zu arbeiten oder sofortige Entlassung zu gewärtigen. Wir tönnen auf die Kameraden, welche unter solchem Druck das Verlangte thaten, und sich dem Drude fügten, feinen Stein werfen. Der Lokalverband hat die armen Leute ausgeschlossen, wir haben sein Verfahren nicht zu fritiftren, fönnen aber nicht umbin in solchen Fällen doch zur Milde zu rathen. Die hiefigen Gesellen werden mit allen Mitteln versuchen, den Ver trag vom 9. Juli 1884 aufrecht zu erhalten. Die Leiter und Mitglieder der Gewerksvereine" sehen hier aber wieder recht deutlich, was mit ,, freier Vereinbarung" und ,, Selbsthilfe" ohne gefeßlichen Schuß zu erreichen ist. Es ist die freie Vereins barung" zwischen Meistern und Gesellen soviel werth, wie ein Friedensvertrag zwischen Kaße und Maus. Die Kate würde thn so lange halten, als fte feinen Hunger hat und die Maus nicht zu greifen ist, weiter n cht. Wir fönnen den Kameraden, die jetzt noch dieser sinkenden Fahne folgen, nur den dringen Den Rath geben, zur Herstellung der so nothwendigen Einig feit unter den Arbeitern, die schädigende Sonderbündelet auf zugeben und fich ganz und voll der Arbeiterbewegung in den Fachvereinen anzuschließen, die auf durchaus gefeßlichem Boden ftehen und einen wirksamen Schuß der Arbeiter gegen Ausnugung und Vergewaltigung seitens der Meister durch die Gesezgebung ohne Aufopferung der freien Bewegung anstreben. Nur Einheit macht uns start.
Zu den Verpflegungsstationen. Ein Landrath aus Hannover berichtet, daß durch zweckmäßige Einrichtung der Stationen in seinem Kreise diesem jährlich gegen 6000 m. er Spart wurden, b. i. die Differenz der gereichten Bettelpfennige ( jeben Haushalt pro Tag mit 1 Bf. berechnet), die mit dem Inslebentreten der Stationen fortfallen, und den durch geringe Steuer aufgebrachten Kosten für Stationen. Es lohnt sich also?
Zur Lohnbewegung in Sachsen . Wie aus guter Quelle mitgetheilt wird, haben die Maurer und Simmerleute von Dresden und Umgegend ihren Arbeitgebern ein Schreiben zu tommen au laffen, in welchem fie fernerhin einen Arbeitslohn von 35 Pf. für die Stunde, die Einführung eines zehnstündis gen Normalarbeitstages und die Abschaffung aller und jeder Sonntagsarbeit verlangen. Wenn die Meister auf diese For Derungen nicht eingehen, so soll eine Arbeitseinstellung in Szene gesezt werden. Um womöglich noch eine Einigung zu erzielen, beabsichtigt man in nächster Beit eine gemeinschaftliche Berathung der Arbeitgeber und der Gesellen abzuhalten. Die Meister beklagen fich zumeist darüber, daß die Gesellen erst jegt, unmittelbar vor dem Wiederbeginn der Bauthätigkeit, mit ihren Forderungen hervortreten, zu einer Beit, wo die Arbeit geber ihre Abschlüsse unter Bugrundelegung der alten Lohnberechnung gemacht haben. Der am 23. und 24. b. M. in Hannover ftatifindende Kongreß der Maurer Deutschlands " wird auch von Sachsen zahlreich beschickt werden. Verhandelt wird auf diesem Kongreß unter anderem über die Gründung einer Maurerunterstüßungstaffe und über das Verhalten bei
Arbeitseinstellungen.
