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gur Zeit der Reichtagswahl die Staatsanwaltschaft gefragt wurde, 1 In Magdeburg haben sämmtliche am Bau der deutsch­warum sie nicht gegen die verbündeten Ordnungsparteien auf reformirten Stirche beschäftigten Maurer und Hilfsarbeiter grund des Vereinsgesetzes vorgehe. Darin erblickte die Staats die Arbeit niedergelegt.

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Ein Schiedsgericht zur Schlichtung von faufmännischen Streitigkeiten tritt in Mainz auf Beschluß der Handels. tammer im Januar nächsten Jahres in Wirksamkeit. Erhebungen über die Lage der Landwirthschaft und der Iändlichen Arbeiter sind vom sächsischen Ministe rium des Innern angeordnet worden.

Die Ansuuhung des Grund und Bodens zu drei- und Die Leipziger Steinseher haben am vergangenen Donuers vierstöckigen Wohnhäusern läßt das sächsische Ministerium, tag eine Lohnkommission gewählt, die in den nächsten Tagen wie es dem Leipziger Rath eröffnet hat, nur noch in Ausnahme­Der Tarif foll am 1. April 1897 in fraft treten. Gefordert Parterre und zwei Obergeschoffe. In das Dach dürfen nur noc einen Tarif auszuarbeiten und den Meistern zu unterbreiten hat. fällen zu. Das Ministerium beschränkt die Gebäudehöhe auf wird darin: 10 stündige Arbeitszeit, 50 Pi. Stundenmindestlohn, wirthschaftliche Nebengelaffe zu dem im Parterre und den zwei Bezahlung der Ueberzeitarbeit mit 50 pCt. Zuschlag, Lohnzahlung Obergeschossen befindlichen Wohnungen eingebaut werden; Meister im vergangenen Frühjahr die Ablehnung einer Ver- feine felbftändigen Dachwohnungen mehr haben. Weiter am Sonnabend vor Beendigung der Arbeitszeit. Da die es dürfen also in Zukunft selbst die zweistöckigen Häuser befferung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse der Steinfeger damit verbietet das Ministerium, in das Kellergeschoß Werkstätten motivirten, daß die Voranschläge für die auszuführenden Arbeiten und ähnliche gewerbliche Räume einzubauen. Endlich ver schon sechs Monate vor Beginn der Arbeit gemacht würden und fügt das Ministerium, daß die Hintergebäude mehrerer Nachbar­hierbei als Grundlage zur Berechnung der Preishöhe der Stand grundstücke nicht mehr in geschlossener Reihe, sondern entweter der bisherigen Lohnverhältnisse angenommen worden sei, so hat vollständig freistehend erbaut werden, oder daß die Hintergebäude man den Meistern die Forderungen diesmal bei zeiten unter- je zweier Nachbargrundstücke so aneinander gebaut werden, daß der Rücken des einen Hinterhauses an die Seitenwand des au­Die Schuhmacher in Groitsch i. S. haben ihre Lohn- deren stößt. Dadurch soll erreicht werden, daß nur je zwei Hintre­bewegung unter günstigen Bedingungen beendet. Die Ring- gebäude aneinander stoßen. Um diese herum sol freier Raum fabrikanten bequemten sich dazu, mit den Vertretern der Arbeiter fein, während jetzt die Hintergebäude einer ganzen Häuserieihe einen Lohntarif zu vereinbaren, der den Groißscher Verhältnissen eine gefchloffene Phalanx bilden. Die Hintergebäude sollen in entspricht. Die Fabrikanten, die bisher die niedrigsten Löhne Bufunft nur noch aus einem Parterre und einem Obergeschoß bezahlt hatten, mußten namhafte Bugenändnisse machen. Bei bestehen und nur dann bewohnt werden dürfen, wenn die Vorder­der Firma J. W. Heyl, wo das Personal streikte, was die gebäude nicht dicht nebeneinander stehen. Bei geschlossener Bau­Fabrikanten zur Generalfündigung bewog, ist die Arbeit wieder weise der Vorderhäuser dürfen die Hintergebäude nicht bewohnt aufgenommen. Der Sieg der Groißscher Schuhmacher ist eine werden. Folge ihres guten Zusammenhalts. Die Mitgliederzahl der dortigen Filiale des Vereins deutscher Schuhmacher stieg von 200 auf über 500.

breitet.

