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treten? Der Antrag Lucius geht noch weiter, und will sogar ben gewöhnlichsten Kohl, das wohlfeilfte aller Gemüse, nicht jollfrei laffen. Es ist auch vom Nothstande des Kohls ge prochen, aber aus dem Stadium der schutzöllnerischen Literatur habe ich nicht die Ueberzeugung gewinnen fönnen, daß wir in der Broduktion von Rohl hinter anderen Ländern zurückstehen. ( Broße Heiterfeit.) Jo bitte, den 3oll abzulehnen und zwar mit großer Heiterkeit.( Beifall.)

Abg. Heine erklärt sich gegen die Gemüsezölle, durch ndernisse welche fein Nugen geschaffen, vielmehr nur ein nothwendiges während lebensbedürfniß des Volkes erheblich vertheuert wird.

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Abg. Lucius spricht für seinen Antrag.

Sämmtliche Anträge werden abgelehnt.

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räumung eines Fensterrechts an der Rochstraße für das Grund-| ftüd Münzstraße 7 desgl. über den Etat für die Verwaltung der städtischen Gasanstalten pro 1. April 1885/86 Fort Fort segung der Berichterstattung, betr. den Stadthaushalt Etat pro 1. April 1885/86 und zwar über Kapitel XIII( Straßens beleuchtung, Straßenreinigung und Straßenbesprengung) Kapitel XV( Gemeinde Friedhöfe und Bivilstandsämter) und Kapitel VIII( Verwaltung der Krankenhäuser und Einrichtungen für Gesundheitspflege, mit Ausnahme des Etats für das Krankenhaus Roabit) Vorlage, Fetr. die Stizze zum Neubau einer Gemeinde Doppelschule auf dem Grundstüd Müllerstraße 48- Vorlagen, betr. Die Erwerbung des von den Grundstüden Kastanien- Adee 65/66 zur Bürger

Schluß 5 Uhr. Nächste Sigung Mittwoch 1 Uhr. fteig- Regulirung, sowie deß von dem Grundstücke Alexandrinen­bolzzölle.

Abgeordnetenhaus.

43. Sigung vom 17. März, 10 Uhr. Am Ministertische: Dr. v. Goßler, v. Scholz und kommissarien.

Die dritte Berathung des Etats wird fortgesetzt beim tat des Kultusministeriums. Beim Kapitel Höhere Lehranstalten" bringt

Abg. Lieber zur Sprache, daß bei den legten Reichs­tagswahlen der Direktor des Gymnasiums in Hadamar  , Dr. Beters, die Lehrer in das Konferenzzimmer zusammenberufen, ihnen den tonservativen Wahlaufruf und konservative Stimm ettel übergeben und hinzugefügt habe: mer den Kandidaten Der Regierung nicht wählt, hat sobald feine Gehaltsaufbeffe­ung zu erwarten." Eine derartige Beeinflussung ist nicht blos betrübend und verwerflich, man muß fie geradezu als niederträchtig bezeichnen.

Minister v. Soler: Die Unterrichtsverwaltung hat von Dem Vorgang feine Kenntniß; die betreffenden Lehrer hätten fich auch lieber unmittelbar an mich beschwerdeführend wenden sollen; 3 würde selbstverständlich sofort Remedur eingetreten sein. Abg. v. Eynern: Wenn die Sache sich so verhielte, pie der Abg. Lieber fie dargestellt hat, so würden wohl die Lehrer sofort die rechte Antwort darauf gegeben und, wenn bies nichts gefruchtet hätte, an die Unterrichtsverwaltung fich gewendet haben.

Abg. Lieber: Die Frankfurter Beitung", die Nieder­heinische Beitung" und der Nassauer Bote" haben die Nach­ichten übereinstimmend gebracht und ein Lehrer des betreffenden Rollegiums hat mir brieflich die Darstellung als richtig be hätigt. Auch wenn die Lehrer sich an den Minister gewendet bätten, hätte ich der Pflicht mich nicht entschlagen können, hier die Sache öffentlich zur Sprache zu bringen.

