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b, sobald beitslöhne c. feinen Einfluß habe. Stadto. Singer st, biefen flebit auch seinerseits die Anregung des Stadtv. Ewald und Die web font, daß er zu denjenigen gehöre, welche ein Festhalten an unterftüs Dem Beitrag von 1 pet. für alle Ewigteit nicht für geboten rachten, da nach seiner Meinung die Vortheile der Kanalisation efter Reihe allerdings den Hausbestgern zu Gute tommen. Der Kanalisationsbeitrag wird hierauf auf 1 pet feft eftellt. Ein anderer mit dem Etat verbundener Antrag, er die Hergabe von Land zum Zwede des Neubaues eines Schulgebäudes an die Gemeinde Falkenberg wird auf Antrag des Stadtv. Dr. Kürten dem Etatsausschusse überwiesen.
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Die Etats, betreffend den 3entral Viehmarkt, Den Bentral- Schlachthof und die Fleischschau 1. April 1885/86 geben gleichfalls an den Etatausschuß, doch beschließt die Versammlung schon jezt auf Antrag Sualine Magistrats, daß das Salamtgeld für ein Schwein von Shermfi . auf 95 Pf., die Schaugebühr von 90 Bf. auf 75 Bf. er inen gangigt werde. ten, um bis Nach einem Referat des Stadto. Solon über die Vorfagung Do age, betreffend den Verkauf einiger durch Kaffitung der Straße ihm gu An der Königsmauer" und durch Verbreiterung der Raffala Reuen Friedrichstraße gewonnenen Parzellen, stimmt die Verlbwegs o t die Wimmlung der Vorlage ohne Debatte zu. Horizont n die Thie Station
Es folgt eine Vorlage des Magiftrats, welche sich auf die Gewerbung eines an der Straße 58, zwischen der Liebigstraße und der Broskauerstraße belegenen Grundstücks- Romplexes Die Straf icht. Dieselbe wird einem Ausschuffe zu Borberathung überDiefen.
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Daffelbe ist der Fall mit der vorliegenden Stizze zum Reubau einer Gemeinde- Mädchenschule nebst Turnhalle auf dem Grundstück Auguststraße 67/68 und mit dem Projekt zum Neubau eines Gymnaftums mit Nebengebäuden auf dem Grundstüc Banfftraße 9/12.
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worden, ist durch die bisherigen Trichinofis- Erkrankungen noch nicht erschöpft. In Dalldorf ist die verehelichte Bübner Forft, welche häufig bei dem Förster Bünger in Forsthaus Rebberge arbeitete und auch bei dem Schlachten des Schweines beschäftigt war und von dem Fleisch gegessen hat, ebenfalls an Trichinofis ertrantt. Förster Bünger selbst, sowie deffen Ehefrau, find gleichfalls erkrantt.
bemerkte er nun, wie der Angeklagte, die Linke unter einem auffallend großen Tuche verborgen haltend, fich, wie von den hinter ihm Stehenden gedrängt, unmittelbar vor einen Herrn stellte und mit der Rechten sich an deffen Uhrfette zu schaffen machte. Der Koup mußte wohl mißlungen sein, benn der Beamte bemerkte gleich darauf, daß der Herr nach wie vor im Befiße der Kette verblieben. Nach wenigen Mis nuten sah er den Verdächtigen das auffällige Manöver wieder holen, in demselben Augenblick bemerkte der Lettere aber auch, daß er beobachtet wurde und begab sich eiligst hinaus. Der Beamte folgte ihm aber und brachte ihn zur Haft. Im Termine betheuerte der Angeklagte in gebrochenem Deutsch, aber unter den lebhaftesten Geftitulationen seine völlige Unschuld; er sei ein armer Handelsmann, der im Begriffe stehe, nach Amerika auszuwandern, er habe in Berlin Station ge macht, lediglich aus Liebe zur Kunst die Oper besucht und set nun dem verhängnißvollen Jrrthum des Kommiffars" zum Opfer gefallen. Diese Angaben verdienten aber insofern leinen Glauben, als der Kunstliebhaber nicht einmal den Titel zur Oper, die er gesehen, anzugeben vermochte, ebensowenig wie seine Bebauptung, daß er ein Billet zu 6 Mart genommen, mit der Sparsamkeit und den sonstigen Eigenschaften eines armen Handelsmannes, der mit 57 Gulden nach Amerila reisen wollte, in Einklang zu bringen war. Der Gerichtshof war denn auch der Anficht, daß der Angeklagte offenbar einen Taschendiebstahl habe ausführen wollen und verurtheilte ihn dem Antrage des Staatsanwalts gemäß zr einem Monate Ge fängniß.
