Veranlassung von mehreren Baffanten nach seiner in der Alexan­brinenstraße belegenen Wohnung per Droschte geschafft.

N. Großes Aufsehen erregt das plötzliche Verschwinden der beiden Inhaber einer belannten Konfektionsfirma T. in der Leipzigerstraße. Dieselben, welche wegen Vergebens gegen die Sittlichkeit gestern in Haft genommen werden sollten, haben fich ihrer Strafe durch eine schleunige Auswanderung nach Amerita entzogen.

b. Der erste Kahn vom Müggelsee her, mit Holzkohlen beladen, paffirte gestern Mittag die Schleuse, genau 24 Stunden nach dem ersten Steinkahn von den Havelseen her. Nach Aus­fage der Schiffer aber ist die Passage durch den Müggelsee noch feine permanente. Sie richtet fich nach dem Winde, der das Eis hin und her schiebt. Nachdem der Kahn das Müggelschlößchen paffirt hatte, war die Durchfahrt in Folge des umgesprungenen Windes wieder gesperrt.

Belle Alliance Theater. In der heutigen Aufführung der Gesangspoffe ,, Ein gemachter Mann" debütirt eine neu engagirte Scubrette, Frl Bäckers als Toni Sendler.

b. Die Sanitätswache in der Brüderstraße hat eins mal wieder in der Nacht zum Donnerstag ein Menschenleben gerettet. An der Gertraudtenbrüde wurde ein Mann bewußt los aus dem Wasser gezogen, und nach der Wache gebracht, wo man ihn durch energische Thätigkeit wieder ins Leben rief. Dhne diese prompte Hilfe wäre er sicher dem Tode anheim­gefallen.

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durch den Saal walzen zu können, ließ ihn jedes Bedenken, das er bezüglich seiner Kaffe hatte, schnell vergessen. Was weiter geschehen ist, darüber ist niemals ein zuverlässiger Be­richt in die Deffentlichkeit gedrungen, nur über das Ende seines Liebesabenteuers hat der Kommis Ausführliches mit getheilt und zwar vor Gericht. Er erinnert fich noch, daß er mit seiner Begleiterin an jenem Abend getanzt und gezecht hat, dann übermannte ihn das Glück und das Bier und er fiel in einen sanften Schlummer. Er wurde plößlich durch die Berührung einer fremden Hand aus demselben geweckt, und als er die Augen aufschlug, sah er die schöne Ella vor sich stehen. Sie war eben damit beschäftigt, die übrkette von seiner Weste loszulösen, offenbar in der Abficht, um sie mit der Uhr zu stehlen. Dieses Vorhaben war indeß schwer zur Ausführung zu bringen, denn der Kommis hatte seinen Stundenzeiger gerade acht Tage vorher ins Leihhaus getragen und die Kette an seine Westentasche angenäht. Heinrich war über das Benehmen des Mädchens, das so zärtlich gegen ihn gewesen, auf's schmerz­lichste berührt und brachte die That derselben zur Anzeige. Vor Gericht aber tonnte der schönen Ella nicht nachgewiesen werden daß sie habe stehlen wollen, und so ward fte frei­gesprochen.

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Soziales und Arbeiterbewegung.

