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adtkrets Bet stets von derartigen Rempeleien fern halten sollten, um ihren| Eltern Sorgen und Verdruß zu ersparen. Einer der beliebtesten Wohnräum Schlachtpläge für die lampfluftige Jugend des Norden Berlins als fünf war der Exerzierplatz an der Schönhauser Allee , der aber jetzt gelegt werden mit einem Baun umgeben ist und durch einen Wächter bewacht Dieser Art n wird. gen. Aus der Stadt der Intelligenz. Unausrottbar ist nten Räume der Aberglaube, und ebenso unausrottbar sind seine t von aus Briefterinnen, die weisen Frauen, die ihre Schwestern und ge und Bwed berathen, deren Rathschläge, im geheimen Kämmerlein mit oben beding Flüsterton gegeben und empfangen, auch eben so still und ge Den, wenn einen beim ins Werk gesezt werden, und nur selten dürfte die ungen für offene Straße solch ein von einer gläubigen Seele ins Werk uernbem gefeßtes Stücklein Aberglauben mit ansehen. Das war aber bei am Sonnabend Abend den Baffanten der Holzmarktstraße

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chschnitt zu bewirklich vergönnt. Vor dem Hause Nr. 21 stand der Wagen er haben un des Abdeckers, auf demselben lag ein verendetes Pferd, das der dort wohnhafte Spediteur R. aus seinem Stall batte ab­Meter erbo bolen laffen. Wie gewöhnlich umstand eine Anzahl Zuschauer en gehörend den Wagen; da trat plöglich aus der Mitte eine junge an geftellt with tändig gekleidete Frau hervor, näherte fich dem Kadaver des Deffer gut ferdes, bestrich denselben mit der Hand und machte ,, drei der Fußboden Kreuze" darüber. Nachdem dies geschehen, knöpfte fie den Fußboden welche die Beremonie vollführt, ihre Bruft ein. Schweigend an Höfen hatte das Publikum diesen sonderbaren Vorgang mit angesehen. eitenabme un aber wollten Neugierige den Grund dieser feierlichen" Fronten rozedur wiffen, worauf die Abergläubische( denn mit einer immungen folchen hatte man es zu thun) ganz unbefangen erklärte, eine mer muß je alte Frau habe ihr diese Manipulation an einem todten Pferde auszuühren gerathen, um damit ihre franke Bruft zu heilen. fenthalte telbaren fels das Bublifum in ein schallendes Gelächter ausbrach, ent­er feuerfe fernte fich die also ,, Kurirte" schleunigst. So geschehen zu Berlin fich bewoh im Jahre der Aufklärung 1885.

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N. Eine theure Bierreise machte am vorgeftrigen Tage n, ausreid in hier in Berlin wohnender Kaufmann H. Derselbe hatte then Entwich, nachdem er in Rigdorf sirfa 550 Mart taffirt hatte, mit mehreren jungen Leuten, die er in einem dortigen Lokale kennen gelernt hatte, auf eine Bierreise durch verschiedene Berliner Bierlokale begeben. Als H. am Abend in ziemlich animirter Stimmung zu Hause anlangte, waren die 550 Mart, bis auf einen kleinen Bruchtheil, verschwunden. Da man annimmt, daß H. unmöglich das ganze Geld verkneipt haben kann, fo find seitens der Behörde Recherchen nach seinen Reisegefährten auf dieser Bierreise angestellt worden.

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N. Ein Paletotmarder hat am gestrigen Tage mit ver­

bältnismäßigem Glück in einem Restaurant der Gartenstraße

operirt. Derfelbe hat es verstanden, einen einem dort fich auf­haltenden Handlungsgehilfen Schöneberg gehörigen Ueberzieher unbemerkt anzuziehen und damit zu verschwinden. Der Verdacht tichtet fich auf ein bestimmtes Individuum. Bisher war das felbe aber noch nicht zu ermitteln.

a.

Wegen mehrfacher Schlafftellendiebstähle in Magde­Surg und Berlin wurde gestern der mehrfach vorbestrafte Kauf­ann van der Velde, der sich auch den Namen von Meyer belgelegt hatte, verhaftet. Derselbe hatte sich in Schlafstellen ingemie.bet und fich am anderen Morgen mit den Sachen Stubengen offen entfernt.

