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Kommunales.
Als Grundlage für das zur Errichtung eines AsyIs für nächtlich Obdachlose und einer Des infettions Der Bofan ft alt aufzustellende Bauprogramm hat der Magiftrat festte darübe gefeßt, daß das Asyl 1000 Personen Unterkommen für die er in the Nacht bieten fann und darin außerdem Räumlichkeiten zur ab, tro Aufnahme zeitweis obdachloser Familien vorhanden sein müssen, So erzähl welche ausreichen, um 300 Familienglieder aufzunehmen; diese ften: Räume sollen in das an der Straße zu errichtende Vorderhaus einem beberlegt werden, so daß diese Familien mit den nächtlich Obdach r erzählt losen nicht in Berührung fommen, da die für diese bestimmten mögen Räume auf dem dahinter liegenden Terrain errichtet werden mens follen. Ebenso sollen die für die Kontrole, Beaufsichtigung, Bourgeois ärztliche Untersuchung 2c. nothwendigen Räume nicht in Vers fen" ni bindung mit dem Vorderhaus gebracht, sondern auch nach ließ hinten verlegt werden. Die zu errichtende Desinfektionsanstalt und baum öffentlichen Gebrauch soll in gewiffem Abstand von der Se erschien Straße errichtet werden. feit bis ju
Der Magistrat hat die von der Schuldeputation ge= bel gläng nehmigte Baustizze zur Erbauung einer Gemeinde- Doppel beizufügen hule auf dem Grundstücke in der Reichenbergerstraße 131/132 e, die man mit 36 Schulklassen genehmigt und wird der Stadtverordneten einige Bersammlung eine bezügliche Vorlage machen. Die Baukosten mehrere find auf 432 000 Mt. veranschlagt. Tag ve
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Die Wittwe des Justizraths heidenfeld ten Führ hat dem Magiftrat angezeigt, daß fie beabsichtige, zum Andenken male Kort an ihren verstorbenen Gatten zwet Stiftungen zu eren zu berichten, die den Namen Juftigrath Heidenfeld- Stiftung fübren hen burd follen. Als Grundstod ist hierfür das schuldenfreie Grundstück Man Jägerstraße 61 a und eine Baarfumme von 100 000 m. be Ich w stimmt, die an den Magiftrat gezahlt wird. Aus den Einkünften falls mein des Hauses und den Binsen des Kapitals follen 30 000 Mt. famen gesammelt und an das hiesige Landgericht I zu einer daselbst u gründenden Justizrath Heidenfeld- Stiftung abgeführt werden. nem Blatt noch andet us den Zinsen dieses Kapitals sollen zwei Stipendien in gleichem Engeftande Betrage an zwei Referendare, die fich im legten Jahre ihres blen ge Borbereitungsdienstes befinden, gegeben werden. Die vom Magis öffentlig trat zu verwaltende zweite Justizrath Heidenfeld- Stiftung hat Broleta ben Bwed, Unterstüßungen an Arbeiterföhne zu gewähren, Lantern welche die erste Klasse einer Berliner Gemeindeschule vor Voll endung des 14. Lebensjahres absolvirt haben, sich dem Gewerbe- oder Kaufmannsstande widmen und vor dem Eintritt in die Lehre noch eine weitere Schule( höhere Bürgerschule) besuchen wollen; die Unterfügung soll hier insbesondere auch bie Möglichkeit gewähren, während des 14. bis 17. Lebens jabres des Sohnes darauf zu verzichten, daß derselbe für seinen Unterhalt arbeitet. Unterstügungen sollen ferner gezahlt wer ben an biefige Lebrlinge, die die Lehrzeit bei einem Handwerks meister oder Fabrikanten mit gutem Erfolg benugt haben und tine Handwerter oder Fachschule c. zur weiteren Ausbildung besuchen wollen. Auch solche Arbeiterföhne, welche hierfelbft eine gute handwerksmäßige Ausbildung bereits erlangt haben und dann eine Instruktionsreise unternehmen wollen, sollen unterstützt werden. Unter Söhnen von Arbeitern sollen Söhne bon Fabritarbeitern oder Handwerksgesellen resp. Gehilfen angesehen werden.
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Lokales.
