eußischen Eine ähnliche gefteigerte Thätigkeit erfordert das Innungs­wesen und es haben beispielsweise im abgelaufenen Quartal find wie etwa 30 Jnnungsversammlungen stattgefunden, bei welchen die Lubed Anwesenheit eines Abgeordneten der Gemeindebehörde erforder no die linlich war. Auch die Generalien der Gewerbedeputation weisen em Landi feit Oktober 1879 eine Vermehrung um das Vierfache nach. rundbes us allen diesen Gründen soll die Vermehrung der Gewerbe Eisfeld 5 deputation um 7 Mitglieder dergestalt vorgenommen werden, etitionen baß diefelbe demnächst aus 8 Magistratsmitgliedern, 10 Stadt­Stuhmi verordneten und 10 Bürgerdeputirten bestehen soll.

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Nach dem so eben vollendeten Abschluß der Spar

r im hiesige faffe betrug das Guthaben der Sparer am 31. Dezember 1883 indesveram Ganzen 48 254 908., am 31. Dezember 1884 dagegen nb awei 55 359 810 Mit Daffelbe ist taber im Laufe des Jahres 1884 Es dürfte um 7 104 902 m., um mehr als 14 Prozent gestiegen. Eine inten be gleiche Steigerung hat bisher niemals stattgefunden.

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fanden Einzahlungen ftatt im Jahre 1883 14 860 727 M., im Sabre 1884 16 987 250 M., 1884 mehr 2 126 523 Mr. blungen erfolgten 1883 10 465 575 m., 1884 11 480 227 t., 1884 mehr 1014 652 M. Die Einzahlungen überftiegen außerorde biernach im Jahre 1884 die Rückzahlungen um 5 507 023. fowie Am Jahresschluß wurden an Zinsen zugeschrieben 1883 auf Weite 1398 802 M., 1884 1597 879 Mt., also 1884 mehr 199 076 Justizpala Mart. Diese am Jahresschluß zugeschriebenen Binsen find Igen bema inde nicht sämmtliche wirklich aufgekommene Binsen; zu ihnen in der mühen noch diejenigen Binfen geschlagen werden, welche bei fallen lauszahlungen ganzer Guthaben im Laufe des Jahres mit e von ausgezahlt worden find. Dem Vernehmen nach beträgt der überm Ueberidun der Sparkaffe für das Jahr 1884 rund etwa to Folleto 410 000 Mart. Die Zahl der Annahmestellen der einer scha Spartasse wird demnächst nicht unwesents In beobad verordneten- Versammlung mehrere Vorschläge für die Errich­

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tung von Annahmestellen im Echöneberger Revier, in Moabit   u. f. w. vor. Außerdem aber find in der Sigung des Sparlaffen- Kuratoriums vom verfloffenen Sonnabend wieder mes Gil tine erhebliche Anzahl neuer Vorschläge beschlossen worden. Darnach sollen fünf neue Annahmestellen in der Friedrichstadt  , awei

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ei im Spandauer Viertel, zwei im Tempelhofer   Revier und vier in der Luisenstadt eingerichtet werden. Auch werden noch weitere Vorschläge für das Siralauer Revier, die Königstadt, die Dranienburger und die Rosenthaler Vorstadt vorbereitet.

Lokales.

licht in seiner neuesten Nummer folgende Bekanntmachung: bat in seiner legten Sigung beschloffen, daß unsere Mitglieder Parteibeschluß. Der Vorstand der chriftlich- sozialen Partei feine unächst dem neuen konservativen Bentral- Wahlverein wicht beitreten. Hofprediger Stöcker." Damit ist also die Spaltung im lonservativen" Lager beftegelt.

Das ,, Chriftlich- soziale Korrespondenzblatt" veröffent­

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Vom Schliddern. Das primitivste aller Eisvergnügen,

das jetzt so recht an der Tagesordnung ist, das feines Appa­rates und nur sehr geringen Raumes

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bedarf, wird von der Jugend unseres Vater­

