- find meist Italiener , auch sie fangen allmälig an, sich zu organis Menschen wiederum erhöht würde, was eine Vermehrung der Gehilfen gemacht haben. In Berlin , Breslau , Dresden und firen. Gefängniffe, des Richterpersonals 2c., furz eine neue Steigerung Leipzig sind, wie es heißt, die Druckpreise bereits erhöht worden, Aus Rumänien wird berichtet, daß in Bukarest ein 57 Mitder Laften bedeutet, unter denen die moderne Gesellschaft ebenso jetzt hat auch die Hamburger Buchdrucker- Innung einen glieder umfassender Verein besteht, in welchem die( meistentheils dahinfiecht, wie die mittelalterliche Gesellschaft unter den Lasten, dahingehenden Beschluß gefaßt. Der Grenzboten"-Verleger ausländischen) Ofenseher organisirt find. Diese Organisation die ihr die Kirche auferlegte und die schließlich zum Sturz der Grunow in Leipzig sucht die Verlagsbuchhändler zu einer be- bat als Ziel des nächsten Lohnkampfes die Erringung eines ein Papstherrschaft führten. sonderen Organisation zusammen zu bringen, einerseits damit die beitlichen Lohntarifs in Aussicht genommen. Das Bestreben, den Eine andere Sorte von Brotvertheurern regt sich in ent- Verleger bei fünftigen Lohnbewegungen der graphischen Arbeiter einheimischen Fabrikaten der Dfenindustrie im Lande selbst mehr gegengesetzter Richtung. Die Mühlenbesitzer, deren bei ihr Veto mit Erfolg einlegen, sich also ab ovo dagegen schüßen Geltung zu verschaffen, tritt immer mehr in den Vordergrund. spiellos schlechte Bezahlung und Behandlung der Arbeiter unferen können, daß die Buchdruckereibesitzer. die Erhöhung der Pro Bisher wurde diese Waare und namentlich die bessere zum Lefern bekannt ist, verlangen in einer Petition an den Reichs- duktionskosten auf die Buchhändler abwälzen; andererseits soll größten Theil aus anderen Ländern bezogen. Ganze Distrikte des fanzler Vergünstigungen für ihre Ausfuhr von Weizenmehlen, durch die geplante Organisation.den Sortimentern entgegen- Landes werden von Scheibentöpfern bewohnt, welche als Haus. insbesondere um der Konkurrenz Frankreichs auf dem Welt gewirkt werden, die auf den Bücherpreis einen immer größeren industrielle für Großhändler arbeiten. Die Scheibentöpfer in markte ein Paroli bieten zu können. Es handelt sich hierbei Einfluß ausüben, wodurch der alte" Buchhandel, nämlich das der Walachei sind meist Rumänier, in der Moldau überwiegend um die großen Mühlen. Diese sind jetzt genöthigt, ihre Profitinteresse der Verleger, in die Enge fommt. Das Organ Juden. riesigen überschüssigen Mehlmengen auf den inländischen Markt der Buchdruckereibefizer, die" Zeitschrift". wendet sich Diese Berichte sollen in möglichst umfangreicher Weise zu werfen", weil sie diese auf dem Weltmarkte nicht los werden jedoch energisch gegen die Gründung eines besonderen Fach- mindestens alljährlich wiederholt werden, um ein getreues Bild fönnen. Da die kleinen Mühlen, nach dem eigenen Eingeständniß vereins der Herren Verleger, wobei es träftig in die über den Stand des Berufes zu erhalten. Wichtige Vorkommnisse der Großmüller, bedeutend theurer arbeiten als diese, steht also, Schalmei der Arbeiterfreundlichkeit bläst; es erklärt Herrn find sofort durch die zur Verfügung stehende Arbeiterpreffe be wenn die Regierung den Großmüllern das Geschenk der be- Grunom ungefähr, daß die Buchdruckereibesitzer um so fannt zu geben. Die Ueberwachung dieser Arbeiten fält wie anspruchten größeren Zollrückvergütung machen sollte, eine weniger Lust haben, die Rolle von Schwizmeistern zu spielen, als bisher dem Obmann der internationalen Kommiffion su, welcher Steigerung der Mehlpreise in Aussicht. Wenn wirklich eine die Arbeiten für den Buchhandel nur etwa ein Drittel der Pro- in Berlin seinen Siz hat. Ueberproduktion an Mehl bestände- Hunderttausende in Deutsch- duktion des Buchdruckgewerbes ausmachen. land haben im Gegentheil nicht fatt Brot zu essen, weil der Die neulich signalisirte Betriebseinschränkung der Woll- Das Landgericht in