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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 30.

Politische Webersicht.

Die sichere Quelle! Bor Kurzem schrieb das, f a mose"

In with Berliner Tageblatt": Aus sicherer Quelle erfahren wir, ferer Land Daß der fleine Belagerungszustand über Frankfurt   a. M. und eren Nation Umgegend vehängt werden wird." Einige Tage später: ,, Wie he dürfte wir aus sicherer Quelle erfahren, wird der kleine Be zu warnlagerungszustand über Frankfurt   a. M. und Umgegend nicht eine groethängt werden."- Bezüglich des Frankfurter   Attentats Handlung brachte daffelbe Blatt aus sicherer Quelle die Nachricht, daß der ergriffene Schuhmacher Lieste bestimmt der Mörder des enverpal olizeiraths Dr. Rumpff sei. Aus sicherer Quelle wird demselben Blatte jegt berichtet, daß der Lieste noch nicht be fimmt als der Mörder betrachtet werde.- Tableau! Eine famose fichere Quelle" muß diesem Blatte zur Berfügung stehen!

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Bezüglich des Schlusses der Reichstagssession soll sich im groft Bismard Abgeordneten gegenüber dahin ausgesprochen stait. aben, daß er den dringenden Wunsch hege, die Reichs. tagsfeffion nicht wieder, wie in früheren Jahren, über B Statut Offern auszudehnen, und Staatsminister v. Boetticher hat auf nfutide mal der Anfragen von Abgeordneten erklärt, daß man innerhalb der vor. Jab eichsverwaltung an diesem Gedanken festhält. Zum Zustan icfelbe ift delommen des Postsparkassengesetes hat man wenig Vertrauen

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und eben so wenig bat es den Anschein, als ob die Ausdeh­hung der Unfallversicherung auf land- und forstwirthschaftliche Arbeiter zur Erledigung gelangen wird. Bezüglich der Post dampfer Vorlage wird jedoch angenommen, daß dieselbe im doch Gegensaße zum Kommissionsbeschluß in diitter Lesung zur Annahme gelangt.

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Gegen den Auslieferungsvertrag mit Rußland   in feiner jetzigen Gestalt wendet sich der Westf. Merkur  " mit aller Enischiedenheit. Soll- fo meint das Blatt- jest systematisch die preußische Polizei der russischen Despotie Hand­angerdienste leisten müssen? Sollen die Gräber auf dem Wege nach Sibirien   ihre anklagende Stimme auch gegen uns, Bertrag, wie er jest zwischen Preußen und Rußland   besteht, it leider nichts zu ändern. Aber die Ausdehnung auf das Reich fann und muß das Volf hintertreiben. Nur die An­chiften, und Niemand sonst, darf den Ruffen preisgegeben etben. Und natürlich nicht etwa die von der russischen Re­ung als solche bezeichneten, sondern nur diejenigen, gegen

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welche fte den Beweis der Mitschuld an nihilistischen Greuel­

geführt hat."

Frankfurt   a. M. Das Frankf. Journal" berichtet über Ronfrontation des im Klapperfeld Gefängnisse fizenden Lieste Derselbe wurde nämlich in einem dem Gefängniß be­nachbarten Polizeibureau den erschienenen Bewohnern des Sachfenlagers vorgestellt, damit man festzustellen vermöge, ob fich etwa in jener Straße vor Begehung der That gezeigt gabe. Niemand aber vermochte ihn zu refognosziren, was den este mit großer Befriedigung zu erfüllen schien. Höhnisch lagte er zu dem mitvorgeladenen Briefträger der genannten Straße: Betrachten Sie mich nur ganz genau, vielleicht haben mich doch schon gefehen!" Liesle, deffen angeblich hierher

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berufener Bruder ihn lediglich rekognoszirte, ohne ihn- gegen der Mittheilung verschiedener Blätter:

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belaften, scheint mit Sicherheit darauf zu rechnen, daß gegen ihn fein Beweis erbracht werden könne und beharrt bei seinem Leugnen, bezw. bei jeder Auskunftsverweigerung. Neueren Mittheilungen zu Folge soll die Person, welche den Bewohnern bes Sachfenlager vorgestellt wurde, nicht Lieske, sondern ein gewiffer Nau gewesen sein, welcher der Betheiligung an dem Attentate beschuldigt wird.

