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n Fragen Für Frankfurt   hat man ja dies Brinzip auch in der Vorlage| eröffnen verlaffen und 12 Abgeordnete vorgeschlagen, während nach enblid cijenem Wahlmodus nur 4 Abgeordnete zu wählen wären. Richtiger wäre boch, mit jeder Bollzahl von 20 000 Seelen ingen einen weiteren Abgeordneten zuzugestehen. Ich bitte die m größten Regierung, diesem Bedenken geneigtes Ohr zu schenken, und Annah hoffe von der Kommissionsberathung, daß die Vorlage zum und da ugen des Staates und der Provinz Gesetz werden möge. ent wollen. Abg. Gneist bedauert, daß das Institut der Amis­immungen vorsteher fich in der Provinz Hessen- Nassau   nicht durchführen Die Windt laffe, führt aus, daß die Rückfat auf die Einheitlichkeit der und bi Staatsverwaltung und das Interesse des Gesammtstaates der te in ihren Bildung zweier Provinzen Hessen   und Nassau entschieden Die Herren, widerstreite, und bittet schließlich, die Kommiffion für die Vor­empfinden lage nicht blos aus Angehörigen der nächstbetheiligten Pro­ingen zusammenzuseßen, sondern auch Elemente aus den Kreis­ordnungsprovinzen zu berücksichtigen.

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Abg. Dr. Hänel: Die Vorlage beweise von Neuem, wie das Ministerium v. Butttamer seine besonderen lonservativen erfahren Grundsäge in die Selbstverwaltungsgesetzgebung hineinforrigirt babe; die Amtsbezirke würden nicht eingeführt, die Polizei­rn hat der Verwaltung den Bürgermeistern einfach belaffen.

uf Grund

Die Dr ganisation der Kreistage in Nassau paffe wie die Faust aufs de geliefen uge; wo sei denn ein Großgrundbefiß in Nassau vorhanden? net, daß, fel bier eben einfach die gedankenlose bureaukratische Scha ion abj blone( Seiterkeit) zur Anwendung gekommen. Redner hätte rt!) Dad tine Kreiseintheilung wie die vorgeschlagene in einer Viertel­vetslid funde zu Stande gebracht. Grath fagt: refpettiren e Beweise erden fon

Minister v. Buttkamer: Ich gebe dem Vorrebner darin Recht, daß der politische Mittelpunkt der Vorlage in der reidordnung nicht in der Provinzialordnung liegt. Aber so Dirtuos wie der Staatskünstler Hänel find wir nicht, daß wir rlaß diefer in einer Biertelstunde Organisationen aus dem Aermel schütteln n Bertrag tonnen, die allen Anforderungen genügen; der Minister und Stine Kommiffarien find eben nur gewöhnliche Sterbliche. ie Spezialwünsche des Abg. Hänel, namentlich auch das hüber oft geäußerte Defiderium einer gesunden Land­

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meindeordnung, find bekanntlich in diesem Hause stets in Minorität geblieben. Nicht aus der Sucht nach Schablo niftrung, sondern gerade aus der Achtung vor dem historisch Bewordenen find die Vorschläge der Regierung bezüglich der

mtsbezirke, der Drtspolizeiverwaltung u. f. w. hervorgegangen and Herr Hänel scheint seine in dieser Beziehung etwas schwachen Argumente mit recht starten Worten haben stüßen zu wollen.( Sehr tichtig! rechts.) Die Zusammenseßung der Kreistage hat der Kommunallandtag mit großer Majorität

affauische

-

die richtige anerkannt, auf Beffen ist der Borrebner ja gar nicht eingangen, weil ihm das biber feinen Strich gewesen wäre. Daß die Vor­Lage zu Stande tommt, ist ein eminentes Interesse der Staats­tegierung; diesen Gesichtspunkt hätte doch auch der Vorredner mit etwas mehr Billigkeit behandeln sollen.( Beifall rechts.) Abg. Barth ist mit der Vorlage durchweg einverstanden, befürwortet indeß ebenfalls die Verweisung an eine Kom miffion.

