angehalten worden, und um den Fälschern auf die Spur zu| tommen, ließ man nunmehr neue Billets mit einer kaum meit lichen Abänderung drucken und zur Ausgabe gelangen. Der erste Besucher, der darauf ein Falsifikat präsentirte, wurde an gehalten und dieser gab als seine Bezugsquelle einen jungen Menschen an, der ihm das Billet vor dem Zirkus Man erwischte denselben, offerirt und verkauft hatte. als er gerade im Begriff stand, von einer Dame den Betrag für zwei ebenfalls gefälschte Billets einzufaffiren. Es war dies Der erste Angeklagte, in deffen Besit noch sechs weitere Falftfitate gefunden wurden. Die Angeklagten gaben an, daß im Ganzen etwa fünf Dußend gefälschte Billets von ihnen angefertigt und umgesezt sein mochten und hat besonders der erste Angeklagte den größten petuniären Vortheil daraus gezogen. Der Gerichtshof zoa ihre Jugend mildernd in Betracht und verurtheilte Hugo Wittich zu drei, Richard Wittich und Max Rabe zu je 2 Monaten Gefängniß.
Soziales und Arbeiterbewegung.
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Grob- und Kesselblechen hat der Absa in legter Beit stetig abgenommen und der Betrieb der betreffenden Werke kann nur unter Einschränkungen fortgesetzt werden, da die neu eingehenden Bestellungen zu einer genügenden Beschäfti gung nicht ausreichen." Nadter tann wohl nirgends die Thatsache hervortreten, daß es für unsere Manchesterleute nur eine Klaffe von Menschen giebt: die Unternehmer. Wenn man bios das Interesse der Unternehmer fennt und wahrzunehmen bat, so muß man allerdings folgern: da der Konsum nicht wächst, so müssen wir die Produktion einschränken. Vom Standpunkt des ganzen Volkes aus würde man hingegen schließen: Da die Produktion so rasch fich ausdehnt, so müssen wir für Erweiterung des Konsums sorgen, wir müssen die Kauftraft, die Aufnahmefähigkeit der großen Masse erhöhen. Aber was fümmern fich um die große Maffe des Volkes jene KaFreihandelshauftrburschen", für die der Mensch erst beim Ras pitalisten anfängt!
Die deutsche Gemeindezeitung des Dr. Stolp, ein sehr tonservatives Blatt, schreibt zum Schluß ihrer sozial reformatorischen Jahresbetrachtung": Wer in die Lage fommen und verpflichtet werden soll, fich gegen alle späteren Wechselfälle des Lebens ficher zu stellen, der wünscht daher naturgemäß und sept in erster Linie voraus, daß man zuvor in seinen nächftliegenden Eriftenz- und Erwerbsverhältnissen ihn sicher stellt; er verlangt mit Recht, daß, wenn ihm regel mäßige und dauernde Leistungen auferlegt werden, er vor allen Dingen durch ein regelmäßiges und dauerndes Ein= tommen zur Tragung derselben und zur Sicherung seiner und Existenz überhaupt mehr beffer fähig gemacht wird. Nicht mit der Regelung der Versorgungs-, sondern Existenzvielmehr der Erwerbs, und Griften 3 Verhältnisse bat sonach jebe wirkliche und den sozialen Frieden ermöglichende Sozial- Reform zu bes ginnen, und daß diese von uns schon seit Jahren ausges fprochene Ueberzeugung fich im bevorstehenden Jahre immer mehr Bahn brechen