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ng. alberband ute Berlin in Keller' Onung ftatt: gegenüber Kommiffion fens. Reje

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Beilage zum Berliner Boltsblatt.

Nr. 31.

Sparkassen und Arbeiter.

In den verschiedensten Beitungen ertönen jegt wieder Lob­Heder auf die Befferung der Arbeiter lage, weil die Ein­sverein de lagen bei den Svartassen in den legten Jahren wieder einmal bruar 188 taj zugenommen haben. Wir haben zwar früher schon dar­56 Abend auf hingewiesen, daß die Sparkassenzahlen gar nicht das be­Werth weisen, was man aus ihnen schließt, unterziehen uns aber gern en an nochmals der Mühe.

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Bunächst aber ein Wort über unsere Stellung zum Sparen überhaupt! In dem Bericht für die Regierungsbezirke Bots­Emmeln dam und Frankfurt a. D. wird mitgetheilt, daß die Bemühun­en, die Arbeiter zum Sparen anzuregen, nur in denjenigen Drten wenig oder gar feinen Erfolg hatten, wo die Sozial­8 den Win demotratie einen bominirenden Einfluß hat"; in einer In­buftrieftadt mit ca. 4000 ganz von der genannten Partei be berrichten Arbeitern fand die Pfennigspartaffe so geringen Zuspruch, daß ihre Auflösung bevorstand." Der Samb. Gorr." ( 27. Jan.), dem wir diese Stellen entnehmen, fügt dem mit bedenklicher Miene bei und die Schles. 3tg." vom 29. Jan.

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Sozialdemokratie und Sparen find natürliche Feinde. Die bierin liegende Lehre und Mahnung leuchtet von felbft ein." Diese Darstellung muß bei Unkundigen ganz falsche Anschauungen erweden über die Stellung der Arbeiter den Sparkaffen.

Allerdings balten es die fortgeschrittenen Arbeiter für einen Frevel, auf Kosten der Gesundheit und damit der späteren Arbeitskraft fich etwas abzudarben, blos um fich in Zukunft toie ein Geizhals an den erworbenen Summen weiden zu Stadithi önnen. Die Arbeiter schlachten nicht die Henne um ein paar Gier willen, am wenigsten, wenn sie selber die Henne find. = beschlo Das ist Tein Grund zum Vorwurf, sondern ein Beweis, daß die Arbeiter weiter sehen, als mancher, der ihnen gute Lehren Ferner verfolgen die Arbeiter mit Recht das Biel,

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nicht jeder für sich Kleine Summen zurückzulegen, sondern das tübrigte Geld gemeinsamen Arbeiterfassen zuzuführen, welche im Rothfall bei Krankheit, bei Arbeitslosigkeit u. s. f. mit der farten Kraft einer ganzen Genossenschaft für die Einzelnen eintreten. Der Einzelne hat durch diese Kaffen einen viel firleren Rückhalt im Falle der Noth, als wenn er ganz allein feine individuellen Ersparnisse angewiesen ist. Doch kommt nur in Betracht, was die Kaffen direkt zahlen,

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bauptfache ist, daß sie auch dauernd ein höheres Lohneinkom­

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möglichen, indem sie dem Arbeiter im Lohnkampf, bei 2c. beistehen. Der Arbeiter wäre also ein Narr, er

beginge schändlichen Selbstverrath, wenn er hauptsächlich für

Spartaffen und nicht für die genossenschaftlichen Kaffen fparen wollte.

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Daß die Arbeiter auf diese Weise viel sparen, mag freilich tapitalfreundlichen Blätter sehr unangenehm berühren, aber part ist es doch. Und ehe man den Arbeitern mangelnden arfinn vorwirft, sollte man doch auch bedenken, wie schwer bnen fällt, etwas zurückzulegen. Der Arbeiter, spart" heute

hon unter den schwersten Entbehrungen, wenn er das Geld aniammelt, um seine Steuern zu zahlen, um sich ein Baar

Stiefel

zu kaufen, um seiner Frau und feinen Kindern die

nöthige Kleidung zu beschaffen. Das tommt ihm schwerer an, als wenn Rothschild eine Minion für seine lachenden Eiben

zurücklegt.

