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Nr. 46.

Dienstag, 23. Februar 1885.

II. Jahrg.

Berliner volksblatt.

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Organ für die Intereffen der Arbeiter.

Das Berliner Beitsblatt"

adt Stresieint täglich Morgens außer nach Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für on ihren ein frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,85 Mart, möchentlich 35 f. Botabonnement 4 Wart. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 f. ( Eingetragen in der Bozeitungspreislifte für 1885 unter Nr. 746.)

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Jnfertionsgebühr

beträgt für die& gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarts 10 07. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinfunft. Inferate werben bis 4 e Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., Bimmerstraße 44, sowie von allen Kunsuc Bureaur, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Redaktion und gapedtfion Berfin SW., Bimmerstraße 44.

Die englischen Befreier".

Wenn die Engländer als" Befreier" auftreten, dann

keiten sind die Russen mit derselben Brutalität aufgetreten, die man früher an den Engländern gewohnt war, während Die die Engländer nunmehr etwas eingeschüchtert find. Russen verlangen ein Stück von Afghanistan und das ganze Gebiet der Turkmenen; wenn indessen England auch die Zu­mit Man verweist auf Rußlands innere Schwäche. Sie

weiß man, daß fie irgendwie an ihren empfindlichsten In­reffen verlegt worden sind. Anders kann man auch die Eude nicht auffaffen, wenn man lieft, wie die englische ftimmung zu diesen neuen Befißergreifungen giebt, so wird Breffe zur Befreiung" des Sudan auffordert. Und zur

Befreiung

von was? Von der Herrschaft- des Mahdi !

Das ist toll, aber doch nicht zu tall, um nicht nach

neuen Forderungen fommen.

sehen würde. Und wenn die schwersten erst noch kommen follten!

Politische Webersicht.

Für die Erhöhung der Holzzölle tritt die Nordd. Allg. 3ta." mit denselben Argumenten ein, welche fte bereits für die Erhöhung der Getreidezölle benutte. Eingehend auf

bag bids Pafcha, Gordon und auch der General Wilson, weit vorgeschritten. Allein das hindert eben doch nicht, daß vernichtung nach sich zieht, polemifirt fte gegen diese Schluß dem Beschmack John Bull's zu sein. Man beruft sich darauf, ist vorhanden, die Zerrüttung des großen Ezarenreichs ist gelegt wird, daß die Erhöhung der Zölle die Gefahr der Wald der jungit bis Chartum vorgedrungen war, immer von dem

Bebanten ausgegangen feien, der Sudan wolle von der lungen oder in Indien zu einem Aufstande kommt, ein| Derrschaft des Mahdi befreit sein.

Rußland, wenn es in Mittelafien zu friegerischen Berwid Heer zur Unterstüßung der mit England kämpfenden Stämme Gin merkwürdiges Land, dieser Sudan , das von der sendet. In der Anzettelung solcher Verwicklungen und in egt, erbringeridhaft des Mahdi befreit sein will und dabei dem Mahdi ihrer Ausnußung sind die Nussen Meister. Das hat bas Rechtsane Streitmacht von mindestens 100,000 Mann zur Verbischen Herzegowina" und was hinterher kam, gung ftellt, um die englischen Befreier" zurückzuwerfen, fatisam bewiesen.

Vorftable un Baris bat nicht ber die Abreffe

womöglich zu vernichten.

Allein die Engländer pochen darauf, sie seien berufen,

Die Ausfälle den Sudan vom Slavenhandel zu befreien. Wie

Dant.

Die Sache liegt einfach so: Gelingt es den Englandern nicht, die Scharte von Chartum auszuwegen, so ist das

englische Prestige im Orient verloren und der ohnehin nur

Wenig bies möglich ist, beweist schon der Umstand, daß lose Zusammenhang einzelner Stämme mit England wird he Beleidigueneral Gordon bei seiner Ankunft in Chartum fich genö dadurch so gelockert werden, daß Katastrophen nicht aus­affen Sie igt fab, den Sllavenhandel wieder zu gestatten. So

laden.

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bleiben können. Zwar ist die Nachricht, der Vizekönig von

inschenswerth es wäre, daß der scheußlichen Barbarei des Indien habe 20 000 Mann Hilfstruppen verlangt, im Unter danefifchen Sllavenhandels ein Ende gemacht würde, so hause antlich dementirt worden; zwar stellt man sich, als Benig ift England dazu im Stande, und weil leider ein

Hoßer Theil der Einwohner von Charium und anderen Orient dreht, nur die Befreiung" des Sudan zum Gegen­

wollen.