Abg. Enneccerus: Die Ausführungen des A5g. Sanel beweisen nur, daß er den gegenwärtigen Bustand Der Drganisation in Hessen   gar nicht fennt.( Sehr richtig!

techts.)

Nachdem noch Abg. Hänel fich dagegen verwahrt hat, daß er die Verhältnisse Hessens nicht kenne, und betont hat, Den Kopf daß feine Ausführungen fich nur auf Nassau bezogen, wird es meiner der Gesegentwurf einer Kommission von 21 Mitgliedern übers

Verkehr wiesen.

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Schluß 3 Uhr. Nächste Sigung Monag 12 Uhr.( Etat rkeit und und Nachtragsetat, fleinere Vorlagen.)

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b. Der Ehrgeiz nach kommunalen Ehrenämtern ift Aegenwärtig besonders groß, während die Ansprüche an die Arbeitskraft in einem für den draußenstehenden ungeahnten fann heutzutage eigentlich nur noch ein Rentier sein. Es giebt Derschiedene Leute, welche sich durch Vernachlässigung der eigenen Angelegenheiten im tommunalen Dienst ruinitt haben. Ein fürzlicher Todesfall hat darüber wieder warnende Aufschlüsse Die Fleischschau auf dem Gentral- Vichhof im Monat februar bat bahin geführt, daß 258 Thiere( 10 Rinder, 2 Kälber, 2 Schafe und 244 Schweine) zurückgewiesen, be Bebungsweise beschlagnahmt find. Von den Rindern litten 9 an Tuberkulose, 1 an Gelbsucht. Die beiden Schafe waren benfalls an Gelbsucht erkrantt.

wachsen. Stadtverordneter oder unbesoldeter Stadtrath

Von Den Schweinen

fanden fich nicht weniger als 172( von 23381 geschlachteten) mit Finnen behaftet, 20 mit Trichinen, 14 mit Actinomyoes ( Strahlenpilzen), 23 mit Tuberkeln behaftet, die andern liiten

ant

andern

llebein( Gelbsucht, Rothlauf 2c.).

Von den finnigen

außerdem zeigten Finnen 22 russische und 16 serbische Schweine und 22 Batonier. Die Tuberkulose wurde bei 169 Rindern and 165 Schweinen beobachtet. Die Bahl der trichinösen Schweine ist recht erbeblich; es fommt 1 trichinöses Schwein auf 1169 geschlachtete. Ebenfalls ist es bemerkenswerth, daß bieberum 14 Schweine gefunden find, welche Actinomyoes Strahlenpilze) zeigten. In vielen großen Städten hat man nomyoes noch niemals festgestellt. Im Ganzen wurden 7711 Rinder, 6009 Kälber, 12 589 Schafe und 23 381 Schweine, ufammen 49 690 Thiere geschlachtet.

als

Ein

V

brecher- Werkzeugen per Bahn nach Fürstenwalde  , um da in der folgenden Nacht bei einem Juwelier einen Einbruchsdieb­ftahl auszuführen. Da aber die Gelegenheit dazu teine für fie günstige war, so nahmen die drei Gesellen von der Ausführung Dieses Verbrechens Abstand, und sie machten sich in der Nacht zu Fuß auf zur Rückkehr nach Berlin  . Auf dem Wege hierher tamen fie durch ein Dorf, welches an der Chauffee nach Berlin  etwa in der Höhe von Erkner   belegen ist( der Name des Dor fes hat noch nicht ermittelt werden können), und da brangen fie in ein Gehöft, woselbst auf dem Hofe in einem Waschfaß naffe Wäsche lag. Von dieser Wäsche eigneten sich die Diebe fteben Hemden und ein Bettlaken, gezeichnet E. G., an, und fte setten ungehindert ihren Weg nach Friedrichshagen   fort, von wo fie per Bahn gestern Morgen nach Berlin   gelangten. Inzwischen hatte die hiesige Kriminalpolizei   Nachricht von dem beabsichtigten Einbruchsdiebstahl der drei Diebe in Fürsten  walde erhalten, und ein Beamter erwartete am Bahnhof die Ankunft der Diebe. Der Beamte nahm auch daselbst die Diebe mit der gestohlenen Wäsche in Empfang und brachte fte nach dem Kriminalkommissariat. Da die Festgenommenen weber den Bestohlenen noch das Dorf, in welchem sie den Diebstahl ver­übt haben, anzugeben vermögen, so forscht jegt die Kriminal polizei nach dem Bestohlenen. Die beschlagnahmten Wäsche stücke tönnen von diesem auf dem Kriminalkommissariat in Empfang genommen werden.