1848 und heute, 37 Jahre später! Nach dem 18. März 1848 war thatsächlich Breßfreiheit eingetreten. In den Beitungen und Broschüren fonnte Alles geschrieben werden, ohne daß sich Die Polizei oder die Staatsanwaltschaft darum gefümmert hätte. Diese„ Preßfreiheit ", wie sie es nannten, war den Konservativen ein Dorn im Auge und die Staatsanwaltschaft wurde vielfach,
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anonym, barum angegangen, einzuschreiten. Der
ihre Verbreitung zu erlangen fucht. Je mehr jeder Anficht, auch der äußersten, Raum wird, um so gefahrlofer wird fie Die Gefahr beginnt erst mit dem Moment, wo die Verfolgung solcher Ansicht fte nöthigt, ihre Verbreitung im Geheimen zu suchen. Wer Breßfreiheit will, muß auch deren Mißbräuche zu ertragen wiffen. Die Neuheit der Sache läßt übrigens die Größe der Gefahr wohl überschäßen. Der gesunde Sinn der Bevölierung wird auch den verführerischsten solcher Theorien zu widerstehen wiffen, wenn ihnen nicht blos Bitten und Er mahnungen entgegengestellt, sondern das Unhaltbare, für den Arbeiter selbst Verderbliche solcher Lehren rabig und ernst dar gelegt wird. Der Unterzeichnete wird deshalb nur dann gegen Uebergriffe der Presse einschreiten und hält sich im Geiste des neuen Preßgefeßes nur dann dazu befugt, wenn eine Druck fchrift, das Gebiet des Allgemeinen verlassend, zu einem bestimmten Verbrechen Rath oder Anleitung geben oder die Ehre und Integrität bestimmter Personen verlegen sollte. Der Staatsanwalt beim Königl. Kriminalgericht: gez. v. Kirchmann." Dieser Erklärung einen Kommentar geben wollen, sagt die Berliner Zeitung ", hieße ihren Werth ver ringern.
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Ein untrügliches Zeichen des nahenden Frühlings find hier in Berlin die Straßensperrungen; faum beginnt die mildere Jahreszeit, so nimmt auch die Buddelei wieder ihren Anfang, und die Bekanntmachungen über das Absperren einzelner Straßenzüge nehmen wieder ihren regelmäßigen Plat zelner Straßenzüge nehmen wieder ihren regelmäßigen Blas in den Publikationen ein. Für heute sind es zwet solcher Sperren, die befannt gemacht werden, und zwar wird die neben der Drehbrücke im Zuge der alten Verbindungsbahn über die Oberspree führende Fußgängerbrüde bebufs der Ausbesserung und das Tempelhofer Ufer zwischen der Lantwig und Großbeerenstraße behufs der Kanalisation bis auf weiteres gesperrt.
a. Ein schwerer Diebstahl. Der Schlächtergeselle M. wurde gestern zur haft gebracht, weil er auf einem der legten Wochenmärkte auf dem Dönhofsplay ein ausgeschlachtetes balbes Schwein gestohlen hatte. Da in legter Beit auf dem Dön hofsplay- Wochenmärkten mehrfach gleiche Diebstähle verübt worden find, so vermuthet man, daß W. ebenfalls diese Diebftähle verübt hat, und es ist deshalb erwünscht, daß diejenigen Personen, welche in mehreren dieser Diebstähle den Dieb ge fehen und von seiner Ergreifung Abstand genommen haben, weil sie annahmen, daß er zur Fortschaffung des Fleisches befugt roäre, fich beim Kriminalfommiffar melden, um den ver hafteten M. event. zu relognosairen.
