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ollfrage werde es unter den Fraktionsgenoffen große Meien die nungsverschiedenheiten geben, er rechne jedoch darauf, daß die Hälfte der Fraktion mindestens für Verdreifachung der jeßigen Bölle stimmen werde.
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Die Geschäftsordnungs Kommission des Reichstags erklärte, daß das Mandat des Abg. Delbrüd burch deffen Ernennung zum außerordentlichen Professor nicht ergewah erloschen sei. nge vorg
Die Wahlprüfungs- Kommission erklärte nde Gabie Wahlen der Aba. v. Carlowis( Meißen ) und Ane gewähltoine( Met) für giltig.i rund 20
Das erste Verzeichniß der Betionen im Abgeord netenhause enthält deren mehrere Hunderte. Wir heben daraus Die lange Reihe der Betitionen von Lehrern hervor, welche b. b. biebie Vorlegung eines Schuldotations- und Pensionsgesetzes vermehrere angen. Die Betition der akademisch gebildeten Lehrer an hö Laffen, unberen Unterrichtsanstalten um Gleichstellung in Besoldung und bet Affatang mit den Richtern erster Instanz ist schon bekannt. glicher Endlich find sehr zahlreiche Petitionen von Beamten der Eisengefchloffbahnverwaltung um Gehaltserhöhung eingelaufen.
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Kommunales.
Man ift den Dieben, die in der Nacht zum Sonntag einen weiteren Diebstahl in der Wedderstraße ausführten, woselbst fie aus einem Stall 5 Enten, nachdem sie dieselben abgeschlachtet, geftoblen, bereits auf der Spur.
N. Eine Jagd auf Vogelfänger hielt am geftrigen Tage die Gensbarmen Schmidt und Peters in aufregendster Thätigkeit. Die erwähnten Beamten bemerkten auf den Köll nischen Wiesen an der Treptower Grenze vier verdächtige Individuen, die sich auf denselben in auffallendster Weise zu schaffen machten. Beim Erblicken der Beamten ergriffen die Verdächtigen die Flucht und sucht n durch Aufsuchung von Eisflächen die Verfolgung zu einer unmöglichen zu machen. Obwohl die Gensdarmen die Einholung der Flüchtlinge von verschiedenen Seiten und unbekümmert des Eises und des hohen Walles der Ringbahn, in Szene setten, wäre die Fests nahme der Flüchtigen unmöglich gewesen, wenn nicht ein plößlicher Bufall dem Entrinnen ein Biel gesezt hätte. Dem einen der Flüchtlinge ereilte das Geschic, daß er, als er seine Flucht über den Wiesengraben lenkte, auf dem Eise einbrach, und bis zur Brust in dem eisigen Wasser stand. Ehe er sich an das Ufer zu retten vermochte, hatte der Gensdarm Peters ihn schon gefaßt. Auf dem Polizei Büreau entpuppte fich der Verhaftete als der bekannte Taubenmarder B., der mit noch drei Ge noffen, welche große Vogelbauer bei fich führten und mit ihrem Fange auch glücklich entkamen, schon in aller Frühe auf den Vogelfang ausgezogen war.
a. Berhaftet. Gegen vier hiesige Speditionsfirmen find am 24. d. Mits., Vormittags zwischen 10-12 Uhr Betrügereien in erheblichem Umfange verübt worden. Bei diesen präs entitte ein junger Mann Frachtbriefe der Speditionsfirma verzeichneten Güter auf näher bezeichneten hiesigen Bahnhöfen für die Adreffaten in Empfang zu nehmen. Bugleich überreichte der Ueberbringer der Frachtbriefe Quittungen der Firma Kempermann, auf welche die obigen Firmen die Frachtbeträge von 254 M., 383 M., 176 M. und 156 M. anstandslos an die Boten auszahlten. Als diese Firmen sodann die Frachtgüter an den Bahnhöfen in Empfang nehmen wollten, da stellte sich heraus, daß diese Güter gar nicht da lagerten und daß sowohl Die Frachtbriefe als auch die Quittungen gefälscht waren. So wohl von den geschädigten Firmen als auch von der Firma Kempermann wurde der Verdacht der Thäterschaft auf einen früher bei K. beschäftigt gewesenen Komptoiristen gelenkt, welcher heut von der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft vorgeführt worden ist.
