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Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 60
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Hofrathes Ackermann
Donnerstag. den 12 März 1885.
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burgischen Ortschaft fädelten fädelten ein 9½jähriges Schulkind von Zeit zu Beit bis 11 Uhr Nachts, vier 10-12jährige bis 1 Uhr und ein 13 jähriges mitunter die ganze Nacht bis Morgens 6 Uhr. Wenn die Kinder um 8 Uhr in die Schule famen, verfielen fte sofort in tiefen Schlaf. Die Folgen solchen schandbaren Mißbrauchs liegen auf solchen schandbaren Mißbrauchs liegen auf der hand: geschwächte Augen, welte, tüm merliche Körperentwidlung, abgeftumpfte merliche Körperentwidlung, abgeftumpfte Geistesthätigteit Geistesthätigkeit und jene sogenannten Schultrantheiten", die man oberflächlicher Weise so gerne auf Rechnung der Schule sett." Beffer ist es im Vogtlande auch nicht bei den ganz unbedeutenden" Arbeiten, zu denen nach Herrn Ackermann die kleinen und zarten Finger" verwendet werden müssen. Die Arbeiterfreundlichkeit des Herrn Ackermann will diese Zustände erhalten, wir wollen fie durch Gefeß verboten haben, um nach Möglichkeit einen gesunden, lernfähigen Nachwuchs zu erzielen. Den Gewinnen der Fabrikanten wird man freilich zu nahe treten, und deshalb ist wohl auch für Herrn Ackermann ein weitgehendes Verbot ,, unmöglich".
nben scheiicheint in mehr wie zweifelhaftem Licht, wenn man in seiner Roller i de vom 15. Januar die Neußerungen über die kinders Rede 3 auch mit arbeit lieft. Nachdem der Herr Hofrath in gewundenen Worten fich im Allgemeinen gegen die Beschäftigung der ftrengftens Rinder unter 14 Jahren erklären mußte, gefteht er sofort eine an Guftar Menge Ausnahmen zu und fährt fort:„ Aber diese Bulässigblichen leit darf nicht verhindert werden. Ich erinnere an die Infteben buftrien in meinem Heimathslande, an die Stickereien, an die Spinnereien, wo die Kinder von 12 bis 14 Jahren zum Ein fädeln und Anbeften verwendet werden und ganz unentbehrlich find. Solche Arbeiten fönnen nur gemacht werden von Heinen zarten Fingern. So wie die Kinder herangewachsen find, das 14., 15. Jahr erreicht haben, dann füllt sich die nentgeltland, der Finger wird stärker, und dann können die Kinder diese rein mechanischen kleinen Dinge nicht mehr ausführen. für febel Und welche Wichtigkeit haben solche Industrien! Sehen Sie Entsche Mitglie inmal nach Blauen in dem Sächsischen Vogtlande und seben Sie fich an, wie hoch entwickelt, wie im Aufschwunge die Inustrie der Stickmaschinen ist. Nun wollen Sie der Blauenschen Industrie das auf einmal verbieten? Die Blauensche Industrie ist dann konkurrenzunfähig gemacht.( Sehr wahr! techts.) Es schadet diese Arbeit den kleinen kindern gar nichts.( Sehr richtig! rechts.) Aehnlich liegen die Verhältnisse bei der Industrie der musikalischen Infrumente im Vogtlande. Da werden Kinder auch zu ganz unbedeutenden Arbeiten gebraucht. Ich weiß es, die Indu triellen im Vogtlande beschäftigen sich damit, den Reichstag zu bitten, die Kinderarbeit in diesem beschränkten Umfange zuzu laffen schon vom 10. Lebensjahre der Kinder ab, und wir wollen jegt lommen und sagen: Nein, wir verbieten fie fogar auf die Lebensdauer vom 12. bis 14. Jabre?! Das geht nicht."
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64. Sigung vom 11. März, 1 Uhr. Am Tische des Bundesraths: von Schelling. Das Haus tritt sofort in die zweite Berathung des Antrages Junggreen ein wegen Gleichstellung der nichtdeutschen Vollssprache in gewiffen Landestheilen mit der deutschen Sprache in der Verwaltung, wie in der Rechtspflege.
In der ersten Lesung war darauf aufmerksam gemacht worden, daß die Sprache der Verwaltungsbehörden nicht zur Kompetenz der Reichsoeseggebung gehört. Der Abg. Junggreen hat daher jetzt seinen Antrag dahin modifizirt, daß nur in Bezug auf die Gerichtssprache und die Publikation von Gefeßen und Verordnungen die nichtdeutsche Volkssprache der deutschen Sprache gleichgestellt werden soll.
