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d. J. verlangt. Von dem Abg. Graf Holstein- Ledreborg war ein Aenderungsantrag eingebracht, wonach der Gesezentwurf den Titel ,, interimistisches Finanzgefeg" erhalten soll und die Re gierung nur zur Bestreitung der laufenden Ausgaben" ers mächtigt werde, wie dies seit dem Jahre 1850 üblich gewesen. Konseilspräsident Estrup bekämpfte das Holstein'sche Ämende­ment. Abg. Bischof Monrad spricht für das Amendement. In namentlicher Abstimmung wurde schließlich das Holsteinische Amendement mit 63 gegen 9 Stimmen angenommen, zwet Konservative enthielten fich der Abstimmung und 23 Abgeord nete waren abwesend. Die beiden Kopenhagener Abgeordneten Nyholm und Hage, sowie Bischof Monrad stimmten mit der Oppofition. In Angelegenheiten des Kopenhagener Schüßenvereins fand- wie der Voff. Beit." mitgetheilt wird noch ein Nachspiel statt. Die Konservativen, erbost über die am vorigen Sonnabend erlittene Niederlage, hatten tros des Pro­testes der Liberalen, die fich fern hielten und nur durch den Ober­gerichtsanwalt Contor gegen jeden Beschluß Protest einlegen ließen, über die beantragte Statutenänderung eine neue Ab­stimmung veranstaltet, was erflärlicher Weise große Aufregung unter den Liberalen verursachte. Am Nachmittage wurden in Folge deffen wieder von den Militär- und Polizeibehörden umfaffende Maßnahmen getroffen, um allen Ruheftörungen vorzubeugen. Seitens des Kommandanten erhielten alle In­fanterie- und Kavallerie Abtheilungen die Drbre, von 8 Uhr Abends ab zum sofortigen Ausrüden bereit zu sein, die Schlog­wache auf Amalienburg wurde gegen 6 Uhr um 60 Mann verstärkt, alle Bugänge zum Schloffe mit starken Polizei­Abtheilungen befest und in dem nabe belegenen Raftnotheater eine bedeutende Polizeimacht in Reserve gehalten. Abends zogen auch einige große Trupps durch die Straßen, welche Freiheitslieder sangen und vor den Redaktionen liberaler Blätter Hochs ausbrachten, während sie vor der Wohnung des Ministerpräsidenten Nieder mit Estrup!" riefen, doch gelang es der Polizei ohne militärische Unterstügung weitere Auss schreitungen zu verhindern. Die Mitglieder des tonservativen Klubs versuchten auch gestern wieder nach dem Schloffe Amalienburg au lommen, um dem Könige ein Hoch zu bringen, wurden aber wie am vorigen Sonnabend von der Polizei, welche ihre Absicht nicht kannte, furchtbar durch­geprügelt.

Großbritannien .

In der lezten Sigung des Stadtraths von Dublin ( Irland ) wurde formell ein Antrag gemeldet, die in der Nähe des Mansionhouse befindliche Reiterstatue George II , die als beleidigend bezeichnet wurde, zu beseitigen und nach der Rumpelkammer zu schaffen. Ein Versuch, den Lordmayor zu weiteren Erklärungen über die Drohung zu ver­anlaffen, gelegentlich des bevorstehenden Besuchs des Prinzen und der Prinzessin von Wales die Flagge von dem Manston­house zu entfernen, wurde von den parnellitischen Stadt, räthen niedergeschrien, und einem Antrag auf Ernennung einer Deputation zum Empfange des Prinzen folgte sofort ein Veto.

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Graf Herbert Bismarck ist in London eingetroffen und hat sich zu Lord Granville begeben. Man nimmt an, daß der Besuch den 3ved hat, die in lepterer Zeit zwischen ber deutschen und englischen Regierung entstandenen Differenzen auszugleichen.

Parlamentarisches.