Eine Anzahl von Stadtverordneten sind, wie die Staatsb.- 8tg." berichtet, zusammengetreten, um gemeinsam die Polizei Derwaltung Schritte zu berathen, welche geeignet find, dem großen Nothtauſend ſtande in den Staditheilen Gesundbrunnen , Schönhauser und Das Rosenthaler Thor in Betreff der ganz unzureichenden Verkehrswege endlich ein Ende zu bereiten. So z. B. fehlt den Beuellen wohnern vor dem Schönhauser Thore die direkte Verbindung mit dem Bahnhofe Gesundbrunnen , obgleich in diefer Rich- Georg Kempermann mit der Ordre, die auf den Frachtbriefen tung die Schwedterstraße am Güterbahnhof der Nordbahn Schreiben vorüber bis in die unmittelbare Nähe des Bahnhofes, Gesundn der brunnen" führt. Hier legt sich jedoch ein Schlagbaum über hnehin die Straße, um hauptsächlich den Abfuhrwagen, die fich eine Straße Beit lang jene Gegend zu ihrer Entleerung ganz besonders tommen auserfeben hatten, den Weg zu sperren. Ebenso ift hier der Belaftun sogenannte Verlorene Weg", der schon vor 70 Jahren für gera den allgemeinen Gebrauch bergegeben war, jest für öffentliches ließlich Fuhrwesen gesperrt. Derselbe Rothstand macht sich auch für die Bewohner der im Norden von der Invalidenstraße gelegeEs noth nen Garten, Berg- und Ackerstraße geltend. Will man z. B. on hier aus nach der Keffelstraße gelangen, so muß man den weiten Umweg rach der Liesenstraße machen, die kurz vor dem Wedding in die Chauffeeftraße mündet, um in dieser denselben langen Weg wieder zurüdzugehen und so in die Reffelstraße logoa au gelangen. Die Durchlegung der Feldstraße würde dieses Berkehrshindernis hier ganz aufheben. Ebenso ermangeln die Bewohner dieser vervachlässigten Stadttheile noch ganz der Herstellung der schon lange projektirten Pferdebahnen. Die oben angeführten Stadtverordneten befchloffen daher, zur Be agesorbettigung dieser Nothstände bei den städtischen Behörden drin Der Min Bend vorstellig zu werden.
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Die zweite Hälfte der Erweiterungsbauten der
Regieregeler und Charlottenburger Wasserwerke wird im verbe. Deißen Sommer dem Bedürfnisse nach Waffer vollständig ge er Distugt werden kann. Es werden, wie bereits berichtet, 8 neue
Suni cr. fertiggestellt sein, so daß dann auch in einem sehr
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Bumpmaschinen, 5 in Tegel und 3 in Charlottenburg , aufge stellt werden. Allerdings dürften diese Werke bei der fortschreitenden Ausdehnung der Kanalisation nur etwa auf 3 bis arlament bereits jezt schon Vorbereitungen getroffen, neue Wafferwerke n die Jahre dem Bedürfnisse entsprechen.
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Obwohl nicht immer an den Abenden des Sonnabends, an welchen seit sechs Wochen die Sparkasse für Einlagen und
Westmi Suckzahlungen geöffnet ist, das Publikum von der neuen Ein Der verk richtung in großem Maßstabe Gebrauch macht, wird die letztere och fortbestehen, weil sie mit jeder Woche in weiteren Kreisen bekannt und anerkannt wird. Am Sonnabend, den 17. d. M., wurden schon 424 Einlagen im Betrage von 24473 Mart
eutenden und in angerichte
a. Einbruchsdiebstahl. Bei einem im Hause BrückenAllee Nr. 1 wohnhaften Bankier wurde in der Nacht vom 23. zum 24. b. Mts. in der im Parterre Geschoß belegenen Wohnung ein Einbruch verübt, wobei die Diebe Silbersachen und Kleidungsstücke im Werthe von über 2000 Mart ge stohlen haben. Unter den gestohlenen Sachen befindet sich ein aroßer filberner Aufsatz und eine filberne ovale Schale im Werthe von 1500 refp. 300 Mart, zwei chinesische filberne Löffel, ein neufilberner fleiner Leuchter, drei Winterüberzieher, ein Nerzpelz mit dunkelgrünem Ueberzug; in der Tasche des Belzes befand sich ein Abonnementsbillet zur Stadtbahn. Die Silbersachen standen in den Zimmern frei auf den Tischen, und die Thüren zu den Zimmern waren unverschlossen. Muthmaßlich sind die Diebe über die Vorgartenmauer gestiegen, sind dann auf die dafelbft befindliche Veranda gegangen und haben die Jaloufte eines Fensters hochgehoben, deffen Scheiben fie eindrückten und so fich Eingang verschafften. Den Rückweg scheinen sie auf demselben Wege genommen zu haben, denn auf der Vorgartenmauer wurden Blutspuren gefunden, die von Hand- Verlegungen durch Einschlagen der Fensterscheiben her rühren. Die Thäter sind bis jetzt noch nicht ermittelt.