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Di politische

Das Zentrum erntet für seine Beistimmung zur Ge treidezollerhöhung durchaus nicht überall Dant bei seinen Wählern und Gesinnungsgenossen. So kämpfen die ,, chriftli sozialen Blätter," das Bentralorgan" der katholisch- sostales Partei, fehr lebhaft gegen die Bertheuerung des Brodes.­de theurer Se theurer heißt es hier ein Gegenstand wird, def weniger gebraucht dann das Land. Vertheuerung des Ge treides bedeutet also Abnahme des Verbrauchs von Körne Für diejenigen Gegenden, in welchen das Brod zu einen Mr. 55. festen Geldsage verkauft wird und die Preisschwankungen is der Größe des Leibes wiedergegeben werden, ist die Abnahme handgreiflich; die Mutter giebt jedem Kinde, die Hausfra jedem Dienstboten ein Brödchen zum Kaffee, ohne zu fragen, ob dasselbe ein Loth oder 4 oder/ Loth weniger wiegt. Ob das Eingebüßte überhaupt ersetzt werden kann, diese Frage wird demjenigen leicht zu beantworten sein, der die Schwieri leiten, Gleichgewicht im Arbeiterhaushalt zu erzielen, fennt Sofern Ersatz für das entzogene Brod dem einzelnen Rotfelten tref der Arbeiterfamilie gewährt wird, wird dies in der Regel nem unbeach Kartoffeln geschehen. Dhne Zweifel bat also die Be erziger Jahr Arbeit" f theuerung des Getreides auch den Uebergang zu einer gering Soviel steht aber handger würbe in werthigern Nahrung zur Folge. lich fest, daß die breitesten Schichten des Boltes fchon Bintelbach) nicht gut genährt werden und daß auch die geringste B Neumann, mit dem er vorher im Wirthshause gezecht hatte, schlechterung empfindlich schädigen muß. Schließlich kommit voll un den Befehl, ins Bett zu gehen. Als der total betrunkene Neu- aber die moralische Seite: je schlechter die Koft, defto met iedererkenner mann feine Folge leistete, sondern zu schimpfen begann, ver­Schnaps!" Aus diesen Gründen, erklärt der Redakteur de segte ihm der Unteroffizier mit dem blanten Säbel solche Hiebe christlich- sozialen Blätter, müsse er unter allen Umständen auf die Schultern und den Arm, daß Neumann vier Monate gegen Erhöhung des Kornzolles fich erklären und auch die a Deren hohen Lebensmittelzölle müsse er für verderblich halten im Spital lag und dann, da Muskelschwund   an dem verlegten Arm eingetreten war, als dienstuntauglich aus der Armee ent- Einen neuen Vorschlag zum Normalarbeitstag das ,, Chriftlich soziale Correspondenzblatt", das Drgan laffen werden mußte. Die Mißhandlung war derart, daß der Kanonier Welzenbach den Unteroffizier bat, er möge doch mit Herrn Stöcker. Danach soll die ganze wichtige und schwie dem Schlagen aufhören, da sein Kamerad ja betrunken sei. Frage dadurch gelöst werden, daß alle Ueberstunden über et Liberalis Der Unteroffizier verfeyte darauf noch dem Fürsprecher zwei gewisse Arbeitszeit hinaus nach einem höheren, von Obrigkelters ist di Säbelhiebe, deren es noch mehrere geworden wären, wenn wegen festgesetten, Tarif bezahlt werden. Dieser Art der bene Ueberzeu nicht in dem Momente der Feldwebel gekommen und dem bru- gelung werden zwei große Vorzüge zugeschrieben. Ersten Borzügen bes Neumann hatte für seine Gehorsamsverweigerung 45 Tage stimmt werden können: die Gewerbe, welche zuweilen Sie weiß auf

Aus Bayern  . Ueber eine Verhandlung des Würzburger Militärbezirksgerichts berichten die Blätter wie folgt: Der Unteroffizier Thorwart des 2. Feld- Art.- Regiments in Landau  ertheilte am 29. Juni v. J. im Rafernenzimmer dem Soldaten

Polizeibericht. Am 3. d. M. Mittags fiel der Invalide Hellwig, als er fich in seine in der Oppelnerstraße im Keller belegene Wohnung begeben wollte, einige Stufen der Treppe hinab und mit dem Kopfe auf den Fußboden des Kellers. Es frat in Folge dessen Gehirnblutung ein, an der er noch an demselben Tage Abends verstarb. Am 4. d. M. Vormittags fiel ein Mann auf dem Bürgersteige der Landsbergerstaße in Folge Ausgleitens zur Erde und brach dabei den rechten Unters fchentel, so daß er nach der königlichen Klinik gebracht werden mußte. An demselben Tage Nachmittags verunglückten in dem Walzwerte der Heckmann'schen Fabrik, in der Schleftschen­straße 24/25, der Meister Milde und der Arbeiter Patulat da burch, daß sie beim Deffnen eines Ventils am Dampfrohr in Folge Plagens des Ventilgehäuses von dem herausströmenden Dampfe verbrübt und durch den Druck des Dampfes über das Geländer der etwa 6% Meter hohen Brücke, auf welcher ste standen, Milde erlitt außer bedeutenden herabgeschleudert wurden. Brandwunden einen Rippenbruch und eine Verlegung am Kopfe, während Patulat außer Brandwunden einen Bruch des linken Armes und ebenfalls eine bedeutende Kopfwunde erlitt. Beide wurden nach Bethanien gebracht. Am Abende deffelben Tages wurde ein Mann in seiner in der Breslauer­ftraße belegenen Wohnung am Bettpfoften erhängt vorge­funden. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause ge schafft. In der darauf folgenden Nacht sprang ein Mann in selbstmörderischer Absicht von der Gertraudtenbrücke in die Spree, wurde jedoch alsbald herausgezogen und noch lebend nach der Charitee gebracht.