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das Wort in der Diskussion ertheilt werden könnte, um der Versammlung ihren vollen Charakter als Frauen- Versammlung zu erhalten. Sodann legte fie die Nothwendigkeit des Entstehens eines Arbeiterinnen- Vereins flar und betonte hauptsächlich die ideelle Seite eines solchen Unternehmens. Man war bisher bemüht- führte fte aus die Lust zur geistigen Weiterentwickelung bei der Frau zu ersticken und als es nun gelungen war, hat man triumphirend gerufen, die Frau stebe von Natur geistig niedriger als der Mann! Werde nur nicht zu gelehrt", wird dem jungen Mädchen häufig gesagt, und die Jugend gehorcht solcher Aufforderung gern. Die wenigen aus gewählten Frauen aber, die trotz der ungünstigsten Umstände burch Energie und Tüchtigkeit fich emporgearbeitet hätten, haben als Pioniere thres Geschlechtes in der Wissenschaft, in der Runft und auf dem Throne bewiesen, daß die Frau dasselbe leiften fönne wie der Mann und jener Unterschied des Verftandes nur ein künstlich bevorgerufener sei. Die Berliner Ge meindeschulen leisten vieles, aber mit dem 14. Jahre ist für die Schüler die Bildung vorüber und Kenntniffe, die nicht geübt werden, geben verloren. Der Mann habe täglich Ge legenheit zur Fortbildung, weil er im öffentlichen Leben stehe, weil er in so vielen Vereinen Anregung zum Denken empfange. Dieses Biel solle der beabsichtigte Verein für die Frau eben falls verwirklichen. Durch Vorträge und Besprechungen, durch eine Bibliothet, welche die von den Kolporteuren ins Haus gebrachte Schundliteratur verdrängen werde, und durch Errichfung von Fachschulen solle allseitige Gelegenheit zur geistigen Weiterentwidelung gegeben werd.n. Nach einer lurzen Be rührung der materiellen Seite der Angelegenheit großer Uebelstand, daß auch in reichen Familien die Töchter ihren Ruhm darin suchten, ihre Garderobe selbst herzustellen schließt Rednerin mit der Aufforderung, fich recht zahlreich dem Verein anzuschließen. ,, Wenn wir 10000 geworden find, werden wir eine Macht sein, mit der man rechnen muß. Die Zukunft unserer Berbindung ruht in den Handen der deutschen, arbei tenden und vorwärts strebenden Frau!"( Stürmischer Beifall.) In der Diskussion wurde gewissermaßen als Ergänzung des Vortrages von allen Rednerinnen betont, daß die Regelung der Lohnfrage mindestens ein ebenso wichtiges Biel sei, als die Erhöhung der weiblichen Bildung, deren Nothwendigkeit übrigens felbstverständlich von feiner Seite bestritten wurde. So fagte Frau Fortong: Durch eine feste Organisation werden wir beweisen, daß wir keine Würmer find, auf die jeder treten kann. Der Lohn muß erhöht werden, auch der Lohn der männlichen Arbeiter, damit die verheirathete Frau nicht länger nöthig hat, in die Fabrik zu gehen, damit das Familienleben nicht länger aufgehoben und vernichtet wird. ( Wiederholter Beifall.) Frl. W ab niz bezeichnete als Mittel, den Lohn zu erhöhen, die gefeßliche Einführung des Maximal arbeitstages. Die Arbeiterin, die in der Nacht arbeitet, näht fich selber thr Leichentuch!" In einer Kragenfabrit, in welcher von früb acht bis Abends fieben Uhr gearbeitet wird, fragt der Werkmeister die Nähterin: Sie nehmen blos vier Dußend Kragen nach Hause mit? Sie find wohl reich genug? Da fönnen wir Sie nicht brauchen!" Die heutige Ueberproduktion und maßlose Konkurrens drückt die Preise auf ein Niveau, das nicht mehr den herstellungskosten entspricht. Die stammen Bahlen, mit denen die Gegenstände in den Schaufenstern aus gezeichnet find, reden eine laute Sprache. Sie reden von armen, bleichfüchtigen Nähterinnen und von dem zerstörten Familienleben der Arbeiter. Die Maschinen, die doch ein Beichen des Segens find, daß