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bier um Industrien, die für den Export arbeiten. Schon des halb ist es unzulässig, eine Sollerhöhung hier eintreten zu laffen. Man sollte fich auch hüten, in einem Augenblicke, wo Defterreich und Frankreich mit der Revifion ihres Bolltarifs be schäftigt find, diese Länder, sowie das Ausland überhaupt zu Retorfionen zu reizen.
Staatssekretär v. Burchard: Die verbündeten Regie rungen haben nichts erklärt, was Sie veranlassen könnte, den vorgeschlagenen Weg nicht zu betreten. In der Kommiffion ist lediglich erklärt worden, daß eine eingehende Erwägung zuvor ftattfinden müffe. Die Kommission hat sich derselben unter zogen. Was die Rücksicht auf die Retorfionsmaßregeln des Auslands betrifft, so tönnen in erster Linie doch nur in Be tracht kommen die Bedürfnisse des eigenen Landes.
Abg. Graf Udo Stolberg hebt hervor, der Antrag Spahn allerdings eine Konsequenz der bei der Pofition c. 1, 2, 3 gefaßten Beschlüsse sei. Da seine Partei indeffen hoffe, dieselben in dritter Lesung wieder umftoßen zu können, werde diefelbe auch heute gegen den Antrag Spahn stimmen.
Abg. Ridert: Aus dem Umstand, daß in der Regie rungsvorlage die hier vorgeschlagene Bollerhöhung nicht zu fin den war, glaubte ich schließen zu dürfen, daß die Regierung ein Bedürfniß für diese Bollerhöhung nicht anerkenne. Wenn bie tommiffarische Prüfung dieser Frage eingehend genannt werden darf, so gratulire ich zu der Methode, mit welcher die Regierung bei Bollerhöhungen vorgeht. Herr von Burchard scheint der Meinung zu sein, daß eine Rommissionsberathung ein ausreichendes Motio für eine Bollerhöhung sei.
Die für die Pofitionen d., e., f. beantragte Bollerhöhung wird mit 141 gegen 140 Stimmen abgelehnt.
Die Abgg. Menten und Genossen beantragen für Hornfischbein einen Boll von 60 M. pro 100 Kilogramm.
Abg. v. Schalsch a befürwortet diesen Antrag, der die beimische Hornfischbein Industrie vom Auslande unabhängig machen soll. Schädliche Folgen irgend welcher Art habe dieser Boll nicht; ein Korset werde dadurch höchstens um 1½ bis 2 Bf. vertheuert.( Große Heiterkeit.)
Abg. Ridert: Es bandele fich nur um eine einzige Fabrit, welche dieser Boll schüßen soll. Deswegen dürfe man doch nicht die ganze Industrie, welche Fischbein braucht, durch einen so hohen Boll, den selbst der Staatssekretär v. Burchard in der Kommiffion für bedenklich erklärt habe, schädigen.
Staatssekretär v. Burchard: Ich habe nicht gegen den Boll von 60 M., sondern gegen einen solchen von 100 m. Bedenten geäußert. Das ist ein erheblicher Unterschied.
Abg. Graf Udo Stolberg ist für den Antrag Menken, ba es fich hier um einen Lurusartikel handle, der durch den Boll nur unerheblich vertheuert werde.
Abg. Dirichlet bestreitet, daß es fich hier um einen Lugusartikel handle; vielmehr steht in Frage ein Surrogat, welches man nicht schüßen solle au Ungunsten des deutschen Walfifches.( Große Seiterkeit.)
Der Zoll wird hierauf augenommen, jedoch auf Antrag v. Schalfcha statt ,, Hornfischbein" gefeßt ,, bornftäbe aus Büffel oder anderen Thierhörnern".
Die von der Kommission vorgeschlagene Menderung des $ 5, wonach auch Erzeugnisse der Waldwirthschaft von außer balb der Bollgrenze gelegenen Grundstüden, die vom Inlande aus bewirthschaftet werden, zollfrei eingehen sollen, wird ge nehmigt.
In§ 7 wird eine Bestimmung eingeschaltet, wonach der Prozentsag der Abfälle, welche bei der Bearbeitung von Bau und Nugholz in den Tranfillägern entstehen, gefeßlich figirt wird.