Abgefaßte Diebe. Die Polizei in Spandau machte gestern einen wichtigen Fang. Am Vormittage wurden drei Fremde, welche am Morgen in einer hiesigen Herberge eingekehrt waren, wegen Trunkenheit zur Polizeimache fiftirt. Die Bechgenoffen fielen durch ihre Korpulenz auf, die ihnen das Aussehen wahrer Falstafffiguren verlieh. Bei näherer Betrachtung dieser Formenfülle machte man die überraschende Entdeckung, daß alle drei förmlich wandelnde Kleidermagazine darstellten. Der eine war mit nicht weniger als 5 Beinkleidern, 7 Westen und 3 Röden bekleidet; in ähnlicher Weise batten sich auch die beiden anbern mit zahlreichen Garderobenstücken versehen. Die Fremden wurden genöthigt, sich der überflüffigen Kleider zu entledigen, und alsdann einem scharfen Verhör unterworfen. Einer der Delinquenten, ein Schneidergeselle, machte auch bald das Ge ständniß, daß fie in der vergangenen Nacht in Berlin einem Kleiderladen einen Besuch abgestattet hätten und mit der hier bei gemachten Beute heute früh nach Spandau gekommen seien, um fich den Recherchen der Berliner Kriminalpolizei zu ent ziehen. Er gab ferner an, daß dies sein Debüt auf der Verbrecherlaufbahn sei. Die beiden Genoffen, ein Fleischergeselle brecherlaufbahn fei. Die beiden Genoffen, ein Fleischergeselle und ein Metalldreher wollten sich zu teinem Geständniß be quemen. Die drei Einbrecher befinden sich in Haft.
a. Ein feiner Chambregarnist. Ein angeblicher Schrift
einzuschreiten und erließ am 31. April im amtlichen Theile der steller Namens Mahlte ist gestern wegen wiederholten Betruges Allgemeinen Preußischeu Beitung" folgende Erklärung: Der zur Haft gebracht worden. Mahlte hat fortgesezt Chambregarni Unterzeichnete ist von vielen Seiten aufgefordert worden, gegen
Orte einzuschreiten. Bei der großen Zahl dieser Aufforderungen und ihrer theilweisen Anonymität ist der Unterzeichnete ge nöthigt, seine Antwort auf diesem Wege zu geben. So lange die Preffe fich nur in dem Felde des Algemeinen, in Theorien über Reform des Staates, der Gesellschaft, des Verkehrs be wegt, seien die Vorschläge auch noch so übertrieben, noch so fehr das Bestehende angreifend, so lange hält der Unters eichnete jedes Einschreiten der Staatsgewalt für unzulässig. Begen die Erzeugnisse des Geistes, selbst des Böswilligsten in Dieser Sphäre, giebt es teine andere Waffen, als die des Geistes. Buchthaus, Geldbußen dagegen anzuwenden, erscheint als robe Gewalt, die nur dazu dient, solchen Ansichten den Schein der Wahrheit zu leihen und ihre Verbreiter zu Mär Intern des Bollswohls zu erheben. Gegen die Unwahrheit giebt es nur ein Mittel, das: fie zu widerlegen und zwar in Der gleichen einfachen, verständlichen Weise, in welcher jene
regung.
feine Augen geflohen. Er wachte in fast fieberhafter Auf
Wahlen.
Im Geifte verfolgte er fast unaufhörlich den Gang der
Es war neun Uhr. Das war die Zeit, wo sich die Wahlmänner im Wahllolal versammeln.
" D, ich weiß es," murmelte er, im Gasthofe zu
Bermiether dadurch geschädigt, daß er bei ihnen längere Seit hindurch Kost und Wohnung genoß und später nach Anhäufung einer bedeutenden Logis- und Kost Schuld heimlich sich ent fernte. Er verschaffte fich diese Kredite durch die Vorspiege lungen, vermögende und angesehene Verwandte zu haben, die ihm häufig Geldsendungen machten, von Verlegern für gelieferte ihm häufig Geldsendungen machten, von Verlegern für gelieferte literarische Arbeiten Honorare zu beziehen und ein dramatisches Stück beendet zu haben, für welches ein Theater- Agent thm bereits eine sehr hohe Summe offerirt habe. In einem Falle gab er fich als Beitungs Redakteur aus und wies ein Schrift stück der Bimmervermietherin vor, welches er als seinen Ron traft mit dem Zeitungsverleger bezeichnete. Auf diese Weise bat er zulegt einen Kaufmann K. in der Thiergartenstraße um 430 M. und vorher ein Fräulein U. in der Mohrenstraße um 100 Mt. geschädigt.
a. Ein Agent R. Preuß, welcher früher in der Schulzendorferstraße gewohnt hat, verbreitete in den legten Monaten gedruckte Birkulare, in welchen er sich als Reisender für hiesige
Endlich, es war bereits Abend, und in dem Gesellschaftszimmer, in welchem Herr von Wredow wieder unruhig auf und abschrrtt, während sein Auge in dem gedämpften Licht der mit Gloden überdeckten Wandleuchter unheimlich funkelte, sah es öde und düster aus, wie in seinem Herzen.