und daß an Stelle der herrschenden Plan und Rathlofigkeit sowohl in der öffentlichen Meinung, wie bei den Staatsregierungen ein ficheres und zielbewußtes Denken und Handeln immer mehr Play greifen möge, mit diesen Wün schen wollen wir in das neue Jahr eintreten. Den Anfang zu einer ficheren, zielbewußten und Erfolg versprechenden SozialReform tönnen wir aber, was wir immer und immer glauben wiederholen zu müssen, allein darin erblicken, daß die Staatsgewalt zunächst die allgemeine berufsgenossenschaftliche Organis sation der gesammten bürgerlichen Gesellschaft in Angriff nimmt und demnächst dieser Organisation als erste Aufgabe die Regelung der Lohnverhältnisse zuweift." Unternehmerlogit. Nach der eben herausgekommenen Statiftit des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller weist die Gesammterzeugung von Roheisen für das Jahr 1884 in Deutschland im Vergleich zum Vorjahre wieder ein Mehr Don etwa 190000 Tonnen nach. Auch der größte Optimist -schreibt die Freihandels- Korr.- wird sich der Erkenntnis nicht verschließen fönnen, daß es einem solchen Wachsthum der Produktion gegenüber der Konsumtion unmöglich gemacht wird, gleichmäßigen Schritt zu halten. Eine angemessene Beschränkung der Produktion dürfte daher das nächste und hauptsächlichste Erforderniß sein, um eine beffere Geschäftslage für Roheisen herbeizuführen und nach und nach ein normales Verhältnis zwischen Produktion und Konsum und damit die Basts, auf welcher sich eine allmälige Preiserhöhung vollziehen kann, wieder herzustellen. Die traurige Geschäftslage von Walsdraht hat fich noch nicht geändert. Tros der erheblichen Betriebseinschränkungen der Drahtwalzwerke fehlt es fortgesezt noch an genügender Beschäftigung sowohl in Eisen- als in Stabl walzdraht. Die Preise behalten ihre weichende Tendenz immer noch bei und variiren für Bessemer Stahlwalzdraht per Tonne zwischen 118 bis 122 Mart. Das Geschäft in Feinblechen hat fich noch immer mehr verschlechtert; in den Siegener Feinblechmalzwerken ist fast gar nichts zu thun. Dabei find die Läger mit Vorräthen überfüllt. Auch in
Heute: Undine.
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Beute: Roderich Heller.
Morgen: Othello, der Mohr von Venedig.
beute: Fiesto.
Morgen: Der Probepfeil.
Bellealliance- Theater:
Heute: Der Salontiroler.
Morgen: Dieselbe Vorstellung.
Reass griebrich- Wilhelmstädtisches hestes:
Gentral Theater:
Alte Jalobftraße 30. Direktor: Ab. Ernf.
Beute: Der Walzer- König.
Morgen: Dieselbe Vorstellung.
Beute: Die Eheftands Invaliden. Hierauf: Die Schulreiterin.
Morgen: Dieselbe Vorstellung.
Seute: Der Feldprediger.
Morgen: Dieselbe Vorstellung.
Heute: Bankrott.
Beatfenpäbitsches Theater:
Morgen: Dieselbe Vorstellung.
Diend- Theater:
eute: Kinder des Volks.
Morgen: Dieselbe Vorstellung.
Baner Theater:
Pete: Die Sorglofen. Morgen: Dieselbe Vorstellung.
Bittoria- Theater:
heute: Sulfurina Morgen: Dieselbe Vorstellung.
Alhambra Theater. Peute: Die Schule des Lebens. Morgen: Dieselbe Vorstellung.
