t lönnen.

a Eine Untersuchung wegen Wechselfälschung schwebt virbel, für Begenwärtig bei der ersten Straflammer des Landgerichts I. bobem Wegen einen hiesigen Fabrikanten und seine bereits groß ften steden, brige Tochter. Der Fabrikant hatte vor mehreren Jahren turze Schra feine Bahlungen eingestellt und sein Fabrikgeschäft ging for iefelbe stets mell auf seine Tochter über, in deren Geschäft der Vater nun tebt. Bu je Broturist eintrat, durch welche Transaktion die Weiter welchem führung des ehemals sehr umfangreichen und renommirten ingerter 3

G

der Fall find könnte, det idk benn man an det Mächen zuerscht

Dente.

Vors. Zu frivolen Scherzen ist die Sache durchaus nicht angethan. Sie würden überhaupt gut thun, alles zu vermei den, was Ihren Charakter in ein noch ungünstigeres Licht

Menge uf Lager.

stellen könnte. Es ist eine Nichtswürdigkeit, wenn ein verhei ratheter Mann einem unerfahrenen Mädchen die Ehe verspricht und dann den auf diese Weise erlangten Einfluß zur Ausbeu tung der Betäuschten benutt.- Angell.: Ruratter is nu jerade mein Fall, Herr Jerichtshof; den Artikel habe ic de schwere Aber denn ulte ick ooch wieder jerne' n bißten bei de Mächens, wat doch bei Frafen und Baroners ooch schon unterschiedliche Male vorjekommen find soll; und mat bei de jute Jesellschaft erloobt is, det were ick woll ooch derfen.

ben ist. Sobmöglicht wurde. Da aber während der letzten Jahre das tern verschraubeſchäft keinen erheblichen Gewinn brachte, so geriethen Water Die Saitend Lochter in Noth, und um entstandenen Bahlungsverbind­mus fann leiten nachzukommen, fälschten sie gemeinschaftlich 5 Wechsel, icher mit größte fie weiter girirten. Der Vater schrieb den Kontert der Wechsel, als deren Aussteller die Firma seiner Tochter und als Bezogener ein Geschäftsfreund bezeichnet wurde. Mit sei­abiläum. nem Einverständniß schrieb sodann seine Tochter den Namen ebruar, der cher Johan die Mühe gab, die Schriftzüge des bezogenen Geschäftsfreundes bat fich nachzuahmen. Die Angeschuldigten haben dann die über ca. fcher gewid 2000 M. lautenden Wechsel weiter gegeben und den Erlös für Slung, ein verwendet. Vier dieser Wechsel wurden von den beiden benfo geachte Nr. 3915. uldigten später wieder eingelöst, während sie den Betrag ben fünften noch kursirenden Wechsel hinterlegt haben. feine Ehefr Dieser Umstand fonnte aber niche die Erhebung der Antlage, Seitens elche auf qualifizirte Urkundenfälschung und Betrug lautet, er Kollegen erhindern. Die Hauptverhandlung wird Anfang nächsten paßt aber außerdem im vorliegenden Falle in keiner Weise. bungen bereit Billardto

Bar

2

DO

onats vor der 1. Straflammer stattfinden.

g. Durchgebrannt. Großes Aufsehen dürfte besonders Iphe aus Konfektionsfreisen die Nachricht von dem plöslichen Ver rlin findet minden des Buchhalters und Kassirers L. eines der bes in dem großendsten enbften Berliner Konfektionsgeschäfte bercorrufen, welches Commandant ausschließlich den Export nach Amerita betreibt. Dem Beichwinden L.'s liegt eine große Anzahl von Unterschlagungen Boints en Abe Grunde, welche er in seiner Vertrauensstellung während

und

700

vierten Abenb

Vors.: Wenn Sie weiter nichts als einen Scherz im Auge gehabt hätten, so würden Sie dies allein mit Ihrem Ge­wiffen abzumachen haben. Alle Umstände sprechen aber dafür, daß Sie den erweckten Furthum noch weiter genährt haben, um fich hierdurch Vermögensvortheile zu verschaffen.