Abg. v. Eynern: Nach den Aeußerungen des Abg. Lieber müßte man die Stellung eines Gymnasialdirektors im reußischen Staate für die eines Tyrannen balten. Jo be treite so lange die Richtigkeit der Darstellung, bis der Abg. Lieber den Namen des Briefschreibers nennt."

Abg. Hahn zweifelt ebenfalls an der Richtigkeit. Abg. Reichensperger tommt nochmals auf die Frage der Ueberbürdung der Schüler und Schülerinnen dieser An­ftalten zurüd.

Geb. Rath Schneider berichtigt eine diesbezügliche Mittheilung des Vorrebners.

Bei dem Titel Waisenhäuser und andere Wohlthätig. leitsanstalten" flagt

der latholischen Arbeiterkolonie der Rheinproving durch einen fatholischen Drden verboten habe.

Abg. Bachem darüber, daß die Regierung die Leitung

Der Titel wird bewilligt, desgleichen ohne Debatte das Rapitel Kunst und Wissenschaft".

Bet Kap. 123 Technisches Unterrichtswesen" theilt auf

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ftraße 118 zur Straßen- Regulirung und des zur Freilegung der Bärwaldstraße zwischen der Pionierstraße und der Bergmann­straße erforderlichen Terrains Vorlage, betr. Die Anfrage von Mitgliedern der Versammlung in Bezug auf die für die amtlichen Bekanntmachungen der Gemeindeverwaltung geltenden Grund­fäße, sowie in Bezug auf die Verhandlungen mit der Großen Ber liner Pferdeeisenbahngesellschaft wegen Einlegung von Frühwagen und Ausgabe von Tagesbillets- desgl, betr. den Ankauf der Grundstücke Alexandrinenstraße 5 und 6, sowie des Hinterlandes des Grundstücks Alexandrinenstraße 11 zum Bau der höheren Bürgerschule- desgl, betr. den Verkauf des Restgrundstücks Wilhelmstraße 96- desgl, Fetr. die Veränderung der Heiz anlage im Leibniz Gymnaftum Etat der Reuter- Stiftung pro 1. April 1885 86- Vorlage, betr. die Beibehaltung der für den Grundstücks- Erwerbsfonds erlassenen Bestimmungen Berichterstattung über zwei Naturalisationsgesuche- Bor lage, betreffend die Wahl eines Schiedsrichters für die noch anhängigen Freibaus. Ablösungssachen- desgl., betr. die Neu wahl eines Bürgerdeputirten für die Armendirektion- desgl., betr. die Wahl von acht Mitgliedern und acht Stellvertretern für die beiden neu zu bildenden Hilfs.Ersazkommissionen.

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Lokales.