die Laft der rohen Arbeit den Menschen von den Schultern genommen werden soll, haben beute nur Unheil im Gefolge, denn fie machen die Menschen überflüffig und brodlos. Hier muß der Verein helfen, so viel er tann. Er soll eigene Werkstätten für Schneiderei 2c. einrichten; er muß aber über Geld verfügen, wenn er etwas ausrichten will. Die Rednerin hofft zum Schluß, daß, wenn sich künstlerinnen ges funden haben, die zum Besten einer Altersversorgungsanstalt für Hunde in einer Soiree mitgewirkt haben, fich auch Künstle rinnen finden, die das Gleiche für die Arbeiterin, die doch auch ein nüßliches Geschöpf set, thun werden.( beiterfeit und Beifall.) Frau Kanzius bittet, dem Verein besonders niedrige Arbeitslöhne mitzutheilen, damit dort zunächst eingegriffen wird. Die Löhne müßten erhöht werden, aber so, daß nicht der Preis der Waaren um denselben Betrag stiege, denn dann würden die Verhältnisse dieselben bleiben. Die Arbeitgeber müßten gezwungen werden, Wenn die Ge einige Prozente ibres Gewinncs zu opfern. fammtheit einig ist, werden wir das Elend bannen."( Stür mischer Beifall.) Nachdem noch Frau Stägemann die Anwesenden aufgefordert hatte, soweit fie noch nicht Mitglieder des Vereines seien, sich in die Listen einzutragen dec Auf forderung wurde auch zahlreich nachgekommen und sich so wohl als Frau Ihrer( Lothringerstr. 67 III; Frau St. wohnt Neue Königftr. 39) als bereit erklärt hatte, privatim jede Auskunft über den Verein zu ertheilen, wurde die Ver sammlung geschloffen.
Ueber die Berufskrankheiten der Tapezierer sprach im Hamburger Fachverein der Tapezierer am Dienstag, den 10. b. Mts., Herr Dr. Claffen. Wenn man die bei den Tapezierern vorkommenden Krankheiten übersteht, so steut sich heraus, daß dieselben hauptsächlich entstehen durch das Einathmen von Staub, welcher bei Aufpolsterung von Möb: In, Abreißen und Verarbeiten der Tapeten sc. hervorgerufen wird. Dieser sei vorzugsweise der Träger ansteckender Stoffe und Pilze, welche nur auf eine günstige Gelegenheit warten, um fich zu ent wickeln und fortzupflanzen. Schädlicher wie der Staub von alten Möbeln, den man durch Zuführung von Zugluft ableiten tann, ist der Staub von Tapeten. Es würden noch immer, trop aller Verbote, die Farben einiger Tapeten mit Arsenit versett. Da nun bei Verarbeitung der Tapeten Zugluft nicht eintreten barf, so ist es gefährlich, wenn man gezwungen ist, fortwährend in solchem Staub zu arbeiten. Thatsächlich laffen fich viele Krankheiten bei den Tapezierern auf Vers Diese Art Vergiftung zurüd führen. solche giftung durch arsenithaltige Stoffe zeige fich durch Röthe der Augen an. Ein hauptsächlicher Träger im Staube ents haltener Pilze sei auch der Kleister mit dem die Tapeten ange heftet werden. Die Erfahrung lehre, daß die Tapeten in von epidemisch Kranken benugten Bimmern die eigentlichen Träger der Ansteckungsstoffe find und sollten solche Zimmer nicht allein gut gelüftet, sondern auch die Tapeten gänzlich entfernt werden. Redner behandelte nun in längerer Ausführung die Batterien und Spaltpilze 2c. und behauptet, daß es unzweifelhafi sei, daß die Diphtheritis, diese oftmals so verheerend auftretende Krant heit, durch Einathmen solcher Pilze entstehe. Aber nicht allein durch Einathmen von Staub entstehen Vergiftungen. auch durch Eintreten desselben in fleine Wunden bilden fich eiternde Ent zündungen, wodurch Blutvergiftungen herbeigeführt werden. Es sei sehr wichtig, daß der Arbeiter darauf sebe, in Arbeits räumen stets frische Luft zu haben und seinen Körper in jeder Hinficht abzuhärten suche, sei es durch häufiges Baden oder Luftwechsel, um den vielen Krankheiten, welchen dieselben stets ausgesetzt sind, möglichst vorzubeugen.