An

geklagter: Sowat is von meine Seite nich verzappt, Herr Jerichtshof, un wenn id sone Person aus Spaß' n bisfen wat vorquatsche, denn braucht se det doch nich jleich aus Ernst zu iloben. Wer aber so dumm is, der derf sich hinterher

nich verwundern, wenn er in' n Wurschtteffel zu liejen kommt. Vors.: Eine derartige Logil ist sicher nicht unbedenklich, Sie find bei den Ihnen zum Vorwurf gemachten Schwindeleien mit einer Unverfrorenheit zu Werke gegangen, welche vollständig geeignet erscheint, auch vorsichtige Meuschen zu täuschen. Bu nächst schwaßten Sie dem Mädchen 30 Mt. unter dem Vor­geben ab, Sie wollten für das Geld Breiter zu einigen Möbeln für den fünftigen Hausstand kaufen. Angel.: Keene Ahnung, Herr Jerichtshof.

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tiner Reihe von Jahren unentdeckt begehen konnte. Auch jezt e erhält birde man schwerlich auf die Veruntreuungen L.'s gekommen hof; aber der Mann, wat der Wachtmeester von' t Revier is, fedem ber ein, wenn sich nicht die beiden Geschäftsinhaber( B. u. C. in von 2 et Surstraße) getrennt hätten und bei dieser Gelegenheit das

find geftem ichungsba nd haben lin begaben einer thnen

Serbe

verle

$ 7 000 Ma

en hätte bon fest

gange betrügerische Treiben des 2. aufgedeckt worden wäre. bezog ein Jahresgehalt von 5000 M., doch soll sein Haus­balt

er ist verheirathet und hatte eine fomfortable einge Seinen näheren Be

ritete Wohnung im Thiergarten inne einen Auffand von 20-25 000 mt. beansprucht haben.

die foll

Vors. Sie können doch nicht in Abrede stellen, diesen Umstand bereits bei Ihrer polizeilichen Vernehmung zugegeben zu haben. Angell.: Det stimmt ooch noch, Herr Jerichts­der machte schon mehr' ne Jewaltfalle, indem er fagte, er müßte mir von wejen Verdunkelung instechen, wenn ich nich injeſtehen bähte.

Vors. Der Beamte hat Sie sicher nur zur Wahrheit ermahnt. Uebrigens wurden Sie ja damals auch in Haft ges nommen und erst 14 Tage später wieder auf freien Fuß gefeßt.

fagen Sie aber, was sollte das Mädchen wohl veranlaßt haben, Ihnen so erhebliche Summen zu geben?- Angell.: Vor die paar Mart kann det nu schon nich mehr schlafen; da were ick aber woll noch immerzu un alle Dage vor jut find.

Die Beweisaufnahme fiel durchweg zu Úngunsten des An­geschuldigten aus, der daher des wiederholten Betruges für überführt erachtet und in Rücksicht auf eine wegen Unter­schlagung erlittene Vorstrafe zu 6 Monaten Gefängniß sowie einem Jahre Ehrverlust verurtheilt wurde.( Ger.- 3tg.)

