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en über die öle benust haben, um toloffale Auffäufe zu machen. Das illuftritt Ihre( rechts) Bollpolitit.
Abg. v. Frandenstein hält die Annahme des Antrags r gut! und Bindthorft für einen Aft der Gerechtigkeit. Ein Bedenken wohl, The egen daffelbe ist allerdings nicht wegzuleugnen, daß AntiBatirungen eifall linte. vorgenommen werden. Allein gegen derartige Uneißen, wenn eblichkeiten schüßt einmal die hohe Strafe, welche gegen dieBemüse aud felben festgesezt werden kann; sodann steht den Behörden ja t eine schäd auch ein gewisses Recht der Einsichtnahme in die Bücher zu. emüse etwa aufbewahrt? Windthorst'schen Antrages zu bezeichnen, weil am 8. Januar werden, daßm ersten Male offiziell die Getreidezölle angekündigt find. Dann aber Abg. Windthorst wird voraussichtlich diese Aenderung sut helgen. en Handel abzulehnen. um toloffale tre erhalten von Agra
3 diktirt sei ich hier um Diefer Majo peife dieselbe
Abg. Windthorst: Ich habe zwar immer geglaubt, daß man von den Absichten der Regierung dann erst etwas weiß, enn dieselben uns hier in Vorlagen kundgeben find. Trotzdem bin ich bereit, den Abänderungsvorschlägen des Abg. v. Wedell Buguftimmen.
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Staatssekretär v. Burchard: Der Herr Reichskanzler allerdings am 8. Januar zum ersten Male die Erhöhung Der Betreidezölle angekündigt. Im Allgemeinen war die Maß regel schon früher bekannt, wenn auch die Geschäftswelt nicht fter Beifall wußte, in welchem Grade die Zollerhöhungen stattfinden und welche Artikel davon betroffen werden würden. Sie haben deshalb schon vorgesehen, und in den Verträgen, die fte Entereffe ber e von Rap den Verkäufern abfchloffen, ficher die Klausel aufgenommen age lommen für den Fall einer etwaigen Bollerhöhung der Verkäufer Irie, die wis Boll zu tragen habe. Das müßte von einem vorsichtigen häftsmanne verlangt werden.
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Abg. Windthor st: Geseze erhalten immer erst nach gewiffen Beit Kraft, wenn auch der Herr Reichskanzler doch unmöglich vor vem 15. Januar Gesegestraft haben.
beiterfeit.)
Abg. Woermann: Ich muß doch den vorsichtigen Gedaftsmann gegenüber dem Herrn Staatssekretair in Schuß nehmen. Bu einem Kontrakte gehören zwei, und ein Verkäufer wurde in dem Falle ficher den Boll nicht tragen.
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Bindthorft mit dem Unterantrag Wedell einstimmig anges Die Debatte wird hierauf geschloffen und der Antrag
Die von n Abgg. Richter und Broemel gestellten Anträge werden abgelehnt, die Anträge der Abgg. Wöll warth und v. Dw angenommen.
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Bahnhof daher wirklich eine Wahlversammlung stattgefunden habe, so werde dies noch von ihm gerügt werden. ( Beifall.)
Abg. Mesner: Er habe auf seine bezüglich Beschwerde über das Vorkommniß von der Direktion in Rosel die Antwort erhalten, daß kein Anlaß zum Einschreiten vorliege.
Die Ausgaben werden bewilligt.
fte der Produktion Deutschlands gleichkommt. I namentlich nicht politischen Zwecken beftimmt. Wenn in dem Bei einem Vorsprung Don 20 Mart 3oll tönnen diese Länder ihre Erzeugnisse leicht nach Deutsch land versenden und dafür russischen Roggen zum einheis mischen Konsum beziehen, beziehen, zumal Roggen meist bei ihnen frei eingeht. Das bedeutet lediglich eine Lahmlegung des großen Roggenimports der deutschen Seehäfen an der Ostsee wie an der Nordsee. Tausende von Arbeitern würden dadurch brotlos werden. Die Rhederei und der Schiffsbau würden ihre Beschäftigung verlieren, und auch die norddeutsche Mülleret würde in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine so weit reichende Verschiebung von Verkehr und Industrie entspricht sicher nicht der Billigkeit. Sie kann auch nicht durch die Nothlage des Roggenbaues begründet werden, denn die Roggenpreise find seit 1880 ftets erheblich höher gewesen als 1879. Besonders bedenklich ist es, daß jeder Differentialzoll zu schlimmen Mißbräuchen führt. Im gegenwärtigen Augenblic wird überdies die Wirkung des Differentialzolles verschärft burch das Sperrgeses. Gelingt es in der That, durch diese Maßregel die ruffische Kornzufuhr von den deutschen Seehäfen zu verdrängen, so wird man dies, so weit das Meer deutsches Land bespült, von Memel bis Emden als eine Vergewaltigung empfinden.( Lebbafter Beifall links.)
