e, nach die einen

tnt.

die So Jeder im Haufe, was gemeint ist. und meine Besönlichkeit wie nischen Som mein Amt stehen mir dann viel zu hoch, als daß uten deutide ich solche Ausführungen rubig hinnehmen tönnte. Sch und der au glaube auch, mich in meiner Entgegnung durchaus en will. maßvoll ausgedrückt zu haben. Wenn Herr Singer Unterschied Der Sonntagsheiligung feitens driftlicher und jüdischer Arbeitgeber taum gelten laffen Scer hat gele will, so muß ich ihm aus meiner genauen Kenntniß der That­ng gethan, fachen heraus widersprechen. Es paffiren bei den jüdischen ichen Verbal Arbeitgebern Dinge, die zum Himmel schreien; da läßt man viel geschehe Kommis Sonntags zur Inventur kommen u. dal. Daß Herr zent der B Singer in den Arbeiterkreisen, in denen er sich bewegt, davon au wenig hört, ist sehr begreiflich, denn die Arbeiter, die ihn wäh­Darauf tilen, werden sich natürlich nicht viel aus der Sonntagsheiligung nach Kräf machen. Apparate gen zu treffe

und

fin

Die Debatte wird hierauf geschlossen. Persönlich bemerkt Abg. Singer: Ich bitte doch den Herrn Abg. Stöcker, im des gut ein- für allemal darauf verzichten zu wollen, mir Vorstellungen Landdien darüber zu machen, ob ich im Stande bin, der Debatte zu fol­l an der gen oder nicht.( Lachen rechts.) veisungen Abg. Stöcker( persönlich): Ich habe nur die Thatsachen trieben war reben laffen, die bewiesen haben, daß er den Verhandlungen e lieber ni nicht hat folgen können. England f

videllen

Der Titel wird bewilligt; über die Resolution Lingens 3 anderes, wird die Abstimmung erst in der dritten Lesung erfolgen. Bu Titel 17( Ober- Bofidirektionen) befürwortet Iten. Daß Abg. Lingens folgende Resolutionen: aus dem

wird ebenfalls mit großer Majorität unverändert genehmigt, nachdem auch hier Abgeordneter Büchtemann erklärt bat, daß seine Partei iroz einzelner Bedenken dafür stimmen werde.

Die Rechnungen der Kaffe der Oberrechnungskammer für 1883/84 werden der Rechnungskommission überwiesen.

Die Uebersicht über die Verwaltung der fiskali­fchen Bergwerke, Hütten und Salinen pro 1883/84 wird nach einigen furzen Bemerkungen der Abgg. Leto cha und Gärtner an die Budgetkommission überwiesen, der Bericht über die bisherige Ausführung von Bestimmungen verschiede ner Eisenbahnverstaatlichungsgefeße durch Kenntnißnahme für erledigt erachtet.

In der ersten Berathung der Novelle zur rheinis schen hypothetenordnung nimmt zunächst der Re gierungsfommiffar Unter- Staatssekretär Ne be B flugftädt das Wort, un auszuführen, daß die Vorlage als ein Zwischen­gefet die Möglichkeit der Einführung des Grundbuchsystems für das System des rheinischen Rechts vorbereiten helfe. Zu diesem Zwecke müsse zunächst Klarheit in die bestehenden kom­plizirten Bustände des rheinischen Hypothekenrechtes gebracht werden, und dieser Absicht solle der Entwurf entsprechen.