Oldenburg hat ein für den Arbeits. Brotpreis zu hoch ist so giebt es ein viel einfacheres Mittel, fämmereien scheint zu beginnen. In Wilhelmsburg vertrag wichtiges Urtheil gefällt. In Delmenhorst ist im um dem Uebel" abzuhelfen. Warum erlauben denn die bei Harburg sind Arbeiterentlassungen größeren Umfanges vor Jahre 1892 zwischen den Zimmerern und den Meistern ein deutschen Regierungen den Großmüllern, viele genommen worden. Stundenlohn von 371/2 Pf. vereinbart worden, und dieser Sah Wochen lang im Jahre auch Sonntags arbeiten gilt heute noch. Drei bei einem dortigen Meister bes zu lassen? Eine Schmälerung der gerade den Mühlenarbeitern schäftigte Zimmerer wurden nun von diesem auf die Ziegelei in wegen der ungefunden Art ihrer Beschäftigung so nöthigen SonnBuschhagen zur Arbeit an einem Neubau geschickt und erhielten tagsruhe, die für die Sozialpolitik Deutschlands einfach ein Die deutschen Töpfer hatten vor zwei Jahren auf ihrem dort nur 33 Pf. Stundenlohn mit dem Bemerken, daß auf der Standal ift! Weiter können die Großmühlen ihre Ueber Kongreß eine Kommission eingefeßt, die mit den Kollegen des Biegelei nicht mehr gezahlt werde. Sie tlagten beim Amtss produktion" durch Einführung einer kürzeren Arbeitszeit Auslandes Beziehungen anknüpfen sollte, um eine gegenseitige gericht, wurden aber abgewiesen, weil der in Delmenhorst ver sehr leicht vermeiden. Eine aus solcher Ursache entstehende Unterstützung in den Bestrebungen der Organisation zu ermög- einbarte Lohusatz von 371/2 Pf. in Buschhagen nicht gezahlt Steigerung des Mehlpreises würde auch das arbeitende Volt eher lichen. Gegenwärtig liegen dem Obmann dieser Kommission aus zu werden brauche, da dort der ortsübliche Stundenlohn billigen, denn den Pfennig, den es auf der einen Seite mehr sechs Ländern Berichte vor, die zwar ein lückenhaftes, aber nur 30 Pf. betrage. Auch hätten die Arbeiter bei Eingehung zahlen müßte, bekäme es auf der anderen Seite wieder mit Zinsen manche interessante Einzelheiten zeigendes Bild von dem Stande des Arbeitsvertrages fich erfundigen müssen, ob in Buschhagen herein. Mühlenbesitzer und Arbeiter würden also bei solcher der Organisation aufweisen. derfelbe Lohn gezahlt werde wie in Delmenhorst . Das Land. Regelung der Sache Nuken haben. Kurz, auch hieran zeigt sich Aus Schweden wird berichtet, daß daselbst 15 Vereine gericht in Oldenburg hob dieses Erkenntniß auf und verurtheilte wieder, daß nicht die Grundsätze des Unternehmerthums, sondern mit 500 Mitgliedern zu einem Zentralverband zusammen- ben Meister zur Zahlung von 371/2 Pf. pro Stunde und zu den
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Gewerkschaftliches.
Das Riefenfernrohr in Trepkow. sieht, fich fortbewegt. Man hebt und fenkt daher den ganzen kurz beschriebene Konstruktion erhoben hat, besteht darin, daß
Boden des Beobachtungsraumes, was freilich die Kosten des das Instrument gegen den Einfluß des Windes nicht geschüßt ist. Aus dem verflossenen Jahrmarktsrummel in Treptow , der Baues wieder sehr erheblich vermehrt. Der Wind mag kommen, aus welcher Richtung er will, stets den Namen einer Berliner Gewerbe- Ausstellung führte, ragt das In neuester Zeit sind mehrfache Versuche angestellt worden, wird er den Mantel treffen, und alle Erschütterungen, welche große Fernrohr als ein Werk hervor, in welchem etwas Dauerndes um den Bau großer Aequatoreale zu vereinfachen. Als ein dieser erleidet, sagte man, müßten sich durch die Luftschicht auf und, wie es scheint, in mancher Hinsicht Grundlegendes solcher Versuch stellt sich auch das Treptower Unternehmen dar. das Rohr selbst übertragen, so daß das Bild kein stillstehendes, geschaffen wurde. Wir wollen hier nicht die aftronomische Be- Die Vereinfachung beruht im wesentlichen darauf, daß die ruhiges, sondern ein beständig hin- und herzitterndes sein werde. deutung hevorheben, welche derartige große Fernrohre haben; fchüßende Kuppel durch einen der zylindrischen Form des