fich die Kolonien weiter entwickeln werden. Andere Staaten haben fich aber bei ähnlichen Vorlagen um eine solche Berech nung auch nicht gefümmeri. Man kann zu dem Leiter der auswärtigen Politik wohl das Vertrauen haben, daß er die afrikanische Linie nicht verlangen würde, wenn er nicht beson dere Zwecke damit verfolgte.( Beifall rechts, Bischen und Widerspruch links.)
im für
Abg. Rintelen: Es handelt sich hier um eine sehr ers hebliche Finanzfrage: 5 400 000 m. jährlich geben in 15 Jahren 81 Millionen Mart. Das dürfen wir neben den großen politischen Gesichtspunkten nicht außer Acht lassen und müßten eventuell vorläufig die Sache noch vertagen. Die Mehreinnahmen aus den Böllen dürfen nicht in erster Linie zu Dampferfubventionen verwendet werden, sondern ste sollen zur Erleich terung der Matrikularbeiträge, zur Deckung der dringendsten Bedürfniffe der Einzelstaaten und der Kommunen dienen. Die Vorlage ist in ihren Einzelheiten noch immer nicht genügend geklärt. Die Regierung hat sich auf das Gutachten zweier Sachverständiger bezogen, welche nicht genannt sein wollen. Ich vermuthe, daß es die Herren Meier und Woermann find. Die Berechnung der Summe, welche nach diesen Gutachten die Linien im Ganzen erfordern werden, ist noch nicht ganz zu übersehen. Den von dem Reichskanzler vertretenen Gedanken der Staatsomnipotenz müffen wir bekämpfen. Der Staat soll nicht in alle Verhält niffe des freien Verkehrs eingreifen, sondern diesen sich selbst ständig entwickeln lassen. Die ostastatische Linie abzulehnen, fönnen auch meine Freunde nicht verantworten. In Ostasien haben wir eine fonfumtionsfähige und nicht unkultivirte Bevölkerung von über 400 Millionen. Der Absatz der deutschen Produkte nach China und Japan wird sich durch diese Dampfer bedeutend vermehren. Für Afrika tönnen wir uns nicht auf das Beispiel Frankreichs und Englands berufen, weil diese Staaten dort ganz andere toloniale und postalische Interessen haben als wir. Was Australien betrifft, so hat die SlomanLinie die Artikel, die fie von dort einführt, innerhalb 5 Jahren von von 19 000 auf 138 000 3tr. gesteigert, woraus fich ers giebt, daß die Rhederei sich dort auch ohne Staatssubvention entwickeln fann. Einer Kolonialpolitik stehen wir a priori nicht entgegen, aber wir wollen uns die Kolonieen doch ansehen, wie fte find, und danach beurtheilen, ob wir sie unterstüßen tönnen. Der Reichstan ler hat neulich Don einem anbrechenden Völkerfrübling gesprochen, jedenfalls Hinblic auf Die jetzt herrschende Begeisterung Kolonialpolitik. Diese Begeisterung ist fünstlich hervorgerufen worden.( Lebhafter Widerspruch rechts.) Früher hat der kleine Mann nichts von Kolonialpolitik gewußt. Er weiß jezt nur etwas durch die Presse. Die Preffe sagt ihm aber nicht, was die Kolonialpolitik eigentlich ist, sondern nur, daß große na tionale Bolitik getrieben werden solle; und dies hat die Deutschen in Aufregung versezt und in der großen Maffe eine Art von Chauvinismus erzeugt, gegen den man entschieden vorgehen müßte.( Unruhe.) Es ist nicht länger zu dulden, daß eine gewiffe Breffe eine in gewiffenloser Weise angeregte Be geisterung benugt, um bestimmten Zwecken zu dienen. Das ist ein frivoles Spiel mit der Begeisterung des Volkes.