Aufnahme ihre Durchschnittsdividende während zehn Jahren machen. nur auf etwas über 2 pCt. Bigen Gen eiftliche Dre ung der Lag befähigt und und mehr e Maß heral Abg. Schmieding spricht fich für eine Revision der itgewährung Bölle auf alle Bergwerksprodukte aus, befürwortet eine Res blen, und w und pfänd form der Bergwerkssteuer, die in ihrer gegenwärtigen Höhe rund von 2 pet. des Bruttoertrages zu start auf die Bergwerts en laffen? befizer drücke, beklagt den wiederholt eingetretenen Waggon­en v. Schali Sie einen angel und spricht die Hoffnung aus, daß die Kanalvorlage Sie einen baldigft wieder dem Landtage vorgelegt werden möge. Sie die Gef fild Abg. Gärtner bespricht das unbefriedigende Ergebniß denselben der Hüttenverwaltung, deffen Ursache die Regierung in dem Freuen. G Rückgange der Bleipreise suche. Wäre dem so, so müßte doch die Produktion der fiskalischen Bleibergwerke wenigstens nicht erhöht werden, was aber gleichwohl im nächsten Etat in Aus­sicht genommen sei. Gerade diese Ueberproduktion habe den udaang der Bleipreise verschuldet.

Regierungskommiffar, Geh. Rath Freund erwidert, daß der Etatsanschlag mit äußerster Vorsicht veranschlagt, und auch die Zunahme der Kohlenförderung nicht zu hoch bemeffen sei, Jumal die Zunahme im laufenden Jahre den Voranschlag er­heblich überschritten habe.

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Geb. Rath Freund erklärt auch diesen Vorwurf gegen die Verwaltung als ungerechtfertigt. Namentlich im Oberharze muffe die Bleiproduktion der fiskalischen Bleiersbergwerke fort gelegt werden, wolle man nicht die dortigen zahlreichen Ar­beiter geradezu um Lohn und Brod bringen.

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ein abschreckendes Berrbild des ewig Weiblichen." Wenn fich das wirklich so verhält, wäre es gewiß ein trauriges Beichen für den Geschmack des Berliner Publikums, aber es mag ja wohl sein, daß in solchen Etablissements für gewöhnlich nicht nur ,, Damen " engagirt werden, deren Toiletten und Brillanten man in spal tenlangen Artikeln besingen kann, wofür namentlich der ,, Börsen­Courter" bekanntlich eine ungemeine Vorliebe hat. Weshalb aber verwenden die edlen Blätter nicht auch einen fleinen Theil ihrer fittlichen Entrüstung auf die bereits erwähnten Wiener Cafés"? Hat der Börsen Courier" und die Ber­ liner Beitung" feinen Berichterstatter, der sich einmal in ge­wiffe Cafés in der Leipziger und Friedrichstraße wagt? Er hat dort gewiß nicht nöthig, eine gewundene Holztreppe" hinabzusteigen, auf welcher er bei dem herrschenden Glatteis vielleicht noch sein tostbares Leben einer Gefahr aussetzt! Viel­leicht macht er dort die Beobachtung, daß die Damen in diesen goldstrogenden, hellerleuchteten Sälen auch aerade nicht bis unter bie Dhrläppchen zuge= auch knöpft find, daß hier die Schminke durch­aus nicht gespart ist, und daß man hier auch mehr angetuschte wie echte Augenbrauen zu sehen bekommt. Allerdings verkehrt dort das Groß der Leser des Börsen- Kourter" und anderer Blätter ähnlicher Observanz, und man hütet sich aus nahe liegenden Gründen, der dort verkehrenden Gesellschaft etwas näher auf die Finger zu sehen. Wenn man in Sittlichkeit machen will, so sucht man sich andere Lokale und andere Ge sellschaftsklaffen aus. Geradezu klassisch ist der Schluß jener Traden: Welch' eine Anschauung von Berliner Geschmac und Geftttung aber muß ein Fremder bekommen, der sich in die Bierdunst- und Tabake qualm Atmosphäre so zügel­lofer Cafè Chantant Baracken hineinverirrt?!" Also bas ist Die Hauptforge? Unseretwegen mag ein Fremder, ,, der einen Sof und eine überschreitet gewundene Holztreppe" hinabklettert, um sich zu amüsiren, Denken was er will; diese Sorte von Fremden, die Bier dunst und Tabalequalm- Atmosphäre und zügellose Café, Chantant- Baracken" gefliffentlich aufsucht, wird dem Berliner Renommee teinen Abbruch thun, viel verderblicher find in bieser Beziehung Schilderungen unseres öffentlichen Lebens, die durchaus unzutreffend find. Der Hauptstrom der Fremden, an deren Meinung dem Börsen Kourier" und der Berliner Beitung" so viel gelegen au sein scheint, geht gewig in die glänzenden Cafe's in der Friedrich- und Leipziger- Straße , und ob man fich über das dortige Leben und Treiben wundert, das ift den edlen Blättern ganz egal.