Soweit nun aber die Arbeiter fich wirklich an den Spar­

faffen betheiligen, fallen ihre Einlagen ficheilich fast gar nicht ins Gewicht, und es ist daher durchaus unstatthaft, auf die Bunahme der Sparkasseneinlagen hinzudeuten, als wenn diese fehen wäre und daher eine Befferung der Arbeiterlage bewiese. Bunahme hauptsächlich auf das Konto der Kleinen Leute" zu

Was

nüßt es,

wenn der Hamb . Korr." darauf aufmerksam

Freitag, den 6. Februar 1885.

II. Jahrgang.

heranströmen, aber insgesammt doch recht wenig einlegen fön­nen. Für Teutschland läßt sich der Beweis bei der mangel­haften Statistik nicht erbringen, für England hat ihn aber vor geraumer Zeit Mor Schippel erbracht. In England und Wales batten 1876 im Ganzen 1118 902 Einleger 31 454 698 Bfd. Sterling erspart. Man wird uns wohl allgemein zugestehen, daß ein Durchschnittsarbeiter nicht mehr als 10 Bfd. Sterling, gleich 200 Mart, in den Sparlaffen haben wird. Summiren wir bis zu diesen Grenzen alle Einleger und Eindungen hiermit Indemnität ertheilt." lagen, so finden wir allerdings, daß die kleinen Leute fich auf 560 172 Personen belaufen, also mehr als die Hälfte sämmt licher Einleger bilden. Sie haben aber nur 1365 700 Bfund Sterling zu eigen, d. h. nur 4,3 Prozent aller Einlagen. Die Arbeiterflaffe liefert in die Sparkassen 23 der zufließenden Gelder, fie ist also nicht nur nicht ausschlaggebend für die jährlichen Ausweise, sondern tommt für diefelben überhaupt nicht in Betracht. Einzig ins Gewicht fallen die größeren Er sparniffe, die aber nicht von Arbeitern herrühren. Haben doch

vorgeschlagen; einerseits sollte die ,, nachträgliche Genehmigung", andererseits die Indemnität " für die ohne vorherige Bewilli gung verausgabten Beträge ertheilt werden. Die Majorität entschied fich für das letztere und schlägt statt der Zusat bestimmung des§ 1 der Vorlage folgenden besonderen§ 2 vor: Insoweit Beträge von der in§ 1 angegebenen Summe zu den daselbst bezeichneten 3weden im Etatsjahre 1884/85 bereits verausgabt find, wird für diese Verwen­Die Freunde

schon die 250 060 Personen, welche mehr als 1000 Mark ein­gelegt haben, 2012 Millionen Pfo. Sterling zu fordern, d. h. zwei Drittel aller Depofiten! Die Aenderung der großen Ein­lagen bestimmt sonach die Auf- und Niederbewegung der Spar­laffenbilanzen und es ist grober statistischer Unfug, diese Bi­lanzen einfach als Ausweise über die Vermögensverhältnisse der arbeitenden Klaffen zu betrachten."

Soweit also die Arbeiter fich an den Sparkassen bethei­ligen, tann ihr Beitrag nur verschwindend gering sein und die Zunahme der Sparkaffengelder beweist nur, daß es anderen Kreisen beffer geht. Soweit die Arbeiter aber sich nicht be­theiligen, thun fie recht daran; für fte sind die eigentlichen Sparorganisationen die Gewerkschaften und Hilfskaffen.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

42. Sigung vom 5. Febrarr, 1 Uhr Am Tische des Bundesrathes v. Boetticher, Bron fartv. Schellendorff, v. Burchard und Kommiffarien.