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Die bereits avisirte Majestätsbeleidigungs- Anklage gegen den Schriftsteller Dr. Mar Nathanson( Norton) gelangte geftern vor der vierten Straftammer hiesigen Landgerichts I. zur Verhandlung. In einer am 25. Oktober v. J. im Doros theenstädtischen Kastno stattgehabten tonservativen Wählerver sammlung, in welcher der fonservative Reichstagskandidat Pro feffor Ad. Wagner den Vortrag hielt, machte der Kellner Jurisch cinem Vorstandsmitgliede die Mittheilung, daß der der deutsch­freifinnigen Partei angehörende Schriftsteller Dr. Nathanson Anfangs 1882 im Literarischen Klub eine den Kaiser beleidi gende Aeußerung gethan hab. Auf Veranlassung des betr. Vorstandsmitgliedes brachte Jurisch die qu. Aeußerungen zu Papier, welches alsdann der Staatsanwaltschaft zur weiteren Veranlaffung eingereicht wurde. Darnach soll der Angeklagte im Gespräch mit den Schriftstellern Babel und Moczłowsti geäußert haben: Es ist doch ein Standal, wie man hier( im Klub­lokal) die Büsten des Kaisers und Kronprinzen anbringen fann." Auf eine Entgegnung Babels: Wie meinen Sie das? erklärte Nathanson: Man könnte die Büsten doch im Spielzimmer aufstellen," worauf Babel antwortete: Da passen Sie doch erst recht nicht hin!" Nunmehr drehte Nathanson die Büfte des Kaisers gegen die Wand und bemerkte: So, jest dente ich, es ist Schiller ; nun fann man doch wenigstens mit Appetit effen. Hierauf erklärte Zabel: Lassen Sie das, Herr Nathanson, ich bin Patriot". Bei seiner Vernehmung vor dem Kriminalkommissar Schulz gab Jurisch als Ursache die Mittheilung dieser Aeußerungen in jener Versammlung an, daß er, da Nathanson eine Woche vorher in einer freisinnigen Voltsversammlung seine Verehrung unsers Kaisers betont habe, Darüber ärgerlich gewesen sei.- Der Angeklagte stellte entschieden in Abrede, die inkriminirten Außerungen gethan zu haben. Wenn er über dieses Thema etwas geäußert habe, so sei es höchstens ein Ausdruck seiner Uns zufriedenheit darüber, daß in einem literarischen Klub als ein­ziger Schmuck die Büsten des Kaisers und Kronprinzen ange bracht seien, während jeder Hinweis auf den Zweck des Klubs feble. Es wurde hierauf in die Beweisaufnahme eingetreten und als erster Beuge der Schriftsteller Babel vernommen. Der­selbe bekundete etwa: Der Angeklagte, er und einige andere Kollegen hätten den literarischen Klub gegründet, um eine Res präsenten der literarischen Elemente nach Außen hin zu schaffen. Der Klub sei aber in andere Bahnen gelenkt worden, weshalb der Angeklagte gegen den Vorstand, der zu seiner Beit haupt­sächlich durch den Generalfonful Landau vertreten wurde, ständig polemistrte. Auch an dem bewußten Abend set der Angeklagte auf sein Steckenpferd gekommen und habe die Vereinigung mit einem Börsenklub verglichen. Er äußerte etwa: Wie sieht es überhaupt hier aus? Hier ist nichts, was an einen literarischen Klub erinnert." Darauf habe er die Büste des Kaisers umgedreht und geäußert: Nun fann ich denken, es sei Göthe oder Schiller . Später habe er den Angeklagten im Nebenzimmer auf das Geschmacklose auf­merksam gemacht, an der Büste des Kaisers zu demonstriren. Hätte der Angeklagte Aeußerungen gethan, die als Belei digungen des Kaisers aufgefaßt werden konnten, so wäre er als wirklicher Patriot, der dies nicht blos in Worten zum Aus­druck bringt, nicht am Tische fizen geblieben. Des Ausdrucks ,, Standal" erinnere er sich nicht; teinesfalls habe ihn der An­geklagte mit Bezug auf die Büste des Kaisers gebraucht.­Schriftsteller Mocztowski bestätigt im Wesentlichen die Bes fundungen des Babel und deponirt: Sch weiß bestimmt, daß der Angeklagte die Worte Nun tann ich ja wenigstens mit Appetit effen" nicht geäußert hat! Er sei mit dem Angeklagten seit längerer Seit befreundet und habe derselbe ihm gegenüber stets feine monarchische Gesinnung überzeugend verfochten. Auch sein Vortrag im Anfang Oktober im Dorotheenstädtischen Kafino über Republik und Monarchie beweise, daß er die Monarchie energisch vertheidige. Kellner Karl Jurisch

lannten soll schon seit Längerem der von L. entfaltete Lurus hof; injeftochen bin ick derentwejen doch jeworden, aber nich aufgefallen sein. Die Höhe der durch falsche Buchungen 2c. berbeigeführten Unterschlagungen Gesammt Umme von 150 000 m. bei weitem übersteigen. Aus dieser

Den

e Intereffhädigten Firma gewesen. Als die Veruntreuungen von 1g von 1000 Geschäftsinhabern entdeckt wurden- was am späten

Der Erb

Bohnung des L., der sich bereits zur Ruhe begeben hatte. Olet nun fagten sie ihm die Unterschlagungen auf den Kopf Darauf alles Werthvolle, wie Pretiosen 2c., einstweilen in Be­

-begaben sich die Chefs sofort nach der

Deten

und entfernten sich darauf, um am anderen Tage die ten Schritte in der Angelegenheit zu bewirken. Am an Tage aber war L. verschwunden; wohin er fich begeben, fonnte bisher nicht ermittelt werden. Zu bedauern ist die aus frau und drei Kindern bestehende Familie des L., welche nun­mehr dem Mitleide ihrer Verwandten anheimgegeben ist. Wie Dit hören, sollen die geschädigten Chefs bis jest von der Anzeige einer strafrechtlichen Verfolgung des L. Abstand

Die Buj ng ber ju e Tage alts in R 1000 nm tam e feiner b und fofo Das Geld Paia poftlag ten fte mit en fib Legitimatio Diefer Ba An ben cher beim Bo ntunft deffelbe eder das L Benadridtig Sonnabend

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genommen haben.

