Segen mir die Die Gren etwas näh en zum Ge

geschlagenen Bollsäge zu genehmigen. Was die Baumwollen­fäße im deutschen Holltarife betrifft, wünsche ich, daß diefelben mehr nach dem Werth bemessen werden. Eine Erhöhung wäre wohlthätig und die deutsche Produktion würde dadurch gefördert.

But Geschäftsordnung frägt Abg. v. Lenz, ob die Vor­größte The lage wegen der Dampfersubvention bald auf die Tagesordnung elder werden gelegt werden würde. on Betreib

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Der Präsident bemerkt, daß der Bericht noch nicht er­

Abg. Broemel erklärt, daß er mit allen Kräften an der Setreides a Fertigstellung des Berichtes arbeite, soweit die angespannte = direkt von Thätigkeit im Hause dies zulaffe; aber wenn der Reichstag fich enen böhm mit einer so wichtigen Vorlage, die den Kernpunkt unserer führung be inneren Politik bilde, beschäftige, dann könne er als gewiffen­bafter Abgeordneter nicht im Plenum fehlen.

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Schluß 5 Ubr. Nächste Sigung Donnerstag 1 Uhr.

gen der Fortsetzung der Berathung der Bolltarifnovelle.)

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Abgeordnetenhaus.

17. Sigung vom 11. Februar 1885, 11 Uhr. Am Ministertisch: Friedberg.

Eingegangen ist vom Abg. Fihrn. v. Huene ein Gesetz­entwurf, betreffend Ueberweisung von Beträgen, welche aus andwirthschaftlichen Böllen eingehen, an die Kommunalver­inbe.

Die Tagesordnung beginnt mit der ersten Berathung des Abg. Böbiker eingebrachten Gesezentwurfs, wonach Stelle des Art. IV. Nr. 1 der Verordnung vom 25. Juni 7 folgende Bestimmung treten foll: Wer in auswärtigen Batterien(§ 286 Absatz 2 des Reichs Strafgesetzbuchs), die it mit unserer Genehmigung in unseren Staaten besonders gelaffen werden, spielt, wer sich dem Verkaufe der Loose zu ergleichen auswärtigen Lotterieen unterzieht oder einen solchen Bertauf als Mittelsperson befördert, wird mit Geldstrafe bis tintausendfünfhundert Mart bestraft."

Abg. Frande schlägt statt dessen folgende Faffung vor:

Ber in außerpreußischen Lotterieen, die nicht mit föniglicher Genehmigung in Preußen zugelassen find, spielt, wer sich dem Bertaufe von Loosen zu dergleichen Lotterien unterzieht oder einen solchen Verlauf als Mittelsperson befördert, wird mit Geldstrafe von zwanzig bis sechshundert Mart, wer gewerbs mäßig den Verkauf solcher Loose betreibt oder befördert, mit Geldstrafe von dreihundert bis dreitausend Mark bestraft." Beseitigung der gegenwärtig zwischen den alten und neuen Dem Strafverfahren empfindlich berühren, und die Wiederher fellung des gleichen Rechts, wie es während der Herrschaft preußischen Strafgesetzbuchs bestand, für alle Landestheile redt. Vielleicht würde sich eine kommissarische Berathung Antrages empfehlen.

Abg. Böditer befürwortet seinen Antrag, welcher die

Abg. Frande bittet dagegen, seinem Antrage den Vor­zu geben.

tage an die Justiztommission.

bg. v. Minnigerode wünscht Ueberweisung der An­

Diesem letteren Vorschlage gemäß beschließt das Haus. Es folgt die zweite Berathung des Gefeßentwurfs, bes effend die Kündigung und Umwandlung der proz. tonsolibirten Staatsanleihe.

Die Budgetkommission empfiehlt die Genehmigung des Entwurfs mit dem Busaße, daß das Gesez mit dem Tage ner Verkündigung in Kraft treten soll.

Abg. Wagner( Osthavelland , tons.) kommt auf die vor Aurzem vom Avg. Windtborst geäußerte Befürchtung zurüd, die Konvertirung der Anleihe, die Herabseßung des Bins. es von 4% auf 4 pCt. für zahlreiche lleine und mittlere pitalisten, für viele Wittwen und Waisen verhängnißvolle Folgen haben tönnte. Diese Befürchtung sei unbegründet; redbili stehe die Befugniß der Regierung außer allem den Staatsgläubigern werde sogar durch die Be­

Bmeifel

san, beträchtliches Konversionsgeschenk gemacht; finanziell

geboten.