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anwaltschaft eine Beleidigung. Das Landgericht lehnte zunächst Ju Leipzig beschlossen die Arbeiter der sächsischen die Eröffnung des Hauptverfahrens ab, das Oberlandesgericht Staatsbahnen die Gründung eines Vereins zur Wahrung ordnete dagegen die Eröffnung desselben an. Das Schöffengericht ihrer beruflichen Interessen und zur Unterstützung bei Unglücks­erkannte dann auch gegen Mannigel auf 20 M. Strafe. Gegen und Todesfällen. dieses Urtheil war von beiden Seiten Berufung eingelegt worden. Die Staatsanwaltschaft beantragte Gefängnißstrafe, der Ver urtheilte seine Freisprechung. Das Landgericht verwarf die Be­rufung des Staatsanwalts und erkannte auf Freisprechung unter der Begründung, daß dem Angeklagten die beleidigende Absicht gefehlt und er in gutem Glauben gehandelt habe. Der Margarinefabritant Mohr in Altona Bahrenfeld hat wegen der Wormser Angelegenheit ferner verklagt: die verantwortlichen Redakteure der, Thüringer Tribüne", und der Brandenburger Beitung". Genosse Huth, der Redakteur des letteren Partei- Organs, hat auf dem Amtsgericht die Erklärung abgegeben, daß er nach neuerlichen Erkundigungen keinen Anlaß habe, von seinen mit theilungen ein Wort zurückzunehmen. Er empfehle, die Weiter behandlung der Angelegenheit davon abhängig zu machen, daß Mohr einen größeren Betrag für die großen Reisekosten der aus Worms und Umgegend zu ladenden vier Zeugen Huth's an Ge richtsstelle hinterlege; er( Huth) mache gleich darauf aufmerksam, daß er außer stande sei, diese Beugenkosten etwa später zu be zahlen. Das Hamburger Echo" meint zu den Mohr schen Prozessen: Man tönnte es allenfalls verstehen, wenn Herr Mohr, um die Harmlosigkeit jenes bekannten Fabrikbesuches zu erweisen, jene Zeitung verklagte, welche zuerst die Nachricht brachte. Herr Mohr hätte dann vielleicht die Unrichtigkeit irgend eines Bunftes der Mittheilung nachweisen können, und damit wäre wohl der Gerechtigkeit" genüge geschehen. Charakteristisch ist, daß- so­Diese Neuerung ist, wenn sie einigermaßen fireng durch weit uns bekannt sämmtliche jegt verklagten Beitungen seiner geführt wird, von allgemeiner Bedeutung. Das Miethskafernen zeit die Mohr'schen Berichtigungen anstandslos aufgenommen haben. wesen und der Grund- und Bodenwucher werden eingedämmt, die Von einem Vorgehen des Herrn gegen bürgerliche Zeitungen ist uns bis jetzt noch nichts bekannt geworden, obgleich diese jetzt schon genöthigt sein, aufs Land zu ziehen, sie werden also gesundheitlichen Verhältnisse in den Städten beffer werden. Anderseits werden die Arbeiter voraussichtlich noch mehr als Presse die Angelegenheit weidlich ausgebeutet hat. Es bleibt nun abzuwarten, welche Erfolge Herr Mohr vor Gericht erzielen mittags nicht mehr nach Hause gehen können. Das dürfte dazu wird. Wir möchten fast glauben, daß er den gleichen schmerz: Personals der ersten österreichischen Jutespinnerei in Floris­Mit einer schweren Niederlage endete der Ausstand des führen, daß man mehr und mehr zur sogenannten englischen lichen Ausruf thun wird, wie jener Jude:" Au waih! Ich hab' orf bei Wien . Troydem am 27. Oktober in einer Ver Arbeitszeit übergeht, die darin besteht, daß mit kurzen Pausen gewonnen!" vom Beginn bis zum Ende des Tagewerks durchgearbeitet, das Genosse Gerhard, der frühere verantwortliche Ne- fammlung der Ausständigen die Fortsetzung des Streits ein- Tagewerk also zeitiger als jetzt beschloffen wird.( Diese Notiz dakteur der Breslauer Volkswacht", war der zweifachen Be- immig beschlossen worden war, nahmen am folgenden Morgen ist, was wir zu entschuldigen bitten, in gestriger Nummer durch leidigung des Maurerpoliers Neugebauer angeklagt. Das 400 Arbeiter und Arbeiterinnen ihre Beschäftigung bedingungslos ein Versehen herausgeblieben.) Landgericht erkannte in einem Falle auf Freisprechung, im anderen ieder auf. Die übrigen folgten am Nachmittag. Die Fabrik­leitung nahm nun Rache. Mehr als 100 Arbeiter und. auf 50 M. Geldstrafe. reiche schwangere Frauen, um die Betriebs- Krankenkaffe nicht au Arbeiterinnen wurden auf's Pflaster geworfen, darunter zabl belasten.