Da öffnete sich die Thür. Endlich, eudlich erschien Dawald. Aber er fam nicht allein, er war begleitet von Strahlenau.
"
Falkenburg da figen fie jest in dichten Mengen. Die fleine Schaar, welche zu mir hält, schüchtern in den Winkel zurückgezogen; natürlich gegen die große Majorität, die sich um Steinberg versammelt, verschwindet diese kleine hier?" fie heran an den Wahltisch... Nun nennen sie den Na Schaar, und wagt taum, sich hervorzuthun... Nun treten men des Erwählten und immer nur: Steinberg, Steinberg!
..
Nun Dewald!" rief der Baron ihm entgegentretend. Du läßt mich lange warten Herr Strahlenau, Sie Ja, Herr Baron ; soeben bin ich mit dem Rourier zuge angekommen, um der erste zu sein, der Ihnen das Herr Abgeordneter von Resultat der Wahl bringt.. laffen Sie mich zuerst Ihnen meinen Glückwunsch
hin und wieber, ganz verstohlen, wird mein Name ge nannt, und spöttisch sehe ich die Leute, welche den Namen bringen." hören, die Achseln zuden, als wollten fie fagen: Wie kann man nur so bornirte Ansichten haben, einen Wredow zum Abgeordneten zu wählen?... Es ist unerträglich. wie ich diesen Steinberg haffe!"
ja
Am
. D,
Frühstückstisch ließ er sich nicht blicken. Das war
gerade die Beit, wo die Stimmen gezählt wurden, wo
das Wahlresultat verkündet wurde, wo man mit großem Jubel den Namen des Gewählten ausrief. Herr von Stein
Sein
Herr von Wredow starrte den Sprecher an, dann aber 30g fich seine Stirn in zürnende Falten zusammen.
Herr Strahlenau, das ist eine empfindliche Stelle in meinem Herzen; in diesem Punkte bulbe ich keinen Scherz."
Ich scherze nicht, Herr Baron! Ich gratulire Ihnen als Abgeordneter des Kreises Falkenburg." Und ich desgleichen," sagte Dswald. Strahlenau erhielt. Du bist gewählt!"
Hier ist die
berg zieht mit den Landboten in die Residenz, und er, das Depesche ,. die ich gleichzeitig mit dem Eintreffen des Herrn Gift der Erbitterung im Herzen, gedemüthigt, muß in den Beitungen die Berichte lesen, in denen Steinberg's Namen genannt wird. Er ist der Vergessene, Verschollene! erregte in der That Besorgniß. In
Bustand
Niederlage zu trösten.
Herr von Wrebow stand zur Bildsäule versteinert den beiden jungen Leuten gegenüber. Diese Nachricht kam so unerwartet, daß er die Wahrheit noch nicht glaubte, als er
ihrer Angst um ihn näherte sich ihm mehrmals seine Gattin, die Depesche in der Hand hielt. um ihn zu beruhigen, um ihn über die vermuthlich erlittene
harten Worten..
Rein, nein, es gelang nicht. Er wies fie ab, oft mit
Boll Spannung erwartete er die Abendzeitung. Sie brachte vielleicht schon eine Nachricht über das Resultat der
Wahlen in Falkenburg.
Er starrte die Zeilen an. Ja, da stand es:
gewählt."
"
Baron von Wrebow in Berlin mit großer Majorität Mein Sohn," rief er endlich sich gewaltsam faffend, Herr Strahlenau- es ist nicht Täuschung, es ist alles Wahrheit?... Ich weiß nicht, mir verwirren sich die Träume ich? Ich kann nicht daran glauben!
Dann wieder schickte er nach seinem Sohn, der sich Sinne.
noch in seinem Büreau befand.
Nachricht.
Vielleicht hatte man schon im Ministerium telegraphische
Sein Sohn tam immer noch nicht.
Wie ist es möglich?"