Darauf wird zur Spezialberathung des Etats der Lot­terteverwaltung zurückgegangen, welcher der Budget­tommiffton zur Vorberathung überwiesen worden war. Die Kommission beantragt, die Einnahmen aus der Lotterie im nächstjährigen Etat um die Hälfte höher anzusetzen und schlägt folgende Resolution zur Annahme vor: Die Regierung aufzufordern, bei einer der Nachfrage entsprechenden Vermehrung der Lotterieloose kleinere Theilstücke von ganzen Loosen als bisher üblich abzugeben."

Abg. Stroffer( fons.): Das Bestreben der Staats­regierung müsse nach wie vor bahin gehen, die Aufhebung aller Staatslotterien her beizuführen, wie es schon Minister v. d. Heydt als seinen persönlichsten, innigsten Wunsch hingestellt habe;

hoffentlich sei dies auch beute noch die Auffassung der Regie rung. Redner empfiehlt schließlich den von den Abgg. Stöcker rung. Redner empfiehlt schließlich den von den Abgg. Stöcker und Genoffen eingebrachten Antrag:

Die Staatsregierung zu ersuchen, bei den Regierungen der betheiligten deutschen Einzelstaaten dahin zu wirten, Daß die Staatslotterien in dem Bereich derselben aufgehoben werden und zu diesem Behuf die Abschaffung des staatlichen Lotteriewesens auch in Breußen in Aussicht zu stellen."

Abg. Kunisch v. Richthofen tritt der Anschauung entgegen, als ob die Lotterie ein unmoralisches Institut sei.

Abg. Wagner erklärt sich in Konsequenz seiner schon früher verlautbarten Auffaffung gegen den Kommiffionsantrag; könne man die Lotterie schon wegen der 4 Millionen Einnahme nicht entbehren, so werde man später behaupten, daß dies bei 8 Millionen Einnahme vollends unthunlich sei. Von der auf allen Seiten als wünschenswerth bezeichneten Aufhebung der fämmtlichen Lotterieen sei man dann weiter als je entfernt.

Dagegen sei eine allgemeine Regelung des Lotteriewesens von Reichswegen gar nicht so aussichtslos, wenn Preußen nur ernst­haft auf diesen Boden treten wolle.

Finanzminister v. Scholz: Am meisten würde den Uebel­ständen, welche sich aus der Ueberschwemmung des preußischen Gebietes mit außerpreußischen Loosen ergeben, durch die An­nahme des Kommissionsantrages abgeholfen werden, denn eine so zahlreiche Vermehrung der preußischen Loose, welche das Bedürfniß und den Absatz jener anderen verringert, würde den Boden für fruchtbringende Verhandlungen mit den betheilige ten Staaten ebnen.

Abg. Hänel: Es kommt vor Allem darauf an, daß das preußische Abgeordnetenhaus auf die Beseitigung der Staats­lotterien anträgt; und das Reich fann gewiß in die Erwägung eintreten, ob die Staatslotterten ferner zulässig sein sollen oder nicht, namentlich wenn sich der Herr Finanzminister direkt an das Reich, nicht an die betheiligten Einzelstaaten wenden wollte. Das Strafgeset bedroht die gewerbsmäßige Ver­schaffung der Gelegenheit zum Glücksspiel mit schwerer Strafe; für Den Staat eine Ausnahme ge macht wird, wird die Sache dadurch nicht moralisch gemacht. Alle Spielhöllen, alle Prämienanleihen im deutschen Reich find aufgehoben; mit ihrer jeßigen Stellung nahme sett fich die Regierung in diametralen Gegensatz zu aller Tradition auf diesem Gebiete.

wenn

Die Distuffton wird geschloffen, und der Kommissione antrag in namentlicher, vom Abg. Dr. Windhorst bean­tragten Abstimmung mit 155 gegen 150 Stimmen abgelehnt. ( In der Kommission war die Annahme des bezüglichen Antrags des Grafen Limburg- Stirum mit 9 gegen 4 Stimmen erfolgt.) Für den Vorschlag der Kommission stimmen das Gros der Konservativen, die Freikonservativen, etwa die Hälfte der Nationalliberalen und vereinzelte Mitglieder der Linken und des Bentrums; gegen denselben fast das ganze Zentrum, die Polen , die meisten Mitglieder der Linken, die fleinere Hälfte der Nationalliberalen und etwa 20 Konservative. Es verbleibt also bei dem ursprünglichen Etatsansas; dagegen wird die von der Kommission vorgeschlagene Resolution betr. die Verausgabung fleinerer Loostheile angenommen.