Abg. Ridert: Sn der Kommiffion ist die Bestimmung einstimmig gefaßt, ich gehe deshalb auf dieselbe sachlich nicht ein. Es machen fich aber Bedenken dagegen geltend, daß die Berfügung darüber dem Bundesrath überlassen werden solle. glauben, daß es im allgemeinen Intereffe liegt, wenn die Sache gefeßlich firirt wird.
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Der Kommiffionsvorschlag wird mit sehr großer Mehrheit angenommen.
Nach§ 3 soll der neue Tarif für Rohholz erst am 1. Oftober, für das bearbeitete Holz schon am 1. Juli in Kraft treten.
Abg. v. Schliedmann: Sch wünsche, daß für die bes bebauenen und gefägten Hölzer der Tarif sofort in Kraft trete und beantrage statt am 1. Juli" fofort" zu seßen. Es ent Spricht dies den Wünschen der Intereffenten der Sägewerke und aller Holzinduftrien, gleichviel ob dieselben Freihändler oder Schutzöllner find. Wir müssen es verhüten, daß wir in der Beit bis zum 1. Juli mit bearbeitetem Holz überschwemmt werden
Abg. Dirichlet: Daß die Interessenten, ob Schußzöllner oder Freibändler, möglichst bald in den Befis der Wohlthat Dieser Bölle lommen wollen, ist nur menschlich. Es wird auch in der That in vereinzelten Fällen vielleicht eine erhöhte Bufuhr von Hölzern eintreten. Das berechtigt aber gar nicht, Die ihre Raltulation von Leuten, eine große Reihe und Abschlüsse auf einen bestimmten Preis gemacht haben, schwer zu schädigen, ja deren Eriftens zu gefährden. Ich bitte Sie, nicht um weniger Intereffenten willen viele Existenzen auf das Spiel zu feßen und den Antrag Schliedmann abzu lebnen
Staatsjelretar v. Burchard: Die weite Hinausschiebung des Termins wird mit dem Hinweis auf bereits abgeschloffene Berträge motivirt. Dieser Gesichtspunkt ist bezüglich des Rob holzes zutreffend. Wesentlich anders liegt die Sache bei dem bearbeiteten Holz. Da ist in der That eine ungeheure Vor tatbszufuhr zu erwarten, wenn der Tarif nicht sofort in
Rraft tritt.
zulehnen.
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als Vollbahn gebaut werden soll, find 3 500 000 Mt. gefordert, welche die Kommission zu bewißigen beantragt.
Die Pofition wird bewilligt.
Die für die Linie hochneukirch Grevenbroic geforderten 1 500 000 Mart beantragt die Kommission abzus lehnen.
Die Abgg. Janssen und Berger wünschen die Be willigung.
Minifter Maybach unterflüßt diesen Wunsch mit Hin weis darauf, daß feineswegs, wie die Kommission angenommen babe, die Interessen der Stadt Gladbach durch die Linie geschädigt werden, und daß die Bahn auch als Stüd einer für die Zukunft in Aussicht genommenen direkten Linie für den Güter Verkehr von Antwerpen nach Köln zu betrachten set.
Der Antrag Janffen wird angenommen.
Für die Linie Oppeln NameIau werden 3400 000 Mart gefordert. Die Kommission beantragt dieselben zu be willigen.
Der Antrag wird ohne Debatte angenommen. Auch die für die Linie Glaz Rüders geforderten 1580 000 Mt. werden nach dem Antrag der Kommission bewilligt.
Für die Linie Rogasen Snowraslam werden 6 610 000. gefordert, welche die Kommission zu bewilligen vorschlägt.
Abg. Graf v. Posadowsky Webner schlägt vor, diese Summe auf 6730 000. zu erhöhen und dement sprechend den Beitrag der Interessenten von 240 000 M. auf 120 000 Mt. zu ermäßigen.
Die Abgg. v. Dergen( Bromberg) und Seer unters ftüßen diesen Antrag.
Minister Maybach erklärt sich gegen den Antrag. Nachdem hierauf Abg. Graf v. Posadowsly seinen Antrag zurückgezogen, wird der Antrag der Kommission angenommen.
