ch so lange erhalten haben, seien darauf hingewiesen, daß sämmtliche Forde Gewerbe tungen rechtzeitig, und für das laufende Etatsjahr jedenfalls Diefelben bis
richußgefe find. Wird dies versäumt, so haben die Betreffenden fich die Antrag, des entstehenden Weiterungen selbst zuzuschreiben und außerdem zu hchiedenheit gewärtigen, daß ihnen seitens des Magistrats Aufträge ferner er bemerlle bin nicht mehr ertheilt werden. hre Anträge
3 der Kom
Tagesordnung für die Sigung der Stadtverordnetenes leicht sei, Bersammlung am Donnerstag, den 12. Februar cr., Nachm. au ftellen. 5 Uhr. Drei Naturalisations- Gesuche. des Ausd schweize huffes für die Wahlen von unbesoldeten Gemeindebeamten. Vorlagen, betr. einige Penfionirungen und Anstellungen. angler habe Fortsetzung der ersten Berathung über die Vorlage, betr. die n habe, daß estegung des Stadthaushalts- Etats pro 1. April 1885/ 86., was bas Etats für die Verwaltung der städtischen Gasanstalten und für En Anschau die städtische Betroleum- Erleuchtung pro 1. April 1885/86. Origens gat Normal. Besoldungs. Etat pro 1. April 1885/86.
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Vorlage,
Die foj betr. die von der Stadt- Haupt- Kaffe im Oktober- Dezember Abgeordnete Quartal 1884 geleisteten Vorschüsse.. Desai, betr. die Ber
Mehrere Arbeiter, welche gestern Vormittag in dem unbebauten Theil der Schwedterstraße am Nordbahnhof einen Straßengraben ausstachen, stießen dabei auf einen grauftgen Fund. Bwei Kinderleichen, welche ersichtlich erst vor kurzer Beit daselbst verscharrt worden waren, lagen in der Erde, wo gerade der Graben durchgezogen wurde, nebeneinander. Die beiden Leichen rühren von neugeborenen Kindern, wahrschein lich Zwillingen, her und wurden nach dem Obduktionshause bebufs Feststellung der Todesursache gebracht. Die Mutter der beiden Kinder ist noch nicht ermittelt.
Durch den Untersuchungsrichter, Landgerichtsrath Holl mann, der sich in Begleitung des Staatsanwalts und eines Gerichtssekretärs am Montag Vormittag 10 Uhr in dem Keller des Grüntrambändlers Abercaft in der Palissadenstr. 99 einfand, fand eine Aufnahme des Thatbestandes am Orte der That selbst statt, wo der Verbrecher Zwiebler den Knaben der Adercaft'schen Eheleute mörderisch mit einem Hammer überfiel. Gegen 10% Uhr wurde der Verbrecher, an den Händen ge
alt auch die ingerung der Mietbsverträge über die Räume des städtischen Droschte vom Untersuchungsgefängniß zu Wtoabit tommen, was länger. Brogymnafiums, Pantstraße 6.- Desgl., betr. die Erwerbung
On wird fiberbreiterung erforderlichen Parzelle.
Den.
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r Müber von dem Grundstüde Chauffeestraße 2/3 zur Straßen- Desgl., betr. das Bro eit, die im zum Neubau einer Turnhalle auf dem Schulgrundstück Niederwallstraße 6/7. Desgl, betr. Die Vornahme einiger Steuer- Reflamations- Rommiffton.- Desgl., betr. die Feststellung der für Pflasterung und Unterhaltung neuer Straßen von den jagenten zu tragenden Kosten. - Rechnungssachen. Eine Eine Unterfügungsfache. Wahl eines Mitgliedes für die UnterRommiffion III der Einschätzungs- Kommission für die klassifizirte Ginfommensteuer.- Drei andere Wahlangelegenheiten.- eine Bürger- Deputirten bei der Armen- Direktion.