Abg. Junggreen führt aus, daß nicht bloß in den ehemals polnischen Landestheilen die polnische, sondern auch in ehemals polnischen Landestheilen die polnische, sondern auch in Nord- Schleswig die dänische, in Elsaß- Lothringen und in einzelnen Theilen der Rheinlande die französische Sprache die eigentlichen Volkssprachen seien, die im Sinne seines Antrages Berücksichtigung erfordern.
Abg. Gottburgsen: Auch in seiner jetzigen Einschränkung ist der Antrag, da er alle Theile des deutschen Reiches umfaßt, in denen eine nichtdeutsche Sprache gesprochen wird, ein so unbestimmter, daß man nicht auf ihn eingehen fann. Es würde doch schwer sein, festzustellen, welches diese Theile find. Bu bedenken bleibt auch, daß richt jede Volkssprache zugleich Schriftsprache ist.
Herr Adermann sett eine große Unkenntniß seiner Bus hörer voraus ob mit Recht oder Unrecht, bleibe dahinge tellt wenn er die Lage der Fädelkinder so roftg malt und im Anschluß daran die Forderung eines scharfen gesetzlichen Vorgebens zurückweift. Wir tamen gestern bereits auf die bogiländischen Fädelfinder zusprechen( Soziales) und erwähn ten die Klagen der Aerzte über die Folgen dieser Arbeit. Letder find uns eingehendere Berichte aus dieser Gegend augenblicklich nicht zur hand; fie find wohl auch nicht vorhanden: in Deutschland fümmert man fich ja mehr um den Rog der Pferde, wie um die Gesundheitsverschlechterung ganzer Arbei terklassen und Berufsschichten. Dagegen wiffen wir über die Fädellindel sehr genaues aus der Schweiz . Das ErziehungsDeparment der Regierung von St. Gallen hatte im Septem ber 1881 ein Rundschreiben an die Schulbehörden und Lehrer erlaffen, worin es dieselben eindringlichst aufforderte gegen die verwerfliche Ausbeutung der kindlichen Arbeitskraft in den tieinen Stickerei- Lotalen einzuschreiten; es waren empörende Thatsachen schildert in einem Tagesberichte" sein regelmäßiges Tagewerk an die Deffentlichkeit gebracht worden. Ein zwölfjähriger Knabe folgendermaßen: Sobald ich am Morgen aufgestanden bin, so muß ich in den Keller hinabgehen, um zu fädeln. Es ist Dann etwa halb fechs Uhr. Dann muß ich bis 7 Uhr fädeln und dann kann ich das Morgeneffen genießen. Nachher muß ich wieder fädeln, bis es Beit zur Schule ist. Ein Viertel vor 8 Uhr gehe ich zur Schule. Wenn diese um 11 Uhr beendigt ft, fo gehe ich schnell nach Hause und muß wieder fädeln bis 12 Ubr. Dann fann ich das Mittagessen genießen und muß nachher wieder fädeln bis ein Viertel vor 1 Uhr. Dann gehe ich wieder in die Schule. Wenn diese um 4 Uhr beendigt ist, o gehe ich wieder mit meinen Kameraden auf den Heimweg. Wenn ich heim tomme, muß ich wieder fädeln bis es dunkel wird und dann fann ich das Abendeffen genießen. Nach dem Essen muß ich wieder in den Keller hinabgehen und fädeln bis um 10 Uhr; manchmal, wenn die Arbeit pressant ist, so muß ich bis um 11 Uhr fädeln. Nachher sage ich meinen Eltern gute Racht und gehe ins Bett. So geht es alle Tage." Ein ebenso altes Mädchen fügt einem gleichlautenden Bericht hinzu: Sch mußte auch schon bis um 4 lbr oder 5 Uhr Morgens und auch schon die ganze Nacht fädeln."- In einer toggen
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Der verrückte Doktor. ( M. E.) ( Schluß.)
Wenige Wochen darauf wußte die Gouvernante des reichen Glasfabrikanten, Fräulein Antonia Binner, bereits ganz genau, daß der Doktorand Lederer kein Dummkopf, sondern ein sehr lieber, braver, kluger und gelehrter Bursche sei, in den man sich sogar verlieben könne. Franz war auf einmal ein praktischer Mensch geworden, er Subirte über Hals und Kopf, um Rigorosen vorzubereiten, und bald hieß er Doktor der ges jammten Heilkunde, Magifter der Chirurgie, Altucheur und, was ihm das Liebste war, er besaß ein reizendes Weibchen Gestalt der ehemaligen Gouvernante bas er anbetete, ein Weibchen, das ihn liebte und ihm
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II. Jahrgang.