Abg. Büchtemann: Aus welchen Gründen Bergverwaltung die Silbererzproduktion namentlich in den barsbergwerfen fo enorm erhöht, und ist dies auf die Dauer durchführbar? ueber diese Frage würde mir Auskunft in der Kommission sehr erwünscht sein. Mit dem Vorrebner stimme ich darin überein, daß unsere gesammte withschaftliche Pro­buttion nicht im Aufschwung, sondern eher im Rüdgang be­griffen ist. Der erhöhte Konsum der Vorjahre hat anderen Gründen seine Entstehung verdankt als den erhöhten Böllen , und daß eine weitere Erhöhung der Bölle den ersehnten Pro buttione aufschwung bringen werde, bestreiten wir auf das Ent fchiedenste. Die Thronrede geht von ganz unrichtigen Vor­auslegungen aus( Oho! rechts), wenn fie die Landwirthschaft im Gegenfag zur Industrie als besonders leidend darstellt. Die Unterstützung einer Branche durch den Staat zieht immer mehr die Inanspruchnahme des Staates seitens anderer Bran Arbeitslichen nach sich, und gegen dieses System müssen wir immer und immer wieder protestiren.

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Minifter Maybach: An der Ueberproduktion ist die Regierung nicht schuld; der Besteuerungsmodus erklärt sich da durch, daß seiner Beit der Staat ein Regal aufgegeben und den Privaten zur Ausbeutung überlassen hat; an fich entspricht er allerdings den Bedürfnissen des Bergbaues nicht mehr. iche with Bezüglich der Beschaffung der Vorfluth namentlich für die Bergwerke im Ruhrkohlenrevier find die Verhandlungen über eine Vorlage zwischen den Refforts im Gange.

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Abg. Frhr. v. Minnigerode: Den Ausführungen und des Abg. Büchtemann ftelle ich die Behauptung gegenüber, daß fchiefbein unsere gesammte Industrie durch die Schutzölle gestärkt in die lints) ang Krista eingetreten ist. Das eigentliche Fundament der Klagen dem Bra bleibt die Nothlage der Landwirthschaft; die mißliche Lage

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in der Montanindustrie ist damit nicht ohne Weiteres ver gleichbar.

Abg. Wagner( Dfthavelland): An dem Sturz des Silbers vom Thron und an seiner fortschreitenden Ents

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lich die reue deutsche Reichswährung und die neue Währungs­politit schuld.

