Papier   und regelmäßig habe ich wahrgenommen, daß der Um schlag derselben zerriffen war. Ein bloßer Bufall fann hier nicht vorliegen. Man hat untersuchen wollen, ob vielleicht Drucksachen in dem Packet verborgen find. Die Poft fußt bei diesem Vorgehen auf den gefeßlichen Beftimmungen. Aber diese selbst müssen geändert werden im Intereffe der Post­

beamten.

Staatssekretair Dr. Stephan: Ueber den Einzelfall, welchen der Herr Vorredner vorgetragen, bin ich nicht unter­richtet. Ich würde ihm aber dankbar sein, wenn er fich mit richtet. Ich würde ihm aber dankbar sein, wenn er fich mit der Provinzialbehörde in Verbindung setzen wollte, die den Vorfall untersuchen laffen könnte. Im Uebrigen möchte ich darauf hinweisen, daß der Postbeamte, welcher verbotene Druck­sachen unter Streifband nicht anhält, nach§ 19 des Sozia­liftengefeges eine Strafe bis zu 1000 m., resp. eine Gefäng­nisstrafe bis zu 6 Monaten zu gewärtigen hat. Im Jahre 1879 hat allerdings eine Debatte über die Verfügung, auf welcher das Vorgehen der Postbeamten beruht, stattgefunden. Aber Anträge sind damals nicht gestellt, sondern nur Anfichten und Gegenansichten vorgetragen, und der selige Lasker   nahm damals ausdrücklich die Bostbeamten gegenüber Herrn Lieb­fnecht in Schuß. Ich habe damals erklärt, daß eine Aen­derung der betreffenden Verfügung nicht vorgenommen werden fönne, und muß dieselbe Erklärung heute abgeben. Die Ver fügung entspricht den Bestimmungen des Sozialistengeseges und es wäre eine Schwäche, wenn die Postorrwaltung fich der ihr gestellten Aufgabe entziehen wollte. Was den Be­amten betrifft, der aus dem an Herrn Liebknecht gerichteten Badet die Nummern des Sozialdemokrat" zurückgehalten hat, so muß ich erklären, daß derselbe lediglich seine Pflicht als Beamter erfüllt hat.

