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n den A das Material wird auf das Sorgfältigste gesammelt und ge­mehr wet prüft werden. 8 liegt Abg. Dr. Braun: Es ist die Verpflichtung des Reichs­chaften, die tages, die Mißstände, die aus dem Nahrungs- und Genuß en; jeder mittelgesetz entspringen, endlich zu beseitigen, da er das Gesetz erfchuzoor gemacht hat und große Schulo daran hat, daß die Dinge so Gefahren gelommen find. Man hat ein Gefeß gemacht, ohne Enen Gelb im Bestze des nothwendigen wissenschaftlichen Materials fich in zu sein. Daben, be

Abg. Baumbach: Daß die Sache in Fluß ist, genügt nicht; es ist Beit, daß sie zum Abschluß fomme. Die Frage bestehenden ist für die Spielwaaren, Buntpapier, die Fabrikation von ystemen zu Bonbonieren, Atrappen u. s. w. von der eminentesten Bedeu

tung; man weiß heute nicht, welche Farbe man als giftige zu pektor von behandeln hat und und welche nicht. Ich bedauere, daß der me Thätig Antrag, im Wege internationaler Vereinbarungen die Farben sie Arbeits festzustellen, die nicht verwendet werden dürfen, von dem Bun­eurtheilung desrath nicht weiter beachtet worden ist. Die Spielwaaren araus, das industrie wird durch die Holzzölle schwer geschädigt; um so 1 Stunden mehr ist es nöthig, die Schwierigkeiten, die durch die schwan­chunden lende Gesetzesauslegung entstehen, zu beseitigen. genügend

Abg. Witte: Es wird nicht möglich sein, ein Gesetz auf­zustellen, welches alle Kreise der Industrie zufrieden stellt. chrabe, daß noch nicht alle Interessenten gehört find, fann fein Grund aterial unein, die Gesetzesänderung hinauszuschieben. So schwierig ist Der Frage die Materie doch auch nicht, daß es noch nicht möglich gewesen aum etwas ein sollte, ein Gesetz vorzulegen, welches wenigstens die schlimmsten Uebelſtände einigermaßen beseitigen könnte, und 8. Er hat das dringend nothwendig ist. Kenntniß

schaften, welche ihrer aktiven Dienstpflicht genügen, bei den Treibjagden Verwendung finden, so wird unter teinen Um ständen auch nur ein Mann dazu gezwungen. Es ist das eine freiwillige Leistung, ein Befehl wird nicht erlaffen. Die Leute werden dafür honoritt und thun es, wie ich Ihnen nebenbei versichern fann, sehr gern. Der Soldat hat im Allgemeinen schon eine Neigung, fich an der Jagd zu betheiligen. Es ist das ein männliches und anständiges Vergnügen ( Lachen links), ich höre dort Lachen, ich bebauere wirklich, daß auf jener Seite so wenig Jäger fizen.( Heiter feit rechts.) Ich wiederhole, es handelt sich um eine freiwillige Leistung, zu welcher die Kompagniechefs, wenn es geht, vom Dienst dispenfiren, lezteres geschieht auch bei anderen Gelegen heiten. Wir gehen nicht darauf aus, die Leute übermenschlich im Dienste zu schinden, sondern wir sind auch dafür, daß der Soldat, sobald es möglich ist, seinen freien Tag und sein Vergnügen haben kann. Wenn es ein Vorwurf sein soll, daß ein Mann, der außerhalb des Dienstes verwundet wurde, im Militärlazareth behandelt wird, so finde ich diesen Vorwurf nicht gerade human. Wir behandeln jeden Soldaten, der er frankt ist, sogar wenn er die Krankheit selbst verschuldet hat, im Militärlazareth. Daß Treiber angeschoffen werden, kommt nicht blos bei Offizieren vor, die das Gewehr doch leidlich zu handhaben wissen, sondern auch bei anderen Ständen. Für Die Folgen hat natürlich der einzutreten, der für die Verwun­dung verantwortlich ist. Der Prozeß gegen den erwähnten Hauptmann ist ein Bivilprozeß; was geht der den Militäretat an?( Sehr richtig! rechts.) Sum Falle Landeshut bemerke ich, daß die Militärverwaltung einen sehr strengen Maßstab an solche Lieferanten anlegt. Wir schließen sehr viele Personen aus und würden auch den genannten ausschließen, wenn uns greifbar nachgewiesen wäre, daß dieser Mann wirklich seine Arbeiter betrogen hat. Ich denke doch, wer seine die Gerichte. Die Ar Arbeiter betrügt, fommt vor beiter werden doch jedenfalls klagen.( Rufe bei den Sozialdemokraten: Geschieht auch!), und es wird doch jeden falls wegen Betruges eriannt werden. Sollte das geschehen, Dann wird der Mann leine Lieferung mehr bekommen.( Sehr gut!) Wir wollen lauter anständige Leute zu Lieferanten. Wenn also jene Behauptung wahr ist, daß der genannte Herr - ich genieße ja nicht das Vorrecht, hier von Leuten ohne Weiteres sagen zu dürfen, fte baben betrogen.( weiterfeit rechis.) Jch enthalte mich also, den Namen zu nennen - so mache ich mich ohne Weiteres hier anheischig, daß der Mann nicht wieder eine Lieferung bekommen wird. ( Beifall rechts.)