Nohres Die Erbauer des Instrumentes begegneten diesem Einwand mit denn in dieser Beziehung steht es nicht einzig in feiner Art da, angepaßten Mantel ersetzt wird, welcher mit dem Rohre auf der Bemerkung, daß das Gewicht des Rohres viel bedeutender sondern macht Deutschland , dessen größtes Fernrohr bis jetzt demselben Stück befestigt ist und daher mit ihm zugleich sich nach fei, als das des Mantels, daß daher das Rohr nicht das 18zöllige Instrument der Straßburger Sternwarte ist, allen Richtungen hin bewegt. Hierdurch ist die Möglichkeit auf die Schwingungen des Mantels ansprechen werde. erst den anderen Kulturländern ebenbürtig. Das Objektiv) gegeben, das Rohr an dem Okularende statt in der Mitte aufzu- Die Erfahrung scheint ihnen Recht zu geben; denn des Treptower Fernrohrs hat eine Deffnung von 20 Zoll hängen, wodurch der Beobachter einen festen Standort erhalten obwohl noch Wochen und Monate hingehen werden, bis oder 70 Zentimetern, ist also ungefähr von der Größe fonnte. Die Stundenage ist in den Mauerpfeiler eingelaffen, in das Instrument in allen Einzelheiten fertig und zu wissenschaftder Objektive der Sternwarten in Pulkowa, Wien , Nizza u. a., welchem sie sich auf einem Kranze von zwölf tonischen Rollen lichen Beobachtungen bereit sein wird, so hat man sich doch jetzt während es von den beiden großen amerikanischen Fernrohren bewegt; an ihrem oberen Ende ist eine Art Glocke befestigt, schon ein Urtheil über seine Wirksamkeit bilden können; die von der Lick- Sternwarte und des Verftes- Teleskop in Chicago mit 93 welche sich mit ihr herumdreht und den feststehenden Beobachtungs- ihm entworfenen Bilder stehen ruhig im Gesichtsfelde und zeigen und 100 Zentimetern Objektivöffnung erheblich übertroffen wird. raum umgiebt. An zivei einander gegenüberliegenden durchaus teine zitternde Bewegung. Daher hat die Konstruktion Die eigenartige Bedeutung des Treptower Fernrohres liegt Enden ragt sie etwas in die Höhe und trägt dort zwei auch bei vielen Fachleuten, welche durch das Rohr beobachten wesentlich in dem maschinellen Aufbau, welcher sehr wesentlich von Bapfen, welche die Deklinationsaye darstellen. Um diese dreht den bisher gebräuchlichen Konstruktionen abweicht.
konuten, Anerkennung gefunden, und es ist nicht unwahrscheinlich, fich eine schwere Traverse, welche das Rohr mit seinem Mantel daß es für den Bau zukünftiger großer Fernrohre bestimmend Das Instrument ist ein sogenanntes Aequatoreal, sowie zwei lange, nach der anderen Seite wegragenden Arme fein wird. Es wäre dies ein Fortschritt in doppelter Hinsicht. d. h. es ist um zwei auf einander senkrechte Aren drehbar, von trägt, au welchen die das Rohr ausbalanzirenden Gegengewichte Erstens werden, wie schon erwähnt, durch den Fortfall der eisernen denen die eine, die sogen. Polar- oder Stundenare, die Richtung befestigt sind. Von der Mächtigkeit des Instrumentes tann man Dachtuppel und die dadurch ermöglichte Vereinfachung die Kosten der Erdaye hat, und die andere, die Deklinationsare, fenfrecht sich eine ungefähre Vorstellung machen, wenn man bedenkt, daß die so erheblich herabgesetzt, daß sie nur noch etwa den vierten Theil bazu ift, also in der Aequatorebene liegt; dadurch kann man das Gegengewichte an jeder Seite 200 Zentner betragen; fie müffen ber bisherigen Rosten eines Fernrohres von gleichen Dimensionen Rohr nach jedem Punkte des Himmels richten. Um die Stunden- der 440 Zentner schweren Traverse, sowie dem Rohre betragen. Sodann wird aber durch diese Konstruktion die are wird es mittelst eines Uhrwerkes in 24 Stunden herum be- und Mantel, welche ebenfalls mehr als 100 Zentner Anwendung von Linsen mit sehr langen Brennweiten wegt, so daß es dem scheinbaren Laufe eines Sternes, auf wiegen, das Gleichgewicht halten. Diese schweren Maffen möglich. Diese schweren Maffen möglich. Bei einem überkuppelten Fernrohre bedingt jede welchen es eingestellt ist, folgt und derselbe dauernd in Beob üben natürlich auch auf