cr. Von dem deutschen Antisemitismus weiß die Staatsbürger- Beitung" in ihrer gestrigen Nummer des Langen  und Breiten zu erzählen. Die Bestrebungen jener Herren, welche den Bund mit den drei geheimnisvollen Anfangsbuch staben bilden, fümmern und herzlich wenig; fie machen, da sie fich unter die Aegide des Herrn Wilhelm Pickenbach gestellt haben, wohl auch schwerlich Anspruch auf eine ernsthafte Wür­digung. Es wäre überflüssig, bier noch einmal auf das Ver. werfliche und Unfittliche eines Religions- oder Rassentampfes binzuweisen, wir wissen nur, daß ein solcher ebenso wie die Aufforderung zu demselben, durch die bestehenden Staatsgefeße verboten ist, und diesen Gesezen wird sich vorläufig ein Jeder, selbst Herr Pickenbach zu fügen haben. Im Uebrigen glauben wir auch, daß die Wichtigkeit und die Bedeutung, die fich Herr Pickenbach selbst beizulegen beliebt, von der aber außer ihm selbst wohl nur sehr wenige seiner Mitbürger überzeugt sein dürften, thn dazu berechtigt, Lügen in die Welt zu seßen, die zu beweisen er ohne allen Bweifel außer Stande ist Herr Bidenbach erzählte feinen Bög lingen von jener T voliversammlung, wo der Reichstags abgeordnete Singer unter dem Jubel einer vieltausendköpfigen Arbeitermenge ein Hoch auf das allgemeine deutsche Vaterland ausbrachte, im Gegensatz zu den Leuten, die darauf ausgehen, Haß und 3pietracht unter den Bürgern eines Staates u verb eiten. Herr Bickenbach versteigt sich in seinem Sermon zu folgender Phrase: Wenn Herr Singer in einer Tivolis Bersammlung gerufen hat: Ja! hoch das deutsche Vaterland!", so ist das gewiß das gewiß nicht seine innere Aber gewesen. Ueberzeugung er weiß, daß der und um seinen Einfluß nicht zu verlieren, hat er das gerufen." Wir haben von den lobenswertben Eigenschaften des Herrn Bickenbach bisher immer eine genügend hohe Meinung gehabt, baß er sich aber außer seinen übrigen Tugenden jezt auch noch die Fähigkeit beilegt, anderen Leuten in das Herz sehen zu tönnen, das ist, wenn auch nicht besonders bescheiden, so doch wenigstens neu. Was berechtigt Herrn Pickenbach dazu, eine derartige Verleumdung in die Welt zu ſeßen, welch' grobe Fahrlässigkeit, welch' immenser Leichtsinn gehört dazu, einem Manne, der dieselben und höhere Ehrenämter wie Herr Biden­bach bekleidet, derartige unlautere Motive unterzuschieben! Was würde der gewiffenbafte Herr gesagt haben, wenn einer seiner Gegner behauptet hätte. daß Herr Pickenbach, als er noch Inhaber seines verfloffenen Wäschegeschäftes war, sich nur deshalb antisemiti schen Tendenzen gewidmet hätte, um sich eine christlich- ger­manische Kundschaft zu sichern? Das wäre gewiß sehr un­edel gewesen, und Herr Pickenbach hätte eine solche Bumuthung sicher mit dem ganzen Bathos zurückgewiesen, in welches er fich bei besonders feierlichen Gelegenheiten so hübsch zu kleiden vers steht. Außerdem liegt es doch sehr nahe, von den Motiven, die man Anderen unterzuschieben sich nicht entblödet, auf von denen man selbst diejenigen zurückzuschließen, erfüllt ist. Was bezwecken derartige verleumderische und denunziatorische Ausfälle überhaupt? Ist Herr mit solchen Albernheiten um feinen verlegenderen Ausdruck zu gebrauchen Die Beit vertreiben zu müssen? Wie öde und geiftesarm muß es dann um ihn und feine Bewegung bestellt sein! Wenn Herr Pickenbach freilich meint, durch der

eine Anfrage bes Abg. Stöder Kultusminister v. Goßler Arbeiter fich seine Vaterlandsliebe nicht nehmen läßt mit, daß die Regierung andauernd bestrebt sei, den Sonntags­Unterricht in den Fortbildungsschulen einzuschränken. An den Staatsanstalten der Kunst- und Kunstgewerbeschule sei auf Anordnung des Ministers der Sonntagsunterricht auf Rehoben.

Die Abgg. Dr. Natorp, Büchtemann und Lan­gerhans bedauern, daß der von dem Abg. Stöcker empfohlene und vom Minister beschrittene Wege den Fortbildungsschulen weren Abbruch thue; bei etwas mehr Entgegenkommen titens der Geistlichkeit laffe sich die Befriedigung des religiösen Bedürfnisses mit der Theilnahme an dem Unterricht wohl vers

einigen.

