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renanntfordert, der namentlich im Sommer für die Betroffenen nachvon Expl theilig werden fann. Unter den hiesigen Schlächtermeistern Die Berstön werden nun Vorschläge laut, welche die Errichtung von Untere Bande fuchungsstationen in den zu erbauenden Markthallen zum ittags Gegenstande haben. Es läßt sich nicht verkennen, daß durch eine wicht die Schaffung derartiger Einrichtungen eine wesentliche Ab. Bolizeibeh fürzung des heute geübten Verfahrens herbeigeführt werden Da überhaupt jede der in Aussicht genommenen welches Markthallen mehrere Wochenmärkte aufnehmen soll, so würde Westmin hierdurch auch schon für die Beamten der Veterinärpolizei eine tting hill beffere Uebersicht und Kontrole geschaffen werden. Wie wir t. Im Lavon anderer Seite erfahren, soll für die Errichtung einer mis , daß er froskopischen Station für die Untersuchung beschlagrahmten ius werde Fleisches bereits in der städtischen Zentralmarkthalle in der Neuen ibt, um Friedrichstraße Vorsorge getroffen sein. fein Bim g. Eine bequeme Müllabfuhrstätte ist im besten Theile ihm auf der Stadt entstanden und zwar in der Friedrichstadt . Der jedoch sp Theil des zugeschütteten Grünen Grabens beim Durchgange zette" an der Taubenstraße nach dem Hausvoigteiplage zu, welcher er von D noch seiner Verwendung theils durch die bevorstehende Durch Frishman" führung der Tauberstraße, theils durch Bebauung barrt, e zu Bewa wird jetzt zur Ablagerung für Müll, Bauschutt 2c. benußt und elegrammi es ist daber natürlich, daß dieser Straßentheil, der rühmlichst Eisenbah belannte Bullenwinkel, in seinem ohnehin schmutzigen Aussehen ge, an eine weitere Bereicherung erfährt, welche das Mißfallen der n Derby zahlreichen Baffanten täglich hervorruft. Auf eine Abstellung men zu hab dieses Mißstandes wird wohl nicht eher gerechnet werden kön nen, als bis die Durchlegung der Taubenstraße in die Hand genommen worden.
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g. Ein trauriges Bild ehelichen Unfriedens bot eine leingebra Szene, welche sich in der Nacht zum Sonntag in dem Hause el weiter Spreeftraße 3 abspielte. Ein im vierten Stock wohnender ntwurf. Miether B. war mit seiner Frau in Streitigkeiten gerathen, in den Laderen Verlauf er sich an seiner Frau vergriff. Als diese ihm t und GiWiderstand entgegenzusetzen versuchte, wurde der Mann so zornig, oder and daß er eine auf dem Tisch stehende brennende Petroleumlampe er insport o griff und mit derselben seine Frau auf den Kopf schlug. Aus zu verlang einer nicht unbedeutenden Kopfwunde start blutend, suchte die onsstoffen Berlegte einen in der Nähe befindlichen Arzt auf, welcher ihr le damit die erforderliche Hilfe au Theil werden ließ. Durch requirirten n Erlaub polizeilichen Beistand wurde später die Frau in die Wohnung I vielen thres Mannes zurückgeführt.
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a. Der alte Schwindel. Der stellungsuchende Hausdiener Sch. wurde am 26. 6. M. in der Passage von einem Unbes Die Dyna Komptoir in der Jägerstraße fomme, er solle daselbst für seinen
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bie Stellung anzunehmen und ging mit dem Unbekannten nach der Dorotheenstraße und von da nach der Keffelstraße. An beiden Orten begab sich der Unbekannte in ein von ihm bezeich netes Haus und ließ den Sch. vor demselben warten. Als der Unbekannte aus dem Hause in der Kesselstraße zurückdiener angenommen werde, Dem Sch. mit, daß er als Hauser müffe jedoch noch eine leine Summe als Sicherheit hinterlegen, wozu ihm Sch. 10 M. behändigte, die er nach längerem Bögern erst abm. Beide begaben sich darauf nach dem Hause Chauffee und Invalidenstraßen- Ecke, woselbst der Unbekannte dem Sch. den Auftrag ertheilte, den Kutscher seines neuen Brodherrn zu warten, der mit einem Wagen kommen würde, und ihm helfen ollte Stiften abzuladen. Hierauf begab fich der Unbekannte in Das bezeichnete Edhaus und er verschwand durch den zweiten Ausgang, während Sch. lange Zeit vergeblich auf den Kuischer wartete. Der Geprellte traf nun gestern den Schwindler auf Der Straße und ließ ihn von einem Schußmann festnehmen. Es wurde in ihm der frühere Koch Freese ermittelt, der be es im August vor. Jahres wegen eines ähnlichen Betruges berhaftet und mit sechswöchentlicher Gefängnisstrafe belegt
worden war.