Abg. Ridert freut sich, durch einzelne Ausführungen bes Abg. v. Minnigerode sympathisch berührt zu sein. Wir find mit dem Minister und v. Minnigerode der Meinung, daß die Ueberproduktion die Schuld an dem Niedergange mancher

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fr. In der Straffache gegen den Arbeiter Düring und Gen. wegen verleumderischer Beleidigung der Kgl. Cha­tité und des Schreibers Schelzig mittelst der Presse ist nun­mehr die Hauptverhandlung angeordnet worden. Der Termin findet am 21. Februar, Vormittag 934 Uhr vor der II. Straf tammer in Moabit statt. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Weichert, während die Vertheidigung Rechtsanwalt Raphaël führt. Da der Vertheidiger den Beweis der Wahrheit antreten will, wäre es von großer Wichtigkeit, wenn fich solche Personen, die jemals im Aufnahme- Bureau der Charité eine schlechte Be handlung erfahren haben, dem Rechtsanwalt Raphael, Rönig­ftraße 69 Mittheilung machen, um event als Beugen geladen werden zu können.

a. Eine sehr bedentende gegen eine hiefige Firma verübte Defraudation beschäftigt seit einigen Wochen die hiefige Kriminalpolizei, worüber wir folgendes erfahren: An­fang Januar cr. schickte eine hieftae Firma an eine Firma in Warschau einen eingeschriebenen Brief, enthaltend 242 russische Bollfoupons, welche in englischer Goldwährung( Pid. Sterl.) ausgestellt find, im Betrage von ca. 12000 Mart. Als nach der Ankunft des Briefes in Warschau dieser von dem Adressaten geöffnet wurde, fanden sich darin nur 83 Bolltoupons vor,

h, v. großer Erwerbszweige ist. Dagegen fann aber unmöglich ein während 159 Roupons fehlten, und zwar 59 Koupons zu Schutzoll ein Heilmittel sein; im Gegentheil, er reist fünftlich afer, au vermehrter Produktion an. Der Landwirthschaft wird man one Dieluf auch nicht durch Schutzölle aufhelfen können.

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Abg Boediter bittet die Regierung um die thunlichste Beschleunigung der Kanalvorlage.

Die Diskussion wird geschlossen und die Einnahme ge= nehmigt, desgl. von den Ausgaben die Betriebskosten der Berg­und Hüttenwerte ohne Debatte.

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Beim Kapitel Salzwerte" macht Abg. Büchte mann auf den Widerspruch aufmerksam, der darin liege, daß die Regierung einerseits den Konventionen beitrete, welche den Breis der Kalifalze zu erhöhen bezweckten, und andererseits bauliche Neuanlagen in Aussicht nehme, welche die Förderung Steigern und die Durchschnittspreise wieder herunterdrücken müsten.

Bom Regierungstische wird erwidert, daß die beabsichtigte Neuanlage eines Förderschachtes mit einer Mehrförderung nicht in Busammenhang stehe.

Das Kapitel wird genehmigt, desgl. ohne Debatte die #brigen Pofitionen dieses Spezialetats, ebenso der Etat des auswärtigen Ministeriums.

Es folgt der Etat des Finanzministerium 8. Nach einer kurzen Diskussion wird der Etat des Finanz ministeriums exkl. der der Budgetkommission überwiesenen Rapitel bewilligt.