Staatssekretär v. Boetticher: Wir haben 1882 den Mittheilung Bersuch gemacht, die Uebelstände einigermaßen zu beseitigen, der Sonn aber die Lösung hat den Beifall des Reichstages nicht gefun­ung diese den. Wir waren bemüht, die Frage nunmehr einer solchen Wigft zut fung zuzuführen, die den Beifall der Majorität findet. Die welche Dat Majorität der Interessenten hat sich bis jetzt aber selbst noch men freilicht einigen können. Der gegenwärtige Bustand ist freilich Sen. Schollagenswerth, derselbe fällt aber nicht den Richtern zur Last, miffion all fondern die Mängel liegen in der Schwierigkeit der Materie

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darin, daß die Sachverständigen fich über die Fragen, die ree Beurtheilung unterliegen, nicht übereinstimmend aus­frechen.

Abg. Greve: Die Leichenverbrennungsfrage ist in neuen Beit immer mehr in den Vordergrund getreten. Es ist icht richtig, daß die Begräbnißstätten heutzutage nicht mehr efundheitsgefährlich sind. Es ist eine irrige Meinung, daß urch den Verwesungsprozeß die Infektionsfeime vernichtet Berben; fie werden im Gegentheil durch den Verwesungs­Rozeß hervorgerufen; getödtet werden dieselben einzig und allein durch Verbrennung. Von dem Verein für Feuerbestat ng in Berlin   ist das Reichs. Gesundheitsamt hierüber befragt worden; der Verein hat aber nur die Antwort erhalten, daß das Reichs. Gesundheitsamt nicht in der Lage sei, darauf zu antworten. Daffelbe ist doch aber gerade zu dem Zwecke ge­gründet, die Gesetzgebung durch Vorarbeiten zu unterstügen.

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Direttor im Reichs- Gesundheitsamt Röbler: Das berbrennung zu äußern, da diese Materie nicht in die Reichs­gefeggebung aufgenommen ist; es muß deshalb auf jene Anfrage die Eiflärung abgegeben werden, die abgegeben

worden ist.

Nach einigen Bemerkungen der Abgeordneten Arns­perger und Ulrich wird das Kapitel bewilligt.