Für die Linie Deutsch- Crone- Sallies werden 3 100 000. gefordert.
Die Rommission schlägt unveränderte Bewilligung der Summe vor.
Abg. Büchtemann hebt hervor, daß fich nirgends die Verkehrtheit des Prinzips, das bei dem Ausbau der Sekundär bahnen zu Grunde gelegt werde, mehr zeige als bei diesem Projekte. Man baue auch hier wieder eine Bahn, die im Sande steden bleibe. Wenn dieselbe den Kreisen Deutsch- Crone und Dramburg wirklich hätte von Nugen sein sollen, so hätte man auf einen Anschluß nach dem Westen hin Bedacht nehmen müssen, um den Kreisen billige Absaggelegenheit zu schaffen. Mit dem gegenwärtigen Projekt belaste man nur den Fiekus, ohne den entsprechenden Nutzen davon zu haben.
Die Abgg. Wehr, Graf d'haussonville und Graf Baudissin treten für die Forderung ein.
Abg. v. Meyer( Arnswalde ) wünscht, daß die Bahnlinie, für deren Bewilligung er heute stimmen wird, über Callies nach Stargard fortgesezt werden möge.
Minister May ba ch erwidert, daß eine Verlängerung des Bahntratts über Callies hinaus nach Stargard und Arnswalde werde in Erwägung gezogen werden, sobald die Finanslage es geftatte. Der Vorwurf des Abg. Büchtemann sei ihm un flar geblieben. Der Antrag der Rommission wird bewilligt.
Die Forderung von 2115 000 M. für den Bau einer Linie Löwenberg Zemplin und die weitere Forderung von 4606 000 M. für die Linie Stralsund Rostod mit Abzweigung von Velgast nach Barth wird ohne Debatte unverändert bewilligt.
Für den Bau einer Bahn von Neustadt a. D. über Meyenburg bis zur Landesgrenze werden 3 800 000 M. gefordert.
Die Kommission beantragt die Bewilligung dieser Summe.
Auf eine Anfrage der Abgg. v. Quast und Büchte. mann erklärt Minister Maybach, daß der Bau von Se fundärbahnen auch fernerhin Privaten überlassen werden soll, wenn das betreffende Projekt nicht in den Rahmen des Staatsbabnneßes fällt, und wenn die Staatseisenbahn Verwaltung Die Ueberzeugung hat, daß das Privatunternehmen auf solider Grundlage beruht. Der Kommissionsantrag wird ange
nommen.
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Für die Linte Hannover Visselhövede werden 5 100 000 t. gefordert.
Die Summe wird dem Kommissionsantrage gemäß bewil ligt; zugleich werden Petitionen aus den Aemtern Falling. bostel und Soltau und der Handelskammer zu Harburg , in denen der Bau einer Bahn Walsrode Fallingbostel Soltau nachgesucht wird, der Regierung als Material zur weiteren Erwägung überwiesen.
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Für die Linie Fulda- Gersfeld werben 1,280,000 M. ge fordert, welche die Kommission zu bewilligen beantragt.
Die Forderung wird genehmigt, und ebenso gelangt ein weiterer Antrag der Kommission zur Annahme, worin die Staatsregierung ersucht wird, in nochmalige Erwägung dar über zu freten, ob nicht der fünftige Bahnhof bei Stadt Bers feld so zu legen ist, daß dadurch die eventuelle Fortsetzung der Bahn Fulda- Gersfeld nach der bayerischen Landesgrenze zum Anschluß an die bayerische Bahn Neustadt Bischofsheim ermöglicht wird.
Die Forderung von 2 490 000 M. für die Linie Warburg- Arolsen und die Forderung von 858 000 Wt. für die Linie Wissen. Morsbach wird ohne Debatte ange
nommen.
Für den Bau einer Bahn von Schee nach Silschebe werden 980 000 M. gefordert, welche die Kommission zu be willigen beantragt.
Die bag. v. Suny und Lieber wünschen, daß die Fortsetzung der oberen Wupperthalbahn von Krebsöge auf wärts nach einer Station der Eisenbahn von Born nach Hückswagen mit Abzweigung von Kräwinklerbrüde nach Radevorm wald in Erwägung gezogen werde.
