.) Wo bie
Die Gattin des Zahnarztes Herrn G., der bekanntlich Möglichkeit mit seiner gesammten Familie und den sonstigen Angehörigen onfeffionellen eines Haushaltes an der Trichinosis erkrankt ist, ist inzwischen Vorgänge ftorben. Der Förster, welcher der Familie G. den trichinöſen ihr Einfluß Schinten zum Geschent gemacht hat, hatte in seinem Stalle den jezigen inf Schweine gefüttert, von denen er eines im Monat Dezember an den Schlächtermeister Utrecht in Dalldorf ver Bestpreußen, aufle. Daffelbe wurde dort von dem amtlichen Fleisch beschauer nd dort sehr mit Trichinen behaftet, mit Beschlag belegt und das Fleisch Ender müſſen olizeilich ungenießbar gemacht. Troß dieser Thatsache hat der Sim Winter förster die andern vier Schmeine geschlachtet und ohne sie auf icht möglich, ichinen untersuchen zu laffen, das Fleisch in Gebrauch ges s wird no nommen. Von einem dieser Schweine soll der oben erwähnte nalität der Schinken herrühren. Als der Förster von dem Ausbruch der olnisch find. tichinose hier hörte, ließ er am 21. d. Mis. das noch in Evangelischen Bölel befindliche Fleisch von dem Fleischbeschauer Rosenkranz felten Reinidendorf untersuchen. Dieser fand in den Präparaten enachtheiligt on drei Schweinen Trichinen in großer Menge. Bu seiner , würde ich sicherheit zog Herr Rosenkranz noch den Fleischbeschauer gor nicht, Batcher in Reinickendorf hinzu, dessen Untersuchungen dasselbe Kinder deresultat hatten. Lepterer machte sofort die Anzeige, und am Lehrer der Dienstag hat der Amtsvorsteher Bruno in Tegel den weiteren tens Klagen Genuß inhibirt. Inzwischen sind, wie das ,, Berl. Tgbl." meldet, er zu ziehen in Dienstmädchen und der Kutscher des Försters, wie es scheint, Konfeffion benfalls an der Trichinofis erkrankt. roß, wie auf
ern. Es ist
-rwehrt, auf eben in hoher Erstidungsgefahr schwebte, fand in der vorN. Ein Schadenfeuer, bei dem abermals ein Menschen. ur in pegangenen Nacht gegen halb 1 Uhr auf dem Grundstücke B, ben Relinigftraße 7 statt. In einem von dem Gesinde des dort e Schulen in Dohnenden Restaurateurs B. bestimmten Raum war, während 8 auch nicht teits ein Mädchen in diesem Raume schlief, ein Feuer ausgelommen, das erst entdeckt wurde, als bereits ein heftiger Mittelstufen auch aus diesem Bimmer drang. Das von dem Qualm be Seilt werden is halbbetäubte Mädchen konnte sich nach einiger Zeit wieder tepifton bholen, während es der schnell erschienenen Feuerwehr auch , durchaus lang, bald des Feuers selbst Herr zu werden. Am Abend ungen nicht Dorber waren die Mannschaften nach dem Hause Andreasstr. 4 Abg. Seyallarmirt worden, wo in einem zum Aufbewahren von Brenn er aus dem og bestimmten Raume ein Feuer ausgekommen war. Die Ablöschung war hier zum größten Theile bereits durch Haus
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Polizeibericht. Am 26. d. M., Vormittags, gerieth der Bogenschieber Arlt auf dem Güterbahnhofe der Stett ner Bahn Rangiren eines Buges durch den Stoß eines angeschobe Wagens zwischen die Buffer und erlitt dabei eine so starke tschung der Brust, daß er auf dem Transport nach dem arus- Krankenhause verstarb.