Beim Etat der mititärverwaltung bemerkt Abg. Bebel: Zu Ende Januar d. J. berichteten die Zeitungen, daß bei einer Hoffago in Kaffel zweihundert Soldaten der bei dieser Gelegenheit sollen vier von ihnen ange lehe in biefer Unter Berwendung unserer Truppen eine grobe Ungehörigkeit, die nur durch den unbedingten Gehorsam erklärlich wird, mit dem sich die Soldaten den Be ehlen

unterwerfen haben, einerlet, ob es sich um dienstliche oder außerdienstliche Zwecke handelt. Die Beschäftigung als Treiber eint mir mit militärischen Funktionen absolut nicht in irgend welchen Zusammenhang gebracht werden zu können. Von den

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Abg. Lingens fragt unter Bezugnahme auf Spezial fälle an, ob die Kompagnieschuhmacher und Schneider nicht zur Kirche geführt werden, selbst dann nicht, wenn die ganze Kompagnie zur Kirche Lommandirt wird.

Kriegsminister v. Bronsart erklärt, von den Spezial fällen teine Kenntniß zu haben. Beruht dies auf Wahrheit, so läge hier ein sehr bestimmter, beklagenswerther Verstoß gegen die allerhöchsten Bestimmungen vor.

Abg. Richter: Es ist mir sehr wohl bekannt, daß die Soldaten als Treiber nicht fommandirt werden; indessen bei den großen diskretionären Befugnissen, welche die Vorgesezten im Militärdienste über ihre Untergebenen haben, ist der Be­

griff der Freiwilligkeit sehr oft sehr zweifelhaft, zumal nach der Theorie vom unbedingten Gehorsam. Es tommt auch darauf an, ob bei den Soldaten die Vorstellung lebendig ist, daß sie eine freiwillige Dienstleistung thun. Schon um Mißverständnisse zu vermeiden, wäre es dringend wünschenswerth, daß die Soldaten nicht im Privatintereffe von Vorgesezten verwendet werden, abgesehen von Fällen, wo solches wie im Burschendienst regle­

mentsmäßig geordnet ist. Aber auch die volle Freiwilligkeit vorausgesezt, entsteht die Frage: Wo bleibt der Dienst? Mir ist vielfach versichert worden, den Dienst haben die Uebrigen zu thun und zwar um so mehr Dienst, um ihre Kameraden für die Treibjagden frei zu machen. Mir scheint auch diese männliche, anständige Beschäftigung, von der der Kriegsminister( prach

nota bene, an der Jagd nehmen die Soldaten nicht Theil, für die Schonung sondern nur am Treiben( Heiterkeit links)

der Uniform nicht besonders zuträglich. Es ist das übrigens nicht blos in Raffel Gegenstand der öffentlichen Aufmerksamkeit geworden, sondern auch in der Nähe von Berlin   und in Schle­ften haben solche Verwendungen in sehr großem Umfange im November und Dezember stattgefunden, und aus einer großen natürlich als große Bequemlichkeit empfunden, das Men Bahl von Buschriften, die mir von Personen zugetragen find, mit denen ich sonst keine Beziehungen unterhalte, geht mir denmaterial, über welches sie dienstlich unbestritten verfügen tonnen, auch durch Anordnung für derartige Vergnügungen hervor, daß in der That diese Verwendung unserer Truppen zu beranzuziehen. In diesem Fall sind nun noch Verwundungen bene Male haben wir es im Interesse der Finanzen verlangt, inzugetreten, einer derselben ist ins Lazareth gekommen; wer ägt die Kuiloften? Doch das Reich. In einem früheren wie früher die Soldaten nicht schon mit dem fünften November Fall ist etwa vor drei Jahren beim Garde- Schüßen- oder einzustellen, sondern zu einem späteren Termin, zumal im No­Barbe Jägerbataillon   in Potsdam   ein Soldat durch den Haupt- vember und Desember der Dienst keine besonderen Anforderun mann Brinzen Radziwill auf der Jagd angeschoffen worden. gen erheischt. Diese Forderung ist von der Regierung auf's zurückgewiese.. worden; sie hat sich auf das Lazareth, zugleich aber auch, weil dienstuntauglich geworden, Septennat berufen und erklärt, fie tönne auch nicht einen Militärdienst entlassen, ohne jeden Anspruch auf einzigen Tag von der Dienstzeit missen, ohne die Wehrhaftig­Bmfion, der auch gar nicht erhoben werden kann, weil er fich feit in Frage zu stellen. Wenn man nun fieht, daß die die Berlegung außerdienfilich zugezogen hat. Es schwebt jetzt nationale Dinge, wie die Ver beim Landgericht in Potsdam   ein Prozeß gegen den Hauptmann wendung von Soldaten als Treiber, in Frage gestellt wird, so Brinzen Radziwill; der Mann ist nämlich durch die Verwundung ist das ein neuer Beweis dafür, daß die gegenwärtige Dienst­leines Beines dauernd in seinem Erwerbe behindert. Ich erwarte, zeit in ihrem Umfange nicht gerechtfertigt ist( Widerspruch berechtigt find, Soldaten zu derartigen Dienstleistungen für Soldaten auf das, wozu fie bestimmt sind, auf die Ausbil­privaten Vergnügungszwecke heranzuziehen, und daß er andernfalls die Wiederkehr solcher Mißbräuche unmöglich macht.