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-Auf grund einer Polizei- Berordnung vom 7. Auguft 1878, wonach Reden am Grabe ohne Erlaubniß der Ortsgeistlichkeit untersagt sind, wurde dem Goldarbeiter Ebert und dem Diamantschleifer Franz von Großenhain vom dortigen Bürger­meisteramt eine Geldstrafe von je 30 m. auferlegt. Ebert hatte am 24. September am Grabe eines verstorbenen Genossen, des Bigarrenarbeiters Bonifer in Großenhain , einen Kranz mit rother Schleife mit den Worten niedergelegt:" Im Namen des Vereins Arbeiterschutz" lege ich diesen Kranz hier nieder" und Franz hatte mit den Worten: Im Namen der Freiheit und Gleichheit" drei Schippen Erde in das Grab geworfen. Beide erhoben gegen die Polizeiftrafe Einspruch, das Schöffengericht verurtheilte sie aber zu je zehn Mart.

Gewerkschaftliches.

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differenzen in der Schuhfabrik von Eichbaum u. Ko. In Mainz find, Beitungsmeldungen zufolge, die Lohn­wieder beigelegt.

Aus Charleroi in Belgien wird telegraphirt: Eine bedenk­liche Streitbewegung wird auf einer ganzen Reihe von Gruben konstatirt. Die Arbeiter fordern überall Lohnerhöhung, die in dessen nur theilweise bewilligt wird.

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Ein Droschkenkutscherstreik, an dem nach einer Meldung der Bossischen Zeitung" bis jetzt 3000 Mann betheiligt sind, der sich aber zu einem allgemeinen ausdehnen dürfte, ist in London ausgebrochen. Er ist lediglich gegen die haupt­städtischen Eisenbahnen gerichtet, die gewisse Beschwerden der Droschtenkutfcher nicht berücksichtigen wollen. Die Kutscher weigern fich, Fahrgäste in die Bahnhöfe hineinzufahren.

Soziales..

Wie ungenirt das Unternehmerthum in den Handels- und Gewerbekammern Parteipolitit fammer in ihrem letzten Jahresbericht, wo sie in die Haz treibt, zeigt die Ghemnizer Handels- und Gewerbe gegen die Konsumvereine mit folgenden Be merkungen einstimmt: Was die Konkurrenz der Konsume vereine speziell anbelangt, so scheint uns in unseren jezt Unterstützung von einer Gegenbestrebungen

Seite

zu kommen, von der fie am wenigften erwartet wurde, und zwar von den Sozialisten und den ihnen Nahestehenden. An­geblich zur Bekämpfung des Kapitalismus und zu seiner Lahma legung_gründen diese jetzt Konsumgenossenschaften, da durch solche Organisationen erhebliche Geldmittel sowie den Führern gut bezahlte Stellen eingebracht, der Mittelstand aber noch mehr als jetzt schon lahm gelegt wird. Solche Organisationen find aber, besonders wenn Grundbesitz vorhanden, wesentlich schwerer aufzulösen, als einfache politische Vereine, und der Staat wird im Interesse der Selbsterhaltung gewiffe Grenzen ziehen müssen, die auch den Vereinen gegenüber nicht ohne Wirkung fein können, die erst der Unterstützung höchster Beamten ihre Existenz verdanken.