Seben
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juchte ein Mann in einem Hause am Schloßplatz fich das zu nehmen, indem er sich eine Schlinge um den Hals Am Nachmittage
legte und diese zuzog. Er wurde jedoch hierbei betroffen und en der weiteren Ausführung verhindert. deffelben Tages erlitt der Kutscher Colberg beim Abladen eines Dies zeige i Branntwein gefüllten Faffes im Hause Kottbuferstraße Ster bei der. 22, dadurch einen Bruch des rechten Beines, daß ihm das a beim Herabgleiten auf der Schrotleiter gegen das Bein
Auch die Fällen eine gstendenzen rschulwefen.
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Derselbe wurde nach Bethanien gebracht. Um dieselbe
Brit fand in der Gold- und Silberwaaren- Fabrik von Sy und Bagner, Kronenstraße Nr. 28, eine mit heftiger Detonation Berbundene Explofton statt, indem eine zur Bereitung von is ein, daß Sauerstoff dienende gußeiserne Retorte aus noch unbekannter
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Urface plagte. Dbwohl durch die Explosion die Fenster- Ein fungen herausgeriffen und alle in dem betreffenden Raume Spahn ghandenen Gegenstände zertrümmert wurden, erlitten die das felbft beschäftigten Personen, Galvaniseur Liebehenschel und Arbeiter Herrmann, doch nur leichte Verlegungen durch Glas blitter, und zwar ersterer am Halse und legterer an der
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bei der Arbeit zu hungern, zumal man bedenken muß, daß gerade die Eisenarbeiter eine sehr anstrengende Arbeit verrichten müffen. Die Sache für uns steht ziemlich günstig und möchten wir alle Eisenarbeiter von Nah und Fern freundlichst ersuchen, den Buzug nach hier streng fern zu halten und uns in unserem gerechten Kampfe mit Geldmitteln zu unterstüßen, auf diese Weise wird es uns möglich sein, den Sieg zu erringen. Alle Gelder und Buschriften find zu senden: An Wilhelm Spiller, Breslau , Berlinerstr. 38, und Johann Urbanowig, Breslau , Märkischestr. 70. Mit beftem Gruß zeichnen sämmtliche streifenden Muttern und Bolzenschmiede der Breslauer Schrauben- und Mutternfabrik. Breslau . W. Spiller. J. Urbanowiz.
NB. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdrud gebeten.
h. Bezüglich der Arbeiter- Lohnverhältnisse in der eines gewissen Weltrufes genießenden Berliner Luxuspapier Fabrikation gehen uns aus den betreffenden Arbeiter
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Arbeiten zum Beitvertreib und um ein fleines Taschengeld zu verdienen, herstelle und zu jedem, auch dem niedrigsten Preise herstellen könne. Die vielgerühmte Zivilisation müsse die niedrig bezahlte Frauenarbeit wie einen Sohn auf sich selbst empfin den. Es sei aber an der Beit, solche Bustände zu verändern und wenn die Frau auch durch Natur und Menschensazung gedrückt sei, habe sie doch in der Vereinigung ein Mittel, thre Lage zu zu verbessern. Vereinigung und Organisas tion würden der Schwachen Schuß, der Nothleidenden Hilfe Der Wetterstrebenden Förderung, allen aber das Gefühl bringen, daß sie nicht vereinsamt seien, sondern solidaris verbunden, um an der Fortentwicklung ihres Ges schlechtes und somit zugleich auch an der Weiterentwicklung der Menschheit zu arbeiten.