Unsägliches Elend ist mit dem neuen Jahre über die Familie des Schuhmachers Jachmann, Reichenbergerſtr. 180 im Keller, hereingebrochen. Von den 8 Kindern des Jach mann'schen Ehepaares im Alter von 2-13 Jahren find in der Beit vom 10. bis 14. b. Mts. drei an der Diphteritis erkrankt, von denen eins in der elterlichen Wohnung starb, zwei nach
Don Ramm emacht, und fanden 163 Rückzahlungen im Betrage von 10 486 lofton im Mart statt. Es wurden 79 neue Bücher ausgegeben. Die dem Bethanien- Krankenhause gebracht wurden, dort aber auch weißen eue Kaffeneinrichtung ist mithin doch immer von etwa 500 Es wa Bersonen benutzt worden.
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Lokales.
Der in der Gr. Frankfurterstraße 6 wohnhafte Aroch nicht beiter Gustav Horn verunglückte am 23. d. Mits., Abends
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Uhr. in der Nähe seiner Wohnung dabei, als er einem vor ine Droschte gespannten Pferde, welches scheu geworden war und mit dem Gefährt in rasendem Galopp durchging, in die Bügel fiel und es auch zum Stehen brachte. H. hatte sich aber
Abgeordet diesem Bravourstück so erheblich an der rechten Hand vers on Fist, daß er nach Anlegung eines Nothverbandes nach dem
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Städtischen Krankenhause befördert werden mußte.
N. Ein Geflügeldiebstahl ist am Sonnabend bei einer
worden.
Die frechen Diebe haben daselbst aus einem ver
der furchtbaren Krankleit erlagen. Kurze Zeit darauf wurden noch zwei der Kinder von der bösartigen Krankheit befallen und mußten ebenfalls nach Bethanien geschafft werden. Von allen acht Kindern haben die unglücklichen Eltern also nur drei gesund behalten; drei find in wenigen Tagen gestorben und zwei ringen mit dem Tode. In Folge des Unglücks hat der Mann, welcher lungenkrank ist, auch noch die wenige Arbeit, die er bewältigen kann, verloren und die Familie ist in die furchtbarste Noth gerathen. Zwar hat der Reviervorstand die Jachmann'sche Wohnung bereits sorgfältig Desinfiziren laffen; allein. wer wollte es namentlich Eltern verdenken, wenn fie der tückischen Krankheit gegenüber ängstlich find und sich scheuen, dem Manne, dessen Familie so schwer davon heimgesucht ist, Arbeit zu geben? gefagt, groß und mildthätige Herzen fänden hier ein schönes Die Noth ist, wie
Fraktion ein der Kirchhofstraße 13 wohnenden Handelsfrau B. ausgeführt Feld, ihre Opferfreudigkeit zu bethätigen.. daß die loffenen Taubenschlag nicht weniger als 23 Tauben entwendet.
