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eworden, füden bestehen. Die Ausführung der Straßenleitungen auf Nothaus­ern und dem anzuschließenden Gebiete mit allem Zubehör Die not life, Revistonsbrunnen, Gullies 2c.- foll dem Magistrat von vorge Berlin übertragen werden. jedoch mi

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Die Baudeputation hatte den Antrag gestellt, der Ma­es Reid giftrat möge fich damit einverstanden erklären, daß der jetzige Riveauübergang über die Eisenbahn im Buge der Großgörschen­fident traße entfernt und eine Unterführung deffelben unter dem be, die Bahnkörper ebenso wie in der Blücherstraße vorgenommen forderte werde. Bur Ausführung der Unterführung babe sich die Eisen­faum babnverwaltung bereits bereit erklärt. In Erwägung, daß die hen Fin Unterführung in der Blücherstraße bereits in der Ausführung dererseits begriffen und die Großgörschenstraße in nächster Nähe liegt, en interi bat der Magistrat beschlossen, den Antrag abzulehnen. habe na Auf Anregung des Etats- Ausschusses hat der Ma­g unter giftrat beschlossen, daß die beiden Säle des Rathhauses, der in fr Bürger- und der Oberlichtsaal, welche zu öffentlichen Vor­Die Regieträgen hergegeben werden, von jest an nur noch dann zu me ungen dizinischen Vorträgen hergegeben werden, wenn der Vor­n habe, tragende eine auf medizinischem Gebiete anerkannte Auto­Meintität ist. egierung

erleide

Wichtige Verhandlungen in der Markthallen- Ange­

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stüßen, führen die Kolporteure der Schauerromane diverse| ständlich nicht zu kurz tommen. ständlich nicht zu furz tommen. Die Bureaukratie muß alles thun heißt es in Preußen; die Geistlichkeit muß Alles Werthgegenstände, hauptsächlich Goldwaaren, Uhren, Brochen, Dhrgehänge, Ketten und Medaillons mit sich, die sie beim in die Hände bekommen heißt es im Vatikan . Die Kirche Publikum auf Abzahlung anzubringen suchen. Der Preis Jesu Chrifti, wie eine liebende und uneigennütige Mutter, will dieser Waaren ift oft mehr als der doppelte Betrag des eigent und sucht nichts als das Wohl ihrer Kinder; fte wendet gegen lichen Werthes; silberne Bylinderuhren zum Werthe von 18 M. die Krankheiten derselben einzig die richtigen Heilmittel an; werden mit 36 bis 40 M., goldene Damenuh en zu 30 M. Denn sie allein kennt das Geheimniß der schwierigen sozialen mit 60 bis 70 M. abgefeßt. Der Käufer zahlt den zehnten Probleme, welche die ganze Welt in Bewegung seßen" heißt Theil des Werthes und darunter an, und cine Mark wöchentlich es in der letzten Ansprache des heiligen Vaters an die Pilger­ab, dafür erhält er sofort beim Abschluß des Geschäftes das schaft der katholischen Industriellen Frankreichs . Das Ges getaufte Objekt zugestellt. Diese anscheinende Koulanz des heimniß der sozialen Probleme" ist nach kirchlicher Anschauung Verkäufers täuscht den Käufer über den hohen Preis hinweg. nun sehr einfach:" Die Uebel, von denen größtentheils die Die Folgen dieser Praris in fittlicher und wirthschaftlicher Familien, welche der Arbeiterklaffe angehören, betroffen find, Beziehung find sehr bedauerlich. Arme Leute, oft genug stammen aus der Vernachlässigung der religiösen Uebungen und Schlafburichen und Schlafmädchen, die nie daran gedacht haben dem Einflusse schlechter Grundsäße", meint der Unfehlbare. Also arbeiten, beten und in die Kirche gehen und die Welt s würden, sich ,, Goldfa hen" anzuschaffen, werden geradezu zum leichtsinnigen Schuldenmachen gedrängt und überredet. Dem wird sich in ein wahres Paradies verwandeln. Für Geistliche: Kolporteur ist es gleich, an wen er die Waare seines Prinzi- ja, für Arbeiter: nein! pals abjezt, er empfängt für jedes abgeschloffene Geschäft seine Provision, die zwischen 10-30 pCt. schwankt, und das oft recht schm erige Einziehen der Raten besorgt der Kassirer." An die fittlichen Folgen früpfen fich strafrechtliche. Kolporteure, welche die anvertrauten Objekte unterschlagen und die Kauf­verträge gefälscht haben, Käfer, welche die übernommenen Werthfachen verkauften oder verpfändeten, beschäftigen jezt un­ausgefeßt die Staatsanwaltschaft, nur die sehr schlau operiren den Herren Verleger" waren bisher nicht zu faffen. In neuerer Zeit find indessen verschiedene Denunziationen gegen einen dieser Herren eingegangen, welche der Staatsanwaltschaft Veranlaffung gegeben haben, die Untersuchung wegen Be­truges einzuleiten. In dem einen Falle handelt es sich um den Verkauf von ein Paar Dhrgehängen, die mit 10 Mt. ver abrebet waren, nach mehrtägigem Gebrauche einen vollständigen Ueberzug von Grünspan zeigten und von einem Sachverstäns digen auf 2,50 Mt. abgeschäß: wurden. Man darf gefranntlich gegen 1000 Quart Suppe und ebenso viele Brote unter darauf sein, ob es gelingen wird, derartige Manipulationen ftrafrechtlich anzugreifen, jedenfalls aber steht das Publikum aus dieser Darstellung, wie es von jenen Verlegern" und