( Lebhafter Widerspruch rechts.) Herr Grad hat fürzlich gesagt, die Kolonien sollten die überzäblige deutsche Bevölkerung aufnehmen. Aehnlich hat sich Herr Woermann geäußert. Wie denken sich denn die Herren eine Kolonie, wo die überzählige deutsche Bevölkerung unter sich ift? Die germanische Raffe fann dort nicht eriftiren, fte geht au Grunde. Es würde ihr nichts nügen, fic sich mit den dortigen Damen zu verbinden bleibe im Lande und nähre dich redlich!( Große Heiterkeit.) Für die zweite Frage, die des Exports, tommt nun zunächst die Konsumtions fähigkeit der Kolonien in Betracht. Diese Fähigkeit dürfte nun in Bezug auf europäische Artikel nur sehr gering sein; der Abgeordnete für Dresden hat uns zwar von den Buntpapier Fabrikanten berichtet( große Heiterkeit); auch für den Export von Glasperlen zur Bekleidung der Wilden foll große Aussicht sein das ist einstweilen Alles. Drittens tommt der Import der solonialprodukte in das Mutterland in Frage. Für diese hat man von verschiedenen Seiten Bollfreiheit beim Eingang verlangt, weil die Kolonien ein Theil des Mutterlandes seien. Wie verlautet, ist das aber nicht die Absicht der Reichsregierung, die Gegenstände sollen vielmehr mit einem Eingangszoll belegt werden. Nun könnten derartige Produkte, wenn sie nur in den Kolon en erzeugt werden, wohl zollfrei eingeben, die übrigen aber würden ja nur unserer eigenen Produktion Luft machen, so z. B. Weizen und Wolle. ( Nufe rechts: Woze ist zollfrei!) Der Wollzoll kommt dann ganz von selbst.( Heiterkeit). Wenn die Produkte aber zollpflichtig find, dann macht es doch gar keinen Unterschied, ob ich fie aus Kolonien selbst beziehe oder aus anderen Ländern, mit denen wir Handelsverträge abgeschloffen haben. Den Vortheil von den Kolonien haben nur die wenigen großen Han delshäuser, welche fich dort niedergelassen haben. Erböhung der Steuerkraft dieser wenigen großen Handels häuser nüßt der Gesammtheit der deutschen Steuerzahler ganz und gar nichts. Haben denn nicht nach Ausweis des legten Weißbuches gerade die Herren v. Hansemann und Bleich röder Dampfe: subventionen verlangt? Und wem sollen die Subventionen für die afrikanische Linie zugute fommen? Den Herren Woermann und Lüderit, weiter Nies mandem. Ein Bortheil aus dieser Kolonialpolitik ist für das deutsche Volt in keiner Weise zu ersehen. Nun
fich schon zu verstehen gegeben, daß er mit der Kolonialpolitik des Deutschen Reichs nicht einverstanden ist. Er hat zwar damit begonnen, daß er und seine politischen Freunde im Algemeinen für Kolonialpolitit gestimmt wären, vielleicht in Berücksichtigung des lebhaften Intereffes, das sich in unserer öffentlichen Meinung und auch bei den Wählern dafür geltend macht. Er hat dann aber zu dem gewöhnlichen Mittel ge griffen, Vorlagen der Regierung abzulehnen, die man im Brinzip nicht bekämpfen mag, indem er fie angebrachter maßen ablehnte. Er sagt: ja, Kolonien wollen wir wohl, aber gerade diese nicht, und dann hat er gegen fie Motive angeführt, die in Bezug auf diese Kolonien gerade am allerwenigsten zutreffen. Ich werde darauf nachher zurückommen. Einstweilen nehme ich davon Akt, daß der Herr Vorrebner die Verbindung der heutigen Vorlage mit der Kolonialpolitik seinerseits auf das schärfste, viel schärfer als ich, atzentuirt hat. Ich möchte aber bitten, unter der Abneigung gegen die Kolonialpolitik doch diese Vorlage nicht unbedingt leiden zu laffen. Der Herr Vorredner hat so gesprochen, als wenn wir gar keine Dampferverbindung mit den östlichen Meeren brauchten, wenn wir nicht diese Kolonien in Besitz genommen hätten oder zu nehmen beabsichtigten, daß obne Kolonialpolitik teine Dampfersubvention nöthig wäre. Meine