Die Resolution Stöcker- Wagner wird mit geringer Mehr­heit abgelehnt.

bingungen, unter welchen die Konversion erfolgen solle, ein fei die Konvertirung durch die Lage des Geldmarktes durchaus( Etat.)

aber

Abg. v. Uech trig Steintirch( fons.): Ich trete

war der beabsichtigten Konvertirung nicht entgegen, möchte überhaupt auszugeben. Der Abg. Windthorst hat schon neulich liegt, daß eine große Summe Kleiner Eristenzen bei der Staats­fchuld eine Sicherheit erreicht au haben glaubte, welche durch bie Ronversion gestört wird. Er hat auf die Wittwen und Waisen Bezug genommen; ich weise darauf hin, daß die Vor­

gegen das Brinzip anfämpfen, fonvertirbare Staatspapiere

papieren ausdrücklich anordnet. Es ist allseitig anerkannt, daß lein Mittel wirksamer dem Umftchgreifen der Sozialdemokratie Dorbeugen fann als die Gewährung der Gelegenheit, für die

werden,

diefes

Damit ist die Tagesordnung erschöpft; Präfident v. Röller schlägt vor, die Etatsberathung morgen um 11 Uhr Vormittags fortzufeßen.

Schluß 4%, Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 11 Uhr.

Lokales.

cr. Der ehrliche Name, der Ausweis über untadelhafter Aufführung ist heut zu Tage für einen großen Theil unserer Mitmenschen der einzige Befit, und zwar ist das ein Befit, der um so sorgsamer gehütet werden muß, als es ohne den­felben in vielen Fällen unmöglich ist, irgend eine Stellung oder Beschäftigung zu erhalten. In dieser Beziehung hängen ganze Gesellschaftstlaffen von der Gnade oder Ungnade ihrer Arbeitgeber ab; das ist gewiß traurig, aber es ist so. Man denke nur an die bekannten Dienstbücher der Dienstmädchen. Wenn alle Herrschaften" fich bei der Ausstellung der Atteste nur von einem ftrengen Pflichtgefühl leiten ließen, so ließe sich nicht sehr viel gegen die ganze Einrichtung fagen, wenn in den Beugnissen die Kenntnisse und Fähigkeiten der betreffen den Dienstboten nur in durchaus fachlicher Weise geschildert würden, so könnte man diese Dienstbücher wie manches andere

ein Eigenthum zu erwerben. Von dieser Erwägung geht z. B. der dem Reichstage vorgelegte Poftsparkassengefeßentwurf aus. hat aber der Arbeiter ein fleines Kapital in Spartaffen ge fammelt, so muß auch fonsequenterweise die Möglichkeit geboten Ueberflüffige eben noch ertragen. Leider aber wird in der

Kapital in einer sicheren Rente anzulegen.

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Ausstellung der Beugnisse vielfach ein nicht scharf genug au tade'nder Mißbrauch getrieben. So finden wir im Brieflaften Der Dresd . Nachr." eine Notiz, die wir wegen, des allge

Sichere Hypotheken, namentlich kleinere, find schwer zu erlangen. bat der fleißige Arbeiter fich im Schweiße seines Angesichts Die gerade die zum Unterhalt seiner alten Tage erforderliche fragt daselbst Jemand an: Vor längerer Zeit suchte ich ein ein tieines Kapital erübrigt und in Staatspapieren angelegt, Rente abwerfen, und wird diese Rente dann durch Konversion Dienstmädchen und in großer Bahl stellten fich die dienenden gefürst, so reicht sie zu feinem Unterhalt nicht mehr hin; er muß das Kapital angreifen und schließlich steht er als Broles besonders das eines, dem Aeußern nach sehr gebildeten tarier wieder ba. Aus diesen Rüdichten bin ich Gegner feder Ronverfion und halte es im Interesse der Gerechtigkeit und Der Sozialpolitik der Regierung entsprechend für geboten, daß in Bulunft fonvertirbare Staatsobligationen nicht mehr aus

gegeben werden.