- Die Petitionskommission des Reichstags hielt gestern ihre 37. Sigung ab. Zur Berathung der von dem Verein Kinderheim" in Steglig aufs Neue ein­gereichten in der letzten Session unerledigt gebliebenen Petition um Befreiung von der Stempelabgabe für seine Lotterieloose war als Regierungskommiffar Geh. Rath Neumann erschienen. Bei Berathung des Reichsstempelgesetes ist der Regierungsentwurf, nach welchem bei Lotterien bis zu 1000 Wait die Loose stempelfrei sein sollten, dahin ab­geändert worden, daß die Befreiung nur bei mildthätigen Bweden gewährt wird. Der Bundesrath hat im vorliegenden Falle Das Befreiungsgesuch abgelehnt, weil der Zweck des Instituts zwar ein gemeinnügiger, nicht aber ein mildthätiger sei. Die Kommission war gegentheiliger Ansicht und beschloß, die Be­

für Schwellen bezwedte. Die Diskussion bot nichts wesentlich Neues. Nächste Sigung heute früh 10 Uhr.

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

59. Sigung vom 5. März, Vorm. 12 Uhr. Am Tische des Bundesraths: v. Boetticher, Bron fart von Schellendorff, von Caprioi, von Scholz.

Die dritte Berathung des Etats für 1885/86 wird fort­gesezt: Reichsamt des Innern.

Abg. Baumbach: Die letzten Berichte der Fabrikinspek­toren find übersichtlicher geordnet, handlicher als die früheren, Durch ein vortreffliches Register vermehrt, und ihr Inhalt ist sehr sorgfältig durchgearbeitet. Gleichwohl find fie auch dies­mal sehr ungleichartig, die einen reichhaltig, andere nur dürf tig. Ich will feinem der Beamten einen Vorwurf machen; die Unvollständigkeit einzelner Berichte liegt theils an zu großem Umfang der Bezirke, theils daran, daß namentlich in fleineren Staaten die Fabrikinspektion durch viel beschäftigte Staatsbeamte im Nebenamt versehen wird. Den Inspektoren der großen Bezirke müßte man mindestens die nothwendigen Assistenten zur Seite stellen. Besonders dürftig und von wenig Gehalt sind die Berichte aus Württemberg ; und wie soll z. B. der Fabritinspektor von Berlin bei aller Tüchtigkeit 3351 und der von Merseburg - Erfurt gar 6976 Fabriken allein genügend fontroliren? Auch ohne Bentralisation der In­spektion wie in England und der Schweiz könnte doch durch das Reichsamt des Innern im Instruktionswege eine gewisse Einheitlichkeit hergestellt, und der Uebelstand beseitigt werden, daß einige Inspektoren hohe, andere geringe Anforde­rungen an die Industrie stellen und dadurch die Konkurrenz­bedingungen für einzelne Branchen in den verschiedenen Be zirken ungleichartig werden. So bestehen z. B. im Düffel dorfer sehr strenge Vorschriften über den Arbeiterschuß; die dortigen Fabriken find dadurch in ihrer Konkurrenzfähigkeit mit denen anderer Bezirke, wo solche Vorschriften nicht be­stehen, stark beeinträchtigt. Ein seiner Zeit vom Abg. Hirsch und mir gestellter Antrag auf Erlaß genereller Vorschriften, betreffend Verhütung von Unfällen und Krankheiten der Ar­beiter, wurde zwar einstimmig angenommen, von der Regie­rung leider aber abgelehnt. Ich will diese Frage hiermit von Neuem angeregt haben;§ 120 der Gewerbeordnung bietet dem Bundesrath für den Erlaß solcher genereller Vorschriften die Handhabe.

prüfen lassen. Daß die Berufsgenossenschaften allein den das Materia beiterschus regeln sollen, habe ich nicht gesagt; vielmehr wet prüft werder den die Reichsbehörden dabei mitwirken. Uebrigens liegt t Abg. D im eigenen peluntären Interesse der Berufsgenossenschaften, die tages, bie Verhütung von Unfällen möglichst im Auge zu haben; jeder mittelgeset einzelne Berufsgenosse würde den Mangel guter Arbeiterschußoop gemacht hat schriften mehr oder weniger, je nach Maßgabe der Gefahren gelommen flaffe, zu der sein Betrieb gehört, an seinem eigenen Gelb im Besige in beutel empfinden. Daß die Regierungsvertreter fich isu sein. der Kommission nicht entgegenkommend gezeigt haben, be Abg. B streite ich. nicht; es if Abg. Lingens wünscht die Fortbildung der bestehenden ist für die e Institutionen, dagegen die Versuche mit neuen Systemen Bonbonièrer vermeiden. tung; man