Anspra landes auf die mannigfachfte Art benannt; die Namen find ttan's Brandenburg, Pommern   und bei Magdeburg   sagt man Salibdern", in der Gegend von Hannover  , Kaffel, Artern  , Nordhausen  , Mühlhausen   i. Th., Osterode   a. H. Schurren", burg  , Hettstedt  , Aschersleben  , Quedlinburg  , Halberstadt  , Alt­

die Sache bleibt dieselbe. In den Provinzen

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inventars zu unverhältnißmäßig geringen Preisen verkauft und den Erlös aus diesen Verschleuderungen verbraucht. Die Brüder stellten sodann ihre Zahlungen ein, und auf die An­zeige der Konkursgläubiger ist gegen die Brüder von der Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren wegen betrügerischen Bankerutts eingeleitet worden. Auch find gegen diese beiden Brüder Beschuldigungen wegen Wechselfälschungen erhoben worden. Um eine Verdunkelung des Sachverhalts zu ver hindern, ist einer der beiden Beschuldigten vor einigen Tagen Aur Haft gebracht worden, während der andere durch die Flucht seiner Festnahme sich entzogen zu haben scheint.

N. Zum Naubmord in der Pallisadenstraße. Seitens der Kriminalpolizei wurde heute früb 9 Uhr eine genaue Lokal­besichtigung des in dem Hause Pallisadenstraße 99 belegenen Aderkast'schen Grünkramfellers vorgenommen. Die weiteren non der Behörde eingeleiteten Recherchen dürften ziemlich Aus­ficht auf Erfolg haben. Man glaubt nicht fehl zu gehen, in bem Thäter einen der A.'schen Familie bekannten jungen Mann zu vermuthen. Es sprechen dafür die Thatsachen, daß der Thäter mit den Ortsverhältnissen, sowie mit der Abwesenheit der A.'schen Eheleute vertraut war. Der 12jährige Sohn der A.'schen Eheleute war auch im Laufe des gestrigen Vormittags noch nicht vernehmungsfähig. Eine Gefahr für das Leben Deffelben ist nach ärztlichem Gutachten nicht vorhanden.

selbstgefällten Urtheils machten, Strafe eingetragen. In einer Wohnung fällt ein Kind und bricht den Arm. In das Weh flagen des armen Kleinen mischen fich die Jammerrufe der Mutter, die erschreckten Nachbarn laufen zusammen und als Der Vater das todtenbleiche Kind in ein Tuch gewickelt heraus­bringt, um schnell mit ihm zur Klinik zu fahren, da steht es für die Zuschauer fest: bier ist ein Rabenvater, der sein Kind mißhandelt hat, und fie stürzen über ihn her und richten ihn entseßlich zu. Der zweite Fall ist nicht minder drastisch. Das Dienstmädchen einer Familie wird an zwei hintereinander fol genden Tagen von einem Fremden bebelligt, der in Abwesen­heit der Herrschaft in anscheinend unlauterer Abficht in die Wohnung zu dringen versucht. Sie macht davon Anzeige. Und als am darauffolgenden Tage ein Fremder, der seine ehrliche Abficht sehr wohl nachweisen konnte, am dritten Tage fich einstellt, da läßt man ihn erst in die Wohnung und fällt Dann ebenfalls über ihn ganz jämmerlich her, so daß er lange frant gewesen. In dem letzten Falle blieb man, troßdem das herbeieilende Dienstmädchen erklärte, es sei gar nicht der Rechte, Doch beim Schlagen. Man hatte sich einmal auf diese Lynch­justiz eingerichtet. Das find zwei Fälle, in denen die Schnellig teit, mit welcher man leider in gewiffen Klaffen in Berlin  immer dabei ist, zuzuschlagen, Unschuldige getroffen hat. Aber die sehr seltenen Fälle, in denen abgefaßte Verbrecher eine solche Lynchjustiz über sich ergehen lassen müssen, kommen fast nie zur Kenntniß der Gerichtshöfe. Es kann diese Unfitte, den Uebelthäter erst zu schlagen und wie zu schlagen! und ihn dann der Polizei zu übergeben, nicht genug gerügt werden. Leider kann ein Theil der Preffe von der Mitschulo nicht ganz freigesprochen werden. Jahrelang hat eine ganze Anzahl Bettungen fritillos die gedantenlosen Berichte von Res portern veröffentlicht, in denen die Meldung von der Verhaf tung eines attrapirten Diebes mit den Worten schloß: G wurde der Polizei übergeben, nachdem selbstverständlich vo her Lynchjustiz an ihm geübt worden." Warum selbstverständ lich  "? Selbstverständlich ist nur, daß Niemand für ein Ver­gehen zweimal gestraft werden darf, am allerwenigsten das erste Mal von Unberufenen, die, zufällig hinzukommend, lediglich ihre Rauflust befriedigen und oft ein viel größeres Unrecht bes gehen, als derjenige, auf den fie blind einschlagen. Dieselben Leute, die in Volksversammlungen dem Redner, der gegen die Brügelstrafe spricht, begeistert jujubeln, scheuen sich nicht und befinnen sich oft nicht, sie ohne Spur von Berechtigung aus­zuüben. Es kann nicht entschieden genug gegen diesen Unfug protestirt werden. Leider find die Verüber der Eingangs ge schilderten Rohheiten allzu gnädig davon gekommen. Es find ihnen mildernde Umstände bewilligt worden und mit Ausnahme eines Falles haben sie verhältnismäßig geringe Geldstrafen zu zahlen. Jedenfalls hat, wie die Nat. Sta." mit Recht betont,