ihre

dung für den Kriegsdienst, auch mit fürgerer Dienstzeit aus­und Lärm rechts.)

Eine andere Beschwerde, welche ich vorzubringen habe, bezieht Wenn dem Soldaten die Wahl gestellt wird, so zweifle ich Rich ebenfalls auf die Militärverwaltung. Vor einigen Tagen nicht, daß er gern auf die sogenannte männliche und ans

etwas früher zu seinem bürgerlichen Beruf zurückkehren wird.

taths Epner eine große Arbeitseinstellung stattgefunden, weil diefer Mann seine Arbeiter in wahrhaft betrügerischer Weise( Beifall.) in ihrem Lohn verkürzt hat. Die Arbeiter wagten zuerst nicht, bei dem großen sozialen Drud, unter dem sie standen, sich zu beschweren( Rufe rechts: Bur Sache! Militäretat!); die ers folgte Remedur ist schließlich so unzureichend gewesen, daß die Arbeiter die Einstellung der Arbeit haben eintreten lassen, und Bevölkerung von Landeshut   steht auf ihrer Seite.

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ganze

( Wiederholte Rufe: Sur Sache!) Dieser Kommerzienrath Epner fit zugleich Mitglied eines sehr großen Militär- Manufattur waarengescafts in Köln   und einer der bevorzugtesten Lieferan ten für Militärartikel. Eist vor wenigen Wochen hat er vom Roiner Proviantamt eine sehr bedeutende Bestellung auf Drell

Treibjagden nicht immer dieselben Leute genommen werden. Ich bin ganz fest überzeugt, daß, wenn jegt ein Verbot er laffen würde, Soldaten für Treibjagden zu verwenden, den Soldaten nur ein Schaden zugefügt würde, die einen solchen freien Tag als einen angenehmen 3wischenfall in dem ewis gen Einerlei des militärischen Dienstes auffaffen.( Beifall rechts.)