1,5 Pfd. Sterling und 100 Koupons zu 2,10 Pfd. Sterling, zusammen ca. 6000 Mart. Der Aoreffat stellte sofort fest, daß das auf dem Berliner Bostamt vermerkte Briefgewicht: 33 gr. mit dem Gewicht des Briefes nach seiner Ankunft überein­stimmte, und daß somit während der Beförderung des Briefes eine Beraubung desselben nicht geschehen sein konnte. Tem hiesigen Absender wurde das Kouvert zurückgeschickt, und dieser machte von dem Verlust der hiesigen Kriminalpolizei eine An­zeige. Es wurde nun ermittelt, daß, nachdem von einem An­gestellten der hiesigen Firma die Bollfoupons in zwei Badeten mit 159 Roupons und mit 83 Koupons dem Briefe an den Adresaten in Warschau beigefügt worden, der Bote der Firma den offenen Brief an fich nahm, denselben schloß und mit fünf Siegeln verfab. Sodann trug dieser Bote den Brief zu dem Postamt, woselbst der Poftamtvorsteher selbst sofort den Brief abwog und darauf das Gewicht von 33 gr. vermerkte. Bu dieser Beit hat fich also in dem Briefe nur das eine Badet mit 83 Kupons befunden, da, wenn sich noch die beiden Badete mit sämmtlichen Kupons darin befunden hätten, der Brief über 45 Gramm hätte wiegen und mit 1 Mark hätte frankirt sein müssen, während er thatsächlich bei der Post nur mit vier 20- Pfennig Maiken beklebt, also mit 80 Bf. frantirt - was einem Gewicht von 33 Sr. entsprach aufgegeben worden war. Der Verdacht richtete sich demzufolge gegen den Komtoirboten, welcher den Brief verstegelt und zur Boft ge tragen hat, daß dieser entweder vor dem Verstegeln das Balet mit den 159 Kupons an fich genommen oder daß er auf dem Wege zur Post drei der Siegel erbrochen, das Batet mit den 159 Rupons herausgenommen und den Brief mit einem heim Itch angefertigten Firmenftegel von Neuem wieder versiegelt bat. Für die lettere Annahme spricht der Umstand, daß drei Siegel auf dem Briefe ersichtlich zweimal aufgetragen find. Der Bote, welcher bestreitet, die fehlenden Koupons fich ange­eignet zu haben, ist von der Kriminalpolizei feftgenommen wor den. Zweifellos ist, daß die fehlenden Bolltoupons hier, in Berlin , entwendet und wahrscheinlich von hier aus in den Ver­fehr gebracht worden find. Es ist deshalb sehr wünschens werth, daß hiesige oder auswärtige Bankiers resp. sonstige Raufleute, welche in den legten Wochen rufftiche Bolltoupons ber beschriebenen Art( zu 1,5 Bf. St. und zu 2,10 Bf. St.) in Bahlung erhalten oder angetauft haben, darüber bei der Kriminalpolizei Anzeigen erstatten.

Schluß 3 Uhr. Nächste Sigung Mitwoch 11 Uhr ( Antrag v. Quene, betr. das Kommunalsteuergeset, Antrag Letocha, betr. die Schiffbarmachung der Dder u. s. w., Kleinere Borlagen).

Lokales.

cr. Den Aufenthalt in Berliner Tingeltangeln" fchildert der Berl. Börs. Cour." in einer seiner legten Nummern, und gestern betet die Beil. Btg.", die in den meisten Bes sinhungen auch nicht höher steht als der Moniteur aller schlüpf: rigen Theatergeschichten, das Beug getreulich nach und findet das Bild, welches von diesen Lokalen der Refidenz entworfen wird, außerdem auch noch treffend. Ueber den Werth oder Unwerth von Café chantants wollen wir hier nicht streiten, wir wundern uns nur über die seltsamen Anfälle von Silt­lichkeit jener Blätter, denen doch sonst keine Klatsch- und Standalgeschichte zu, pitant" genug ist, um sie ihren sensations­bedürftigen Lefern auftischen zu können. Wir kennen leider die Berliner Tingeltangel aus eigener Erfahrung zu wenig, um ein endgiltiges Urtheil über diese Kunstinstitute abgeben zu tönnen, wenn es in denselben aber so zugeht, wie es der Bes richterstatter des ,, B. B. C." schildert, so mußten es ja min destens eben solche Brutstätten des Obstönen und der Brostitution fein wie gewiffe Cafés, in welchen hauptsächlich Herren ver tehren, die mit ausgezeichnetem Wohlgefallen die Geschichten des Börf. Cour." und der Berl. 3tg." lesen. Um zu diesen Cafés, die freilich in den glänzendsten Straßen der Reichshauptstadt dunklen Hof zu überschreiten, man tritt direkt von dem elektrisch beleuchteten Asphaltpflaster durch hohe Glasportale in diefelben ein, ein bertalischer Bortier flößt dem Baghaften Ruth, Dem Raubluftigen jedoch gerechte Besorgniß ein. Und welcher Aranz von edlen, züchtigen Jungfrauen ist hier gewöhnlich ver­fammelt! In den Tingeltangein dagegen auß es nach dem B. B.-C." ganz schrecklich sein, man höre nur, wie er die Sängerinnen dafelbft beschreibt: Auf dem Podium haben Die angepriesenen Damen- Spezialitäten" Plaz genommen, ungefähr ein halbes Dugend von Frauenspersonen gewöhn lichster Art. In ihren stark dekolletiten, knapp bis zum Knie reichenden verblickenen Sammet und grellfarbigen Atlas­fleidern, mit den schminkeverschmierten Bügen, auf denen das Lafter seine Spuren hinterlassen hat, den schwarzummalten Mugen und dem stereotypen frechen Lächeln erscheinen sie wie