Geister bei mir ein. Die Dienstmädchen musternd, fiel mir

Mädchens auf, welches bisher stets sehr gute Zeugnisse hatte, nur das lettere, aus der Stelle eines Herrn Hofraths erhal tene, schändete ihr Buch so, daß es sehr schwer für fie fein dürfte, eine Stelle darauf zu bekommen. Lügenhaft, träge und Anderes mehr war darin enthalten. Auf mein Befragen, wie sie zu diesem Zeugnisse gekommen fet, erhielt ich zur Antwort, daß fie nicht dafür fönne; täglich, vom frühen Morgen bis in die späte Nacht habe fte fleißig gearbeitet und nie es gewagt, ihre Herrschaft zu belügen oder zu hintergehen; troßdem sei es ihr nie gelungen, die Bu­

Abg. Hänel befürwortet die Konverfion. Abg. Dr. Windhorst( Centr.) will die formelle Bes rechtigung der Staatsregierung nicht bestreiten, man folle aber nicht ohne die dringendste Noth zu einer folden Ausnahme regel schreiten und nicht einfach fich auf den Standpunkt der Börse stellen. Der gegenwärtige Beitpunkt sei der ungeeignetste; friedenheit der Herrschaft zu erringen. Ich nahm dieses Rücksicht auf die Nothlage der Landwirthschaft, wolle man das

durch die unausbleibliche Preissteigerung in Mitleidenschaft bald von der Wahrheit meines Mädchens und

gezogene Kapital nochmals treffen. Der Staat tönne nicht wie ein Börsenspieler handelr, der ein Stück Geld einstecken, wo et es haben tönne, ohne fich im Uebrigen um das Wohl und Webe der Mitbürger zu fümmern.

garantiren.

Mädchen an und erfundigte mich zugleich näher über diesen Hofrath und war denn auch sehr

ber unrechten handlungsweise dieser Herr fchaft vollständig überzeugt. Bereits ist nun dieses Mädchen über ein viertel Jahr bei mir und noch nie fand ich Grund, über fie zu tlagen, ich richte deshalb an Sie, geehrter

Finanzminister v. Scholz: Der Staat hat keine festen, Briefkastenonkel, die ergebene Anfrage, wie ist solchen Herr­uuveränderlichen Renten ausgegeben; er stellt sogar den Staats­gläubigern ihr Geld jett faft zu bedenklich günftigen Bedine gungen wieder zur Verfügung. Auch die Vormundschafts­oronung hat den Staat doch gewig nicht verpflichtet, den Mündeln eine ewig unveränderliche, unkündbare Rente zu

schaften ein Fingerzeig zu geben, damit fie ferner beim Beugniß­ausstellen bedächtiger und gerechter handeln und nicht den Dienstboten es ohne Grund erschweren, wieder eine Stelle zu finden? Die Beantwortung der Frage intereffirt uns hier nicht. Allerdings stehen den Dienstboten in einem solchen Falle ja auch gefegliche Mittel und Wege zu Gebote, um ihr Recht zu erlangen, aber man weiß ja, wie fich die Sachen in Wirklichkeit verhalten, bevor manches Mädchen fich an Polizei und Gerichte wendet, erträgt es lieber eine ungerechte Behandlung, deren Folgen fich oft in schred­

und so die Staatsgläubiger die Ueberzeugung gewinnen dürften, Abg. Wagner: Wenn die Vorlage abgelehnt würde baß ihnen eine 42 proc. Rente in infinitum gewährt werden müße, dann würde ben Staatsgläubigern ein Geschenk von etwa 13 pбt des Kapitals gemacht worden sein. Will Herr licher Weise rächen. Einem armen Dienstmädchen durch Aus­Windthorft das, so wäre er ein schlimmerer Staatsfostalift, als et mir je vorgeworfen hat.( heiterkeit) jorität genehmigt, ebenso ohne Debatte die Novelle zum Gesez, Herrschaft das ihr zustehende Recht, sich über die Eigenschaften betreffend die Landes- Krediffaffe in Raffel.

stellen eines falschen Beugnisses die Möglichkeit, eine andere Stellung zu erlangen, abzuschneiden, ist gemeiner, als ihm das Brot zu stehlen, und es ist um so verwerflicher, wenn eine

ihrer Dienstboten schriftlich zu äußern, zu einer Art von Re

preffiomaßregel degradirt, um auf diese Weise weibliche Dienst boten zu Handlungen zu veranlassen, die durchaus nicht zu den vielseitigen Berufspflichten eines Mädchens für Alles" gehören. In Dresden hat sich ein Herr Hofrath wahrscheinlich für einen erhaltenen Korb durch Ausstellung eines falschen Zeugnisses an seinem Dienstmädchen gerächt, ob das in Berlin auch vor­tommt?