find, auch ferner Sonntags bestellt werden; und gerade die belletristischen Sonntagsblätter, deren Lektüre für die Ers holungsstunden bestimmt ist, würden von der Bestellung aus­gefchloffen sein. Das hat der Vorredner gewiß selbst nicht be­abfichtigt. Was soll es ferner heißen vom Dienst aus­schließen"? Es wird z. B. ein Briefkasten Sonntags geöffnet; darin befinden fich 200-300 Sendungen. Von diesen würden nach dem Antrage Lingens vielleicht 270 bestellt werden müffen, 30 aber sollen Drucksachen sein, die vom Dienst aus zuschließen" wären, dieselben müßten also sorgfältig aussortirt werden, wodurch die Arbeit umständlicher gemacht wird, als wenn fie sofort befördert würden. Welche Erschwerung des Dienstes würde es ferner sein, wenn am Sonnabend Abend sämmtliche angekommenen Sendungen, die am Sonntag nicht bestellt werden dürfen, herausfortirt werden müßten,( Sehr richtig! links.) Die Landbewohner tomment ferner gerade Sonntags nach der Stadt, ste schiden 3.on da aus ihre Packete an ihre Söhne, welche in fernen Saintfonen stehen. Wollen Sie das verhindern, Sie würden in Hunderttausenden von Einzelfällen sehr unliebsam damit anstoßen und ganz gewiß nicht für Ihre Sonntagsfeier beim Bublifum Stimmung machen. Gegen den vorjährigen Antrag Lingend nd ferner 34 Eingaben von Handelskammern gelommen, welchen überzeugend dargethan ist, daß die Sicherheit des Geschäfts­verkehrs und der Geschäftsabschlüsse durch den Antrag erheblich leiden würde, daß namentlich Handwerker und Landleute, welche thre ganze Korrespondenz Sonntags zu erledigen pflegen, weil fte Wochentags nicht die Zeit haben, aufs Schwerste durch den Antrag betroffen würden.( Der Staatssekretär verliest eine Anzahl dieser Eingaben.) Uebrigens ist die Postverwaltung seit der vorigen Seffion bereits erheblich weiter fortgeschritten auf dem von vornherein ins Auge gefaßten Wege, wonach für die möglichste Sonntagsruhe der Beamten gesorgt und gleich­wohl das Verkehrsinteresse genügend berücksichtigt werden soll. Die Zahl der Bestellungen an Sonntagen ist thunlichst herab­gefeßt; die Schalterstunden für das Publikum beschränkt; die Stellvertretung solcher Beamten, die Sonntags beurlaubt wer wen, ist geregelt worden. Erst am 25. Dezember v. J. ist eine allgemeine Verfügung an die Ober- Postdirettionen ergangen, welche auf die von denselben eingereichten bezüglichen Berichte hin weitere Anordnungen trifft.( Der Staatssekretär verliest die Verfügung zum größten Theile.) Auf diesem Wege wird die Verwaltung weiter vorgehen; fie wird dadurch einerseits ge­waltsame Eingriffe in den Verkehr vermeiden; andererseits den berechtigten Wünschen der Beamten nach Sonntagsheiligung und namentlich nach Sonntagsruhe entgegenkommen können. Durch thatkräftiges Vorgehen auf diesem Wege läßt sich auch für die Beamten weit mehr erreichen, als durch Annahme all­gemeiner Refolutionen. Zum Schluß erinnere ich: die Post ist in allen Fällen nur der sekundäre Faktor. Fangen Sie doch damit an, überhaupt das ganze Gewerbe, den ganzen Verkehr an den Sonntagen zu beschränken; die Post ist ja nur ble Dienerin des großen Verkehrs. Schließen Sie erst die Häfen, die Flüffe, die Eisenbahnen; schließen Sie namentlich zuerst die Theater; dann wird auch die Poft Sonntags geschlossen werden können.( Beifall.)

betriebes leicht unzufriedene und Refruten für die So Jeder in demokratie großgezogen werden. An den puritanischen Som mein A tag denken wir nicht, sondern wir wollen den guten deutic ich solch Sonntag, der die Freude gewiß nicht ausschließt, und der au glaube das absolute Minimum von Arbeit gethan wissen will. maßvoll richte deshalb an den Staatssekretär die Bitte, nach die einen chriftliche Richtung unsere Bestrebungen möglichst zu fördern.

Abg. Liebknecht: Ich habe nicht Beschwerde gegen den Beamten geführt, der durchaus gefeßlich verfahren ist, sondern gegen die Verordnung überhaupt, welche nicht zur Ehre der Postverwaltung gereicht; denn sie wird durch die selbe auf den Boden der Polizeispionage und der Spigelei gestellt. Diese Aufzüchtung eines Spigelthums wirkt noch verderblicher als das Sozialistengeset. Im Uebrigen muß doch von der Poftverwaltung mit zweierlei Maß gemessen werden, denn wie gelangt sonst Herr von Butikamer in den Besitz von Nummern des Sozialdemokrat", die mir vor­enthalten werden? Ich meine, die Ehre Deutschlands   er­fordert es, daß jene Verfügung so rasch als möglich be­feitigt wird.

11

Die

Abg.