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zu ergreifen, der fich thm aber wieder entwand, worauf er den Schröter fefthielt und gegen das Haus schleuderte, so daß er zu Boden fiel und einen Armbruch erlitt. Auf die Anzeige bes Herbst wurde am folgenden Tage im Asyl recherchirt und in dem rohen Menschen der Schloffer Schüß ermittelt. Ders selbe ist gestern wegen der Körperverlegung zur Haft gebracht worden.

N. Ungenügende Treppenbeleuchtung hat vorgestern Abend in einem Hause der Stralauerstraße wieder einen Uns glücksfall herbeigeführt. Ein in dem fraglichen Hause wohnen­der Tischler Weber trat beim Treppenheruntergehen fehl und stürzte so unglücklich die Treppenstufen herab, daß er neben einer Kopfwunde auch anscheinend schwere innere Verlegungen erlitt. Der Verunglüdte mußte nach einem Krankenhause ge­schafft werden.

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Polizeibericht. Am 25. d. M, Abends, wollte ein Unteroffizier in der Chauffeestraße einen Pferdebahnwagen von der unrechten Seite besteigen, trat hierbei fehl und wurde von einem entgegenkommenden Pferdebabnwagen erfaßt und so gequetscht, daß er einen Bruch eines Schlüffelbeines erlitt. Er wurde mittelst Droschke nach dem Garnison - Lazareth ge bracht. Am 26. d. M., Mittags, entstand in dem rechten Seitenflügel des Hauses Dranienstraße 62 dadurch Feuer, daß Maschinenöl, welches in einem Binkeimer über einem eisernen Dfen aufgethaut werden sollte, bierbei überkochte und in Brand gerieth. Das Feuer griff so schnell um sich und gewann soche Ausdehnung, daß zwei Etagen ausbrannten und die Feuer wehr über eine Stunde in Thätigkeit war. Am Nachmit tage deffelben Tages waren beim Aufthauen von Klosetröhren in einer Wohnung des Hauses Königgräßerstraße 40 durch die Dabei benutte Laterne die Röhrenkleidung und demnächst in der Nähe stehende Möbel in Brand gerathen. Das Feuer wurde in furzer Zeit gelöscht. Um dieselbe Zeit wurde der Reftaurateur Tiege in der Brüdenstraße von einem Omnibus überfahren und dabei so schwer verlegt, daß er nach dem städtischen Stran fenhause im Friedrichshain gebracht werden mußte.- An Demselben Tage Abends fiel der Tischler Weber in dem Hause Straulauerstr. 42 aus Unvorsichtigkeit von der Treppe und er litt dabei so schwere Verlegungen am Kopfe, daß er in die Um dieselbe Belt Charité aufgenommen werden mußte. wurden in der Wohnung des Schriftsezers Miers, Scharren straße Nr. 13, die Ehefrau desselben todt auf dem Bette lie­gend, und deren 3 jährige Nichte, sowie die zum Besuch an wesende 66 Jahre alte Wittwe Gräuert mit ihrem 34 Jahre alten Sohn bewußtlos auf den Dielen liegend vorgefunden. Nach Ausspruch des hinzugezogenen Arztes scheint Vergiftung durch Kohlendunst vorzuliegen.

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Gerichts- Zeitung.