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Gerichts- Zeitung.

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meistens längere Zeit arbeiten laffen müssen, zahlen eben f Miß die Ueberstunden nur den höheren Lohnfag. Zweitens feine Rontrole nöthig sein: es liegt im eigenen Intereffe

Gefängniß bekommen; der wegen Körperverlegung und Mig brauch der Dienstgewalt angeklagte Unteroffizier wurde freis gesprochen.

Gullt. Ueber eine erschreckende Reihe von Urfiltlichkeits­verbrechen, begangen an 32 Mädchen, darunter 31 Schul. mädchen im Alter von zehn bis dreizehn Jahren, hatten dieser

Unternehmers, teine Ueberstunden zu machen, weil er fte teurer Der Vorschlag ist so quadsalbertsch wie die

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chriftlich- soziale Bartei. Db man die Ueberstunden

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Tage die hiesigen Geschworenen zu judiziren. Als Angeklagter zahlt oder nicht, das macht rechnerisch wohl einen Unterschied

erschien der ehemalige Volksschullehrer Matthias Stergar, be reits vom Wiener   Landesgerichte wegen Schändung zu sechs Monaten Kerkers verurtheilt. Derselbe ist 41 Jahre alt, ab

ist aber fachlich ganz gleichgiltig. Bei seiner heutigen

loftgkeit und Nothlage muß fich ohne Verbot der Ueberfunden

Der Arbeiter zu legteren verstehen, und wenn er dafür

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solvirte acht Gymnaftal- Klaffen und wurde hierauf Novize im erhält, so erhält er eben für die normalen Arbeitsftumben weniger, aber über den nothdürftigen Lebensunterhalt fommt und 2

Franziskanerkloster zu Nazareth. Später heiratete er, lebte je doch von seiner Gaitin getrennt und wußte fich die erledigte Lehrerstelle in Podgorje( Bezirk Windischgräß) zu verschaffen. Fast alle ihm anvertrauten Schülerinnen, so viel fonstatirt werden konnte, 31 an der Bahl, fielen ihm zum Opfer, ebenso feine 16 Jahre alte Koufine. Leider beobachteten alle Schul­mädchen Stillschweigen über diese Vorgänge und so blieb das schändliche Treiben dieses Menschen verborgen, bis die meisten Opfer von scheußlichen Krankheiten beimgesucht wurden; viele befinden sich noch im Krankenhause, während die Genesenen als Beuginnen vorgeladen waren. Angesichts deren Depofitionen vermochte der Angellagte nicht zu leugnen, wollte jedoch glauben machen, die slowenischen Mädchen jener Gegend seien fo verkommen, daß fie ihn, den Lehrer verführt hätten. Dagegen spricht aber die allgemeine Entrüftung, die sich bei Entdeckung der Schandthaten in der ganzen Gegend kundgab und so gewaltig war, daß Stergar beinahe durch Steinwürfe gelyncht worden wäre, wenn ihn nicht die Gendarmerie in Schuß genommen hätte. Die Geschworenen sprachen ihn in allen Fällen schuldig, und der Gerichtshof erkannte in Rüd­

er nicht hinaus.

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Industrie und Wehrkraft. Welche Verwüstungen Industrie in unserer Boltetraft anrichtet, das zeigt aufbürgerlic Schlagendfte folgende Aufstellung für Desterreich( Cisleithanie

Bei den militärischen Aushebungen entfielen auf je 1000 Unte

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Aus der ländlichen Bevölkerung werden verhältnißmbne allen G viel mehr Rekruten entnommen, weil die Arbeit auf Lande, wenn auch sehr anspannend, so doch immer noch ge

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ficht auf die besonders erschwerenden Umstände auf eine schwere ist. Welchen Unterschied es für das ganze leibliche Gebendelsfreihe

Kerkerstrafe in der Dauer von fünfzehn Jahren.

