wollte nicht bloß einen deutschen Kaiser, sondern auch einen Deutschen Reichstag, well man die deutsche Nation für berufen und geeignet bielt, einen entscheidenden Antheil an der Gestal tung ihrer Geschicke zu nehmen. Wenn der Reichskanzler wieder auf die Regierungen im Gegensatz zur Volksvertretung als auf die Stüße des Reiches hingewiesen hat, so berufe ich mich das gegen auf eine Rede Bennigsens, in welcher er sagte, daß, wenn die deutsche Verfassung und die politische Zukunft Deutsch lands auf die Stüße der Regierungen allein gestellt werden müßte, diese fich weder breit noch fest genug zeigen würde. Der Reichstanzler hat gestern in seiner Anklage gegen das deutsche Volt fich ebenso ungerecht als undankbar gegen dieses Volt erwiesen. Ich will nicht herabseßen, was er durch seine Kunst, sein Geschickt, feine Diplomatie für das deutsche Volk und seine Einheit geleistet. Aber mit Recht hat Herr v. Bennigsen gegen dasselbe Riagelied in seiner ausgezeichneten Rede hervorgehoben, daß der Reichskanzler gerade feine Popularität dem verdankt, daß er nicht etwa alles mit feiner Genialität, sondern aus dem Geist des Volles heraus durchgeführt, und dem was lange darin vorbereitet war, zum Durchbruch verholfen hat. Was auch Fürsten , Feldherren und der Reichskanzler selbst zur Sicherung der Erfolge beigetragen haben, errungen find fie dadurch, daß das ganze Volt Alles, Gut und Blut einsette. Schließlich trägt es die Opfer jeder Bolitit, barum müssen wir, die wir ihm verantwortlich sind, es vor Belastung, neuen Steuern und Ausgaben, die wir nicht vollständig gerechtfertigt halten, bewahren. Der Reichstag hat fich damals durch daffelbe Klagelied des Reichskanzlers nicht abhalten laffen, das Tabaksmonopol abzulehnen, und sich das durch um das Volk wohlverdient gemacht.( Widerspruch rechts.) Haben Sie( rechts) denn schon vergessen, daß die Mehrheit der Ronservativen an diesem Verdienst betheiligt ist?( Seiterkeit und sehr richtig! links). Dder sind Sie schon jetzt so zer Inirscht, fühlen Sie sich schon als reuige Sünder, daß man Sie an dieses Verdienst gar nicht erinnern fann? Wollen Sie wirklich das Tabaksmonopol? Bitte, seien Sie offen! Dann würden dem blinden Hödur vielleicht die Augen über Sie mehr geöffnet werden.( Unruhe rechts.) Wie wir uns durch Ablehnung des Tabaksmonopols trop der Klagen und gegen den Willen des Reichskanzlers ein Berdienst um das Boll erworben zu haben meinen, so glauben wir auch, daß, wenn wir hier auf einem anderen politischen Gebiet, auf dem es dem Großen Friedrich und dem Großen Kurfürsten nicht gelang, besondere Lorbeeren zu erwerben, und auf dem jest Nachbarnationen in große lästige Kriege verwickelt find, für eine maßvolle Politik eintreten, vorsichtig, sorgsam alle Anfor derungen prüfen, daß uns das in weiten Kreisen des Volkes gedankt wird.( Beifall links, Bischen rechts. Wiederholtes leb haftes Bravo lints.)