a. Ein Straßenraub ist an der Rottbuser Brüde in der Nacht vom 4. zum 5. d. M. verübt worden. Der Kellner B. tam in der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag gegen 1 Uhr aus einem Schanklokal in der Kottbuser Straße, um nach seiner Wohnung am Rottbuser Damm zu gehen. An der Kottbuser Brüde traten plöglich zwei unbekannte Männer mit den Worten an ihn heran:" Der Kerl hat Lackstiefel an, da ist was zu holen", und schlugen ihn mit einem harten Gegen stande, einem sogenannten Todtschläger, ins Gesicht und auf den Kopf, so daß er zusammenbrach. Die Angreifer fielen über ihn her, riffen seine Kleider auf und durchsuchten seine Taschen. Auf seine Hilferufe tamen noch 4 Strolche von Rigdorf her hinzu, welche aber, anstatt dem Bedrängten beizustehen, fich an hinzu, welche aber, anstatt dem Bedrängten beizustehen, fich an ben Mißhandlungen und Durchsuchungen der Taschen B. betheiligten. Als Die 6 Strolche bei B. nichts Werthvolles da fanden, machten fte Miene, ihn in den Kanal zu werfen. Aber B. wehrte fich unter fortwährenden Hilferufen, wobei es ihm gelang, einem der ihn festhaltenden Strolche einen so starten gelang, einem der ihn festhaltenden Strolche einen so starten Schlag ins Geficht zu geben, daß dieser ihn losließ. Die Hilferufe des B. hatten inzwischen einen Nachtwächter aus der Mariannenstraße herbeigezogen, vor welchem sich die Strolche, den B. loslassend, zurückzogen, indem sie den Beamten unausgesezt mit Steinen bewarfen, um seine Annäherung zu verhindern. Bwei weiteren herzugekom menen Wächtern gelang es ebensowenig die Strolche zu ers greifen, da diese gegen die drei Wächter Front machten und einen Kampf mittelst Steinwürfen eröffneten. Durch die Nothpfeifen der Wächter wurde auch ein Schußmann und ein vierter Wächter herbeigerufen. Der Schußmann erkannte sofort, daß den Strolchen von vorn schwer beizukommen war, und er fuhr deshalb mit dem vierten Wächter, ohne Aufsehen zu erregen, in einer Droschte über die in der Nähe befindliche Admiral brücke, tam so in den Rücken der Strolche und machte mit seinem Begleiter einen Angriff gegen die noch mit Steinwürfen beschäftigten Strolche, wobei die beiden Strolche, die zuerst den B. überfallen hatten, ergriffen wurden, während die 4 übrigen durch die Flucht enttamen. Die Festgenommenen find die Glasschleifer Rohlack und der Schloffer Bickert, welche heute der Staatsanwaltschaft vorgeführt worden find. Die Nachforschungen nach den entlommenen Burschen find in vollem Gange, und etwaige für die Ermittelung der Entflohenen werthvolle Mittheilungen von Personen, die darüber Auskünfte ertheilen fönnten, werden auf dem Kriminal Kommissariat am Mollenmarkt gerne entgegen genommen. Sämmtliche Theil nehmer an dem Verbrechen find jugendliche Strolche und ,, Louis" aus dem Kottbuser und Rigdorfer Viertel.
Ohne Debatte genehmigt sodann die Versammlung, daß Freilegung der Kaiser Wilhelmstraße der erforderliche Theil Schloß Apotheken- Grundstücks zu dem Kaufpreise von 500 000 art errorben wird.