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Glanz aber verleiht diesem Raume nicht allein diesen Bau
Ein seltenes Ereigniß, alle Flußläufe und Seen weit und breit zugefroren ohne Schnee, veranlaßte am Sonntag
In der märchenhaften Einrichtungen dieses Raumes. Der äußere n weder der, noch etwas Anderes ist es, was den Fremden geradezu wenig Frauen; er hatte beren nur etwa achtzig, aber er
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Auf weichen Polstern, welche auf dem Fußboden unter Balmenzweigen ausgebreitet sind, da ruhen die schönsten Frauengestalten, welche sich die kühnste Phantasie nur vor tellen fann. Dort liegt eine Schöne in goldgestickten Gewändern, den Arm und die Schulter entblößt, den reizen ben kleinen Fuß in goldgeftickten Pantoffeln; ste stüßt träumerisch ihr Haupt. Vor ihr kniet eine Sklavin, welche ihr Geschichten erzählt, um ihr die Langeweile zu vertreiben, ober um ihre üppige Phantasie zu reizen, je nach dem Ge chmad und der Stimmung. Hinter ihr fizen zwei oder mit Brei Sklavinnen, ihr Rühlung zufächelnd, oder ihr von er fich Beit zu Zeit eine Schaale mit dem schönsten Obst anietend.
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Dort hinter der Säulenreihe promenirt eine andere
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inen filbernen Spiegel vorhalten, bamit sie sich unaufhör
uf einem Riffen sigend, ein Mädchen an einer Säule.
Kultur schon ein wenig profitirt hatte, mit verhältnißmäßig Wabfchid Ali begnügte sich, da er ja von europäischer war stolz darauf, die schönsten Damen Indiens in seinem Harem zu haben.
Inmitten dieses Saales fizt auf einem schön gepolfterten Riffen, das schöner, breiter und weicher ist, als alle eine Frau, welche gegenwärtig die Favoritin, die Hauptübrigen, das deshalb auch den Namen, Throntiffen" führt, schönen, sehr edlen und sehr stolzen Bügen, freilich nicht dame des Harems, ist. Sie ist eine üppige Dame mit sehr mehr jung, wie ihre Genoffinnen. Sie ist die älteste Dame mehr jung, wie ihre Genoffinnen. Sie ist die älteste Dame des Harems; allein noch weiß sie zu fesseln. Wehe ihr, wenn eine Beit tommt, wo der Rönig feinen Geschmac mehr an ihr findet. In diesem Falle entledigen fich die hohen Herren ihrer Frauen, und zwar in einer Weise, von find dann einfach verschwunden. welcher die Welt nichts erfährt. Die Damen des Harems
Man meint, daß es zur Aufgabe der Eunuchen gehört, alt werden.
eine Maffen- Auswanderung der Berliner Schlittschuhläufer Schon am Oberbaum genoß man das freudige Schauspiel der ven Läufern belebten breiten Spree, Bei der Brücke der Ver bindungsbahn ist der Strom noch offen, dahinter aber geht die Bahn bis Sadowa bei Köpenid. Auf dem Rummelsburger See ist die Eisernte im vollen Gange, es wird mit Pflügen geschnitten. Zwischen Rummelsburg , Stralau und Treptow schwärmten die Schlittschuhläufer wie die Bienen, vor Wald schlößchen faßen die Menschen wie im Sommer. Dahinter be ginnen die Fabriken mit ihren das Eis zermürbenden Aude flüffen. Die Bahn geht deshalb immer linter Hand weiter. Bei Waller's Weißfärberei hält man einen Fährgraben offen, den man umgeht. Bei Wilhelminenhof benußt man zur Vor ficht den Treidelsteg etwa 50 Schritt, dann geht es glatt über die Wiesen nach Sedan, Dftend und Sadowa. Hier schnallt man ab, denn Spindler's Abflüffe haben Loch an Loch in das Eis gefreffen. Hinter Köpenick schnallt man wieder an und läuft nun rechts und links glatt so weit man will. Zwischen Köpenick und dem Müggelsee ist das Eis glashart und spiegelflar, bars unter steht man die Fische spielen. Vor Bad Bellevue am Müggelsee wimmelte es am Sonntag von Menschen. Man nahm hier Eisbahngeld, mit welchem Recht, ist unerfindlich. Ueber den riefigen See nach Rahnsdorf hinüberzufliegen, ist ein Hochgenuß. Jm warmen Krug hinter Rahnsdorf , einem stattlichen, herrenhausartigem Gebäude, bekommt man gute, preiswerthe Verpflegung. Von hier geht es in den Dämerig see nach Ertner. Wer weiter will, läuft über den Flaten- und Kalfsee nach den Kaltbergen. Oder man wendet sich vom neuen Krug durch den Gosener Graben in den Seddin- und langen See nach Grünau . Am besten fährt man zu einer großen Partie mit der Bahn bis Köpenick und wendet sich von hier entweder in die Spree oder die Dahme. Die von der Fischern herausgehauenen mächtigen Eisblöcke zeigen, was für Kernets die Seen bedeckt. Von Vormittags halb 11 Uhr bis SonnenUntergang lann man hier bequem seine acht Meilen ins Land hineinlaufen.