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Eine neue Bauordnung auch für die angrenzenden Ges
Hete Charlottenburg, Schöneberg , Rigdorf 2c. zu schaffen, scheint h bringlich, um so mehr, als nach Erlaß der strengen Ber mer Bauordnung dort die Spekulation leicht neue Orgien felern tönnte. Es wird schon jeẞt in der Umgegend unglaubgefündigt. Schon jetzt schreibt die off. 8tg."
lich
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bestehen jenseit der Kurfürstenstraße auf Charlottenburger Ges biet Bustände, wie sie faum glaublich sein sollten. Seit Jahr und Tag wird daselbst ,, rieftg" gebaut. Dffiziell wird zwar line Wafferklosetanlage gestattet, weil der unterirdische Abfluß fehlt und Charlottenburg noch keine Kanalisation hat. Dennoch aber werden überall Wasserklosetanlagen mit„ Verfickerung" Bergestellt, so daß nächstens der noch ungepflasterte Wittenbergplay ein Riefelfeld wider Willen" sein wird. Für alle Zeiten wird dadurch zunächst das Brunnenwaffer verdorben; abgesehen Don Gefahren bei etwa auftretenden Epidemien." Bieht man Denwach in Betracht, daß durch eine unausbleibliche Vertheue= tung der Berliner Wohnungen die Mißstände in nächster Umgebung nur noch größer werden würden, so kann nicht dringend Renug auf eine Giltigkeit der neuen Bauordnung auch auf die
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Bearbeitet werden.
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Lokales.
der Zentralverein Berliner Fuhrunternehmer fich mit der Bitte an das Publikum, zur Linderung der
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den Hof des oben erwähnten Hauses gefahren. Wie ein Lauffeuer hatte fich die Nachricht in der Nachbarschaft verbreitet, daß der Verbrecher an den Drt seiner Schandthat geführt werde und Hunderte von Menschen harrten der Ankunft desselben, so daß die für diesen Zweck zahlreich erschienenen Schußleute Mühe hatten, das Haus, resp. den Eingang zu demselben frei zu halten. Beim Aussteigen aus der Droschke lachte der Verbrecher mit einem nicht wiederzugebrnden cynischen Ausdruck. Derselbe hat eine echte Verbrecher- Physiognomie. Es würde schwer sein, das Gesicht, wenn man dasselbe auch nur einmal gesehen hat, zu vergeffen. Hager, bleich, ordinär zum Extrem, das ist der Ausdruck desselben. Vor den Unterfuchungsrichter geführt, wurde der verlegte Knabe, dessen Gesundheitszustand sich erfreulicher Weise täglich beffert, be fragt: Ist das der Mann, mein Sohn, der Dich so zugerichtet hat? Der Knabe bejahte dies ohne Bögern, der Berbrecher aber erwiderte in roher Weise: Jd bin et nich jewesen, der Andere war't." Der Knabe erklärte auch, daß der runde Hut( Schlapphut) und Ueberzieher, den der Verbrecher bei der Vorführung anhatte, nicht dieselben Kleidungsstücke find, die er bei der That getragen, auch daß er damals einen fleinen Schnurrbart trug. Mit dieser Bernehmung war die Vorführung des Verbrechers beendet. Als derselbe nunmehr abgeführt werden sollte, erwachte der bis dahin zurückgehaltene Born des Vaters des mißhandelten Knaben, der sich in ausgestoßenen schweren Drohungen kundgab, denen wohl die Ausführung gefolgt wäre, hätte der Untersuchungsrichter nicht in begütigender Weise den Erregten ermahnt und ihm augerufen, daß der Berbrecher hier unter seinem Schuge ftebe.
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Der Vater wurde hierdurch auch sofort besänftigt und äußerte: Nein, an solchem elenden Individuum will ich mich auch nicht vergreifen," worauf der Verbrecher erwiderte: Jd werde meine Strafe schon friejen, un fomme nu doch nich so bald wieder raus!" Die Frechheit des Verbrechers erreichte aber ihren Gipfel punkt, als derselbe wieder in der Droschke aus dem Hause ge= fahren wurde. Empörte Bewohner des gedachten Hauses gaben dem Verbrecher ihren Abscheu zu erkennen, indem sie vor ihm ausspien; als Erwiderung spie der freche Räuber einem derselben ins Geficht, und schließlich würde es in Folge dessen noch zu unruhigen Auftritten gekommen sein, wäre die Droschke nicht in schnellster Gangart davongefahren.
burg ben jähen Tod ihres Mannes, des Droschkenbesizers benau, in eine entsegliche Lage gerathenen Frau deffelben Tage den Schlafstellenmarder, welcher, wie wir vor einigen beautragen. Der Verein stellt dem Manne ein sehr gutes
Beugniß
aus. Er habe früher auch in recht guten Verhältnissen lebt, habe 12 Droschten besessen, set aber unverschuldet zurückmmen. Die Ursache seines Todes ist noch nicht aufgeklärt, chumirung der Leiche ist bereits angeordnet und in den in
A der ihm Nahestehenden glaubt man an einen Mord.