g. Die Nachfrage nach Arbeit bei den hiesigen Bau­meistern nimmt mit jedem Tage zu, nachdem die Mittheilun gen über die in diesem Jahre vorzunehmenden zahlreichen Bauten in die Provinz gedrungen find. Ein großer Theil der beschäftigungslosen Bauhandwerker besteht aus Personen, welche um diese Zeit sich gewöhnlich, von auswärts fommend, in Ber­ lin einfinden. Von unsern Berliner Arbeitern wird ein der­artiger Buzug nicht günstig beurtheilt, da die auswärtigen Ara beiter gewöhnlich als Preis verderber" angesehen werden. Wir haben seiner Beit übrigens darauf hingewiesen, daß gerade durch nicht zutreffende Mittheilungen der Breffe, die schon vor mehreren Wochen eine ausnehmend rege Baulust für Berlin anfündigten, der Zuzug von Außerhalb nach Berlin geloct wurde. Die übereilten Nachrichten schädigen sowohl die Ar­beiter in Berlin als auch die Fremden, freilich mögen diefelben auch nicht ohne eine gewiffe Abficht in die Welt gefeßt werden, denn der Ueberfluß an Arbeitskräften kommt schließlich immer dem Unternehmer zu Gute.

b. Die Produktenbörse rechnet schon mit den verviers fachten Getreidezöllen als mit einer Thatsache. Ungeheure Quantitäten Mehl langen auf der Görlizer, der Schlesischen und der Dsibahn an. Und da dieselben binnen 6 Tagen abgefahren sein müssen, so beginnen sich alle Speicher der Stadt mit Mehlvorräthen zu füllen. Da die Steuer ohne Unterschied der Dalität 5 Mart auf den Sad Mehl betragen wird, so würden die Beftßer der Vorräthe ein glänzendes Geschäft machen. Vorläufig aber stockt dasselbe, da die Käufer fich völlig abwartend verhalten.

g. In dem Zeitungsverkauf bezw. dem Verbot des felben an Sonntagen hat sich bisher nichts geändert. Wenn auch die Polizei den Verkauf au jenen Tagen nicht allzu scharf bewacht, so tommen doch noch häufig genug Bestrafungen wegen Buwiderhandlungen vor, so daß die Beitungsverläufer ftets an dem Vorhandensein einer Einschränkung ihres ohnehin nicht beneidenswerthen Gewerbes erinnert werden. Hat das Verbot des Beitungsverlaufs an Sonntagen auch zur ба Folge gehabt, daß viele Personen, welche bis hin ihren Bedarf täglich täglich bei den Zeitungshändlern deckten, auf die Beitungen abonnict haben und dieselben auch Sonntags ins Haus geschickt erhalten, so bleibt doch noch ein großer Theil des Publilums übrig, welcher ohne Beitungen am Sonntag ist und welcher tros des Verbots fich in Bests von Zeitungen zu seßen weiß.

N. Durchgehende Omnibuspferde brachten vorgeftern Abend gegen 10 Uhr Paffanten und Fuhrwerke der Rosen­thalerstraße in große Gefahr; diefelben, die vor einem Omnibus ber Strede Rosenthalerthor- Potsdamerbrücke gespannt waren, waren, während bereits 3 Damen im Innern des Wagens faßen, der Kutscher selbst aber noch nicht auf dem Bocke Blas genommen, scheu geworden und raften nun die Rosenthaler­fraße nach dem Hackeschen Markt entlang. Eine der Damen sprang in ihrer Angst an der Ecke der Auguststraße aus dem Wagen, brach aber sofort auf dem Straßendamm ohnmächtig zufammmen. Am Hackeschen Markt erkleiterte ein unbetannter Herr, daß Deck des Wagens und brachte, während andere Ber­sonen den Pferden in die Bügel fielen, durch Anziehen der Bremse das Gefährt zum Stehen. Als ein Wunder ist es zu betrachten, daß weiter feine Verlegungen entstanden sind.

