h.
£ 1
Jero
2. Gta
abak
e.
hiftr.
Betlag
36
e.
gen. D efens ger Rau
fe, die zu Soldin In Betref
Die Jah Die ge Daß eine Des Mi
beftimmte
lauf Da ündigung Sonntag Er darauf
Der Fort
en bereit
en( bereits
18 fprad Den Laufs verhältnis
ung gegen tführba Citglied terftügung palte frage
ft mit bes
n Verbi
Iebhaften Schrei Cent eineine
burbe
Centen miffion
be
te bei ben auf Brund Deftebener
D
inj fung grung men. Bon eingebra
inge einge rfammlu in Web
to b
feine no
men fam
ene W
en beft
n von
IV, a Süttig
S
D
ar Vog 18.)
Schluß
ani.
en böh
gbaum
Ra
Tund
ere.
Don B
Zim
telen.# Rebu Gem
déta
Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 33.
Sonntag, den 8 Februar 1885.
Die Aussichtslosigkeit der Sozialdemokratie. I terung der Mittel der Abhilfe
II.
Die konservativen Blätter, welche die Schäffle'sche Schrift als eine That preiser, werden hoffentlich die freiheitlichen Forbe tungen Echäffle's ebenso sehr zu schäßen wissen.
Sunächst will Schäffle von der Gewerbe- und Koalitionsfreiheit nicht laffen. Die Koalitionsfreiheit ist eine gerechte Forderung der Lohnarbeiter", ein„ fortan unantastbares Freibeits- nnd Gleichheitsrecht." Da es unter den Unternehmern immer Schlotjunker geben wird, so ist die Waffe vereinigten Rampfs gegen misbräuchliche Geschäftsprattilen dem Arbeiter ftand zum Gebrauch frei zu laffen. Die anderen Freiheiten, bie er erobert bat und die ihm gestatten, den ihm passendsten und angenehmsten Lohnherrn in der ganzen Welt aufzusuchen, bie Gewerbefreiheit, die Freizügigkeit, die ufenthaltsfreiheit bleiben als die glorreichen Ers ungenschaften des Liberalismus auch für die Lohnarbeiter auf recht und seien durch die unangefochtene und uneinge räntte Freiheit foalitten Rampfes mit gefeß lich erlaubten Waffen vermehrt!" Selbst der Gedanke eines gemeinsamen, internationalen Vorgebens der Arbeiter wird nicht durchaus ablehnend behandelt. Wohl kann eine internationale Arbeiterpartei, melche dem Umsturz entsagt und aufrichtig der Reform im Intereffe des Arbeiterstandes aller gebildeten Rationen zuftrebt, den Staatsmännern zur Bewältigung und Gindämmung der internationalen Krisen unschäßbaren Beistand leisten und eine starke Sinwendung der sozialpoli Hischen Ausgleichungszöllen vom internotionalen Verkehr ab
wenden.
Eben so entschieden, wie Schäffle den ,, Bunftbaum" und Die Innungen nach altem Schnitt" verwirft, eben so entschie ben tritt er gegen eine Beschränkung und polizeiliche Verfüm merung des Wahlrechts der Proletarier auf. Die Beseitigung Des Wahlrechts der fleinen Leute wäre eine freiheits- und gleichheitswidrige Maßregel, welche den Staat und seine Macht ber nothwendigen Resonanz beraubt, die er im Herzen des Ge ringften nöthig hat. In Deutschland hielte ich die Abschaffung Des allgemeinen Stimmrechtes für einen schweren Fehler, weler nur an den Kulturkampfgefeßen feinesgleichen fände." m Staatsrath, in den ersten Kammern wünscht Schäffle Arbeiter, Handwerker und fleine Landwirthe vertreten.