Dieser Antrag, sowie der auf die Regierungsvorlage be zügliche Kommiffionsantrag werden angenommen.
Abg. Graf Stolberg: Die Annahme des Antrages Schliedmann würde bewirten, daß die für die Getreidezölle angenommene clausula Windthorst auch auf die hozzölle aus gedehnt wird. Das aber wäre sehr bedenklich. Ich wünsche, daß die Diskussion über§ 3 vorläufig noch ausgelegt wird, bis über die Bölle selbst definitive Beschlüffe gefaßt find. Abg. Stiller bittet, den Antrag Schliedmann abAbgeordneter Graf Stolberg beantragt nunmehr, den zur nochmaligen Erwägung an die Kommission zurückzuverweisen. Abg. von Schliedmann bittet um Annahme seines Antrages, der eine unberechtigte Spekulation verhindern soll. Forderung von 5516 000. für Anlage zweiter Se Der Abg. Dirichlet scheine das Bedürfniß zu haben, fich wieder einmal in Memel und Tilfit populär zu machen.( Heiterkeit rechts. Unruhe lints.)
Abg. Dirichlet: Ich richte mich in meiner Haltung nur nach dem, was recht tft, nicht nach dem, was mich hier und da popular oder unpopulär machen könnte. Der Abg. D. Schliedmann möge doch hier nicht alte Wahlgeschichten wie Strudmann erklärt sich gegen den Antrag Schliedmann; ebenso der Abg. Rrober.
Abg.
Der aufwärmen. Der§ 3 wird unverändert angenommen. Schluß der Sigung 5 Uhr. Nächste Sigung Sonnabend
1 lbr.( Sleinere Vorlagen, Rechnungen.)
Abgeordnetenhaus.
46. Sigung vom 20. März, 10 Uhr. Am Ministertische: Maybach und Kommiffarien. Eingegangen ist ein Gesezentwurf, betreffend die Kanton gefängnisse in der Rheinproving.
Setundärbahnvorlage
Auf der Tagesordnung steht die zweite Berathung der
Für Beschaffung von Betriebsmitteln fordert die Regierungsvorlage 8945 000 M. Die Kommisston beantragt, dieselben zu bewilligen.
Die Forderung wird obne Debatte bewilligt, ebenso die leise und Geleisveränderungen, sowie eine weitere Forderung im Gesammtbetrage von 3 500 000 M. für die Erbauung eines Geschäftsgebäudes für die königliche Eisenbahndiret tion in Bromberg, für ein Empfangsgebäude in Rretensen und für die Umgestaltung der Bahnhofs. anlagen zu Münster in Westfalen .
Auch der Rest des Gesezes wird ohne Debatte un verändert angenommen.
Claus wit, zum Stellvertreter das Mitglied des Herrenbauses v. Klütow gewählt.
Darauf erledigte das Haus verschiedene Petitionen und vertagte fich dann bis Sonnabend 1 Uhr.
Lokales.
In den Armen- Speisungsanstalten, welche ihre Thätig teit für diesen Winter mit dem 15. d. Mts. eingestellt haben, find im Ganzen während der talten Jahreszeit 615 740 Bor tionen Suppe an bedürftige Personen vertheilt worden.
In einer überaus troftlosen Lage befindet sich der Tischler Theodor Schmiedeberg, Brizerstraße 38, v. 4 Treppen. Derselbe liegt 1½ Jabre trant darnieder, und natürlich ist sein Letztes in dieser langen Beit, während er vollkommen arbeitsunfähig war, aufgebraucht worden. Kaum daß der allers nöthigste Lebensunterhalt da ist, und außerdem lastet noch eine rüdständige Miethsschuld auf ihm. Kollegen, sowie andere ebeldenkende Menschen werden herzlich gebeten, dem unglücklichen Arbeiter zu helfen.
Der jüngst hier vorgekommene Fall von Trichinofis hat jezt ein Komitee hiesiger Schlächtermeister, an deffen Spize die Herren A. Heffter, Altmeister Helfert, Altmeister Wendt u. A. stehen, veranlaßt, die sämmtlichen Schlächtermeister in Stadt und Land in einem in der Allg. Fleischer- 3tg." publis zirten Aufruf zu einer allgemeinen Agitation für Einführung einer allgemeinen amtlichen Fleischschau, deren Kosten der Staat zu tragen hat, anzuspornen. Es solle eine diesbezügliche Petition an den Reichstag gerichtet, ein Agitationsfonds gebildet und in jeder Stadt wie in jedem Dorfe des Deutschen Reichs Listen zur Unterschrift ausgelegt werden.