Die Bewegung der Lithographen, Steindrucker und Berufsgenossen Berlins hat ihren Höhepunkt erreicht. Sämmt­liche Kollegen, welche in Ringdruckereien beschäftigt waren, find Die Einführung von Arbeitszetteln, die nach dem Vor ausständig. Am Sonnabend, den 31. Ottober, finden vorm Ge- gange des Düsseldorfer Gewerbegerichts in einer Anzahl von Zur Zurückweisung dieser Musterleistung tendenziöser Berichts werbegericht die Verhandlungen wegen Kontraktbruchs" statt. Städten vorgenommen ist und vom preußischen Handelsminister erstattung genügt es, darauf hinzuweisen, daß notorisch die Damit dachten die Herren Prinzipale einige Schreckschüsse abzugeben, ebenfalls empfohlen wurde, wird nun auch vom Berliner Konsumvereine Sachsens ihre Angestellten nichts weniger als gut, um die Bewegung ins Wanken zu bringen. Sie werden sich aber Gewerbegericht den Unternehmern angerathen. Das Gesondern häufig sogar sehr schlecht bezahlen; weiter, daß das täuschen, denn die Ausständigen sind gewillt, den Kampf so lange werbegericht hat das Formular eines solchen Arbeitszettels aus Genossenschaftsgefeß, auf grund deffen die Konfumvereine er zu führen, bis die Forderungen vollständig bewilligt sind. gearbeitet, das nächstens im Druck erscheinen wird. Es wird dann richtet sind, die Verwendung von Geldern für andere als die Die Handelskammer von Die Hoffnung des Ringes, daß das Geld zur Unterstützung nicht ebenso wie heute die polizeilichen Wohnungs- An- und Abmeldezettel in ftatutarischen Zwecke ausschließt. ausreichen werde, wird durch die Thatsachen zu nichte gemacht. Geschäften zu einem geringen Preis zu haben sein. Probes Chemnitz schlägt sich also mit ihren eigenen Waffen. Da die Arbeit drängt, machen einzelne Firmen den Bersuch, Exemplare werden in den einzelnen Kammern des Gewerbe- Die Generaldirektion der bayerischen Staats- Eisen Arbeiter und Arbeiterinnen zum Prägen anzulernen. Dies ist gerichts zur Benutzung ausliegen. Der ausgefüllte, mit Unters aber nicht so leicht; wie uns berichtet wird, sind Arbeiterinnen schriften des Unternehmers und Arbeiters versehene Arbeitszettel bahnen versendet ein längeres Bertheidigungsschreiben an bie bei dieser Beschäftigung die Finger zerquetscht worden. Wir stellt einen rechtsverbindlichen Arbeitsvertrag dar. Das Formular Presse auf die in diefer namentlich in letzter Beit häufig zum Ausdruck gebrachten Anregungen oder Beschwerden über die machen hierauf aufmerksam, damit nicht noch mehr sich zeitlebens enthält Rubriken für: Dienſtantritt, Lohnfah, Lohnzahlung, ungünstigen Verhältnisse des Personals der unglücklich machen. Gestreift wird bei den Firmen: Kuzner u. Arbeitszeit, Kündigungsfrist sowie einen Anhang für nachträg bayerischen Staats- Eisenbahnen. Am Schlusse dieses Schreibens nachträg- ngünstigen Verhältnisse des Personals der Berger, Prager u. Loida, Ettler, Mathes, Friedberg u. Silber- liche Aenderungen des Arbeitsvertrages und eine Quittung bayerischen Staats- Eisenbahnen. Am Schlusse dieses Schreibens heißt es: Die Verwaltung wird auch in Zukunft die Fürsorge stein, Schäffer