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| ganisation junger Kaufleute" aufgestellten Forderungen. D Forderung: Regelung des Lehrlings wefens besprechend, theilte Referent mit, daß der Verein junger Ka leute in Wien auch dafür agitire, daß funge Leute, die Kaufleuten fich ausbilden wollen, als Lehrlinge nur bei Soldes eintreten, welche selbst gelernte Raufleute" find. In Bet Der Kündigungsfrist führte er aus, daß für Kommis, die Jahre lang in einem und demselben Geschäfte gewesen, auch die g fegliche ſechswöchentliche Frist nicht genügend sei, und daß e gefeßliche Bestimmung nöthig sei zur Beseitigung des Mi brauchs, daß Prinzipale, wenn fie fommis auf eine bestimmte Brobezeit aufgenommen haben, dieselben vor Ablauf Probezeit zu jeder Zeit ohne vorhergegangene Kündigung entlassen dürfen. Die gesegliche Regelung der Sonntag arbeit und der Arbeitszeit begründend, wies er bara hin, daß im Großherzogthum Hessen der Besuch de: Forb Die bildungsschulen für junge Leute von 14 bis 18 Jahren berei obligatorisch gemacht set. Den Mittheilungen über den( berei 3000 Mitglieder zählenden) kaufmännischen Verein in Wi zur Unterstüßung der Mitglieder in Krankheitsfällen fügte Mittheilungen über den Benitonsverein für Rau leute" bei, den Kommis und Prinzipale in Wien gegründe haben. In Betreff der Stellenvermittelung pra er sich dahin aus, daß die für diesen Bwed von den lauf männischen Vereinen errichteten Bureaur in Kartellverhältn stehen und Freizügigkeit haben müßten. Versicherung gege Stellenlosigkeit" ertiärte er für eine zur Beit unausführbar Forderung. Höchstens fönnte ein Verein seinen Mitgliede für die Zeit, in der sie stellenlos find, eine Unterstügung garantiren. In Bezug auf Regelung der Gehalts fro meinte Referent, müßten die Vereine in Gemeinschaft mit b Handelskammern unter Berücksichtigung der örtlichen Verba niffe Minimalgebälter festiegen. Nach einer lebhafte Diskussion, an welcher sich die Herren Böhm, Karo, S pinze, Gutmann u. A. betheiligten, und in welcher gegen ein Aeußerungen des Referenten Bedenken erhoben wurde schloffen die Versammelten auf Antrag des Referenten Einstimmigkeit die Einsegung einer ständigen Kommission Vorbereitung und Durchführung geeigneter Schritte bei
Die Handelskammer für Mittelfranken scheint ebenfalls der Meinung zu sein, daß der Mensch erst beim Unternehmer anfängt. Sie bezeichnet das Geschäft im Jahre 1883 als u friedenstellend", weil man viele Widerwärtigkeiten ,, durch Billig keit des Arbeiterlohnes" befämpft habe. Für die Unternehmer mag das ja recht zufriedenstellend sein- aber konnte man nicht auch einen Augenblick an die Arbeiter denken? Uebrigens müßte man in Mittelfranken geradezu an geistigem Marasmus leiden, wenn der Bericht der Handelskammer Recht hätte: An harte Arbeit, raftlofes Bemühen, die täglich von allen Seiten auftauchenden Schwierigkeiten zu überwinden gewöhnt, hat Niemand Beit, nach den legten Ursachen der Verschlimme rung seiner speziellen Lage zu forschen." Soll das etwa gar noch ein Lob sein?
Das große Kapital hat sich in Frankreich unter der Republit recht gut geftanden. Das beweisen die Ergebniffe der breiprozentigen Steuer, welche auf dem Einkommen aus beweglichen Werthen rubt. In dem genannten Jahre warf beweglichen Werthen rubt. In dem genannten Jahre warf fte 31 760 000, im Jahre 1884 aber beinahe 19 Millionen mehr, d. t. 49 841 000 Frce. ab. Aus dem Mehrerträgniß geht hervor, daß die Einkommen um 602 700 Frcs. gestiegen find, was, zu 4 Prozent berechnet, auf eine Vermehrung bes Kapitals um 15 Milliarden schließen läßt. Diefe 15 Milliarden faffen die Kapitalien, die seit dem Kriege in Staatsrenten angelegt worden sind, nicht in fich. Die zwei großen nationalen Anleihen, deren Binsen jährlich 305 Millio nen verschlingen, stellen ein Kapital von 7 Milliarden 700 Millionen und die amortifirbare Rente ein solches von 2 Mil liarden 800 Millionen dar. Rechnet man noch die Schatscheine hinzu, die im Jahre 1877, und die Liquidationsbonds bie 1874 ausgegeben wurden, so hat man ein Kapital von 12 Milliarden, im Ganzen also von 27 Milliarden, welche so ichreibt die„ République française " in elf Jahren von ben französischen Kapitalisten erfpart" wor den find. Die franzöfifchen Kapitalisten müssen entweder von einer wahren Spar- Tollmuth besessen sein, oder es fließt thren ein so gewaltiger Bruchtheil des nationalen Eintom mens zu, daß sich leicht sparen läßt.