Staatssekretär Stephan: Der Abg. Stöcker hat gela will, fo wir sind dankbar für das, was die Verwaltung gethan, facen b wenig es auch ist. Das entspricht den thatsächlichen Verh Arbeitgeb niffen nicht; es ist nicht wenig, sondern es ist viel geschehe Rommis Bei uns fönnen an jedem Sonntage 51 Prozent der Singer t beamten dem Gottesdienste beiwohnen, und au wenig außerdem wird von den Poftdirektionen darauf len, werd ficht genommen, ihnen die Möglichkeit dazu nach Krä machen. zu gewähren. Es ist bei einem so komplizitten Apparate 80 000 Beamten nicht leicht, derartige Einrichtungen zu treff aber wir haben es uns sauer werden lassen um des gut ein- für Bwedes willen. Wenn bei der Einstellung des Landdien darüber a verschiedenartig verfahren wird, so liegt das wohl an der gen oder schiedenen Begründung der Petitionen; die Anweisungen generell ertheilt worden. Die Agitationen, die betrieben war reben laff rühren nicht selten von Landbriefträgern her, die lieber ni nicht hat Der zu thun haben möchten. Die Einrichtungen in England vor 300 Jahren getroffen worden, das ist etwas anderes, wird die wenn wir mit einem Schlage bei unseren verwickelten Bu fehrsverhältnissen diesen Sonntag einführen wollten. Da aber auch in England nicht so schlimm ist, geht aus dem richt über eine Versammlung hervor, welche am 25. Do

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1884 in London   stattgefunden hat, die sich dahin auspichtung es möchte den 23 500 Beamten, welche im englischen   Poftdi mäßiges am Sonntag beschäftigt find, mehr Ruhe gewährt we werde; Innerhalb des Deutschen Reiches find aber schon jest wen Poftbeamte am Sonntag thätig.

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Abg. Baumbach: Nichts liegt mir ferner, als den dahin an beamten die Theilnahme an dem fröhlichen deutschen tag verkümmern zu wollen, und ich unterstüße den Ant nicht in s Lingens, insofern er darauf ausgeht, ihnen Erleichterung E holung zu ermöglichen und auch dem Bedürfniß religiöser Erbauung Rechnung zu tragen. Aber der Weg dem er seine Absicht verwirklichen will, scheint mir nicht richtige. Ich glaube mich also nicht in Widerspruch zu mit den freifinnigen Männern in der Provinzialsynode; Beschluß ist mir vielmehr vollständig sympathisch und von nahe stehenden Männern gefaßt, mit denen ich mich auf geregelt f Boden des Protestantismus zusammengefunden habe. J mich nur gegen eine Beengung des Verkehrs gewandt, den Postbeamten gar nichts nüßt. Wir unsererseits find Gegensatz zum Abg. Stöcker nicht gewohnt, unsere relig Gefühle und Anschauungen öffentlich zur Schau wir betrachten diese Dinge mehr als Internum. Die der Sonntagsruhe ift vor allem eine soziale Frage. Da die Sache auch vom Standpunkt des praktischen Christenthu aus sich beleuchten läßt, gebe ich zu. Das Christenthum

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erster Linie eine Religion der Liebe und nicht des Haffed und des Kampfes, und ich würde mich freuen, wenn ich mich lifti bin auf diesem Boden auch mit dem Abg. Stöcker finden tönnte.

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Abg. Stöcker: Auf den versteckten Appell an mid Christenthum als Religion der Liebe zu pflegen, erwidere daß gerade der Umstand, daß eine Menge jüdischer Arbeitg am Sonnabend feiern und ihren Arbeitern den Sonntag enthalten, mir Veranlassung zum Kampf gegen das Juden gegeben hat. Es ist dies ein Motiv mehr, an die organi Heiligung des Sonntags zu denken.