Bei Gelegenheit der Rüdäußerung des Magistrats in Sachen der Verbreiterung der Paffage an der Herkules- Brücke Spricht Stadtv. Samm den Wunsch aus, daß für nothwendige Reparatur des Pflasters an der Herkules- Brücke bald Sorge
anftraße auftragen wird.
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Schließlich liegt der Versammlung ein Antrag des Magirats vor, betreffend die Beschaffung von vier Löschzügen für he Berliner Feuerwehr.
Auf Antrag des Stadtv. Scheiding beschließt die Ver fammlung, die Berathung auf drei Monate zu vertagen, um Junächst abzuwarten, was mit der neuen Bauordnung ge heben wird.
Schluß 8 Uhr.
Lokales.
g. Recht sonderbare Zustände trifft man doch noch hier und da in unserer Residenz an, wie folgender Fall zeigt: Vor einiger Zeit ließ sich in Spandau ein toller Hund blicken und der Charlottenburger Magiftrat verhängte über Charlottenburg pro 1. Die Sundesperre. Nun gehört die eine Seite der Kurfürsten
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zu Charlottenburg , die andere Seite zu Berlin . Auf der
Charlottenburger Sette dieser Straße wachen die Hundefänger mit Argusaugen, um ein Opfer zu erhaschen. Läuft ein Hund ift er verloren, umgelebrt, ist er gerettet, benn auf die andere Seite wagen fich die Leute mit der Schlinge nicht, da sonst geübt werden könnte, und diese fiele sicherlich nicht glimpflich aus, ba bekanntlich die bezeichneten städtischen Beamten die am besten Gehaßten find.
Durch eine Reihe anonymer Briefe find mehrere Be wohner des Hauses Simeonstraße 8 in Aufregung und ist in weiterer Folge auch die Polizei in Bewegung gefegt worden. Ein Theil der Briefe war an den Wirth, ein anderer an die Einschägungskommission, ein anderer an das Revierpolizeibureau gerichtet, alle aber stroßten von nichtswürdigen Be Guldigungen gegen einzelne Miether. So wurde ein junges Mädchen dort ganz unsagbarer Verbrechen gegen die Sittlich teit, eine andere Person der Vorschubleistung, ein anderer Riether, der ein Ehrenamt belleidet, falscher Angaben in Bezug auf fein Einkommen, um fich einer höheren Steuer zu ents hen, beschuldigt sc. Die Polizei stellte insgeheim eingehende Recherchen an, ob die bei ihr eingegangenen ungeheuerlichen Denunziationen irgendwie der Wahrheit entsprächen und observirte das Haus innerhalb und außerhalb, sah aber bald, daß bier lediglich ganz f Ische, aus niedrigster Bosheit oder Rachdeffen hat die Kriminalpolizei nunmehr umfassende Nachfor ucht hervorgegangene Beschuldigungen vorlagen. Infolgeschungen nach dem Urheber der Briefe eingeleitet. Eine ganz templarische Bestrafung dürfte am Blaze sein.
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Das Unheil, welches durch die Fahrlässigkeit des Försters Bünger, der die von ihm geschlachteten Schweine nicht durch den Fleischbeschauer hat untersuchen lassen, heraufbeschworen
Mit diesem Entschlusse war er, gleich nachdem er sich bon Strahlenau verabschiebete, wieber nach dem Norden gegangen, um feine Nachforschungen fortzusehen. Das war 34 derselben Zeit, als wir Strahlenau in Amberg's Haufe eintreten sahen, vor drei Monaten. Drei Monate lang hatte Felix so verborgen wie möglich.-er mußte fich ja Dor aller Welt verbergen- daselbst seine Nachforschungen fortgesetzt. Noch einmal hatte er den Verfuch gemacht, in Davistown Aufschluß zu erhalten. Alle Ortschaften in der Ges gend hatte er durchstreift in der Hoffnung, noch einmal die Bettlerin zu Geficht zu bekommen. Er hatte sich sogar bis in das Gebiet M'Donuil geschlichen, doch nur mit äußerster Borsicht und nur bei Nacht, aber feine Spur von der Bett lerin war zu finden, und so kehrte er denn jetzt nach drei Monaten in seine einsame Wohnung in der City der Welt
Rabt zurüd.