Abg. v. Huene referirt Namens der Budgetkommission über den gleichzeitig mit dem Etat pro 1885/86 vorgelegten Gesezentwurf, betr. Die Aufnahme einer Anleihe für Zwecke Der Verwaltungen des Reichsheeres, der Marine und der Reichseisenbahnen. Nach§ 1 der Vorlage soll die Aufwen­bung von 10 055 134 M. für die durch die Truppendislokationen im Often und die Verstärkung der Garnison von Metz ent­ftandenen Ausgaben genehmigt werden; weiter besagt§ 1: soweit dieser Betrag nicht bereits verausgabt ist, fann er nachträglich verwendet werden." Diese Summe ist entgegen den bestehenden Verfassungsbestimmungen bereits verausgabt oder wird in der nächsten Zeit verausgabt werden. Der An­fang dieser Verwendungen reicht bis in das Etatsjabr 1883/84 zurück; hier sind bereits mehrere Millionen für die aufgeführten Bwecke verausgabt worden. Mit der Frage der Deckung der legteren fich zu befassen hat die Kommission Abstand genommen; der Genehmigung durch das Anleihegesez unterliegen also Die für das laufende Jahr 1884/85 flüssig ge­machten oder noch zu verausgabenden Summen, über welche Die Reichsregierung einen Ueberschlag vorgelegt hat. An Diesem Abstriche zu machen war für die Kommission nicht mehr möglich. Die betreffenden Ausgaben find ein Theil einer ganzen Gruppe von Maßnahmen, welche aus militärtechnischen Gründen zum Zwecke der Herbeiführung besonderer Grenz­schußeinrichtungen nothwendig geworden find. Ueber die Maß­nahmen selbst sind in der Kommission sehr eingehende, aber streng vertrauliche Mittheilungen seitens der Militärverwaltung gemacht worden. Die Kommiffton hat sich überzeugt, daß die

nur

macht, daß in der Sceuen Spartaffe" zu Hamburg die ,, Bücher Maßnahmen, als Ganzes aufgefaßt, nur als amedmäßig an bis zu 50 Matt" über 46 Prozent, nahezu die Hälfte sämmt­licher Bücher, ausmachen? Db auf die vielen fleinen Ein­zahler auch der größte Theil der Einlagen fällt, darauf tommt es doch an, wenn man aus der Vermehrung der Spar­laffengelder auf eine beffere Lage der großen Masse schließen will. Und da wird fich wohl meist herausstellen, daß die leinen Leute zwar in sehr großer Bahl zu den Sparkassen

Winterfahrt durch Graubünden .

Von Alfred Meißner

( Schluß.) 3032

Wieder im Kutschlaften, der auf Schlittentufen ruht, geht sam anderen Morgen weiter. Nur eine alte Frau, mit der Suuftratio fedech nicht reben fann, weil sie nur Romanisch versteht, macht die Reise mit, aber Frachtstücke giebt es vollauf, denn leisch und Gemüse und noch huudert andere Dinge müffen Den Drten hier von Ferne zugeführt werden. Eine seit 1867 mit denen der Flögiathal, in diese lenken wir ein. Man fährt um Sieben ab, es tämmert faum, fofort erlebt man ein wunder Verfügbar prächtiges Schauspiel. Der Scheitel eines mächtigen Schneebergs ift plöglich wie mit einem Strom von Rosa über goffen. Im nächsten Momente flammt ein zweiter auf, ein britter und vierter; zehn mächtige Dome erglüben, rofa farbene Lichtströme scheinen die Bergwände herabzufließen. Forschun dauert nur einige Minuten. Der Tag tritt ein, die fanft Tofigen Wellen verschwinden; starr, todt und falt, in weiße en Vorg tabiücher gebüllt, stehen die Bergriefen wieder da, die einen wie Silber leuchtend, die anderen im stumpfen Weiß

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Beilag

Der Kreide.

Hier, Reisender, blid' umher! Hier berrscht der Winter, Der Bruder des Todes, in unbestrittener Macht. Es ist, als wolle er mit seiner Schneeschaufel alle Klüfte ausfüllen, aber Das gelingt ihm doch nicht

Verschwunden find Matten und

lur. Rings das furchtbarste Schweigen! Rein Vogel nimmt feinen Flug über die weiße Fläche, fein Thier erscheint am Schweigen der Natur wechselt nur mit furchtbarem Donner, Saume des blaugrünen Forstes. Jedes Geräusch ist todt; das

wenn die Laminen niedergehen.