a. Verhaftet. Der in einem hiesigen größeren Manufak
furwaarengeschäft beschäftigte Kommis L. bat fortgesezt im Ge schäft seines Prinzipals Diebstähle an Leinenwaaren verübt, welche er bei Pfandleihern versetzte. Eine Haussuchung bei einem diefer Händler führte zur Ermittelung dieser Diebstähle und des Thäters, welcher festgenommen wurde. L. hatte nach um ca. 150. geschädigt.
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reits durch Hausbewohner beseitigt war, ohne in Thätigkeit zu reits durch Hausbewohner beseitigt war, ohne in Thätigkeit zu treten, wieder abrüden.
N. Zwei Selbstmorde werden uns vom Sonnabend resp. Sonntag gemeldet. Ein in der Dresdenerstraße wohnender Restaurateur H. machte am Sonnabend in seiner Privatwoh nung seinem Leben durch Gift ein Ende. Allem Anschein nach hat der Unglückliche fich zur Ausführung der That einer Quantität Gyantali bedient. Die Leiche ist behufs gerichtlicher Dbbuktion nach der Morgue geschafft worden. Ueber die Verans laffung zur That war etwas Bestimmtes noch nicht zu ermitteln.
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Am Sonntag früb wurde ein in Moabit wohnender Arbeiter St. in seiner Wohnung erhängt gefunden. Angestellte Belebungsversuche hatten kein Resultat. Das Motiv zur That sollen hier Nahrungssorgen gewesen sein.( Siehe die Taus fende, die nach Spanien geben.) Die Leiche ist ebenfalls in das Obduktionshaus eingeliefert worden.
Gerichts- Zeitung.
vorigen Jahres, welche erst im Oktober zur Anzeige gebracht Eine Majestätsbeleidigung aus dem Frühjahr worden ist, gelangte gestern vor der vierten Straftammer hiesigen Landgerichts I. zur Verhandlung. Der Angeklagte ist der bisher völlig unbestrafte Drechsler Moucht. Nach der von dem Barbier Heinrich Unma eingereichten Denunziation, welche durch die Aussage des Bierverlegers Johann Janisch unterstügt wird, hat der Angeklagte am 30. Mai v. Js. im Laden bes Uyma, als dieser sich mit Janisch verabredete, zur großen Parade zu gehen, um einmal wieder unsern Kaiser zu sehen, etma geäußert: Sch begreife garnicht, wie Jemand nach der Parade gehen kann. Als ich vor einigen Jahren auch einmal auf der Parade gewesen bin, war ich von einem PolizeiLieutenant sehr schroff behandelt und von meinem Plate fortgewiesen worden, weil ich vor Dem vorbeifahrenden vorbeifahrenden Kaiser den Hut nicht gezogen hatte." Auf den Einwurf des Janisch, daß vor unserm Kaiser doch Jeder den Hut abnehmen könne und daß es, dies nicht zu thun, eine Flegelei sei, soll der Angeklagte eine geringschäßende Aeußerung gegen den Kaiser gethan haben. Der Angeklagte stellt dieselbe entschieden in Abrede und behauptete, daß die beiden Belastungszeugen aus Feindschaft ihm dieselbe andichteten. Uyma habe ihn denunzirt, weil er sich eingebildet habe, von ihm megen Vertriebs sächsischer Loose angezeigt worden zu sein, und Janisch sei dessen bester Freund. Der Letztere stellt dies eidlich in Abrede und erklärt jogar, daß die Denunziation des Uyma ihn sehr unangenehm berührt habe. Der Staatsanwalt beantragte vier Monate, der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten zum niedrigsten Strafmaß von zwei Monaten Gefängniß.