u. Scheibe, W. Böhme, Barnick, Büttner u. über die empfangene Altersversicherungs- Karte mit richtiger für das Personal aller Sparten und Dienstzweige als eine Ko., vo das Zeugniß, Wunsch u. Lange, Heimann u. Schmitt, Littauer der Arbeiter beim Dienstaustritt unterschreibt; inbegriffen wichtige Aufgabe im Auge behalten, und etwa zutage tretenden u. Boysen, Aberlee, W. Hagelberg, Radicke, Weyland Lobnißständen wie auch u. Bauchwig, Priester u. Eyck, Grat u. Aron, P. Hagelberg, ist auch die Bescheinigung über richtig empfangenen Lohn weiteren Kreisen, daß die mehrfach veröffentlichten Klagen über A. angebliche Mißstände nicht als U. Engel, Walther Peck, Stenz, Werner u. Schumann, Desterreich event. mit Roftgeld. Es wird durch diese Zettel das vielfach recht weiteren Kreisen, daß die mehrfach veröffentlichten Klagen über u. Hartmann, Sala, Hohenstein u. Lange, Frommholz, Licht oberflächlich geschloffene Arbeitsverhältniß im Interesse beider angebliche Mißstände nicht als baare Münze genommen druckerei Dienstbach, Böhte u. Mittweier. Buzug ist aufs Parteien( Unternehmer und Arbeiter) scharf fixirt, was dazu bei werden, wenn sie auch nicht immer einzeln berichtigt werden ftrengste fernzuhalten. Die Wuth der Prinzipale kennzeichnet tragen wird, daß weniger Klagen als bisher in gewerblichen Dazu bemerkt die Fränkische Tagespost: Es ist sehr bes fich durch das Verhalten gegen das kaufmännische Personal; so Streitigkeiten vorkommen. Besonders praktischen Werth erhalten wurden bei der Firma W. Hagelberg und Adolf Engel die diese Bettel noch dadurch, daß auf der Rückseite derselben die quem, dem Personal zu empfehlen, es möge den Berichten über Mißstände feinen Glauben schenken. Daß die Verwaltung die Buchhalter entlassen, weil sie auf Listen für Streifende zeichneten. wichtigsten Bestimmungen aus der Reichs- Gewerbe- Ordnung, dem Fürsorge für das Personal als eine wichtige Aufgabe im Auge Die Situation ist nach wie vor sehr günstig. Die Lohnkommission. Kranken- Versicherungs- Gesez, dem Invaliditäts- und Altersversiche behalten will, ist gewiß sehr schön, und eben zu dem Zwecke, Im Anschluß an diesen Bericht der Lohnkommission möchten rungs- Gesetz, sowie aus dem Ortsstatut abgedruckt find. daß diese wichtige Aufgabe nicht so leicht in Vergessen wir den vom Streit betroffenen Firmen rathen, anstatt vorm Die Erhebungen über die Wirkung der Bäckerei- Verord- heit geräth, muß die Preffe die Verwaltung ab und zu Gewerbegericht die Kontrattbruchs- Angelegenheit zu erörtern, sich nung, die in allen Bundesstaaten vorgenommen find, sollen, wie darauf aufmerksam machen. lieber dort mit den Streifenden über die Forderungen zu ver- es heißt, vornehmlich" die Beschaffung von Material zur Beant­ftändigen. Ein gütlicher Ausgleich ist allemal besser als ein langs wortung einer im Reichstage zu erwartenden Interpellation be: wieriger Rampf, der beiden Theilen schwere Opfer auferlegt. zwecken. Ob bie Beantwortung" an gunften der Bäckermeister Haben in fast allen Gewerben die Unternehmer bei der gegen- oder Bäckergesellen ausfallen wird, wird sich ja zeigen.