Danzig  , 3. Februar. Die Danz. 8tg." wurde heute früh polizeilich tonfiszirt. Den Grund dieser Maßregel, von

berichtet.

Donnerstag, den 5. Februar 1885.

Budapest  ( Ungarn  ). Bweitausend Arbeiter hielten heute eine Versammlung in musterhafter Ordnung ab. Sie beschloffen eine Betition an den Reichstag um gefeßlichen Schuß für Ge­sundheit und Leben der Arbeiter, sowie um ein Gesetz bebufs Versorgung der Hinterbliebenen Verunglückter.

Frankreich  .

II. Jahrgang.

rechtigt ist. Es giebt aber doch ehrenvolle Ausnahmen: in Berlin  Königsberg   und anderswo wird noch eine Anzahl von Telegra phiſtinnen beschäftigt, die zum Theil 10, 11 Jahre und darüber alle Strapazen desDienstes, auch des Nachtdienstes und der Bedienung der schweren Apparate, vollkommen gut ertragen und sich durch Zuverlässigkeit und Pflichttreue die volle Zufriedenheit ihrer Borgesezten erworben haben. Diese Vorgesezten wagen aber gar nicht, fich für die armen Mädchen zu verwenden, weil sie wissen, daß bei ihrem hohen Chef die weiblichen Beamten nun einmal nicht in Gunst stehen. So haben denn diese Damen nach 10 und mehr Dienstfahren noch keine definitive Anstel lung mit Penfionsberechtigung erlangt, sondern stehen nach wie vor auf ihrem färglichen Diätensas. Was wird nun aus solch einem armen Mädchen, das den besten Theil ihrer Ar beitskraft dem Reichsdienste geopfert hat, wenn es durch Krant beit oder irgend einen Bufall arbeitsunfähig wird? Es steht ohne jeden Rechtsanspruch da, lediglich angewiesen auf eine von der Gnade der oberen Behörde etwa zu gewährende Un­terſtügung, die im besten Falle durchaus unzulänglich ist. Der Redner legt diese hilf- und rechtlose Lage der weiblichen Bes amten dem Herrn Staatssekretair ans Herz und hofft von sets ner Humanität und seinem Rechtsgefühl, daß er in Anerken nung des Sages gleiche Pflichten, gleiche Rechte" auch den Telegraphistinnen feste Anstellung und Penstonsberechtigung gewähren wird.

Ueber die Rede, welche der Deputirte Langlois gestern in der französischen   Kammer gegen die Erhöhung der Getreide und Viehzölle gehalten hat, theilt der Voff. Btg." ein Bariser Brivattelegramm heute folgendes mit: In der begonnenen Debatte über die Zollerhöhungen führte Langlois aus, Frank­ reich   müffe durchschnittlich 13 Millionen Doppelzentner Ge­treide jährlich laufen, die durch den Zoll vertheuert wären. Der Boll werde der ungeheuern Mehrheit der Landwirthe, die blos drei hektare befigen und Getreide taufen müssen, schädlich sein, denen mit vier Heftaren, die ihre Ernte selbst verbrauchen, weder schaden noch nüßen, und blos den 800 000 Guts befizern mit mehr als 4 hektaren Vortheil bringen, nennens werthen aber auch nur den Großgrundbesitzern. Die hundert­tausend Pächter würden augenblicklich etwas gewinnen, doch nur bis zur Erneuerung ihrer Pacht; dann würden fie thren Gewinn in Gestalt erhöhten Pachtzinses dem Be figer abzugeben haben. Redner hofft, die Kammer werde die Borlage verwerfen." Admiral Courbet's legtes Gefecht vor Relung   wird ungünstig beurtheilt. Man bemerkt, daß die Nach richt eift am 30. Januar telegraphirt wurde, trostem das Ge­fecht am 25. stattgefunden hat, daß ferner Courbet   bloß 1500 Mann ins Feuer schicken fonnte und daß die Chinesen von ihrem Hochplateau nicht verdrängt wurden. Das Unternehmen gegen Formosa erscheint immer zwed- und aussich: Bloser.- Quäftor Margaine verweigerte den Arbeiterabgesandten den Eintritt ins Palais Bourbon  ( Abgeordnetenhaus), wohin fte von der äußersten Linten zu einer gemeinsamen Berathung einberufen waren. Die Gruppe protestirte gegen Margaine's Verfügung. Der Betrag einer Sammlung für die Vers wundeten der Februar Revolution, 1,450,000 Francs, ist aus den Staatskaffen spurlos verschwunden. Auf Betreiben der ehemaligen Verwundeten, die nie einen Bfennig erhalten haben, ist ist ein Untersuchungsausschuß für diese seltsame Angelegenheit eingefegt worden.