fall damals Veranlassung zu Vorkehrungen gegeben hätte, durch welche eine Wiederholung eines solchen unmöglich ge macht wird. Vielleicht wird jetzt der Brunnen endlich zu gedeckt.

Projektirtes Repertoire der Königlichen Schauspiele vom 8. bis 15. März 1885. Im Opernhause: Sonntag den 8. Die luftigen Weiber von Windsor; Montag den 9.: Mignon; Dienstag den 10.: Der Trompeter von Säflingen; Mittwoch den 11.: Die Walküre( Herr Niemann); Donnerstag den 12.: Carmen; Freitag den 13., auf höchstes Verlangen: Der fliegende Holländer  ; Sonnabend den 14: Don Juan  ; Sonntag den 15.: Die Bauberflöte.- Im Schauspiel ha use: Sonntag den 8.: Romeo und Julia; Montag den 9. Rosenkranz und Güldenstern; Dienstag den 10: Tartüffe, Castor und Pollur; Mittwoch den 11., auf Begehren: Narzis; Donnerstag den 12.: Iphigenie auf Tauris; Freitag den 13.: Die Journalisten; Sonnabend den 14., neu einstudirt: Der Kaufmann von Venedig; Sonntag den 15.: Die Jäger.

Gerichts- Zeitung.

y. Ein undankbares Auditorium. Unter der Anklage der gemeinschaftlichen schweren Körperverlegung mittels eines gefährlichen Werkzeugs standen gestern die ,, Arbeiter" Wilhelm Fischbach und Otto Schalsch a ch vor der 88. Abtheilung des Schöffengerichts. Am Abende des ersten Neujahrstages ging es in der Schwarz'schen Restauration in der Memeler ftraße äußerst lebhaft her. Die Stammgäste hatten zum Theil ihre Familie mitgenommen und Alt und Jung vergnügte sich in der harmlosesten Weise bei Kümmel und Weißbier. Der Wirthin Töchterlein trug am Pianino allerlei luftige Weisen Dor, unisono hatte man schon in den verschiedensten Tonarten dem schönen Wald Lebewohl" gewünscht und feine und grobe Stimmen hatten die Erklärung abgegeben, daß fte nicht nicht wüßten, was die allgemeine Traurigkeit ,, bedeuten folle". Da forderte Der Wirth einen der Anwesenden, den Arbeiter Ahlfeld, der den Ruf ges nießt, ein hervorragendes Talent zum Vortragen zu beftzen, auf, nunmehr seinerseits auch etwas zum Besten zu geben und dieser stellte sich sofort auf das improvifirte Podium und legte los. Er hatte aber eine unglückliche Wahl getroffen, anstatt eines launigen, humoristischen, der Stimmung der Zuhörer an­paffenden Gedichts, trug er ein solches von höchst elegischer und sentimentaler Färbung vor. Das Auditorium fand ihn bodenlos langweilig und war rücksichtslos genug, dies dem Vortragenden durch allerlei Bwischenbemerkungen, z. B., daß man in einem Wirthshause und nicht in einer Kirche set, offen kund zu geben. Besonders die Angeklagten