Es folgt die Berathung des sehr umfassenden Antrags Grillenberger und Bebel auf Abänderung der Titel 1, 2, 7, 9, 10 und der Schlußbestimmungen der Gewerbe ordnung( zur Erweiterung des Arbeiterschußes).
Abg. Grillenberger: Wir wollen mit unserem Antrage die Arbeiterwelt nicht ein für allemal abfinden, er enthält nicht unsere ganze soziale Weisheit, sondern ist nur eine Etappe auf unserem Wege, und die gesellschaftliche Entwicklung drängt mit Naturnothwendigkeit früher oder später zu seiner Annahme. Die soziale Frage wird hier noch nicht gelöst, es werden aber zahlreiche und die ärgsten Auswüchse der heutigen Produktionsweise gemildert, das Loos der Arbeiter gebeffert und die Arbeiter geistig und phyftsch gekräftigt. Denn nur ein so geiräftigter Arbeiterstand ist für die Aufgaben befähigt, zu deren Lösung er berufen ist, nicht ein törperlich und geistig herabge ommener. Wir verwahren uns ausdrücklich dagegen, als ob wir nur einen agitatorischen Effekt erzielen wollten. Wir wünschen im Gegentheil etwas durchaus Pofitives zu schaffen. Unser Antrag enthält auch nicht die geringste Utopie, er ist bei einigem guten Willen und genügendem Verständniß der einschlägigen Fragen vollständig durchführbar. Der Reichskanzler hat vor Kurzem die große Unwissenheit beklagt, die über landwirthschaftliche Verhältniffe herrsche; auf feinem Gebiete des öffentlichen Lebens ist die Unwissenheit aber größer als gerade in der so vielfach besprochenen Arbeiterfrage. Viele, die hier glauben mitreden zu können, müßten erst eine Weile unter die Arbeiter gehen, um dort etwas zu lernen. Um Arbeitergesetzgebung, um Sozialpolitik fümmern fich meist nur solche Leute, welche selbst nicht arbeiten, die Noth des Lebens nicht kennen und gar nicht wissen, wie es thut, selbstständig produktio zu arbeiten und sich zu ernähren; wie es thut, mit den Bettelgeldern, die als Lohn gezahlt werden, eine Familie zu erhalten, Steuern zu zahlen, dabei feine Rechte zu haben und politisch unterdrückt zu sein.( Unruhe.) Nur wer diese Lage kennt, kann in der Arbeiterfrage urtheilen, nicht aber Derjenige, der die Dinge von oben her betrachtet und vielleicht glaubt, der Arbeiter müffe, weil er nicht altes adeliges Blut hat, auch in Niedrigteit und Elend verkommen. Gestern wurde hier so viel über Handwerkerschuß verhandelt. Unser Antrag beginnt nun mit einem Vorschlag, der das Handwerk viel wirksamer schüßen soll, als der Adermann's es jemals tann: wir wollen das Kleingewerbe von der Konkurrenz der Strafs anstaltsarbeit befreien, indem wir beantragen, daß Buchthaus- und Gefängnißarbeit nicht mehr an Privatunternehmer vergeben, sondern nur für den Bedarf des Reichs, der Einzelstaaten und Kommunen verwendet werden darf. Damit verlangen wir also nicht Abschaffung, sondern nur Neuorganisation dieser Arbeiter. Man fönnte die Sträflinge z. B. sehr gut zur Kultivirung von Debländereien und zu Aufforstungen benußen. Was dann unseren Hauptvorschlag, den Marimalar beitstag, betrifft, so bitte ich Sie dringend, ihn zu akzep tiren. Die bisherige sogenannte Sozialreform war nichts als eine Neuregelung der Armenpflege, bei der man es sogar noch vortrefflich verstanden hat, einen großen Theil der bisherigen Gemeindelaften auf die Arbeiter abzuwälzen. Die taiserliche Botschaft tann nicht ohne eine Arbeiterschußgesetzgebung aus geführt werden; die Arbeiter haben die Botschaft wohl gehört, aber bis jest fehlt ihnen der Glaube; denn sie haben in der Praris noch gar nichts davon gesehen. Die Sozialreform, deren Nothwendigkeit nur noch einige ganz ungewöhnlich verbiffene Manchesterleute bestreiten, muß vor Allem bestrebt sein, das Einkommen der Arbeiter zu verbessern, die übermäßige Ausnugung seiner Kräfte zu verhindern und ihm eine sichere Existenz zu verschaffen. Dazu ist