-

folgerung in einem längeren Artikel, in welchem es u. A. folgendermaßen heißt: Was beabsichtigt man mit der Ers höhung der Holzölle? Erstens, daß der etwa wirklich vors handene Bedarf an ausländischem Nushola in rohem, un bearbeitetem Bustande eingeführt werde, um dem deutschen Arbeiter die Beredelungsarbeit an dem im Deutschen Reiche verbrauchten Holze zu sichern. Wenn aber wirklich für Rohholz höhere Preise eintreten sollten, wird nicht gerade dann die Liebe zum Walde den Wald gegen Ausraubung cher und beffer schüßen, als die wirthschaftliche Noth der kleinen Waldbefizer es vermöchte?" Die Erhöhung der Holzölle soll also erstrebt werden zu Nuß und Frommen des deutschen Arbeiters und der kleinen Waldbefizer; ganz wie bei der Erhöhung der Kornzölle, die ja auch nur im Intereffe bes fleinen Mannes geschieht!- Die Nordd. Allg. Zeitg." hat in letterer Zeit oft genug erklärt, daß in uns ferer Zeit der rohe Materialismus vorherrsche, und oft genug hat fte Darauf hingewiesen, daß gegen diesen nur

Magen vom Silavenhandel lebt, so ist es natürlich, daß stand habe; allein die Wahrheit wird sich trotz alledem möge. Glaubt denn das Blatt, daß die Herren Waldbestper e Leute von der englischen Besteiung" nichts wissen nicht lange verbergen lassen.

Die Befreiung" des Suban ist nur eine heuchlerische

Praje,

mit

beden will, die fich aus dem Fall von Chartum den Herren Bladfone und Genossen ganz von selbst aufdrängen. Die

welcher man im Lande die Befürchtungen ver­

Ser

ganzen

orientalischen Welt und speziell auf dem Ge­

Man redet davon, daß die ungeheure Summe von 20 Millionen Pfund für die Bekämpfung des Mahdi und für

die Befreiung des Sudan verwendet werden soll. Den Haupt­antheil daran foll natürlich das englische Volk zahlen und zwar zu einer Zeit, da die Noth unter den Arbeitern eine

Siege bes Mahdi und speziell der Fall von Chartum haben noch nie dagewesene ist und erst kürzlich zu Demonstrationen Vete bes Muhamedanismus eine ungeheure Erschütterung liche Reformen? Bei den oberen Zehntausend" ist dies

Jan

verspürt diese Erschütterung vor allen Dingen in Ost­

geführt hat. Aber denkt Jemand in England an wirtschaft befizer, ist durchaus verfehlt, da sich diese kaum das nöthige

irlt, deren Folgen sich noch gar nicht absehen lassen. sicherlich nicht der Fall. Merkwürdiger Weise kommen auch schaffen können. Erhöhte Holzzölle könnten höchstens Veranlassung

indien . Thatsache ist, daß in den Preßorganen des eng

aus Liebe zum Walde auf die Mehreinnahmen verzichten werden, welche ihnen nach der Erhöhung der Holzzölle so verlockend in Aussicht stehen?- Sicherlich glaubt das Blatt selbst nicht daran! Der Waldbefizer wird, weil fich ihm auf einmal so günftige Gelegenheit bietet, diese ausnußen und fich zu bes reichern suchen auf Kosten des Waldes, und folglich, da der Wald ebenso unentbehrlich für das Volk ist, wie Licht, Luft und Grund und Boden auf Kosten des gesammten Voltes. - Der Hinweis auf die wirthschaftliche Noth der kleinen Wald Brennholz für den eigenen Gebrauch aus ihrem Walde bes geben, daß fie ihren kleinen Waldbestand gänzlich vernichten resp. zu baar Geld machen, um ihre Nothlage zu beseitigen. Und von den projektirten Böllen erwarten. Es berührt uns sonder bar, daß Alles, was geschieht, angeblich zum Wohle der Arbeiter gerechtfertigt erscheinen fönnen, wenn aus intelligenten, mög lichst unabhängigen Arbeiterkreisen der Ruf nach erhöhten Zöllen ergangen wäre; das ist nirgends geschehen. Wohl aber haben Wer die Arbeiter die Bemerkung gemacht, daß da, wo der Ruf nach Schuß von ihrer Seite aus erschallt, eine merkwürdige Stille oder eine entschiedene Abweisung des geforderten Schußes ein­

teine entschiedenen Brotefte gegen die Regierungspolitik aus den Massen des Volts heraus. Man könnte sich wohl

oft gethan; faum aber läßt sich annehmen, daß in diesem

"