Abg. Baumbach: Ich habe dem Fabrikinspektor von behandeln b Berlin feinerlei Vorwurf machen wollen, gerade seine Thätig Antrag, im feit war besonders erfolgreich; seine Tabellen über die Arbeit festzustellen, zeit z. B. geben ein vortreffliches Material zur Beurtheilung desrath nich der Frage des Normalarbeitstages; es ergiebt fich daraus, daß industrie wit in Berlin von 100 000 Arbeitern nur sechs über 11 Stunden mehr ist es täglich arbeiten.( hört!) Gleichwohl ist es für mich undent tende Geset bar, daß in Berlin ein einziger Mann alle Fabriken genügen Abg. uftellen, w inspiziren fann.

Abg. Adermann behauptet mit dem Abg. Schrade, Daß noch n daß der Arbeiterschußkommission fein genügendes Material unein, die Ge der Sonntagsruhe. Die Kommission werde daher kaum etwas terbreitet worden sei; dies gelte besonders bezüglich der Frage die Materie fein follte, Positives schaffen.

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Staatssetretair v. Boetticher bestreitet dies. Er hat das dringen sofort, als der Wunsch der Kommission zu seiner Kenntnis fam, durch Rundschreiben die Regierungen um Mittheilung Bersuch gem tagsruhe gehandhabt wird. darüber ersucht, wie in ihren Gebieten die Frage der Sonn aber die Löf Die Zusammenstellung diese den. Wir tagsruhe gehandhabt wird. Mittheilungen wird der Kommission bereitwilligst u Lösung zuz Majoritat Verfügung gestellt werden. Erklärungen, durch welche da Stellung der Reichsregierung präjudizirt wird, fönnen freilicht einigen die Bundeskommiffare in der Kommission nicht abgeben. Scho die Enquete über die Sonntagsruhe ist der Kommission ein pofttiver Erfolg anzurechnen. Damit schließt diese Verhandlung, die sich an das Gehalt

des Staatssekretärs fnüpfte.

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Bei Stap. 7 b.( Kommissar für das Auswanderung wesen) fonstatirt Abg. Lingens die Verbesserung der burger Einrichtungen; die Thatsachen, die er bei Der Lesung vorgebracht, seien ihm von den Vertrauensmänn Vereins für katholische Auswanderer in den verschiedenen Hafenplägen zugetragen. Ein Plakat, das der Verein an schiedenen Stellen in Hamburg habe anbringen laffen,

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ohne rechten Grund entfernt worden. In Bremen habe Nie die Frage der Aufhebung der Konzession an Auswanderung das Reichs

mand daran Anstoß genommen. Endlich regt der Rebner

agenten an.

Staatssekretär v. Bötticher: Die Ermittelungen

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antworten.

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Staatssekretär v. Boetticher: Soweit die Regierungen gefeßlich in der Lage find, auf eine gleichmäßige Gestaltung der Berichte der Fabrikinspektoren hinzuwirken, ist dies bereits durch eine Instruktion geschehen. Vorschläge zur Vervoll ständigung diefer Instruktion würden wir gern prüfen und event. berücksichtigen. Die Herren also, welche Mängel bemerkt haben, bitte ich sie zu unserer Kenntniß zu bringen. Wenn gesagt wurde, der Berliner Bezirk sei zu groß, so hat doch be­fanntlich gerade der betreffende Fabrikinspektor sein Amt bis­her mit vollem Erfolge versehen. Bezüglich der Schußvor schriften für die Arbeiter sind die Regierungen nicht unthätig schriften für die Arbeiter find die Regierungen nicht unthätig gewesen. Der Erlaß genereller Vorschriften ist aber außer haben wir darauf feinen Einfluß, sondern müssen die Sache ordentlich schwierig, weil sie schwerlich den Bedürfnissen aller dem Hamburger Senat überlassen. Allen Klagen, die laut Industrien und aller Bezirke im Reiche gleichmäßig angepast an un werden, find wir gern bereit abzuhelfen. Die Frage der Au werden könnten. Wir versprechen uns vielmehr auf dem Ge­biet des Arbeiterschußes große Erfolge von der Thätigkeit der Berufsgenossenschaften und warten in dieser Beziehung mit Buversicht die weitere Entwickelung ab; sollten unsere Er­wartungen fich nicht erfüllen, so würden wir gern der Sache anderweit näher treten.