Abg. Stöder wendet sich gegen diese Auffassung, die auch der Abg. Windthorft mit Hinweis darauf, daß das Bebot der Sonntagsheiligung in einem christlichen Staate eine Rothwendigkeit fei, befämpft.

Abg. Frhr. v. v. Red bittet die dritte Berathung des Gtats nicht durch so weitschichtige Debatten aufzuhalten.( Ruf lints: Stöder!)

Ein Schlußantrag wird angenommen und das Kapitel be­

willigt.

Bu Rap. 124( Rultus und Unterricht gemein jam) liegt vor ein Antrag des Abg. Hahn, wonach in dem nächsten Etat ein neuer Titel eingefügt werden soll zur Bewährung von Unterstüßungen an unvermögende Kirchens Pickenbach wirklich darauf angewiesen, seinen Zuhörern gemeinden zum Neubau von Kirchen und Pfarrhäusern, speziell bei Abtrennung neuer Pfarreien von bestehenden großen

Barochien.

Abg.

v.

uene will diesem Antrage den Satz hinzu

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fügen, daß die Summen im Verhältniß der Bevölkerungs  - artige grobe Ungehörigkeiten eine Entfremdung zwischen die jahlen für die evangelische Kirche und ür die 1ömisch- katho. Berliner   Arbeiter und ihre Vertreter zu bringen, so irrt er ges liche Kirche getrennt einzustellen und zu verwenden sind.

Die Rommission schlägt vor, den Antrag Hahn an lunehmen, den Antrag des Abg. v. Huene dagegen ab­

Julehnen.

gelehnt.

Nach längerer Debatte werden beide Anträge ab­Bel Titel 5( 8 ur Verbesserung der äußeren

waltig, das ist selbst mächtigeren Herren, wie Herr Pickenbach ift, nicht gelungen, und durch das Ausspielen des einzigen Trumpfes, den Herr Bickenbach   besitzt, durch den konfessionellen Hader wird das Niemand.m gelingen. Die Berliner   Arbeiters schaft hat ganz andere Intereffen zu verfolgen, als sich an der Judenbeße zu betheiligen, der Berliner   Arbeiter fämpft oor allen Dingen für die hebung seiner wirthschaftlichen Lage, diese wie die Lösung derselben mit den Hegerelen des Herrn Pickenbach in Berührung zu bringen ist, darüber dürfte uns der geehrte Herr selbst wahr­scheinlich die Antwort schuldig bleiben.

Lage der Geistlichen aller Bekenntnisse) wün Frage beschäftigt ihn hauptsächlich

N. Eine neue Pferdebahnlinie ist, wie wir hören, für Rixdorf in Aussicht genommen. Für den Sommerfahrplan foll nämlich eine Pferdebahnlinie eingeführt werden( die Linie Rigdorf Dönhoffsplatz würde dann in Wegfall kommen) vom Rollkrug durch die Hasenheide nach der Ecke der Behren- und

zimmer eine grüne Plüschdecke mit Quasten, ferner einen Stats blod aus cuivre poli, auf welchem sich ein Ritter mit einem Schild befindet, 2c. sich angeeignet. Als sie aber ein Spind zu öffnen versuchten, bellte ein in einem Nebenzimmer' befind liches Hündchen und die Diebe, dadurch gestört, ergriffen mit der bereits eingepackten Beute die Flucht.