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N. Verschwundener Fechtmeister. Ungeheures Aufsehen tregt unter den Mitgliedern der über ganz Deutschland ver breiteten Reichsfechtschule das Gerücht von dem plöglichen Ver­minden eines in Berlin im Norddistrikt wohnenden Verbands­ung aufgehechtmeisters F. Derselbe, der gleichzeitig auch das Amt als Der Unter Berbandslaffirer verwaltete, soll seit einigen Tagen plöglich vers at der Munden sein. Ob F. verunglückt oder ob er fich abfichtlich figen Ma entfernt, war bisher noch nicht zu ermitteln. Im Beftze des F. ung toma follen fich ca. 600 Matt Vereinsgelder befunden haben. wortet, in geht, daß Der Unter

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N. Durch das vorschriftswidrige schnelle Fahren mes Schlächterwagens ist am gestrigen Tage abermals ein bebauerlicher Unglücksfall herbeigeführt worden. In dem

felben Augenblicke, als gestern ein Arbeiter P. aus Charlotten­ burg den Straßendamm in der Straße Alt- Moabit über fchreiten wollte, lam ein Schlächterwagen in so schnellem

mehr

derartige Dimensionen annahm, daß zu einer Amputation des Fingers geschritten werden mußte.

Ueberfall. Vor einigen Tagen ist auf dem Wege amischen Reinidendorf nnd Dalldorf auf die unvere helichte Lehmann, die zur Zeit wärterin in der städtischen Frrenanstalt in Dalldorf ift, zwei Mal ein Ueberfall verübt worden. Die L. wollte auf dem Amt in Reinickendorf ein Führungsatteft abholen und ging, um möglichst schnell nach dort zu gelangen, die sogenannte Trift entlang. Hier wurde fie von einem ihr entgegenkommenden Manne in einer Weise belästigt, daß fie es augenscheinlich nur dem Gensdarmen Galle , der zufällig denselben Weg eingeschlagen hatte und, als er von Weitem die Manipulationen des Burschen fah, rasch herbeigeeilt war, zu verdanken hatte, daß fie einem auf fte beabsichtigten Attentat entging. Auf dem Rückweg von Reinidendorf nach Dalldorf schlug fte, der größeren Sicherheit wegen, die Oranienburger Chauffee ein, die ungefähr auf der Hälfte des Weges zwischen R. und D. durch eine Fichtenfchonung führt. Als das Mäd­chen fich in dieser befand, trat plöglich ein großer Mann auf fte zu, faßte fie mit einer Hand an den Hals und suchte ste zu würgen. Die Lehmann, eine fräftige Person, schrie laut um Hilfe und wehrte fich so gut fie tonnte. Der Straßenräuber griff nun mit der anderen hand in die Kleidertasche der Leh­mann, zoa deren Taschentuch heraus und ergriff damit die Flucht. Das Mädchen mit den Menschen schon früher ge­fehen haben und eventuell auch wieder erkennen. Doch ist es allen Bemühungen der Sicherheitsbehörden noch nicht geglückt, des Burschen habhaft zu werden. Unter dem Taschentuch hatte die Ueberfallene in der Tasche ein Portemonaie mit 3 Mt., das dem Strolch nicht in die Hände gefallen ist.