Für Kürschner und Berufsgenossen befindet fich der Arbeits- Nachweis Abends von 8 bis 10 Uhr bei Seefeld, Grenadierstraße 33. 1519
Gold- und Silber
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A. Oertel, Waaren Lager. Lindenstraße 109,( früher Dresdenerstr. 117.)
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Holland . Das allgemeine Darniederliegen des Geschäftes, heißt es in einem Amsterdamer Briefe der K. 8.", macht sich besonders in den großen Städten unter der Arbeiter bevölkerung recht fühlbar, und auch die angeftrengteste Arbeit der Privatwohlthätigkeit kann der Noth nur in sehr unvollkommener Weise steuern. Es hat sich zwar sowohl in Amsterdam wie in Rotterdam ein Verein für Arbeite beschaffung gebildet, die freiwilligen Beiträge haben eine in früheren Wintern nicht gefannte Höhe erreicht und die städtischen Behörden lassen im Augenblic eine Anzahl öffentlicher Arbeiten ausführen, die einer späteren Beit vorbehalten maren, allein angesichts der in's Ungeheure gewachsenen Arbeiterbevölkerung und des fortwährenden Buzugs aus den Provinzen ist es faum möglich, auch nur für die dringendsten Bedürfnisse in irgendwie ausreichender Weise zu sorgen.
Vereine und Versammlungen.
h. In einer öffentlichen Versammlung von Kaufleuten, welche am Freitag Kommandantenstraße 70 stattfand, begründete Herr Johann Fischer aus Wien in sehr ausführlicher Weise die in dem Programm der hiesigen Freien Dr
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Regierungen Deutschlands und Desterreichs, um auf Grund der thatsächlichen Verhältnisse eine Kenderung der bestehen Mißstände zu erzielen. Auch der Antrag des Herrn Hin den Vorstand der
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reien Organisation jung Raufleute" damit zu beauftragen, die Ausführung, Beschluffes zu betreiben, wurde einstimmia angenommen. den zwei Resolutionen, die während der Diskuffton eingebra worden waren, erhielt die folgende, welche Herr Hinge
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bracht hatte, die Mehrheit der Stimmen: Die Versammlun bekennt fich mit den Ausführungen des Referenten in Ueb einstimmung, fordert aber außerdem, daß überall da, wo junge Kaufmann( als der wirthschaftlich Schwächere) feine n wendigsten eignen Interessen nicht selbst wahrnehmen Das Gesez für ihn eintreten soll."
Literarisches.
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Von dem illustrirten Unterhaltungsblatt, Die neue Stuttgart , Berlag von J. H. W. Diet, iſt ſoeben beft des zehnten Jahrgangs erschienen.
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Inhalt: Auf hoher See. Sozialer Roman von baftian Pruz( Fortseßung.)- Der Hausgarten. IV. a Obstgarten.( Schluß.) Von Gartenbaudirektor D. Büttig Finnland . Land, Volk und Lied. Von Dr. Mar Schluß.)- Tang- Anka. Von A. Weber.( Schluß.) Placht des Aberglaubens. Von Wilhelm Blos. ( Schluß Der Februar ein stiller Dulder. Von P. Chriftiani.
förperliche Schädigung der Schuljugend in unseren bö
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Lebranstalten. Bon Bruno Geijer. Der Walnußbaum Unfere Jllustrationen: Erregte Gemüther. Der Ka Edelweiß. Vermischtes: Ddilo Schreyer's luftiger und Itcher Bettvertreiber. Aus dem Seelenleben der Thiere. fprechen ohne eigentliches Telephon. Etennung von stein. Für unsere Hausfrauen: Zur Kultur der Bim pflanzen. Um frühzeitig große Zwiebeln zu erzielen. toffeln beim Kochen zu verbessern.- Räthsel. Aerztlicher Rathgeber. Redaktionsforrespondenz. nügiges. Mannichfaltiges. nüẞiges.
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