a. Der alte Schwindel. In den Fleischerladen der Wittwe T in der Adalbertstraße trat vor einigen Tagen Mite tags ein junger Mann, welcher zwei rohe Schinken für 15 Mt. 50 Bf. taufte und bat, ihm die Schinken nach seiner angeb lichen Wohnung in der Reichenbergerstraße durch das Dienst mädchen der Fleischerfrau mitzuschicken, den Preis wollte er in seiner Wohnung der Begleiterin zahlen. Der Käufer begab fich hierauf mit dem ihn begleitenden Dienstmädchen auf den Heimweg. Auf dem Wege trat er in eine Deftillation der Ede Dranten und Stalizerstraße und ließ das Mädchen auf der Straße warten. Nach einigen Minuten tam der Käufer heraus und ließ sich von dem Mädchen die Schinten geben, unter dem Vorgeben, daß er dieselben in der Destillation verkauft habe und ihr den Preis dafür herausbringen werde. Das Mädchen gab die Schinken an den Unbekannten, des mit denselben von Neuem in das Lokal trat und durch einen zweiten Auss gang der Deftillation fich entfernte, während das Mädchen an dem anderen Ausgang vergeblich auf die Rückkehr des Schwinde lers wartete. Derselbe ist noch nicht ermittelt. Er befindet sich im Anfange der zwanziger Jahre, ist ziemlich flein, ſchlant, mit länglichem Gesicht, er hat blonde Haare und einen kleinen blon den Schnurrbart. Bekleidet war er mit einem grauen Jaquet, blauer Tuchbose und kleinem schwarzen Hut.

N. Von seinem eigenen Vater todtgefahren. Ein erschütternder Unglücksfall trug sich, wie uns geschrieben wird, in der vorvergangenen Nacht auf der Chauffee zwischen Steglit und Berlin   zu. Ein Bauerngutsbefizer aus der Umgegend Berlins   befand sich mit seinem Sohne, einem zirka 15 jährigen Knaben auf dem Wege nach Berlin  , als der Knabe plöglich wohl dadurch, daß er eingeschlafen, vom Wagen fiel und so unglücklich vor die Räder zu liegen tam, daß dieselben ihm über beide Beine gingen. Der Vater schaffte sein verunglücktes Rind nach dem Elisabeth Krankenhause, wo man sofort eine Amputation der Füße bis zum Kniegelenk vornehmen mußte. Obwohl dieselbe glücklich beendet, ist der Knabe doch im Laufe des gestrigen Tages in Folge der fürchterlichen Schmerzen im Krankenhause verstorben.

N. Ju einem Bferdebahnwagen verunglückt. Ein heftiger Zusammenstoß fand gestern Nachmittag an der Lands berger und fleinen Frankfurterstraßen Ede zwischen einem Bferdebahnwagen und einem Arbeitsfuhrwert statt. Das Pferd des legte en Gespanns wurde durch das Läuten der Bferdebahnglode plötzlich scheu, und rannte so direkt in den Pferdebahnwagen hinein, daß sämmtliche Fenster der einen Seite zertrümmert wurden. Ein in dem Pferdebahnwagen befindlicher Passagier wurde durch die umberfliegenden Glas­fplitier dabei so erheblich im Geficht verlegt, daß er sich begufs Anlegung eines Verbandes nach der in der Blumenstraße bea legenen Sanitätswache begeben mußte.