Eingangsthür mit dem Hausschlüffel nicht zu öffnen, da man

innerhalb der Hausthür einen Schlüffel ins Schlüffelloch ge fteckt hatte. Es war den Eheleuten bekannt, daß der Schant wirth Braun, namentlich um vor polizeilicher Ueberrumpelung feines Lokale ficher zu sein, eine derartige Vorsicht öfter anzu­wenden pflegte, weshalb Herr Beuchelt an die Braun'schen Fensterladen klopfte und um Einlaß bat. Die Hausthür wurde auch alsbald geöffnet; als aber Frau Beuchelt dem Braun darüber Vorwürfe machte, daß eine derartige Aus­Sperrung der Miether des Hauses ungehörig sei, schlug Braun dem vor ihm stehenden Ehemann Beuchelt ins Geficht, worauf fich Frau B. in der Angst um ihren Mann dem viel fräfti geren Wirth gegenüber veranlagt sah, um Hilfe zu rufen. Auf den Ruf eilten der Revierwächten Wollburg und der Wächter des Gensdarmenmarkt- Reviers Müller berbet. Einzelne Baffanten batten inzwischen vor dem Hause Posto gefaßt, ja selbst in der Nachbarschaft sahen die Leute aus den Fenstern, als plößlich Herr Beuchelt mit solcher Gewalt aus dem Hause geworfen murde, daß er die vor der Hausthür befindlichen sechs Stufen taum berührte und, mit dem Geficht nach der Erde gekehrt, platt auf das Trottoir fiel und besinnungslos Itegen blieb. Dem also auf die Straße Beförderten folgten Sie beiden Wächter, die den Wehrlosen pacten, emporriffen und nach der Kronen und Charlottenstraßen- Ece belegenen Wache des 34. Polizei Reviers schleppten. Ein Herr, der sich als Beuge anbot und gesehen hatte, wie der Arretirte auf dem Hausflur von Braun und auf dem Trans­porte zur Wache von den beiden Wächtern gemiß­handelt worden, wurde vor dem Wachtlotal unter Drohungen von den Wächtern zurückgewiesen. Den blutüberströmten, in­zwischen wieder zu fich gekommenen Beuchelt entließ man auf der Wache sofort wieder. Beim Betreten seiner Wohnung fand er seine Ehefrau in Krämpfen liegend vor, während er noch in derselben Nacht ärztliche Hilfe für sich selbst in An­ipruch nehmen mußte. Am andern Tage beschwerte fich Herr Beuchelt bei dem Herrn Polizeihauptmann Schreier über die Wächter, die anstatt ihm Hilfe zu bringen, in so barbarischer Weise mit ihm verfahren waren, ließ sich aber auf Bureden des Polizeihauptmanns bestimmen, unter Berücksichtigung der Familien der beiden Wächter von einer Strafanzeige Abstand zu nehmen. Der ganze Vorfall wäre nun für den mißhandel ten Beuchelt sozusagen im Sande verlaufen, wenn nicht sonderbarer Weise wenige Wochen später das Beuchelt'sche Ehepaar ein polizeiliches Strafmandat erhalten hätte, in welchem gegen beide Ehegatten wegen groben Unfugs in jener Nacht eine Geldstrafe von je dret Mart festgesezt wurde. Segen Diese Straffestsetzung erhoben beide Widerspruch, weshalb am 6. April 1883 vor dem Amtsericht Abtheilung 87 Die Sache in öffentlicher Sigung verhandelt werden mußte. In diesem Ter mine beschworen nun die beiden Wächter und der Schant­wirth Braun, daß die angeklagten Eheleute den Standal an­gefangen, und Braun ergänzte die beschworene Aussage dahin, daß er Die Wächter สน seinem Beistande rufen habe. Nach diesen Aussagen mußte, da Ent­lastungszeugen nicht ermittelt waren, das Schöffengericht Beide die Verurtheilung beider Angeklagten aussprechen. Am Nachmittage desselben Tages stürzte fich der an der Kopfrose ertranfte Arbeiter Repke im Fieberwahn aus dem Fenster seiner Linienstraße 55 4 Tr. hoch belegenen Wohnung auf den Bürgersteig binab und ver starb auf der Stelle.

Der Hinabsturz des Droschkenkutschers Lindener mit seiner Droschte in der Nähe des städtischen Viehhofes refp. ber sofort eingetretene Tod des Kutschers beschäftigt die hiesige Staatsanwaltschaft in ausgedehnteftem Maße. Durch die ans gestellten Ermittelungen sollen höchst gravirende Anhaltspunkte für einen unfreiwilligen Sturz der Droschke in die Tiefe zu Tage gefördert sein, welche die fönigliche Staatsanwaltschaft veranlaßten, den Befehl zur Erbumirung der Leiche des Lindener und der Obduzirung derselben durch die Gerichtsärzte zu ertheilen.

N. Eine Zerschneidung der Pulsadern erlitt am gestrigen Tage eine in der Friedrichsgracht wohnende Frau R. dadurch, daß sie beim Fensterpugen ausglitt und so mit dir rechten Hand in die Scheibe fiel. Die Verlegung soll um so bedenklicher sein, da einige Glassplitter in die Hand eingedrungen find. Die Verunglückte mußte sogleich in ärzt­liche Behandlung gegeben werden.