Die weitere Berathung wird um 5% Uhr bis Mittwoch 2 Uhr vertagt.
Berichtigung. Der Abg. v. Hülst( nationalliberal) hat gestern nicht für, sondern gegen die Erhöhung des Roggen und Weizenzolls gestimmt.
Abgeordnetenhaus.
21. Sigung vom 17. Februar 1885, 10 Uhr. Am Ministerfische Maybach und Kommissarien. Das Haus fezt die Berathung des Ausgabeetats der Eisenbahnverwaltung fort
Abg. Büchte mann bellagt, daß die für die Erneuerung des Oberbaues der Bahnen ausgeworfene Summe immer noch eine so außerordentlich hohe sei; der Staat zahle den Koalt tionen der Schienenfabrikanten Preise, die den Preis der Schienen auf dem Weltmarkte ganz enorm überstiegen. Die Verwaltung solle das Ausland zu den Submissionen in umfangreicherer Weise heranziehen und den inländischen Werken nicht einen unberechtigten Vorzug gewähren.
Ministerialdirektor Schneider stellt letteres in Abrede; die schlechten Dividenden der Eisenindustrie. Gesellschaften be wiesen ja, daß ein unverhältnißmäßig hoher Gewinn bei den Schienenlieferungen für die Staatsbahnen für fte nicht heraustomme. Das Ausland sei zu den Submiffionen ebenmäßig lande nicht eingegangen. Dieser Umstand zeige, daß die von den inländischen Werken geforderten Preise durchaus anges meffen seien.
§1 wird mit diesen Anträgen angenommen, desgleichen ohne Debatte die§§ 2 und 3;§ 4 bestimmt, daß während der Geltungsdauer der Sperre die Bestimmung des Zollver- zugelassen, in den letzten Zeiten seien aber Offerten vom Auseinigungsvertrags von 1867, wonach von allen mit einem Einfubrzoll von mehr als 3 M. per Doppelgentner belegten aus lindischen Erzeugnissen feine weitere Abgabe, insonderheit kein Rommunalaufschlag erhoben werden darf, für die gesperrten Artikel außer Anwendung treten soll.
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Abg. Richter erklärt sich gegen diesen Paragraphen. Es e bier eine sehr wichtige Bestimmung der Bollvereinsverträge fach außer Kraft gesezt werden, obwohl der lettere in sehr kter Absicht die Autonomie der Gemeinden in Bezug auf f ein Verdienst des Reichskanzlers, in Preußen die Beseiti Erhebung von Konfumtionsabgaben eingeschränkt habe. Es fung der Mahl- und Schlachtsteuer durchgeführt zu haben. Benn in Sachsen noch eine Mahlsteuer bestehe, so müsse man dort nach der Erhöhung der Getreidezölle doch um so mehr Bedenten tragen, fte fortbestehen zu laffen. Gerade Sachsen Derde von dieser Erhöhung härter betroffen als ein anderes land; die Kommunalsteuer auf das Brot beibehalten hieße das
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Bundestommiffar, sächsischer Finanzrath Golz konstatirt, nur in einigen Städten eine Steuer auf Mühlenfabrikate er
boben werde.
beben nicht recht herausfinden. Auf Sachsen habe ich des Abg. Richter: Ich kann den Unterschied zwischen remplifizirt, weil vorhin, wie mir inzwischen mitgetheilt on einem sächsischen Abgeordneten( Abg. Klemm) in der
Geraldiskussion die Sache angeregt worden ist.