Die
Frau des Verstorbenen ist schon lange schwer frank, die fene Tochter ist durch das Unglück tieffinnig geworden. fter Vorstgender ist Herr W. Langner, Aleranderftr. 11. Such ein Liebhaber. In sonderbarer Weise machte am
Bont voriger Woche früh der Knecht des Gutsbesizers BerTimide Steglit seiner Auserwählten eine Liebeserklärung.
Bwilden welchem jchäftigt baren.
fünf und sechs Uhr betrat derfelbe den Kuhstall, in die beiden Mägde mit dem Melken der Kühe be waren. Er hielt den Augenblick für geeignet, der einen
Der Dorfichönen die heißesten Wünsche seines Herzens zu offen
Ichieben
Als das Mädchen seine Liebesbetheuerungen ganz ent zurüdwies, 30g er den einen Holzpantoffel vom Fuß
und flug mit demselben auf den Kopf des geliebten Wesens ein, daß dieses, ehe noch die andere Magd Zeit gewann, ihr u Silfe zu eilen, bewußtlos zusammenbrach. Als das andere Madchen dem Wüterich entgegentrat und ihm Vorwürfe machte, griff er auch fie an, so daß dieselbe durch eilige Flucht feinen Mißhandlungen entziehen mußte. Die Bewußtlose, einen ferneren Angriffen entzogen, erholte fich bald wieder; aber dennoch wird die sonderbare Liebesszene ein Nachspiel im uftizpalaft in Moabit finden, wohin von der Liebesepisode bereits Nachricht gegeben worden ist.
N. Der Kriminal- Polizei ist es gelungen am gestrigen Tagen berichteten, bei einem am Kottbuser Damm wohnenden Fuhrherrn S. außer mehreren Gegenständen ein Portemonnaie mit 25 M. Inhalt entwendet, in der Person des Malerge hilfen zu ermitteln und zur Haft zu bringen. 2. ist bereits wegen mehrfacher Diebstähle fteben Mal vorbestraft gewesen.
N. Wiederum ist über ein Opfer des Eissports zu berichten. Der 13 jährige Sohn eines in Tempelhof wohnen den Arbeiters Kirchbaum hatte fich vor einigen Tagen auf einen bei Tempelhof belegenen tieinen See, die sogenannte Blanke Hölle" begeben, um auf der zugefrorenen Wasserfläche Schlittschuh zu laufen. Von diesem Wege kehrte der Knabe nicht zurück, dagegen fand man auf dem Eise die Pantinen des Knaben. Die in Folge dessen vorgenommene weitere Abfuchung des Gewäffers ergab am gestrigen Tage als trauriges Resultat die Auffindung der Leiche des Knaben, der allem Anschein nach eingebrochen und im Wasser ertrunken sein muß.
N. Groß- Feuer. Das große Fourage- Geschäft von Plaz auf dem Ecgrundstück Pantstraße 50 resp. Reinickendorferstraße Nr. 15 ist im Laufe des gestrigen Vormittags zum größten Theile ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer soll in dem Pferdestall eines sonst ausschließlich als Getreideschuppen verwendeten Gebäudes gegen 6 Uhr früh ausgekommen sein. Obwohl das Feuer sehr früh entdeckt und schnellstens weiter gemeldet worden, so stand beim Eintreffen der ersten Sprigen boch bereits fast das ganze Gebäude in hellen Flammen, wäh rend verschiedene andere angrenzenden Gebäude, die als Droschkenschuppen, Pferdeställe 2c. in Benugung standen, in
Bacht hinaus auf die fernen Berge, welche ihre schnees ben Mann, der diesen Laut ausstieß, an den Armen ers bebedten Häupter bis über die Schloßmauer erhoben, zu weilen fenfte er den Kopf und lauschte.
