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wenig Neigung vorhanden, die Hundesteuerfrage schnell und fräftig zu Ende zu führen.

Wie die Unterführung der Blücherstraße unter die Potsdamer- und Anhalter Bahn ein dringendes Bedürfniß ist, so hat sich auch die Unterführung der Groß- Görschen straße unter die Potsdamer Bahn als nothwendig herauss gestellt. Der Magistrat hatte daher bereits vor längerer Zeit fich wegen der Ausführung dieser Unterführung mit der be­treffenden Bahnverwaltung in Verbindung gefest und letzterer vorgeschlagen, daß die Ausführung durch die Bahnverwaltung auf stoffen der Stadt geschehen solle. Die tönigliche Eisen­bahn- Direktion hat sich jetzt hiermit einverstanden erklärt und das bezügliche Projekt nebst Kostenanschlag zur Aeußerung

Del illufori einige Schwierigkeiten hinsichtlich der Zahl der Deputirten. I Conftans ſchlägt vor, jedes Departement habe auf ie 70 000 Einwohner einen Deputirten zu wählen; jedoch sollen die Des tors vorliegt abl zu wählen haben, diese beibehalten. Es stellt sich nun bindende Graus, daß in diesem Falle die Monarchisten begünstigt wer rfeits völligen, da fie in mehreren der legteren Departements gute Aus­wenn fie fid ten haben. Es werden daher noch einige Aenderungen ein­te Frage de ten müßen. Also die republikanische Regierung hat Furcht wollte. Gorben Monarchisten! Weshalb? Haben die Herren viel eht ein böses Gewiſſen? So ganz reine und zweifelsohne n Initiative Die Staat einen fich die Herren nicht bewegt zu haben, denn sonst fchlüffig ürde ihnen das Volk eine so gewaltige Stüße sein, daß die tonarchisten fich aus ihrem Versteck nicht hervorwagen übersandt. ügen, wenn fo geftalte aften. ng denselben Der Senat hat gestern den§ 1 des Entwurfs würde, inglich der rüdfälligen Sträflinge genehmigt. ach dem Vorschlage des Ausschusses sollte die Wahl Verbannungsortes der Regierung überlaffen werden. Auf den Antrag des Ministers des Innern, der eine so weit ichende Befugniß nicht annehmen wollte, wurde jedoch mit gegen 39 Stimmen die von der Deputirtenkammer bereits e ihnen ehmigte Faffung angenommen, nach welcher die Berbannung musgeführten Der lebenslänglichen Versegung auf das Gebiet einer fran­fichen Kolonie oder Beftzung bestehen soll. Der Regierung bleibt somit die Wahl zwischen den franzöftschen Bestzungen auszuführen en bedeuten in Amerita, Afrika  , Aften oder Oceanien. Man rechnet darauf, Se Hafenftab daß der Senat den ganzen Entwurf annehmen werde. 3tg." aus Diefer Br B und Getreidezölle debattirt; Abg. Raoul Duval, ein In der Deputirtenkammer wurde über die Erhöhung der Des Danzige ebiedener Gegner der Vorlage, führte allein bis zum Schluffe Rachricht ng ange

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Sigung das Wort, um die Thorheit, welche das Parlament beben würde, wenn es die Vorlage annähme, von allen Sten zu beleuchten. Was Paris   speziell betrifft, so betonte

noch, daß die Hauptstadt, welche gegenwärtig am meisten Unter der Arbeitertrise leidet, monatlich 500 000 Franken mehr fir das Brot bezahlen müßte, wenn die Erhöhung angenom en würde, und daß dieser Thatsache gegenüber die Behauptung der Gegner. Die Maßregel werde nur für die Spekulation,

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Bethalten vermöge.

Großbritannien  .

Unter den englischen Arbeitern bricht sich der Geeante, daß

Der Kultusminister hat für den im Befit des Staates befindlichen Ausstellung spart bei Moabit   bei dem hie­figen Magistrat beantragt, daß die Stadtgemeinde die Unter­haltung der im Ausstellungspark befindlichen Wege und Garten­Anlagen vom 1. April cr. ab für die folgenden 4 Jahre gegen eine Entschädigung von 10 000 Mart übernehme. Der Mas giftrat wird demnächst im Plenum über diesen Antrag bes rathen.