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Gerichts- Zeitung.

Martini ist eine stattliche Erscheinung, die nicht nur Hobel und Auch ein Seirathekandidat. Der Tischler Adolf Fritz zu hantiren, sondern auch zart besaitete Herzen im Sturm Robern versteht. Was Wunder, wenn sich dem zuversicht ftreten Menschen nach furzer Betanntschaft ein hübsches

Madden, die unverehelichte Friederike Runge, auf Gnade und

vo n wejen Verdunkelung, man blos von wejen falsche Vor spiejelung.

Vors. Für derartige scharfsinnige Unterschiede fehlt uns jedes Verständniß. Uebrigens will ich Sie darauf aufmert­sam machen, daß sich die Aussage der Beugin Runge genau mit Ihren vor der Polizei zu Protokol gegebenen Erklärungen deckt. Sie sollten diesen Umstand nicht un beachtet laffen.- Angell.: Wat die Person red't, herr Serichtshof, det is allens man bloß, als Mumpit zu äfti mieren; det Mächen hat' ne Pitanterie uf mir, wo ick thr denn natierlich janich als Beije annehmen kann.

Vors. Es läßt sich denken, daß nach dem Vorgefallenen die Beugin nicht besonders gut auf Sie zu sprechen ist. Hier durch allein wird deren Glaubwürdigkeit nicht in Frage ge­stellt. Uebrigens liegt in Ansehung der Hauptpunkte das Beugniß mehrerer Berfonen vor, fo daß Sie feinen un­gerechtfertigten Nachtheil zu besorgen haben.- Angeklagter: Son Frauenvolt muß janz appartig tariert wer'n, Herr Jerichtshof. In fone Kreatur is eenmal teen Verstand d'rin.

Vors.: Nun gut, Sie bestreiten, die Beugin zur Her gabe der 30 Mt. durch falsche Angaben veranlaßt zu haben. Beim nächsten Punkt handelt es sich um 75 Mt., welche Sie angeblich zur Stellung einer Raution forderten und auch er­Angell.: Nu schlag' aber eener lang hin! In de fanze Welt is et teene Mode, det de Dischers Kondition stellen.

bielten.

Vorf.: Von Tischlern pflegt allerdings feine Sicher beit verlangt zu werden, welche Gepflogenheit auch der Sie haben aber der Beugin

Ungnade ergab, zumal fortgesette Andeutungen des Anbeters Runge bekannt sein dürfte. erlennen ließen, daß derselbe mit vollen Segeln in den Hafen vorgeredet, Sie hätten ein vortheilhaftes Engagement als

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aus diesem Grunde am 1. Oktober v. J. ihren Dienst; das arme Mädchen mußte jedoch balb inne werden, das Opfer eines gewiffenlosen Menschen geworden zu sein.

indeffen vor den Strafrichter geladen, und Martini war unver famt genug, seine Handlungsweise noch rechtfertigen zu wollen. Die Verhandlung begann mit der Vernehmung des Angefchuldigten, der mit großer Entrüftung die erhobenen Be sichtigungen in Abrede ftellte.

gin die The versprochen zu haben? Bors.: Sie werden doch nicht bestreiten wollen, der Beu­Angell. I, wo wer natierlich bie Seit nich lang Wenn

-

wer'n laffen, indem ick nich zu de Mormonen jehöre. aber' mal mit meine Frau wat paffteren sollte, wat doch

nieber.

lichen Stelle sei von der Bestellung einer Kaution ab hängig gemacht worden.- Angell.: Rogwetter noch eens; wo tann det Mächen sowat sagen, wo mir doch jänzlich nischt von bewußt is.