a. Eine sehr gefährliche Person ist von der Kriminal­Polizei in der unverehelichten Franke heute aur Haft gebracht worden. Die Franke, welche zulegt in der Naunynstraße und früher in der Manteuffelstraße gewohnt hat, hat sich in den legten Monaten dadurch einen sehr lohnenden Erwerb ver­schafft, daß fie eine große Anzahl von Unterschlagungen gegen hiesige Nähmaschinenfabrikanten und Händler, gegen Uhren­händler 2c. verübt hat. Sie entnahm von diesen Gewerbe­treibenden Nähmaschinen und goldene Uhren auf sogenannte Leibkontrakte gegen fleine Anzahlungen, unter der Verpflichtung zu monatlichen Abzahlungen des Kaufpreises, verkaufte resp. versette diese Sachen bei Trödlern und Pfandleihern und vers wendete die recht namhaften Erlöse in ihrem Nußen. Einer der von ihr benachtheiligten Nähmaschinenfabrikanten brachte die gegen ihn geschehene Unterschlagung zur Anzeige, und bei Der sofort vorgenommenen polizeilichen Durchsuchung ihrer Wohnung wurden daselbst 11 Abzahlungsbücher von 5 Näh­maschinen- und 6 Uhren Geschäften gefunden, von welchen fie 5 Nähmaschinen und 6 goldene Remontoir und Zylinder­Uhren gegen geringe Anzahlungen entnommen hatte. Die Frante räumte ein, daß sie diese Gegenstände sämmtlich weiter veräußert und die Erlöse verbraucht hat. Wahrscheinlich hat die Franke noch weitere Unterschlagungen gegen Geschäfts­inhaber begangen, die in Folge dieser Veröffentlichung zur Kenntniß der Behörde gelangen dürften.

a. Einer der vier Strolche, welche sich an dem Raub anfall und dem Angriff gegen die Nachtwächter an der Kott­buser Brücke in der Nacht vom 4. zum 5. d. Mts. betheiligt hatten und sodann entkommen find, ist von der Kriminalpolizei in der Person eines 20 jährigen Steindruckers aus Rigdorf ermittelt und heut zur Haft gebracht worden. Zu dem gestern berichteten Raubanfall ist noch nachzutragen, daß der

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überfallene Kellner P. nachtheilige Folgen von den gegen ihn verübten Mishandlungen nicht verspürt; er hat sich sofort, nachdem die Räuber ihn freigelassen haben, vom Boden er hoben und ist eilig nach Hause geeilt. B. führte, als er über­fallen wurde, 12 Mart in einem Portemonnaie bei sich, das er aber in einer inneren Tasche seines Ueberziehers trug. Diese Tasche wurde von den Strolchen bei der Durchsuchung feines Anzuges nicht bemerkt und B. blieb so im Befit seiner

Baarschaft.

N. Von einem ebenso herben wie lempfindlichen Verlust ist vor einigen Tagen ein in der Karlstraße wohnen­der Agent P. betroffen worden. Derselbe hatte als Aequiva lent für ein durch ihn vermitteltes Geschäft die Provision in Höhe von 300 Mart in Kaffenscheinen erhoben, und schickte fich an, den lang ersehnten Verdienst seiner Frau zu über­bringen, als er der Versuchung nicht widerstehen konnte, à Conto des von ihm abgewickelten Geschäftes noch einige Wirthshäuser zu besuchen. Gegen Mitternacht endlich trat er seinen Heimweg an, sein verdientes Geld zwischen den ein­zelnen Kartenblättern eines neu erworbenen 66- Spiels bergend. Am andern Morgen hatte Frau P. nichts Eiligeres zu thun, als die Kleider ihres Ehegemahls einer Visitation zu unter­werfen und in dem Glauben, daß ihr Mann ein heimlicher Spieler sei, das vorgefundene Spiel Karten achtlos in bas Feuer zu werfen. Als ihr Mann erwachte und er seiner Frau Das werthvolle Spiel überreichen wollte, mukte er zu seinem Entsegen erfahren, daß die sauer erworbenen Werthpapiere, an welche fich mancher lang gehegte Wunsch knüpfte, in Folge der Boreiligkeit und Neugierde seiner Frau, dem alles verheeren­den Element zum Opfer gefallen waren.