Staatssekretär Stephan: Die Ehre Deutschlands   zu wahren, sollte der Herr Vorredner füglich den Regierungen überlassen; wenn er aber den Postbeamten den Vorwurf der Spionage und der Spigelei angehängt, so lege ich dagegen Brotest ein. Davon kann doch auch gar nicht die Rede sein, wenn die Postverwaltung ihre Pflicht thut gemäß den Bestim mungen des Sozialistengesezes. Auch früher hat Herr Liebknecht  der Postverwaltung ähnliche Vorstellungen wie beute gemacht. Es gab eine Beit, wo derfelbe alle Jahre die Integrität der selben in Zweifel zog. Er hat dann davon nachgelassen, weil ihm die Festung doch zu start war. Nun tommt er auf feine frühere Praris zurück bei einem Falle, wo, wie er selbst sagt, der betr. Beamte ganz forrekt gehandelt hat. Ich habe ihm schon früher gesagt, daß es besser wäre, in einem Be schwerbefalle sich an die Provinzialbehörden zu wenden, als hier bei einem harmlosen Titel denselben zur Sprache zu bringen, wo wir auf dergleichen garnicht gefaßt find. Die von ihm früher vorgetragenen Fälle habe ich alle untersuchen lassen, und es hat sich herausgestellt, daß überall gefeßmäßig ver fahren ist.( Staatssekretär Stephan verliest das Er­gebnis der von ihm angestellten amtlichen Untersuchungen.) Abg. Kalle: Dem Abg. Baumbach schließe ich mich darin an, daß für Drucksachen über 50 Gramm nicht sofort eine Steigerung des Porto von 3 auf 10 B. eintreten, son­dern daß es zwischen diesen Sägen noch eine Bwischenstufe etwa für das Gewicht von 50-100 Gramm zu 5 Pf. geben sollte. Dem Antrage Lingens stehen wir durchaus sympathisch gegenüber. Derselbe erreicht aber seinen 3wed nicht, weil er nicht radikal vorgeht; die Beamten müßten ja nach demselben ebenso lange im Dienste bleiben, wie früher; fte hätten nur während dieser Zeit etwas weniger zu thun. Das ist ein ges ringer Effekt, wenn andererseits dadurch eine bedeutende Be­läftigung des Publikums entsteht, wie fie Staatssekretär Stephan durch Bahlen nachgewiesen hat. Die Ausgabe der Sonntagsblätter würde auch unmöglich gemacht. Der Sonn tag ist ferner namentlich der Posttag des fleinen Mannes. Am Sonntag finden bedeutende Mengen von Geldeinzahlungen statt; die kleinen Leute schicken, wie ich aus Westfalen wenig stens weiß, an diesem Tage ihren Wochenlohn zum Theil in die Heimath. Der Antrag ist schließlich um so weniger brings lich, als ja die Postverwaltung bestrebt ist, so weit es irgend lich, als ja die Postverwaltung bestrebt ist, so weit es irgend angeht, ihren Beamten die Sonntagsruhe zu gewähren.

Abg. Baumbach: Der Staatssekretär hat Ihnen eben in schlagender Weise gezeigt, daß es unmöglich ist, mit dem vom Antragsteller vorgeschlagenen Maßregeln in unser hoch entwickeltes Verkehrsleben einzugreifen. Es giebt übrigens auch andere Beamte in Deutschland  , die ebenso und noch mehr Dienst haben als die Postbeamten. Ich wünschte, daß auch für biese Kategorien ein Lingens erstehen möchte, um ihnen Sonn­tagsruhe zu erwirken. Wenn Herr Lingens die durch Eil­boten zu bestellenden Sendungen am Sonntag zu= laffen will, so ist das eine Bevorzugung der be­mittelten Bevölkerungsflaffen gegenüber dem armen Manne. Gerade die Arbeiter, Dienstboten und Handwerker geben am Sonntag thre Badete und Korrespondenzen zur Boft. Im höchsten Grade zu tadeln ist der Ausschluß der Drucksachen. Tenten Sie an die Konsequenzen, die derselbe für Leipzig   mit seinem Buchhandel haben würde. Die Drucksachen find ebenso bedeutungsvoll wie die Briefe. Beiläufig würde ich wünschen, daß in den Portosägen für Drucksachen noch eine Zwischenstufe eingeführt würde. Drucksachen bis zu 50 Gramm fosten gegen wärtig 3 Pfennige, über 50 Gramm sofort 10 Pfennige. Es dürfte fich empfehlen, vielleicht von 50 bis zu 200 Gramm eine Zwischenstufe von 5 Pfennigen einzuführen. Will man die Sonntagsruhe in dem Sinne des Abg. Lingens durchführen, so darf man die Sache nicht als Postfrage oder als Frage der Landwirthschaft allein behandeln, man müßte dann gleich den ganzen Verkehr treffen. Man soll nicht immer mit England und Amerika   fommen, der deutsche Volkscharakter ist ein ganz anderer, in Deutschland   ist der puritanische Sonntag nicht bes liebt. Gerade die tatholische Kirche hat sonst durchaus nicht das Prinzip, das Volk in seiner Heiferkeit und seinem Froh­finn zu beschränken; sehen Sie nur z. B. nach Italien  ; um so mehr wundert es mich, daß gerade das Zentrum den lang­weiligen englischen Sonntag bei uns einführen will. Ich möchte dem deutschen   Volke feine Sonntagsfreude nicht vers fümmern und hoffe, daß auch die gegenwärtige Reaktions periode das nicht fertig bringen wird. Der Volkscharakter würde feineswegs gewinnen, wenn man ihm fünftlich mehr Philisterthum und Kopfhängerei einin pfte.( Beifall links.)