Borf.: Endlich wird Ihnen noch zum Vorwurf gemacht, Der Beugin am 29. September v. J. 18 Mt. und 75 Bf. abs geschwindelt zu haben, angeblich, um mit diesem Gelde die Miethe für eine Wohnung zu bezahlen, welche von Ihnen demnächst gemeinschaftlich bezogen werden sollte.-Angell.: Aber son Üfschnitt! Det trau' id mir schon zu flooben, det se fich nu schon nich eteln möchte, wenn ich mit ihr uft Standes­amt jehen dähte; aber

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Bors.: Schön, Ste bestreiten auch diesen Punkt. Nun

schüttelnd saß er schweigend da und blickte vor sich fagte er, seinen Hund abwehrend, der immer noch zu ihm

Here.

Wie

konnte dieser Mann, den er den Abend vorher so

emporfprang.

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Woher rührt diese ausgelassene Freude Deines Lieb

I nun, bas arme Thier hat wieder die ganze Nacht an der Kette liegen müssen; Toby hat ihn wieder weiß, daß ich's durchaus

schwach, so von allen Kräften erschöpft, gesehen hatte, in lings?" fragte Frig. ben Korridor hinaus gehen, in sein Zimmer zurückkehren, ein schweres Fenster öffnen und wieder schließen? Was bedeutete das Signal mit der Fadel mitten in der Nacht? festgemacht, troßdem er weiß, Seine Gedanken richteten sich unwillkürlich auf die schwarze nicht will." Warum verbietest Du denn Toby nicht, Deinen Hund anzubinden?"

Here, die mit der Krankheit des Grafen im Zusammenhange " Habicht hat recht," dachte Friß, es ist die schwarze steht, nicht aber die Katastrophe in Davistown."

Er

Ja, darf man ihm denn etwas verbieten?.. Du mußt wissen, Frig, so sehr der Zwerg an seinem Herrn riß sich endlich aus seinen Sinnen empor und fah, hängt, eben so ist er auch ein Liebling des Grafen, daß Jeane Dupré aufgestanden war und sich anschickte, ihn und wer dem Zwerge zu nahe käme, der würde den Grafen mit beleidigen. Man muß ihm eben seinen Willen

zu verlaffen.

,, Madame," sagte er zu ihr, sie zurückhaltend," Sie laffen." haben sehr wohl gethan, mich von dieser Begebenheit in

Renntniß zu sehen von diesem Vorfalle gesprochen?"

Haben Sie mit feinem Andern

nur dem Priester und dem Arzte sagen." Mit Keinem, Herr Doktor! Dergleichen darf man

Ah,

vortrefflich, da höre ich, daß Sie eine sehr ver­Bändige Frau find."

"

Die Anhänglichkeit des Zwerges an den Grafen ist in der That rührend," sagte Frig. Als ich ihn gestern in der Bibliothek auf der Leiter sigen fah, bemerkte ich, daß er elend und abgemagert aussieht. Er scheint sich die Krankheit seines Herrn so sehr zu Herzen zu nehmen, daß er darüber Speise und Trank vergißt.

"

Glaube das nicht, Frik; er ist für zwei, und naments Frig begleitete Madame Dupré hinaus, und nachdem lich auch jetzt, wo Du glaubst, er vergäße Speise und fie fortgegangen war, fette er seine Belzmüge auf, hing Trant. Die Haushälterin sprach noch gestern ihre Ver ben Mantel um und ging in den Schloßhof hinab."

Sechstes Rapitel.

Als Fritz eben durch das Schloßthor den Hof betrat,

wunderung darüber aus, welche Portionen er fich in sein Häuschen schaffen ließe; eine ganze Rehkeule verschwindet an einem einzigen Tage."

erblickte er Habicht, welcher mitten im Hofe stand, seinen welcher mangelhafte Nahrung zu sich nimmt."

Hund liebkofend, der ihm bis an den Hals emporsprang

Beit nicht gesehen habe.

,, Eigenthümlich; fein Aussehen ist das eines Menschen,

Sie waren bei ihrem Spaziergange über den

und eine Freude äußerte, als ob er seinen Herrn seit langer Hof hinweggeschritten nach der Seite, wo ein von

als er Frig erblickte.