Abg. Reichensperger( Olpe ) ist über die Vorlegung des Gefeßentwurfs sehr erfreut, bedauert aber, daß derselbe von einer nicht gerechtfertigten Selbstbeschränkung zeuge. Es ge­nüge nicht, die Transstription fakultativ einzuführen, man müffe zur obligatorischen Transskription übergehen; der

a) die Grundsäge über die Feststellung der Gehalts- rheinische n 25. Dioufen für die verschiedenen Beamtenkategorien in der hin auspichtung einer Revision unterwerfen zu lassen, daß ein regel laffung hen Boftdi mäßiges Vorzücken der Beamten nach der Anciennität gesichert währt we fest wen

werde;

b) die Grundsäge über Regelung und Berechnung der Dienstzeit bei Tag und Nacht gleichmäßig feststellen sowie als den dahin ändern zu laffen, daß die Stunden der Sonntagsruhe bet nicht in Aniat tommen."

tschen So

den

Antr

ichterung dürfniß

Der Weg mir nicht

fen

Beh. Ober- Poftrath Kasubski bemerkt, daß es der vor­geschlagenen Reviston nicht bedürfe; für das Aufrücken in die höheren Stellen sei das Dienstalter allein maßgebend; seit langer Zeit sei das bezügliche Verfahren geregelt. uch zu fe möge also die Resolution zu a) als gegenstandslos ablehnen. Bezüglich der zweiten Resolution verweise er auf die Ber fügung von 1874, durch welche die Arbeitszeit der Beamten so mich auf geregelt set, daß jeder sechs volle Arbeitstage wöchentlich, den febenten Tag aber frei habe. Auch diese Resolution sei

Synode;

und von

babe. Joh gewandt feits find fere relig

u zu trage Die Fr ge. Daß a Christenthum enthum es Safes und

in

mich linftig

Fer zufamme

an mich, erwidere

er Arbeitge Sonntag as Juden

2

Die organi meifter ha Digkeit in Fällen no efragenen Doch die Bo Daf in die ; die von vabr, und vährsmänn gen zur

Der eine

M

anden wa egangen o, daß ehren nferen Daß von nmen

Bartels

Tourbe

Deren Ant

ba

B gefest b niger fol

Derrn Ben Bort, daß

Bibel auf beln auf

Dern um

in Bezug Ueberein

D

gegenstandslos.

Abg. Baumbach ist mit der Tendenz der Resolution u a) einverstanden, doch gebe die Form zu Bedenken Anlaß und könne vielleicht bis zur dritten Lesung noch geändert wer den. Eine Sicherung des Aufrückens in die höheren Gehalts­für das Avanzement und die Publizität der Anciennitätsliste

müffe

man bringend wünschen.

Die Abstimmung über die Resolutionen wird in dritter Lesung erfolgen; der Titel wird bewilligt.

Bu den Titeln 18( Rechnungsbeamte) und 21( Serretaire)

beantragt die Budgetfommiffion ,,, den Bundesrath zu ersuchen, für die Folgezeit bei Aufstellung des Etats der Neichs- Post­und Telegraphen- Verwaltung die dermalige Einrichtung zu be­feltigen, wonach sich die Mittel zur Besoldung der Post- und Telegraphenfetretaire mit denjenigen Mitteln übertragen, welche

Besoldung der in Titel 4 und Titel 18 bezeichneten höheren Beamtenkategorien sowie zur Besoldung der Kassirer- und Ober­Stretaire bestimmt find."

Provinzial Landtag habe einen gleichen Wunsch ausgesprochen. Durch die fatultative Bus werde der Zweck der Vorlage, Klarheit in den verwirrten Zuständen des rheinischen Immobiliarrechts zu schaffen, nur zum minimalſten Theile erreicht. Redner bean­tragt die Verweisung der Vorlage an eine besondere Kommission von 14 Mitgliedern.

Abg. Westerburg hat die Einbringung des Entwurfs mit ungetheilter Freude begrüßt. Die heillose Verwirrung, welche auf dem beregten Geblete herrsche, rechtfertige ein Uebergangsgeset wie das vorgelegte vollkommen. Das geltende theinische Hypothekenrecht sei zwar ohnehin dem Untergang ver fallen, und es könne fraglich erscheinen, ob man es nicht, nach dem es 70 Jahre lang nicht recht, aber sehr schlecht bestanden babe, noch bis zur Einführung des Allgemeinen Deutschen Zivilgefezbuches, also etwa noch 20 Jahre länger, bestehen laffen fönne; aber der Gedanke, der Einführung des Grundbuchsystems schon jetzt durch bessere Eikennbarmachung des Eigenthums vorzuarbeiten, sei ein sehr glücklicher, und feine Verwirklichung werde von der Bevölkerung selbst als eine Wohlthat empfunden werden. Der Entwurf möchte der um 7 Mitglieder zu verstärkenden Justiskommission zu über­weisen sein.