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Abg. Liebknecht: Der Herr General Boftmeifter ha einer Form, die geeignet war, meine Glaubwit digkeit in zweifelhaftes Licht zu stellen, an sieben oder acht Fällen zuweisen versucht, daß meine früher hier vorgetragenen schwerden gänzlich unbegründet wären, oder daß doch die Bo verwaltung völlig unschuldig sei. Ich gebe zu, daß in die

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2

vorgeführten Fatta find aber nichtsdestoweniger wahr, und ganze Untersted liegt nur darin, daß meinen Gewährsmän das Vorhandensein staatsanwaltlicher Anordnungen zu Ich habe aber eine fchlagnahme nicht bekannt war. wa weiterer Fälle vorgebracht, wo lettere nicht vorhanden w und auf diese Fälle ist Herr Stephan nicht eingegangen. Verhältnisse liegen eben in Deutschland   so, daß ein schwarzes Kabinet noch noch nicht entbehren Seit dem Erlaß des Sozialistengefeßes ist es unseren genoffen in hunderten von Fällen vorgekommen, daß von

Partei

lizeibeamten Haussuchungen bei ihnen vorgenommen wurd gerade die Postbehörde die Polizei erst in Stenntniß gefest und dabei Briefe beschlagnahmt wurden, von deren Ant Spigelei und Spionage wird dadurch nicht weniger schlim Daß man sie gefeßlich regulirt. Ich erinnere den Herrn Gen postmeister an das einst von ihm gesprochene Wort, da Briefe auf der Post eben so sicher seien wie die Bibel aut Altar; es war ein wahres Wort, denn die Bibeln auf Altar find ja nicht dazu da, um geschlossen, sondern um öffnet zu werden.

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Abg. Windthorst: Ich danke dem Herrn Staats sekretär für seine Bemühungen auf diesem Gebiete. Ich er tenne an, daß er schon in bedeutendem Maße unseren Wünschen entgegengekommen ist. Aber ich meine, daß wir in dieser Richtung allmälig weiter gehen müssen; wir müssen auf den Standpunkt kommen, auf dem man in England schon steht. Dem Hinweis auf die Bedürfnisse des Verkehrs stelle ich Abg. Singer: Nachdem von allen Seiten in Bezug gegenüber, daß es ein reicheres Land als England, wo die die nothwendige Sonntagsruhe der Postbeamten Ueberein Sonntagsruhe in ausgiebigstem Maße vorhanden ist, nicht giebt. Der übrige Verkehr wird sich allmätig nach der Bost Privatliebhaberei, indem er auf die jüdischen Arbeitgeber mung fich fundgegeben hat, kommt der Abg. Stöcker mit fel richten. Jeder von uns, der gewohnt ist, fein Beld, seine weist, die so sehr prävalirten und, da sie ihrerseits keine Beitungen u. f. m. am Sonntag zu bekommen, wird es zunächst anlaffung zur Sonntagsheiligung hätten, ihre Arbe