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aber die Preffe wohl die Pflicht, das ,, Selbstverständlich" in der Verbindung mit Aften der Lynchjuftig fortan auszumerzen.

Dem schwindelhaften Treiben einer jungen Dame" die ältere Herren vermittelst Annonsen in hiesigen Zeitungen zur Hergabe von Darlehen bestimmte, dürfte durch eine An­zeige bei der Königlichen Staatsanwaltschaft nunmehr ein Ende gemacht sein. Unter dem Vorgeben, in großer Bedrängniß

fich zu befinden, bat das aus guter, früher wohlhabender Fa milie stammende, kaum 29 Jahr alte Fräulein in ihren An­nonzen um Darlehen von 100 bis 200 Mart. Es fanden fich auch immer wohlhabende Männer, welche der sehr gewandt auftretenden, gebildeten Dame die erbetenen Darlehen vor­streckten. In solchen Fällen pflegte fich das aus der augen­blicklichen Gelonoth geriffene Fräulein auch einige Zeitlang die Huldigungen der Darlehnsgeber gefallen zu lassen, bis das geborgte Geld verbraudt, und fte mit einer neuen Anleihe hervortam. Wurde ihr diese abgeschlagen, brach fte sofort die freundlichen Beziehungen zu den Darlehnsgebern ab. Einem solchen hatte das Dämchrn vorgeredet, daß die Möbel in ihrer komfortabel eingerichteten Wohnung ihr Eigenthum seien, und auch dem ihr zur Unterschrift vorgelegten Schuldschein die Be merkung hinzugefügt. daß Niemandem Pfand- oder Eigen­thumsrechte an den Möbeln zuständen. Als der Darlehnsgeber die Rückgabe der dargeliehenen Geldiumme forderte und man­gels erhaltener Bahlung flagbar wurde, fiel schließlich nach er ftrittenem Erkenntniß die Bwangsvollstreckung fruchtlos aus, da die Möbel auf Leibkontratt entnommen und nicht bezahlt Diesen Betrugsfall hat der Gläubiger zur Anzeige

Weißenfels   und öftlich davon der Elbe zu, bei Dom­mißsch,' Torgau   und Liebenwerda Schuffeln", in der Dresdener  Gegend und südlich davon Tschinnern" oder Tichindern", schundern", in und um Köthen Schliffern", in Querfurt  " Schullern", in Eckartsberga   Schorlen", bei Heiligenstadt Bifchen", bet bei Jüterbog   und Wittenberg Schluttern", in und bei Freiburg   a. d. U. Schollern" und" Schorren". In Botha heißt es Schubern", in der Gegend von Sagan( Schleften) Schindern" oder nach anderen Schunichern", bei Mülhausen   im Elsaß Schliffen", bei Mühlhausen   i. Dftpr. Schurgeln", in Schmiedefeld Buschen", in Heinrichs( Thür. Wald) Scho­chen", in mehreren Gegenden, namentlich Württembergs, gebracht. " Schleifen", in einigen Theilen Oberschlesiens Rascheln". Weiterhin finden, wie das D. Tgbl." mittheilt, fich in Erfurt  und Sömmerda   die Bezeichnungen ,, Glännern", in Halle und Umgegend Glandern", in der Nähe von Bremen   und im

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,, Glitschen", in Neuhaldensleben ,, Glissern", in

Braunschweig Gliſeden", in Schwerin   i. M. Glätschen";

ganz besonderen Ausbruck aber haben die Kinder von Subl: Ich gehe schumeten". Man fieht, die Namen find theils von der Natur des Dahingleitens über die glatte Fläche, theils von dem dabei entstehenden Geräusch entlehnt.