Mit einer ganzen Anzahl start blutender Wunden im Kopf und an der Stirn wurde in der vergangenen Nacht der in der Staligerstr. 127 wohnende Tischler Franke durch einen Schußmann und eine Wärterin aus der Neuen Charitee nach der Sanitätswache in der Markgrafenstr. 82 geführt, um dort verbunden zu werden. Franke hatte die Verlegungen bei einer Schlägerei erhalten, welche nach Mitternacht in der Friedrichstraße zwischen Jäger und Zaubenstraße, zwischen mehreren Männern stattgefunden hat. Erst durch das Ein­schreiten von Schußleuten wurde den weiteren Thätlichkeiten ein Ziel gesetzt. Der Thäter, welcher dem Franke die Wunden anscheinend mit einem großen Schlüffel beigebracht hat, soll in der Person eines Hotelportiers festgestellt sein. Franke will fich an der Schlägerei garnicht betheiligt haben, sondern sofort angefallen fein. Bemerkenswerth ist noch, daß die Wärterin

thaten fich Durch Dergleichen Aeußerungen hervor bis dem Vortragenden schließlich die Geduld riß, er sprang vom Podium herunter und erklärte dieselben in heller Ent­rüftung für Schlumpfe." Nunmehr drohte die Misstimmung fich in einer turbulenten Szene Luft zu machen, doch beugte der Wirth dem fich entwickelnden Handgemenge dadurch vor, daß er in energischer Weise die streitenden Parteien einfach zur Thür hinaus und auf die Straße schob. Hier soll es nun dem Ahlfeld sowie deffen Ehefrau sehr schlecht ergangen sein.

Wie der Erftere behauptet, bat Fischbach ihn zu Boden ge­worfen und ihm mittelst eines Meffers zwei erhebliche Kopf­wunden beigebracht, während Schalschach seiner Ehefrau den Mund zuhielt, um dieselbe am Hilferufen zu verhindern und thr bei dieser Gelegenheit auch eine Handvoll Haare aus dem Schopfe riß. Wie der den Ahlfeld behandelnde Arzt deponirte, find die demselben zugefügten Verlegungen so gefährlicher Natur gewesen, daß seine sofortige Ueberführung nach der Sanitätswache nothwendig war. Wie es bei dergleichen Reilereien ftets der Fall zu sein pflegt, wollten die Angeklagten die Angegriffenen gewesen sein und sich im Bustande der Nothwehr befunden haben, auch bestritt Fischbach mit Ent schiedenheit, daß er ein Wieffer benugt habe. Da durch die Beweisaufnahme der Sachverhalt nicht genügend aufgeklärt wurde, so mußte die Verhandlung vertagt werden.