Abg. Bebel: Ich bin mit Herrn Richter einverstanden, daß von einer Freiwilligkeit bei den Soldaten nicht viel die Rede sein kann.( Natürlich! rechts.) Natürlich! Ich möchte den Soldaten sehen, der es wagte, einem Wunsche seines Vor­gesetzten nicht nachzukommen.( Sehr richtig! links.) Der Herr Kriegsminister hat gemeint, daß eine wesentliche Verkürzung der Dienstzeit nicht herbeigeführt werden könne, wenn man aufhöre, die Soldaten zu Treibjagden zn verwenden. Aber die mißbräuchliche Verwendung von Soldaten ist doch auch bet anderen Dienstleistungen bemerkt worden. Ist es doch allbe­kannt, daß jeder Unteroffiziersfrau ein männlicher Dienstbote zur Verfügung steht( Widerspruch recht), allerdings nicht auf Grund der bestehenden geseßlichen Bestimmungen, sondern auf Grund der Gewalt, welche der Herr Unteroffizier ausübt.( Er neuter Widerspruch rechts.) Gehen Sie doch nur in einer Garnisonsstadt auf den Markt. Sie können dort stets Unter offiziersfrauen in Begleitung von Soldaten mit Hentelkörben feben. Daß der Soldat Abwechselung wünscht in dem ewigen Einerlei des Dienstes bestreite ich nicht. Aber dann verstatte man auch Privafleuten, die Soldaten aus dem Dienste heraus­zuziehen. Da würde allerdings die Antwort immer lauten, daß der Dienst dem im Wege stehe. In Bezug auf den Fall Epner hat der Herr Kriegsminister gesagt, daß, wenn demselben durch gerichtliches Urtheil Betrug nach gewiesen wäre, er sicher keine Lieferungsordres mehr erhalten werde. Das ist mir angenehm zu hören, aber ich habe das auch als selbstverständlich vorausgefeßt. Mein Wunsch ging aber noch weiter darauf, daß Leute, die von der Militärver­waltung Aufträge erhalten, angehalten werden, ihre Arbeiter menschlich zu behandeln. Die Militärverwaltung soll auch hier darauf hinwirken, derartige Unzuträglichkeiten abzustellen, und nicht nur da, wo es fich um Betrug handelt. Ich bemerte übrigens noch, daß ich, indem ich den Namen des Fabrikanten nannte, meine Immunität als Abgeordneter nicht gemißbraucht habe. Der Name war schon in den Beitungen genannt, ohne daß Herr Epner dagegen Einspruch erhoben hätte; er wird fich auch hüten, das zu thun.

Abg. v. Köller: Der Herr Kriegsminister hat den Landes huter Vorfall so vollständig erledigt, daß ich nicht begreife, weshalb Herr Bebel noch einmal auf denselben zurückgekommen ist. Wenn nun er und auch Herr Richter bestritten haben, daß es Freiwilligkeit gäbe in der Armee, so haben die Herren, die wohl beide nicht Soldat gewesen sind, bewiesen, daß fie teine blaffe Ahnung von den Beziehungen der Soldaten zu den Offizieren haben.( Widerspruch links.) Sie haben ja selbst den Beweis geliefert. In der ganzen Armee liegen die Verhältnisse so, daß jeder Soldat mit Freuden den Wunsch seines Vorgesezten erfüllt; denn er weiß, daß ihm nichts Un gebührliches zugemuthet wird. Wenn nun weiter von den Herren gefordert wird, daß die Soldaten nur zwei Jahre bienen sollen, so spricht das nur für die totale Unkenntniß aller militärischen Verhältnisse.( Rufe links: Das haben Sie ia bereits gesagt.) Ich wiederhole das so lange, bts auch Sie es glauben werden.( Lachen links.) Es soll eine nicht an ständige Passion sein, als Treiber zu dienen. Ich frage alle Jäger hier im Hause, ob sie nicht auch einmal Treiber gewesen find. Und ist es nicht auch mit dem Parlament ähnlich wie mit der Jagd? Sind Sie nicht alle auch einmal parlamen­

tarische Treiber gewesen?( Lachen links.) Auch Herrn Richter kann ich den Rath geben: wenn Sie ein guter Jäger werden wollen, versuchen Sie es erst einmal als Treiber.( Beifall rechts, Lachen links.)