N. Ein bedeutender Schadenbrand, der leicht die ume fangreichsten Dimensionen hätte annehmen können, suchte wäh rend der vorvergangenen Nacht das erst vor Kurzem erbaute Eckhaus Markgrafen- und Französischestraße heim. Leider ist dem Brande auch ein Menschenleben zum Opfer gefallen. Neben der im Souterrain gelegenen Tischlerwerkstatt der India Faser Manufaktur( A. W. Bluthmann) befand sich unter dem nach der Markgrafenstraße zu belegenen Treppenhause eine Brücken­waage und etwas Holzvorräthe der genannten Möbelfabrik, die als der Herb des Feuers, deffen Ursachen bisher noch nicht ermittelt worden find, angesehen werden müssen. Das Feuer, welches in dem Treppengeländer wie es scheint nach oben ges leitet wurde, fand in einigen im Hausflur niedergestellten Möbeln( Schränken u s. w.) seine beste Nahrung und zog fich gierig in dem Treppengeländer bis zum vierten Stod mert hoch Durch die im unteren Stock werte entfaltete intensive Gluth war ein dort angebrachter selbstthätiger Feuer melder gesprengt und somit in Thätigkeit gefeßt worden. Hier durch war sowohl die Feuerwehr, wie der im 4. Stockwerk wohnhafte Eigenthümer des Hauses, Herr Mäder, alarmirt, der Lettere aufgeregt die Treppe hinabgeeilt, jedoch durch den er stidenden Qualm und die sengende Gluth gehindert, den ge fuchten Ausgang zur Straße zu erreichen. Er eilte wieder die Treppe hinauf, brach jedoch oben erstickt zusammen, und ist nicht mehr zum Bewußtsein zurückgekehrt. Als ein wahres Wunder muß es bezeichnet werden, daß die unmittelbar neben der Feuerstelle gelegene Werkstätte und der darüber befindliche Möbelladen von dem Feuer verschont geblieben sind. Die Thüren waren durch angebrachte Eisenplatten vor dem Durchs brennen geschüßt, find jedoch von der Thüre halb geschmolzen und frumm gebogen. Die gegen 4 Uhr früh an der Brands stätte erschienene Feuerwehr griff mit gewohn.er Umficht ein, und wurde bald des Feuers Herr, so daß der Brand gegen 8 Uhr früh als vollständig beseitigt, angesehen werden konnte.

Gerichts- Zeitung.

Ein Säbelereß schlimmer Art beschäftigte gestern die zweite Strafkammer hiesigen Landgerichts 1. Auf der Anklages bant nahmen Play 1) dec aus der Untersuchungshaft vors geführte Tischler Reinhold Fröhlich und der Metallschleifer Münzer, ersterer unter der Beschuldigung des groben Unfugs, der Beleidigung, des Widerstands gegen einen Exekutiv  beamten, der vorfäßlichen Körperverlegung mittels eines ge fährlichen Werkzeugs, fooie mittels lebensgefährlicher Behand lung, lepterer, des Widerstands und der versuchten Gefangenen­befreiung. In der Nacht vom 19. zum 20. Juli pr. oollführten eine Anzahl halbtrunkener Leute in der Nähe des Görliger Bahnhofs gröbliche Ereffe, die das pasfirende Publikum verans laßten, den Wachtmeister Berte herbeizuholen, um die gestörte Ruhe wieder herzustellen. Nur theilweis gelang ihn dies, wobei der Beamte sich verschiedenfache Verhöhnungen gefallen laffen mußte. So hörte er, wie der Angeklagte Fröhlich, fich ihm zus wenden, laut aussief: Wenn der Kerl was will, dann soll er nur heikommen, dann friegt er was in die Freffe!" Hierdurch wurde der Wachtmeister in die Zwangslage gesezt, den Schreier festzunehmen. Bei der Abführung gelang es demselben, unter nem Schuß der tobenden Mange fich einige Male loszureißen, boch erreichte ihn der Beamie jedesmal wieder. In der Naunyn

Borlegung der Uebersichten und Listen, welche die Art der weil man fürchtet, fich zu fompromittiren. Der Minister hat gar mit einer neuen Vertheilung dieser Fonds gedroht, bei welcher die Katholiken schlecht wegkommen dürften. Das ist Der schwerste Hohn, welcher den Katholiken zugefügt ist. nifter eine neue Vertheilung in Aussicht gestellt habe. Die Kanonierstraße, so daß Rirdorf ein sehr gutes Verkehrsmittel Kopf, der ihn zu Boden warf. Nunmehr entriß derselbe ihm Ministerialdirektor Borthausen bestreitet, daß der Mi­Jurict, fie ist sich bewußt, bei der Bertheilung des Fonds wagen der Linie Spittelmarkt Rollkrug zum Theil im Sommer Regierung hält auch die geforderten Liften nicht aus Furcht mit der Friedrichstadt   ertält. Ferner sollen die Pferdebahn feinen Säbel, den er zu seinem Schuße gegen das Anstürmen

Areng nach den Grundsäßen zu verfahren, welche im Etat auf

geftelt find.