Wegen Gewerbesteuer- Nebertretung durch unbe fugten Billethandel hatte sich heute der jeßige Inspektor, frühere Kastellan des Deutschen Theaters A. Sachse vor der 96. Abtheilung des hieftgen Schöffengerichts zu verantworten. Der Angeklagte ist von einigen Theaterbillethändlern denunzirt worden, ohne Anmeldung zur und Zahlung der Gewerbesteuer einen Handel mit Theaterbillets betrieben zu haben. Er räumt auch ein, entweder im Auftrage feines Kassirers oder einzelner Privatpersonen Billets zum Deutschen Theater zum Kaffenpreise verkauft zu haben, stellt aber entschieden in Abrede, daß er das burch den Gewerbebetrieb eines Billethändlers ausgeübt habe. Auf den Antrag des Rechtsanwalts Dr. Salomon wurden der Theaterdirektor L'Arronge und der Theaterkaffirer Schiff vernommen. Beide bekundeten, daß es zu den Funktionen des Theaterkaftellans gehört, für durchreisende Fremde Bestellun gen auf Billets entgegenzunehmen und auszuführen, wenn die Kaffe bereits geschloffen sei. Andererseits besorgt der Kastellan auch Mittags nach 12 Uhr, wenn sich übersehen läßt, welche von den reservirten Billets nicht abgeholt find, solche für die ienigen Theaterbesucher, welche mangels guter Bläße auf die­selben besonders reflektiren. Endlich komme es auch Abends, nach Schluß der Kaffe, vor, daß der Kastellan noch einige Billets zum Verkauf an etwa noch erscheinende Nachzügler erhalte. Beiden Beugen ist bisher ein Ueberschreiten dieser Inftruktionen seitens des Angeklagten nie bekannt geworden. Der Gerichtshof erkannte hiernach in Uebereinstimmung mit den Anträgen des Amtsanwalts und des Vertheidigers auf Freisprechung des Angeklagten.

Gegen den verantwortlichen Redakteur der Ger mania", Hermann Abels, wurde heute vor der zweiten Straf­kammer hiesigen Landgerichts I. eine Anklage wegen Beleidi gung des Landraths Franz zu Worbis verhandelt. In einer Korrespondenz aus dem Eichsfelde vom 11. Mat v. J., abges druckt in Nr. 111 des genannten Blattes vom 14. def. Mis., wurde berichtet, daß der Landrath dem Kaplan Dr. Wiehe, die Ausübung jeder Amtshandlung verboten habe, weil der selbe nur in einem Institut in Rom ausgebildet sei, daß aber nach einem Besuch des Dr. Wiehe der Herr Kultusminister die sofortige Remedur veranlagt hat. Im Anschluß an diese Mittheilung wurde das Verfahren des Landraths als ein im Ueb.reifer begangener grober Mißgriff bezeichnet, der mit einem sogenannten Jrrihum" gedeckt werden soll. Durch diesen Vors wurf fühlte sich der Landrath Franz beleidigt, auf deffen Straf antrag die obige Anklage erhoben worden ist. Der Ange flagte juchte aus dem übrigen Inhalts des Artikels feine Behauptung zu rechtfertigen, daß die Spige desselben fich gegen die Staatsregierung, speziell gegen den Herrn Kultusminister, richte, Da in fatholischen Gegenden Landräthe angestellt werden, Die Dom Ratholizis mus teine blaffe Ahnung haben. Staatsanwalt Weichert beantragte 50 Mart eventuell 5 Tage Haft, während Rechtsanwalt Modler für den Angeklagten den Schutz des§ 193 Str.-G. B. in Anspruch nahm. Der Ge richtshof verurtheilte den Angeklagten nach dem Antrage des Staatsanwalts, indem er die Spiße des Artikels als gegen den Landrath Frank mitgerichtet erachtete und der Preffe im All­gemeinen den Schuß des§ 193 nicht zubilligte. Vorliegend gehe aber die Beleidigung auch aus der hämischen Form hervor.