Unter der Antlage der öffentlichen Beleidigung des Polizei- Präsidenten v. Madai erschien gestern der Drechslergeselle Julius Mar Oskar Müller vor den Schranken der vierten Straffammer biefigen Landgerichts I. In der am 7. September v. J. im Königstädtischen Kasino stattgehabten Versammlung der Drechsler und Berufsgenoffen hielt der Angeklagte einen Vortrag über das Strankenkassengefet, in welchem er die Stellungnahme der Aufsichtsbehörden den eingeschriebenen freien Hilfskaffen gegenüber einer absprechenden Kritik unterzog. Nach dem Bericht des überwachenden Polizeilieutenants Neumann habe der Angeflagte an die Mittheilung, daß das eingereichte Statut der freien Hilfskaffe nicht genehmigt worden sei, die Bemerkung geknüpft, daß man hieran deutlich das Chikanöfe der Aufsichtsbehörde gegen die Gegner der Ortskaffen erblicken könne. Am Schluffe habe der Angeklagte geäußert: Dieses Chilaniren von den Vertretern der Aufsichtsbehörde geschieht doch nur, um den Ortskaffen Zeit zu ihrer Konsolidirung an laffen." Der Angeklagte vermag fich der Aeußerungen, der er fich bedient, nicht mehr zu erinnern, die Absicht, irgend Jemand zu beleidi gen, habe ihm fern gelegen. Der Staatsanwalt erkennt an, daß der Angeklagte berechtigte Interessen vertreten habe, er sei aber in der Form über das znlässige Maß hinausgegangen und müsse deshalb bestraft werden. Als Strafe bringe er 50 M. ev. 10 Tage Gefängniß in Vorschlag. Rechtsanwalt
elbe bebing leinem eigenen Geständniß in sechs Diebstahlsfällen die Firma derselbe bei seinen Angriffen gar nicht an den Polizeipräsidenten
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N. In großer Erftidungsgefahr schwebte in der ver gangenen Nacht das zirka 4 Jahr alte Töchterchen eines in der Wilhelmstraße Nr. 2 wohnenden Buchbinders P. Während Kompetenzgefeß der Polizeipräsident für die Stadt Berlin die
v. Maddai gedacht habe. Der Gerichtshof erkannte aber dem Antrage des Staatsanwalts entsprechend und wies den Einwand des Vertheidigers mit dem Hinweis zurück, daß nach dem
zuständige Aufsichtsbehörde repräsentire.
Der durch Explosion von Feuerrwerkskörpern im Hause Echwedterstraße 28 vorgekommene schwere Unglücksfall beschäf tigte gestern in der Straffache gegen den Feuerwerker Karl
der Abwesenheit der Eltern hatten sich im Schlafzimmer des Rindes, Bapier und Lappen, die hinter einem Dien lagen, unter überaus heftiger Qualmentwickelung entzündet und das ganze Bimmer mit einem erstickenden Rauch angefüllt. Durch die aufällige Rückkunft der Eltern wurde das Feuer noch recht- Friedrich Wilhelm Callwig wegen fahrlässiger Tödtung, fahrzeitig genug entdeckt, um, nachdem die Feuerwehr durch den im Nebenhause befindlichen Feuermelder alarmirt, das Kind fahrlässiger Brandstiftung und unbefugter Anlage einer Feuernoch lebend ins Freie zu schaffen. Sofort angestellte Bele bungsversuche hatten das Resultat, daß das Kind fich bald wieder erholte und in ärztliche Behandlung gegeben werden fonnte. Die Feuerwehr selbst konnte, da die Feuersgefahr be- Jahres den 15 jährigen Knaben Louis Meyer zur Verrichtung Wenn Sie nicht wären, wer weiß, ob's mit der Erbschaft und betrogen, so überkommt ihn stets die Reue, sie aus zu Stande gekommen wäre."
.
Erbschaft schon befäßen " Sie sprechen gerade so, Herr Doktor, als ob wir die Sie vergessen, daß bis jetzt noch Dnkel Rodenburg lebt, ja, baß noch gar nicht einmal ein Testament gemacht ist."