Auch die Abgg. Lehmann, v. Cuny und v. Eynern sprechen sich zustimmend zu der Tendenz der Vorlage und für tommiffarische Berathung aus; Abg. Westerburg zieht seinen Borschlag bezüglich der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung des Entwurfs zurück. Darauf wird der Antrag Reichensperger angenommen.

Auf Antrag der Geschäftsordnung werden die Man­bate des zum Mitglied der Staatsschuldenverwaltung er­nannten Abg. Dr. v. Cuny und des zum außerordentlichen Profeffor ohne Gehalt ernannten Abg. Delbrück für forts bestehend erklärt.

Damit ist die Tagesordnung erledigt.

Schluß Uhr. Nächste Sizung Mittwoch 11 Uhr. ( Antrag v. Bedlik, betreffend die Penfionirung der Volks­schullehrer; Antrag Laffen, betreffend den Ersaß der im Kreise Sonderburg entstandenen Kriegsschäden; Etat.)

Dagegen beantragt Abg. Dr. Baumbach folgende Re­olution: Den Bundesrath zu ersuchen, im nächsten Reichs­haushaltsetat die zur Besoldung der Bostsekretäre bestimmte Summe infoweit zu erhöhen, als dies erforderlich ist, um die Dermalige Schmälerung zu beseitigen, welche die Mittel zur Besoldung der Postsekretäre dadurch erleiden, daß sich eben Diese Mittel mit denjenigen übertragen, welche zur Besoldung der in Titel 18 bezeichneten höheren Beamtenkategorien, fo wie zur Besoldung der Kassirer und Ober- Sekretäre bes Vom Abg. Lingens endlich liegt eine Resolution dahin vor, darauf Bedacht zu nehmen, daß denjenigen Postsekre fären, welche nach einer 25jährigen Gesammt- Bosidienstzeitsich vorfanden.

ftimmt find."

"

Lokales.

Weitere dem Berl. Börf. G." zugegangene Mit­theilungen über die Todesursache des Droschkenbestgers Lin­denau laffen unsern in der gestrigen Nummer ausgesprochenen Verdacht, daß derselbe nicht einfach verunglückt, sondern von drei Viehtreibern, die er von der Koch- und Friedrichstraßen­Ecke nach den Buggenhagen'schen Häusern gefahren hat, er schlagen worden ist, ziemlich zweifellos erscheinen. Ein Raub­

mord freilich ist ausgeschlossen, da Uhr und Börse bei der Leiche Jedoch fehlt von dem vorgefundenen Geld

das Durchschnittsgehalt für Postsekretäre nicht erreicht haben, nach genauen Ermittelungen die Summe von 2 M. 50 Bf., tin Gehaltszuschuß bis zum Meistbetrage von je 200 Mart fo lange zu bewilligen sei, bis das auf sie entfallende etatsmäßige Sefretärgehalt eine ihrem Dienstalter entsprechende Höhe er

reicht bat."

Abg. Baumbach hält die von ihm vorgeschlagene Maßs nahme für die geeignetste, um dem dringenden Bedürfniß einer Berbefferung der finanziellen Lage der Postsekretäre abzuhelfen. schon einmal vorher die Stätte des vermuthlichen Verbrechens Gerade bei den Poftsekretären liege der Schwerpunkt der ganzen Verwaltung; auch müſſe man auf die gesellschaftliche einzige dorthin führende Weg, und der Mann tannte ihn Stellung der Bostsekretäre Rücksicht nehmen. Auch der Reso­lution Lingens wird Redner zustimmen. äußern sich wesent­

lich in demselben Sinne.