( Stürmischer Beifall.) Frau G. Schad verlas hierauf die Statuten des Vereins, die in der nächsten Versammlung berathen und endgiltig festgesetzt wer den sollen. Nach der vorgeschlagenen Faffung derselben wird der Verein die Hebung der geistigen und materiellen Intereffen der Arbeiterinnen, insbesondere die Regelung der Lohnverhält nisse sowie die gegenseitige Unterstügung bei Lohnstreitigkeiten erftreben; seine Wirksamkeit voll bestehen in Abhaltung von populären, nicht politischen Vorträgen, in Beschaf fung einer Bibliothet, sowie in Errichtung eines Arbeitsnachweises. Mitglieder können Frauen und Mäd chen, die das sechszehnte Lebensjahr erreicht haben, werden, während Männer auch zu den Vereinsversammlungen teinen Zutritt haben. Außerdem gelangte noch eine Betition der Berliner Näherinnen gegen die beabsichtigte Bollerhöhung der baumwollenen Näbfaden( Nähmaschinengarne) zur Vers lesung und Frau G. Schad empfahl den anwesenden Nähe rinnen, dieselbe zahlreich zu unterzeichnen, um eine so harte Belastung( die jährliche Ausgabe für Nähfaden würde sich um 6-10 Mart erhöhen), zu verhindern, die ausschließlich von den Arbeiterinnen getragen werden müßte. An der nun folgen den lebhaften Diskussion betheiligten sich die Frauen Kanzius, Fortong, Stägemann, Beier und Frl. Freitag. Alle Redne rinnen waren mit der Bildung eines Vereins einverstanden und riethen zum Beitritt. Frau Fortong wies noch auf die Nothwendigkeit hin, daß Fortbil dungsschulen auch für Arbeiterinnen geschaffen würden; Frau Beier sprach für Bildung eines Fonds zur Unterstügung armer Wöchnerinnen und Frau Stagemann forderte in einem träftigen Schlußwort noch einmal die Anwesenden auf, sich dem Verein anzuschließen.- Wie die zum Einschreiben ausliegenden vorläufigen Mitglieders listen ergaben, folgten die meisten Frauen dieser Mahnung und wenn sich sonst nichts dem Verein in den Weg legt, wird er bei seiner schließlichen Errichtung bereits über eine große Mits gliederzahl verfügen.
freisen betrübende Mittheilungen zu, denen wir für heute nur Das Folgende entnehmen: Wer etwa die Lohnverhältnisse in den hiesigen Luxus Papier Fabriken, von welchen ein geradezu fabelhaft flingender Umsas erzielt wird, für leidlich günstig halten sollte, würde sich sehr frren. Im Gegentheil, es steht mit denselben so trübe, als nur möglich, aus. So. B. war die Herstellung von Karten mit fazettirten Schnitten vor noch nicht so langer Beit ein recht lohnerder Erwerbszweig, aber durch die maßlose Konkurrens, welche die an Billigkeit der Waarenpreise immer mehr sich überbietenden Fabrikanten einander machen, ist es auch bei diesem Artikel bereits dahin gekommen, daß selbst zu der anstrengenden Arbeit des Schabens" mit Vorliebe weibliche( well billigere) Arbeitsfräfte verwendet werden. Hauptsächlich in Folge hiervon Tönnen jest bie männlichen Arbeiter, welche nach der gewohnten Bezeichnung noch als schräge Schnittmacher" bes schäftigt find, meistens nur noch 15 M. wöchentlich verdienen. Ebenso täglich steht es mit den Verhältnissen der KartenArbeiter in vielen, ja in fast allen Berliner Fabriken" und so weiter.
Vereine und Versammlungen.