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-y. Einem Romanschriftsteller lieferte eine Verhand­lung, welche geſtern vor der 87. Abtheilung des Schöffen gerichts stattfand, dankbaren und ergiebigen Stoff. Vor etwa brei Jabren machte in Braunschweig   die heimliche Flucht des dort ansässigen Uhrmachers Albert Dettmer mit der Frau seines Nachbarn, des Kaufmanns Ulrich, nicht geringes Aussehen. Das Paar floh nach London  , doch hier gerieth es, nachdem die wenigen mitgenommenen Baarmittel verausgabt waren, in eine traurige Lage, denn alle Bemühungen des Dettmer, Beschäfti gung zu erhalten, schlugen fehl. Als die Noth am größten war, griff er zu einem verzweifelten Mittel, er wurde Seemann. Getreulich sandte er der in London   zurückgebliebenen Geliebten den größten Theil seines so sauer erworbenen Verdienstes und in allen seinen Briefen gab er seiner Freude um das baldige

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macht, ob in den Fabriken für sanitäre Vorkehrungen gefo ist, oder nicht, beweist eine Untersuchung Singers, nach ba einem mufterbaften" Etablissement von 213 Arbeiter

während der legten neun Jahre zur Stellung tamen, 28 tauglich befunden wurden, während in einer anderen Fabri die wegen ihrer niedrigen Löhne und sonstigen Mike fannt ist, 183 zwischen 1871 und 1880 zur Stellung gelangte Arbeiter sämmtlich für untauglich erklärt wurden. ug der

Arbeiter bedeutet also Hebung der Volksgesundheit entbehrlichen Grundlage aller staatlichen Entwickelung.

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in M. Gladbach   wies in einer Eingabe an das Handelaminiite Kapitalistischer Fortschritt  . Herr Kommerzienrath Wolf Irium nach, daß durch den Uebergang der Handweberei ju mechanischen Weberei, welcher am Rhein   für die Halbfeibende der Bi

Industrie fich vollzieht, einige tausend Handstühle zum

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Wiedersehen Ausdruck. Aber eine arge Enttäuschung harrte stand gekommen find, ohne daß die Menge der Bro

seiner, als er im Januar d. J. nach einer langen Tour durch den Stillen Dzean wieder nach London   zurückkehrte, anstatt der Geliebten fand er nur einen Brief von ihr vor. Sie theilte ihm mit, daß allerdings inzwischen ihre Ehe rechtsträftig geschieden wor ben wäre, aber es sei ihr in dem Erkenntniß ausdrüdlich ver

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buttion abnimmt, weil ein mechanischer Webftuhl i Stande   ist, bis zum zehnfachen eines Handwebestuhls zu leifft übertrag Daß man das, was man braucht, mit kleinerer Mübe fleinerem Aufwand an Arbeit gewinnt, ist an fich gewiß

zum Vortheil eines Voltes. Nur hat unter den heutigen V boten worden, eine neue Ehe mit ihrem Entführer einzugehen. hältnissen ,, das Volt" weiter nichts davon, als daß es fei Zusammenleben mit ihm zu verzichten und den Vorschlag ihrer braucht aber weniger Arbeiter. Die übrig bleibenden tönn