Gerichts- Zeitung.
Der Einsturz eines Erbbegräbnisses auf dem Jerufalemer Kirchhofe fand gestern ein Nachspiel vor der 4. Straflammer des Landgerichts I . Der fahrlässigen Körpers verlegung beschuldigt, befanden sich der Steinmetz Carl Gustav Loge und der Maurer Johann Lubach auf der Anklagebant. Am 10. Juli v. J. waren dieselben, sowie der Maurer Carl Bahr und der Arbeitsmann Carl Große bei dem Aufbau der Sandsteinfaçade eines Erbbegräbnisses auf dem Jerusalemer Kirchhof beschäftigt. Ein profilirter Sandsteinblock, welcher einen Theil des, bis auf diesen Stein fertigen Kranz gefimses bilden sollte, machte ihnen bei der Anlegung einige Schwierigkeiten und wurde derselbe von 4 Ar beitern welche auf einem Gerüste standen, mittels eines Flaschenzuges auf das Mauerwerk gelegt. Obichon der Stein noch nicht so lag, daß sein ficheres Ruben auf der Unter lage unzweifelhaft erscheinen konnte, löfte Loße denselben von Der Scheere des Flaschenzuges los. In denselben Augenblick gab die Rüftung nach und die darauf Stehenden stürzten fämmtlich in die Grube hinab. Da fie fich an dem Stein feft zuhalten versuchten, kippte dieser über und stürzte ihnen nach. Göze, Große und Bahr erlitten schwere Vers legungen, während Lubach mit einer leichten Quetschung Davontam. Die Anklage beschuldigt nun den Loße, den Stein zu früh aus der Scheere des Flaschenzuges gelöst zu zu haben, während dem Lubach, der als bauleitender Maurer bie Rüstung herzustellen hatte, zur Last gelegt wird, daß er anftatt eines Riegels ein schwaches Brett als Unterlage der Rüftung benugt hatte. Die drei Verlegten haben sämmtlich mehr oder weniger schwere Knochenbrüche erlitten und längere Beit im Krankenhause zubringen müssen. Jeder der Angeklag ten suchte die Verantwortung von fich ab und auf den Mit angeklagten zu wälzen, Loge behauptete, daß Lubach die Schuld an dem Unglücksfall trage und dieser gab an, daß er auf speziellen Befehl des Loße die anfangs gelegten Riegel durch ein Brett habe erfeßen müssen. Der als Sachverständige vernommene Baurath Badftüber deponirte, daß das Gerüst für die ihm angemutheten schweren Lasten nicht start genug in feinen einzelnen Theilen mit einander verbunden gewesen und dadurch das Unglück herbeigeführt sei. Der Staatsanwalt maß beiden Angeklagten einen gleichen Theil der Schuld bel und beantragte gegen jeden 10 Tage Gefängniß. Der Ge richtshof verurtheilte jeden der Angeklagten zu einer Geldstrafe von 150 M. ev. für je 15 M. einen Tag Gefängniß.
Die Lehrlingsabtheilung des Berliner Turnvereins Froh und Fret" hatte am 1. Mai v. J. eine Turnfahrt nach Spandau und Heiligensee gemacht und dabei auch ihre Kapelle, bestehend aus 6 Trommlern und 3 Pfeifern, in Aktion gesezt. Als die fröhliche Gesellschaft aber Abends mit ihrer Mufit in feftem Schritt und Tritt durch Spandau pasfirte, schritt ein Polizeibeamter gegen fie ein, und die Folge war, daß zehn davon unter der Anklage, fich an einem nicht behördlich vorher genehmigten öffentlichen Aufzug betheil gt zu haben, vo: Ge richt tamen. Indeß erkannten sowohl das Schöffengericht zu Spandau , wie in der Berufungsinstanz das Landgericht II. zu Berlin auf Freisprechung, annehmend, daß öffentliche Aufzüge und öffentliche Versammlungen nur dann der Genehmigung der Polizei bedürfen, wenn fie Beziehung auf öffentliche Angelegenheiten haben. Das Kammergericht aber erkannte auf bie Revifion des Staatsanwalts am Donnerstag dahin, daß auch öffentliche, unter freiem Himmel stattfindende Aufzüge jeder Art der behördlichen Genehmigung bedürfen, und verwies daher die Sache zur nochmaligen Entscheidung an das Landgericht I.