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Großbritannien  .

Dem Kriegsministerium ist eine aus Kairo   von gestern datirte Depesche zugegangen, Inhalts deren ein Trupp Husaren und eine Abtheilung egyptischer Soldaten in der Richtung nach Handub ausgesendet wurde, um eine Rekognozirung vorzunehmen. Die Truppe brannte ein bei Handub befind liches Lager des Feindes nieder, wurde auf dem Rückvege aber von einer starken feindlichen Macht angegriffen; es wer­den 8 Husaren und 3 egyptische Soldaten vermißt, ein Egypter ist verwundet. Gestern Abend ist in Whitechapel( London  ) ein Individuum verhaftet worden, das bei den jüngsten Dy­namitattentaten betheiligt sein und auch zu dem verhafteten John Gilbert Cunningham in Beziehung stehen soll.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

41. Sigung vom 4. Febrarr, 1 Uhr Am Tische des Bundesrathes v. Boetticher, Bron fart   v. Schellendorff, Stephan, v. Burchard und Kommiffarien.

Die zweite Berathung des Etats der Posts und Te legraphenverwaltung wird fortgesezt.

Bei Tit. 32 der Ausgaben( Postpraktikanten u. 1. m.) bringt Abg. Dr. Möller die traurige Lage der noch im Reichsdienst stehenden Telegraphiſtinnen zur Sprache. Leider hat Staatssekretär Stephan durch Aufstellung des Grundjages,

welcher die Danz. Beitung" seit Beendigung der Konfliktszeit überhaupt keine weiblichen Beamten im Poft- und Telegraphen zum ersten Male betroffen wird, soll eine Korrespondenz aus Hamburg   bilden, welche über ein dort eingeleitetes Straf verfahren wegen Majestätsbeleidigung gegen Dr. Töppen

Winterfahrt durch Graubünden  .

Von Alfred Meißner  .

Ueber dem Bodenseegebiete liegt der Nebel weiß, eintönig und verhüllt dem Blide die mächtige Sentiskette. Selbst die

berüber, taum daß man erkennen fann, was Wald, was Wiesenabhang. Schon seit Wochen dringt die Sonne selbst in den Mittagsstunden nicht durch diesen Vorhang und ist nur wie ein Delfled auf einem weißen Bogen Papier   zu sehen. Das ist nun einmal die unselige Eigenschaft des Winters in der Nähe großer, ausgedehnter Wafferflächen. Bis in das Rheinthal bringt das Nebelmeer. Das alte schwarze Feldkirch  in seiner Felsenge ist ganz in einer wüsten Dunstschicht ver funten; wie ein Felsenriff aus einem Binnensee taucht die alte Montfort'sche Schattenburg empor und entzieht sich sofort Naßtälte dringt durch die dicksten Kleider und mißmuthig schaut der Reisende aus der Coupéede auf die ein förmige Fläche, die ihn rechts und links mit tannenbewaldeten mächtigen Bergen einschließt.

dem Blicke.