Unter diesen Umständen habe sie es vorgezogen, auf ein ferneres

Der verliebte Kommis und die schöne Ella. Es war an einem der falten, aber schönen Januarabende, wie wir fie in diesem Jahre so ausnahmsweise herrlich und frisch hatten. Klarer, heller Mondenschein erleuchtete die einsamen Straßen Nur hin und wieder sah man des Westviertels in Leipzig  . einige Personen, deren Schritte fie auf dem dichtgefallenen Schnee schon weithin anfündigten. Auf der Elsterstraße ging ein junger Mann die linke Häuserreihe entlang, dem das Herz heute ganz sonderbar bewegt zu sein schien, denn ab und zu fuhr er sich mit der Hand nach der Stirn und, den Kopf lang fam hebend, entrang fich dann immer ein schwerer Seufzer seiner Brust. Es war der Kommis Heinrich B. Heinrich war erft 18 Jahre alt, er hatte noch nie der Liebe Glück und Leid tennen gelernt, aber heute hatte es ihn hinausgetrieben, denn ein unnennbares Sehnen war in seine Brust eingezogen. Am Nachmitage nämlich, da hatte er Geibel'sche Gedichte gelesen, in dem schön gebur denen Buche, welches ihm Fräulein Elise, die noch nicht 16 Jahre alte Tochter seines Prinzipals ges geben hatte, wobei sie ihm so ganz en passant die Hand ge brüdt und ihn gar so wundersam angeschaut. Ach, er spürte jenen Händedrud und fühlte jenen Blick noch, als er im Laufe des Nachmittags schon so und so viele ge algene Häringe aus Der Tonne mächtigen Tiefe hervorgeholt und fein säuberlich den verschiedenen Annas, Emmas u. f. w. eingepackt hatte. Endlich aber war es neun Uhr Abends geworden, und nach­dem er sich in seinem bescheidenen Stübchen von des Tages Staub und Schmuß schnell gereinigt, und überhaupt sein Aeußeres etwas zurechtgeftugt hatte, da war er hinausgestürmt auf die Straße und endlich war er in die stille, menschen­leere Elfterstraße gekommen. Während er träumerisch durch die Straße schritt, murmelte er den Anfang des Minneliedes" das er heute gelesen hatte, laut vor fich hin: Es giebt wohl Manches, was entzückt" c. Er blieb plöglich stehen, und wie gebannt hing sein Blick an der Gestalt eines jungen Mädchens, das eben an ihm vor­beigeschritten war und jest vor ihm herging. Er hatte ihr Geficht faum gesehen, aber in der Stimmung, in welcher er fich nun einmal befand, war er der Meinung, daß es himm lisch" sein müffe, von einem solchen Mädchen geliebt zu werden". Er faßte fich ein Herz und folgte der schönen Un­bekannten nach. Diese schien lein bestimmtes Biel   auf ihrer Wanderung zu verfolgen. Plöglich blieb fie stehen. Mein Herr, warum verfolgen Sie mich?" wandte fie fich an hein­rich, der erstaunt und erschroden stehen blieb. Er stammelte eine Entschuldigung und erbob süchtern den Blick zu der Schönen. Er tom fich in diesem Moment selbst unendlich verabscheuungswürdig vor und er sagte sich, daß die Fremde wohl ein Recht habe, über sein Betragen entrüstet zu sein. Diese schien indeß feineswegs zu zürnen, fte lächelte vielmehr Den Kommis holdselig an und sagte: Wollen wir zusammen­geben?" wäre mir freilich recht angenehm und Sie würden mich er suchte nach einer passenden Redensart- aum glücklichsten aller Erdensöhne machen." Das Mädchen lächelte ihm wieder freundlich zu und legte ihre Hand in seinen Arm. Wohin gehen wir?" fragte fte nach einer Weile. D, mein liebes Fräulein," rief Heinrich, hingeriffen von der Liebenswürdigkeit der jungen Dame, ich gehe überall hin, wohin Sie wollen. Gehen wir meinetwegen ein bischen ins Rosenthal, dort die schönen Bäume ,, Ach nee," unter­brach ihn das Fräulein, gehen wir lieber in e Lokal und effen m'r was. Gewiß mein liebes Fräulein." Und Hein­rich und seine Dame gingen nach einer Restauration. Gern hätte er ihr Nektar gegeben, aber seine Begleiterin war be scheiden, fie begnügte fich mit Bairisch   Bier. Heinrich war entzückt; trunkenen Herzens flüsterte er ihr zu, daß er fte über Alles liebe, daß er in ihr endlich Diejenige gefunden babe, deren Bild ihm, von einem Strahlenglanze umgeben, im Traume erschienen sei, und daß sein Herz ihr ewig ge­hören werde. Sie hörte freundlich auf seine Betheuerungen und trant Bier und eine Portion Someinstnochen mit Sauerkraut dazu. Heinrich, der mit seinen brennenden Augen jede Bewegung seiner Angebeteten verfolgte und in immer größere Verzückung gerieth, hatte bereits seinen ganzen Vor­rath von Liebesbetheuerungen erschöpft. Endlich schien Fräu­lein Ella, so hieß die Schöne nämlich, genug gegeffen und getrunken zu haben und, sich mit der Papier   serviette fein fäuberlich Hände und Lippen reinigend, sagte sie jest: Wissen Sie was, nun gehn wir in e Lotal, wo getanzt wird." Hein rich griff instinktiv in seine Hosentasche und suchte sich durch Befühlen seines Portemonnaies von seinem Raffenbestande zu überzeugen, die Aussicht aber, mit Fräulein Ella am Arme

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in Berlin   lebenden kränklichen Mutter, zu ihr zu ziehen, ange nommen. Der aus allen seinen Himmeln gestürzte Seemann war aber nicht Willens, seine Braut so ohne Weiteres fahren zu lassen, wilde Leider schaften mögen wohl in ihm getobt haben,