In diesen Gegenden war noch vor einigen Jahrzehnten Der Bär zu Hause; es ist noch nicht so lange her, daß man Don der Rathhausmauer in den größeren Drischaften die Bären und Wolfsköpfe, die dort angenagelt maten, zu ent fernen angefangen hat. Heute noch wird hier viel erzählt von tühnen Jägern, die es besonders auf den brummenden Muz abgesehen. Einer der lühnsten-ach, ich habe seinen Namen

pergeffen

faß

unfern von Sile. Maria. Eines Tages be

gesehen werden können, und daß die Energie der Verwaltung alle Anerkennung verdient; die Bedenken gegen die Maß­nahmen liegen also nicht auf der materiellen Seite, sondern auf der formellen. Die Ausdrucksweise, wie sie die Regierung im§ 1 bezüglich der nachträglichen Verwendung" vorschlägt, eschien keinem Mitgliede der Kommission genügend. In der­

der nachträglichen Genehmigung" wandten ein, daß man mit der Indemnität " in der öffentlichen Meinung stets den Begriff eines Vorwurfs verbinde, den doch Niemand der Ver­waltung machen wolle. Dagegen wurde geltend gemacht, daß man weder einen Vorwurf erheben noch überhaupt die Sache aufbauschen wolle. Man müsse aber die Verwendungsverhält nisse ins Auge faffen; der Reichstag sei während der Jnan­griffnahme und Ausführung der in Nede stehenden Bauten einen längen Beitraum beisammen gewesen, die Verausgabungen hätten einen sehr erheblichen Umfang erreicht, und diesen bes deutsamen Vorgängen müffe auch die Form der Genehmigung entsprechen. Nachträgliche Genehmigung, die blos eine Rüd­datirung der Bewilligung bedeute, sei also nicht ausreichend; es handle fich um Ausgaben ohne vorherige Bewilligung, die Verfassungsbestimmungen feien nicht inne gehalten worden. Mit der Indemnität " im Sinne der Schabloshaltung" wolle man aussprechen, daß eine solche Verlegung der Verfassung teinerlei Konsequenzen für die Urheber baben soll. Der Aus bruck Indemnität sei übrigens trop seiner Eigenschaft als Fremdwort im Reiche wie in Preußen wiederholt in Anwen dung gekommen.

Abg. v. Köller: Ueber die Zweckmäßigkeit der Verwen bung der 10 Millionen verlieren wir tein Wort mehr, ebenso erfennen wir an, daß die eigenthümlichen Verhältnisse, unter welchen die Vorausgabung erfolgte, eine besondere Form der Genehmigung bebingen. Wir hätten allerdings an Stelle des außerdeutschen Worts Indemnität " den jedem Deutschen ohne weiteres verständlichen Ausdruck ,, nachträgliche Genehmigung" in dem Gesezentwurf lieber gesehen; aber nach den Erläuterungen des Referenten werden wir die§§ 1 und 2 der Kommiffionsvorschläge auch mit diesem Ausdruck annehmen, bleiben aber troßdem der Anicht, daß die Aufnahme des deutschen Ausdrucks richtiger gewesen wäre.

Staatssekretär v. Burchard: Nach den Erklärungen des Referenten und des Abg. v. Köller waltet eine Differenz zwischen der Regierung und der Kommiffion materiell nicht ob. Die Regierung erfennt vollkommen an, daß die Bewilligung zu den betreffenden Ausgaben seitens des Bundesraths und Reichstags vor der Verausgabung hätte nachgesucht werden sollen, wie es verfaffungsmäßig vorgeschrieben ist. Es ist das nicht geschehen, die Gründe dafür sind von der Budgetkoms miffion eingehend geprüft worden, und die Kommission ist ein­stimmig zu der Auffaffung gelangt, daß die Regierung nicht anders handeln durfte, wie sie gehandelt hat, daß sie wesent liche Interessen des Reiches preisgegeben hätte, wenn die Ge nehmigung vorher eingeholt worden wäre. Daß die Negte rung nun nachträglich die Genehmigung nachgesucht hat, ist der flar von der Verfassung vorgeschriebene Weg. Wenn die Kommission den Ausdruck im§ 1 als nicht ganz genau ans fieht und die Ertheilung der Indemnität " vorgezogen hat, so habe ich darauf nur zu bemerken, daß die Verfassung das Wort Indemnität " nicht kennt, daß es aber auch für die Re­gierung feinen Anstoß erregen wird, wenn der vom Reichstag als zwedmäßiger angesehene Ausdruck im Sinne der Schad loshaltung, der Nichtinanspruchnahme in das Gefeß aufge­

nommen wird.