An anderer Stelle tritt er für eine demokratischere Schul anisation ein. Die Kirche, die Schule und die Armee haben gft aus dem Boll die besten Röpfe zu Priestern, Lehrern nd Offizieren dadurch gewonnen, daß man in Konturs rüfungen ich erinnere nur an Die KlosterSchulen, die Kadettenhäuser Lehrerseminare, Die chtigsten Jungen zur Ausbildung auf öffentliche Kosten berauslieft. Man braucht diese Kirchen, Schul- und Militärpolitif nur zu verallgemeinern, indem man in allen Berufen, namentlich den technischen Fächern, eine gewiffe Bahl von freiftellen für die im allgemeinen Konkurs bewährtesten Knaben nd Jünglinge ficher ftellt."
o
nb
Des
H
Das Sozialistengefet hält Schäffle heute noch für schäd. und unflug. Die Freiheit der Aufwühlung gebührt Nies mandem, dem Altkonservativen, Liberalen Antisemiten fo wenig, als' dem Sozialdemos talen und Anarchisten.... Sind denn aber die Waffen Sozialistengefeges durchaus wirksam? Stüßen fie nicht vielleicht der Sozialdemokratie mehr, als fte derselben schaden? Bethingen fie nicht über Unschuldige und deren Familien ein Webermaß von Uebeln? Diese Fragen vermag ich
nigt
au verneinen
als fie nügt
·
... Daneben schadet die Auss
-
Kollektioproduktion| nicht ausgeschloffen sollte auch der Sozialdemokratie voll ständig zurückgegeben werden." Man sieht, es besteht eine tiefe Kluft zwischen diesem Ronservativen und den Polizei staats- Konservativen Deutschlands und Desterreichs.
Das zeigt fich endlich auch in der Stellung unseres Autors zum Arbeiterschuße. Er verwahrt fich zwar auf das Ent schiedenste gegen den Normalarbeitstag der Sozialdemokratie", er will ihn feinesfalls niedriger als 11 Stunden angefeßt haben, aber ebenso entschieden tritt er für ein wirksames Fabrikinspektorat ein, vor dem unsere leitenden Kreise ja noch immer zurückschrecken. Der Staat übe immer vorbehaltloser auch den polizeilichen Schutz im Geifte des unabhängigen Fabrilinspektorates und jener englischen Fabrikgesetzgebung, mit welcher K. Marr in so verdienstlicher Weise bekannt gemacht hat.... Vor allem behandle er seine eigenen Diener und Lohnarbeiter auf Werften, in Arsenalen, in den Kasernen, in den Werkstätten, in den Monopolfabriken, bei den Verkehrsden Werkstätten, in den Monopolfabriken, bei den Verkehrsanstalten, in den Staatsforsten, bei der Chauffeeverwaltung- auf menschenwürdige Weise, was bei dem heutigen Umfang Dieser Arbeiterkategorien nicht verfehlen kann, auf die Lage der Arbeiter in den Privatgeschäften günstig zurückzuwirken."
-
Man mag über dieses Programm denten, wie man will, bie heutige konservative Praxis steht mit ihm jedenfalls nicht in Ginklang, und wenn unsere Konservativen die Art gut in Einklang, und wenn unsere Konservativen die Art gutheißen, wie Schäffle den Sozialismus bekämpft, so mögen fie ihm auch darin folgen, wie er dem Sozialismus entgegen tommt.
Politische Uebersicht.