g. Unsere Taschendiebe scheinen einige ihrer Mitglieder nach der Rouffeau- Insel entfendet zu haben, wo sich ihnen bei der koloffalen Menge von Menschen und den sich bildenden Knäueln ein ergiebiges Operationsfeld bietet. Mehrere Schitt schuhläufer machten gestern Nachmittag auf der Eisbahn der Rousseau- Insel einen ca. 16 Jahre alten jungen Mann auf seine goldene Uhrkette aufmerksam, welche ihm lose aus der Tasche hing. Er machte nun die Entdeckung, daß zwar die Uhr noch in der Weste stak, von der Kette aber ein Stück ab geschnitten worden war. Der junge Mann entsann sich dann auch, von einem Läufer angerannt zu sein, der ihn beim gemeinschaftlichen Fall umfaßt hatte. Daffelbe Manöver, welches die Taschendiebe durch das Anrempeln" auf der Straße sc zur Beraubung von Personen ausführen, scheinen ste demnach auch auf dem Eise zu beobachten, wo es weniger auffällt, da Derartige Karambolagen hier nicht zu den Seltenheiten gehören. Jedenfalls dient der mitgetheilte Fall unseren Schlittschuhläu ferinnen und Schlittschuhläufern zur Vorsicht.
g. Ein lauter Knall rief gestern Nachmittag auf dem Schloßplag einen größeren Auflauf hervor. Ein Laternen anfteder hatte eine der auf dem Schloßplage neu aufgestellten Regeneratiobrenner- Laternen, auf einer langen Leiter stehend, gereinigt und wollte mit einem Streichholz probiren, ob das Gas nicht eingefroren sei, als es plöglich vor seinen Augen hell aufflammte und die Detonation erfolgte. Anscheinend war Gas ausgetreten, welches fich durch die Flamme des Streich hölzchens entzündet hatte. Nicht viel hätte gefehlt, und Der Laternenansteder wäre vor Schreck von der Leiter ge fallen.
g. Die Vogelwiese", welche im vergangenen Jahre auf dem Terrain des alten Berliner Viehmarktes in der Brunnen ftraße abgehalten wurde, wird in diesem Jahre ihre Auf erstehung in der Pionierstraße, und zwar auf jenem ausge behnten Romplex feiern, auf dem sich gegenwärtig die schwedische Etsbahn befindet. Die Hasenhaide würde hierdurch eine noch stärkere Frequenz erfahren.
Belle- Alliance- Theater. Die Aufführungen des Schön than'schen Schwantes Der Raub der Sabinerinnen" finden Ende dieser Woche ihren Abschluß, trozdem derselbe noch am Sonntag ein fast ausverkauftes Haus erzielte und das Publi Tum allabendlich in die heiterste Stimmung verseßt.
Gerichts- Zeitung.
Nürnberg . Ein Ober- Amtsrichter auf der Anklagebant Die Meineidsprozesse find leider in den Schwurgerichtsfeffionen etwas Alltägliches. Aber daß ein Oberamtsrichter, zu deffen weisen und Eide abzunehmen, selbst wegen Meineid prozefftrt Berufspflichten es gehört, auf die Heiligkeit des Eides hinzuwird, das ist wie der Staatsanwalt bemerkte ,, etwas Neues unter der Sonne ".
-
Oberamtsrichter Müller von Hersbrud, 59 Jahre alt, ein stattlicher, elegant auftretender Herr, war es, der in GemeinBock, die Anklagebank einnehmen mußte. schaft mit einem Bauern, dem sechzigjährigen Johann Christoph
dem Eunuchen. Sie näherte sich der Gebieterin. Mädchen, begleitet von ihren Sklavinnen und geführt von
Nuna, die jüngste der königlichen Gemrhlinnen!" ftellte sie der Eunuch vor.
Nuna trug die Kleidung, welche im Großen und Ganzen alle Harems- Damen trugen, nur hatte sie die Ent blößung vermieden, welche viele derselben wählten, um einen Eindruck auf ihren föniglichen Gemahl zu machen.