die Are einen erheblichen Druck Verlängerung ber Brennweite eine Vergrößerung bes achtung bleiben fann. aus; um sie vor der Durchbiegung, welche sie dadurch erleiden Ruppelburchmessers, wodurch die Kosten ganz unverhältnißBisher hat man derartige Fernrohre stets mit einer großen müßte, zu schüßen, ruht die Traverse noch auf schweren guß - mäßig fteigen, während bei der in Treptow angewendeten eifernen Ruppel überdacht, um das Instrument vor den Un- eisernen Entlastungsböcken, welche in einem Kranze stehen, der Konstruktion eine Verlängerung des Rohres um einige Meter bilden der Witterung zu schüßen; dieselbe muß in bequemer Weise auf 3 Friktionsrollen läuft; die letzteren sind direkt im Mauer- sehr erhebliche Mehrkosten nicht verursachen kann. So ist man drehbar gemacht werden, damit der in ihr angebrachte verschließbare pfeiler gelagert, so daß die Hauptlast auf das Fundament über- in Treptow bereits bis zu einer Brennweite von 21 Metern ge Spalt, durch welchen das Instrument nach dem Himmel gerichtet tragen wird. Auch ist die Are selbst noch durch eine Rolle ent- gangen, wodurch selbst die größten amerikanischen Fernrohre wird, leicht nach allen Seiten gebracht werden kann. Daß hierzu laftet, um sie gegen die Durchbiegung zufolge ihres eigenen nicht unerheblich übertroffen werden. Hierdurch ist auch der außerordentlich komplizirte Vorrichtungen nöthig sind, leuchtet Gewichtes-fie wiegt etwa 80 Bentner zu schüßen. optischen Industrie eine günstige Aussicht eröffnet; denn trotzdem ein, wenn man bedenkt, daß z. B. die Kuppel, welche das Fern- Auch das Rohr ist mit einer Vorrichtung versehen, welche die langen Brennweiten für viele astronomischen Zwecke günstiger rohr der Lick- Sternwarte überdeckt, 1800 3entner wiegt, aber bestimmt ist, seiner Durchbiegung entgegenzuwirken. Eine Reihe sind, als furze, mit der Brennweite wächst z. B. die Ver= trotzdem durch einen Druck von 67 Kilogramm bewegt werden eiserner Stangen sind an ihm verschraubt, welche fämmtlich in größerung und obwohl sich die Linsen auf lange Brennweiten fann. Um den Durchmesser der Kuppel nicht zu verdoppeln, die Traverse hineinführen, wo sie mit Spanngewichten versehen viel leichter und daher billiger schleifen lassen, als auf furze, so hat werden große Fernrohre nicht um ihr Okularende, sondern um sind, die durch Hebel angezogen werden können, so daß in jeder man sich doch, eben der riesigen Kuppel wegen, vor ihnen geihre Mitte gedreht; freilich kommt dadurch die Unbequemlichkeit Lage eine Streckung des Nohres gegen die Biegung ermög- scheut. Da diese jekt fortfällt, so ist zu erwarten, daß die Zahl der hinzu, daß der Beobachter bei Bewegungen des Rohres diesem licht wird. Fernrohre mit langen Brennweiten in Zukunft erheblich zunimmt. nachfolgen muß, da ja das Okularende, durch welches er hindurch Um die gewaltigen Eisenmassen in Bewegung zu setzen, Mit dem Fernrohr war während der Ausstellung ein es find im ganzen gegen 2500 Zentner Eisen aufmontirt dienen aftronomisches Museum verbunden, in welchem auch der Laie *) Jeder Refraktor( Fernrohr mit Linsen) besteht aus zwei eine Reihe von Elektromotoren, von welchen derjenige, der die mancherlei Anregung und einen fleinen Einblick in die Haupttheilen, Objektiv und Ocular ; das Objektiv wird aus zwei Bewegung um die Deklinationsare veranlaßt, in einem der großen astronomische Welt erhielt. Hoffentlich bleibt dies erhalten und großen Glaslinsen gebildet, auf welche das Licht der fernen Entlastungsböcke angebracht ist, während die anderen im Innern dem Bublifum zugänglich; die Stadt Berlin würde sich vielleicht Gegenstände auffält; das durch sie entworfene Bild wird durch des Fundamentes untergebracht sind. ein Verdienst erwerben, wenn sie die Mittel zum Ausbau eines ein anderes Linsensystem, das Otular, betrachtet. Der hauptsächlichste Einwand, welchen man gegen die hier solchen Museums bewilligte. Bt.
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