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Drei Tischlerversammlungen fanden am Donnerstag Abend gleichzeitig in den verschiedensten Stadtgegenden statt. Die Bautischler tagten bei überfülltem Lokale Invalidenftr. 16 ( Liebrecht). Zur Verhandlung stand die Arbeitseinstellung in der Bautischlerei von Lüpke, Brunnensteaße 106, über welche Herr Rödel referitte und die bekanntlich erfolgt ist, weil in Dieser Weristätte, die ein würdiges Gegenstück zur Schmidt'schen Werkstätte bilden soll, derartig lächerlich geringe Arbeitspreise für dort gefertigte Bauarbeiten gezahlt werden, daß dieselben noch 20-25 Prozent unter den im Minimallohntarif für Baus tischler ausgeworfenen Preisen stehen. Auf Ersuchen des Herrn Lüpke verhandelte Herr Rödel am Tage der Versammlung mit ihm. Die Verhandlungen, welche einen relativ günstigen Ver lauf nahmen, indem Herr Lüpke die geforderten Lohnfäße theils atzeptirte, theils erhöhte, scheiterten schließlich an dem unabänderlichen Willen des Herrn Lüple, keinen der früher bei ihm beschäftigten, iegt streitenden Gesellen wieder einstellen zu wollen, eine Forderung, auf welche Seitens des Herrn Nödel ganz besonders gehalten wird, da bereits während des Streikes fremde Gesellen dort Arbeit genommen haben, und von deren Erfüllung die definitive Freigabe der Werkstätte abhängig gemacht wird. Die Lohnkommission wird gerade in Diesem Falle in feiner Weise nachgeben, da sie diesen Fall für einen prinzipiellen erachtet, deffen Konsequenzen von weittras gender Bedeutung für den ganzen Norden ist, der in jeder Beziehung noch viel zu wünschen übrig läßt Den überaus zahlreichen Besuch als ein sichtbares erfreuliches Zeichen nehmend, daß die Tischlergesellen des Nordens von einem anderen Geiste beseelt würden, ermahnte Referent Alle, sich der Lohnder Diskussion die Herren Künzel, Lenz u. A. und schlossen Die Verhandlungen mit der Annahme folgender Resolution: Die heute Invalidenstraße 16 tagende Tischlerversammlung erklärt fich mit den Ausführungen des Referenten voll und ganz einverstanden. Die Versammlung erklärt ferner, daß der Streit der Kollegen bei Lüpke ein gerechter ist und daß fie mit allen gefeßlichen Mitteln dafür eintreten wird, die Kol
J. Als ein Art niederträchtiger Rachsucht charakteriftrte bewegung anzuschließen. In diesem Sinne äußerten fich in die Handlung, die gestern den Droschkentutscher Wilhelm Magdeburg vor die 90. Abtheilung des Schöffengerichts fibre. Am Abende des 19. Dezember v. J. gerieth der Angetlagte auf dem Halteplatz vor Kisfall's Hotel mit einem seiner Rollegen in Streit, in welchem die deutsche Faust eine erheb de Rolle spielte. Der Angeklagte zog den Kürzeren und itete Rache. Als bald darauf sein Gegner fich auf wenige Augenblicke von seiner Droschte entfernte, machte sich der An- legen voll und ganz zu unterstüßen und ermahnt alle recht lagte in auffälliger Weise an derselben zu thun, und als schaffenen Tischlergesellen, die Werkstatt von Lüpfe zu meiden." Der Befiger bei seiner Surüdfunft das Verdeckleder der Droschke Don ruchloser Hand zerschnitten fand, da brauchte er nicht lange während die Bettstellmacher bei Wohlhaupt, Manteuffelstr. 9, nach dem Thäter zu suchen. Im Verhandlungstermine legte versammelt waren. Die Tagesordnung beider Versammlungen aber von seiner Schuld überzeugt und diktirte ihm 8 Tage änderten Minimallohntarif."
Gefängniß au
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Die Spiegelrahmarbeiter tagten bei Keller, Andreasstr. 21,
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lautete: Befchlußfaffung über den von den Meistern abgeDie Berathungen der kombinitten Branchen Tariffommissionen hat bereits begonnen und
Gine eigenartige und sehr interessante Sachbeschädi- steht demnächst ein definitives Resultat zu erwarten. Bunge- Antlage gelangte gestern gegen den Kaufmann Dah lenberg vor der 87. Abtheilung hiesigen Landgerichts I. zur dem Hause Reichenbergerstraße 32 einen Laden inne hat, er Berhandlung. Der Angeklagte, der bis zum 1. April cr. in bielt die in dem Miethskontrakt 3 Monate und 3 Tage vor Ablauf beffelben vorgesehene Kündigung bereits am 15. Deember mit dem Abschreiben seines Wirthes Pagel, daß, wenn tt den Laden bei erhöhter Miethe behalten wolle, er sich bis Jum 1. Januar cr. zu entschließen habe.
Aber schon am 24.