Vereine und Versammlungen.
hr. Eine öffentliche Versammlung von Kutschern, etwa 200 Theilnehmer zählend, fand am Dienstag, 11-1 Uhr Nachts, unter dem Vorfige der Herren Schüttel und Henschel ftatt. Herr Schüttel gab in einem ausführlichen Referate einen Rückblick auf die Krankenkassen- Verhältnisse der Kutscher Ber lins und auf die seit Anfang des Jahres 1884 ins Leben ge aus welcher tretene Bewegung unter denselben,
nationale Kranken- und Sterbe Kasie der Kutscher und Berufsgenossen, E.. Nr. 75", deren Statut am 23. Januar d. J. vom föniglichen Polizei Präsidium genehmigt worden, hervorgegangen ist, und pläibirte dann in fehr wirkungsvoller Weise zu Gunsten dieser freien hilfs taffe, indem er die Vorzüge dieser Kaffe gegenüber der all gemeinen Gemeinde- Krankenkaffe, gegenüber der Dris- Kranten laffe für Kutscher , die wahrscheinlich( als eine 8 wangstaffe) noch zu Stande lommen wird, und gegenüber der eingeschriebenen Hilfskaffe Eintracht für Fuhrherren und Kutscher ", welche in jüngster Beit die nur Fuhr herren zu Mitgliedern habenden zwei Droschtenvereine ge gründet haben, in ein helles Licht feste. Nach kurzer Diskussion wurde einstimmig die folgende Resolution angenommen: Die p. p. Versammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Res ferenten voll und ganz einverstanden. Dieselbe beschließt: in Erwägung, daß bis heute der Versicherungszwang über die nicht gewerblichen Arbeiter noch nicht ausgedehnt ist, dem Reichstage aber schon eine diesbezügliche Petition zugegangen ist, die Яutscher und verwandten Berufsgenossen somit zu den nichigewerblichen Arbeitern gerechnet werden, trogdem, ohne Versicherungszwang, fich versichern und zu diesem Bwed fich Der nationalen Kranten und Sterbetafe, E. H. Nr. 75," welche dem§ 75 des Krankenkassengesetes entspricht, anschließen zu wollen."
be. Die Arbeiterinnen Versammlung, welche am Donnerstag, en 19. d. Mts., Abends, unter Vorsitz der Frau Stagemann( Frau Fortong zweite Vors, Frau Ihrer, Schriftf.) in Thiele's Salon, Rosenthaletst: aße, stattfand, war so zahlreich besucht, daß Tische und Stühle enifernt werden mußten, und doch Hunderte von Personen wegen Ueberfüllung des Saales feinen Zutritt mehr erhalten fonnten, zumal der überwachende Polizei- Lieutenant die Freihaltung eines Ganges G. Guillaume- Schack war durch eine Reise am Erscheinen ver
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Der Louisenftädtische Bezirksverein„ Vorwärts" hielt am Mittwoch, den 18. März, eine Vereinsversammlung ab. Auf der Tagesordnung stand Besprechung über das Berliner Gewerbe- Schiedsgericht". Herr Appelt hielt ein Referat, in welchem er die Mängel des hiesigen Schiedsgerichtes beleuchtete und verlas dann das Drtestatut des Gewerbe Schiedsgerichts zu Dresden , aus welchem hervorging, daß das dortige Schiedsgericht in einer sowohl für Arbeitgeber, wie Arbeitnehmer zu friedenstellenden Weise organifitt ist In der darauf folgenden Diskussion wurde beschloffen, eine Petition nebst Vorlage zur Abhilfe der Mängel auszuarbeiten, dieselbe in ten nächfien Versammlungen zur Unterschrift auszulegen und dann dem Magiftrat resp. der Stadtverordneten- Versammlung zu übersenden. Unter Verschiedenem stellte Herr Pfeffet die Frage, ob Diffedent und freireligiös eins und dasselbe sei, oder ob zwischen beiden ein Unterschied bestehe. Bei der über diese Frage entstehenden Diskuffton fond ber überwachende Polizei: beamte Gelegenheit, die Versammlung auf Grund des§ 9 des Sozialistengeleges aufzulösen.