Dentliche legenheit sollen zur Zeit zwischen dem Magistrat und dem Minister des Innern stattfinden, welche die Anbahnung einer sgaben Ausgleichung der zwischen dem Magistrat und dem Bolizei­den tom präsidium schwebenden Differenzen betreffend die Markthallen interimiftingänge bezwecken. Voraussichtlich wird in Folge dessen die auf§ 49 am 3. März anstehende Verhandlung in dem vor dem Bezirks­Entwurf ausschusse schwebenden Prozeß der Stadt gegen das Polizei­Abg. Bräfidium vertagt werden müſſen.

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Lokales.

Die Vorstände der freien Hilfskaffen in Berlin be­mühen sich schon seit Wochen, einen Sanitäts- Verband für alle freien Hilfskaffen ins Leben zu rufen. Es ist eine

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thren Kolporteuren über das Ohr gehauen wird. Retallarbeiter Krantentafe, Herr Otto Schulz, Bergmann­ne neutraße 97, gewählt. Bum Verständniß sei hier erwähnt, daß

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diefer Sanitäts- Verband mit einer möglichst großen Anzahl on Aerzten einen Vertrag abzuschließen gedenkt, wonach es en Mitgliedern der freien Hilfskaffen frei stehen soll, fich an

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zu wenden. Hierdurch wird den Mitgliedern sowohl als

uch den Kaffenverwaltungen ein großer Bortheil geschaffen. Aus unserem Leserkreise gehen uns nun vielfache Anfragen dahingehend zu, ob der Sanitäts- Berband noch nicht bald ins Leben treten wird. Wir haben uns bemüht, etwas Näheres the in grüber zu erfahren und können demzufolge mittheilen, daß Voraussicht nach der Verband bald zu Stande kom men wird.

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Rechtskräftig erftritten! Der Maschinenbauer N., welcher Jahre 1880 in der hiesigen Borsig'scher: Maschinenbauanstalt dadurch verunglückte und dauernd arbeitsunfähig wurde, daß eine glühende Eisenplatte auf ihn fiel und ihm das rechte Bein Tagebl" schreibt jest in letter Instanz ein obfiegendes Er tenntniß gegen die Borfig'schen Erben erftritten, welche durch baffelbe rechtskräftig verurtheilt find, an den Kläger monatlich 30 Mart vom Tage des stattgehabten Unfalls ab als Ent fchädigung zu zahlen. Der Kläger , welcher nach Heilung seiner zerschmetterten Gliedmaßen sich nur noch auf Krücken fort­bewegen fann, hatte nur die nothwendig gewordenen Kurtoften von den Borftg'schen Erben erstattet erhalten, wogegen fie ftch zu einer dauernden Alimentation des Verunglückten nicht für verpflichtet hielten. Die deshalb von demselben gegen die Borfig'schen Erben angestellte Entschädigungsklage war in erster Instanz vom hiesigen Landgericht I abgewiesen worden, das antrage, und die hiergegen von den Lepteren eingelegte Revision jezt vom Reichsgericht zurüdgewiesen worden. Kläger erhält an rückständigen Alimenten nebst den aufgelaufenen Vers

Berlin Digszinsen etwa 1500 Matt von den Verklagten ausgezahlt.