Abg. Ridert: Dem Abg. v. Köller gegenüber will ich nur noch einmal konstatiren, daß für die Majorität der Kom­miffion allerdings ein wesentlicher Unterschied zwischen nach träglicher Genehmigung und Indemnität besteht. Sonst hätte fie den anderen Ausdruck nicht gewählt. Die Ertheilung der Indemnität ist die Entlastung von der Verantwortlichkeit für einen Verstoß gegen die Bestimmung der Verfassung. In ma­terieller Beziehung haben wir allerdings der Kriegsverwaltung

felben wurden nun verschiedene anderweite Formulirungen wegen ihres Vorgehens keinen Borwurf machen wollen.

Schüßen zu thun übrig? Nur das Desperatefte! Er schwingt fich auf die Bestie, sattelt fich fest auf ihrem zottigen Rücken und trattirt sie wie ein Roß. Er ergreift beide Ohren des Thieres und beißt sie mit den Zähnen. Das Thier, entsegt über den ungewohnten Reiter, jagt in Schrecken und Raserei davon, den Abhang herunter. Je wilder es dahinfährt, um so fester ftzt der Reiter.

Die Leute unten, die ihren Führer auf der braunen Bestie dahinjagen sehen, folgen ihm mit den Augen. Helfen fann ihm Niemand. Aber ist er es auch? Ist das nicht ein Herenmeister, der in der angenommenen Gestalt dahin fährt?

Wilde, entsetzliche Jagd, die Schluchten hinab und wieder hinauf bald geradeaus, bald quer durch Busch und Tann. Eine rothe Fährte ist auf dem Schnee gezeichnet. Die Bärin wird endlich müde, aber der Bärenreiter ist es auch. Sein Entfeßen wächst, als das Thier gerade auf einen Abgrund losfährt; er steht sein Ende unausweichlich vor sich. Er läßt sich nach hinten ausgleiten die scheue Bärin braust

weiter.

-

-

Der Jäger rafft fich auf, tehrt aber noch um zur Bärenhöhle. Da spielen die Kleinen ganz ausgelaffen in Ab­wesenheit der strengen Mama. Der Jäger nimmt fie, trägt fie davon. Er lehrt zu seinen Freunden zurück, deren Schrecken der Freude weicht. Seine Wunde heilt; er beißt seitdem der Bärenreiter. Der Bärentanzmeister hat die Kleinen auf seine Runstreise mitgenommen

Nach zweistündiger Fahrt ist man in Tschuggen angelangt, einem wegen der Lawinen, die von den benachbarten Bischa­gletschern herabzugehen pflegen, gefährlichen Thale . Wenn es bald nachher die Baßhöhe hinangeht, verläßt man gerne den Wagen und wandert zu Fuß. Es ist ein Tag geworden von wunderbarer Klarheit. Der Himmel ift tiefblau und völlig woltenlos, während gleichzeitig das Tiefland vielleicht ganz in Nebel steckt. Deutlicher als im Sommer heben fich alle Der Umriffe der Bergspißen ab, denn alles ist weiß. Schnee aber scheint Leben empfangen zu haben. Er glipert in Milliarden und Milliarden funfelnder Sternchen, daß man zeitweilig vom Glanze geblendet, die Augen schließen muß. Man wandelt auf weißem, grellblinkendem Marmor. Und es ift warm geworden. Früh zeigte das Thermometer zwölf Grad Kälte, jest gegen Mittag hat die Sonne ganz gewaltig Kraft

Eine prachtvolle Aussicht auf das 9698 Fuß hohe Schwarzhorn bietet sich dar.

Nun hinab. Die Sonne hat gewirkt; die Pferde finten dann und wann bis ans Knie in den Schnee, die Gefahr des Gleitens ist sehr groß. Die Th'ere find schwerfällig, aber ficher, auch ift's ein Glück, daß fie denselben Weg so oft wie­berholen. Dennoch liegt ein Unglück immer nahe. An einem Nagel, an einem Holze hängt des Menschen Leben..