Dezember v. J. ließ Pagel an einer der den Laden des Ange
b. Um die Nothwendigkeit der Gründung eines Vereins zur Vertretung der Intereffen der Arbeiterinnen zu erörtern, hatte Frau G. Guillaume Schack zu Donnerstag, den 26. d. Abends eine Arbeiterinnen- Versammlung nach der Urania, Wrangelft. 9 u. 10 einberufen, und trozdem nur Frauen der Eintritt gestattet war, erwies sich der geräumige Saal für die Menge der Erschienenen zu flein, so daß die Tische und Stühle entfernt und die Galerie besetzt werden mußte. Ueber 1000 Personen waren anwesend. In das Bu reau wurden die Damen Frau G. Schack als erste, Frau
lagten stigenden Säulen ein großes Plakat auf rothem Bas Stägemann als zweite Vorfigende und Frau Ihrer als Schrift
piere mit den Worten ,, Dieser Laden ist zu vermiethen" an
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Der Fachverein der Metallschrauben Facondreher und Berufsgenossen hielt am Dienstag Abend in der Man teuffelstraße 9 eine Versammlung ab, in welcher Herr Liefländer über das Thema Uebervölkerung" referirte. Redner wies nach, daß die Furcht vor einer Uebervölkerung, welche freilich sogar in den Köpfen gelehrter Profefforen spute, durchaus un gerechtfertigt fet. Wenn heute auf allen Gebieten des Erwerbs lebens ein Ueberangebot von Kräften vorhanden set, so set das mit noch keineswegs erwiesen, daß zuviel Menschen auf der Welt seien. Amerita habe noch für viele Minionen Raum und und dennoch herrsche auch dort Arbeitslosigkeit vor, mithin liege das heutige Uebel nicht am Ellbogenraum. Bei einer rattonellen Wirthschaftsweise würde fich zeigen, daß es noch viel zu wenig Menschen gebe und daß daher diese Frage noch gar nicht in Betracht komme. Nach dem Vortrage wurden noch in lebhafter Weise die Mängel und Schäden in den ver schiedenen Werkstätten besprochen und der Beschluß gefaßt, so bald wie möglich zur Erledigung interner Angelegenheiten wieder eine Versammlung einzuberufen.
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Der Arbeiter Bezirksverein vom 15. und 20. Kom munal- Wahlbezirt hielt am 25. Februar im Lokal des Herrn Otto, Adalbertstraße 21, feine Vereinsversammlung ab, in welcher Herr Mitan über Vereinsthätigkeit und Vereins fpielerei" einen sehr intereffanten Vortrag hielt. Fast sämmt liche Vereine, so führte der Steferent aus, welche in allen Ber liner Beitungen und namentlich in der Volls- Zeitung" im Vereinskalender stehen, treiben Spielerei, namentlich Rauchklubs, Gesangvereine, Kriegervereine u. s. w. Redner fritiftrte dann die sogenannten liberalen Bezirksvereine, die in den legten zwanzig Jahren fast sämmtliche Wahlen in Berlin gemacht hätten. Er geht dann zu den konservativen Bürgervereinen über und fordert schließlich sämmtliche Anwesende auf, dahin zu wirken, daß die Arbeiter Bezirksvereine noch weit stärker werden wie fie schon find. Denn gerade diese Vereine haben Durch die Vorträge, welche dort gehalten find, als: Gesunds heitspflege, Gesezeskunde, Lebensmittelverfälschung, Normals