Beh. Ober- Poftrath Kasubski bemerkt, daß auch gegen­wärtig bereits die Verwaltung bemüht sei, bezüglich der Be

der mit femtendotirungen überall mit möglichster Gerechtigkeit zu ver­

beitgeber its feine thre Arbe

Doh

ein

Die Deb

hier

Deutiche

Re

mit fo gro rd das deut t werden, tefem Sta Daß ein ichen jüdi Dürfte

11n

Nach einigen weiteren Erörterungen werden die Titel be­willigt; die Abstimmung über die Resolutionen wird erft in Dritter Lesung stattfinden.

möglichen.

würden.

der Fahrpreis für die legte Fahrt. Die Fuhren, die der Kutscher in jener Nacht gemacht, find sämmtlich festgestellt, alle seine Fahrgäste haben sich gemeldet, mit Ausnahme jener drei Viehtreiber. Einer der vorhergehenden Fahrgäste wohnt ebenfalls in den B.'schen Häusern und hat fich in derselben Nacht gegen elf Uhr dorthin fahren lassen, so daß der Kutscher paffirt hatte. Der Weg über die schwarze Brücke ist der aanz genau; es ist eine breite wohlgepflasterte Straße, von der Böschung wohl noch drei Meter entfernt, und liegt tiefer als der Bürgersteig, über den hinweg die Droschke gehoben werden mußte, um den Abhang hinabzustürzen. Die Straße ist auch nicht besonders dunkel. Kurz vor der Brücke find wahrscheinlich Die drei Strolche ausgestiegen, haben sich um den Fahrpreis mit dem Kutscher gestritten, den Mann erschlagen und, um den Verdacht abzulenken, das Pferd losgespannt und Leiche und Droschke den Abhang hinabgeschleift. Die Stränge des Pferdes waren ausgehalt, die Querriemen losgeschnallt. Die Droschke, welche anderen Falls fich hätte mehrmals überstürzen müssen, ist nur einfach auf die Seite gefallen, und nur die Scheibe jener Seite zerbrochen. Die Leiche hatte eine flaffende Stirnwunde, einen völlig zerschlagenen Hinterkopf. Die Hand bielt fest umflammert, wie zur Abwehr, den umgekehrten Peitschenstiel. Die That muß um vier Uhr Morgens verübt sein. Gegen drei Uhr war der Mann abgefahren, um sechs Uhr wurde seine Leiche gefunden.

gehalt) äußert Bei Tit. 27( Landbriefträger, mit 600 M. Durchschnitts­Abg. Baumbach den Wunsch, daß die Verwaltung da hin streben möge, endlich für die Landbrieftröger eine Er höhung des Durchschnittsgehalts von 600 auf 800 Mart zu er bg. Wagner( Bentrum) flagt, daß die Briefträger noch immer überlastet seien, und daß vielfach höchst unbillige-y. Sämmtliche gestern in der 96. Abtheilung des Anforderungen an fie von den vorgesezten Behörden gestellt Schöffengerichts anberaumte Termine mußten aufgehoben wer­ben, da einer der Schöffen furz nach Beginn der Sigung Direktor im Reichspostamt Fischer bestreitet dies aufs plöglich von einem so heftigen Unwohlsein befallen wurde, Bestimmteste. Die Lage der Briefträger sei durch entsprechende daß schleunigst ärztliche Hilfe requirirt werden mußte, Ein überaus frecher Diebstahlsversuch ist vorgestern mußten fie 30 Kilometer täglich im Durchschnitt gehen; jest Abend gegen 8 Uhr in dem Laden des Juweliers Schüß , Je­rusalemerstraße Nr. 46, vetübt worden. Um die angegebene Beit betrat ein junger Mann das Geschäft unter dem Vorgeben, cine goldene Uhrkette kaufen zu wollen. Als die in dem Ges

mit Arbei Den Arbeit 6 Human angt, bie f abfol tliben ab

ner Anban

Stöder

exemplifi e unter ci Deren Stod Allerdi

schliche

un

auch e erklärt Anzabl öfe Seite eten wir Bartei onten

all

Sta

den Ab mich mit

ht im

St

bun, wenn Dem Wor ch beicu b. Baum

einer Re

t, bann

nur 22 Kilometer.