von Marken,

Arbeitsbuch und

tönnen."

Depelthen und letzte Nachrichten.

Der langgefuchte Mörder Bruno Werner ist am

wärtig günstigen Geschäftskonjunktur den Arbeitern Konzessionen Der Legitimationszwang für den Geschäftsverkehr gestrigen Abend 9 Uhr 23 Min. auf dem Potsdamer Bahnhoje gemacht, so wird dasselbe wohl auch im graphischen Gewerbe nicht zwischen den Konsumvereinen und ihren Mit eingetroffen. Seitens der Presse und der Kriminalpolizei war, unmöglich sein. Weiter halten wir die polizeiliche Bewachung gliedern wird laut Gesetz am 1. Januar 1897 eingeführt. um große Menschen- Anfaminlungen zu verhindern, die genaue der vom Streif betroffenen für überflüssig. Die Arbeiter der Die Handelskammern sind jetzt aufgefordert worden, sich gutacht- Zeit der Ankunft des Mörders geheim gehalten worden. graphischen Gewerbe verhalten sich schon selber so, daß sie mit lich darüber zu äußern, welche Anforderungen an die Legiti- Bunft 9 Uhr 23 Minuten fuhr der Schnellzug ein; in der Mitte dem Gesetz nicht in Konflikt kommen. Unsere Polizeimannschaften mationsführung zu stellen sind. des Trains befand sich ein Waggon dritter Klaffe, dessen Roupee für Nichtraucher für den jugendlichen Verbrecher gedient hatte. haben bei den bedenklichen Sicherheitszuständen Berlins doch gewiß wichtigeres zu thun, als auf Streikende zu vigiliren, bie Rheinland 3 schon mehrfach Ursache von Arbeitseinstellungen todtenblaß. Jm Publitum machte sich die gerechte Entrüstung Das Zweiftuhl- Syftemt ist in der Textilindustrie des Werner war ungefesselt, das Gesicht des jugendlichen Mörders an den Geschäften, wo sie in Arbeit standen, vorübergehen. gewesen, die bis jetzt, soweit bekannt, damit endeten, daß die beim Anblick des Mörders geltend. Mörder, Schuft, fchlagt Die Buchdrucker haben den streikenden Lithographen Fabrikanten die Einführung von Doppelstühlen unterließen. Wie den Hund todt," so erfchollen aus der Menge Rufe; die 15 000 M. zur Verfügung gestellt. das aber mit technischen Verbesserungen zu geschehen pflegt, so Kriminalbeamten bildeten eine Kette, und schenen gesenkten Der Maurerstreik in Stettin ist für beendet erklärt, da auch hier. Die Fabrikanten geben nur nach, um unterm Druck Blickes schreitet Werner, eskortirt von einem Kriminalkommiffar nur einige Unternehmer noch nicht bewilligt haben. Die Zahl der Konkurrenz die Arbeit und Kosten sparenden Doppelstühle und einem Polizei- Wachtmeister, durch eine Seitenthür des Pers der Streifenden beträgt blos noch 10. zu einer günftigeren Zeit einzuführen. Ein solcher Fall wird rons, die zu dem Droschken- Halteplatz führt. Im nächsten Augenblick Aus Lübeck . Die Leitung des Emaillir Wertes von aus Eupen gemeldet, wo erst vor kurzem ein Streit aus befindet sich der Mörder in einer Droschte 2. Klasse und das und müt dem Erfolg der Thiel u. Söhne hat, wie üblich, ihr streikendes Perfonal auf solcher Ursache ausbrach Gefährt rollt nach dem Polizeipräsidium, woselbst, W. heute Eine dortige Firma hat eine An­die schwarze Liste gesezt. Ein Exemplar dieser Liste ist Arbeiter endete. durch zwei in einer Druckerei beschäftigte Mädchen einem zahl Doppelstühle bestellt und will diese mit Arbeiterinnen übernachtete, nachdem er noch ein kurzes Verhör zu bestehen hatte. Das wird möglicherweise zu einem neuen Arbeiter übergeben worden und dieser hat dann die Veröffent: befeßen. Trier , 81. Ottober.