Das zeitweise Lauschen, das unruhige Auf- und Ab
würde.
faßt hätte, es für das eines Wolfes angenommen haben Gewaltsam riß er den Grafen vom Fenster zurück und
geben unterließ, troß des Befehls seines Herrn, auch Ajax schloß dasselbe. Nunmehr fträubte sich der Graf nicht mehr. night; ja derselbe schien jezt von einer gewissen Wuth ers riffen, denn mehrmals fletschte er die Zähne und ließ ein Dumpfes Knurren hören. Habicht mußte ihn zur Thür hin
er Beforgni Eber fon als bis fein batte fi ter, balb an
fict zurid
Er ließ sich von Habicht fortführen bis an einen Divan, auf welchem er kraftlos zurückfant.
sweisen, damit sein Benehmen nicht die Unruhe seines ihrer Hilfe brachte er den Grafen in sein Schlafzimmer.
Herrn noch erhöhe.
Habicht eilte hinaus, um die Diener zu rufen. Mit Sie entkleideten ihn und legten ihn in sein Bett. Vor Ermattung und Entkräftung schien der Kranke einges
hören, als hin und wieder das Geschrei einer Eule. Zu schlummert. Worauf lauschte der Graf? Es war absolut nichts zu lebends aber schwand die frische Röthe von des Grafen
, als ob fein
riethe. feinen Sun
geeignet,
hierher
Antlig.
Seine Wangen wurden bleich... fein Athem schien
mehr in die Länge
sein Gesicht zog sich mehr und jebe Muskel schien sich krampfhaft
euchend zu werden.. anguspannen, so daß er plößlich hager und abgezehrt ausab... ja, fein Haar sträubte fich empor... sein Auge nahm den Ausdruck der Wildheit an, der Habicht, wenn Derselbe diese Symptome nicht schon mehrmals beobachtet rjägermeiftere, erschreckt haben würde.
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erlaffen hat Rüden,
cht, indem reiten woll
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Herr Graf! Herr Graf!" rief Habicht, indem er am Arm faßte und heftig schüttelte, kommen Sie
fich 1"
Fenster und
Täuschte sich Habicht?
Wie
In dem Nebenzimmer verkündeten die Schläge einer Uhr die zwölfte Stunde. Da plöglich fuhr der Kranke in seinem Bette auf und richtete sich empor. Wie gräßlich waren die sonst regelmäßigen Büge verzerrt! wild blidte das Auge!.... Wie fträubte sich das Haar empor! Es war ein Anblick, der lebhaft an einen Wolf erinnerte; und in die dumpfen Schläge der Uhr mischte sich bas markerschütternde Wolfsgeheul.
Siebenunddreißigstes Kapitel.
Der einzige Gastwirth in dem Städtchen Blackfield war der Befizer des Hauses, in welchem früher Friz Rodenburg gewohnt hatte, und in welchem wir zuerst seine Betanntschaft machten.
Wenn der Mann nicht in seiner Aderwirthschaft eine
Der Graf aber riß sich los von ihm, eilte an eins der weiter Ferne einen Ton, der ihn an das Geheul eines wahrscheinlich verhungern müssen, denn in diesem entlegenen Rein das geübte Dhr des Jägers hörte in weiter, einträgliche Nebenbeschäftigung gehabt hätte, so hätte er
Bolfes erinnerte.
Drte war der Fremdenverkehr in den Sommermonaten schon ein außerordentlich geringer, und in den Wintermonaten
Remesen fein, das sich jetzt in größerer Nähe wieder an dem fehlte derselbe ganz. Doch nein; es konnte auch das Geschrei einer Eule Abermals näherte er sich dem Grafen, um ihn aus
8wei Frembe, und zwar ihrem Aussehen nach zwei sehr distinguirte Fremde, beherbergte es heute. Es waren awei Herren, welche in der Ecke des Gasthauses bei einem Glase Bunsch und dem Rest eines Puddings saßen, und Die Bewirthung zweier Fremden zu einer solchen
Da lachte diefer auf, wie ein Wahnsinniger. Er riß e zu fi bas Fenster auf und ein Geheul erscholl durch die Nacht sich leise mit einander unterhielten. Don den Lippen des Grafen, das einem Wolfsgeheul fo
Beit blieb
te bald in
täuschend ähnlich war, daß selbst der Jäger, wenn er nicht Jahreszeit und bei einem solchen Wetter, war in diesem
größter Gefahr schwebten, in Mitleidenschaft gezogen zu wer ben. Die in dem brennenden Gebäude befindlich gewesenen Pferde des Herrn P. waren inzwischen von Arbeitern des B.'schen Geschäftes sämmtlich gerettet worden. Zur Beläm pfung des entfesselten Elementes wurden sofort 2 Dampfsprißen und mehrere große Handdrucksprigen in Thätigkeit gefeßt, denen es aber erst nach 2stündiger Thätigkeit gelang, des Feuers Herr zu werden. Die Aufräumungsarbeiten dürften sich voraussichtlich noch während des ganzen heutigen Vormittags hinziehen. Das Feuer soll einem Gerüchte zu Folge durch eine Hängelampe ausgekommen sein.