-
Sonderbare Anschauung. In einem liberalen Blatte, welches im Allgemeinen den sozialdemokratischen Antrag zur Gewerbeordnung mit unbefangenen Blicken anschaut, finden wir die höchste Befürchtung ausgesprochen über die Organis sation der Arbeit", die in dem Antrage enthalten ist. Das Blatt schreibt nämlich zum Saluffe eines längeren Artikels: Dies ist wohl in den allgemeinften Umrissen der Inhalt, den Die zweite Hälfte des sozialdemokratischen Gesegentwurfs hat. Dieselbe erscheint sehr wohl durchdacht und wir haben auch neulich schon anerkannt, daß er mühsam ausgearbeitet ist, aber man darf sich nicht darüber täuschen, daß seine anscheis nende Gleichstellung von Unternehmern und Arbeitern eben nur anscheinend ist. Die belebende Seele der ganzen Organisation find die Arbeitstammern, in denen der Wille der Unternehmer- da Stimmengleichheit so viel wie Ablehnung gilt, jederzeit lahm gelegt und gar, wenn die Arbeiter- Mitglieder auch nur ein Unternehmer- Mitglied auf ihre Seite ziehen, durch die ersteren allen Unternehmern des Bezirks die Höhe des Lohnes vorgeschrieben werden tann. Daß wir damit nicht bloß den ersten, sondern fast schon den letzten Schritt in den sozialistischen Staat thun würden, bedarf keines besonderen Nachweises."- Das Sonderbare dieser Kritik leuchtet sofort jedem Unbefangenen ein. Stellen denn nur die Unternehmer Anträge? Wenn die Arbeiter aber Anträge stellenda Stimmengleichheit soviel wie Ablehnung giltfo tann ber Wille der Arbeiter zu jeder Beit Iahm gelegt werden. Und wenn bei Festsetzung des Lohnes es den Unternehmern gelingt, nur einen Arbets ter auf ihre Seite zu ziehen, so fann für alle Arbeiter die Höhe des Lohnes von den Unternehmern vorgeschries ben werden. Man sieht, die Liberalen können sich einmal nicht daran gewöhnen, die Arbeiter als gleichberechtigt mit den Unternehmern anzusehen. Daran werden die Arbeiter
Unternehmungsdüntel und an dem Intereffe, welches der Libe ralismus an recht hohem Unternehmergewinn hat.
weifung der Führer, die Vernichtung ihres Erwerbs und ihres Familienglüdes der bestehenden Gesellschaft ficherlich weit mehr, schußgeseze auf einige Beit auch scheitern, an dem liberalen" geht über jedes richtige Maß der Bolizeigewalt hinaus. Solcher Die ganze Existenz polizeilich zu gefährden, Druck schmiedet die Maffen erst recht zusammen... nicht wählerische, jedenfalls die rein wissenschaftliche Kritik der ahlreichen Uebelſtände, woran die liberal- fapitalistische Gesellschaft trantt, ebenso geartete Erör
und jede
-
Die
R. C. Winter abde Scheiden thut weh, der Frühling tommt, und wenn es auch vorläufig nur noch ganz schüchterne Versuche find, mit denen er uns beglückt, so merkt man doch an dem zähen Schmuß, der das Berliner Bflafter überzieht, daß der Frost mit seiner erstarrenden Rälte uns endgiltig den Rücken gekehrt hat,
Die Kolonialfrage beschäftigte vor einigen Tagen auch bie Miffions- Konferens der Provinz Brandenburg . Trogdem man auf dieser Konferenz im Allgemeinen für Kolonialbeftrebungen war, wurde die Frage dennoch keineswegs in enthu
leicht aus den Hühneraugen. Das macht aber nichts, die Hauptsache bleibt, daß auf gewissen Bällen Alles sprühend, prickelnd und glänzend ist, und daß ganz Berlin erfährt, wie man sich dort amüfirt, wie man tanzt, was man ißt und trinkt, und wie man sich kleidet.
-
Namentlich der lettere Punkt ist von außerordent
licher Wichtigkeit. Es muß doch für einzelne Damen ein ganz besonderes Vergnügen sein, die Beschreibung ihrer Toilette bis in die Kleinlichsten Einzelheiten in gewiffen altersschwachen oder" on Sensation lebenden Blättern zu finden.