g. Das Pferd eines Wagens der Berliner Packet­fahrtgesellschaft tam gestern Abend furz nach 8 Uhr, den Wagen hinter fich her nur an einem Scheerbaum ziehend­Der zweite schleifte an der Erde die Mauerstraße herunter­geraft und nahm seinen Lauf über die Friedrichstraße durch die Schüßenstraße. Obgleich der Kutscher die Leine mit aller Kraft anzog, fo fonnte er doch nicht das durchgehende Pferd zum Stehen bringen; ebensowenig vermochte der Schaffner Bet­stand zu leisten, welcher zwar aus dem Wagen gesprungen war, aber den Griff der hinteren Thür nicht loszulaffen vermochte und so ge­zwungen war, hinterher zu hüpfen bezw. zu springen. Erst nahe der Charlottenstraße gelang es mehreren beherzten Männern, dem Pferde in die Bügel zu fallen und dadurch eine heftige Karambolage mit einem dichtbefesten Pferde eisenbahnwagen zu verhüten, welcher in demselben Augenblic fene Stelle paffirte. Wunderbarer Weise ist auch vorher, froß des regen Passantenverkehrs, fein Unglück herbeigeführt

worden.

N. Unvorsichtiges Abspringen von der Pferdebahn hat gestern Mittag in der Schönebergerstraße wiederum einen sehr beklagenswertben Unglücksfall herbeigeführt. Einer der Fahr­gäfte, ein älterer Herr, versuchte um die angegebene Zeit, um feinen herabgefallenen Regenschirm aufzuheben, von dem in voller Fahrt befindlichen Wagen herabzuspringen, fiel jedoch dabei so unglücklich zur Erde, daß er aus einer Kopfwunde heftig blutend auf dem Pflaster liegen blieb; der Verunglückte munde in bewußtlosem Zustande in ein Haus der Schönebergers straße geschafft und sodann, nachdem ein hinzugerufener Ärzt einen Nothverband angelegt, in ein Krantenhaus geschafft.

N. Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete fich am geftrigen Nachmittage in der Pappelallee, und zwar vor dem Hause Nr. 7. Daselbst war beim Abladen von Heu ein Ar beiter beschäftigt, als ein Heubündel vom Wagen abrutschte Berunglückte erlitt bei dem Fall eine starke Verstauchung der Wirbelsäule, so daß er auf polizeiliche Anordnung per Kranken­wagen nach dem städtischen allgemeinen Krankenhause überführt werden mußte.

und er mit von oben herunter zur Erde stürzte. Der

N. Selbstmord. Durch einen Sprung ins Waffer machte vorgestern Abend ein zirka 40 jähriger Mann, der späterhin als ein in der Grimmstraße wohnender Herr Schulz relognoszirt wurde, seinem Leben ein Ende. Derfelbe sprang von der Roß­ftraßen Brücke herab in die Spree. Trogdem sofort Rettungs­versuche angestellt wurden, gelang es nur, den Lebensmüden. als Leiche ans Land zu ziehen. Bis zur Ankunft des polizei­lich requirirten Krantenwagens wurde die Leiche in dem Haus­flur des Hauses Friedrichsgracht 13 niedergelegt, von wo aus fie nach dem Dbduktionshause behufs gerichtlicher Obduktion geschafft wurde.

Soziales und Arbeiterbewegung.

An die Tapezirer Gehilfenschaft Deutschlands ! Werthe Kollegen! Der Verein zur Wahrung der Interessen Der Tapezirer hat in einer feiner legten Sigungen mit Bu stimmung der Lohnkommission einstimmig beschlossen: Den auswärtigen Tapezirer- Verbänden, soweit uns deren Adreffen bekannt sind und der gesammten Gehilfenschaft überhaupt schon jest bekannt zu geben, daß wir um der großen Arbeitslosigkeit zu steuern, sowie um eine allgemeine Besserstellung der Ge hilfenschaft, die nichts weniger als beneidenswerth it, herbei­zuführen, bereits seit Oktober v. Jts. in der Lohnbewegung stehen und beabsichtigen, demnächst mit unseren Forderungen: Einheitliche Regelung resp. Verkürzung der Arbeitszeit, sowie Erhöhung des Stüd- und Arbeitslobnes an unsere Arbeitgeber beran treten. Wir richten deshalb an die Borstände der Tapezirer Fachvereine Deutschlands schon jetzt die bringende Bitte: Soweit fie ihren Einfluß geltend machen können, den Zuzug nach Berlin möglichst fern zu halten. Wir hoffen außers dem, daß, wenn diese Bewegung größere Dimenfionen annehmen sollte und unsere Mittel bis zum endgiltigen Siege nicht aus­reichen sollten, wir wir nicht vergebens an Die So­lidarität der auswärtigen Kollegen appelliren werden.