Einer der gefährlichsten ,, Schärfer" der Residenz stand gestern in der Person des bisher noch unbestraften 65 Jahre alten Handelsmannes Markus Caro unter der Anklage der gewerbs- und gewohnheitsmäßigen Hehlerei vor den Schranken Der zweiten Straflammer hiesigen Landgerichts I. Nach der Bekundung des Kriminal- Kommissars Braun wurden im Früh jahr v. J. in dem Potsdamer Viertel eine große Reihe von Einbruchsdiebstählen gegen Lehrer, Beamte und Kaufleute ver­übt, die in der Regel außer dem Hause beschäftigt sind und nur zu Mittag und zum Abend nach Hause kommen. Und zwar geschah die Ausführung der Diebstähle, bei denen aus fchließlich Gold- und Silbersachen, sowie Werthpapiere in Berück fichtigung famen, an den Wochenmarkttagen und während der Wochenmarktszeit, zu welcher die Frauen mit ihren Dienst boten den Wochenmarkt besuchten. Die Polizeibehörde set diesen Diebstählen gegenüber um so ohnmächtiger ge worden, als die Werthpapiere sofort nach deren Ausführung in anderen Städten veräußert und die Metallfachen eins geschmolzen wurden. Als darauf eine aus 11 Personen bes ftehende Einbrechergesellschaft in Haft genommen war, unter denen fich Sarché, Meinicke, Schreyer, Schlind, und Schwerin  befanden, hörten auffallender Weise diese Diebstähle völlig auf. Bugleich ging von dem Banquier Rühl in Potsdam   die Mit theilung ein, daß er einige Tage vorher von einem fich Handels­ mann Levy   nennenden älteren weißhaarigen Mann, die in dem legt ausgeführten Diebstahl bei dem Kaufmann Bariser in der Großbeerenstraße gestohlenen Effekten gekauft habe. Ihm, dem Kriminalfommiffar, sei nun bekannt gewesen, daß Caro vielfach Schwerin   verkehrt und öfter un mit Schreyer und motivirte Reifen nach Magdeburg  , Dresden   und nach anderen Drten gemacht habe; Caro sei auch als einer der schlimmsten Schärfer" bekannt gewesen, nur war es nie mals gelungen, demselben irgend eines Koups zu überführen. Die Thatsache, daß nach der Verhaftung des Schreyer und Schwerin   die Diebstähle aufgehört haben, in Verbindung mit dem Verkehr derselben mit Caro führte zu dem Verdacht, daß dieser mit bem Verkäufer der Papiere in Potsdam   identisch sei. In der That hat Nühl den Caro sofort als den Vera täufer der Papiere refognoszirt und fich dabei an dessen stand­haftes Leugnen nicht gefehrt. Bei dem Rücktransport von Potsdam   nach Berlin   hat Caro dem Kriminalschugmann Rebel auch eingestanden, daß er der Verkäufer der Papiere sei und angegeben, daß Schwerin   und Schreyer ihn nach Potsdam  mitgenommen und ihm dort die Papiere zum Verkauf über geben haben. Die wegen dieses Diebstahls vor einiger Zeit angeklagt gewesenen Schwerin   und Schreyer find mangels ge nügender Beweise und, da ihnen ein Albibeweis gelungen mar, freigesprochen. Der jeßige Angeklagte wurde aber nach Maßgabe der Anklage für schuldig befunden und zu vier Jahren Buchthaus nebst den Ehrenftrafen verurtheilt.

hiesiger Sentral- Spiritus- Lagerhof geht jest Bendant zu dem Petroleum Lagerhof am Spandauer ifffahrtstanal, zur Seite der großen Schienenstraße nach Camburg   und Bremen  , seiner Vollendung entgegen. Er soll Die Möglichkeit gewähren, die tolossalen in Berlin   stets vor­Banbenen Spiritusvorräthe außerhalb des Rayons der Stadt Lagern. Schwierigkeiten waren auch hier noch in Menge unerheblich in die hand gebissen worden war, aber nichts­Juüberwinden. Die ganze Anlage ist unterirdisch, aber die achbarn faben darin boch eine Gefahr und erhoben gegen die Anlage Broteft. Es könnten Lokomotivfunken während des Bullens hinüberfliegen und eine Entzündung und Explosion verfloffenen Nacht, furz nach 2 Uhr, verließ der Führer und Derursachen u dergl. Besorgnisse mehr wurden angeführt. gleichzeitige Eigenthümer der Droschke erster Klaffe Nr. 1722 Schließlich verlangte die Feuerwehr, daß die Zuflußröhren unter

Niveau des Kanals gelegt würden, um im Falle eines Brandes bas Wasser direkt hinauflaffen zu fönnen. Der Er­folg wäre der gewesen, daß im Brandfalle der ganze Kanal ein Feuermeer gewesen wäre. Man stand denn auch schließlich Don dieser Forderung ab. Alle diese Vorkommniffe aber haben die Fertigstellung des Werkes erheblich verzögert. Es werden lebes 250 000 Liter Spiritus faffen. Im Ganzen können bier m Ganzen 12 Baffins, von denen 8 fertig gestellt sind und wird alfo 3 Millionen Liter Spiritus lagern. Da der Fabrikant Don hier auß jeden Augenblick über seine Waare telegraphisch Derfügen und die Konjunkturen wahrnehmen kann, so tommt Die Anlage dem Bedürfniß des Handels entschieden entgegen. leibel und zwar eine ganze Wagenladung, find am vorgestrigen Tage auf Anordnung der Behörde vom Mollenmarkt aus abs gebolt und in eine Glasfabrit eingeliefert worden.

N.