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Abg. Windthorst: Diese einfache Frage, ob die Leute auch als Treiber benutzt werden können, hat eine ganz außerordentliche Dimenfion, angenommen; man bat sogar Die awei oder dreijährige Dienstzeit, das Verhältniß Der Leute den Offizieren สิน u. f. w. in Betracht gezogen. Die Frage der Dienstzeit gehört gar nicht hierher. Es handelt sich einfach darum, inwiefern die Leute während ihrer Dienstzeit zu Privatzwecken freiwillig fich sollen verwenden lassen. Da ist denn nun behauptet wor den, daß in Bezug auf eine zweifache Art der Verwendung Freiwilligkeit nicht stattfinde: beim Jagen und bei Verrichtung häuslicher Dienste, bei Ankäufen auf dem Markt, wo die Sol Daten die Körbe trügen u. s. w. Ich weiche in dieser Frage von den Herren Bebel und Richter gänzlich ab. Auf mich macht die Begleitung des Soldaten auf dem Markte, das Tragen der Körbe 2c. immer einen höchft angenehmen Eindruck, wenn ich diese jungen Männer, frisch, gesund und kräftig, so gemüthlich in der Gesellschaft sebe( Heiterkeit); und es ist ganz nüglich und gut, daß sie auf diese Weise in der That dem Familienleben etwas näher gerückt werden und nicht ausschließlich dem Kasernenleben anheimfallen. Wahr haft freuen sollten wir uns, daß in dieser Weise die jungen Männer auch von der Seite des Gemüthalebens er zogen werden.( Große Heiterkeit.) Ich begreife wirklich nicht, meine Herren, was Sie darin Heiteres finden: es ist das eben das Leben, wie es ist. Man soll doch nicht glauben, daß diese jungen Männer nicht ebenso, wie auch andere, das Leben gern nahe sehen, und es ist für ihre innere Bildung nüglich, daß fie dem Gemüthsleben näher geführt werden. Gerade je strammer der Dienst ist, je schärfer er in der Kaserne herrscht, desto mehr ist es nothwendig, daß auch dieses Mildere an fie herantritt, und wenn Sie diese Männer fragen, so werden ste Ihnen alle fagen: wir find ganz zufrieden. Die Leute, die man in solcher ich will sagen- Familienarbeit sieht, find meistens Offiziersburschen, und wenn Sie sich erkundigen, ob fie gern da find, so danken wohl alle dem Himmel, daß sie auf Diese Weise vieler anderen Piacereien enthoben sind. Hier also zweifle ich an Freiwilligkeit nicht eine Sekunde. Was dann das Jagen betrifft, so muß ich sagen, daß der Vers such, den Mannschaften die Gelegenheit zu nehmen, als Treiber auf der Jagd mitzuwirken, ein sehr glücklicher ist. Das ist nun eine Sache, die ich aus dem Grunde verstehe. Denn ich habe in meiner Jugend vom achten Jahre an immer in den Reihen der Treiber auf der Jagd mitgeholfen( stürmische Heiterkeit), und wenn ich so über mein Leben nachdenke, dann ist mir die Er­innerung an diese Beit immer angenehm und erfreulich, und ich habe noch heute nicht vergessen, wie viel Wildschweine, wie viel Rebe und Hirsche ich aufgejagt habe; geschossen habe ich nachher weniger, weil mein Auge anfing, mich zu verlaffen. Gerade die Natur dieser Beschäftigung verbürgt die Frei­willigkeit der Theilnahme, und wenn der Herr Kriegsminister gefagt hat, wo die Mannschaft einer Kompagnie aufge fordert wurde, fich zu solchem Jagddienst zu melden, da melde fte sich ganz, so ist dies Wort durchaus aus dem Leben gegriffen. Ich habe ihn nie mit mehr Erfolg sprechen gehört als heute bet diefer Jagdangelegenheit.( Stürmische Heiterkeit.) Würde hier etwas gesagt oder ein Antrag ein Antrag gestellt in der Rich­tung, da dieses Vergnügen der Mannschaft ent­zogen werden solle, so würde ich die heftigste Oppofition da gegen machen, und ich nahm nur das Wort, damit neben der Stimme des Ministers auch eine andere Stimme fich für dieses Soldatenvergnügen erhöbe, und damit der Herr Kriegsminister gebeten würde, den Leuten, so viel es irgend denkbar ist, dieses Bergnügen gütigst zu gestatten.( Seiterkeit und Betfall.) Daß Der eigentliche militärische Dienst dabei nicht zu kurz kommen preußischen Heere herrscht, vollkommen überzeugt, und ich bin