Lokales.

Für die Familie des ermordeten Droschkenbesitzers Lindemann, welche in äußerst bedrängter Lage fich befindet, hat der Droschtenbeftgerverein aus dem gestifteten Unterstügungs­fonds 30 Mart bewilligt und der Wittwe Lindenau bereits ausgezahlt. In Rücksicht, daß die Familie in so überaus miß­tommen, ist das Droschkenbestzer- Vereinsbureau- Fischerbrücke lichen Verhältnissen durch die Ermordung ihres Ernährers ge­Nr. 14 gern bereit, etwaige Spenden entgegenzunehmen, der Familie zu überweisen und seinerzeit Bericht zu erstatten. Der stets bereite Sinn unserer Mitbürger im Gutesthun wird auch in diesem so überaus beklagenswerthen Falle fich be währen.

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tre Lage endgiltig nur durch die Gesetzgebung verbessert des Reichstages befindet sich dagegen ein Stück Möbel, das e 3 berben tann, immer mehr Bahn und wenn auch bis jest dieser Bebante noch nicht überall unter der arbeitenden Bevölkerung um Durchbruch tam, so wird derselbe mit Naturnothwendig. leit in der Zukunft dominirend werden. England gemeldet: Seitens der größeren Arbeiterverine Tisch des Hauses niedergelegt werden.

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Sie wenigstens einige Arbeiter ins Parlament zu bringen. Die Durhamer Knappschaftsvereinigung hat drei ihrer Mit­Peder als Kandidaten in Ausficht genommen, denen fte im

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ihrer Wahl jährlich 500 Lstr. zahlen will. Die Land­

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beiter des West Norfolker Wahldistrikts beabsichtigen den be­Lannten Landagitator Joseph Arch als ihren Kandidaten auf Arbeiterkandidaten aufzustellen, so daß wenigstens der Anfang zu einer wirklichen Arbeiter- Repräsentation gemacht

Arbeitervereine beabsichtigen ebenfalls

weben Dürfte.

Den Befehl über das für Suakin   bestimmte englische Er ionstorps wird nach einer Meldung des W. L. B." aus

onbon von gestern Abend General Newdegate übernehmen;

meral Greaves wird Chef des Generalstabes dieses Korps Das Korps foll in der Richtung auf Berber vormarschts und dort die Verbindung mit General Wolseley herzustellen

Tubers

Mitte März würden beginnen können.

Man rechnet, daß die Operationen von Suatin aus

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Während der vergangenen Woche ist eine große Anzahl drländern aus ihren Beschäftigungen entlaffen wor und Deputationen haben dem Bischof von Salford   thre ung gemacht und um seinen Rath gebeten.

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baben bon einmal auf das Ungerechte dieser Entlassungen hin­geminien es wird übrigens dadurch gerade das Gegentheil von

reicht, was damit erreicht werden soll.

Kommunales.

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Der Tisch des Hauses" spielt in den Barlamenten eine große Rolle, bei uns freilich nicht so sehr, als wie in andere Ländern. Jm preußischen Abgeordnetenhause fann sogar von einem ,, Tisch des Hauses" taum die Rede sein; man müßte denn als solchen das tischförmige Pult ansehen, welches für Im Sigungssaale die offiziellen Stenographen bestimmt ist. Im Sigungssaale man mit Fug und Recht als den Tisch des Hauses" bezeich­nen kann, und das zur Aufnahme von mancherlet Dingen man hat schon Abgeordnete darauf figen sehen dient. Meistens find es jedoch Baupläne, Karten u. s. m., die auf den Am Donnerstag fand ein im Befit des Abg. Meier( Bremen  ) befindliches lattunenes auch von Bundesrathsmitgliedern, im Sigungssaale und Draußen im Foyer. Das Taschentuch war bunt, sehr bunt, und enthielt in der bekannten Manier den Kampf der deutschen  Matrosen in Kamerun  .