Es ist Wahrheit, mein Vater! Laß Dir von Herrn Strahlenau den Hergang erzählen, und Du wirst nicht nur überzeugt sein, daß alle Deine Voraussetzungen und Be
Photographen ausgab und zu Abonnements einlub, welche ermöglichen sollten, für geringe Ratenzahlungen die Berechtigung zu erlangen, bei den angeblich von ihm vertretenen Photo graphen fich und seine Familie photographiren zu laffen. Dies jentgen Personen, welche darauf eingingen, hatten wöchentlich 50 Bf. gegen Quittung zu zahlen, bis fte 6 Mart gezahlt hatten, und konnten sodann gegen die von Preuß empfangenen Quittungen fich abnehmen lassen. Thatsächlich aber hatten die von ihm bezeichneten Photographen ihm gar nicht die Befug niß eingeräumt, für ihr Geschäft Abonnenten zu sammeln und Abonnementsgelder einzuziehen, und nachdem P. von den Ges täuschten die Ratenzahlungen eingezogen hatte, verschwand er aus seiner Wohnung in der Schulzendorferstraße und seine Abonnenten hatten das leere Nachfehen. Die von ihm vers breiteten Birkulare waren mit den Namen der angeblich von ihm vertretenen Photographen unterzeichnet und enthielten eine Empfehlung ihres Reisenden Preuß, welcher ermächtigt sei, Substriptionen resp. Abonnements entgegenzunehmen.
Der berüchtigte Pferdedieb und bereits seit Jahren als ,, wilder Mann" in der städtischen Frrenanstalt zu Dalldorf bes findliche, aber wiederholt von dort entsprungene Rutscher Ernst Friedrich Wilhelm Hafeloff war bekanntlich im Frühjahr v. J. bereits zum dritten Mal aus der Anstalt entwichen. Nachdem er fich in verschiedenen Städten umbergetrieben, wurde er in Bremen ergriffen und hierher transportirt. In Spandau ent sprang er wiederum seinem Transporteur auf em Bahnhof. Der Königlichen Staatsanwaltschaft entstanden nun doch wohl berechtigte Zweifel an seiner Geisteskrankheit trop der ärztlichen Gutachten, und wurde unterm 8. Juli ein Steckbrief hinter dem Flüchtling erlaffen, in welchem wegen Diebstahls und wiederholten, versuchten Betruges seine Einlieferung in das Gerichtsgefängniß verlangt wurde. Troß alledem ist es bisher nicht gelungen, dieses schlauen Verbrechers wieder habhaft zu werden. Nach einem hierher gelangten Steckbriefe der Staats anwaltschaft in Hamburg vom 6. d. M. bat baseloff die Beit feiner Freiheit dort verlebt; denn nach demselben wird er als Schmidt und Kutscher" von Hamburg aus wegen wiederholten Diebstahls und Betruges ebenfalls gesucht.
Vereine und Versammlungen.
Berichtigung. Im Beiblatt vom Sonnabend, den 14. März, find in dem Bericht über die Arbeiterinnen- Versammlung vom Donnerstag bei Keller einige Unrichtigkeiten enthalten. In der 14. Beile muß es betreffs der Krantentasse heißen: Kranten taffe für Frauen und Mädchen, nicht Krantentaffe für Arbei terinnen, denn die Kaffe nimmt alle Frauen und Mädchen auf vom 14. bis 45. Lebensjahre. Sie zählt nicht 5000 Mitglieder, sondern 20 000 in Deutschland und zirka 5000 für Berlin . Außerdem fehlt, daß Frau Schack persönlich zum Eintritt aufforderte und die Adresse des Vorsitzenden: C. Richter, Andreas straße 20, of 3.