Der Titel wird bewilligt und um 5% Uhr die weitere Elataberathung bis Mittwoch 1 Uhr vertagt. Außers bem steht die erste Berathung der Vorlage über den Beis

gesordnung.

trag des Reiches für den Zollanschluß Bremens auf der Ta- ergriff plöglich der Bursche eine ganze Hand voll derselben,

Abgeordnetenhaus.

13. Sigung vom 3. Februar 1885, 11 Uhr. Am Regierungstische: May bach, Friedberg, von Scholz und Kommiffarien.

Auf der Tagesordnung steht die zweite Lesung der Ver­staatlichungsvorlage

uns von der Regierung gemacht morden ist, unsere Zuftim Abg. Büchtemann: Wir werden der Vorlage, wie fie mung geben und beschränken uns darauf, den Wunsch zu

werbe.

der Aufschließung des Vorharzes baldigst Bedacht genommen

fp ang zur Thüre hinaus und lief die Schüßenstraße entlang. Blücklicherweise hatte der Befizer des Geschäfts durch eine Glasthür den Kunden ins Auge gefaßt und es gelang, Herrn S., welcher sofort dem Diebe nacheilte, ihn noch in der Schüßenstraße einzuholen und mit Hilfe einiger Baffanten und eines Schußmannes zu verhaften. Die gestohlenen goldenen Ketten wurden sämmtlich in der Rocktasche des Diebes vor­gefunden.

Polizeibericht. Am 2. d. M. Vormittags sprang ein Mädchen in der Nähe des Schloffes Bellevue in selbstmörde­rischer Absicht in die Spree, wurde jedoch, ohne Schaden ge­nommen zu haben, aus dem Wasser gesogen und nach dem Beit wurde an der Birkenstraße auf dem Terrain des städtischen Krankenhauses Moabit die Leiche eines neugeborenen Kindes

-

Um dieselbe Zeit wurde in der Spree hinter dem Grund stück Mühlenstraße 68 die Leiche eines etwa 25-30 Sabre alten, anscheinend dem Kaufmannsstande angehörenden Mannes angeschwemmt und nach dem Obduktionshause geschafft.- Am 2. d. Mts., Abends, versuchte in der Skaligerstraße ein Mann fich zu vergiften. Derselbe wurde noch lebend nach Bethanien gebracht. Um dieselbe Beit wurde der obdachlose. Arbeiter Redlich, weil er unter der Stadtbahnbrücke am Alexanderplatz das vorübergehende Publikum, namentlich Damen, durch unfläthige Redensarten belästigte und dieselben abfichtlich anrannte, zur Wache des 21. Polizei- Reviers fiftirt, und als er hier fortgesezt schrie und tobte, in die Arrest- Belle gebracht. Nach einiger Beit wurde er in derselben, mittelst feines wollenen Halstuches am Fenstergitter erhängt, vor gefunden. Die angestellten Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft. Zu derselben Zeit machte ein auf der Durchreise von Galizien nach Amerika begriffener Arbeiter auf dem Lehrter Bahnhof im Wartesaal der IV. Klaffe dadurch seinem Leben ein Ende, daß er fich mittelst eines Raftrmessers den Hals durchschnitt. Der Tod trat in furzer Beit in Folge von Verblutung ein. Bei der Leiche wurden nur 2 Pfennige ge­funden.

-

Gerichts- Zeitung.