Taschentuch Beachtung, nicht nur von Abgeordneten, sondern

Zahlreiche Anwohner der Bernauer-, Garten- und Bergstraße   find beim Magiftrat und der Stadtverordneten­Versammlung eingekommen, den für den gesammten Verkehr so wichtigen Anschluß der Bernauer- an die Gartenstraße durch einen so überaus leicht zu bewirkenden Durchbruch von der Bergstraßenfront her zu veranlassen. Besondere Unterstügung ist von der Verwaltung des Lazarus Krankenhauses 2c. gegeben und hofft man, daß der Magiftrat dem Betitum wohlwollend zustimmen wird.

Eine eigenthümliche Wette wurde am Sonntag Nach­mittag zwischen zwei Charlottenburger   Bürgern im Grunewald zum Austrag gebracht. Ein 307 Pfund schwerer Herr ging nämlich einen Wettlauf ein mit einem 150 Pfund schweren, welchen man zum Gewichtsausgleich 157 Pfund( d. h. etwa dreimal soviel als das Gepäck eines Soldaten beträgt) auf Schulter, Bruft und Rüden vertheilt hatte. Der Wettlauf begann von der schwarzen Brücke im Jagen 1 nach dem Jagen 6 zu, und eine große Zahl von Schauluſtigen wohnte in 12 Wagen dem sonderbaren Experiment bei. Der Bepackte verlor seine Wette glänzend, denn er mußte bereits die Last abwerfen, ehe er die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte.

a. Ueber die Verhaftung einer Falschmünzerbande, welche vor etwa 14 Tagen durch die Kriminalpolizei erfolgt ist, erhalten wir folgende Mittheilung. Der vor einem halben Jahre aus dem Buchthaus entlassene Schmied Kiehn, welcher wegen Falschmünzerei eine 2/ jährige Buchthausstrafe verbüßt hafte, war seit seiner Entlassung aus der Strafanstalt ohne jeg­liche Beschäftigung und lebte troßdem auf gutem Fuße, wes­halb gegen ihn der Verdacht laut wurde, daß er die Falsch­münzerei wieder betreibe. Er hatte auch ein Liebesverhältniß mit einem jungen Mädchen angeknüpft und verkehrte mit diesem Mädchen in verschiedenen Kneipen. Eines Abends zeigte Kiehn seiner Braut mehrere falsche Ein- und Zweimarkstücke, wobei er fich mit seiner Kunst, Münzen täuschend ähnlich nachzu­machen, brüstete. Als ihn hierauf seine Braut fragte, ob er diese schönen Geldstücke selbst und wie er fie anfertige, wurde

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Sundeftener. Der Magistrat wird jetzt seine so oft schon wiederholte Petition betreffend die Erhöhung des Marimal­Sages für die Hundesteuer nochmals an das Abgeordnetenhaus gelangen laffen. Die Verhältniffe, welche in dieser Petition wiederholt zur Sprache gebracht werden, haben gegen früher wenig verändert; die Zahl der Hunde in Berlin   betrug 1884 34,157, während sie fich im Jahre 1883 auf 34,402 belief. Auf bundert Menschen kommen jest nicht voll drei( nämlich 271 Qunde). Die Zahl der Hunde ist jest trotz der wieder bolten Hundesperre doch fast fünfmal so groß als 1830. Selbstverständlich ist hierbei die gestiegene Bevölkerung voll berücksichtigt. In den Kreisen der Regierung ist anscheinend ben liegt, oder wenigstens dem Tode nahe ist, gewisse Bes tenntnisse zu machen, und zwar ausdrücklich dem Gerichts­amt von Weftinn, weil zu demselben das Gebiet von Das bistown gehört, und seine Bekenntnisse sich wahrscheinlich Braddon schiebt unsere Verbindung hinaus bis zu der auf einen Vorgang innerhalb dieses Bezirks beziehen." ia in derselben Angelegenheit hier. Der Mann hat sich Merkwürdig!" rief Harriers, so befinden wir uns auch an mich gewandt, und mich aufgefordert, bei der Ver handlung als Beuge gegenwärtig zu sein. Ich wollte es Anfangs ablehnen, aber Mrß. Braddon meinte, es beträfe fange genügen fönnen, wenn ich mich auch damit begnügen vielleicht gar eine Sache, die das Haus Davis angeht, und da wäre es doch besser, wenn eine Person, die zu den Bertrauten des Hauses gehört, als Beuge fungirt, als wenn eine wildfremde Person als Zeuge hinzugezogen würde. meinte, daß, wenn ich mich hinlänglich gegen Kälte Schüße, meine Gesundheit die Reife wohl ertragen würde. D, Mrs. Braddon ist eine vorsichtige Dame!... bat mich faft gerührt, wie sie so besorgt um mich war, und fich erkundigte, ob ich auch hinlänglich gegen Rälte lich Aus Stoßer Liebe von Mrß. Braddon," bemerkte der jüngere