Staatssetretair Stephan: Das Drucksachenporto hat früher bekanntlich vier Pfennige betragen; es mußte bei der Einführung der neuen Währung entweder auf drei Pfennige herabgesetzt oder auf fünf Pfennige erhöht werden. Man hat fich gegen meinen persönlichen Wunsch für das erstere ent schieden, und daher ist die vom Vorredner gerügte Kluft im Tarif zwischen drei und zehn Pfennigen entstanden. Uebrigens ist das Bedürfniß nach einer Mittelstufe nicht so groß, wie der Vorredner meint. Im Jahre 1881 wurden z. B. im Reichs­poftgebiet im Ganzen 102 205 600 Drucksachen befördert, davon unter 50 Gramm und also zum Dreipfennigtarif 95 Millionen, und nur 7 Millionen über 50 Gramm. Auch würde die Post verwaltung durch Einführung der Mittelstufe im Tarif einen bei der jezigen Finanzlage erheblich ins Gewicht fallenden Einnahmeverluft erleiden.

unangenehm empfinden, wenn ihm das nicht mehr möglich ist, aber man wird sich darein finden. Der Sonntag muß dienen, wozu er eingefest ist, zum Gottesdienst und zur Erholung für Körper und Geist. Zu diesem Biele aber wird durch den An­trag Lingens ein erheblicher Schritt weiter gethan. Die Sympathte des Abg. Kalle an fich hat nichts zu bedeuten, wenn man sie nicht bethätigt, und die Beamten von der Post werden davon nicht sehr gehoben sein.

Abg. Stöcker( Siegen): In der jüngsten Provinzial synode habe ich den Antrag gestellt, dieselbe möchte ihre Ueber­jeugung aussprechen, daß den Beamten des Verkehrs in der

am Sonntag arbeiten ließen. Das ist doch ein

den Haaren herbeigezogenes Beispiel, das in die Deb  

gar nicht hiueingehörte. Es handelt sich hier um jüdische Arbeitgeber, sondern um die Deutsche

Re

als Arbeitgeber, wie es ja Herr Stöcker selbst mit so gro Emphase aussprach, und für so weit verjudet wird das deut

Stan

Reich doch auch von Heren Stöder nicht gehalten werden, nun auch schon die Reichs- Postverwaltung auf diesem puntte angekommen sein sollte. Ich behaupte, daß ein

schied in Bezug auf die Sonntagsheiligung zwischen jüdi schmeichle mir, mindestens eben soviel Fühlung mit Arbell

und christlichen Arbeitgebern faum eristiren dürfte

muß. Dort waren 20 liberale Mitglieder anwesend, und die kreisen zu haben wie Herr Stöcker; wenn er mit den Arbeit

Synode hat einstimmig meinen Antrag angenommen und ihn an die Generalfynode zur Empfehlung gebracht. Es beweist dies, daß diese Frage auch bei religiös und politisch freisinnigen Männern Sympathie findet. Es ist für uns schwer, was die Durchführbarkeit des Antrages anlangt, gegenüber den Aeuße­rungen des Staatssekretärs eine fefte Stellung zu nehmen.

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Menschlichkeit, was die ganze Behandlung anbelangt, die schen Arbeitgeber in einen Gegensatz zu den christli hen

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fabren.

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willigt;

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der Sonntagsruhe und wünsche, daß auch Herr Stöcker felben theilhaftig werde. Wenn er auf mich exemplifi Aber es ist mir von Boftbeamten versichert worden, der Antrag wollte, so verweise ich ihn darauf, daß mein Name unter ein liege nicht außerhalb der Grenzen der Möglichkeit. Es ist ja Gesezentwurf steht, der noch viel strenger, als Heren Stöd