Un die Bemerkungen des Abg. Richter knüpft sich eine
längere Debatte, in welcher die sächsischen Abgeordneten Hartwig, Klemm, Gehlert und Ackermann die fach fischen Kommunen gegen die Angriffe des ersteren Schug nehmen. Gegen die in erster Linie in Dresden erbobene städtische Abgabe von Mehlprodukten seien nur die wenigen Gesinnungsgenoffen des Herrn Richter eingenommen, und die große Mehrheit begrüße die in Aussicht stehende Re form dieser Kommunalabgabe, durch welche ein vermehrter Er trag herbeigeführt werden soll. mit Freuden.
Gegen die Bemerkung Richters, daß die Dresdener hoffentlich noch einmal dahin kommen würden, die Beseitigung Dieser brückenden Konsumtionsabgaben als eine Ehrenpflicht zu erfennen, bemerkt Abg. Ackermann, daß der Abg. Richter der Allerlegte sei, den die Sachsen im Punkte der Ehre Sachfens und Dresdens um Rath fragen würden. Bebel protestirt dagegen, daß der Abg. Hartwig
Abg.
m Namen der Majorität der Bevölkerung Dresdens sprechen dürfe. Die Sozialdemokratie habe sich nicht nur gegen die Bermehrung der indirekten Steuern verwahrt, sondern sich auch auf das Allerentschiedenste für die Abschaffung aller bes ftebenden Bölle ausgesprochen.( Heiterkeit.)
ein, deffen Ablehnung den Haushalt von hunderten von bg. v. Fischer tritt für die Annahme des Paragraphen bairischen Gemeinden in Unordnung bringen würde. Abg. Richter: Es scheint doch, als ob ich mit meinen Ausführungen einen wunden Punkt berührt habe, auf den wir
Abg. Büchtemann betont dem gegenüber, daß es doch eine Thatsache sei, daß die deutschen Eisenwerte nach dem Auslande die Schienen ganz erheblich billiger liefern; man möge den ausländischen Fabrikanten bessere Lieferungsbedingunden stellen, damit sie mit den unserigen konkurriren fönnen.
Abg. Berger: Das Ausland stellt wesentlich günstigere Lieferungsbedingungen, die den deutschen Werken zwar ermög lichen, billiger zu liefern, deren Nachahmung aber der Vers waltung nicht zu empfehlen wäre. Im Auslande werden Schienen anftandslos abgenommen, die, wahre Mordwerkzeuge, von feinem preußischen Schienenkontroleur durchgelassen werden würden.
Abg. Büchtemann: Die Argumente des Vorredners sprachen indirett auch für meinen Wunsch, daß die Subs mistonsbedingungen etwas weniger scharf gehalten würden; selbst Krupp habe sich in früheren Jahren geweigert, gewiffe Bedingungen, deren Erfüllung die Güte der Schienen gar nicht einmal tangirte, zu unterschreiben.
Abg. Berger: Wenn der preußische Eisenbahnminister vorzügliche Schienen haben will, muß er auch etwas mehr be zahlen als das Ausland. Der Preis der Schienen richtet sich einfach nach der Qualität. Die Koalitionen sind eine treffliche Einrichtung zur gleichmäßigen und rationellen Vertheilung der Arbeiten auf die verschiedenen Werke.
Abg. Meyer( Breslau ): Noch niemals hat ein Geschäftsmann fich einer Roalition angeschloffen, damit seine Konkurrenten. zu leben haben.( Heiterkeit.) Der Bweck der Koalition ist viel mehr der, den Preis über das durch die freie Konkurrenz fest geftellte Niveau emporzuheben, und die Wachsamkeit der Konsumenten muß fich diesen Koalitionen dann um so schärfer zuwenden, wenn das Mißverhältniß beider zu Nachtheilen für den Einzelnen und die Allgemeinheit zu führen droht. Die Bemerkungen des Abgeordneten Büchtemann waren daher wohlberechtigt.
Die fächlichen Ausgaben der Eisenbahnverwaltung für die Bahndirektionen Berlin , Bromberg , Hannover , Frankfurt a. M. werden hierauf bewilligt.
Bei dem Ausgabekapitel für den Direktionsbezirt Magde burg wünscht Abg. v. 3edlis( Mühlhausen ) die Herstellung einer befferen Bahnhofsanlage in Sömmerda .
Abg. Bache m bittet, die Bahl der festangestellten Heizer und Bremser des Güterzugpersonals im Bezirk der Direktion Köln ( linksrheinisch) zu vermehren.