-g. Die Affaire des Gigarrenfabrikanten Wilhelm Carl Keilpflug, dessen brutales Benehmen gegen einen Pferde­bahn Kondukteur derzeit gerechtes Aufsehen erregte, gelangte gestern wiederum zur Verhandlung, da Keilpflug gegen das schöffengerichtliche Erkenntniß vom 13. November v. J., welches auf zehn Tage Gefängniß lautete, die Berufung eingelegt hatte. Am Abend des 13. August v. J. benuste Herr Keils pflug einen Wagen der Ringbahn, mit der Absicht an der Aderstraße auszusteigen. Hier angekommen überhörte er den Ruf des Schaffners und erft ca. 150 Schritt über das beab­fichtigte Biel hinaus gelangte er zur Kenntniß seines Jerthums. Er verlangte nuumehr von dem Schaffner, daß derselbe auf der Stelle halten sollte, doch dieser im Bewußtsein laut und deutlich an der soeben pasiteten Station abgerufen zu haben, weigerte fich und stellte dem Angeklagten anheim, bis zur nächsten Station mitzufahren. Nunmehr fam es zwischen Beiden zu einer lebhaften Auseinanderseßung, der Angeklagte be zeichnete die Behauptung des Schaffners, daß er abgerufen babe, als eine Lüge und der Lettere schließlich drohte, den un­angenehmen Fahrgast vom Wagen zu werfen, darauf nannte dieser ihn einen Flegel und verseste ihm einen so heftigen Stoß, daß er vom Hinterperron des Wagens, auf dem sich diese Szene abspielte, hinabflog und der Länge nach auf das Straßen. pflaster schlug, wodurch er sich einige Beulen und Haut­abschürfungen zuzog. Auch öffnete sich bei dieser Gelegenheit seine Geldtasche und ca. 3 Mt. rollten in kleiner Münze auf die Straße. Der Schaffner war im Stande, sofort wieder auf­zuspringen, er eilte dem Wagen nach, ergriff den noch auf dem Berron befindlichen Attentäter an den Rodschößen und ver fuchte ihn herabzuziehen. Hierbei erhielt er nun vom Ange­tlagten, der fich vermöge seines höheren Standpunktes im eine Vortheile befand, Anzahl Fauftschläge gegen das Geficht und den Kopf. Jest erst gelang es einem berbeleilenden Schußmanue, der widerlichen Straßenszene ein Ende zu machen; beide Parteien wurden zur Wache geführt. So der hatbestand, wie er derzeit vor dem Schöffengerichte festgestellt wurde und ein anderes Ergebniß förderte auch die umfangreiche Beugenvernehmung in der zweiten Instanz nicht zu Tage. Dagegen gelang es dem Vertheidiger für seinen Klienten eine mildere Bestrafung zu erkämpfen, denn die in der ersten Instanz arbitcirte Gefängnißtrafe wurde in eine Geldstrafe von 200 M. umgewandelt.

Vereine und Versammlungen.

Die Drechsler und Knopfarbeiter erlassen folgenden Aufruf an die Arbeiter aller Branchen:

Was wir nicht glaubten, und doch schon lange fürchteten, das Unangenehme, es ist eingetreten: Der Strife in der Steinnußfnopfbranche hat größere Dimen sionen angenommen, 138 Arbeiter der Fabrik Don Behmer, Röpniderstraße 137, haben heute wegen Lohnreduktionen vorläufig die Arbeit niederlegen müssen und weitere Nieders legungen stehn in Aussicht.