der gefeßliche Marimalar beitstag absolut nothwendig. Wir verlangen staatliche Bes grenzung der Ausnußung der Arbeitskraft. Innerhalb dieser Grenze mag dann nach Belieben die freie Vereinbarung zulässig sein. Der Reichskanzler, der dem Normalar beitstag abgeneigt ist, hat gefragt, wie er durchgeführt wer den soll. Sonst weiß der Reichskanzler immer, wie es gemacht wird, er hat es bei den Kornzöllen gewußt, er hat es bei dem Sozialistengesete gewußt, welches zahllose Arbeiter ruinirt hat, aber hier, wo es fich um eine nüßliche pofitive Maßregel für Arbeiter handelt, da sacht er mit solchen Redes wendungen und Vorwänden auszuweichen. Er meinte, der Marimalarbeitstag würde ein Fallen des Lohnes bewirken; g'schwind, eh's zu spät is!" Was giebt's?"" Fragen's net lang! Rommen's mit!" Mehr war aus der Mutter List nicht herauszubringen. Im nächsten Augenblicke hielt der Wagen vor dem Thore des Krankenhauses. Der Doktor tonnte der alten Wärterin kaum folgen, so rasch durcheilte sie die stillen Höfe und stand endlich vor einem Krantens faale, den sie mit ihrem Begleiter betrat.
Abg. Rintelen und seine Freunde wollen die Anträge Junggreen und Jadzewski zugleich erledigen.
Abg. Koscielski spricht sich im Namen der polniichen Partei für, Abg. Lenzmann gegen den Antrag Junggreen aus, bis ihm ein dringendes Bedürfniß für denselben nachgewiesen sei.
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Abg. France: Bis 1851 wurden die Schleswiger von Dänemard als Ausländer betrachtet und mußten erst das Indigenat erwerben; und bis vor 25 Jabren ging auch das Stre ben der Schleswiger dahin, deutsche Sprache und Bildung fich anzueignent. Erſt ſeit dem Jahre 1860 baben fich in Folge ftaatlicher Agitation seitens Dänemark die Verhältnisse geändert; jest ist es dort Mode geworden, fich als Däne zu fühlen. J hoffe aber, daß die Anschauungen wieder andere werden. Wir haben in Deutschland etwa ein Dugend Lokalsprachen; es find aber im Wesentlichen nur drei Stämme, die fich absperren, der franzöfifche, dänische und polnische, und auch diese seben immer mehr die Nothwendigkeit ein, neben ihrer Volkssprache auch die deutsche Nationalsprache zu lernen, und bringen zu diesem Swede große Opfer. Von Staatswegen tönnen wir nur da bin streben, daß neben jenen einzelnen Volkssprachen, die wir ja nicht außrotten wollen, die Kenntniß der deutschen Sprache fich auch in diesen Gebieten immer weiter ausbreite. Schließlich zieht Jung green seinen Antrag als ausfichtslos zurüd
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Stöhnend fant der Arme in einen Lehnstuhl und packte seinen Kopf, raufte sein Haar. Ein Verbrechen ist geschehen" ,, mehr als ein Raub, mehr als teuchte er ein Mord, ein Verrath, ein schnöder Verrath, man hat mich gemordet!" Was da als Ahnung dämmernd in feine Seele zog, sollte alsbald zur Gewißheit werden. Der Doktor stellte mit den Bediensteten, mit dem Hausmeister, mit Nachbarn Verhöre an; anfangs wollten die Leute nicht mit der Farbe heraus, endlich aber erfuhr er bas Entseßliche. Seine Frau hatte die Besuche eines jungen Mannes erhalten, von dem man nur wußte, daß er ein Graf gewesen sein soll, der stets mittels Fiafers angefahren tam. Die Sache ziehe sich schon seit Monaten hin und im Hause sei man von der Flucht der Frau Doktorin nicht überrascht. Alles, Alles hatte Kenntniß von seiner Schande, von der Erniedrigung seines Namens gehabt, nur er Wäsche und Kleider hatte sie mitgenommen, ihm hatte sie nichts gelaffen, als ein vergiftetes Gemüth, eine ge fnidte Seele, fie hatte ihm den Glauben an die Menschen
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Da schaun's her!"
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Der Doktor zitterte, seine Anie wankten. ,, Um Gotteswillen! Du, Antonia!"