Polizei- Bericht. Am 2. d. M. Abends erkrankte plöglich ein Dienstmädchen in der Bernauerstraße so schwer, daß es nach der Charitee gebracht werden mußte. Dort verstarb es am nächsten Tage, und stellte sich heraus, daß es fich mittelst Schwefelsäure vergiftet hatte. Die Verant fung hierzu ist nicht bekannt geworden. Am 4. d. M. Vormittags entstand in einer Küche des Hauses Lindenstraße 25 Feuer, durch welches ein Bett und andere Gegenstände zerstört wurden. Das Feuer wurde in furzer Beit gelöscht.

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Gerichts- Zeitung.

Einen charakteristischen Beitrag zu der leider so oft vorgekommenen leichtfertigen Beeidigung unrichtiger Aussagen liefert eine Anklage wegen wiffentlichen Meineids, welche gegen die früheren städtischen Wächter Paul Wollburg und Julius Müller, sowie gegen den Restaurateur Wilhelm Braun, Taubenstraße 27, bei dem Röniglichen Landgericht I. erhoben worden und in der nächsten Schwurgerichtsperiode zur Haupt­verhandlung kommen wird. Der Fall, um den es fich handelt,

ist bereits vor länger denn zwei Jahren von der gesammten

Berliner Breffe besprochen worden; damals rief schon der Ver bacht, daß die bei der Sache betheiligten Wächter eine unwahre

ange

legten gegen die ergangene Entscheidung Berufung ein und erließen darauf in mehreren Berliner Zeitungen einen Aufruf, in welchem die Beugen des nächtlichen Vorfalls vom 26. No­vember aufgefordert wurden, sich bei dem Vertheidiger der Ver urtheilten zu melden. Dies hatte Erfolg; denn es fanden sich glücklicherweise drei hiefige angesehene Bürger, welche dem Vorfall von Anfang an beigewohnt und gesehen, in welcher rohen Weise der Schneidermeister sowohl von Braun als auch von den beiden Wächtern behandelt worden war. Nach allen diesen Vorgängen glaubte fich Herr Beuchelt an das dem Herrn Polizeihauptmann Schreier gegebene Versprechen, die Wächter straflos ausgehen zu lassen, nicht mehr gebunden, und erstattete Anzeige bei der Königlichen Staatsanwaltschaft. Kaum hatten die beiden Wächter dies in Erfahrung gebracht, als fie nun­mehr, und zwar fünf Monate nach dem Vorfalle, mit der Be­hauptung auftraten, von den Beuchelt'schen Eheleuten in jener Nacht beschimpft und befpien worden zu sein, und in einer An­zeige die Bestrafung der beiden Eheleute forderten. Den B.'schen Eheleuten wurde bald darauf auch vom Königlichen Bolizei­Bräftoium mitgetheilt, daß die geforderte Bestrafung der Wächter die Untersuchung wegen

Tempo die Straße entlang gefahren, daß es dem P. nicht Thatsache beschworen, einen wahren Entrüftungssturm hervor umgestoßen und von dem nachrollenden Wagen so unglücklich schutz- und mehreren anderen Vereinen. Jeßt, nachdem die ein vorläufig nicht erfolgen fönne, da auf Anzeige der Wächter

lung

fu erheben, liegen blieb. P. mußte sofort in ärztliche Behand- Jahre geschwebt, hat dieselbe der Königlichen Staatsanwalt gegeben werden. Der unvorsichtige Führer des Schläch termagens entzog sich durch eine schleunige Flucht einer Fests stellung seiner Persönlichkeit.

schaft ausreichendes Material geliefert, um die Antlage erheben au tönnen. In dem der Deutschen Baugesellschaft gehörigen Hause Taubenstraße 27 haben die Schneidermeister Beuchelt schen Eheleute in der zweiten Etage eine Wohnung inne, während die Parterre Räume an den Schankwirth Wilhelm Braun zu Restaurations- 8wecken vermiethet find. Für die

die B.'schen Eheleute

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N. Auf eine unerhört leichtfiuuige Weise hat sich vorgestern ein in Moabit in der Kirchstraße wohnender Bahn­beamter C. eine Blutvergiftung zugezogen. Herr C. hatte sich fürzlich am Beigefinger der linken Hand eine geringfügige Friedfertigkeit der Beuchelt'schen Eheleute spricht die That gelegt war, scharf vor, verwarnte ihn vor den Folgen des Brandwunde zugezogen, aus welcher sich eine kleine Wasser- sache, daß dieselben seit zehn Jahren in dem Hause wohnen,

C. einer bereits schon in Benugung gewesenen Stahlfeder. eine Blutvergiftung, die bereits im Laufe des gestrigen Tages

Du mich nicht diese Arbeiten übernehmen, wie es stets der

Fall war?"