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Die Beamten der Schuhmannschaft werden neuester

Magiftramtlichen Aoressen- Nachweis versehen werden, den sie, sobald

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Bestimmung gemäß vom 1. April d. J. ab sämmtlich mit einem fie fich im Dienst befinden, stets bei sich zu führen haben. Da diefer Adressennachweis ein Berzeichniß sämmtlicher öffentlichen Anstalten, Behörden, Kirchen, Vereine und dergleichen wissens­terthe Daten enthält, sind die Beamten hierdurch in Stand gefeßt, dem Publikum in weit ausgedehnterem Maße Auskunft ettheilen zu fönnen, als dies bisher der Fall war.

verfahren wider einen sogenannten Verlagsbuchhändler", Beim Landgericht I schwebt gegenwärtig ein Straf­welches bestimmt zu sein scheint, dem kleinen Publikum ein wenig die Augen zu öffnen und in ein schwindelhaftes Ge­

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11

Einen eigenartigen Kautionsschwindel hat ein in der Schwerinstraße wohnhafter, ehemaliger Defonomi Inspektor R. betrieben. Derselbe hat so genau Buch über seine Geschäfte geführt, daß schon aus diesen Notizen allein ihm der Schwindel nachgewiesen werden kann. Bei einer stattgehabten Haussuchung wurden die sehr sauber gehaltenen Bücher von der Schöne

schaft übergeben.

berger Polizei in Beschlag genommen und der Staatsanwalt

Aus einer hiesigen Entbindungsanstalt wurde vor mehreren Wochen ein Frauenzimmer mit ihrem neugeborenen lebenden Kinde nach Schöneberg entlaffen, wo sie jedoch ohne das Kind eintraf. Bei ihrer Anmeldung gab die Person, über den Verbleib des Kindes befragt, an, dasselbe sei in der An­stalt bald nach der Geburt verstorben. In der Schlafftelle, welche fte furze Zeit bei einer alten Frau innehatte, war es aufgefallen, daß sie einen Reiseforb, in welchem sich ihre Sachen befanden, sehr ängstlich hütete. Sie verzog aber bald wieder von dort, angeblich um in Berlin in Dienst zu treten. Jetzt erst ist die Sache inbetreff des Kindes zur Sprache gekommen, aber weder die Mutter noch das Kind ist trop der eingehend­ften Recherchen aufzufinden. Es werden polizeilicherseits die größten Anstrengungen gemacht, Klarheit in das Dunkel zu bringen.

Soziales und Arbeiterbewegung.

Kaufmännisches Proletariat. Geradezu erbärmlich find die Löhne der Arbeiter in kaufmännischen Geschäften. So hatte eine Dresdener Firma eine Arbeitsstelle ausgeschrieben, zu der fich ein kräftiger junger Mann meldete und folgende Antwort erhielt: Auf Ihre Offerte vom 26. d.( im Invalidendant) be. nachrichtige ich Sie hiermit, daß die bei mir valante Stelle fich auf nachstehende, untergeordnete Bureauarbeiten erstreckt: Reinigen und heizen der Bureauräume, ko piren, Registriren und Abschreiben von aus­und eingebender Korrespondenz, Besorgung von Post 2c., Wegen und sonstiger Kom­missionen. Bureauzeit ist im Allgemeinen von 8-12 Uhr Borm. und 2-7 Uhr Nachmittags und muß das Bureau Morgens bei Beginn der Bureauzeit in Ordnung und geheizt sein. Die Remuneration hierfür beträgt vorläufig 15 Mart pro Monat. Antritt sofort. Sollten Sie hiernach auf qu. Stelle reflektiren, so wollen Sie sich ebeftens zwischen 81%, bis 92 Uhr Vorm. bei mir bebufs weiterer Rücksprache einfinden Für neun­und Ihre Beugnisse zur Vorlage mitbringen." stündige und theilweise qualifizirte Arbeit täglich 50 Pfennige Lohn! Eine solche Offerte ist, gelinde ausgedrückt, unanständig. Aber was genirt das. Angebot von Händen ist überreichlich vorhanden und, um sich vor hunger zu schüßen, wird schon um f