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fann ich noch viel weniger barauf rechnen, daß in neuen, auf wüftem Gebiete zu gründenden Kolonien etwas Gedeihliches mit allgemeiner Buftimmung geschaffen werden tann. Sch mache darauf aufmerksam, daß auch der Abg. Richter wahr. scheinlich seine Gründe gehabt hat, von Dampfersubvention sehr wenig zu sprechen und sie nur als ein untergeordnetes Hilfsorgan für die geringen folonialen Anfänge zu behandeln, Die wir bisher haben. Ich tomme auf diese Seite der Sache nachher zurück. Ich mache hier nur aufmerksam auf die eigen thümliche Tattil aund zwar auch das Publikum draußen, daß es fich nicht dadurch irreletten laffe, als hätte die Dampferfubvention gar teine andere Bestimmung, als etwa die Ver bindung mit Angra Pequena oder mit Kamerun oder mit Neu Guinea aufrechtzuerhalten. Das find ja alles erst- ich will nicht sagen: Bukunftsmufit, aber Hoffnungen der Zukunft, auf die wir jetzt allerdings noch keine ergiebige Dampferver bindung bafiren können. Es handelt sich aber hier nicht um die Kolonialfrage, sondern es handelt sich darum: soll unsere Handelsverbindung nach Ostindien, nach Samoa , nach Neu Holland durch Subsidien unterstüßt werden, eventuell auch die nach Afrika ? Der Abg. Richter hat eine Wahrheit gefagt gesagt, die ich ihm in feiner Weise bestreiten tann, nämlich, daß unsere Handelsbeziehungen zu Desterreich- Ungarn bei weitem wichtiger find als die mit Japan . Aber das habe ich ja auch niemals bestritten, das ist wiederum eine andere Manier der Taktit, Behauptungen fiegreich zu widerlegen, die der andere niemals aufgestellt hat. Daß die österreichische Tarifnovelle, wenn fie Gesetz werden sollte, für unsere Indu ftrie eine ganz außerordentlich nachtheilige ist, das wird Nie mand Herrn Richter bestreiten; daß fie aber in Zusammenhang stände mit unserer eigenen Bolinovelle und namentlich mit dem Schuß der landwirthschaftlichen Produkte, der dabei beabsichtigt wird, das kann ein so fachkundiger Redner, wie er ja selbst, nicht glauben. Er wird doch diese Tarifnovelle gelesen haben. Daß das in der Tarifnovelle behauptet wird, das ist ja sehr wohl wahrscheinlich, denn daß die Industriellen von Cislei thanien irgend einen Vorwand brauchen, um einen starten Schutzoll für ihre Industrie herbeizuführen, das glaube ich wohl; aber daß die agrarische Seite, daß Transleithanien, Ungarn , gerade das Bedürfniß hätte, die Einfuhr auf Wollstoffe und derartige Manufatte bedeutend zu erhöhen, das tann ich mir nicht denken; das ist aber gerade die einzige, die unga risch - agrarische Hälfte, die unter unserem Boll leidet, und die vielleicht etwas weniger leidet, wenn sie ihrerseits dasselbe System bei sich in Bezug auf den Schuß ihrer Landwirth, schaft einführt. Bisher betrachtet fle fich als Trägerin des Tranfits eines großen Theils von südrussischem, beffarabischem, rumänischem Korn, das zunächst nach Wien verladen und von Wien weiter spedirt wird. Wenn die ungarische Produktion Diese Rivalität nicht hätte, so glaube ich, daß sie weniger bedrückt durch unsere neue Bollgesetzgebung fich fühlen würde. Außerdem ist unsere neue Bollvorlage, wenn fie Gesetz wird, was man ja noch gar nicht wissen fann bei den mannichfachen Bweifeln, die dagegen ausgesprochen werden, in teiner Weise ruinös für die ungarischen Kornproduzenten, namentlich bei Gerste, die dort eine große Hauptsache ist; sondern sie werden eben von der hohen Steigerung des Grund- und Bodenwerthes, welche die ungarischen und russischen Güter in der Nähe der Eisenbahnen seit Vollendung des Eisenbahnnetzes erfahren haben, wieder eine Kleinigkeit zurückstecken. Aber der Handel wird bei 30 M. mehr oder weniger für die Laft derselbe sein. Also Herr Richter ist vollständig im Frithum, wenn er hier die österreichische Bollnovelle in Busammenhang bringt mit der unsrigen. Daß Diejenigen, die in Desterreich für ihre Inter effen Schuß wünschen, glauben zu machen suchen, als liege in ber deutschen Bollnovelle eine gerechte Provokation dazu, das ist ja sehr natürlich; jeder Kaufmann kennt sein Geschäft und arbeitet dafür. Aber fte felbft glauben das wohl