g. Jm chirurgisch- wissenschaftlichen Verein, welcher sein 25jähriges Bestehen vor Kurzem gefeiert hat, hielt gestern Abend Herr Dr. Otto Ringt einen ebenso interessanten als wichtigen Vortrag über die Diphtheritis, welche er mit vollem Recht als den Würgeengel unserer Jugend bezeichnete. Der
naden im Blut verursachen, eine Verstopfung in der Zirkulation des Blutes und damit eine Lähmung des Herzens oder des Als radikales Mittel zur Heilung der Gehirns einträte. Diphtherie empfehle er einen Theelöffel voll Terpentinöl mit Olivenöl, auch Einführen in die Nafe, Binseln mit einer starten Bromlösung. Er rathe entschieden das Gurgeln mit Kaltwasser ab, weil dies schädigend für den inneren Drga nismus sei.
Eine große Versammlung der Mitgliedschaft der Former Berlins und Umgegend findet am Sonntag, den 22. März, Vorm. 10 Uhr, in Conrad's Salon, Wafferthorstraße Nr. 68 statt. Tagesordnung: Die Wichtigkeit des Anschlusses an die Nr. Bentralisation der Metallarbeiter Deutschlands . Das Erscheinen sämmtlicher Mitglieder ist Ehrensache. Neue Mitglieder
werden aufgenommen.
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Eine Versammlung ehem. Zöglinge der Wadzek'schen Anstalt findet am Montag, den 23. d. Mts., Abends 8 Uhr, bei Otto, Adalbertstraße 21, statt. Alle ehemaligen Schüler werden ersucht, in derselben zu erscheinen.
Arbeiter- Bezirksverein vom 15. und 20. Kommunal Wahlbezirk. Den Mitgliedern zur Nachricht, daß die ordent liche Versammlung am legten Mittwoch auf Grund des Sozia liftengescßes verboten wurde. Die Vorstandsmitglieder werben erfucht, zu einer außerordentlichen Vorstandsfizung am Sonne tag, den 22. D. Mts., Vormittags 11 Uhr, bei Ehrlich zu er scheinen.
Eine Versammlung der Tischler findet am Sonntag Vormittag 10 Uhr im Gesellschaftshause Oftend", üder dorferstr. 45 flatt. Tagesordnung: Wird Berlin durch die durchzuführenden Minimallohntarife tonfurrenzunfähig. Refe rent: Kollege Gustav Roedel. Bei dieser hochwichtigen Tage ordnung werden alle Kollegen um zahlreiches Erscheinen er sucht. Die Tischlermeister find eingeladen.
Eine Versammlung der Mitglieder der Zentral Kranten und Sterbefasse der Tischler und anderer ge werblicher Arbeiter findet diesen Sonntag, Vormittag 10 b tm Weddingpart, Müllerstr. 178, statt. Tagesordnung: Wahl der 14 Delegirten zur Generalversammlung. Marlenbuch leg timizt. Die örtliche Verwaltungsstelle Berlin E.