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fügte Mr. Harriers fast mit Begeisterung hinzu. D, wer Sie ist eine vortreffliche Dame, junger Mann," fie fennt, wie ich sie kenne, der ich seit dreißig Jahren in ihrer Nähe lebe, der erst fennt ihren vortrefflichen Chas

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und lieben."

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muß fie aus tiefster Seele verehren

Man sprach davon," bemerkte der Wirth, daß Sie Mr. Harriers zog die Brauen in die Höhe und starrte

Dor fich nieber.

Es ist ein eigenthümliches Mißgeschick, Mr. Knox," antwortete Harriers, daß meinem Glüd immer wieder neue Hindernisse in den Weg gelegt werden. Mrß. völligen Genesung unserer Herrin. Ich sehe ein, daß fie Recht hat, denn so lange unsere Herrin trant unsere Herrin frant ist, hat sie den größten Theil ihrer Sorgfalt auf diese zu richten, und würde wenigstens nach ihrer Ansicht- ihren Pflichten gegen ihren Mann nicht in vollem Um

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würde, den Theil ihrer zärtlichen Sorge zu empfangen, welchen ihr die Sorge um ihre Herrin übrig läßt, so wieberstrebt es ihr doch, ihre Pflichten zu theilen.- Sehen Sie, das ist's was unserem Glücke im Wege steht, und diese Gründe muß man ehren, Mr. Knox."

Hm, ja, wie man's nimmt," brummte der Wirth, offenbar nicht allzusehr überzeugt von der Stichhaltigkeit dieser Gründe.

Was nun den Zwed meiner Anwesenheit hier be= trifft," fuhr Mr. Harriers fort, so erfülle ich auch meiner­seits eine Pflicht gegen die Familie.... Sie fehen ein, daß Mrß. Braddon Recht hat. Es ist besser, ich fungire

als Zeuge hier, anstatt ein Fremder."

"

Meinen Sie denn, daß es sich hier um Angelegen­heiten des Hauses Davis handelt?" fragte der Wirth. Ich weiß es nicht! Aber diese Herren vom Sherif amte werden das wohl wissen."

Ich weiß nur so viel, daß wir hier ein Protokoll aufzunehmen haben," antwortete Mr. Cambry kopfschüttelnd, und daß wir uns beeilen müssen müssen, da der Mann, welcher uns herzitirt hat, seinem Ende nahe ist."

,, Da haben Sie Recht," erklärte der Wirth. ,, Rowland, wenn er nicht schon todt ist, liegt jedenfalls in den letzten Zügen. Der Bader  , welcher ihn behandelt hat Sie

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Ein tiefer Seufzer rang fich aus seiner Brust. Wir wollten uns verheirathen," sagte er halblaut nach einer Bause. Leider haben sich meine Aussichten, fortgegangen ist, wir keinen Arzt in Bladfield haben- benen ich schon sehr nahe war, bis jest nicht verwirklichen versicherte mir, daß er diese Nacht nicht überleben würde." Ich sehe nicht ein, was Ihnen dazwischen stehen erschroden. Wir können doch diese Nacht nicht noch das

tönnte."