§ Der Arbeiter Bezirksverein für den Often Berlins hielt am legten Dienstag in Keller's Lotal, Andreasstraße 21, eine Versammlung ab, in welcher Herr Bischoff einen Vor trag über das Meer, seine Eigen hümlichkeiten und seine Bes wohner" hielt. Nachdem Referent in einer Einleitung das Meer in seinen Eigenthümlichkeiten, Ruhe und Sturm, als Tropen- und als Bolarmeer, und in seiner großen Wichtigkeit für die Menschen überhaupt, sowie besonders für den Welt verkehr besprochen hatte, ging er zu einer eingehenden Be fchreibung der Thierwelt über, welche das Meer bevölkert. Durch eine Anzahl höchst naturgetreu und farbenprächtig ausgeführter Nebelbilder veranschaulicht, erregter die eigenthüm lichen und wunderbaren Gestalten der Diakonceen, Quallen, Korallen, Seesterne, Papiermantilus u. f. w. großes Interesse. Ferner wurden außer den interessantesten Seefischen auch die dem Meer angehörenden Amphibien, Vögel und Säugethiere, unter den letteren besonders der Walfisch, die Robbe und der Eisbär, in fesselnder Weise besprochen. Der höchst populär gehaltene Vortrag fand ungetheilten Beifall. Den Schluß des Abends bildete eine kleine Reise um die Welt, von Herrn Bischof in humoristischen Nebelbildern dargestellt, welche die Versammlung in ununterbrochene Heiterkeit verseßten und zu stürmischen Bel fallsbezeigungen veranlaßten. Beim 3. Punkt der Tagesord nung, Ergänzungswahl des Vorstandes", wurden die Herren Lehmann, Eisert u. Gehlar als Beisiger u. Neuhaus als dritter Kafftrer durch Attlamation gewählt. Nach Erledigung des Fragelastens machte der Vorfigende auf die nächste Bersammlung, welche am Dienstag, den 24. D. Mts. stattfindet, aufmerksam und schloß hierauf die zahlreich besuchte Versamm lung 11 Uhr 15 Minuten.
Der Verein zur Wahrung der Interessen der Tischler und Berufsgenossen hält am Montag den 16. b. tts., Abends 8 Uhr, Naunynftr. 44, eine Versammlung ab.- Tagesordnung: Vortrag des Herrn Lesser über: Aus der Chemie". Neue Mitglieder werden aufgenommen. Gäste will tommen.
fürchtungen nicht eingetroffen find, sondern wirst auch eine andere Ueberzeugung erhalten, die für Dich mindestens eben so hohen Werth hat, als die Gewißheit, daß Du in der Wahl gestegt haft.
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Ich bitte Sie, Herr Strahlenau, erzählen Sie.. Mir tommt das Alles so überraschend, daß ich wirklich nicht im Stande bin, so ohne Weiteres an die Wahrheit zu glauben Ich habe in allen Wahlen unterliegen müssen, selbst zur Zeit, als ich noch mitten unter meinen Wählern lebte, als fie in mir zum Theil ihren Herrn, zum Theil ihren Wohlthäter sahen- und jetzt, da ich fort bin, sollte ich gewählt sein? Das ist wunderbar!" „ Es ist alles natürlich zugegangen, Herr Baron," ant wortete Strahlenau. Allerdings standen die Chancen für Sie Anfangs nicht günstig. Es stand bei allen Wahlmännern fest, daß Steinberg gewählt würde. Herr von Steinberg hatte aber diesmal seine Gründe sich nicht wählen zu lassen... Ec dachte nach, wer wohl ein Abgeordneter fei, den er mit bestem Gewissen den Wählern empfehlen tönne, und..
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Und?" wiederholte Herr von Wredom gespannt. ,, Und er nannte Ihren Namen!"
Meinen Namen? Den seines politischen Gegners? .. Das ist unmöglich, Herr Strahlenau!"
,, Sie waren ehebem sein politischer Gegner; in ben Fragen, deren Entscheidung jetzt dem Abgeordnetenhause vorliegt, differiren Sie in Ihren Ansichten nicht... Es ist ja bekannt, daß Sie hinsichtlich der kirchenpolitischen Gefeße die Regierung so gut zu unterstützen, beabsichtigen, wie es Steinberg nur tönnte; ja, Herr von Steinberg war fogar überzeugt, daß Sie mit größerer Entschiedenheit und Energie für die Sache eintreten würden, als er im Stande ist. Er opferte also seinen persönlichen Ehrgeiz der Ueberzeugung, daß Sie den Play beffer ausfüllen als er."
Sie wollen mich täuschen," sagte Herr von Wredow unwillig und seine Stirn begann sich zu umwölken.„ Seit vielen Jahren habe ich Herrn von Steinberg nicht von dieser Seite kennen gelernt. Ja, früher war er einer folchen Gesinnung fähig; jetzt aber, da ihn die Gunst der Wähler hochmüthig gemacht.... Nein, nein, Sie täuschen mich, jezt hegt er solche Gesinnung nicht, am wenigsten gegen mich."
( Fortsetzung folgt.)