nicht, und ich fann mir auch nicht denken, daß der Herr Abgeordnete Richter, wenn er das genauer prüft, selbst daran glauben tönnte. Der Herr Abgeordnete Richter ist, wie in vielen Dingen, so auch darin mit Herrn Abg. Windthorft einvers standen gewesen, daß er der Regierung empfiehlt, darauf Be dacht zu nehmen, länger dauernde Verträge, feien es Tarifverträge, seien es, wie der Herr Abgeordnete Windthorst fich verträge, selen es, wie der Herr Abgeordnete Windthorst fich ausdrückt, politisch pragmatische Verträge, mit Desterreich- Ungarn abzuschließen. Ja, meine Herren, es ist eigenthümlich, daß ich einmal mit diesen beiden Herren, Windthorst und Richter, der dritte im Bunde sein tann; ich bin auch nicht dagegen, und ich habe, wie Sie aus den Zeitungen wohl schon früher er sehen haben werden, wenn Sie andere Beitungen, als gerade die Shrigen lesen, schon vor Jahren in Desterreich den Vorzugehen, fortwährend ausbreitet, in die Weite und in die schlag gemacht oder wenigstens die Frage angeregt, ob es möglich sein würde, solche pragmatischen Einrichtungen, sei es auf dem Zollgebiet, sei es auf anderem Gebiet, zu treffen, und das durch die Lücke zu decken, die der Abgeordnete Windthorst zu feinem Bedauern durch die Ereignisse von 1866 in den deutschen Beziehungen geriffen fand. Wir haben aber bei näherer Brü fung gefunden, daß, ganz abgesehen von den Schwierigkeiten, bie bei uns eintreten tönnten, in den öfterreich- ungarischen Verhältnissen noch sehr viel größere liegen, und daß es für eine dortige Regierung, die ganz bereit wäre, darauf einzu
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doch auch nicht gerecht. Der Herr Abgeordnete tabelt mich dars über, das ich auf das Jahr 1866 überhaupt Bezug genommen
gehen, doch zweifelhaft sein müßte, ob sie die nöthigen babe, und fügt hinzu:„ Wir find hier der Einigkeit wegen".
Reichskanzler Fürst v. Bismard: Ich will auf die vielen Angriffe, und auf den vielen Tadel, die der Herr Vorredner nach seiner Gewohnheit gegen meine Person gerichtet hat, nicht so sehr in's Einzelne eingehen; er thut es in einer so liebenswürdigen, verbindlichen Weise, aus der sein gutes Herz ja überall durchleuchtet, daß man ihm darüber nicht gram fein tann. Aber ich bin doch genöthigt, auf Einiges einzu gehen, wenn ich mich auch im Ganzen mit dem Bekenntniß ab finde, daß ich ja gern einräume, daß ich schuldig bin an allem Uebel, das in diesem Deutschen Reiche überhaupt vorhanden ist, an der Berriffenheit der Parteien, daß ich der Urheber einer jeden übelen Partei gewesen bin, und daß ich jeden Schaden, der angerichtet worden ist, sowohl durch den Schutzoll wie durch den Freihandel, auf mein sündiges Gewissen nehmen muß. Der Herr Vorredner mag dies ja immer glauben und den Leuten aufbinden, die seine Rede lesen; ich verlasse mich auf die Thatsachen, gegen die ja schließlich auch die allerlängfte Rede, und wenn fie auch von dem Abg. Richter ausgeht, nicht aufkommen tann.( Sehr gut! rechts.) Der Herr Abgeordnete hat weniger im eigenen Namen gesprochen, er hat sich ab und zu mit Herrn v. Bennigsen identifizirt und dann wieder mit dem Ausdruc ,, Volt". So lange wie ich in parlamentarischen Geschäften thätig bin, seit 40 Jahren, bat Jeder sich immer das Ansehen gegeben, und wenn er die kleinste Minorität vertrat, als wenn er das Volk verträte und für das Volt allein spräche, und so bat auch der Herr Abgeordnete gesucht, sich in den weiten Mantel der deutschen Volksvertretung im Allgemeinen zu hüllen, indem er diese Vertretung für sich und die Seinigen ganz insbesondere in Anspruch nahm gegenüber den übrigen Parteien, namentlich gegenüber der Regierung. Ich kann dem gegenüber nicht oft genug wiederholen, daß zum Bolt wir Alle gehören; ich bin auch Voll und auch die Abgeordneten der Rechten find Bolt; auch die reaktionärsten unter ihnen find vom Volle gewählt und vertreten das Volk in ihrer Weise; fte vertreten Schattirungen des Volks. Der Abg. Nichter vertritt eine im Volt nur gering vorhandene und nur durch die Täuschung der Ueberredung, des Kaukus und der Wablbear beitung( sehr wahr! rechts) fich so weit ausbreitende Minder heit des Volts, wie wir fie hier vor uns vertreten sehen. Der Herr Abg. Richter ist meines Erachtens weit davon entfernt, im Namen der Mehrheit des deutschen Volks überhaupt bier sprechen zu dürfen; er soll im Namen feines Wahlkreises oder seiner Wahlkreise oder seiner Partei sprechen, die ihn in den Stand gesezt hat, durch eine geschickte Wahlmache mit einer Majorität von, ich weiß nicht wieviel, Stimmen, den andern Theil des Volts zu schlagen. Man soll hier doch nicht den Mund so voll von Volt nehmen, als wenn man ganz allein das deutsche Volt vertrete.