Welche Gelegenheiten, den Hals zu brechen, den man doch noch eine Zeitlang auf den Schultern zu tragen wünscht! Man befindet sich immer auf der Höhe eines dritten Stod wertes, bann und wann auch auf der Höhe eines sechsten oder siebenten. Der Schlitten bewegt sich auf einem mindestens tlafterhohen, schräg abfallenden Schneebamme. Nur die angespannteste Auf merksamkeit des Kutschers, seine Kraft und Gewöhnung der Gefahr fönnen uns da vorüberhelfen. Verlöre er augenblicklich den Kopf, so wäre Alles verloren. Eine ungeheure Tiefe gähnt uns an. So rutscht man, den Kopf gefentt, gefaßt und ge­laſſen, an den wunderbarsten Naturschönheiten vorüber und steht sich die Schluchten an, in denen man jeden Augenblick begraben sein tann. Kehre um Kehre wird im scharfen Trab genommen. Die waderen Pferde führen wahre Seiltänzer stückchen aus..

Seit einiger Zeit zeigt der Kondukteur eine gewisse Unruhe. Er lugt mit gespannter Aufmerksamkeit aus. Bald errathen wir die Ursache. Unten in der Tiefe liegt auf der Straße eine lange, schwarze Masse, es ist ein dicht zusammenge drängter Bug von Schlitten, die bergan wollen. Wie will man auf dem schmalen Fahrdamm aneinander vorüberfahren? Dem in derlei Dingen Uneifahrenen scheint es geradezu un­thunlich. Deffenungeachtet geht es vorwärts. In angemessener Entfernung vor dem veltliner Schlittenzug wird Halt gemacht. Die Italiener, die ibn führen, schwarzbraune Gesellen, denen die große grüne Schneebrille, die fte alle tragen, ein noch wilderes Aussehen verleiht, schreien und geberden fich ganz aufgeregt. Unser Kondukteur bleibt ruhig. Gegen den Berg zu ist eine Einbuchtung, fie wird durch Ausschaufeln erweitert, eben weit genug, daß unser Boftwagen hineinfahren tann - unsere Schlitten bleiben zurüd. Und nun wird durch eine Reihe von Klugen Schachzügen der Uebergang bewert stelligt. Buerst haben die Schlitten aus dem Veltlin am Boftwagen vorüberzufahren, bis über die Einbuchtung hinaus, so daß die

Ichlich er mit mehreren Freunden ein Bärenlager, wo es junge Brut gab er batte fte einem Bärentanzmeister aus dem Veltlin versprochen. Die Begleiter stellten fich am Fuße gewonnen, das Thermometer möchte jest ficher zwölf bis fünf Köpfe ihres ersten Pferdepaares dicht an denen unserer zurüc

Des taum erfteigbaren Felsens auf; er, feiner oft erprobten zehn Grad Wärme zeigen. Wo das Sonnenlicht auf fefte

Büchse trauend, flettert hinein. Schon am Eingang der Höble ftürzt sich die ergrimmte Wöchnerin auf den Schüßen. Er

Rörver trifft, stetat die Temperatur noch höher. Gegen die Schindelgepanzerte Wand eines Hauses gestellt, fann man sich

fchießt er fehlt. Um die Bärin in Schred zu erhalten, förmlich mitten im Schnee braten lassen.

bleibt er im Anschlag liegen die Bärin entreißt ihm sein

-

Die Paßhöhe, 7400 Fuß hoch gelegen, ist erreicht. Dort

gebliebenen Schlitten stehen.

So wird der voranfahrende Poftwagen frei.

Nun haben die veliliner Schlitten zurückzu weichen, daß unser erster Beischlitten in die Einbuchtung fahren lann. Bei diesem Burücktreten, das den Pferden ohnehin unangenehm ist,

Gewehr und faßt seinen rechten Arm. Was bleibt dem steht ein Schughaus, zwischen zwei fleinen gefrorenen Seen. bäumt sich einer der veltliner Gäule, roh ins Maul geriffen,