Gerichts- Zeitung.
Interessante Enthüllungen über die Ausweisungen des Literaten Lieutenants a. D. Schloßbauer werden durch die Verhandlung einer Privattiage des Ausgewiesenen gegen den Reporter M. A. Wagener, welche heute vor der 100. Ab
Don
theilung hiesigen Schöffengerichts stattfand, in Aussicht gestellt. Der in Luckenwalde wohnhafte Privattläger war nach eingebolter Erlaubnis, sich heute in Berlin aufhalten zu dürfen, im Termine erschienen. Er fühlt sich durch eine vom Angeklagten verfaßte und in verschiedene hiesige Blätter langirte Notis be leidigt, wonach ein langjähriger Diener eines hochgestellten Staatsbeamten plöglich entlassen worden sei, weil seine Freund schaft zu Schloßbauer so weit ging, daß er auf dem Arbeits tisch seines Herrn liegende Dokumente, die noch der Volldemselben ziehung harrten, zur Abschriftnahme รบ. fteckte. Am Schluß der Notiz hieß es: So tamen oft Dinge in die Deffentlichkeit, denen selbst Nachdem die Betheiligten noch keine Ahnung hatten." der Versuch des Vorsitzenden Amtsrichters Dr. Kronneder, die Parteien zu einem Vergleich zu bewegen, an dem Widerstand des Privatklägers gescheitert war, erbot fich der Angeflagte den vollen Wahrheitsbeweis zu führen. Im Uebrigen bestritt derselbe, durch die Veröffentlichung seiner Sensationsnotiz den Privatlläger beleidigt zu haben. Der Restaurateur Brankow, Werderscher Markt 8, 9 werde bekunden, daß Anfangs September v. J. ein höherer Hofbeamter in seinem Lotale die mitgetheilte Thatsache erzählt habe, und der Wagenmeister des Kronprinzen v. Kontrabowicz- Sirotowna werde die Richtigkeit der Thatsache selbst bestätigen. Außerdem berufe er fich auf den Chef dir politischen Polizei, Landrath Keßler und den Polizeirath Krüger darüber, daß die Verbindung Schloßbauers mit dem aus dem Dienst entlassenen Diener einer der Gründe der Ausweisung deffelben gewesen ist. Der Privatkläger
trat diesem Antrage auf Beweiserhebung bei, um dadurch, wie er ausdrückte, die Haltlosigkeit der gegen ihn ausgestreuten Verdächtigung darzuthun. Der Gerichtsbof beschloß zunächst bei der politischen Polizei eine Auskunft über die AusweisungsUrsachen des Pcioaillägers zu erfordern, demnächst einen neuen Termin anzuberaumen und zu demselben vorbehaltlich weiterer Vernehmungen den Brankow und v. Kontrabowicz- Sirokowna
zu laden.