Position ist umgekehrt. Ich sage: ohne Dampfersubvention habe ich teine Aussicht auf Kolonialpolitit. Der Herr Vorredner hat das umgedreht und hat so gesprochen, als wenn das Bedürfniß der Dampfersubvention erst durch die Kolonialpolitik entstanden wäre. Ich mache den Herrn Vorredner darauf auf merksam, daß die wichtigste der Linien, die, wie es scheint, auch er und seine Freunde bewilligen wollen, die nach Ostasten, mit unserer Kolonialpolitik in gar keiner Verbindung steht. Seine ganze Rede schwebt also in Bezug auf diese Hauptlinie der heutigen Vorlage vollständig in der Luft. Auch die Linie nach Australien , die schon mehr Beifall hat als die afrikanische Linie, als die Koloniallinien, aber mehr Anfechtungen als die von Dftaften, hat mit den bestehenden Kolonien einstweilen noch teine Beziehung. In Samoa haben wir keine Kolonien, sondern nur vandelsverbindungen. Der Herr Vorredner wird mir a'so zugeben, daß seine Rede an dem Ziele, das er im Auge hatte, weit vorbeigeschoffen und dasselbe gar nicht getroffen hat. Er hat lediglich gegen die Kolonialpolitik ge sprochen, aber in einer Weise, die zur Ablehnung der uns heute beschäftigenden Vorlage nicht um eines Strohhalms Breite Material geliefert hat. Unsere Kolonialpolitik hat mit der Linie nach Ostafien nicht entfernt etwas zu thun; mit der nach Samoa auch nicht, mit der nach Neuholland auch nicht. Nun, die afrikanische Linie hat nicht viel Chanzen; und, meine Herren, wenn Sie diese Linie ablehnen, so ist dies ein Fall, in dem wir von Seiten der Regierung durchaus nicht berech tigt find zu sagen: ganz oder gar nicht! Wir sind in der Berpflichtung, auch kümmerliche Abschlagszahlungen auf diesem Gebiete, auf dem wir für die öffentliche Wohlfahrt gegen parlamentarische Oppofition zu kämpfen haben, zu akzeptiren, wir dürfen fie nicht ablehnen. Also wenn Sie uns nur eine Linie bewilligen, so werden wir sie dankbar annehmen. Wenn Sie uns zwei Linien bewilligen, so glauben wir, daß die öffent liche Wohlfahrt noch mehr Grund hat, fich bei den Abgeordneten zu bedanken. Aber die Ablehnung einer von den vier Linien oder mehrerer ist nicht für dieses Gefeß, wie man sagt, eine Rabinetsfrage. Wir müssen eben nehmen, was wir be tommen. Wir verlangen ja nicht, daß Sie gegent Jhre Uebereugung uns irgend etwas bewilligen sollen. Haben Sie die Ueberzeugung noch nicht, theilen Sie die der Regierung noch nicht bezüglich deffen, was unserem wirthschaftlichen Verkehr und unserer Entwicklung im Handel und Schifffahrt über See nüglich ist theilen Sie diese Ueberzeugung noch nicht, nun natürlich, dann werden Sie ablehnen und werden gegen uns stimmen. Ich schmeichle mir nicht, daß wir Sie zu alledem, was wir wünschen, heute werden überreden können; aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß die Umstände, die Geschichte, bie nationale Entwidelung Sie übers Jahr im Reichstag
Allem, was ich von dort gehört habe, giebt es g fruchtbare und der Kultur leicht zugängliche Gegen