In Buchs ist man in einem weiten, weiten Bogen auf

Die schweizer   Seite gekommen. Es hellt sich ein wenig auf. Das uralte Städtchen Werdenberg   und der mächtige Würfel dabei, das Stammschloß der ehemaligen Grafen dieses Namens, blat von der Höhe herab; hier saß der Sage nach jener Graf von Werdenberg  , der die Prinzessin von Portugal   heirathete. Immer großartiger wird die Gegend. Man befindet sich in einer weiten Thalebene, die von zwei ungeheuren Höhenzügen, der Alvierkette einerseits, den drei Schwestern andererseits, ein gefchloffen ist. Vaduz   mit seinem Schlosse erscheint, über das ganze Fürstenthum Liechtenstein   geht der Blid. Ragaz   mit feinen großartigen Neubauten liegt verwaist da, taum ein paar Personen in dem im Sommer so besuchten Kurorte. Man erkennt den Felseinschnitt der Tamina, an dessen Ende das wunderbare Bad Pfäffers liegt.

dünner, je höher man den Rhein   hinaufkommt, und so gelangt Heller und heller wird es, die Bodenseenebel werden man gegen zehn bei Sonnenschein nach Landguert, das, nur eine furze Strede von der alten Bischofsstadt Chur   entfernt, in einer fumpfigen Ebene daliegt.

Hier beginnt unsere Reise. So lange es anging, ist der Wagen benügt worden, jetzt hat man den sechefißigen Kutsch taften auf die Rufen eines starken Schlittens gesezt. Vier Pferde werden vorgespannt. Andere gewöhnliche Schlitten erfeßen die Beiwagen. Der Kondukteur ist ein Fünfziger, sein wettergebräuntes Geficht ist das eines alten Kondottiere. Beim ersten Blick traut man ihm Besonnenheit und Muth zu. An­ffrengungen und Gefahren sind ihm wohlbekannte Dinge. Er

dienst mehr anzustellen, die ohnehin so geringe Erwerbsfähig feit des weiblichen Geschlechts in beklagenswerther Weise bes schränkt, obwohl seine Berufung auf die schwache Gesundheit eines großen Theiles unserer weiblichen Jugend nicht unbe

Wiewohl der Reisende im leichten offenen Schlitten weniger Gefahr läuft, firebt doch alles, in den großen Kutschlaften au fommen. Der eine schlüpft in seinen Fußsad, der andere zieht feine Faufthandschuhe und Pelzstiefel an. Der Kutscher figt schon auf dem hohen Bocke, der Kondukteur schwingt sich schon ihm nach, und fort geht es. Die Kufen knirschen auf dem noch

spärlichen Schnee.

Die schnurgerade Straße führt vorerst durch ein ödes, ver­wüstetes, mit Geröll und magerem Gebüsch bedecktes Gelände, man gelangt nach Grüsch  . Die Landschaft, bisher fast schnee frei, erhält hier ihr weißes Kleid. Hobe Felsterraffen steigen empor, hier und dort klebt das legte Trümmerstück einer Burg am Felsen.

Die Straße tritt zwischen enge Felswände ein. Ein Waffer fall, der über eine ungeheure Wand platt berabgeht, ist ganz erglast. Ueber deren schwarzbraune Felsen hängt ein ungeheurer Mantel durchfichtigen Krystalls, von dem Diamant Fransen

herabhängen. Sie bligen eben in der Mittagssonne. Einzelne

Wellen haben sich in flafterlange Glassäulen verwandelt, die von Wurzeln und niederbangenden Baumästen umrankt find und jest triefen und funkeln.