" Dann tommen wir zu spät!" rief Mr. Cambry fast

"

Brotokoll aufnehmen. Wir können in keinem Falle früher

R. vorsichtiger und er brach das Gespräch darüber ab. Vor etwa 16 Tagen wurde in der Wohnung der Braut eine Drgie gefeiert, wobei es sehr luftig herging und Kiehn in eine sehr heitere Stimmung fam. Er wurde recht gesprächig, begann von Neuem über die von ihm betriebene Falschmünzeret seiner Braut gegenüber zu sprechen sprechen und er erzählte ihr, daß er Geld in Gipsformen anfertige, was ihm ein Leichtes fei, und daß er noch 21 Falfifilate befize. Das falsche Geld werde in der Wohnung eines Komplizen, der früher Schant wirth gewesen und deffen Frau gegenwärtig eine dreimonat­liche Gefängnißftrafe wegen Betruges verbüße, angefertigt. Die Braut erzählte über diese verbrecherische Thätigkeit ihres Bräutigams Kiehn an andere Personen und die Kriminalpolizei erhielt so davon Kenntniß. Sie forschte sofort in der in der Rüdersdorferstraße belegenen Wohnung jenes ehemaligen Schankwirths, Namens Lenz, nach und sie fand die Apparate und Einrichtungen zu Falschmünzerei in der sonst unbenutten Küche der Wohnung. Es wurden gefunden außer dem Schmelz­tiegel, der aus einer seltenen und eigenthümlich zusammenge segten Maffe bestand, und einem Korbe mit Metallflecken, auf dem Küchenheerde noch frische Metalltropfen, die erkennen ließen, daß die Arbeit erst vor Kurzem eingestellt worden war. Der ehemal. Schankwirth Lenz wurde sodann festgenommen und bald darauf auch der Kiehn, welcher gerade bei einem ihm betannten Barbier ein Abendbrod einnehmen wollte. Bei der Visitation des Kiehn fand man bei ihm ein neues Einmarkstüc mit dem Münzzeichen A.   aus dem Jahre 1882, welches er als Form bei der Anfertigung der Falfifilate benust hatte. Einige Tage später wurde der Tischler Hubert wegen Verbreitung Dieser Falsifikate gleichfalls verhaftet. Die Verausgabung der falschen Ein- und Zweimarkstüde gelang um so leichter, als fte nach der Anfertigung in Stiefel- Wichse gelegt und dann abgebürstet wurden, wodurch sie ein älteres Aussehen er­hielten.

a. Ueber einen Straßenraub, welcher am 5. d. Mts., Abends 8 Uhr am Kohlen- Ufer paffirt sein soll, ist vor einigen Tagen von einer hiesigen Beitung berichtet worden. Nach diesem Bericht überfiel ein reduzirt aussehender Mann den Heilgehilfen F., schlug ibn im Gesicht blutig und versuchte aus deffen Tasche mit Gewalt das Portemonnaie zu ziehen, und die Ausführung dieses Raubes wurde durch das Da zwischentreten zweier voranschreitender Freunde des Ueberfallenen vereitelt, welche den Räuber überwältigten und sodann zur Wache brachten. Nach den über diesen angeblichen Raubanfall angestellten amtlichen Ermittelungen reduzirt fich der ganze Borgang auf eine sogenannte Rempelet". Der Thäter, ein an beiden Füßen vertrüppelter Drehorgelspieler, rannte beim Vorbeigehen den ruhig seinen Weg gehenden Fan, tam da­durch mit F. in einen Wortwechsel und schlug auf diesen ein. Die beiden vorangehenden Freunde des F. eilten aber sofort diesem zu Hilfe und brachten den Angreifer zur Wache, woselbst er fich als der Drehorgelspieler W. legitimirte. Ein Raubversuch lag in feinem Falle vor. In lezter Beit ist überhaupt über mehrere angebliche Straßen- Raubanfälle in biefigen Zeitungen berichtet worden, wodurch der Eindruck hervorgerufen wird, daß in den Straßen Berlins   eine große Unsicherheit herrsche. That sächlich waren aber diese Berichte über Raubanfälle theils völlig erfunden, theils find fie auf Vorgänge zurückzuführen, welche, gleichwie der oben beschriebene, nur einfache Straßen­Rempeleien" waren.