g. Wieder ein ungetreuer Postbeamter beschäftigte vorgestern die vierte Straffammer des Landgerichts I. Der Arbeiter Friedrich Ferdinand Reller hatte mit einem bei der Bostdirektion eingereichten Gesuch Erfolg gehabt, er war im Frühjahre des vorigen Jahres als Posthilfebote bei dem Bosta amte 14 angestellt und als solcher vereidet worden. Er rechtseinen Obliegenheiten gehörte es, mit Hilfe der Revierpolizei fertigte aber feineswegs das ihm geschenkte Vertrauen. Bu die Wohnungen derjenigen Adressaten ausfindig zu machen, die in jüngster Beit verzogen waren. Dem Neuangestellten mochte diese Prozedur wohl zu umständlich vorkommen, denn bei einer unvermutheten Revision seines Schrankes fand man, in einem Winkel versteckt, fünf Briefe, deren Adreffalen er zu ermitteln gehabt, anstatt dessen dieselben aber einfach bei Seite gelegt hatte. Das Schlimmste war aber, daß er zwei dieser Briefe geöffnet hatte, wohl in der Absicht, etwaige darin befindliche Freimarken an fich zu nehmen. Die Folge dieser Dienstwidrigfeiten war, daß Nellier in Haft genommen und wegen Be raubung und Unterdrückung von Briefen unter Antlage gestellt wurde. Jm Termin versuchte der Angeklagte sich durch die unglaubwürdige Ausrede zu entschuldigen, daß er die Briefe noch nachträglich habe expediren wollen, blieb aber die Erklä rung, weshalb er zwei derselben geöffnet habe, schuldig. Der Gerichtshof hielt ihn beider Vergehen für überführt und verurtheilte ihn zu einer Gesammtstrafe von 9 Monaten.
Eine zarte Küchenfee. Wissen Se, Herr Jerichtshof, bet is heitzudage so in de Welt, det jedereen uf son armet Mächen aus de Profinz Holz fleene hauen möchte; natierlich, wenn se so dumm is un hält stille," entgegnete auf die Vorhaltungen des Herrn Vorsitzenden die 1859 geborene, unverebelichte Emma Karoline Ritter, eine breift dreinschauende Blondine, welche fich eines fräftig tonftruirten Körpers zu er freuen hat.
Vors.: Sie machen nicht den Eindruck, als ließen Sie Ihre Person so ohne Weiteres bei Seite schieben, und ihre Ausdrucksweise legt davon Zeugniß ab, daß Sie sich hier sehr gut afflimatifirt haben. Wie lange find Ste in Berlin ?
Hause ein Ereigniß, und der Wirth ließ es sich daher angelegen sein, einem so seltenen Ereignisse gehörig Rechnung zu tragen. Sein bestes Simmer wurde für die Gäste in Stand gesezt und mit guten Betten versehen. Die Küche wurde ganz expreß assortirt mit einer Auswahl von Speisen, die sonst hier nicht an der Tagesordnung waren.
War schon Mr. Knox über den Besuch jener Gäste erstaunt gewesen, so erstaunte er noch mehr, als er bei Einbruch der Nacht wiederum zwei Reiter vor seinem Hause fah, die ihre Pferde an den Hausknecht abgaben und bei ihm eintraten.
Dies waren zwei Männer, ein jüngerer und ein älterer, deren Kleiber mit Schnee bedeckt waren, den sie in dem Hausflur abschüttelten. Sie waren bem Wirth keine Fremde, denn er grüßte sie wie alte Bekannte.
., Ei, Mr. Cambry und Sie, Mr. Naydor, was zum Henker führt Sie in dieser Jahreszeit und bei solchem Wetter nach Blackfield?"
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Amtsgeschäfte, Mr. Knox, Amtsgeschäfte!" antwortete der Weltere, indem er seinen Mantel abnahm und seine Müße auf einen Stuhl warf. Aber vor allen Dingen. ein gutes Glas Punsch. Man ist ja vor Kälte erstarrt. Ein schwerer Ritt durch die Berge und auf fünf Meilen kein Haus zu sehen, in dem man sich erwärmen fönnte."
,, Versteht sich, meine Herren," antwortete der Wirth; Sie sollen ein Glas Punsch haben, so gut, wie man es in Inverneß oder London bekommt. Auch mit einem guten Abendessen kann ich Ihnen dienen."
Der Ritt hatte den Männern guten Appetit gemacht. Ein Abendessen würde uns nicht unangenehm sein, vorausgesetzt, daß Ihre Preise unsere Diäten nicht übersteigen," sagte der jüngere von Beiden. Sie wissen, Mr. World zahlt seinen Beamten nicht hohe Diäten."
Weiß schon, weiß schon, Mr. Naydor! Sie sollen nicht übertheuert werden. In Blackfield wird man nicht übertheuert... Hier am Kamin, ba fizen Sie bequem und warm. Hier ist auch Ihr Punsch." ( Fortsetzung folgt.)