Konfiszirte nicht vorschriftsmäßig geaichte Bier

b. Die mannigfachen Bierplantsch- Prozesse haben zur Bolge gehabt, daß man vorsichtige Gäfte fich thr Bier selbst Bon der Schänke holen sieht. Wenn diese Sitte um fich greift, lann fie für die Rellner leicht verhängnißvoll werden. Ver hiebene Wirthe haben auch ihre Büffetiers abgeschafft und Santen jedes Seidel selbst, um sich gegen jeden Mißbrauch zu Flatterfahrer. Der Schuhmachergeselle K. und zwei

Fichern.

Romplizen

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fämmtliche drei sind bereits vorbestrafte Diebe

aus der Neuen Charitee, welche dem Schußmann bei dem Transport des schwerverlegten Frante nach der Sanitätswache hilfreiche Hand geleistet, am Tage vorher von einer Jrren nicht bestoweniger ihre Nächstenliebe in aufopfernder Weise be fundete. In der Eine Droschte in den Nordhafen gestürzt. In der

mit seinem Gefährt den Halteplatz in der Karlstraße, auf welchem er bis dahin vergeblich auf einen Fahrgast gewartet hatte, um nach Hause( Moabit  , Bandelstr. 27) zu fahren. Als er auf dem Wege dorthin die Sellerstraße paffirte, muß er auf dem Bock fest eingeschlafen sein, denn das sich selbst über­laffene Pferd ging direkt auf den Nordhafen zu, und zwar auf eine jener durch Gitter nicht geschüßten Stellen, von der bas Thier mitsammt dem Wagen und dem Kutscher die steile Ufermauer hinunter in das Waffer stürzte. Das urplögliche talte Bad muß den schlafenden Kutscher gleich ermuntert haben, denn er fing sofort an, laut um Hilfe zu rufen und vermochte sich auch so lange schwimmend über Waffer zu halten, bis einige durch das anhaltende Hilfegeschret erweckte Schiffer von den nahe vor Anker liegenden Fahrzeugen hinzueilten und ihn vom Ertrinken retteten. Die Befinnung hatte der Mann schließlich freilich verloren, so daß er nach der Charitee übers führt werden mußte, wo er am heutigen Vormittag noch in Fieberphantaften lag. Das vor dem Wegen eingeschirrte Pferd ist selbstverständlich nicht zu retten gewesen, ertrant vielmehr; um 5 Uhr früh war unsere ftets hilfsbereite Feuerwehr zur Stelle, um den Kadaver des Thieres mit dem Wagen ans Land zu schaffen, was ihr nach etwa zweistündiger Arbeit auch gelang. Der verunglückte Droschlenkutscher, der Statius heißt und, wie erwähnt, Bandelstraße 27 wohnt, ist verheirathet und Vater von sechs noch fleinen Kindern. Vor Jahren schon ist wie fich das B. T." erinnert, an derselben Stelle ebenfalls

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Wegen Körperverlegung mittels eines schweren Beils batte fich gestern der Handelsmann Gustav Heinrich Romahn vor der vierten Straffammer hiesigen Landgerichts I zu ver antworten. antworten. Der Angeflagte handelte in der Weihnachtszeit v. J. mit Weihnachtsbäumen und gerieth dabei mit dem Ar beiter Seigle, der bei seinem Nachbar Studert als Helfer thätig war, in Streitigkeiten, die in Thatlichkeiten ausarteten. Am 24. Dezember tam es wieder zwischen Belden zu Heibereien, und der Angeklagte ergriff in der Wuth ein auf dem Boden llegendes Beil, und schlug damit seinem Wider part gegen den Badenknochen. Der Verlegte mußte sofort ins städtische Krankenhaus gebracht werden, wo ihm mehrere Splitter herausgenommen werden mußten und in dem er vier Wochen verblieb. Der Staatsanwalt beantragte zwei Jahre, Der Gerichtshof verurtheilte den Angeklagten zu einem Jahre

begaben fich vorgeftern gegen Abend mit reichhaltigen Ein eine Droschke in das Waffer gestürzt, ohne daß dieser Unglücks- fünf Monaten Gefängniß, wovon er awei Monate durch die