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eilen."
Was das letztere betrifft, so wird das bald geschehen, und wenn Sie ihm ein wenig zureden, so wird er sich be
werkerei die zweite Straftammer hiesigen Landgerichts I. Der Angeklagte batte den Boden des gedachten Hauses zur Fabri
dem Hause vertrieben zu haben.... Wenn einer seiner Neffen käme, selbst der, der ihm offene Feindschaft erklärt hat, der Doktor Frizz Rodenburg, er würde ihm Alles ver zeihen und würde ihm sein Erbtheil ohne Weiteres ver schreiben; eben so dem jüngsten Neffen, den er noch gar nicht fennt, und von dem man gar nichts weiß, als daß er auf Abenteuer in die Welt gezogen ist... nur weil der Alte meint, dadurch sein Gewissen zu beruhigen.
Ich darf, wie Sie begreifen, aus Klugheitsrücksichten nicht auf das Testament brängen. Ich würde vielmehr meinen, daß es Ihnen besser anstände, darauf zurückzukommen, wenn Sie dem Onkel Rodenburg wieder Ihren Sie ihm erweisen." Besuch machen."
Werde auch nicht ermangeln, mein schönes Kind! = Rebhuch stelle ihm seinen Zustand immer etwas schlimmer vor,
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er wirklich ist. Sie haben dies auch heute wieder
Sie halten also feinen Bustand für gar nicht be
Alles wiederfinden
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bentlich?" D, das sage ich nicht!... Wenn der Alte sich entschließen würde, das Krankenzimmer zu verlassen, wenn fich zerstreuen würde, überhaupt seine Melancholie zu verscheuchen suchte so würden sich seine Kräfte ganz von felbft einstellen; es würde sich Schlaf, Ruhe und Appetit, Ende mit Riesenschritten entgegen." So aber geht er natürlich seinem ,, Aber es tönnte wohl noch lange währen?" daß er den Herbst nicht mehr erlebt, es ist aber auch " Je nachdem, Fräulein Amberg! Es ist möglich, möglich, daß er noch bis zum nächsten Frühjahr aushält.
Mehr aber gebe ich ihm nicht."
,, Ontel Amberg würde Ihnen gewiß sehr dankbar sein, ment machte; denn sehen Sie, es ist in der That beun
" Ich denke, ich hab's ihm gut genug gesagt, daß die Verwandtschaft nicht in der Abstammung liegt, die ja zufällig ist, sondern in der Freundschaft, in der Liebe, die
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" Das war sehr schön von Ihnen, Herr Doktor! Es hat auch gewirkt. Aber glauben Sie mir, es wirkt nicht auf lange; ich lenne den Alten. Das gegen seine Ver wandten begangene Unrecht peinigt ihn unaufhörlich. Er hat einmal die Marotte, daß er sein Gewissen beruhigen muß, dadurch, daß er seine Berwandten etwas von seinem Erbe zukommen läßt."
Sie find flug genug, um sein Gewissen durch andere Mittel beruhigen zu können."
,, Das thue ich auch; aber glauben Sie mir, Herr Doktor, ich habe dabei einen sehr schweren Stand, denn Sie begreifen wohl, daß ich eine offene Agitation gegen die Verwandten gar nicht betreiben kann, denn der Alte ist mißtrauisch; er würde am Ende auch gegen mich mißtrauisch werden... Ich muß ganz unmerklich, ganz vorfichtig gegen fie agitiren und für unsere eigene Sache wirken, damit ich ja nicht, auch nur seinen leiseften Zweifel errege."