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g. Siebzehn neue Laternen bekommt demnächst die Belle- Alliance- Straße in Folge einer Petition um eine beffere Beleuchtung der Straße. Siebzehn Laternen für eine Straße mit einem Male ist ein bischen viel, jedenfalls find alle übrigen Straßen Berlins   berartig gut beleuchtet, daß eine Vermehrung ber Gaslaternen überflüssig ist.

N. Die bekannte Menschenfalle", nämlich der schräge Bürgersteig vor dem Hause Neue Roßstraße 7, auf dem in den legten Jahren mindestens 50 Personen verunglückten, ist heute Nachmittag wiederum für einen in der Neanderstraße Nr. 19 wohnenden Bigarrenmacher B. sehr verhängnißvoll geworden. Derselbe glitt auf den schiefen Steinfliefen derart auß, daß er fich eine anscheinend nicht unerhebliche Verlegung des Schienen­beins zuzog. B. mußte per Droschte nach Hause geschafft und in ärztliche Behandlung gegeben werden.

b. Zu den mannigfachen Börsen, welche Berlin   aufzu­weisen hat, gehört auch die Modellbörse, welche an jedem Montag früh im Hausflur der Künstler- Akademie abgehalten wird. Wer um diese Zeit an der Akademie vorübergeht, steht auf dem Flur ein Gewühl wahrhaft abenteuerlicher Gestalten. Weißbärtige Greise, alte Frauen, stellenlose Kommis, verwegen aufgepußte Schönen wimmeln hier durch einander und zwischen thnen einher spazieren prüfenden Blickes die Künstler, um sich ihren Bedarf an Porträttöpfen oder Altfiguren auszusuchen. Ist die Nachfrage schwach und das Angebot start, so ist auch hier die Börse flau. Der Durchschnittspreis beträgt 75 Pf. pro Stunde. Wer die jährlichen Ausstellungen der Studien­arbeiten der jungen Kunst- Akademiker besucht, findet hier eine vollständige Porträt- Galerie der gangbarsten Modelle des Augenblids wieder.

als morgen zu gewöhnlicher Amtszeit Amtshandlungen vor­nehmen."

,, Warum nicht, meine Herren?" wandte Mr. Harriers ein. Ich sollte meinen, in einem so bringenden Falle könnte man von dem Bureaugebrauch einmal abweichen, zumal wenn es sich, wie ich hier vermuthe, um wichtige Mittheilungen handelt."

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Etwas auf dem Herzen hat der alte Rowland," fagte der Wirth. Ich habe mit eigenen Dhren gehört, wenn er hier manchmal fein Glas Sherry trant, daß er Andeutungen machte, als ob ihm etwas schwer auf dem Herzen läge. Er hat zuweilen den Mund geöffnet, um mir gegenüber sein Herz zu erleichtern; aber es schien ihm immer wieder leid zu werden. Er macht den Eindruck eines Mannes, der kein gutes Gewissen hat."

Ich sage Ihnen, meine Herren, er hat ein Verbrechen begangen, und will seine Geständnisse machen," meinte Harriers.

Im Fall er ein Verbrechen begangen, handelt es sich vielleicht darum, eine unschuldig angeklagte Person von dem Verdacht zu reinigen," meinte Naydor, und deshalb hat er sich an das Sherifamt gewandt."

Jedenfalls, meine Herren, würde ich Ihnen rathen, und Sie dringend bitten, Sie schieben die ganze Angelegen heit nicht bis morgen auf, sondern, da hier Gefahr im Verzuge ist, gehen mit mir zu dem Sterbenden und nehmen diese Nacht noch das Protokoll auf."

Der jüngere der beiden Schreiber schien sehr wenig Lust zu haben, da erstens die Reife ihn ermattet hatte, und zweitens der Duft von gebratenem Hammel fleisch lieblich durch die geöffnete Thüre der Küche hin­eindrang.

Mr. Cambry aber fühlte vielleicht, daß man hier das persönliche Interesse und Wohlbehagen der Pflicht zu opfern

habe, vielleicht auch regte sich in ihm ein gewiſſes Wit­

leiben mit der noch unbekannten Person, die für das noch unbekannte Verbrechen in den noch unbekannten Berbacht gekommen war.

( Fortsetzung folgt.)