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Je höher wir steigen, desto höher liegt der Schnee. Die Straße ist bewundernswürdig, ein früherer Maulthier- und Saumroßsteig, hoch und gefahrvoll über Wildbächen und Fels­abstürzen gezogen, ist jest zur Kunststraße geworden, auf der Armeen ohne Hindernis marschiren könnten. Wie lange ift's doch her, daß Albrecht von Haller   schrieb: Ueber die Alpen  geht fein Rad!" Unfern Jenatsch   begegnet uns die von Davos  tommende Post wir fönnen im vollen Laufe aneinander fahren. Klosters, ein ansehnliches Dorf, der Hauptort des Prätti­ gau  , wird gegen 4 Uhr erreicht. Wie es doch Menschen giebt, Die es in solcher Gegend, wo der Winter fast drei Viertel des Jahres währt, aushalten! Die mit Schindeln belleideten Häuser drängen fich aneinander, wie um es wärmer zu haben, aber wie sollen die kleinen Fenster, die dem Manne an der Arbeitsbant Licht geben wollen, ihren Zweck erfüllen? Im Sommer allerdings, wenn ringsum alles grün ist und das Bich auf den Matten weidet, mag es hier schön fein doch wie lange währt der Sommer! Jezt ist alles weiß; dräuend bliden die schwarzen Felsgrate auf den weiten Thalgrund nieder von der Ferne schauen die Vermundgletscher in falter Majestät herüber.

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Vor dem Gasthause, das zugleich Poft ift, halten die Schlitten. Die Pferde rauchen förmlich, der Boftknecht wirft ihnen die Decke über und führt sie in den Stall. Kein Haus­fnecht erscheint, der Wirth begrüßt uns, man muß sich selbst aus dem Wagen helfen. Außer ein paar Sperlingen, die auf dem Brunnen saßen, der eine merkwürdige Stalatiitenbildung aus einem Fuftersack gefallen, ist kein Bewohner von Klofters auf der Straße.

Dronet vorsichtig das leichtere Gepäck auf der Höhe des Kutsch zeigt, und die jest heranflattern, einige Rörner aufzupiden, die

fastens und bringt das schwerere auf einem Schlitten unter, der dem Hauptschlitten angehängt wird.

Direktor im Reichspostamt Fischer: Die Damen, die mit 3 Mark Diäten angestellt sind, haben bereits eine Auf befferung ihrer Einfünfte erfahren; denn zu Anfang beträgt der Diätensas nur 2 Mart. Daß fie feine Aussicht auf Pensioni­rung haben, wird den Damen von vornherein mitgetheilt; fte wiffen also, woran fie find, wenn fie fich anftellen laffen.

Abg. Dr. Möller: Es ist nicht Aufgabe der Post, fich möglichst billige Arbeitskräfte zu verschaffen, namentlich beute zur Beit der regierungsseitig proflamiiten Arbeiterfreundlichkeit. Auch handelt es sich hier weniger um den Diätenfat, als um die Forderung der Gerechtigkeit, Damen, die mehr als zehn Jahre lang treu im Dienste waren, auch angemessen etatsmäßig anzustellen und zu penfioniren.

Der Titel wird bewilligt. Bei Titel 34( Posthilfsstellen) wünscht Abg. v. Vollmar eine Aufbesserung der betr. Diätensäge im Interesse des Dienstes und namentlich, um Defraudationen seltener zu machen. Auch möge man lieber weniger Hilfsbeamte und mehr etatsmäßige anstellen.

Direttor Fischer rechtfertigt das bisherige Verfahren Lage der Posthilfsbeamten durchaus nicht unsicher und als den bestehenden Borschriften entsprechend. Auch sei die

dürftig.

Abg. v. Vollmar hält seine Meinung aufrecht; die guten Einnahmen der Post, die wesentlich durch die zahlreichen Unter- und Hilfsbeamten erzielt würden, müßten billiger­weise auch diesen Beamten angemessen zu Gute tommen. Der Titel 34 und der Rest des Ordinariums wird be willigt.

1700 000 M. für Post- und Telegraphenbauten in Köln  werden bewilligt, 80 000 M. für ein neues Postgebäude in Weißenfels   abgelehnt.