y. Es ist eine nnbestrittene Thatsache, daß polnische und ungarische sogenannte Handelsleute" ein bedeutendes Kontingent zu den in den großen Städten arbeitenden" Taschendieben stellen. Gestern hatte sich die 88. Abtheilung des Schöffengerichts wiederum mit einem dieser Edlen, dem aus Ungarn ftammenden Handelsmann Samuel Friedmann zu beschäftigen, der des versuchten Taschendiebstahls beschuldigt war. Am 14. Februar cr. war der Kriminalschußmann Bäzolo mit dem Sicherheitsdienste im föniglichen Dpernhause betraut. Nach dem Schluffe der Vorstellung strömte Alles in die Gar derobenzimmer und da der Beamte wußte, daß dieser Beit punkt den Taschendieben die größte Aussicht auf Erfolg bietet, so schenkte er den in der Garderobe in der Garderobe befind lichen Personen seine besondere Aufmerksamkeit. Hierbei
,, Er ist von May!" rief Felix, sofort die Handschrift erkennend. Wann ist derselbe gekommen?"
Schon vor brei Monaten, Sie waren laum zwei Tage fort. Da Sie nicht hinterlaffen hatten, wohin ich Ihnen Briefe nachschicken solle, so habe ich ihn liegen lassen."
Schon gut, schon gut!" rief Felix hastig, und winkte dem Diener, fich zu entfernen.
Er fonnte faum die Zeit erwarten, da es ihm ver gönnt sei, den Brief zu lesen. Als er allein war, riß er ungebulbig das Rouvert auf und nahm den Brief heraus. Richtig, derfelbe war vor drei Monaten geschrieben, noch an demselben Tage, da Strahlenau bei seinen Freunden in Berlin angekommen war. Er begann zu lesen:
Mein theurer, lieber Freund!
Ich verschiebe die Mittheilung, welche ich Dir zu machen habe, auch nicht eine einzige Stunde, denn diese Mittheilung ist geeignet, Dich in Bezug auf eine Deiner
Die Vereinsfahne. Auf der Anklagebent nimmt ein Durch junger Mann mit frischem. rothem Geficht Play, fein wohlgepflegtes Aeußere von den meisten derjenigen Ber fonen, welche öfter hier sich zu bewegen gezwungen find, vors theilhaft absticht. Das sauber gescheitelte dunkle haar, der weiße vorn abgerundete Stehkragen, die gelbseidene Kravatte mit der unvermeidlichen Nadel, der neue grünschwarze, modern augeschnittene Rock, die vorfallenden Manschetten, alles das zeigt, daß der Inhaber dieser Dinge gewöhnt ist, nur hoch fein" aufzutreten. Jegt erhebt er sich, um dem Herrn Vorfizenden auf deffen Fragen zu antworten, er legte die Hände auf den vorderen Rand der Anklagebant. Dem Angeklagten, welcher früher Schriftgießerlehrling war, jest aber Laufbursche ist, wird zur Laft gelegt, seinem Prinzipal, dem Inhaber eines Leipziger Konfektionsgeschäfts, ein Stüd weißen, ein Stüd grünen Atlas, sowie ein Stüd schwarze Seide und eine Rolle Goldborte entwendet zu haben. Was wollten Sie denn mit dem Atlas und der Goldborte machen?" fragt der Vorfizende den Angeklagten.-„ Eine Fahne", lautet die unerwartete Antwort.- Bors.: Was denn für
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bis jetzt den Brief hielten, zitternd, kraftlos auf den Tisch fanten. Es fehlt nun nichts, als daß die Schergen des Gerichts kommen und mich hinter Rerkermauern steden. D nein, bahin kommt es nicht!" unterbrach er sich mit einem Seitenblick auf ein Rästchen mit Bistolen, daß er in einer eigen thümlichen Jbeenverknüpfung näher heranzog und umfaßte, als hielte er die Hand des Freundes. Es währte mehrere Minuten, ehe er sich entschließen konnte, weiter zu lesen.