Nur Muth und Geduld!" tröstete fie der Doktor. Noch ein Paar Monate, dann ist's zu Ende. Sie
ruhigend, daß er immer auf seine Pflichten gegen seine ein Mädchen, hübsch, klug und reich, die hat das Aus
Nichte und feine Reffen zurückkommt Alle verstoßen und vertrieben hat, sie liegen ihm doch am
Wenn er auch
| fleiner Handreichungen angenommen. Am Nachmittag um 2 Uhr des 11.Oktober war der Angeklagte im Begriff, nach einge nommenem Mittagsmahl sich mit seinem Gehilfen auf den Boden zu begeben, um die unterbrochenen Arbeiten fort zusetzen. In diesem Augenblick trat aber eine kurze Behinderung ein, und er sandte den jungen Burschen voraus. Wenige Minuten darauf erschreckte eine furchtbare Detonation die Be wohner der Schwebterstraße und der Nachbarstraßen.. Dies selbe ist durch eine Explosion der auf dem Boden lagernden 40 Rafeten, in deren Verfolg das ganze Dach in die Luft ge schleudert wurde, hervorgerufen worden. Die Ursache der
ſelben ist zwar nicht bekannt geworden, wahrscheinlich ist es aber, daß der unerfahrene junge Mensch, der hierbet den Erstickungstod gefunden, irgend einen Unfug mit Entzünden von Bulver getrieben bat. Durch das Herabfallen der Dachziegeln wurden Frau Maurer Feuer, ein Fräulein Herrmann und das Kind des Pferdebahnkutschers Bunger mehr oder weniger erheblich verlegt. Der Angeklagte wird für diesen erschütternden Unfall verantwortlich gemacht, indem er ohne jede Sicherheitsmaßregel so große Mengen Zündstoffe auf dem Boden anhäufte, und den jungen uner fahrenen Burschen ohne Aufsicht hinaufgehen ließ. Der Ge richtshof verurtheilte den Angeklagten nach dem Antrage des Staatsanwalts zu sechs Monaten Gefängniß und 100 Mart event. 10 Tagen Haft.
Soziales und Arbeiterbewegung.
Der Pariser Gemeinderath wird sich demnächst mit der sozialen Frage zu befaffen haben. Die Arbeiter haben eine Betition an denselben gerichtet und Gemeinderath Vaillant unterbreitet auf Grund derselben folgende Bocschläge der hauptstädtischen Vertretung: 1) Die tägliche Arbeitszeit bei allen städtischen Arbeiten, wird auf 8 Stunden herabgesezt und das Feilschen um den Preis untersagt; 2) der amtliche Tarif soll streng zur Geltung gelangen; 3) die Pariser Bauten sollen sogleich in Angriff genommen werden; 4) es wird ein permanenter Arbeitsausschuß gebildet; 5) wird ein Enquêtes Ausschuß eingesetzt, der nach den Uebelthaten und Gefahren der Polizeipräfettur forschen und die Mittel zur schleunigen Aufhebung derselben beantragen soll; 6) ein Kredit von 50 Millionen wird den Pariser Arbeiter- Syndikaten zur Verfügung gestellt und das Parlament möge diese Beschlüsse zu ben seinigen machen, um ihre Durchführung und die auf die Miether bezüglichen Maßregeln zu ermöglichen.
Die unmenschliche Ausbeutung fleiner Knaben im Kaminfegergewerbe ist uns aus früheren englischen Enqueten bekannt. In Südtirol blüht heute eine andere, nicht minder verderbliche Art der Ausbeutung, über die Herr J. Ecler neulich im Tiroler Boten" schrieb: ,, Wenn die Zeit der Traubenlese vorüber, da schnüren auch die Spazzacamini in Südtirol ihr mageres Ränzlein und treten thre jährliche Wanderschaft an. Die Kaminfegerei gehört eben auch im Etschlande wie in Jialien zu den fahrenden Gewerben. Die Bewohner ganzer Ortschaften, vorzüglich des Nonsthales, leben, wenigstens Die Wintermonate hindurch Don deren Erträgnisse. Wie, darf man allerdings nicht fragen. Es wäre gegen diesen Erwerb nichts einzuwenden, wenn er nicht die düstere Reversseite hätte, daß in erster Linie Knaben, ja Kinder dazu verwendet werden. Die Erwachsenen führen das Geschäft, affordiren mit den Parteien und treffen die ers forderlichen Anordnungen; ihre eigentlichen Werkzeuge aber find neun bis vierzehnjährige Knaben. Je