( Sehr wahr rechts.) Ich wiederhole- ich habe auch bas schon gesagt, und der Herr Abg. Richter notirt sich ja Alles, was ich zwei Mal sage, ich wiederhole, daß eine viel größere Maffe des deutschen Voltes in mir ihren Vertreter fieht als in dem Abg. Richter.( Lebhafte Bustimmung rechts. Unruhe und Widerspruch links.) Ich habe das vorausgesehen, meine Herren, geniren Sie sich nicht, ich warte einen Augenblid, wenn Sie schreien wollen. Wie der Herr Abgeordnete über nationale Dinge denkt, das tam in einer Weise heraus, über die ich well fle mir ein so flares Schlaglicht auf seine Denkungsweise wirft eine gewiffe Befriedigung bei mir nicht unterdrücken konnte. Er sagte: je öfter die nationale Frage aufgeworfen wird-. Ja, für den Herrn Vorredner ist also unsere nationale Sache eine Sache, die wohl gelegentlich mal aufgeworfen und dann besprochen wird; dann fängt man an, fich seiner Nationalität zu erinnern, und dann wird man national. Für mich, meine Herren, ist es eine Frage, die an jedem Tage und in jeder Stunde mir oft mit hundert Beziehungen entgegentrift, die mir den Schlaf, die Ruhe am Tage raubt und mich dazu treibt, hier in meinem hohen Alter an die Beantwortung von Reben das bischen Athem zu seßen, bas mir noch übrig bleibt. Das ist eben die Liebe zu meiner Nation, die Liebe zu meinem Vaterlande, die sich bei dem Herrn Abg. Richter ab und zu einzustellen pflegt; fte stößt ihm ab und zu auf, und dann geht er darauf ein. Unsere Dampfervorlage ist von den Kolonien in der Hauptsache ganz unabhängig, nur die an vierter Stelle stehende, die ex post und als legte hinzugefügt ist, die afrikanische hat Beziehung zu unseren auswärtigen Kolonien, und es scheint ja in der Majorität bereits vollständiges Einverständniß darüber vorhanden zu sein, daß wir die auf keinen Fall bekommen. Nun, dann fcheidet also die Rolonialfrage bei der Frage der Dampferſubvention vollständig aus. Ich habe früher gesagt, daß ich für bie Kolonialfrage enthmuthigt sein würde, wenn die Herren die Dampferfubvention a limine ablehnten. Das ist ganz richtig, Denn die Dampferfubvention ist das Näherliegende, die Gründung neuer Kolonien ist das entfernt Liegende. Wenn in unferer öffentlichen Meinung für überseeischen Handel und Schifffahrt so wenig Intereffe besteht, daß nicht einmal die gegenwärtigen Verbindungen mit Indien , mit Australien und sollen, mit den Südseeinseln gefördert werden
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Er sagt:„ Die Erinnerung an 1866 wird diese Einigkeit leicht stören fönnen". Das ist meine Ansicht nicht. Ich glaube im Gegentheil. Wenn noch der 66er Krieg der einzige Bürgers frieg wäre, der in Deutschland geführt wurde- oder Bruder frieg, wie Sie wollen; aber es ist doch fast in jedem Jahr hundert einmal ein großer deutscher Krieg gewesen. Gehen Sie weiter zurück, Sie haben die Kriege zwischen Preußen und Desterreich in der Mitte des vorigen Jahrhunderts; noch weiter, Sie haben den 30jährigen Krieg, Sie haben den schmalkaldi schen und die Reformationstage, und dahinter haben Sie die Welfen- und Ghibelinenkämpfe. Wir find eben ein streitbares Volt, und so ganz ohne feste Handgreiflichkeiten sind selbst unsere Entwickelung. Aber baß das eine so sehr üble Erinnerung hinterließ, fann ich nicht finden; es war gewiffermaßen Morgenröthe einer befferen Zeit, die 1866- allerdings blutig mit eine -anbrad. Allerdings eigentlich schon früher. Die Kugel