When Ministeriums in den letzten Tagen mehr als einmal benken, daß das englische Volt begeistert sich gegen eine ebenso wenig fönnen die Arbeiter einen wesentlichen Vortheil on Bertheidigungsmaßregeln in Indien " Invasion nach Britannien erheben würde, wie es schon fo prochen worden ist. Man verlangt den Bau von neuen Aber die Aufregung in der muhamedanischen Welt Oft die durch einen Feldzug im Sudan zu erwarten ist. Deerstraßen und von strategisch brauchbaren Eisenbahnlinien. Volfe eine Begeisterung vorhanden sein sollte für die Ehre", geschieht; dieser regelmäßige Hinweis auf die Arbeiter würde Befahr, welche England gegen fich heranziehen sieht. Weit Großmachtspolitik und Großmannssucht. rohender fieht das Vordringen Rußlands gegen die eng daß ein vor kurzer Zeit noch ganz obsturer Prophet" am ichen Befizungen in Asien aus. Bei den dortigen Grenzstreitig- oberen Nil dem englischen Ansehen so schwere Schläge ver­

bruct

verboten.]

Feuilleton.

Gesucht und gefunden.

Roman von Dr. Dur.

( Forseyung.)

Und die Gräfin Agathe?" fragte Frig gespannt.

t nicht dort!" antwortete Habicht. Merkwürdig,

"

die Gräfin, so lange die Gäfte hier find, also bereits

Es findet eben alles seine Grenzen, auch die englische

"

Ich kann leider auf die Wünsche des Grafen und seiner schönen Tochter nicht Rücksicht nehmen, und auch auf bie Deinigen nicht, Pathe.- Ein Leben ohne Thätigkeit, ohne Zweck würde mir bald eine Last sein. Das Geschick hat mir einen Lebensberuf angewiesen, in welchem ich fegensreich wirken und der Menschheit nüßen kann; barin fuche ich meinen Lohn und die Zufriedenheit meiner Seele."

"

Sehr löblich, mein Junge! Ich will Dir auch nicht

acht Tage gefliffentlich die Gelegenheit vermieden hat, zureden; es wäre auch vielleicht all' zu eigennüßig, wenn

it dem Baronet D'Brian zusammen zu kommen

wenn ich nicht anerkenne, daß im Schloß M'Donuil die Gastfreundschaft im größten Umfange und in der ebelften war.... Weise geübt wird, wie es von jeher der Fall war Von Herzen freue ich mich, Herr Graf, daß Sie genesen find, um Ihren Gästen, wenn auch nur einige Minuten, angehören zu können."

Ich werde Ihnen hoffentlich bald mehr widmen fönnen, als einige Minuten; ich fühle mich, Dant meinem vortrefflichen Arzte, Ihrem Freunde Friz Rodenburg, fast mit jeder Stunde fräftiger."

gleich Deine guten Eigenschaften so vielen Seibenden entziehen Doktor Rodenburg," Berlegte D'Brien, blorien, Ser

Big fei, ist doch nicht richtig." ter- Bereinigube, ja, ich weiß gewiß, fie liebt ihn; aber sie kämpft

Auch darin bin ich nicht Deiner Ansicht, Pathe; ich

en Folke

adf.

Meifter's Sal

Begen diefe Liebe."

bier nicht thäte

D, welcher Eigenfinn wäre das!... Hier hätte fie bie befte Gelegenheit, fich den Wünschen ihres guten Baters zu fügen; es wäre unverantwortlich, wenn sie es Entschuldigt und gedacht, sie weigert sich, weil sie den Ge Bentand nicht gefunden, der ihr ihrer Liebe würdig schien;

Frig Bird

Be

D

fämmtliche imfarth Aderftr. 122 en foeben:

rati

ge.

B

aber

wenn

Ich habe sie bis dahin noch immer

es wahr ist, was Du sagst...

finden, wenn fie fich weigerte."

solltest, um sie dem Grafen zu widmen."