g. Ein schlaues Manöver hat vorgestern ein Bauer auß­geführt, um eine Quantität Kartoffeln theuer abzulegen. An der Küchenthür der Wohnung des Kaufmanns H. in der Wall­nertheaterſtraße wurde vorgestern Stachmittag gelingelt, und der Subjette einen Schlag mit einem Hammer te von einem

als das Dienstmädchen öffnete, stand draußen ein Mann mit zwei Säcken Kartoffeln, welcher das Mädchen mit den Worten anredete: Ich bringe hier die Kartoffeln." Das Mädchen mußte aber von einer derartigen Bestellung ebensowenig wie die nur allein anwesende Erzieherin und als sie beide dies dem Manne mittheilten, erwiderte dieser: Ich werde von Frau ., der Mutter des Herrn H., gefchidt." Die Erzieherin H., schenkte nun den Worten Glauben und bezahlte auch den ihr allerdings etwas hoch erschienenen Preis von 10 Mart. Später allerdings etwas hoch erschienenen Preis von 10 Mart. Später stellte es fich heraus, daß man es mit einem Betrüger zu thun batte. Denn die Mutter des Herrn H. hatte weder einen Mann mit Kartoffeln abgeschickt, noch repräsentirten dieselben den geforderten Betrag; der Werth der Kartoffeln stellt sich auf höchftens 4 Mart 50 Pf. Anscheinend ist der Schwindler eine Person, welche mit den Familienverhältnissen des Herrn H. vertraut ist und dem auch die momentane Abwesenheit des Ehepaars bekannt war.

a. Ein Art der brutalften Rohheit wurde vorgestern von einem Manne gegen einen 13/ 2jährigen Knaben verübt. Am 25. b. M. Abende tam den beiden Knaben Herbst und Schröter vor dem Hause Friedensstraße 47a ein Mann ent gegen, der nach dem Asyl für Obdachlose gehen wollte. Bei der Annäherung der Knaben versuchte er zunächst den Herbst

Hamburg , 25. Januar. Das Geschworenengericht hatte bis heute Morgen um 1% Uhr Sigung. Es handelte sich um den im legten Sommer viel besprochenen Mordanfall zweier Männer auf den Geldwechsler Kanert, Neuerwall . Lepterer erhielt, während er einige wollte,

fopf, der jedoch nicht tödtlich war. Beide Verbrecher ergriffen die Flucht; der eigentliche Thäter entfam, nur sein Helfer, der Schornsteinfegergeselle Königsberg aus Kriviz in Medienburg, wurde auf der Flucht in den Straßen ergriffen. Es wurden 6 Sachverständige und 57 Beugen vernommen. Königsberg , der schon viele Strafen erlitten, im Gefängniß Wahnsinn heu chelte, wurde mit 12 Jahren Buchthaus bestraft. Seine als Helfershelfer Mitangeklagten, ebenfalls Krioiger Kinder, Tischler Götting und Fabritarbeiter Stulpnagel, wurden freigesprochen.

München . 20. Jan. Ein Fall von unmenschlich graus famer Kindesmißhandlung, der an entfeßlichen Details noch den berüchtigten Fall Mathaus übertrifft, wurde vom hiesigen Schwurgericht verhandelt. Die 29 jährige Hafnerstochter Frans ziska Wüft und der 24 jährige Barbiergehilfe Karl Hahner, die hier schon längere Beit im Kontubinate leben, hatten ein außer eheliches Kind der erstgenannten, einen fünfjährigen Knaben feit März vor. Jahres bei fich. Während der Knabe, so lange er auswärts in Rost und Pflege gewesen, stets gesund und blühend war, begann derselbe alsbald nach der Aufnahme bet seiner Mutter und deren Galan zu fränteln, und es blieb der Na barschaft kein Zweifel darüber, daß dies nur eine Folge der empörenden Mißhandlungen sei, denen der Knabe von dem sauberen Paare tagtäglich ausgesetzt war. Am 18. September