Zwei Fälle von Lynch- Juftiz find in diesen Tagen zur Kenntniß der Gerichte gelangt und haben den unberufenen Richtern, die fich auch gleich zu unberufenen Vollziehern des

zenburg aufgefallen war; namentlich wurden dabei hundert Fragen an Brand gerichtet, die dieser mit der ihm eigen thümlichen Sicherheit und Bestimmtheit beantwortete, und wodurch er auf's Glänzendste dokumentirte, daß ihm von Allem, was feiner Verwaltung unterstellt war, auch nicht bas Geringfte entging, daß er überall ordnend und ver beffernd eingriffe, und daß sein Blid das große Gebiet, das ihm unterstellt war, völlig, bis auf das Kleinste, zu über­fehen vermochte.

Herr von Steinberg aber lenkte das Gespräch noch ein­mal auf den abgebrochenen Gegenstand.

Erzählen Sie, Mylord," sagte er ,,, wie kamen Sie auf den Gedanken, Stolzenburg zu kaufen?.. Sie sagten, Sie hätten von den Vorzügen der Besizung gehört? Von wem hörten Sie davon?"

Killmare schwieg erst eine Weile, als besänne er fich. Er hatte den Blick vor sich niedergesenkt. Endlich erhob er langsam den Kopf, sah erst Herrn v. Steinberg und dann Frau von Steinberg, endlich Brand und Rodenburg an und sagte bann:

Ich will es Ihnen sagen und muß es Ihnen sagen; ich habe mir die Antwort bis auf diesen Augenblick auf gespart."

Der Ton feiner Stimme flang so feierlich; in seiner immer ernften Miene lag ein besonderer Ausdrud, welcher andeutete, daß er etwas sehr Wichtiges zu sagen habe; babei war fein Benehmen doch ein wenig befangen, als ob es ihm schwer werde, das zu sagen, was er auf dem Herzen habe.

Ihr Fräulein Tochter Helene," fuhr er nach einer Baufe fort, äußerte einst, daß sie keinen schöneren Auf­enthalt tenne, als den in Stolzenburg." Und auf die Empfehlung meiner Tochter Helene tauften Sie das Gut, ohne es zu sehen, und zahlten einen

Sherri lo hohen Preis?"

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" Fräulein Helene," fuhr Lord Killmare fort, ohne auf diese Frage zu antworten, klagte auch, daß fie leider jezt ben Aufenthalt in Stolzenburg meiden müsse; und da habe ich gebacht: bann werde ich es laufen, damit Fräulein

waren.

a. In Bezug auf die Verhaftung des Inhabers eines in der Potsdamerstraße befindlichen Seilergeschäfts ers halten wir folgende Mittheilungen: Derselbe betrieb gemeinschaftlich mit seinem Bruder dieses Geschäft und beide hatten in Schöneberg   ihre Fabrit, die sich in meiteren Kreisen seit Jahren eines nicht ungünstigen Renommee's erfreut hat. In lezter Beit haben die beiden Brüder in Folge von Geld verlegenheiten und ungünstiger Geschäftkonjukturen an ein hiefges fogenanntes Ramichhaus"( diese Bezeichnung wird in der Geschäftswelt denjenigen gegeben, welche vorwiegend Gelegenheits- Waarenläufe bei Kaufleuten machen, die sich in Geldnöthen befinden) einen großen Theil der von ihnen tredits weise angekauften Waaren und auch Theile ihres Geschäfts­

Helene so oft und so lange hier verweilen kann, als es ihr gefällt."

Frau von Steinberg und ihr Mann sahen den Sprecher erstaunt und erwartungsvoll an.

Sie wundern sich," fuhr Rillmare fort, daß ich auf ben Gebanten fam; ich hätte das Fünffache gezahlt, um die Besizung zu erlangen und dem Fräulein Helene von Stein­Befizung zu erlangen und dem Fräulein Helene von Stein­berg einen Wunsch zu erfüllen... Herr Baron! Gaädige Frau! Es ist nicht meine Art, viele Worte zu ma­chen Ich bitte, geben Sie mir Ihre Tochter zur Frau."

.