Große allgemeine Versammlung der Dachdecker Berlins . Sonntag, den 22. März 1885, Vormittags 10%, Uhr im Lofale des Herrn Weid, Alexanderstr. 31. T- D.: 1. Schließen wir uns der Drts- oder der Freien Hilfskaffe für Dachdecker an. 2. Verschiedenes. Kollegen! Wer von uns bis 1. April fich um feine Kaffe gefümmert hat, wird ohne Weiteres glied der Drtskaffe, darum gebietet uns unsere Ehrenpflicht, in Dieser so wichtigen Versammlung alle zu erscheinen.
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Verein zur Wahrung der Interessen der Korbmacher Berlins und Umgegend. Bersammlung am Sonntag, be 22. März, Vormittags 10 Uhr, bei Dito, Adalbertstraße 21. Tagesordnung: 1. Statistische Erhebungen über die Lob verhältnisse der biefigen Korbmacher. 2. Vereinsangelegen beiten.
Der Fachverein der Tischler bält am Montag, ben 23. d. M., im Lokal von Rothader, Bellealliancestr. 5, eine Versammlung ab, in welcher Herr Klose über die Bestrebungen des Fadvereins jegt und in Bukunft" sprechen wird. Gäste haben Zutritt. Neue Mitglieder werden aufgenommen.
In der freireligiösen Gemeinde spricht am nächsten Sonntag, Vorm. 10 Uhr, Rosenthalerstraße 38, Herr Schäfer über das Thema: In wiefern find die freien Gemeinden eine Stimme des öffentlichen Gewissens? Butritt steht Jedem frei
Vermischtes.
Ein betrunkenes Schiff. In New- York amüfirt man fich augenblicklich damit, in immer neu erfundenen Formen dem Dampfer Be: muba" vorzuwerfen, daß er sich auf offener See in Bunich betrunken babe. Die ,, Bermuda" war auf der Fahrt nach New- Yort mit einer Ladung Bucker, Limonadensaf und Jamaila Rum. Außer Stande, der Versuchung, die La dung anzubohren, zu widerstehen, fing die, Bermuda" an so beftig zu rollen, daß die Fäffer mit Limonadensaft aus der Lage kamen und sich über den Bucket ergoffen. Alsbana geriethen die Rumfäffer in Folge des bösartigen Rollens der ,, Bermuda" arg ins Wan ten und ergossen ihren Inhalt über den von Limonensaft ge ränkten Buder, bis der gange untere Theil des Schiffes mit Punsch gefüllt war. Wie zu erwarten, wurde die„ Bermuda" bald unlenkbar. Ihre Schraube wurde so schwach, daß sie ihr nicht mehr von Nugen war, als einem betrunkenen Manne seine Beine. Man behauptete nicht mit Unrecht, daß eine Schraube bei ihr lose geworden fei. Schließlich legte fte fic auf eine Seite und ve: blieb in dieser Lage, bis sich ein vor überfahrendes Schiff ihrer annahm und sie nach dem Hafen von New- York ins Schlepptau nabm, wo sie zu mindestens zehn Tagen Troden Dod verurtheilt werden wird, um ihren Kater" auszufuriren.