züglich der vom Abg. Lingens vorgebrachten Beschwerden haben ergeben, daß die Einrichtungen in Hamburg in durchau Reids- Bes

Abg. Hartwig wünscht, daß die Inspektoren allgemeine Erhebungen über die Arbeitslöhne in ihren Bezirken anstellen. Nur so könne man ein Urtheil über die Behauptung gewinnen, daß die meisten Löhne Hungerlöhne seien.

Abg. Schrader: Für den Arbeiterschuß ist von der Reichsregierung in den lezten Jahren wenig geschehen; man hat hier zum größten Theil dem Reichstage die Initiative über­laffen. In den Berufsgenossenschaften werden die Arbeiter nur gutachtlich gehört und alles liegt in den Händen der Arbeit

begegnet gewichtigen Bedenken.

Das Kapitel wird bewilligt.

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Bei Kap. 12, Reichs. Gesundheitsamt, bell es Abg. Eysoldt, daß das Nahrungsmittelgefeß von Gerichten eine so verschiedene Auslegung erfahre. Ein Blum fabrilant ist verurtheilt worden, weil er eine gewiffe verwandte; ein Anderer, der dieselbe Farbe gebrauchte, wur freigesprochen. Den Gerichten fann daraus ein Vorwurf gemacht werden, das liegt an der Fassung des Gesetzes. beunruhigt aber jedenfalls durch die Abweichung in den kenntnissen die ganze Industrie. Es ist daher nothwend endlich an den Ausbau des Gesetzes zu denken. Man wolle dazu nicht blos die Erkenntnisse der obersten Gerichtshöfe, dern auch die der mittleren Gerichte einsehen.

Direktor des Reichs- Gesundheitsamts Köhler: Die

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tition dem Herrn Reichskanzler zur Berücksichtigung zu über geber, die bezüglich des Schußes der Arbeiter mit diesen nicht schiedene Handhabung des Nahrungsmittelgeseßes ift be

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find eine große Anzahl die Währungsfrage betreffende Betitionen eingegangen, zusammen 440. Da der auf dieselbe Frage bezügliche Antrag des Abg. v. Kardorff nächstens im Plenum zur Verhandlung kommt, beschloß man, über die bezüglichen Petitionen Bericht zu erstatten und vorzuschlagen, entweder fie durch die zu fassenden Plenarbeschlüsse für er ledigt zu erklären oder an die zu bestellende Kommission zu überweisen.

feblen.

gleiche Interessen haben, denen man also nicht einseitig die bauern; aber die Möglichkeit einer solchen ist nicht auße

Regelung dieses Schußes überlassen dürfte. Vielmehr wünsche Regelung dieses Schutes überlassen dürfte. Vielmehr wünsche auch ich, daß der Bundesrath die Sache in die Hand nimmt. Die Arbeiterschußkommission wird kaum ein brauchbares Ela­borat zu Stande Fringen, da ihr von den Regierungsvertretern das gewünschte Material nicht zur Verfügung gestellt ist.

zuschließen, die Richter find eben Menschen und können

Die Blumenfabrikation wird dadurch übrigens nicht mehr ge schädigt, als irgend eine andere Branche, bei der abalie

Dinge vorkommen. Der Wunsch, daß nicht blos die niffe der oberen Gerichtshöfe, sondern auch die der Erwägung gezogen.