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die jetzt mit steppenartigem, mannshohem Grase bewachsen unter dem Aequator liegen, sich also für Kultur von A Baumwolle und dergleichen tropischen Produkten vorzi eignen. Nun sagt der Herr Vorredner: Das tommt doch einigen reichen Geschäftshäusern zu gute, die ohnehin genug find. Ja, meine Herren, diese reichen Kaufleute doch sozusagen auch Menschen, ja sogar Deutsche ( beiterl Die auf unseren Schuß für ihren Reichthum und nach gabe ihrer Unternehmungen denselben Anspruch haben, Der reiche Engländer von seiner Regirung beansp Wenn es in England nicht eine erheblich grö Anzahl Millionäre gäbe als bei uns, so würde, dort auch nicht einen erheblich reicheren Mittelf geben als bei uns. Das hängt eng zusammen. Schaffen uns nur viele! Wir haben jest wenig reiche Häuser, ba wahr; aber ich hoffe, wünsche und strebe auf jede Weise, b die es zu erreichen ist, daß wir mehr solche reichen Häuser Land bekommen. I wollte, wir tönnten sofort ein bundert Millionäre im Lande mehr schaffen; sie würden Geld im Lande ausgeben, und diese Ausgaben würden fruchtend auf den Arbeitsverkehr wirken nach allen Seiten Die Leute können ja doch ihr Geld nicht selbst effen, son fte müssen die Binsen davon an andere wieder ausgeben; freuen Sie sich doch, wenn Leute bei uns reich werden; fällt immer für die Gesammtheit etwas ab und nicht blos den Steuerfiskus. Der Herr Vorredner hat auf die Schwi teiten der Franzosen in Hinterindien hingewiesen. liefern mir doch nur den Beweis, daß eine fluge und ti rechnende Nation, wie die Franzosen , auf den Besitz ſold Kolonien einen außerordentlich hohen Werth legt und Die wir Niemand zumuthen, nicht scheut, um folche Kolon zu erwerben. Ich bin auch weit entfernt, der franzö Politit auf diesem Pfade zu folgen, wir folgen überha feinem fremden Beispiele, sondern wir folgen unseren Kaufle mit unserem Schuß. Sie dürfen nicht die Thatsache, das und die Mittel dazu verweigern, bedecken, bemänteln allerhand andere Gründe; wir würden sie bewilligen, Dies, wenn das nicht wäre, wenn die Herren in der Kommi foulanter gewesen wären, wenn wir dies und jenes gemu
hätten, dann würden wir vielleicht haben
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Sie nicht durch. Wir werden jedes Mittel anwenden, u
bahin zu bringen, daß Sie carte sur table spielen und Farbe
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bekennen müssen vor Ihren Wählern und dem Bubli ob Sie Kolonien wollen oder nicht wollen. Wir werden Ihnen das Fragenstellen lernen, wie es in der Kommision schehen ist, und wir werden Sie mit Vorlagen und Frag in die Enge treiben, daß Sie Farbe bekennen müssen. rechts.) Ich habe über die Qualität unserer Kolonien gefpro und, glaube ich, die Bedenken des Herrn Vorreoners beg der Gefahren, die von ihnen drohen, widerlegt und ausgef daß fie diejenigen Ansprüche, die der Herr Vorredner a Kolonien zu machen schien, zu realisiren überhaupt nicht befti find. Nach meiner Ueberzeugung ist, wie gesagt, auf die fchen Kolonien hauptsächlich Werth zu legen; auf Angra Bequ insoweit, als die Untersuchungen, die über den dortigen reichthum angestellt waren, ein Resultat liefern; nach was wir hören, ist das des Versuchs immer und doch macht es Ihnen eine gewisse Freude, wenn recht geringschäßig von dieser Sandbüchse sprechen können, sollten, glaube ich, lieber mit uns die Hoffnung theilen, die deutschen Bergleute einmal dort ihren lohnenden Erwe werden finden können und uns bie Hand dazu bieten, mitteln, ob das nicht der Fall sein könnte. Die Kamerunfol find wir in der Hoffnung zu konsolidiren durch Verhandlung die zwischen uns und der englischen Regierung schweben, die bisher einen erfreulichen Fortgang nehmen über ge Austausche und gegenseitige Anerkenntnisse;( Bravo ! re ebenso glaube ich, daß wir über die Abgrenzung unseres werden weiter gebracht haben. Dem Herrn Vorredner schienen biets auf Neu- Guinea mit England zu einer Einigung gelang als Kolonien vorzugsweise solche Länder vorzuschweben, nach find.