Wirthschafts- Ordnung". Der Verein für Selb  

betteln gehn. So schlägt innerhalb der heutigen Wirthscha ordnung jeder Fortschritt nur zum Nachtheil der Arbeit au statt die Arbeit der Mühseligen und Beladenen zu erleichte als er, nachdem er sich einen Revolver angeschafft hatte, sofort Industrie in Krefeld   hat an die schweizerischen Scha auf die Reise nach Berlin   begab. Die beiden Frauen erhielten Spinner ein Birkular gerichtet, worin auf den Umfchw teinen gelinden Sdred, als der in weiter Ferne geglaubte eines Abends plöglich in ihre in der Auguststr. belegene Wohnung trat und durch Bitten, Flehen und Drohungen die Abtrünnige zu bewegen suchte, wieder mit ihm zusammen zu leben. Die Ulrich verblieb aber bei thier Weigerung, froßdem Dettmar feine Ueberredungsversuche mit jedem Tage wiederholte. Die

hingewiesen wird, der im Oktober vorigen Jahres in det dahin überaus start beschäftigten Sammet Fabrikation produktion bezeichnet. Nachdem man dies erkannt habe,

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getreten ist. Als Hauptgrund der Stockung wird die le auf Verminderung der Produttion eifrig hingearbeitet word und heute könne fonstatirt werden, daß mehr als di legte dieser Zusammenkünfte endete mit einer höchst erregten Hälfte der im vorigen Sommer beschäftigt gewefen Handstühle still stehe und die mechanische Fabrit the nächsten Tage vor den Augen der Geliebten erschießen zu halbe, theils viertel Beit atbeite. Da bei einer Mind

Szene, Dettmar zog den Revolver hervor und drohte, fich am

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wollen, wenn diese auch dann noch nicht nachgeben wolle. Vorher werde er ihr aber eine so entstellende Verwundung bei­bringen, daß kein Menn je mehr an ihr Gefallen finden sollte. Die geänaftigte und rattlose Frau wandte fich an die Polizei und als Dettmar am nächsten Tage vor dem Hause erschien, mutbe er von zwei Kriminalbeamten in Empfang genommen, die ihn zur Haft brachten, aus der er gestern Gerichtshofe vorgeführt wurde, sich wegen Bedrohung mit einem Verbrechen, sowie wegen verbote nen Waffentragens zu verantworten. Man batte nämlich einen geladenen 6läufigen Revolver nebst Munition hei ihm vorge funden. Im Termine räumte der Angeklagte die vorstehenden Thatsachen unummunden ein, ert'ärte aber, daß ihn die Unters fuchungshaft insoweit zur Besinnung gebracht, als er nunmehr den Gedanken an jeglichen Gewaltati gegen sich und Andere aufgegeben und den Plan gefaßt babe, nach seiner Freilassung sofort den europäischen   Boden zu verlassen und wieder zur See zu gehen. Der Staatsanwalt billigte dem vielgeprüften Mann mildernde Umstände zu und beantragte für jede Straf that 20 M. Geldstrafe oder 8 Tage Gefängniß. Der Gerichtss hof war aber der Ansicht, daß in diesem Falle eine Gefängniß ftrafe prinzipaliter angebracht sei und erkannte auf eine solche von 8 Tagen, die er indessen durch die erlittene Untersuchungs­haft für verbüßt erachtete.

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produktion von nahezu 10 000 Stühlen auch der Verbrauc Rohmaterial fich erheblich reduzire, sei es unausbleiblich der Preis desselben einen alle Theile schwer schädigenden gang nehmen müsse, wenn troßdem unverminderte Quantit Schappe an den Markt kommen. Der Verein balte es seine Pflicht, diese Thatsache zur Kenntniß der Produzen zu bringen und ihnen anheimzugeben, so bald wie mög entsprechende Maßregeln zu treffen. Also erst maßlose! arbeit und Ueberproduktion, dann maffenhafte Arbei entlassungen- 11 000 Stühle stehen ganz still, andere f nur theilweise beschäftigt. Die Lieferanten von Robmater Das verarbeitet werden soll, produziren aber noch immer Blaue hinein, bis sie endlich, nach großen Verlusten, ihre Produktion einschränken und ihre Arbeiter entiaffen Und das nennt man auch noch Ordnung" in

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Briefkaften der Redaktion.

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nicht möglich, Bestimmtes zu erfahren.

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F. Wilde. Sie haben sich die Verzögerung selbst u schreiben, da Thr umfangreiches Manuskript trop unferer m fachen Bitten, wieder auf beiden Seiten beschrieben war.

ben nächsten Tagen also.

Berantwortlicher Rebakteur R. Grenheim in Berlin  . Drud und Verlag von Mar Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Bierzu eine Bellag

weiß nicht,