Erfennt

mittleren

Uebrigens ist die Verweisung der Arbeiterschußfrage an die gesammelt werden mögen, ist von der Reichsregierung in enfte

Berufsgenossenschaften einfach eine Hinausschiebung der Sache ad calendas graecas, denn diese Korporationen werden sich

berbrennun gefeggebung Anfrage D worden ist. Nach perger u Beim Bebel:

Abg. Witte verlangt gleichfalls und möglichst bald eine einheitliche Rechtsprechung in Bezug auf das Nahrung Staatssekretär v. Bötticher: Db die Ermittelungen mittelgeses, unter deren Mangel die Spielwaaren- Induftri

nicht sonderlich mit ihr beeilen. In der letten Sigung der ol330lIfommission gelangte die Nummer 3 der Pofition c. in folgender Fassung zur Annahme: In der Richtung der Längsachse gesägte, nicht gehobelte Bretter, gefagte Kanthölzer und andere Säge- und Schnittwaaren, 100 Kilogramm 1,50 M., 1 Festmeter 9,00 M. Ein Antrag, den Bollsat auf 1 W. herabzufezen, wurde ebenso abgelehnt, wie ein fernerer, welcher einen geringeren Bollfat

Leiden. Gehörte auch Mirabeau zu ihnen? Der Blatters narbige mit der Löwenmähne, dem alle Frauenherzen ent gegenschlugen? Vielleicht! Aber er starb noch zur rechten Beit, bevor er demaskirt wurde. Einem anderen Demas

über die Lohnfäße von Erfolg sein würden, ist zweifelhaft. Man müßte dann eigentlich auch die Arbeitgeber verpflichten, fich über die Höhe der von ihnen gezahlten Löhne zu äußern; bloße Erfundigungen bei den Arbeitern würden fein zuver läffiges Resultat geben. Indessen will ich die Frage gern

Zeit gegeben. Leute, die eine

schwer leibe..

und

Daß bei ei Raffeler C

bei biefer fchoffen m

Daß er in febe in eine grobe Gehorsam fehlen wie unterme ußerdienf

Direktor Köhler: Die Materie ist schwierig und ums fangreich; es besteht die Absicht, zunächst die Anfichten der be theiligten Kreise zu erfahren, bevor wir eine neue Borlagt in dieser Richtung machen. Die Sache ist in Fluß, und der müde Reporter, der schon in ein

paar

Stunden

in

Maske vorbanden, welche den Mächtigen, den Gewaltigen den Zeitungen erzählen soll, wie sich die kleine Narrenwelt

Streber hat es aller des Tages gefiel.

Aus den Betbrüdern und Betschwestern des französi- begegnet dem Journalisten einer jener großen Schriftstelle gogen wurde die Maske von deutschen Soldatenfäusten bei schen Hofs unter dem alten Ludwig XIV . und der fröm die ihren Ruhm guten Kameraden und der Straßenbirne

Sedan herabgerissen, nachdem er zwanzig Jahre lang die Welt getäuscht hatte. Vielleicht ließ sich auch die Welt absichtlich von ihm täuschen, von dem faiserlichen Dema­gogen, der nicht einmal den Muth fand, mit dem Degen in der Hand zu sterben. Sie ließ sich von ihm täuschen trotz des Blutes, das von der Mordnacht des zweiten Dezember her an seiner gleißnerischen Larve flebte.

Von diesen großen Charaktermasken auf der Bühne der Weltgeschichte, wie von den kleinen Schleichern, Heuch­lern, Strebern, Hanswürsten auf dem Jahrmarkt des Alltagslebens, von diesen Allen gilt Torquato Tasso's

Wort:

Die Menschen lennen sich einander nicht, Nur die Galeerenstlaven tennen fich, Die eng an eine Bant geschmiedet keuchen. Sie fennen sich!

Doch wir verkennen nur die Andern höflich, Damit sie wieder uns verkennen sollen. Ja, wenn es nur Hanswürfte wären! Narren der

melnden Maintenon wurden am andern Tage die Roués und Hetären des Regenten, mit dem die wildeste Lüder­lichkeit Mode wurde, nachdem die Frömmelei das Szepter niedergelegt hatte.

Auch später hat es immer Streber gegeben, in Frank­ reich wie in Deutschland und anderwärts. Leute, die unterwürfig, fervil nach Dben, brutal nach unten waren, wenn dies die Signatur der Zeit; freiheitsliebend und patriotisch, wenn dadurch Nemter und Würden zu erlangen! Den Freigeist spielend, wenn ein philofophischer Kopf am Ruder war; topfhängerisch, wenn die Drthodoxie das Re­giment führte.