( Bravo !) Schließlich möchte ich auf eine Neußerung be benen hin der Deutsche aus allen Ständen auswandert, nament lich schien ihm derjenige Deutsche dazu prädestinirt, der im rückkommen, die der Herr Vorredner am Eingang seiner that. Vaterlande sein Forttommen nicht gefunden hat; er deutete an, daß auch der Auswurf der Nation dahin gehen werde, Diese in Masse sich etabliren könnten und in ihrem Geschick in ihren Nebenmenschen nachfichtigere Richter finden würden, als ste zu Hause gefunden haben. Das paßt auf keine der bisherigen Kolonien; die bedeutendsten und zukunftsreichsten derselben llegen unter dem Aequator oder fast unmittelbar am Aequator ; auch schon Angra Pequena , die ich hier ausnehme, liegt in einem sehr heißen Klima und ist eine Rolonie, die erft Werth bekommen fann, wenn sich die nach dem Urtheil Sachfundiger begründete Hoffnung bestätigt, daß sich dort eine Montanindustrie entwickeln wird. Hauptsächlich find die Hoffnungen auf Kupfer gerichtet. Ob von dem Herrn Vorreoner eine besondere Konkurrenz mit unseren Kupferwerken im Lande befürchtet wird, das lasse ich dahingestellt sein, das ist eine Nebensache; aber auf die anderen Kolonien paffen weder die Argumente des Herrn Vorrebners in Bezug auf die mangelnden Konsumenten bort, noch in Bezug auf den von dort zu befürchtenden konturrirenden Import nach Deutschland . Die sein, welche deutsche Erzeugnisse in sehr umfangreichem Maße Bevölkerungen dieser Kolonie selbst werden keine Konsumenten verbrauchen; die dort etablirten Laufmännischen Filialen mir fällt die richtige Bezeichnung nicht ein find eben die Spediteure des diesseitigen Handels für die Vermittelung des
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Ich habe mir neulich gestattet, eine Analogie auß be altgermanischen Mythologie zu zitiren, bei der ich das Wo auf das der Herr Vorredner rücktam. Ich fürchte, daß ich dabei dunkler geblieben bin, ich zu sein wünschte, und daß ich nicht deutlich ausgedrü habe, was ich meinte, aber es liegt nicht immer in meiner wohnheit, mythologische Anspielungen weit auszuspinnen. ich fann es nicht leugnen
war nur etwas, was
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den legten 20 Jahren ununterbrochen gequält und beunruh bat, diese Analogie unserer deutschen Geschichte unserer deutschen Göttersage. Ich habe Begriff Völkerfrühling" mehr verstanden als die sagen, so niedrig
lonialpoliiit, ich habe meine Auffassung Die
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griffen. Ich habe unter dem Frübling, der uns Deutschen aber so fur, in Zeit und Raum nicht g blüht hat, die ganze Zeit verstanden, in der sich wohl fagen- Gottes Segen über Deutschlands Politik 1866 ausgeschüttet bat, eine Periode, die begann mit einem dauerlichen Bürgerkriege, der zur Lösung eines verschür gordischen Knotens unabweisbar und unentbehrlich war
nalen Gedanken war im Süden wie im Norden so groß,
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überstanden wurde, und zwar ohne die Nachwehen, die m davon zu befürchten hatte. Die Begeisterung für den na Die Ueberzeugung, daß diese ich möchte sagen chirurgi Operation" zur Heilung der alten deutschen Erbirantbe deutschen Absages nach dem Innern von Afrika . Daß er fich nothwendig war; sobald sie sich Bahn brach, war aud a