Gesträuchen eingefaßter Pfad zu einer der Ausfallpforten ,, Ei so früh schon auf dem Spaziergange?" rief er, führte. Frizz hatte absichtlich diesen Weg eingeschlagen. Als sie jetzt den schmalen Weg entlang gingen, blickte er wenig im Schloßhofe umbers rechts und links und schien jeben der Sträuche aufmerksam Willst Du mich zu betrachten.

ein

" Ich will gehen," antwortete der Doktor.

begleiten?"

hinaufzukommen.

Sehr gern, Frig. Ich war eben im Begriff zu Dir Ruhig, Ajax, laß es gut sein,"

Seinem Bathen fiel das auf. Wonach siehst Du, Friz?" fragte er. ( Fortseßung folgt.)

" 1

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bleibt im Wesentlichen bei den Angaben in der Denunziation stehen. Er fügt aber hinzu, daß der Angeklagte auch gesagt: Hier in das Klublokal gehören Schiller und Göthe her. Nur behauptet er anfangs, daß nicht der Beuge Moczłowski, son­dern deffen Bruder bei der inkrimirten Unterhaltung zugegen gewesen sei. Als Grund der Anzeigeerstattung gab der Beuge heute im Gegensatz zu seiner vor dem Kriminalfommiffar ge machten Depofition an, daß Nathanson einen Vortrag gegen Kaiser und Reich gehalten und daß er deshalb auf denselben ärgerlich war. Bu denunziren set ihm nicht in den Sinn ge tommen. Schließlich wurden noch der Klubdiener Bagel und der Restaurateur Schnege, denen Jurisch unmittelbar nach dem Anklagevorfall von Den Aeußerungen eines Gaftes

im literarischen Klub Mittheilung gemacht hatte, über

Berliner Theater.

Im Deutschen Theater, in dem sonst zumeist die tragische Muse zu herrschen pflegt, hat jest das neue Lusts spiel von L'Arronge: Der Weg zum Herzen". schnell den Weg zum Herzen des Publikums gefunden und seit Wochen regelmäßig volle Häuser erzielt. Der Weg zum Hers zen, den uns L'Arronge zeigt, ist ein origineller, er führt uns Durch die Inquisitionspraktiken eines angehenden Staats­anwalts zu einem hübsch geschürzten Herzensbunde. Die Toch ter des Fabrikanten Kern( Fräulein Sorma) bekennt sich zur Theorie, daß Liebe Gegenliebe hervorruft, findet aber dabet beim Affeffor von Scholl( Herr Kadelburg) entschiedenen Widerspruch, so lange aber nur, bis die wiederholten Debatten zwischen den Beiden thatsächlich zu dem Beweise der Wahrheit dieses Prinzips geführt haben. Unser angebender Staatsanwalt verliebt sich nämlich troß seiner Zweifel bis über beide Dhren in seinen hübschen Widerpart, zumal er fich durch einen abson­derlichen Zwischenfall von dem intensiven Intereffe deffelben an seinem weithen Jch bat überzeugen müffen. Die Geschichte von der entwendeten Brieftasche entwendet nur aus eifer­süchtiger Regung für ihn und die zahlreichen Berwicklungen Vorgehen des Affeffors gegen die schuldige Geliebte, bilden die die sich daran fnüpfen, insbesondere aber das staatsanwaltliche interessantesten Womente in der Entwicklung des Stückes. Im Vergleich hierzu treten die beiden anderen Liebespaare, sowie Die Auseinandersetzungen des Ehemanns Kern mit seiner hoch­geborenen" Ehefrau an Intereffe zurüd. Eine sehr gelungene Belebung der Handlung giebt aber die Figur des exzentrisch­berben Kommerzienraths Kern, durch Herrn Engels ganz ausgezeichnet dargestellt und allseitig mit wärmstem Beifall dafür belohnt. Wtehrere wirksame Szenen, sowie sämmtliche uftschlüsse bewiesen, daß das Publikum auch sonst vom Stück wie von der Darstellung wohl befriedigt war.

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Belle Alliance Theater. Der Schönthan'sche Schwant Der Raub der Sabinerinnen" übte bisher noch eine so außer ordentliche Bugtraft aus, daß die Direktion sich entschlossen hat, denselben bis Ende dieser Woche ununterbrochen auf dem Re­pertoir zu belaffen.

1 Die Sommeroper des Louisenstädtischen Theaters wird, wie verlautet, von Herrn R. Schöneck, dem bisherigen Direktor und Kapellmeisters des Elbinger Stadttheaters, geleitet werden.