halben breit macht. Seit die abgeänderte Gewerbeordnung irgend Jemand die Stelle annehmen. den Berlegern von Kolportagewerken verbietet, das Angebot ihrer Werke" durch die Lieferung von Prämien" zu unter­ging der Lord Killmare, an der Seite der Braut Cordelia, unb ihnen folgte Friß, der Bruder Lucie's.

Ein wahrer Sturm von Gratulationen brauste jetzt heran, und eine Fluth von Glückwünschen ergoß sich über

bas Brautpaar.

Stimme aus.

und Manche sprach ihren Herzenswunsch mit bebender Von Seiten der Damen floß dabei manche Thräne, Die Herren schüttelten dem Bräutigam kräftig die

Hände.

In allen lebte der eine Gedanke: Das Glüd eines

folchen Tages ist diesem Paare von Herzen zu gönnen: Beide verdienen ihr Glüd vollkommen.

3wanzigstes Rapitel.

bon Wehmuth getrübt war.

Der Pabst löst die soziale Frage, natürlich auf seine Weise, und der Einfluß der Kirche soll dabei selbstver

dem Hochzeitstage unserer Tochter Helene nicht von Herzen glüdlich sein können, wie ich es sein möchte.

Auch Herr von Steinberg stieß einen Seufzer aus. " Ja, ja," sagte er, wir hätten zwei Töchter zum Altar geleiten können. Es hat nicht sein sollen; unsere Tochter Ludmilla hat uns dieses Glücks beraubi Suche Sie zu vergessen!... Sie hat sich gewalts sam von unserem Herzen losgeriffen; sie verdient es nicht, daß wir uns durch den Gedanken an sie das Glück ver­fümmern lassen, unser legtes Kind glücklich vermählt zu fehen."

Vielleicht sind wir selbst nicht ganz ohne Schuld," versette Frau von Steinberg, daß es 10 gekommen ist Sahen wir nicht die Liebe in den beiden jungen Leuten entstehen? Haben wir etwas gethan, ihrer Neigung Schranken zu feßen?"

Unter allen Denjenigen, welche jetzt den Weg nach der Rirche einschlugen, waren vielleicht nur zwei Personen, deren Familien mein innigfter Wunsch." innige Freude in diesem Augenblick burch einen Schatten

Raroffe.

Diese beiden Personen saßen in der Steinberg'schen

Wie glücklich fie Beide sind," sagte Herr von Stein­berg zu seiner Gemahlin; man las es auf ihren Ge

vermuthen."

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fie teine Aussicht, den Tag ihrer Verbindung schon jetzt zu gewiß unverhofft gekommen. Noch vor einem Jahre hatten

,, Das war damals! Damals war eine Verbindung der

,, War es nicht vielleicht zu hart von Dir, daß Du später, als Du mit Herrn von Wredow entzweit warst, burch ein Machtwort die liebenden Herzen von einander

trennen wolltest?"

Vielleicht!" sagte Steinberg mit bekümmerter Miene. Ja, ja, ich habe zuweilen darüber nachgedacht