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blos auf Br nntwein beschränken wird, wie der Herr Vorrebner fich ausdrückte, ist mir neu. Wenn die Engländer auf ihre dortigen Rolonien einen so starken Werth legen, wenn fie nicht die Regierung, aber viele von ihren Unterthanen uns das Leben dort so schmer gemacht haben, wenn fie mit großer Bähigkeit an den Stellungen, die sie dort gewonnen haben, festhalten und sich mit einer nachahmenswerthen Energie auszubehnen und zu verbreiten suchen,- sollte das ein bloßes Phantastegebilde von den Eugländern fein, sollte es nur auf irgend eine phantastische Schüßen
hat man immer und immer wiederholt: wir müssen große nationale Politik" treiben, England und Frankreich haben Kolonien, wir müssen sie auch haben. Aber ich erinnere Sie an Atchin, an Tontin. Kolonialpolitik, wie fte hier ge trieben wird, toftet uns unser Blut und unser Geld. Wenn es fich um die Ehre und Würde Deutschlands handelt, dann steht sicherlich hinter dem Reichskanzler die ganze Nation; aber sollen wir deshalb, daß uns Angriffe von den Königen jener wilden Stämme drohen, unser deutsches Blut in Gefahr brinthanen gen, sollen wir deshalb große Geldbeträge ausgeben? Das Wort große nationale Politik" in diesem Sinne, in Bezug auf diese Kolonien ist ein leeres Schlagwort ohne allen Sinn. Leider findet es fich selbst in Blättern wieder, die ich eigentlich für flüger gehalten hätte. Diese Kolonien dienen nicht dazu, den Ruhm Deutschlands zu vermehren, vielmehr find fie reines Flittergold, es steht nach etwas aus und es ist nichts bahinter. ( Oho! und Untube rechts.) Bis jetzt sind für unsere Kolonien bereits gegen 4 Millionen ausgegeben, theils für die Marine, theils für Kamerun , für den Gouverneur und für die Dampfbarkaffe. Schon sind die deutschen Kolonien der Gegenstand Don Gründungen geworden. Für die Kolonien, wie fie find, haben wir bereits Geld genug geopfert. Eine Kolonialpolitik lehnen wir nicht a priori ab, aber für diese Kolonien tönnen wir nichts mehr bewilligen. Und so werden wir denn auch gegen die Vorlage stimmen, soweit sie diese Kolonialpolitit unterstüßen soll.( Lebhafter Beifall im Bentrum und links, Zischen rechts.)
Reichskanzler Fürst p. Bismarck: Der Herr Redner hat in der Hauptsache nicht gerade gegen unsere Vorlage, die Dampfersubvention, sondern gegen die Kolonialpolitit im Allgemeinen gesprochen. Er nöthigt mich deshalb auch, mehr als in meiner Abficht war, von der Vorlage und deren Thema abzuweichen und auf die von ibm in den Vordergrund gestellte Rolonialfrage einzugehen. Daß beides im engen Busammenhang steht, habe ich schon im vorigen Jahre gesagt in der Budgetfommission, indem ich darauf hinwies, daß die Ablehnung Dieser Vorlage eine Entmuthigung für die Regierung auf dem Wege der Kolonialpolitit nothwendig sein müsse. Der Herr Vorrebner hat diese Entmuthigung uns sehr viel direkter zu Theil werden lassen. Er hat nicht nöthig, noch gegen diese Borlage zu stimmen; er hat uns durch seine Rede an und für
über
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Groll vergessen, und wir konnten schon im Jahre 1870 überzeugen, daß das Gefühl der nationalen Einheit durch
Andenken dieses Bürgerkrieges nicht gestört war, und daß wir als ,, ein einig Volt von Brüdern" den Angriffen des Ausland entgegen treten konnten.( Lebhaftes Bravo!) Das schwe
mir als Völkerfrühling" vor, daß wir
Darauf
bit
Einheit des Reiches begründeten, einen deutschen Reich