Ja, ja, mein Rind, es war sonst so, daß Du mir geholfen haft bei meinen Arbeiten; ich weiß auch nicht, wie es anders gekommen ist. Ich glaube, es war wegen meines Bruders, der sagte, es schide fich nicht, daß man die Frau an den Geschäften theilnehmen laffe."

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Fühlst Du denn, daß wir glücklich find, seitdem Du biese neue Marime ergriffen haft

Nein, Kind, das nicht, wahrhaftig nicht!

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Räthchen, ich hätte Dir so manches zu sagen, aber ich kann es nicht, wenigstens diesen Augenblick nicht, ein anderes Mal

Daß Du etwas auf dem Herzen hast, Georg, das habe ich Dir längit angesehen."

Die Rücksicht gegen andere Personen ist es, welche ich zwingt, Dir dies zu verschweigen. Aber ich will Dich jezt nicht mehr von meinen Angelegenheiten ausschließen; Du sollst wieder meine treue Mitarbeiterin sein; ich werde noch mich nicht an meinen Bruder kehren und an seine Theorien über männliche Autorität und dergleichen. Ich gebe gern, was ich an Autorität gewonnen habe, auf, wenn ich dafür has höhere Glück der Liebe eintauschen kann. weiß, daß es mir mit dieser Versicherung Ernst ist, Käth­chen, sollst Du von heute an wieder die Schlüssel meines Sekretärs in Verwahrung haben, sollst Einsicht haben in meine Rorrespondenz, sollst mir die Arbeiten, welche Dir teine Beschwerde machen, abnehmen, denn ich weiß, daß es Dir Vergnügen macht, mir zu helfen.

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Schlüffel zum Sekretär."

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Er nahm den Schlüffel von dem Ringe ab und legte

ihn in ihre Hand.

Dann füßte er fie zärtlich auf den Mund, und nun faßen Beide glücklich und froh wie ehemals an dem Kaffe­

tische.

Georg fühlte sich erleichtert, als habe er gebeichtet.

in welchem dem Schankwirth Braun die Vizewirthschaft von der Besitzerin des Hauses übertragen ist. Das Beuchelt'sche Ehepaar tam in der Nacht zum 26. November 1882 von einer Festlichkeit nach Hause, vermochte aber die bereits verschloffene

wieder zu besitzen, das ihr seit ihres Schwagers letter An­

wesenheit entzogen war.

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Wie froh bin ich," sagte Räthchen, den Gatten zärt lich umschlingend, daß ich wieder ganz Dein Vertrauen besige, Georg. Ach, daß doch dem Menschen immer etwas zu wünschen übrig bleibt! Nun ich Dich wieder habe, quält mich die Sorge um Deine Gesundheit."

"

Mein Gesundheitszustand wird sich auch bessern, wenn meine Arbeiten nicht mehr so anstrengend find," antwortete Georg, jetzt freilich darf ich mich nicht schonen, so lange ich im Dienste anderer Leute arbeite; aber wenn fich der Rauf des Geschäftes arrangiren läßt, das ich, wie Du weißt, in Aussicht habe ja dann habe ich ruhige Tage, dann kann ich mich schonen, dann ziehen wir im Sommer aufs Land, und Du sollt sehen, Käthchen, ich werde wieder so gesund, wie ich sonst war."

-

,, Um Deinetwillen allein wünsche ich, daß unsere Ver­hältnisse uns noch einmal ein Leben gestatten, wie es wohl­

habende Leute führen können."

Das werden wir, Käthchen! Ich fühle mich schon in der Aussicht auf die Sommerwohnung und auf behäbigen Wohlstand gesunder."