wird es dauern, und in den Selterbuden verkauft man wieber mit und ohne," die kohlenfauren Jungfrauen wers ben sich dann nicht mehr ausschließlich dem Verkaufe geiftis ger Nahrung widmen, man wird dann den pikanten Inalt einzelner Zeitungen getrost durch ein Glas Selterwaffer abschwächen. Im Thiergarten fängt es bereits vers tätherisch an zu fnospen, nächstens werden die ersten Res daktionsmailäfer eintreffen, und der gewissenhafte Chroni queur wird dann Gelegenheit haben, tiefsinnige Betrach tungen über die Unsterblichkeit dieser Käfer, die im dunklen mit der bemerkenswerthen Dauerhaftigkeit, deren sich andere Schooß der Erde hausen, anzustellen und sie zu vergleichen Damen eingeweiht zu werden. Räfer, die in den Köpfen mancher Leute ihr Wesen treiben, von Alters her erfreuen.
verlassen, denn braußen lastet immer noch eine schwere Eis Ganz und gar hat uns der Winter freilich noch nicht dede auf den Gewässern, fie lockt leidenschaftliche Sports leute, die dem Schlittschuhlaufen nicht entsagen können, immer noch hinaus, sie werden nicht eher von dem Vers der jeßigen Jahreszeit immer noch eine ganz besondere Bügen Abstand nehmen, bis ein fühles Bad, welches in Erfrischung bietet, fie belehrt, daß es nunmehr an der Beit ifi, fich nach anderen Beluftigungen umzusehen. Und in dieser Beziehung kann doch augenblicklich gewiß nach einer bekannten Melodie singen: Niemand in Berlegenheit tommen, denn heute darf man Tanze, wem ein Bein gegeben" Run ist tanzen gewiß ein ganz exorbitantes Plaisir,
"
-
u. f. w.
Was wäre es auch für ein entfeßliches Unglück für das ganze deutsche Vaterland, wenn man nicht brühwarm erfahren würde, wie gestern auf diesem oder jenem Balle die Sängerin X., die Schauspielerin Y., die Kommerziens räthin 8. angezogen gewesen ist. Es muß für die überwiegende Mehrzahl unserer Mitbürger doch von ungeheurem Interesse sein, in die Geheimnisse der Kleiderschränke solcher
Wohl den Menschen, die nicht genöthigt find, derartige Berichte lesen zu müssen; daß dieselben überhaupt ge= schrieben werden, ist gewiß ein trauriges Zeichen unserer ganzen Zeitverhältnisse, durch derartige geiftsprühende", farbenschillernde Artikel wird die Eitelkeit mancher gesell Kreife in der öffentlichen Meinung fanttionist und schließlich den Leuten die Ueberzeugung anerzogen, daß fie in der That etwas besseres wären als Andere, die nicht über eine gleiche Reichhaltigkeit der Garderobe verfügen.
Wer das Geschreibsel aber lesen muß, der hält es nur bei sehr starken Nerven aus, im anderen Falle wird er verrüdt.
Auch die Saison der Bälle wird vorübergehen, die fünstlichen und natürlichen Blumen werden bei Seite ge worfen, fie vertrocknen, verkommen, Niemand erinnert sich ihrer mehr, sie haben eben ihre Schuldigkeit gethan.
namentlich für junge Damen, und wenn man das nicht die ersten Veilchen sind bereits da, mag fie die Natur her aus eigener Erfahrung wüßte, so könnte man es sicher aus
Für diese Blumen werden uns jetzt andere geboten, vorgebracht haben oder mögen fie im Treibhause entstanden
jezt für einen Nickel ein noch so leerstehendes Knopfloch
ben Feuilletons einzelner Tageszeitungen entnehmen, deren sein, kurzum, fie sind da, und jeder Mensch kann Sonntags Berfaffer sich so eingehend mit den tanzluftigen Damen beschäftigt haben, daß fie nachher einfach, schön und geift ftandesgemäß dekoriren. reich tonftatiren fonnten, es pridelte und sprühte vor Tanzluft in den Füßchen der jungen Damen."
geht doch nichts über eine ungesuchte, poetische Ausdrucks. Da soll man noch sagen, was eine Sache ist, aber es Weise, Ein Füßchen, aus dem die Tanzluft sprüht- viel
viel
Allerdings werben uns diese ersten Frühlingsboten hier in Berlin gerade nicht von Personen überreicht, die uns den Besitz eines Veilchenstraußes oder eines Bouquets von Schneeglöckchen besonders begehrenswerth erscheinen laffen.