arbeitetag, Kommunal- Angelegenheiten u. f. m., bewiesen, daß fte sich ihrer Aufgabe voll und ganz bewußt find, um den Ar beiter sowohl in politischer wie in sozialer Beziehung zu unter richten. Reicher Beifall lohnte den Referenten für seine treff lichen Ausführungen. An der Diskussion betheiligten sich mehrere Anwesende im Sinne des Vortragenden. Sum Schluß wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: Die heutige Versammlung des Arbeiter- Bezirksvereins vom 15. und 20. Kommunal- Wahlbezirk ersucht die Berliner Stadtverord neten- Versammlung, die vom Magistrat aufgeftellten 3000 Mt. im Stadthaushalts Etat zur Beleuchtung des Berliner Rath hauses am 2. September d. J. abzulehnen, da die Verwendung Der obengenannten Gelder nicht im Interesse der Stadt und Der steuerzahlenden Bürger geschieht. Die nächste Mita
leben. Der Angeklagte hielt den Wirth hierzu nicht für be- der Frau G. Schack, welche auf die Bedeutung und den Ernst glieder- Versammlung findet am Mittwoch, den 18. März, in techtigt und ließ ihn durch seinen Hausdiener zur Beseitigung des der Abficht binwiesen, selbstständig in Berlin eine große Ar- demselben Lokal statt. Anfinnen in der Meinung zurückmies, daß er in seinem Hause Dr. Hoffmann das Wort zum Referat und machte zunächst Schönhauser Vorstadt hielt am Dienstag, den 24. Febr. cr., Blatats auffordern, wogegen dieser das an ihn gestellte beiterinnen- Organisation in's Leben zu rufen, erhielt Frau antieben tönne, was er wolle. Nunmehr ertheilte der Ange- gegen die Beschränkung der Frauenarbeit, wie sie die
lagte, welcher die Anbringung dieses Plakats als eine gegen
ihn geübte unverdiente Provokation ansah, seinem Hausdiener
Arbeiterschußgesezentwürfe der verschiedenen Fraktionen des Reichstages verlangen, die gelegentlich früherer Versammlungen
im Lokal des Herrn Meister, Schönhauser Allee 161, eine Ver sammlung ab. Auf der Tagesordnung stand: Vortrag des Herrn Stadtverordneten Friß Gördi. Redner hielt einen
Den Befehl, den Bettel zu entfernen, was nur durch ein gleich bereits angeführten Gründe geltend. Sie erklärte besonders längeren Vortrag über Kornzölle. Es wurde hierauf der AnDann von Bagel gestellten Strafantrag wurde Dahlenberg Wittwen verhängnißvoll, als eine arge Rechtsbeschränkung Unterstützung zu bewilligen. Der Antrag wurde auch an beantragte der Staatsanwalt dessen Verurtheilung zur niedrig einer solchen Maßregel, daß die brodlos Gewordenen zum
Ben Strafe von 3 Mart event. 1 Tag Gefängniß. Der Ge
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fteuerzahlender Bürgerinnen und bezeichnete als sichere Folge
Dem Hausmith nicht das Recht eingeräumt werden könne, an Der betreffenden Stelle den rothen Bettel anzubringen, durch Den er feinen Miether in seinem Renomé und in seinem Er. diesem Falle Werbe fchädigte. Dann habe dem Angeklagten aber auch der Borjag der Sachbeschädigung gefehlt, ihm sei nur an der Ent fernung des Bettels gelegen gewesen.