Arbeitslosigkeit in England. Vor Kurzem wurden in London auf eine Stelle 236 Hafenarbeiter, die sich vergeblich nach Arbeit umgesehen, zu einem kostenfreien Frühstück zusam­mengebracht. Ueber 50 der Bewirtheten waren frühere Land­arbeiter. In Liverpool fiehts ebenso traurig aus. Der dortige Komptoiris en- Verein hat im verflossenen Jahr 928 Litr. gegen 198£ ftr. an ftellenlose Mitglieder ausbezahlt. Sämmtliche Gewerfvereine baben mehr arbeitslose Mitglieder als zu irgend eiser früheren Beit, 1879 ausgenommen, aber die Dampftessel­macher und eisernen Schiffbauer haben mehr. Werden Lobn­erniedrigungen, wie die von Dambarton angezeigte, das Ges schäft beben? Vom 12. März an sollen sämmtliche Handwerker im Schiffbau/ Penny die Stunde, etwas mehr als 1 Mt. die Woche, weniger erhalten, die Tagelöbner nur 1/8 Penny die Stunde. Ueberall große Noth. In Birmingham steuern Schlächter, Gemüsehändler, Bäcker u. s. w. zusammen, um täg die Arbeitslosen zu vertheilen und in Wolverhampton haben die Arbeiter einer einzigen Fabrit, die voll und ganz beschäf tigt find, 900 str. zusammengebracht, um dreimal die Woche Lebensmittel unter die Unbeschäftigten zu vertheilen.

Das Schwarzwild vermehrt sich am Mittel- und Niederrhein , besonders in den Regierungsbezirken Trier , in ungemeiner Weise, so daß der Landmann den größten Schaden erleidet. In den letzten drei Jahren sind dort 5571 Sauen erlegt worden, woraus man auf die Höhe des Wild­bestandes schließen tann. Entschädigungsgesuche und Entschä digungsklagen tommen nur selten vor, da der kleine Bauer von der Erfolglosigkeit derselben überzeugt ist. Die Selbsts hilfe ist bei der ungemeinen Strenge der Jagdgefeße recht ge­fährlich.

Auch Elsaß- Lothringen wird demnächst eine sogenannte Arbeitertolonie erhalten. In Straßburg hat eine größere Versammlung stattgefunden, welche ein dahin zielendes Gesuch an den Landesausschuß gerichtet hat. Wie man hört, stehen Landesausschuß und Regierung diesem Projekt freundlich gegenüber.

Vereine und Versammlungen.

In der Vorstandssihung des Vereins für Feuer­bestattung am 26. d. M., zu welchem auch stets Gäfte zus tritt haben, theilte der Vorsitzende mit, daß der Verein an Mitgliedern jeden Tag zunimmt. Die oberste Kirchenbehörde hat erklärt, daß bei dem Tode solcher Leute, welche sich ver­brennen lassen wollen, nie im Hause ber vinterbliebenen eine religiöse Feier stattfinden darf. Dem Reichstage soll eine Petition eingereicht werden, um so zu konstatiren, welche An­hänger die Feuerbestattung im Reichstage hat, damit derselbe Die Regierung veranlassen möge, die Aufstellung von Defen zu verfügen. Dr. Gréve bat ert ärt, sich der Sache anzunehmen und ebenso Herr Fräge. Man hofft, die sozialdemokratischen Abgeordneten werden alle dafür eintreten. Der frühere Leib­arzt Garibaldi's , Dr. Christofens in Mailand , welcher sich in der ganzen Welt für die Feuerbestattung Anhänger gewonnen hat, wurde als Ehrenmitglied ernannt, ebenso Dr. Lewinsohn in Kopenhagen . Das nächste Stiftungsfeft, verbunden mit Ball 2c., findet am 21. März im Hotel Alexanderplat statt und können Gäste durch Mitglieder eingeführt werden.

Arbeiter- Bezirksverein der Oranienburger Vorstadt und des Weddings. Montag, den 2. März, Abends 1/29 Uhr, General Versammlung im Wedding- Bart, Müllerstr. 178. Tages- Drdnung: 1) Raffenbericht. 2) Stas tuten berathung. 3) Verschiedenes. 4) Fragelasten. Die Mitglieder werden ganz besonders auf den wichtigen Vunkt 2 der Tagesordnung aufmerksam gemacht und ersucht, zahlreich und pünktlich zu erscheinen. Gäfte haben nur Butritt, wenn fie fich als Mitglieder einschreiben lassen. Für die Mitglieder dient das Quittungsbuch als Legitimation.