Die Entdeckung Sanftleben's ist natürlich eine sehr ärgerliche," schrieb Strahlenau weiter, aber feine für Dich gefährliche.
" Ich habe dies Schweigen des Menschen erlauft. Der ehrenwerthe Hinduapostel ist bestochen durch die Aussicht auf einen Erbschaftsantheil, den ihm der Andere zufichern muß.
Ein alter, grämlicher Diener, den er gemiethet, zur Bewachung seines Hauses, war das einzige menschliche Befürchtungen zu beruhigen; andererseits hielt ich es aber auch irgend eine nennenswerthe Summe anzuweisen und meinen Wesen, das ihm in den öden Räumen entgegenkam. Aber für meine Pflicht, Dich rechtzeitig zu warnen, denn man auch diesem einzigen menschlichen Wesen gönnte er faum tann nur alsdann die Vorsicht nach allen Richtungen hin einen Blick. Mürrisch führte ihn der Mann in ein 8im beobachten, wenn man die Gefahr, von welcher man bes
mer, das von all' den unheimlichen und unwohnlichen Räu men bas unheimlichste und unwohnlichste war. " Soll ich ein Frühstück besorgen, Sir?" wt nicht nöthig!" antwortete Felig kurz. " Soll ich ein Fenster öffnen und ein wenig lüften im
Salon?" wort.
" I nicht nöthig!" lautete wieder die monotone Ant
Der mürrisce Alte gehorchte. Felig warf fich in einen Stuhl, ftügte den Kopf auf den Tisch und begann nachzu
Stimmung heiterer und glücklicher zu machen.
broht genau und in Verzweigungen kennt. Von Herzen gern hätte ich Dir eine recht heitere Mittheis lung gemacht, fchon um Deine düftere Stimmung auf einige Minuten zu verscheuchen; aber, mein armer Junge, das geht diesmal noch nicht.
Indeffen nur Geduld! Wenn ich zurückkehre, sollst
Büßermiene ablegen lachen wirst, wie der Pächter in ber tomischen Dper.
" Bum Ueberfluß habe ich ihm noch einen Jahresbeis trag für seine Mission versprochen. Ich ersuche Dich,
Freund Georg hier zu autorisiren, daß er diese an die Adresse des Apostels abführt.
Das Schweigen beffelben ist gesichert, weil ich ihm gefagt habe, daß die Zahlung nur so lange geleistet wird, als man an den Tod Felix O'Brians glaubt.
Du so viel luftige Neuigkeiten fürchten ist, und daß Du keine Ursache hast, Ihnen aus
benten, und was er dachte, war freilich nicht geeignet, seine Du erinnerst Dich doch des Hinduapostels
Er wurde unterbrochen dadurch, daß die Thür sich bffnete und der mürrische Alte seinen Ropf hineinstedte.
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,, Erschrick nicht, wenn ich Dir sage: Sanftleben
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tenb hrer Abwesenheit ein Brief angekommen ist; da daß Felix D'Brian lebt und identisch ist mit Felix Ro Ich habe vergeffen, Sir, Ihnen zu sagen, daß wäh- diesen Heuchler, welcher die Neuigkeit Auf einem filbernen Teller reichte er Felig einen Brief.
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Entdeckt!" stöhnte D'Brian, indem die Hände, welche
Was nun Amberg betrifft, so ist dieser ja viel zu schlau, um etwas auszuplaudern. Wenn diese Neuigkeit ruchbar wird, ist es ja mit seiner Erbschaft nichts. Du siehst also, daß von diesen Beiden nichts zu zuweichen.
Ich habe es aber, wie gesagt, doch für meine Pflicht gehalten, Dir das mitzutheilen; Vorsicht ist natürlich immmer gut.
Wenn ich dieses Herrn Sanftleben noch einmal hab haft werden kann wie wär's, wenn ich Dir ihn hin
fchickte, damit Du seine Zunge noch etwas fester bindest?
( Fortsetzung folgt.)