Die Abgg. Lehmann, Berger, Pleß und Büchte. mann bedauern übereinstimmend, daß, wie ihnen glaubwürdig berichtet sei, im Bezirk der lintsrheinischen Direktion auf Veranlaffung derselben, namentlich in Saarbrüden, generelle Lohnherabſegungen verfügt worden seien, welche fich für die Eisenbahnarbeiter bis auf 16 pCt. der Löhne belaufen sollen; Ministerialdirektor Brefeld erklärt, daß eine allgemeine Verfügung in diesem Sinne von der Bentralstelle
Die Konservativen find, dafür zeugt der Umstand, daß Herr feineswegs ausgegangen sei. Hartwig 1877 selbst noch für Herrn Bebel in Dresden gestimmt haben soll.( Große Heiterfeit links.)
erhärten laffen.
Abg. Hartwig bestreitet das lettere; Herr Richter sei auf diese Mittheilung ebenso hereingefallen, wie er( Redner) gefallen sein sollte. Er könne die Wahrheit der ihm in dieser Beziehung gemachten Mittheilunngen burch zahlreiche Beugen Abg. Richter: Daß der Abg. Hartwig berrn Bebel gewählt hat, ist mir foeben von Herrn
Bebel
felbft
mitgetheilt
1877
worden.( Große Heiterfeit.
Abg. Hartwig ruft: Woher weiß er das?) Die Nachricht, daß Hr. Hartwig das Opfer einer Mystifikation geworden, ist uns zuerst aus Sachsen selbst gekommen.
§4 wird darauf angenommen.
Es folgt die Berathung des Antrags Broemel, wonach der erhöhte Roggenzoll erst nach dem Ablauf des spanischen Handelsvertrages erhoben werden soll.
Bolles gegenüber Rußland , während für alle anderen Staaten der alte Bollfat in Kraft bleibt, bildet für unsere Bollgeset gebung ein Novum. Bis zum Bekanntwerden der Motive hat man es für unmöglich gehalten, daß die deutsche Zollgefeggebung zu dem Differentialzollsystem zurückkehren würde. Die Motive wer fen selbst die Frage auf, ob nicht die meistbegünstigten Länder von ihrem Roggen nach Deutschland schiden und dafür russischen Roggen beziehen werden, so daß dadurch die Einnahme aus dem erhöhten Boll sich herabmindern würde. Aber diese rein fich um eine vollständige Verschiebung der Versorgung Deutschber tommerziellen und industriellen Schädigung. Es handelt lands mit Roggen. Die Roggenproduktion in den meistbes günstigten Ländern, in Defterreich, Frankreich , Belgien ,
Abg. Rumpff: In den Fabrikantenkreisen schlägt durch weg für die Arbeiter ein warmes Herz; die Mißverständnisse zwischen Arbeitgebern und Arbeitern werden lediglich künstlich durch gewiffenlose Agitation erzeugt.
Abg. Wind thorst: Man darf solchen Verhältnissen gegenüber nicht einfach schweigen. Die Art, wie eine Reihe von Arbeitgebern gegen ihre Arbeiter vorgehen, ist des äußersten Tabels werth. Die Regierung darf auf diesen Weg nicht treten.
Bei den Ausgaben für die 8entralverwaltung c. erklärt auf eine Anfrage des Abg. Büchtemann der Ministerials direktor Schneider, daß die Verwaltung zur Beseitigung der bekannten, durch die Niveauübergänge der Stettiner Eisen bahn über Straßen von Berlin entstandenen Uebelſtände eine Vereinigung der Berlin - Stettiner mit der Berlin - Lehrter Bahn hof ins Auge gefaßt habe.
Die Ausgaben werden bewilligt.
Der Nachweis über die Verwendung des im Eisenbahna Etat pro 1. April 1883/84 vorgesehenen Dispositionsfonds von 1 500 000 m. wird durch Kenntnißnahme für erledigt erklärt. Bei den einmaligen Ausgaben beantragt die Budgettommission, die Forderung von 100 000 M. für den Umbau des Bahnhofes Uelzen zu streichen.
Abg. Plinde beantragt und befürwortet dagegen die Bewilligung des Bostens.