Arbeiter, Kollegen, denkt Euch in die Lage der­selben, bisher einen Verdienst, mit dem fte kaum das zum Leben nothwendigste bezahlen fonnten, und nun vor die Frage gestellt, entweder das bisher schon freudlose Leben zu einem gerade­zu traurigen zu machen, und bei einem Abzug von 6 bis 25 pCt. einem hoffnungslosen Kampf mit des Lebens Noth und Elend aufzunehmen, oder zum legten, dem Arbeiter zu ftehenden Machtmittel, der Arbeitseinstellung zu greifen. Sie haben, falls nicht noch schnell eine Einigung stattfindet, was leider kaum anzunehmen ist, das Leglere gewählt. Aber welch ein undankbarer Kampf, welch' furchtbare Waffe ist ein Strife, wie ungleich ist die Aussicht auf einen Erfolg. Auf der einen Seite ein Mann, welcher mit Hilfe seiner Arbeiter sich zum Reichthum, zu wirthschaftlicher Unabhängigkeit empor ge schwungen hat, auf der anderen Seite die Armen von allen Mitteln entblößten Arbeiter.

Wie leicht muß es doch den Herren Kapitalisten werden, zu vergessen, daß es der Arbeiter ist, welcher fie in ihrem Ringen nach Reichthum auf Kosten seiner Gesundheit unter Noth und Entbehrungen zu unterstügen gezwungen war; wie leicht wird es doch den Herren, ihre Arbeiter, welche, wie es gerade bei obigem Herrn Behmer in ausgedehntem Maße der Fall ist, 10 Jahr und noch länger ihnen treu zur Seite stan den, durch kaum glaubliche Lohnabzüge aus Lohn und Brot, oder was noch schlechter ist, au langfamem Verhungern zu zwingen.

Aber noch ist hierdurch das Ereigniß des gestrigen Tages nicht erstöift, denn auch die Arbeiter des Herrn Prockich, Haidestraße 48, haben fich gezwungen gesehen, abermals die Arbeit einzustellen, da ste die unumstößlichen Beweise in Händen haben, daß die von ihnen gefatigte Arbeit an die schon seit vier Wochen mit den Arbeitern in Lohndifferenzen liegende Firma Lenschow und Markert abgeliefert worden ist, und daß überhaupt die Mehrzahl der bestellten Boften an obige Fabrik gelangen soll.

Welch herrliches Gegenstück zu der Einigkeit der Arbeiter, welche Noth und Hunger ertragen, um die Pflichten der Soli darität hoch zu halten, bietet doch dieser legtgenannte Fabri fant, welcher aus Egoismus und Eigennus fein schriftlich gegebenes Wort bricht, nur, um sich zu bereichern und den Strike der Lenschow und Markert'schen Ar­beiter illusorisch zu machen.

Wir übergeben hiermit obigen Herrn dem Urtbeil der öffentlichen Meinung.

Aber auch ein freudiges Ereigniß haben wir hier mitzu­theilen.

Blantenburg über Elbingerode nach Tanne im Intereffe städtischen Krankenhause in Moabit gebracht. Um dieselbe zelner Berliner Steinnustnopffabrikanten nachzudenken. Eine

Distuffton im Einzelnen mit großer Mehrheit angenommen. Der Gefeßentwurf, betreffend den Erwerb des Halles

-

Gestern Mittag 3 Uhr verließen die 18 aus Schönebeck importirten Knopfmacher nach furzem Aufenthalt Berlin , um in ihrer Heimath über Humanität und Wahrheitsliebe. ein­aus drei bis vierhundert Personen bestehende Menge, meist Kollegen, gaben ihnen das Ehrengeleite bis zum Potsdamer

Brefeld wird§ 1 und darauf die ganze Vorlage ohne Nachmittage heffelben Tages gerieth in einer Küche des Hauses Pferde befest war, obgleich nicht die gerinste Ausschreitung Nach einer furzen Erwiderung des Ministerialdirektors aufgefunden und nach dem Obduktionshause geschafft.

Sorau - Gubener Eisenbahnunternehmens für den Staat

Gartenstraße 126 der Fußboden unter einer Kochmaschine in Brand. Bewohner Das Feuer wurde seitens seitens der noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr gelöscht.

vorgekommen ist. So ehren die Berliner Arbeiter ihre Kollegen, wenn sie sich auf den Boden der Solidarität stellen.