-
II. Jahrgang.
faftischer Weise behandelt. Ein Mitglied, Prof. Plath aus Berlin , warnte davor, fich durch das Missionsinteresse blenden zu lassen; er sprach auch gegen das von anderer Seite erwähnte ausgezeichnete Rolonisationstalent der Deutschen . Es sei ein Unterschied zwischen Kolonisten und Kolonisatoren, wir seien zwar gute Kolonisten, haben aber noch teine Gelegen heit gehabt, uns auch als gute Kolonisatoren zu zeigen. Der ehemalige Miffionar Marensky, welcher früher große chauvinistische Anwandlungen batte, betonte jest, nicht vergessen zu wollen, daß wir mit Krupptanonen und Mauser gewehren nicht die Herzen der Eingeborenen gewinnen tönnen. Und beim Stiftungsfest des Ata bemischen Missionsvereins sprach fich der Festredner, Pastor Grundemann, folgendermaßen aus:„ Es wird piel jest geschwärmt für den schönen frucht baren Kamerun . Thorheit! Dort oben ges beiht nichts, da ist märkischer Sand beffer Ueber die Kolonialbestrebungen müssen wir sagen: Nur recht nüchtern!"
Auf Grund des Sozialistengefeges ist die nichtperiodische Druckschrift: An die jungen Leute" von Peter Krapottin, ans dem Französischen übersetzt von Frau J. Schulze, verboten worden.
Afrikanisches. Der bekannte Herr Lüderiz hat von dem Rapitän Josef Fredricks, bie Souveränität über die Küste von Befißer einer afrikanischen Landstrede Namens Bethanien, dem Groß- Namaqualand, 20 Meilen landeinwärts erworben. Nunmehr ist Bethanien selbst unter den Schuß des Reiches geftellt, und zwar durch einen von Dr. Nachtigal abgeschlossenen Bertrag.
Roch einmal die Abkommandirung. Bezüglich der Abstimmung von Mitgliedern der deutschfreisin. nigen Partei bei der im vorigen Jahre stattgehabten Ver längerung des Sozialistengefeßes veröffentlicht jetzt der frühere fortschrittliche Abg. Ka e mpffer folgende Briefe in der Leipziger Bürger- 3tg." mit dem Hinzufügen, daß anderweitige Mittheilungen von ihm in der genannten Angelegenheit nicht gemacht find: Berlin , 9. Dezember 84.
Lieber Kaempffer!
Schiden Sie mir doch, bitte, eine Erklärung über die Vorgänge bei Abstimmung über das Sozialistengeseß, die ich, wenn es Noth thut, publiziren kann. Wendt will das Gleiche thun. Wenn wir jetzt nicht mit den Namen und allen Details herausommen, tommen wir in eine schiefe Lage. Wenn Sie wünschen was ich indeß nach Lage der Sache nicht annehme braucht Ihr Name nicht genannt, sondern nur bemerkt zu werden, daß der Schreiber, ein früherer Abgeordneter, bereit sei, die Wahrheit der Schilderung zu bezeugen. Mit 2c. ges. Phillips. Leipzig , den 10. Dezember. Lieber Phillips!