Ich beabsichtige, dem Herrn Grafen zu fagen, daß ich, da meine Anwesenheit ja jetzt hier völlig überflüffig ist, schon morgen abzureisen gebente."

,, Das wird ihn und auch die Romtesse sehr betrüben." Mein Entschluß steht fest; ich komme mir hier vor wie ein Tagebieb und Müßiggänger."

"

Der Graf saß, in einem Morgenrod von dunklem Sammet, mit Belz befeßt, gekleidet, in einem Lehnstuhl. Er sah noch bleich aus, und sein Gesicht war entseg lich abgemagert.

Jede seiner Bewegungen zeigte, daß seine Kräfte noch früheren Kräfte wieder erlangt hätte.

verseßte Herr Graf, wenn für die Zeit Ihrer Retonvaleszenz Ihnen im Entferntesten unsere Anwesenheit hier, die wir auf den ausdrücklichen Wunsch des gnädigen Fräuleins ausgedehnt haben, läftig wäre, ich würde sogleich dieses Schloß vers laffen, ohne darum aber eine geringere Meinung von Ihrer Gastfreundschaft zu haben; ich würde es sogar für meine Pflicht halten, hier nicht läftig zu sein, wenn ich wüßte-" Nichts von Abreisen," unterbrach ihn der Graf fast heftig ,,, ober gefällt es Ihnen hier nicht? Langweilen Sie sich? Oder sollte meine Tochter etwa an der Pflicht der Gastfreundschaft etwas versäumt haben?"

Das ist unzweifelhaft!" Run, wenn das so ist, so würde ich es unverzeihlich erschöpft seien, und daß noch gar viel fehlte, bevor er seine das Wort, das kann ich in meines Freundes Namen vers

uns hier in diesem eigenthümlichen Verhältniß die Lösung,

as über der Krankheit des Grafen waltet; vielleicht steht gewissen frohen Aufregung. Des Geheimnisses bevor... Habe ich aber erst die Lösung, welchen der Graf sich lebhaft unterhielt.

Auch ihre Weigerung ist ein Theil des Geheimnisses,

davon bin ich überzeugt

Die irgend Einer im Schloffe."

-

Sein Auge blickte aber lebhaft und zeugte von einer Ihm gegenüber saß Strahlenau und D'Brian, mit Er sprach Ihnen sein Bedauern aus, daß er sie wieder und bewirthen können, versprach aber die Pflicht der Gafts würde, in ihrem ganzen Umfange zu erfüllen, und durch doppelte Auf­merksamkeit das Bersäumte nachzuholen.

Keins von alledem, Herr Graf." nahm Strahlenau fichern. Noch heute erklärte Felig, daß es sein sehn­lichster Wunsch sei, diesem Hause immer nahe stehen zu zu dürfen." Das ist auch mein Wunsch!" erwiderte der Graf. Ich habe Sie lieb gewonnen und wünschte, daß Sie häu figer nicht allein ein Gast, sondern ein Freund in diesem

is babin tappe ich im Finstern und bin so unnüß hier, nicht, wie bei ihrem ersten Besuche, selbst habe empfangen Hause sein möchten; auch meine Tochter wünscht das."

nb

unb

Das ist nicht wahr, Friz! Mit Dir ist Segen lichkeit, sobald er fich kräftig genug fühlen würde, in uerung ber Silfe in dieses Haus gekommen, das erkennt der Graf

liber Berlin

muar 1885.

ftr. 34.

-

grer Dankbarkeit fordern, was Du wolltest, und am liebs auch die Gräfin Agathe an. Du könntest von

Herr Graf," versette D'Brian, es bedarf der Vers

en würden Beide sehen, Du verließeft fie niemals. Daß sicherung Ihrer Gastfreundschaft nicht; ich habe vor einem auch mein Herzenswunsch ist, Du bliebest hier, brauche ich Jahre und auch jetzt so viel Freundschaft in Ihrem Hause

wohl nicht hinzuzufügen."

erfahren, daß ich das undankbarste Herz haben müßte,

Herr Graf, Ihre Worte machen mich stolz und glücklich!" Ueber die mageren und bleichen Züge des Grafen flog ein Lächeln inniger Zufriedenheit.

Eine neue Aussicht, seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt zu sehen, bot sich ihm dar.

So bleiben Sie, Herr Baronet, bleiben Sie hier, so lange, als es Ihnen möglich ist. Versprechen Sie das?"