Den Anträgen der Budgetkommission entsprechen werden ferner noch die Forderungen für neue Poftgebäude bezw. die für die Erwerbung von Grundstücken zu Postzwecken bezüglich folgender Orte gestrichen: Küstrin   in Höhe von 88 850 M.; Stettin   100 000 M.; Celle   90 000 M.; Bingen   70 000 M. Kreuznach 94 000 M.; Wismar   108 400 D.;" Berlin 281 500 Mart und Stralsund   175 100 M. Die übrigen Bofitionen werden nach den Anträgen der Kommission, d. h. theilweise mit erheblichen Abstrichen, bewilligt und die betr. Petitionen durch die gefaßten Beschlüsse erledigt.

Die einmaligen Ausgaben des Etats des Aus wärtigen Amts beantragt die Budgetkommission unverfürst zu be willigen, und das Haus genehmigt demgemäß obne Debatte 30 000 M. als Subvention für die zoologische Station des Profeffors Dohrn in Neapel   und 47 200 M. für Reparaturen am Botschaftshotel in Paris  .

Die zur Errichtung einer Sommerresidenz in Therapia für

Wir treteten in die niedrigen Gastzimmer ein, von denen das eine zugleich als Wohnstube dient. Die Wände sind mit dem Holze des Arvenbaumes getäfelt. Der gewaltige Dfen strahlt eine freundliche Wärme aus; wir treten sofort an ihn heran, um uns vom Froste einigermaßen zu erholen. Es duftet nach Bratwürften; auch Kaffee und Warmbier, Wachs holder und Cognac fann man haben. An einem langen Tische, Der faft die ganze Breite der Stube einnimmt, figen mehrere Gäste. Einer derselben erzählt von einem Unglücke, daß sich auf der Paßhöhe gegen das Schlapinatthal hin zugetragen. Dort, wo der Weg eine plögliche Wendung macht und ein schwarzer Steinhaufen aus dem Schnee hervorragt, wurden die armen Weiber mit Körben auf dem Rücken erfroren gefunden. Sie wollten mit Schmuggelwaaren nach Gaschuren ins Defter reichische.

Die Sache erwedt wenig Interesse, und der Erzähler stopft fich eine frische Pfeife.

Nun ist wieder eingespannt. Welch wackere Pferde! Thre Augen find so lebhaft, fte bewegen die Ohren und haben die Nüstern weit geöffnet. Sie wissen, daß sie ein hartes Stück Weges zu bewältigen haben.

Und so ist's in der That. Jest in gewaltigen Windungen, jest in furzem Zickzack geht die Straße die Klosterser Stüs hinan, den waldigen Guwwall, welcher Prättigau vom Davos  frennt. Endlich, endlich ist man auf der Höhe. Es dunkelt bereits, aber der Mond ist aufgegangen. Ein ungeheurer Thallefsel, um den herum raube, graue und zerriffene Berg­riefen einen Wall bilden, liegt vor uns. Manche dieser Berg­rtesen find breit und wuchtig, andere, wie das Jacobshorn, phantastisch zugespigt. Auf dem unteren Theile der Berge liegen Wälder mit mächtigen Einriffen. Die Tannen dort haben einen ewigen Kampf mit den Elementen zu bestehen, fte bewahren noch ihre starre Haltung, aber ihre Reihen find gelichtet. Manche Wände bieten das trostlose Bild völliger Verbeerung. Am Eingange liegt ein See, der neun Monate im Jahre, sage neun Monate, zugefroren ist.

Weit, weit zerstreut, wohl auf eine halbe Stunde Weges, liegen die Häuser von Davos  . Palastartige Hotels glänzen mit hundert erleuchteten Fenstern. Hier bringt eine Kranken­folonie, die vielleicht mehr als tausend Personen zählt, den Winter zu und hofft von der Hochgebirgsluft Befferung. Schrecklicher Frithum, von gewiffenloser Reklame genährt! Man behauptet, die dünne Luft erleichtere den Athmungs prozeß, in Wahrheit zeigt sich das Gegentheil. Die Lunge muß in diesen Regionen, um die gleiche Menge Sauerstoff zu er halten, schneller athmen als in den tiefen Regionen, und das greift die geschwächte Lunge verderblich an.

Doch genug von diesem entsetzlichen Drte, über den gelaffen zu schreiben ich nicht im Stande wäre... ( Schluß folgt.)