Der Titel wird bewilligt, ebenso der Rest des Dr= dinariums und das Extraordinarium. Damit ist die dritte Berathung des Etats er lebigt. Es betragen die Einnabmen 1257 725 000., Die Dauernden Ausgaben 1221 175 788 Mt., die ein

maligen

und

außerordentlichen Ausgaben

ibre Endstation an der Mühlenstraße erhalten, d. b. ein Wagen wird durch Rydorf hindurch geben, während der folgende wieder am Rolltrug hält, so daß die Wagen auch nur in In terwallen von 12 Minuten Nigdorf in der Berg- und Berliner straße pasfiren.

36 549 212 Mt. Das Etats- unb das Anleihegeset lich entfernt. Diese 900 M. bildeten die Ersparnisse seines

Belanaten ebenfalls ohne Debatte zur Anna bme. Woo ch 10 Uhr.( Anträge und Petitionen.) Schluß der Sigung 4 Uhr. Nächste Sigung Mitt.

Kommunales.

a. Ein guter Sohn. Der 19 jährige Josef Hellbach aus Nordhausen   hat sich in der Nacht vom 11. zum 12. b. Dits. unter Mitnahme von 900 M. aus dem elterlichen Hause heim­durch eine große Familie gesegneten Vaters, welcher dieselbe mühsam ernährt. Man vermuthet, daß Hellbach fich nach Berlin   begeben hat und hier das Geld durch bringt. So ift 5' 2" groß, er hat ein rundes Geficht und dunkles, starkes Haar.

a. Einbruch. In der Nacht vom 16. zum 17. b. Mts. Tagesordnung für die Situng der Stadtverordneten ist in dem Hause des Apotheters H. zu Bankom ein Eins Bersammlung am Donnerstag, den 19. März cr., Nach bruchsdiebstahl verübt worden. Die bisher noch nicht ermittel

bec Tumultanten gezogen habe, und schlug mit der scharfen Klinge gewuchtig und unbarmherzig auf den am Boden liegens den Wachtmeister ein. Einige Hiebe trafen die verschiedenen Stellen des Kopfes desselben. Jegt eilte auf die Intervention einiger Zivilpersonen der Wachtmeister Lenz vom Trainbat taillon berzu und wollte den Fröhlich von seinem Opfer entfernen. Dieser schlug aber auf Lenz ein, der seinerseits den Säbel zog, um sich zu schüßen und den Wüthenden kampfunfähig zu machen. Hierbei erhielt auch Fröhlich einen gewuchtigen Schlag über den Kopf. Seiner Abführung zur Wache widersette fich dieser Angeklagte mehrfach, und der Mitangetiagte Münzer machte den Versuch, den Fröhlich der Gewalt des Wachtmeisters Lens au entreißen. Nach deffen Bekundung bis ihn Münzer am Arm und trat ihm wiederholt auf die Hacken. Der vers lette Wachtmeister Berke wurde auf Veranlassung des Dr. Rosenstein, welcher sowohl bet thm als beim Angeklagten Fröh lich den ersten Verband angelegt hat, nach Bethanien gebracht und war dort am 12. August pr. als geheilt entlassen. Der

mittags 5 Uhr. Berichterstattung über die Vorlage, betr. das ten Diebe waren vom Vorgarten aus auf den offenen Balkon Angeklagte Fröhlich suchte sich durch die Behauptung, daß er Brojeft zum Neubau eines Gymnafiums auf dem Grundstück geftiegen, und hatten die nach dem Balkon führenden Thüren finnlos betrunten gewesen sei, au erfulpiren, Münzer stellt jeg Bantitraße 9/12- desgl. über die Vorlage, betr. Die Ein- mit einem Stemmeisen gewaltsam geöffnet und in dem Ballon

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