Diesem Antrage gemäß beschließt das Haus mit großer Mehrheit, genehmigt auch die übrigen Pofitionen dieses Etats und vertagt sich sodann um 14 Uhr bis Mittwoch 11 Uhr ( Antrag Huene, betreffend Verwendung der Einnahmen aus den Getreidezöllen; Konvertirungsgesetz; fleinere Vorlagen und Betitionen.)
Lokales.
b. Eine sehr merkwürdige Zukunfts Gegend Ber lins ist die, deren Haupt- Verkehrsader künftig die Warschauerstraße bilden wird. Die breite, imposante Straße, welche vom Oberbaum nach der Frankfurter Allee hinüberführt, ist über ehemaligen Wiesengrund hoch wie eine Bergstraße aufgeschüttet. Bermittelst einer mächtigen Brücke überschreitet sie das gewal tige Schienennet der Schleftschen und der Ostbahn und tief unter dem Beschauer brausen die Büge ohne Unterbrechung hin und her. Nach der Stadt zu blidt man gerade in die Riesenhalle des Schlesischen Bahnhofes hinein. Nach Rummelsburg au fällt der Blid auf ein Gewirr von hohen Eisenbahndämmen, welche vollkommen den Anblick einer mächtigen Festung ges währen. Wie eine Bitadelle leuchtet von der Höhe das röthliche Bahnhofs Gebäude herüber, von dem und zu dem die Ringbahnzüge herab- und hinaufgleiten. Weithin überblickt man die Stadt und das Spreethal. An der Straße selbst feffeln die riesigen Klärungsbaffins der Wafferwerte unsere Aufmerksamkeit, die fich in langer Reihe etagenmäßig aufbauen. Fabriken und Speicher steigen gegenüber bereits empor. Kurz, die Gegend gewährt einen ganz besonderen großstädtischen An biick, wie man ihn in Berlin nicht zum zweiten Male findet.
N. Ein Streit zwischen zwei Söhnen des schwarzen Erdtheils, bei dem sogar Blut gefloffen, sette gestern die Bewohner eines Hauses der Alvenslebenstraße in Aufregung. In bem genannten Hause hat der Afrikareisende Herr Major a. D. von Mechow eine Wohnung inne, welche er mit zwei in dorti ger Gegend namentlich bei den Kindern allgemein beliebten Negertnaben theilt, die, zwei verschiedenen Stämmen angehörend, er fich von seinen Reisen in das Innere Afrikas mitgebracht, und deren Lehrer und Erzieher er ist. Bei einer Reise nun, die Herr v. Mechom kürzlich unternommen, waren die beiden Knaben allein in der Wohnung zurückgeblieben. Die ungewohnte Freiheit benußte der Weltere gestern, um die ausgedehntesten Erlurstonen zu unternehmen. Deswegen von dem jüngeren, der ihm den Eintritt in das gemeinschaftliche Schlafzimmer verweigerte, bet seiner Rückkehr zur Rede gestellt, gerieth er dermaßen in Wuth, daß er sich zu empfindlichen Mißhandlungen hinreißen ließ. Nun erwachte bei dem Geschlagenen das heiße afrikanische Blut, er ergriff ein zur Hand liegendes Meffer und brachte seinem Genossen eine nicht unbedeutende Verlegung bei. Von dem Lärm herbeigezogene Hausbewohner vermochten die Kämpfenden nur mit Mühe zu trennen, und da man eine Wiederholung des Kampfes befürchtete, wurde der angebliche Othello vorläufig in der Nachbarschaft einquartirt.
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Polizei- Bericht. Am 16. d. M. früh gerieth in einer Küche des Hauses Königin- Auguftastraße 26 in Folge Mangels der Isolirschicht die Balkenlage unter der Kochmaschine in Brand. Das Feuer wurde noch vor dem Eintreffen der Feuers wehr gelöscht, so daß die lettere nur noch Aufräumungs- Arbeiten zu verrichten hatte. An demselben Tage Abends fiel ein unbekannter etwa 50 Jahre alter und anscheinend dem Arbeiter ftande angehörender Mann in der Weinmeisterstraße in Folge von Trunkenheit zur Erde und erlitt dabei eine so schwere Verlegung am Kopfe, daß er mittelst Droschte nach dem St. Hedwigs- Krankenhause gebracht werden mußte.
Gerichts- Zeitung.