Die weiten Hosen von Goldstoff fielen bauschig bis ein breites, golbenes Gürtelband hielt fie um die Taille über die Fußknöchel, wo sie festgebunden waren, herab; fest und hing in reich mit Juwelen besetzten Quasten auf die Knie herab.
Die Favoritin betrachtete Nuna, die ihre Augen be scheiden und schüchtern niederschlug und die Hände über die Bruft kreuzte, einige Minuten mit Aufmerksamkeit, dann winfte sie ihr, auf dem Riffen neben ihr Platz zu nehmen.
Teinen Siem Gehen unterstügen, und welche ihr von Zeit zu Zeit dafür zu sorgen, daß die Frauen des Harems nicht allzu felten ertheilt. Frauengem überzeugt, daß sie schön sei. Träumerisch lehnt dort, Det ein wete Seufzer entringen sich ihrer Brust, ihre schönen,
an erften
orfäulen
der Mitte
wärmerischen Augen richten sich sehnsüchtig in die Ferne. ist nicht schwer zu errathen, diese Gefangene des golde= Ves Käfigs sehnt sich nach Freiheit.
Diese Unglücklichen haben oft nie ein Feld gesehen,
Die übrigen Frauen betrachteten die Favoritin wie eine Art höheres Wesen.
Mehrere derselben saßen oder standen in ihrer Nähe und lauschten ihren Worten, wie die Kinder denen der
Eltern.
it fryftallte einen Garten unter freiem Himmel. Sie freuen sich regeln, namentlich in Bezug darauf, wie sie sich zu beneh
Ten find me nthümlichen
refchliffenen
aber
er Blumen, welche ihnen ihre Stiavinnen reichen, aber sie iffen nicht, wie und wo sie gewachsen, sie wissen vielleicht um, auf welche Weise Blumen entstehen.
Diefer Raum ist der gemeinschaftliche VersammlungsBemälde Matz der Harems- Damen, in welchem sie sich ergehen, wenn
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gearbeitet;
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ibre breiten
Feenpalaf
eben Besuch des Königs erwarten.
Bon hier aus thren verschiedene Thüren, welche allerdings nur durch Sortieren gebildet find, und welche sich zwischen den Mar Pieser Thüren führt in einen Gang, auf welchen die Ge= ächer der betreffenden Damen münden.
Sie ertheilte ihnen Rathschläge und Verhaltungsmaß
men hätten, falls der König ihnen einmal das ominöse Taschentuch zuwerfen sollte.
Eine Anzahl Eunuchen stand zu ihrem Dienst in der Nähe bereit.
" Herrin", sagte einer derselben, sich vor ihr auf ein Anie nieberlassenb, befehlen Sie, daß vor der Prozession Ihnen die neue Harems- Dame vorgestellt werde?"
breiten. orfäulen befinden, in die Gemächer der Einzelnen. Jede gebieterischen Handbewegung.
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Ich will fie fehen," erklärte die Favoritin mit einer Der Eunuch entfernte fich und verschwand hinter einer der Portieren und nach einer Weile trat durch dieselbe ein
Das ist eine Auszeichnung, welche die Favoritin nur
Nuna folgte dem Winke, und nun bedeutete bie Favoritin durch eine Handbewegung allen übrigen Harems Damen fich zu entfernen. Auf die beiden Eunuchen, welche neben den beiden Frauen stehen blieben, hatte dieser Be fehl keinen Bezug. Die Eunuchen haben nicht nur das Recht, fondern auch die Pflicht, jeder Unterredung zuzu hören.
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Man hat mir erzählt," begann die Favoritin, daß Sie von dem Schreden frank geworden sind. Es ist kein Wunder! Ich hörte, daß Sie in der größten Gefahr schwebten, von dem wüthenden Tiger zerrissen zu werden; um so mehr freue ich mich, Sie wieder hergestellt zu fehen."
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Nuna seufzte tief. Ich schwebte in Lebensgefahr," sagte fie. Ein Jüngling rettete mein Leben. Der Mann, welchen ich liebe!"
Unglückliche!" rief die Favoritin entfeht; fprechen Sie das Wort lieben" nicht anders aus, als in Bezug auf den König, dessen Gattin Sie find." ( Fortsetzung folgt.)