Rollegen
Soziales und Arbeiterbewegung, Aufruf an alle Eisenarbeiter Deutschlands . Werthe it eine schreckliche Katastrophe über uns hereingebrochen, 60 I und Berufsgenossen! Am Montag, den 23. Februar, einem Zage broblos geworden, der Grund hierzu ist in furgen Borten folgender: Schon lange arbeiten wir unter den Ihlechteften Verhältnissen, weil wir einen Streik um jeden
Hunger oder zum Diebstahl, zum Selbstmord oder zur Proftis tution" gedrängt würden. Man verbiete nur, biete aber nichts. So dürfte die Wöchnerin erst 6 Wochen nach ihrer Entbindung wieder in Arbeit treten, würde man aber in eine sechswöchentliche Krantenunterstüßung festlegen, so könnte man fich das Verbot ersparen. Man Spreche von Rücksichten auf die Sittlichkeit, wenn man Die Frauenarbeit in denjenigen Industrien verbieten wolle, wo die in den Fabricräumen herrschende Hize die Arbeiter zwänge, die Oberkleider abzulegen, während Balleteusen, weibliche Athleten, Barfottereiterinnen u. f. w. geduldet, be wundert und protegiri" würden, deren Entblößung berechnet Die Nachtarbeit
Menschen, meist Familienväter von 3-5 Kindern find mit Nachtarbeit der Kellnerinnen denke man nicht, die in den Lo
Breis
abzug von 20 pCt. erdulden. Einige unserer Kollegen erklärten bem Arbeitgeber, daß es unter allen Umständen nicht möglich , von diesem schlechten Verdienst einen solch' enormen Lohnabzug zu erbulden. Weil man fie als die Anführer ansah, bat man fie fofort entlaffen, worauf wir andern ebenfalls ver lidhtet waren, die Arbeit einzustellen. Kollegen und Berufsgenossen! Ihr werdet einsehen, daß wir wohl Leinen Fehlgriff gemacht haben, denn wir hatten keine Lust,
zu vermeiden suchten. Nun sollten wir noch einen Lohns
folle gänzlich verboten werden, aber an eine Aufhebung der falen mit weiblicher Bedienung auf die Trin.gelder und auf die Prozente angewiesen wären, welche fte statt eines festen Lohnes vom Wirth für die verkauften Getränke bezögen, die also direkt zu Unfittlichkeit und Völlerei gezwungen würden. Hier sollte auch für die weibliche Arbeit ein Schuß eintreten, ebenso wie dieselbe Dor Der Der Konkurrenz ein Buchthausarbeit bewahrt werden müffe, die zelnen Branchen, in der gröberen gröberen Stickerei, in der Blumenmacherei z. B. die freie Arbeiterin allmählich entweder vollständig verdränge oder ihren Lohn unglaublich herunterbrüde; auch die ,, feine Dame" mache der armen Stickerin wider natürliche Konkurrenz, da ste in ihren Musestunden die zarteren
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genommen. Ferner ging eine Resolution des Inhalts ein, daß fich der Arbeiter- Bezirks- Verein der Schönhauser Vorstadt mit den Ausführungen des Referenten Herrn Stadtverordneten Friz Gördi einverstanden erklärt, und wünscht, daß die Arbeiter= Abgeordneten voll und ganz gegen die die Kornzölle eintreten. Nach Erledigung der eingegangen Fragen schloß der Vor fizende die Versammlung.
h. Eine öffentliche Versammlung der Drechsler, Knopfmacher und Berufsgenossen, welche am Donnerstag, etwa 200 Theilnehmer zählend, Lothringerstraße 37, stattfand, verfiel nach fast einstündiger Dauer dem Schicksale polizeilicher Auflösung. Nachdem das Bureau gewählt war, ers hielt der Drechsler Herr Julius Müller das Wort zu einem Vortrage. Derselbe begann mit dem Hinweise auf das Bemühen aller Parteien, fich arbeiterfreundlich zu eigen. Redner trat dann für den von der sozialdemokratischen Frattion eingebrachten Arbeiterschußgefez- Entwurf ein. Verlauf seiner Rede erhob sich der überwachende Polizei- Lieutenant und erklärte die Versammlung für aufgelöst auf Grund des§ 9 des Sozialistengefeges.
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Die Verwaltung der Zentral- Drechsler Kranken- und Sterbe Kaffe( E. H. 48) macht ihren Mitgliedern bekannt, daß Beiträge sowie Aufnahme neuer Mitglieder an folgenden Stellen entgegen genommen werden und zwar jeden Sonn abend 7-10 Uhr Abends: 1) Kl. Hamburgerstr. 27, Ede Elfafferstr.; 2) Gollnow- und Weinstraßen- Ecke bei Blanberg; 3) Andreasstr. 44, bet Wirfing; 4) Staligerstr. 65, bei Munste ; t 5) Reichenbergerftr. 24, bei Schröter; 6) Naunynstr. 78, bé Ehrlich; 7) Stallſchreiberstr. 41/42, bet Schwang; 8) Mitten