Sein Husten und fein keuchender Athem bewiesen, daß bies eitel Selbsttäuschung war.

Mit schwerem Herzen sagte ihm Räthchen Adieu, als er sich erhob, um in das Komtoir zu gehen.

Georg Amberg hatte bereits Hut und Stock genommen und Räthchen zum Abschiede geküßt, als er plöglich ängst lich aufblidte und nach seinem Schreibtisch sah, als ob er bort etwas fuche.

Erlaube, Räthchen," sagte er mit einer eigenthümlichen Hengstlichkeit; ich vergaß etwas."

In dem Schreibtische?" fragte fie. Ja, dort, Käthchen!"

Räthchen, welche den Schlüffel noch in der Hand hielt, öffnete den Schreibtisch, und Amberg begann Schubfächer

bie

Wenn das auch nicht der Fall war, so hatte er doch ohne indem er immer scheu zur Seite blickte, als fürchte er, daß Beichte Absolution erhalten, und Räthchen war glüdlich seine Frau ihn beobachte. bei dem Gedanken, wenigftens von jetzt an das Vertrauen

In der Haft, mit welcher er suchte, schien er das Ge

Beleidigung eingeleitet sei. Am 20. Juni 1883 stand nun in dieser Untersuchungsfache Termin vor dem Amtsgericht I. an, in welchem wiederum die beiden Wächter und der Schantwirth Braun als Belastungszeugen, diesmal aber auch die ermittelten Entlastungszeugen erschienen waren. Herr Staatsanwalt Dr. Dito nahm die Belastungszeugen, insbesondere den Wächter Wollburg, nachdem die Beeidigung des legtern vorläufig aus­Meineids und machte ihn namentlich auf sein Recht der Zeug nißverweigerung bezüglich der Mißhandlung des angeklagten Ehemannes aufmerksam, umsonst. Der Wächter bestand darauf, feine Aussage zu beschwören und mußte mangels eines gefez­lichen Grundes zur Nichtbeeidigung vereidigt werden. Der

suchte nicht zu finden; vielleicht auch wußte er dasselbe so gut verborgen, daß eine Entdeckung von Seiten der Frau nicht zu fürchten war nicht zu fürchten war so schob er die Schubfächer wieder zu, und ging.

Räthchen hatte vermieden, ihn zu fragen, was es sei, das er noch zu suchen habe, um ihn nicht in Verlegenheit zu setzen. Es war ihr indessen sein ängstliches Wesen durchaus nicht entgangen.

Als er die Thür hinter sich geschlossen hatte, setzte sie sich selbst an den Schreibtisch. Sie hatte ihm ja ver­sprochen, die noch zu erledigende Korrespondenz für ihn zu besorgen. Sie war von Herzen darüber erfreut, we nigstens diesen Beweis des Vertrauens von ihrem Manne erfahren zu haben, und mit freudiger Bereitwilligkeit machte sie sich an die Arbeit.

Mehrere Briefe hatte sie geschrieben.

Sie faltete diefelben und öffnete ein Schubfach, um fie darin zu verwahren, bis sie dieselben ihrem Manne

vorgelesen habe.

Es war vielleicht verzeihliche Neugierde, vielleicht auch das Bestreben, ihre seit einiger Beit vernachläffigte Theil­nahme an den Geschäften wieder gut zu machen, indem sie sich vollständige Einsicht in diefelben verschaffte- sie nahm einige der bereits darin liegenden Papiere und durchblät­terte fie. Das lange, schmale Format eines Briefes, das den selben sofort als eine gerichtliche Infinuation fennzeichnete, fiel ihr auf.

In der That, er trug den Stempel des Stadtgerichts. Es war derfelbe Brief, den sie in ihres Gatten Hände gesehen, als ihr Schwager zum letzten Male hier war, berselbe Brief, der damals ihren Gattea so beunruhigt hatte, und der offenbar im Zusammenhange stand mit dem Geheimniß, das ihn drückte.

Sie hielt den Brief in der Hand.

Sollte sie ihn öffnen?

Es war vielleicht nicht recht, vielleicht wünschte ihr Gatte, ihr den Inhalt dieses Briefes zu verbergen. Doch nein, das war ja nur früher fo.

( Fortseßung folgt.)