kleiner und schmächtiger, desto lieber, da ste auch um so leichter die engen Kaminleitungen hinaufklettern können. Es ist keine leichte Arbeit, welche die armen Burschen verrichten müssen; die Rauchfänge find hoch und die Luft in denselben erstickend. Immerhin ist aber ihr Los noch erträglich, so lange fte auf ihrer Wanderschaft vom eigenen Vater oder einem nahen Verwandten begleitet werden; bemitleidenswerth jedoch wird cs, wenn sie in die Hände eines fremden, gewiffenlosen Führers, des Badrone", fallen. Und gewiffenlos sind ste bei nabe alle. Mit den wenigen Silberlingen, die sie den Angehörigen des Knaben als Handgeld geben, glauben fte das Recht erworben zu haben, denselben auf die schlechteste Weise behandeln zu können. Gleich einem Hunde erhält er mehr Schläge als Biffen, für seinen Herrn muß er sich die Füße wund laufen, bis zur Entkräftung arbeiten und, wenn es nichts anderes mehr zu thun giebt- betteln. Hat ihn der Padrone ganz ausgenügt, so läßt er ihn irgendwo tief in Italien im Stiche, wenn ihm der gequälte Junge nicht schon früher emlaufen ist. Ausweislos und verlassen steht dann der arme Spazzacamino da, ohne einen Soldo in der Tasche, ohne zu wissen, wohin er sich wenden soll. So bleibt ihm nichts übrig, als jammernd in den Straßen der fremden Stadt, um milde Unterstügungen zu flehen, bis er endlich von einem Questurin( Polizeimann) aufgegriffen, einige Tage in den Arrest gesteckt und schließlich an die österreichische Grenze im 3wangswege befördert wird. Es ist ein Jammer, die armen Bursche zu sehen, wie sie in ihren zerfesten, rußgetünchten Bwilchkleidern, meist ohne Kopf- und Fußbedeckung, ausgehun
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von ihr. Emmy trug ihm viele Grüße an ihren Dafel Amberg auf, und bat ihn, demselben besonders an's Herz zu legen, daß er im entscheidenden Augenblick, wenn's nämlich an's Testamentmachen ginge, ja auf dem Posten sein möge... daß noch die größte Klugheit und Vorsicht nöthig sei.
Sie find allzu ängstlich, mein liebes Kind, ermahnte sie der Doktor. Ich wette die letzten Haare meines Ropfes darauf, daß noch ehe drei Monate vergehen, alles in Ordnung ist, wie Sie es wünschen."
,, Gott gebe, daß Sie ein guter Prophet find!" antwortete Emmy lächelnd. Der Doktor ging hinaus. Vor der Thür stand der Wagen, der ihn bis zur nächsten Eisenbahnstation bringea sollte.
Dreißigstes Rapitel.
Doktor Lauer fonnte den Wagen nicht sogleich be steigen, denn als er den Fuß auf den Tritt feßen wollte, erscholl eine Stimme unter dem Wagen heraus:
,, Noch einen Augenblick, Herr Doktor, ich bin gleich fertig!"
"
Was Teufel ist denn da los?" fragte der Doktor. " Es ist der Stellmacher," erklärte der Kutscher sich rückwärts wendend. Er meinte, daß an dem Wagen noch ein Paar Schrauben fest gezogen werden müßten, weil wir sonst am Ende unterwegs Unglück hätten."
Das würde auch ohne Zweifel geschehen," antwortete die Stimme unter dem Wagen heraus. Sie würden keine viertel Meile fahren, so wäre die Feder los, und der Kasten läge auf der Achse."
Hätte das nicht früher besorgt werden können?"
find dann reiche Erbin, Fräulein Emmy, und suchen fich lässigkeit. Nichts in Dronung hier; ſeit Brand nicht mehr
ben besten Mann aus, der nur zu finden ist.. Ja, ja,
suchen unter den Männern; ich gratulire Ihnen zum Voraus."
ihn nicht unablässig daran erinnert, daß sie ihn getäuscht schüttelte Emmy herzlich die Hand, und verabschiedete sich
Er leerte jegt den Nest der Flasche mit großem Behagen,
da ist, machen sie hier im Hause, was sie wollen. Reinec arbeitet mehr, als er Lust hat."
Nur ruhig, Johann," erwiderte die Stimme unter dem Wagen... ,, Stellt Euch nur nicht, als ob Ihr es anders machtet.
( Fortsetzung folgt.)