Kriegsminister Bronsart v. Schellendorf  : Herr Richter hat gesagt, daß es eine eigenthümliche Sache mit der Freiwilligkeit in der Armee sei. Aber Niemand wird leugnen fönnen, daß Soldaten auch freiwillig ihren Offizieren etwas zu Liebe thun.( Lachen links.) Wer das belacht, der weiß einfach nicht, daß, wie der Offizier jeden Augenblid bereit ist, für den Soldaten einzutreten, so auch der Soldat. Wenn die Herren das nicht wissen, so sollten fte fich noch nachträglich zum Freiwilligendienst melden.( eiterkeit!) Die Sache liegt einfach so, daß, wenn jezt der Hauptmann 20 Leute, die als Treiber an einer Jagd theilnehmen sollen, auffordert vorzus

erhalten und zwar zu Preisen, welche höher find als diejenigen treten, die ganze Kompagnie fich meldet. Ernster ist die Frage feiner Ronkurrenten. Es wäre doch Aufgabe der Militärver des Abgeordneten Richter, wo dann der Dienst bleibe. Auf waltung, mit Strenge darauf zu sehen, daß Geschäftsunter diese Frage aber haben die Dffiziere nur ihren Vorgesezten in nebmer, die ihre Lieferanten find, nicht in dieser Weise ihre der Armee eine Auskunft zu ertheilen.( Unruhe links.) Die Arbeiter schädigen, daß solche ein für allemal von den Staats- heutigen Angriffe auf die Armeeverwaltung wundern mich lieferungen ausgeschloffen werden.( Bustimmung links.) Nach

auf Staatslieferungen bezüglich der von ihnen beschäftigten Arbeiter sehr scharfe Bestimmungen erlassen worden. Diese Bestimmungen find noch heute in Kraft und namentlich hält es die Militäroerwaltung für ihre eigenste Pflicht, soweit an thr ist, dafür zu sorgen, daß die sozialistischen   Ideen nicht

nicht; wenn irgendwo der Armee etwas am Beuge zu flicken ist, wenn das Wild aufgespürt ist, kann ich heute ja wohl sagen, wird die ganze Meute laut( Heiterkeit rechts); sie wundern mich vor Allem bei dem Herrn Vorrebner nicht, der sich ja zum Vertreter aller Angriffe auf die Armee gemacht hat.( Große Unruhe links.) Herr Richter hat weiter gemeint, man solle, anstatt den Soldaten für Treibjagden zu verwenden, lieber eine mente ziehen nicht. Ich würde es nicht billigen, wenn Re­fruten auch nur in vereinzelten Fällen zu Treibjagden vers

unterfiügt werden.( Sehr richtig! rechts.) Das ist ein sehr Verkürzung der Dienstzeit eintreten lassen. Aber seine Argu­

fall bet den Sozialdemokraten.)

demselben Grunde sollte sie doch nicht Unternehmer unterstüßen, wendet würden. Wenn aber die Tage, die zur Treibjago welche durch ihr Verhalten nothwendig die sozialdemokratischen Bestrebungen mittelbar fördern! Ich hoffe, es bedarf nur dieser Anregung, um den Minister zur Kemedur zu veranlaffen.( Bei

verwendet werden, witlich zu einer Verkürzung der Dienstzeit verwendet werden sollten, so würde die Verkürzung nur eine geringe sein. Man könnte dabei nicht dazu kommen, die Dienst­zeit von 3 auf 2 Jahre herabzusezen, wie das ja immer von heraus fommen, sondern höchstens zwei bis drei Tage im Jahre.

Kriegsminister Bronsart von Schellendorff  : den Herren links verlangt wird. Nicht einmal Wochen würden wird, davon bin ich bei der Strammheit desselben, wie er im

erfolgt nicht auf dem Wege des Kommandos. Wenn Mann Uebrigens liegt es auch im Interesse des Dienstes, daß für die sicher, daß die Leute darum nicht weniger marschiren lernen,