Abg. Liebknecht: Wir stimmen den Forderungen des Abg. Lingens zu, wenn auch aus anderen Gründen als die Herren des Zentrums; wir wünschen durch die Sonntagsruhe eine weitere Verfürzung der Arbeitszeit herbeizuführen. Die Einwendungen, welche gegen diefe Forderung erhoben find, treffen nicht zu. Was England sich leistet in dieser Be­ziehung, das können auch wir. Mich hat indessen ein anderer Umstand veranlaßt, das Wort zu ergreifen. In voriger Woche traf aus der Schweiz   ein Packet mit Drucksachen beim Post­bureau des Reichstags für mich ein. Es enthielt dafelbe u. A. auch Nummern desSozialdemokrat", in welchen Angaben über Polizeifpione enthalten waren, für mich wichtige Aftenstücke, welche ich bei der Debatte über die Aus führung des Sozialistengesetes zu verwenden gedachte. Diese Nummern waren indeffen aus dem Packet entfernt worden, wie man mir mittheilte, auf Grund des Sozialistengesetes. Ich gebe zu, daß der betreffende Beamte ganz forrett gehan delt hat, indem er die betreffenden Beitungsnummern seiner vorgefeßten Behörde einhändigte. Aber ich balte die ganze Verordnung, auf welter das Durchsuchen von Drucksachen beruht, für unzulässig. Ich habe bereits im Jahre 1879, wo ich die Verordnung vorlas, darauf hingewiesen, und in der Debatte hob auch Abg. Windthorst hervor, daß diefe Verord­nung nicht meiter aufrecht erhalten werden könne. Troßdem ist eine Aenderung nicht eingetreten, und doch wird so nur einem System des Ausspionirens Thür und Thor geöffnet. Man beschränkt sich nicht mehr darauf, Druckfachen unter Streifband zu durchsuchen; auch verschloffene Packete find ge­öffnet worden. Ich erhalte ab und zu größere Packete mit

seit dem vorigen Jahre schon Einiges von der Verwaltung ge schehen, und dafür sind wir dem Staatssekretär dankbar, aber es ist doch noch sehr wenig. Die Klage über aufgedrungene Sonntagsbriefbestellung auf dem Lande hat noch immer nicht aufgehört. In den verschiedenen Postdirektionen besteht in dieser Beziehung auch verschiedene Praxis. Dem Abg. Baum­bach

Freunde es wollen, den Sonntag helligen will. Allerdi

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wenn

treten wir in erster Linie für die rein menschliche Sonntagsruhe ein; Bartei die religiöse Frage als Privatsache eitlä haben wir doch das Recht einer sehr großen Anzahl Leuten zu wahren, bei denen auch die religiöse Seite

Sta

und nicht bloß im Postverkehr behandeln sollte. Der Staat Sonntagsheiligung ein. Nicht Herrn Stöckers Bartei al

muß das Vorbild abgeben, und die Post gehört zu den größten Arbeitgebern auf dem staatlichen Gebiet; und seitdem die Eisen

steht also auf diesem, von ihr mit Vorliebe betonten punkte.

Abg

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zur Sprache gebracht. Wir müssen die Frage so lange hier neten Singer exemplifijiren wollen. ich habe mich mit

festhalten, bis sie im Sinne der großen Majorität dieses Hauses und des deutschen Volkes b.ider Konfefftonen geregelt ist.

Abg. Stöcker: Ich habe keineswegs auf den beschäftigt und werde das auch in 3atunft nur thun, dazu gezwungen werde. Herr Singer scheint nicht im

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Wenn wir die soziale Reform unter religiösem Gesichtspunkt, zu sein, dem Gang der Berhandlungen und dem Worl

wenn wir praktisches Christenthum treiben wollen, so müssen

der Reden zu folgen( Unruhe lints), menn er mich beschul wir vornehmlich diese Frage zur Anregung und Durchführung diese Debatte angeregt zu haben. Wenn der Abg. Baum

bringen, wo wir es mit ausgesprochenen göttlichen Geboten zu thun haben. Ich fürchte, daß sonst in den Kreisen des Staats­

hier mich ausdrücklich nennt, und dabei von einer Rel der Liebe und einer Religion des Haffes spricht, bann

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