Das war kurz und bündig, fast zu kurz und zu bündig für die erstaunten Hörer. Sie waren von dem so plöglichen, so unerwarteten Heirathsantrag dermaßen betroffen, daß Reiner von ihnen antworten konnte. Es entstand eine Pause, während welcher Lord Killmare, eine Antwort erwartend, faft ängstlich sein Auge bald auf den Baron, bald auf die Baronin heftete. Je länger die Pause währte, desto höher schien seine Angst zu steigen. Endlich sagte er:

Ich liebe Ihre Tochter, und ich würde sehr unglück­lich sein, wenn Sie mir ihre Hand verweigerten.

zeihen Sie, daß ich so lange mit einer Antwort zurück­Mylord," sagte jegt Frau von Steinberg, vers taunen darüber auszudrücken, daß Sie meine Tochter lieben. gehalten; aber gestatten Sie mir, Ihnen zuerst mein Er­So viel ich weiß, saben Sie dieselbe nur zweimal; ein später einmal in Wildenhain, und beide Male nur ganz mal bei einem zufälligen Zusammentreffen in Potsdam   und furze Zeit Ich habe bis jetzt nur von einer ganz flüchtigen Bekanntschaft gewußt."

sie das erste Mal in Potsdam   fah," war die Antwort. Ich habe Ihr Fräulein Tochter schon geliebt, als ich heirathen zu können." Schon da stand es in meinem Herzen feft, teine Andere

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Ihr Antrag ehrt nns außerordentlich! nahm jeht daß ich ohne Bedenken ein freudiges" Ja" sprechen würde; Herr von Steinberg das Wort. Seien Sie überzeugt, baß ich ohne Bedenken ein freudiges, Ja" sprechen würde; allein ich habe traurige Erfahrungen gemacht, wie Sie viel­leicht bereits auch wissen Ich habe einmal gegen die Herzensneigung meiner Tochter Ludmilla eine Heirath

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N. Ein zweiter großer Brand innerhalb 48 Stunden führte gestern früh gegen 7 Uhr die gesammte Löschbereitschaft mit Dampfsprißen, Rettungs- und Utensilienwagen nach dem Grundstüd Dresdenerstraße 76. Das Grundstüd enthält außer dem Hauptgebäude an der Straßenfront, zwei große Quer gebäude, in denen Fabrikanlagen untergebra bt find, und die burch große Höfe von einander getrennt werden. Auf dem zweiten Hofe befinden sich in einem besonderen Gebäude Stall und Lagerräumlichkeiten des dort wohnenden Polsterwaarenhändlers B. Um die angegebene Beit entstand plöglich dadurch, daß dem Kutscher beim Pußen des Pferdes angeblich die Laterne umgefallen, ein Feuer, das bei den viel vorhandenen leicht brennbaren Gegenständen, die Fourage, Werg 2c. mit einer ganz toloffalen Vehemenz um fih griff Nur mit Mühe ge­lang es dem Kutscher, die Pferde und sich in Sicherheit zu bringen. Beim Eintreffen der Mannschaften der 1. 2. 3. und 5. Kompagnie standen bereits die erwähnten Räume vollständig in Flammen, so daß sogleich 2 Dampfsprißen und 2 große Bandorudsprißen zur Bekämpfung des Feuers in Thätigkeit gesezt werden mußten. Erst nach 1 stündiger Thätigkeit und nachdem der größte Theil des Werglagers ein Raub der Flammen geworden, gelang es den Mannschaften des Feuers Herr zu werden. Die Aufräumungsarbeiten werden voraus­fichtlich noch die Vormittagsstunden in Anspruch nehmen. Die betheiligten Versicherungsgesellschaften waren in der allgemeinen Aufregung nicht zu ermitteln.

Gerichts- Zeitung.