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Arbeiter- Bezirksverein Glüdauf". Die nächste Mit glieder. Versammlung findet am Dienstag, den 3. März, Abends 8 Uhr, in der Urania, Wrangelstraße Nr. 9-10, mit folgender Tages- Ordnung statt: 1. Geschäft­Hat

Trennung von uns sehr leicht verschmerzt hat.... fie auch einen Versuch gemacht, uns zu versöhnen, zu uns zurückzukehren?"

,, D doch sie hat einen Versuch gemacht. Hat sie nicht an uns geschrieben, uns um Verzeihung gebeten, uns ihrer findlichen Liebe versichert?"

Ja, das wohl.

glücklich ist?"

Und versichert, daß sie an der Seite ihres Gemahls

An der Seite des Mannes, welcher der Sohn meines erbittertsten Feindes ist."

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Was fragt die Liebe nach politischen Differenzen? Weißt Du, ich habe schon daran gedacht, ihr von freien Stüden meine Berzeihung entgegen zu bringen."

Das wolltest Du thun, Frau? Weißt Du denn, ob fie nicht Deine ihr in mütterlicher Zärtlichkeit dargereichte Hand zurückweist. Db nicht Bruno den Eigensinn, den ftarren Charakter seines Vaters hat, und ihr die Aussöh nung mit ihren Eltern verbietet?... Nein, nein, das darf unter feinen Umständen geschehen! Außerdem tennen wir ja ihren Aufenthalt nicht; wir sind also schon deshalb außer Stande, uns mit ihnen in Verbindung zu fezen."

fichtern. Ist auch kein Wunder; dieses Glück ist ihnen so viel Zeit darüber verstrichen ist, jetzt, da die politischen Frau von Steinberg schwermüthig,

Charatter."

Sie danken es unserm fünftigen Schwiegersohn," antwortete Frau von Steinberg; er ist doch ein edler

fügte er hinzu,

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Parteien sich nicht mehr so schroff einander gegenüberstehen, wie damals, denke ich ruhiger und habe wohl manchmal gedacht, daß es meinerseits Unrecht war, die Liebe unserer Tochter Ludmilla zu Bruno von Wredow zu mißbilligen. Aber durfte ich, wegen meiner Ehre anders handeln? Hat nicht Wredom mit der Erbitterung begonnen? War er nicht der Erfte, welcher seinem Sohne Bruno jebe Ver­bindung mit unserer Familie auf's Strengfte unter sagte?... Ich war es meinem Ansehen schuldig, daß ich

berg. Schon darin, daß er Brand's Vorzüge, anerkannte " Das ist er ohne Zweifel!" erwiderte Herr von Steins and fo bereitwillig würdigte, offenbart sich sein guter Charafter, feine noble Gesinnung... Wie zart von ihm" dasselbe that." zufchieben wünscht, bis die Differenzen zwischen uns und Brebom's ausgeglichen find.

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,, daß er feine eigene Hochzeit hinaus

Frau von Steinberg seufzte. ,, Ach, ich werde das nicht erleben.

Ich werde an

Euer politischer Haß, Euer Eigensinn, Eure Hals. ftarrigteit foften uns unser ältestes Kind."

Mache mir keine Vorwürfe, liebe Frau; glanbe mir, daß ich selbst jetzt nicht mehr so darüber denke, wie damals Ich beruhige mich übrigens dabei, daß Ludmilla die

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,, Es ist kein Tag vergangen," sagte nach einer Bause wo ich nicht an fie gedacht und von Herzen gewünscht habe, sie wieder zu sehen."

,, Tröfte Dich, liebes Kind, das wird nicht geschehen können. Sie wird nicht zurückkehren wollen ohne ihren Gatten, und er darf es nicht wagen, je wieder vor seinen Vater zu treten. Er fennt den unversöhnlichen Charakter seines Vaters, er wiro nicht zurückkehren wollen, und sie, wird ihren Mann nicht verlassen wollen."

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Beide versanten wieder in ihre traurige Gedanken, bis der Wagen vor der Kirche hielt. Die Gesellschaft kehrte von der Trauung zurück, es war geschehen. Das junge Paar stand am Biele seiner heißesten Wünsche. Neue Umarmungen, neue Glückwünsche aller Anwesenden. ( Fortsetzung folgt.)