,, Verzeihung!" hauchte es ihm mit schwacher Stimme entgegen. Berzeihung! Den Tod im Herzen schleppte ich mich daher nach Wien , wo ich sterben will. Aber ich kann nicht sterben, bevor Du mir verziehen. Es war ein Elender, ber mich betrogen, mich nach Amerika geführt- Die
Alles that, was es aus seinem Auge herauslas. Von der nicht. Ihre Juwelen, ein großer Theil des Vermögens, sterben Mariahilfer Linie bis nach Floridsdorf , von Erdberg bis nach Döbling gab es keinen glücklicheren Menschen, als den Dr. Lederer, ber noch immer mehr feinen Studien als der leibenden Menschheit lebte, denn er war durch den Tod geraubt. feines Vaters in den Befig eines Vermögens gelangt, das ihn aller Sorgen enthob. So vergingen einige Jahre, zwei Kinder, welche der starben im zartesten Alter,
The entsproffen waren,
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zu ergänzen.
fhaft nicht.
Ihre Liebe brauchte die Kinderbürg
Und so waren Jahre vergangen. Bescheiden zurückgezogen lebte Dr. Lederer, ohne die Praxis ferner auszuüben, in einem Vororte, er tam täglich in das Krankenhaus, wohnte den Obduktionen bei, studirte die interder Wissenschaft in die Arme. Er sah die schöne Zeit des Studiums vor sich, da er das intime Walten des geheimnißvollen Lebensstromes zu ergründen ver
Arme fonnte nicht weiter sprechen. Laß mich sterben- - aber verzeihe!"
Der arme Mann schaute in das bleiche Gesicht, er sah bas große Auge, das sich flehend ihm zugewendet hatte, er bemerkte den schrecklichen Bug, den der Todesengel in dieses Antlig gegraben und abgemagerte Finger berührten seine Hand.
aber die beiden Leute schienen einander zu genügen, fich effantesten Fälle und warf sich wieder mit Leidenschaft Grübchen legten sich wieder in die Wangen, die Lampe ,
offen
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Eines Abends kam der Doktor nach Hause, ein Backet unter dem Rocke, welches eine Ueberraschung für sucht, jezt war er bescheidener geworden, er wollte nur vers bie Gattin barg. Er trat leise in das Zimmer der Frau gessen.... und fand es zu seinem Entfeßen leer. Die Kasten waren
größten Theile zum
Wo ist die gnädige Fran?"
ausgeräumt;
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Berzeihung!" flehte die reuige Sünderin.
Der Doktor reichte ihr die Hand. Ein verklärendes Lächeln spielte um die trockenen Lippen seiner Frau, die deren Licht auf ihre Büge fiel, übergoß sie mit einem Strahlenscheine, ein tiefer Seufzer, ein leises Nöcheln, der Doktor fühlte seine Hand krampfhaft gedrückt, dann fielen bie abgemagerten Hände auf das Bett ausgerungen! Wenn die Leute jezt die Geschichte des armen Mannes Da tam der Weihnachtsabend. Zeitlicher als gewöhntobt sei, dann werden sie über den Verrückten nicht mehr wissen, der da behauptet, daß er seit vielen Jahren schon
eft fiel es dem Doktor ein, daß er keinem der Be lich vertroch fich Dr. Lederer in seinen Sarg und schaute lachen, der da unter ihnen scheu und in sich gekehrt bienfteten begegnet sei und, ein Verbrechen, einen Raub, einen Mord ahnend, lief er hinaus in das Dienstboten Lachen heller Kinderstimmen brang in seine Stube, er hatte
Räbchen blieb die Antwort schuldig. Wie ein Rafender
"
Wohin?" Das
-
die Grabschrift an, die er sich selbst gemacht. Fröhliches wandelt. die Vorhänge dicht herabgelaffen, aber noch immer blendete barhäusern glänzten.
Er kannte den Körper des Menschen bis in seine ge heimsten Fäden das intime Walten des geheimnißvollen " Fortgegangen!" ihn der Lichterschein an den Christbäumen, die in den Nach Lebensstromes, der uns fühlen und denken läßt, der unsere
Da flopfte es und athemlos stürzte die alte Wärterin des Krankenhauses, die Lift- Mutter", in das Zimmer:
ber Gattin; doch seine Rufe verhallten an den Tapeten. Herr Doktor, Herr Doktor! kommen's nur mit! Aber
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arme Dr. Lederer, der da lebt und doch schon seit langem gestorben ist.