( B. H.) Tas Wasser der Mofel steigt lichung der Liste veranlaßt. Gegen die drei Personen soll nun Streit führen; mag er enden wie er will, auf die Dauer Auflage erhoben werden. Weiter hat die Firma Thiel u. Söhne wird sich die Einführung des Doppelstuhls nicht verhindern fortwährend, weite Strecken des Ufers stehen unter Waffer. Kopenhagen , 30. Oftober.( W. Z. B.) Die Polizei vers wegen eines vom Streitkomitee gegen sie gerichteten Flugblatts laffen. Es ist deshalb angezeigt, wenn sich die Weber mit der gegen 4 Personen darunter den Genossen Theodor Schwart neuen Maschine in irgend einer Weife abfinden, in erster Linie haftete heute einen Mann namens Glaab, der angiebt, in Berlin Strafantrag wegen öffentlicher Beleidigung gestellt, dadurch, daß sie für Verkürzung der Arbeitszeit eintreten und geboren zu sein, unter dem Verdachte, daß er ein Mitschuldiger des am Sonnabend wegen Sparmarkenfälschung verhafteten Der Zuzug von Metallarbeitern aller Branchen ist von die Fabrikanten ersuchen, nicht eher neue Arbeiter anzulernRaffirers des hiesigen Anarchistenklubs, Bergolders Peter Lübeck fernzuhalten. ehe die alten untergebracht sind. Der Fabrikinspektor Aachen Ju Gevelsberg haben die an der Wasserleitung beschäf- wird, soweit anzunehmen ist, seine Vermittelung nicht versagen. Jensen, ift. tigten italienischen Erdarbeiter, die im Streit standen, Kartellwesen. Sämmtliche transatlantische Dampfer zufolge ist beim Rap Horn während des leßten furchtbaren die Arbeit wieder aufgenommen, da ihre Forderungen bewilligt ini en stehen wegen Abschluß eines Kartell in Unterhandlung deffen Zweck ist, die Kajütenpreise bedeutend zu erhöhen. Daß Der Streit der Steinseher und Rammer Hamburgs die Preise für das Zwischendeck früher oder später ebenfalls in dauert fort. Wir appelliren nochmals an das Solidaritätsgefühl die Höhe geschraubt werden würden, ist klar. der gesammten Arbeiterschaft und bitten, uns moralisch wie auch Die Errichtung eines Gewerbegerichts für Zerbst wurde materiell zu unterstützen. Dann wird auch der Sieg nicht aus- vom dortigen Gemeinderath mit 13 gegen 12 Stimmen be bleiben troß aller Machinationen. Alle Sendungen und Zus schlossen. Dieser vernünftige Beschluß ist dem Bürgermeister zu schriften bitten wir zu adressiren an das Streit- Komitee, pr. Adr.: Dr. Hahn zu danken, der als Vorsitzender zu gunsten des Ge­Chr. Wiese in Hamburg , Niedernstr. 50. werbegerichts den Ausschlag gab. Verantwortlicher Redakteur: Auguft Jacobey in Berlin . Für den Inseratentheil verantwortlich: Th. Glocke in Berliu. Druck und Verlag von May Bading in Berlin . Hierzu 2 Beilagen.

wurden.

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London , 80. Oktober. ( B. S.) Sier eingegangenen Meldungen Ortans ein Bremer Dreimaster untergegangen. Derfelbe befand sich mit einer Ladung Kohlen von Shields nach Jquique unter­wegs. Die ganze Bemannung, 27 Köpfe start, ist ertrunken.

London , 30. Oktober. ( W. T. B.) Der britische Kapitän Marriot wurde in der Nähe von Smyrna von Räubern gefangen genommen, welche 10 000 Pfund Löfegeld verlangen. im Hongkong , 30. Oftober.( W. T. B.) In Taipefu in Norden Formosa's ist die Peft ausgebrochen; bisher sind 15 Er. frantungen festgestellt.