tag um uns versammelt sahen, den Deutschen wieder erstehen sahen, das Alles schwebte mir als
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von dem hier die Rede gewesen ist, aber von der Fabrikation eine Episode bildete im Rüdgange, den wir seitdem gema
Dieses bunten Papieres leben in unseren Gebirgsdörfern eine rechte Maffe achtbarer Arbeiter, über deren Bedürfnisse Sie doch sonst, bei den Wahlen, zu lachen nicht so sehr geneigt
frühling" vor, nicht die heutige Kolonialpolitik, die bl haben. Dieser Völkerfrühling hielt nur wenig Jahre nach D großen Siegen vor. Ich weiß nicht, ob der Milliardenfe schon erstickend auf ihn gewirkt hat. Aber dann tamen, m feind, des Parteihaders, der in dynastischen und in tonfeff nellen, die Stammesverschiedenheiten und in den Fraktion tämpfen seine Nahrung findet der übertrug fich auf uni öffentliches Leben, auf unsere Barlamente, und wir find ang
find.( Sehr wahr! rechte.) Ich möchte den Herren, die heute ich unter dem Begriff ,, Loki " verstand. Der alte deutsche
darüber spotten, empfehlen, in den thüringischen und anderen Dörfern, wo dieses bunte Papier und Glaperlen gemacht werden, die höhnischen Bemerkungen darüber zu wiederholen, die Sie hier gemacht haben, dann werden Sie wohl die richtige Antwort darauf bekommen.( Sehr richtig! rechts.) Aber es be schränkt sich nicht auf diese Kleinigkeiten, 3terrathen und Schmucksachen. Der Abg. Woermann hat schriftlich und mündlich und Verzeichnisse geliefert von den Hunderten von Artikeln, die die deutsche Industrie nach jenen Ge genden hin liefert, und wenn nicht Jeder bier blos für seine Fraktion und seinen Wahlkreis zu sprechen und zu hören gewohnt wäre, so würde diese sehr lehrreiche Darlegung des Abg. Woermann die Herren abgehalten haben von Spöttereien über die Unbedeutenheit der Ausfuhr. Selbst die Portugiesen warum halten fte denn ihre Kolonien so fest und sind eifersüchtig auf jedes Stückchen davon? Und den Engländern mögen Sie vorwerfen, was Sie wollen, aber dumm in Handelssachen find fie nicht( heiterkeit); man läuft Gefahr, selbst dem Vorwurf zu verfallen, wenn man ihn den Engländern macht. Ich halte für die aussichtsreichsten Kolonien Diejenigen, die hier als Gründungen" qualifizirt werden, weil
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tommen in einem Zustand unseres öffentlichen
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Regierungen zwar treu zusammenhalten; im Deutschen Reid tage aber der Hort der Einheit, den ich darin gesucht und g hofft hatte, nicht zu finden ist, sondern der Parteigeist über wuchert uns, und der Parteigeist, wenn der mit seiner Lo stimme an den Urwähler Hödur, der die Tragweite der Ding nicht beurtheilen lann, verbietet, daß er das eigene Baterlan erschlage, der ist es, den ich anklage vor Gott und der schichte, wenn das ganze herrliche Wert unserer Nationa 1866 und 1870 wieder in Verlust geräth, durch die Feder D verdorben wird, nachdem es durch das Schwert gefchaffe wurde.( Lebhaftes Bravo! rechts. Bischen lints. Erneut lebhafter Beifall rechts.- Beifallklatschen auf den Tribüne
-Glocke des Präsidenten.)
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In den stürmischen, lang anhaltenden Beifall von schiedenen Seiten des Hauses, der der Rede des Reichstamal folgte, mischten sich auch Burufe und Händeklatschen von die Namen Hansemann, Bleichröder darunter stehen. Nach überfüllten Tribünen. Präsident o. Wedell macht auf
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