Auch ein besonderes Kennzeichen. Eine heitere Szene spielte fich, wie ein Reporter meldet, dieser Tage auf einem biefigen Polizei- Bureau ab. Daselbst erschien ein hier aus einem Bosenschen Städtchen eingewanderter Handwerksbursche, um seine Anmeldepapiere vorzulegen. In dem von der Dris behörde ausgestellten Baß fand fich nun beim Signalement als besonderes Kennzeichen der sonderbare Vermert:„ Sieht sehr versoffen aus." Welchen Effekt die Verlesung dieses Vermerks auf dem Bureau erzeugt hat, das bedarf wohl teiner besonderen Schilderung.
a. Nach der Mittheilung einer hiesigen Korrespondenz foll am 18. d. Mts. Nachmittags auf dem Spittelmarkt gegen einen Boten eines biefigen Bantinstituts, der eine nambafte Summe von der Reichsbant abgeholt habe, ein mißlungener Raubanfall verübt und der Thäter festgenommen worden sein. Wie wir erfahren ist an zuständiger Stelle bis heut Nachmittag von dem angeblichen Raubanfall auf dem Spittelmarkt nichts bekannt geworden.
Seit einiger Zeit erläßt eine Firma: Portable Electric Light Company in New York und Boston ( Massachusetts ) in den größeren Beitungen Europas Inserate, in welchen für eine patentirte neue Erfindung für die vers schiedenen größeren Länder Generalvertretungen gesucht werden. Wie fich jest herausstellt, hat man es mit einem raffinitten ameritanischen Schwindel zu thun. Es hat sich ergeben, daß fich auf Grund dieser Inserate in Wien und Berlin eine Ans zahl Geschäftsleute meldeten, die sämmtlich mit der alleinigen Bertretung des Hauses sei es für Desterreich- Ungarn oder für Deutschland betraut wurden. Bugleich aber wurde jedem der Geschäftsleute aufgegeben, gegen Einsendung von 82 Mart oder 50 Gulden österr. Währ. eventuell gegen Angabe guter Refe renzen die Muster neu patentirter elektrischer Lampen zu ent nehmen. Nachdem mit dieser Manip.lation vermuthlich kein rechter Erfolg erzielt worden ist, bat die Gesellschaft die Lies ferung der Muster einem gewissen Henry T. Anderson in Lon don übertragen, der dieselben aber nur gegen nicht unbeträchtliche Summen abgiebt. So verlangte er u. A. für 5 Riften voll Muster, wie er schrieb, die Kleinigkeit von 410 M. Jn New- Dort wird die Gesellschaft, deren Hauptfit Boston ist, von einem gewiffen Filton vertreten, deffen Bureau in dem Chatham Street 45 aus einem Bimmer besteht, das als Meubles ment ein Bult enthält.
Belle Alliance Theater. Die Lustspiele„ Der Hypochonder", Doktor Klaus" und" Der Raub der Sabinerinnen" führen der Kaffe augenblicklich so viel ,, Groß Geld" zu, daß die Direktoren Lebrun und Wolf beschloffen haben, die bereits an gekündigte Gesangspoffe ,, Klein Geld" vorläufig ruhen zu laffen und die oben angeführten Luftsptele abwechselnd bis nächsten Sonnabend auf dem Repertoir zu halten. Am Sonnabend geht dann die Novität„ Amerikanisch " zum ersten Male in Szene.