Münch erzählte mir f. 8., daß Fraktionsgenossen, von welchen bekannt, daß fie Gegner des Sozialistengeseges, Briefe von der Parteileitung, unterzeichnet: J. A. Dr. Hermes, erhalten hätten des Jrhalts, daß ihre Anwesenheit bei der Abstimmung über das Gefeß nicht nöthig sei und bezeichnete mir als einen solchen Briefempfänger: Günther. Berlin . Dieser, von mir hierüber interpellirt, bestätigte Münch's Aussage mit dem Bemerken, daß noch 10 oder 12 anderen Kol legen gleichlautende Briefe zugegangen wären. D. Hermes, von mir befragt, in weffen Auftrage er diese Briefe geschrie ben, antwortete: Nun, in Eugen's Namen." Das
"
ist Alles, was ich über die Affaire weiß, und bin ich, da mir von teiner Seite Diskretion auferlegt ist, auch erbötig, mit meinem Namen hervorzutreten, wenn wider Erwarten von den Betreffenden meine Aussagen bestritten werden sollten. Mit 2c. Kaempffer.
Nun wird Herr Eugen Richter hoffentlich nicht mehr leugnen!
In Hamburg wurden zufolge telegraphischer Ordre auf dem vorgestern aus New- York angelangten Dampfer ,, Bohemia"
Das ist ein dunkler Punkt im Leben der Millionenstadt, aber er besteht einmal und deßhalb darf er auch nicht mit Stillschweigen übergangen werden. Manches Geficht der jugendlichen Blumenverkäuferinnen erzählt eine lange, traurige Geschichte, eine Geschichte, beren Anfang die Armuth und Entbehrung, und deren Ende das Lafter bildet. Alles, was zwischen diesen beiden Polen liegt, ist klar. Es ist leicht, fich mit Widerwillen von diesen bemitleidens werthen Geschöpfen abzuwenden, es ist furchtbar bequem, feine moralische Entrüftung in ein möglichst grelles Licht zu stellen, aber schön ist es nicht, und menschlich ist es erst recht nicht. Es giebt in Berlin Blätter, die diesen öffentlichen Krebsschaden anerkennen, fie weisen gerade jett darauf hin, sie sehen die Wirkungen, aber sie verschließen fich den Ursachen. Mit den Klagen allein ist hier nichts gethan, hier müßte praktische, wirkliche Abhilfe geschaffen werden, und wo der Hebel anzusehen ist, das weiß Jebermann, ber es überhaupt wissen will. Hoffentlich werden unsere wirthschaftlichen Zustände einmal berartige werden, daß kein freisinniger Journalist sich mehr vor den Töchtern unseres Volkes zu entseßen braucht.-
-
Merkwürdiger Weise hört man garnichts mehr von der erlauchten Sängerin, die augenblicklich in unseren Mauern weilt. Eine Fürstin, eine veritable Prinzessin als Chanteuse, das ist so übel nicht, aber der Berliner scheint im Allgemeinen von dem hohen Besuch nicht allzusehr erbaut gewesen zu sein. Die Dame wollte ihrer Familie einen Schabernad spielen, und so wurde sie Sängerin, nach dem, was man von ihr gehört hat, hätte fie die Mitglieder ihres Hauses jedenfalls mehr geärgert, wenn sie ihre Lieber im Familientreise vorgetragen hätte. Sie verläßt Berlin in wenigen Tagen, jedenfalls an Erfahrungen reicher als an Einnahmen.
Jebenfalls verdient eine solche Dame ihr Geld leichter als andere Leute, und es ist doch immer ein 8eichen dafür, daß manche Leute, troß ihrer Klagen, immer noch Mittel genug besigen, sonst würde man derartigen ,, Konzerten" gewiß fern bleiben. Aber so ist es eben verschieden auf der Welt, der Eine leiftet fich Alles, während der Andere froh ist, wenn er bei eintretender warmer Witterung seinen Winterüberzieher verfeßen kann, nata bene, wenn er einen hat. Und da jezt bald die Zeit kommt, wo diese für viele Leute wichtige finanzielle Operation vorgenommen wird, so wollen wir nicht verfehlen, allen treuen Wärmespendern eine erfrischende Sommerruhe und vergnügten Mottenfraß zu wünschen.