Bewilligungen der Körperschaften, deren sie dazu bedarf, finden würde. Also Darüber brauchen brauchen die beiden Herren mit mir nicht Händel zu suchen; es ist nur nicht Alles, was die Herren uns hinwerfen, so leicht auszuführen, wenn man der Sache praktisch näher tritt. Der Herr Abgeordnete Windthorst hat ferner gefagt und das ist namentlich, was mich zu einer Erwiderung zwingt: ,, Als ich früher barauf hinwies, hat der Herr Reichstanzler mir gegen über hervorgehoben, wie friedlich unsere Beziehungen namentlich zu England feien, und heute steht Alles in hellen Flammen." Ich bin über diese Aeußerung wahrhaft bestürzt gewesen; ich habe weder Flammen noch Rauch wahrgenommen und weiß
nicht, was der Herr Abgeordnete hat brennen ſeben. Ich habe schon vorher gefagt, ich glaube nicht, daß er irgend etwas ohne einen bestimmten Boed anführe; was für einen 3wed kann er nun baben, unser Verhältniß zu England so darzustellen, wie Flammen? Ich habe hier gerade die heutigen Beitungsausschnitte. Nun welchen Eindruck hat die gestrige Rede in London des Fürsten Bismard ein Beichen dafür, daß das jüngste Mißverständniß zwischen Deutschland und England sowohl in Berlin wie in London als beendigt betrachtet wäre; im Verein mit den Ers flärungen des Ministers Gladstone werden fich alle Spuren des jüngsten Mißverständnisses sicherlich verwischen. Wie ist es nur möglich, daß eine Rede, die jenseits des Kanals einen so friedlichen Eindrud gemacht hat, hier bei einem Herrn Ab geordneten, der 10 Schritte von mir fist, den Eindruck mache, als stände zwischen uns und England Alles vollständig in Flammen?( Heiterkeit.) Das ist mir vollständig unverständ
gemacht? Die ,, Times" erblickt in der gestrigen Reichstagsrede Herren! Ich muß sagen, daß ich es bedauern würde, wenn
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wir uns mit unserer historischen Vergangenheit, namentlich in der modernen Belt, nicht beschäftigen wollten, denn fte ift außerordentlich lehrreich. Manche von Ihnen werden vielleicht unter den Veröffentlichungen der preußischen Archive das Buch von Herrn v. Boschinger über den Bundestag gelesen haben, von dem ja heute schon mehrfach die Rede war. Nun, bie Epoche, die dieses Buch beschreibt, liegt jegt ungefähr Jahr hundert hinter uns. Das ist ja nicht so sehr lange, aber nicht bestoweniger, wenn wir in dem Buche von den Streitigkeiten lich! Die Worte von Herrn Gladstone, auf die hier Bezug Räftrich in Mainz über das verschanzte Lager, über Liquidations lefen, die einige dreißig Souveraine, Regierungen über den wesen hatten, so macht uns das Alles einen fleinlichen Eindrud und wir bliden mit einem gewiffen Bebagen aus der Verbefferung der deutschen Zustände zurüd in diese Beit des Kleinlichen Partitula rismus, der mit seinen unbedeutenden Kämpfen die Kraft der ganjen Nun, meine Herren, das zeigt also, daß wir in diesem Viertel stehen. Er sagt: Würde Deutschland eine koloniftrende Macht, jahrhundert doch erhebliche politische Fortschritte gemacht haben; Reiner sehnt sich zurück nach der Beit; wir bliden zurüd von zum Segen der Menschheit. Ich fährt er fort begrüße Land und verstehen faum, wir wir in unserer politischen Rind feinen Eintritt in diese Thätigkeit und werde es erfreulicher beit uns so über Lappalien haben streiten können, die wir ver finden, daß es unser Genosse in der Verbreitung des Lichts und geffen haben. Nun, meine Herren, sollte es denn gar nicht wird bei diesem Werk unsere herzlichsten und besten Wünsche so wie dieser Bundestag einen Boschinger gefunden hat, ein
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genommen wird, und die ich gern wiederhole, betonen die Freundschaft zwischen England und Deutschland , an welcher der Herr Abgeordnete Windthorst im Widerspruch mit meiner früheren Buficherung hier 8 weifel erhebt; fie betonen ausdrüc lich, was Deutschland betreffe, so wünsche Herr Gladstone, in feiner Buneigung für dieses Land hinter Niemand zurückzu
so rufe er ihm Gottes Segen für seine Bestrebungen zu, Deutschland werde Englands Bundesfreund und Genosse sein
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Der Zivilisation in weniger zivilifirten Gegenden wird. Er
Abg. bat, ich ber uniche, for Benofferfchaf nicht um ind nicht in
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