Aber es waren das doch im Ganzen nur vereinzelte Erscheinungen, während heute das Streberthum, diese wider liche Maskerade ins Weite geht.

Wie hat das Bolts und Rechtsbewußtsein noch im Anfange dieses Jahrhunderts zu Gericht gesessen über den Abtrünnigen, der um äußere Vortheile willen seine Ueber Abtrünnigen, der um äußere Vortheile willen seine Ueber

Reklame verdanken.

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Woher so spät," fragt der Reporter, oder vielmehr ,, Von der Soiree des Geheimen Kommerzienraths. Sit kennen ihn ja, der mit den Berühmtheiten an seiner Zafel brillirt, wie seine Frau mit ihren Diamanten," antwortet herablaffend der große Autor.

Ihnen vielmals lieber Doktor."

" Famos, famos," lächelt der Reporter, ich bante

Wofür?" meint der berühmte Schriftsteller.

den Kopf darüber.

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,, Sie haben mir einen Schluß für meine Blauber über dieses Maskenfeft gegeben. Ich zerbrach mir eben ,, Nun und dieser Schluß?" lauscht der Berühmte. Der Berichterstatter hat inzwischen rasch einige stiftzeilen in sein Notizbuch gekrigelt. " Bulegt," lieft er dem großen Dichter vor, erfien

auf der Bildfläche der interessante Kopf unseres

brama

Eitelkeit, welche die Maske der Bescheidenheit vors Gesicht zeugung preisgab. Es genügt den Namen jenes Friedrich tischen Autors, den man unsern Molière nennen fönnte,

binden und Tantalusqualen ausstehen, wenn sie ein rothes Bändchen oder einen Stern im Knopfloch eines Andern fehen; ober tapfere Großfprecher, die für ihre Ueberzeus gung Gut und Blut zu opfern stets bereit sind, aber wenn

Genz zu nennen, der aus einem Freiheitsschwärmer des die rechte Hand Fürsten Metternich wurde. Die Besten unserer Nation haben ihn geächtet. Und

wenn sein Name in deutschen Landen nicht den besten Klang

hätte."

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Schmeichler," unterbricht ihn der Berühmte, fi

wie viele feinesgleichen giebt es heut zu Tage. Allers Ihren Ballbericht haben Sie noch Beit genug. Es ift w es zum Treffen kommt die Ueberzeugung fahren laffen und dings nicht so begabt, aber ebenso bereit, für klingenden Lohn Uhr trinken wir noch eine Flasche Sett," und er legt

-

Gut und Blut behalten, wenn es nur solche komische Charaktermasten wären, die uns auf dem Karneval des Lebens begegneten!

Aber es giebt viel schlimmere! Wir wollen nicht von den Kreuzrittern sprechen, welche die Maske der Loyalität vorbinden, und den Fanatikern der Priesterherrschaft, welche fich hinter der Glaubensmaste verbergen, um die Könige, wie die Völker zu täuschen und zu regieren. Aber da ist eine andere, weit verbreitete Larvenzunft: die Streber.

ihre Grundsäge so rasch zu wechseln, wie ihre Hemden.

Rein Land ist von dieser Erscheinung frei, wir finden fie allerwärts... Vielleicht deshalb, weil der Kampf um's

seinen Arm in den des Reporters, um dessen Mund ein

ironisches Lächeln fliegt.

Ach, wenn der Berichterstatter aus der Schule fchwagen Dasein schwerer geworden? Wir erbliden da jede Charak fönnte! Aber er thut es nicht, denn auch er tennt jenen

termaske: die Toga, den Diplomatenfrad, die Uniform, den bürgerlichen Rock und die seidene Robe der eleganten Dame.

Doch genug! Die Musik spielt den Rehraus. Morgen ist Aschermittwoch. Sie wandern heim, die bunten Masken

Vers des Torquato Tasso:

Doch wir verkennen nur die Andern höflich, Damit sie wieder uns verkennen sollen!

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