Polizeibericht. Am 17. d. M. Abends sprang ein 8 Jahr altes Mädchen, in der Köpnickerstraße bei seinem Onkel wohnbaft, in Abwesenheit desselben, anscheinend, weil es sich von Spigbuben verfolgt wähnte, aus dem Fenster der 2 Treppen hoch belegenen, von innen verschlossenen Wohnung auf den gepflasterten Hof binab und erlitt dabei schwere innere Ber legungen und einen Bruch des linken Unterschenkels, so daß es nach Bethanien gebracht werden mußte. In der Nacht zum 19 d. M. fiel ein im Opernhause beschäftigter Maschinist aus eigener Unvorsichtigteit etwa 2% Meter tief in den un teren Maschinenroum hinab und erlitt dadurch einen Rippen bruch und eine Verlegung des linken handgelenks. Er wurde nach dem katholischen Krankenhause gebracht. Am 19. b. M. Mittags stürzte sich ein Mädchen aus dem Fenster einer in der Veteranenstraße 4 Treppen hoch belegenen Wohnung auf den Bürgersteig und verstarb auf der Stelle.
Gerichts- Zeitung.
P. Die Geschäftshandhabung eines Wintelkonsulenten unterlag in einer gestern stattgehabten Verhandlung vor dem Schwurgericht am Landgericht II. der Beurtheilung der Ge schworenen. Vor den Schranten erschien der frühere Gerichts tanglift, jezige Rechtskonsulent, Louis Bieger, welcher am 9. Jas nuar d. J. bereits durch Urtheil der Straffammer des Landgerichts wegen Betrug, Unterschlagung, Urkundenfälschung und Diebstahls zu einer längeren Freiheitsstrafe verurtheilt worden ift, und gegenwärtig diese Strafe in Blößensee verbüßt, von wo er durch einen Transporteur vorgeführt wurde. Der Angetlagte, ein im 35. Lebensjahre stehender Mann, war, nachdem er vor Jahren die Beamtenfarriere verlassen, seit Jahren immer mehr und mehr in seinen Verhältnissen beruntergekommen und zog zulegt von Berlin nach dem Dorfe Gr. Machnow, woselbst er Gelegenheit fand, bei der ländlichen Bevölkerung seine ju riftischen Kenntnisse zu verwerthen. Er hatte seit Jahr und Tag fich des Vertrauens, mit welchem man ihm entgegenkam, nicht unwerth erwiesen, bis er im vergangenen Jahre mit dem Strafgefes in argen Konflikt gerathen und wie oben erwähnt Dieserhalb verurtheilt worden war. Kaum war diese Vers urtheilung bekannt geworden, so tamen in weiterer Folge noch mehrere Unredlichkeiten zur Sprache und diese bildeten die Unterlage zu der vorgestern gegen Bieger verhandelten An
Schluß der Sigung 2% Uhr. Nächste Sigung Sonn abend 10 Uhr( tleinere Borlagen, darunter die Vorlagefache, ebenfalls wegen Unterschlagung, Urkundenfälschung lage betr. die Fürsorge für die Hinterbliebenen des Polizeiraths Rumpff).
Herrenhaus.
9. Sigung vom 20. März, Mittags 12 Uhr. Am Ministertische Friedberg und Kommissarien. Das Präfidium erbittet und erhält die Vollmacht, Sr. Majestät dem Kaiser zu deffen Geburtstage die aller unterthänigsten Glückwünsche des Herrenhauses darzubringen. Nach dem Ausscheiden des Herren Grafen zur Lippe bat fich die Staatsschuldenkommiffion neu fonftituirt. Bum Bor
und Betruges. Hiernach erhielt der Angeklagte von einem feiner Klienten, dem Roffäth Hoffmann zu Machnow, im Juli v. J. den Betrag von 20 Mt. mit dem Auftrage, das Geld an die Schwiegermutter des Hoffmann per Postanweisung ein zusenden. Bieger führte jedoch den Auftrag nur zur Hälfte aus, Denn er zahlte bei der Post nur 10 Mt. ein, während er den Rest von 10 Mt. für fich behielt. Den Hoffmann, welcher von ihm den Nachweis über die prompte Ausführung des erhaltenen Auftrages durch Vorlegung eines Postscheines verlangte, fuchte suchte er mit der Angabe zu beruhigen, daß er den Boftschein fürzlich verloren hätte und übergab ihm fchließ lich als Hoffmann mit dieser faulen Ausrede fich nicht abfinden
welche ſizenden ist das Mitglied des Abgeordnetenhauses Dr. ließ, ein Schriftstück in Form eines Quartblattes, welches man