Unter der Anklage der wiederholten Unterschlagung stand gestern der großbritannische Unterthan John George Wyle vor der dritten Straffammer hiesigen Landgerichts I. Derselbe war im Jahre 1883/84 in der von der Firma M. Vollmer in der Urbanstraße bierselbst betriebenen Luxuswaaren- Fabrit als englischer Korrespondent, Buchhalter und Reisender in Stellung und hat theils Gelder, welche ihm zur Deckung von Geschäftsschulden übergeben waren, theils eingegangene Poftanweisungen, theils auf der Reise eingezogene Summen unterschlagen und für sich verwendet. Es standen etwa 50 Fälle der Unterschlagung im Gesammtbetrage von ca. 11 000. zur Anklage. Tem Angeschuldigten wurde ferner vorgeworfen, daß er sich auf seinen Reisen mehrfach als Inhaber der Firma und als M. Vollmer vorgestellt habe, während seine Behauptung, daß er nur als Vertreter der Firma aufgetreten set, nicht glaubhaft erscheint, da er auch vers schiedene Quitiungen einfach mit M. Vollmer unterzeichnet hat. Angeklagter bestritt seinerseits jede Schuld. Die Beweisaufnahme wurde deshalb komplizirt und ausgedehnt, weil der Angeklagte behauptete, daß er auf Grund des, mit seinem ehemaligen Chef abgeschloffenen vorläufigen Kontraktes, bereits im Mai v. J. berechtigt gewesen sei, über die einge
Abg. Bach em: Nichts ist geeigneter, das gute Verhält- zogenen Außenstände und sonstige Mittel der Firma nach niß zwischen Arbeitern und Arbeitgebern zu zerstören, als die Wahlbeeinflussungen, welche gerade von Parteifreunden des Abgeordn. Rumpff gegenüber ibren Arbeitern ausgeübt werden.
Abg. Rumpff weist diesen Vorwurf zurück.
Die Ausgaben für die Direktionen Wagdeburg und Köln ( linksrheinisch) werden bewilligt.
Bei den Ausgaben für die Direktion Köln ( rechts rheinisch) wünscht Abg. Diefenbach die Ermäßigung
der für die Frachten zwischen Neuß und Düsseldorf bestehenden sehr hohen Eisenbahntarife.
Geb. Rath Fled erwidert, die Staatsregierung werde, so weit die Finanzlage das erlaube, auf eine schrittweise Ermäßigung der Tarife hinwirken.
Das Kapitel wird bewilligt.
finanzielle Betrachtung fällt gar nicht ins Gewicht gegenüberlegten Wahlen eine zahlreich besuchte Wahlversammlung statt
Bei den Ausgaben für den Direktionsbezirk Breslau bemerkt Abg. Mesner, daß in dem ohnehin in sehr mangelhaftem Bustande befindlichen Bahnhofe in Kosel während der gefunden habe, und das zu einer Zeit, wo fünf Personenzüge den Bahnhof freuzten.
Minister Maybach hofft bald ein Projekt für den Neubau des Bahnhofes vorlegen zu können. Im Uebrigen feien
freiem Ermeffen zu disponiren; die Beugenvernehmung unters stügte diese Behauptung aber feineswegs. Der Staatsanwalt hielt denn auch die Aillage in allen Fällen aufrecht und bean= fragte eine Gefammistrafe von drei Jahren und drei Jahren Ehrverluft. Rechtsanwalt Dr. Friedmann als Vertheidiger hatte einen schweren Stand und bot in seiner Rede Alles auf, um die Handlungsweise des Angeklagten in ein milderes Licht zu stellen. Der Gerichtshof fand aber feine Veranlassung dem selben mildernde Umstände zu bewilligen, sondern erkannte bem Antrage des Staatsanwalts gemäß.
Vereine und Versammlungen.
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t. Eine öffentliche Tischlerversammlung für den Westen und Südwesten fand am Montag Abend unter sehr zahlreicher Betheiligung im Rothader'schen Lokale in der Belle Alliance- Straße statt. Herr Röde I referirte hierselbst über das Thema: Unsere Aussichten für die Lohnbewegung in diesem Frühjahre. Nach einem Rüd- und Ueberblick über die allgemeine Lage und den gegenwärtigen Stand der Bewegung tam derselbe auf die für die Tischler bedeutungsvolle Frage der Minimal Lohntarife, welche von den Tischlergesellen schon vor längerer Zeit aufgestellt und der Tischler- Innung zur Bes