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Jugendliche Bettler vor Gericht. Peinliche Bilder waten es, welche fich fürzlich im Verhandlungssaale des Bezirks­gerichts Alsergrund in Wien   darboten, Bilder tiefsten Elends. Da wurde zunächst ein fleiner Knabe in den Saal gerufen er heißt Franz Karbo, ist 14 Jahre alt und schon sechs Mal wegen Bettelns, zulegt mit drei Wochen strengen Arrests be­straft. Warum bettelst du denn, statt zu arbeiten?" fragt ihn Der Richter Dr. Bürger. Jest im Winter tann ich nicht arbeiten," lautet die im balb trogigen, halb meinerlichen Tone abgegel ene Antwort. Richter: Warum kannst du im Winter nicht arbeiten?- Angell.: Man nimmt mich zu feiner Arbeit, weil ich zu klein und so schwach bin. Richter: Das ist wohl wahr, bu bist llein und scheinst auch schwächlich zu sein; wo hast du denn deine Eltern?- Angell.: In Inzersdorf  , bei Senen darf ich aber bloß schlafen; der Vater hat gesagt: fuchen." Der Richter spricht den Knaben frei mit der Begrün­,, Schlaf'n darfst z'Haus, aber' s Essen mußt du dir selber bung, daß angesichts der schwächlichen Konstitution des Häft­lings nicht behauptet werden föne, er bettle aus Hang zum Müßiggange; es müsse, sagte der Richter, in diesem und in lichen Wohlthätigkeits- Anstalten beklagt werden. anderen ähnlichen Fällen der Mangel an entsprechenden öffent­

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Dem Knaben folgte ein Mädchen, die vierzehnjährige Anna Kudlacze, nach. Sie wurde wegen Bettelns arretirt und hat bet der Polizei fich einen falschen Namen beigelegt. Richter; Wo find denn Ihre Eltern? Angell.: Das weiß ich nicht. -Richter: Sind Sie schon bestraft worden?- Angeli.: Noch niemals; angehalten haben' s mich schon auf der Gassen in der Nacht, weil ich feinen Unterstand hatte, und da haben ' 8 mich za Nächt' bei der Polizei schlafen laff'n.- Richter: Und warum haben Sie sich denn einen falschen Namen bei gelegt? Angefl.: Weil ich mich vor dem Schub jezt im Winter gefürchtet hab'. Richter: Warum kommen Sie denn nach Wien  ? Angell.: Ich hätt' foll'n am Montag in einen Dienst in der Viktoriagaff'n eintreten, und wie ich mir so die Häuser anschau, haben' s mich arretirt. Auch hier spricht der Richter mit der gleichen Begründung wie im ersten Falle die

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verweigert, und das hatte den Verlust meiner Tochter zur Folge. Wenn ich jetzt gegen die Neigung meiner Tochter Helene eine Heirath beschließen sollte,... wer weiß, ob nicht dann neuer Gram über uns käme!"

Das ist auch meine Antwort," fügte Frau von Stein berg hinzu. Auch ich würde von Herzen" Ja" fagen Nicht Ihr Rang, Ihr Reichthum, Mylord, würde mir dabei maßgebend sein, sondern die Ehrenhaftigkeit Ihrer Gesin­nungen, die ich während Ihres kurzen Aufenthalts in unserem Hause kennen und hochschäßen gelernt habe; allein ohne der Neigung meiner Tochter sicher zu sein, fönnen wir Ihnen das Jawort" nicht geben.

Fräulein Helene ist damit einverstanden," erklärte der Lord  , wieder mit derselben Kürze und Bündigkeit, welche die beiden Ehegatten schon einmal so überrasch hatte, und die sie jest fast noch mehr überraschte.

Sie haben Helene Ihre Liebe erklärt?" fragte die Baronin in höchfter Verwunderung.

" Ja wohl! Ich habe sie gefragt, ob ich bei Ihnen um ihre Hand anhalten dürfe. Die Komtesse Helene hat mir die Erlaubniß ertheilt."

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Mein Gott, wann? Davon wissen wir gar nichts!" " D, ich war noch einige Male in Wildenhain," er widerte Rillmare. Fräulein Rodenburg, die Inhaberin bes Pensionats, ist eine sehr liebenswürdige Dame und hat mir geftattet, sie häufig zu besuchen. Dort sah ich Fräulein mich feiner langen Beit; mein Entschluß stand feft... Das Helene, freilich nur auf Augenblicke. Es bedurfte ja für legte Mal, als ich dort war, fragte ich sie, und in Folge ihrer Antwort reiste ich sofort zu Ihnen."

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bas" Fräulein Cordelia Rodenburg in den Besuch Ah, nun begreife ich!" rief die Baronin, woher meiner Tochter hier willigte... Ja, wenn die Sachen fo ftehen, Mylord, dann ist's etwas anderes; dann sage ich von Herzen Ja und Amen!"

Und ich desgleichen," fügte Herr von Steinberg hinzu. Ihr Charakter ist mir eine Bürgschaft für das Glud meines Kindes."

( Fortsetzung folgt.)