Eine hübsche Anekdote, welche zugleich sehr charakteristis für den Mann ist, den sie betrifft, erzählt ein amerikanisches Blatt vor dem neuen Bräsidenten der Vereinigten Staaten , Herrn Cleveland : Ais Bögling einer boarding- school batte fich eine jener tleinen Schulfnaben- Unarten zu Schulden tommen lassen, die dort wie hier zu Lande mit Linealfchlägen in die flache Hand gestraft wurden. Ohne Abnung des berannabens den Donnerwetters hatte er nur bis zum Beginn der Schulstunde Murmeln" gespielt und sich die Hände fürchterlich schmußig ge macht. So eilte er auf seinen Play, von dem ihmi deffen bald des Lehrers Stimme zu fi auf's Bult beschied, der ihm seine Sünden vorhielt und das Li
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neal auf und nieder tanzen ließ. unser Freund einen schnellen Blid auf predigt warf unser Freund seine Hände, spuckte rasch in die Rechte und wifchte fich das Alergste verstohlen an der Rehrseite seines äußeren Menschen ab, che er die Hand zur Büchtigung binreichte Linfe barg er auf den Rücken. Du hier befab sich die un saubere Hand und sagte bann mit leichtem Spott:„ ör Junge, wenn Du im Stande bist, in der ganzen Klaffe eine
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sei Dir für heute die Strafe erlaffen." Ohne ein Wort sagen, nur mit jenem halb gutmüthigen, halb schlauen Lächeln, das ihm heute noch eigen ist, zog jezt der junge Cleveland raf die Vortragende warnte nebenbei eindringlich vor dem Abftäuben verborgene Linke hervor und zeigte fie dem Lehrer. Diefer
der Gegenstände in einem Zimmer und unternüßte seine Anfichten über die hiermit verbundenen Gefahren durch den Hinweis auf eine ihm bekannte Familie, in welcher drei inder, die beim Abftäuben eines Pianinos zugegen gewesen, an der Lugenentzündung erfrankt feien; zwei von diesen Kindern, welche den Staub in großen Quantitäten eingeathmet, feien in Turzer Beit geftorben. Was die Diphtheritis felbst betreffe, so trete fie vorn hmlich dort auf, wo viel Feuchtigkeit mit Wärme vorhanden sei. Aus diesem Grunde fände man fie am stärksten
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der Altmark gemeldet. Die große Waldfläge, welche
fich über den Leßlinger Forst ausdehnt,
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Starte Vermehrung der Wildschweine wird auch aus von Diesdorf über Clöße bis nach Gardelegen erftred und bei uns in Norddeutschland; im mittleren Deutschland lase tausende dieser wühlenden Borstenthiere. Dieselben sind eine große Landplage. Der Schaden, den sie auf ben in der man fie gar nicht mehr. Auch dort, wo sehr reine Luft vor Nähe des Waldes angrenzenden Feldern anrichten, ift unge So sei auf der mein groß. Besonders wühlen die Beftien diejenigen Roggen Schneekoppe und dem Brocken der Ausbruch einer Diphterie felder im Winter auf, die zur Vorfrucht Kartoffeln balten so daß ganze Landflächen des Frühjahrs wieder umgepflügt
die schreckliche Krankheit bereits nach, im tiefen Süben finde
banden, komme die Diphtheritis nicht vor. So sei auf der
noch nicht fonstatirt worden. Die Krankheit rühre von den
werden müssen. Die Entschädigung für Wildschäden
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der Luft schwebenden unscheinbaren sogenannten Monaden her, all gering und schwer zu erhalten. Das neue Gefeß über welche sich bei den weniger geschüßten Schleimhäuten, im Wildschäden ist bekanntlich in der legten Seffion des preußi
Rachen und der Nase festseßen und hier die Berlegung be wirken. Da die Monaden ins Blut übergingen und hier eine
Umstand, daß oft mehrere Tage nach der Heilung von der
schen Abgeordnetenhauses gescheitert. welche jept immer Don einem
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Don 1 Meter Breite in sehr kategorischer Form verlangte. Frau handlung des Arztés sofort eine äußere und innere sein. Der selbe Erhöhung der Getreidezölle zum Nachtheil der arbeiten Landwirthschaft herrschen soll, reden, die für die hindert und Frau Dr. Hof mann schickte eine Bitte, dieses Diphterie der Kranke plößlich an Herz- oder Gehirnschlag daß die Landplage, welche durch Wildschäden entsteht, aufhöre ftürbe, liefere den Beweis für seine Behauptung, daß durch Allerdings würden gerade jene Herren um ihren Jagdsport feste Störperchen, welche die in den Körper gedrungenen Mo- tommen und der geht ihnen vor. Crongeim in Berlin . Drud und Verlag von War Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.
Ausbleiben zu entschuldigen, und die Erklärung ihrem Vor trage voraus, daß den als Gästen anwesenden Männern nicht Berantwortlicher Redakteur R.
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