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bes Systems der Verzollung der Baumwollengewebe bezweckte, wurde nach einer Erklärung des Geheimrath Schraut zurückgezogen. Im Uebrigen wurden die Beschlüsse der ersten Besung bezüglich Baumwolle und Seide genehmigt.
Die Wahlprüfungstommission des Reichstags hat den Beschluß über die Giltigkeit der Wahlen der Abgg. Richter Hagen uad Haarmann Bochum ausges fegt und beschloffen, über die in den bezüglichen Protesten be haupteten Thatsachen Beweis zu erheben.
-In der legten Sgung der XVIII. Kommission ( Antrag Adermann, die Abänderung der Gewerbeordnung betreffend) wurde die auf§ 100e und 100f der Gewerbeordnung begrenzte Generaldiskussion fortge= fegt. An derselben betheiligten sich außer den Kommissionsmitgliedern auch der als Regierungskommiffar erschienene ge heime Rath Lohmann, welcher die Mittheilung machte, daß nach den gepflogenen Ermittelungen, soweit fie Preußen be treffen, in diesem Bundesstaate in den Jahren 1883 und 1884 56 Gesuche im Sinne des geltenden§ 100e der GewerbeDrdnung gestellt worden feien, von welchen Anträgen bisher 31 genehmigt, 21 unerledigt geblieben und nur 4 abgelehnt worden seien. Hieraus widerlege fich die geltend gemachte Meinung, als ob die höh ren Verwaltungsbehörden der För Derung der Innungen misgünstig gegenüberständen. Bezüglich ber vorliegenden neuen Anträge fet er außer Stande, die Stellung der verbündeten Regierungen oder auch nur der preußischen Regierung bekannt zu geben, da eine Stellung nahme zu diesen Initiat vanträgen noch nicht stattgefunden habe. Nach Schluß der Generaloiskussion, in welcher wesent lich neue Gefichtspunkte nicht zu Tage traten, erfolgte die Ver tagung der Sigung bis nach Ablauf der Osterferien.
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In der gestrigen Sigung der Petitionstommission des Reichstages fam folgender Fall zur Sprache. Ein ehemaliger Gefreiter, welcher das Unglück gehabt hat, in einem Anfall von Schlafwandeln aus dem Fenster des Schlaffaals zu stürzen and hierbei eine Verlegung zu erleiden, welche die Amputation eines Beines nothwendig gemacht hat, bittet um Echöhung seiner Penfion. Nach längerer Distusfion in Anwesenheit der Regierungsfommissare Oberst Spiz, Major Kroliftus, Oberstabsarzt Großheim und des Ueber reichers der Petition Abg. Grafen vönsbröch beschloß die Rommission, die Betition für ungeeignet zur Erörterung im Plenum zu erklären, da man tros des lebhaften Intereffes für den Betroffenen eine Dienstbeschädigung im Sinne von $ 59 des Militärpenfionsgesezes nicht anzuerkennen vermochte.
Der Abg. Men er wird mit der Unterstüßung der Sentrumsfraktion in den nächsten Tagen nachstehenden Anfrag auf beranziehung der Konsumvereine zur Gewerbesteuer im Abgeordnetenhause ein bringen: Das Haus der Abgeordneten wolle beschließen, nach ftehender Ergänzung des Gewerbesteuergesetzes vom 30. Mai zu 1820 die verfaffungsmäßige Bustimmung ertheilen: §. 3. Die Gewerbesteuerpflicht bandel trifft: a) Jedes Groß oder Einzeln, Handels, Kommiffions, Spes bitions, Wechselbank, Leth, Affefurranz, Fabrik und Rhede tei- Geschäft. Auch die bei der Raufmannschaft angestellten Mäller und Handelsagenten find der Steuer unterworfen. Desgleichen Konsumvereine, auch wenn deren Geschäfts. betrieb nur den Bedarf der Mitglieder an Lebensmitteln und anderen Waaren zu beschaffen bezweckt.
Lokales.
zum
Um einen Pfennig! Die Kostspieligkeit des behördlichen Sportelwesens erhält wieder einen drastischen Beleg durch eine einem Mitarbeiter des B. T." zu Geficht gekommene Steuer mahnung im Betrage von 0,01 M., b. h. von 1 Pfennig. Ein in Rirdorf wohnender Bimmermeister, der in Berlin ein Grundſtüd befigt, ist auf eine ihm unerklärliche Weise bei der Grund teuer mit einem Pfennig im Rüditande geblieben. Dieser Umftand trug dem Reftanten" folgende, durch die Nixdorfer Steuerbehörde übermittelte Mahnung" ein: Rückständige Grundsteuer per 4. Quartal 1884/85 für Berlin 0,01, Porto 0,10, Uebersendungsporto 0,20, Mahngebühren 0,10, Summa 0,41 M. Hier stellen sich also die Kosten für einen vergessenen Pfennig auf das Vierzigfache des eigentlichen Objekts! Inter efant ist das Rubrum: Uebersendungsporto" 20 Pfennig; die Rrdorfer Steuerbehörde sendet als offenbar den eingezogenen Pfennig per Poftanweisung nach Berlin . An der Korrektheit des Verfahrens ist gewiß nicht zu mäteln; ebenso wenig läßt fich aber die Ungeheuerlichkeit des Kosteníages bestreiten, die aus einem so winzigen Objekt erwachsen ist.
Ueber eine betlagenswerthe Maßregel der Leipziger Behörden giebt der Betroffene, ein Berliner , folgende Mittheilungen. Anfangs dieses Monats wurde aus Leipzig gemeldet, daß der Diamantendieb, welcher den Laden des Juweliers Lewy in der Avenue de l'Opera in Paris geplündert, das felbft verhaftet worden sei. Diese Verhaftung hat sich jedoch
In welchem Lichte würde er Räthchen gegenüber erScheinen? Nicht allein, daß er sich eines solchen Vergehens fchuldig gemacht, nein, noch mehr, er hatte sie ja in dem Glauben gelaffen, daß ihr Mann jenen Fehltritt begangen babe.
Er hatte von ihr stets die Alimente in Empfang ges
nommen.
Unmöglich fonnte er sich vor seiner Schwägerin so tompromittiten laffen.
Hier war guter Rath theuer.
Bergebens fann er auf einen Ausweg, und mit sich felbft unzufrieden, daß sein Scharffinn ihn gänzlich im Stich ließ, erhob er sich endlich, indem er zu seinem Bruder
fagte:
Lieber Georg, es wird sich hoffentlich während meines Hierſeins noch einmal Gelegenheit finden, barüber zu sprechen. Versprich mir nur, daß Du Deine Beichte nicht allzusehr übereilst. Ich will inzwischen ein wenig spazieren gehen, und wenn Du nichts dawider haft, Deine Fabrit befehen."
Thue das, Paul!
Es ist mir auch lieb, wenn ich
eine halbe Stunde allein bin. Ich bedarf der Ruhe und Erholung um die Kraft zu gewinnen, Räthchen zu sagen, was mir so lange und so schwer auf dem Herzen gelegen bat."
Amberg entfernte sich und schlug in der That den Beg nach ber Fabrit ein. Es war ihm aber weniger um ben Spaziergang und um die Besichtigung des Etablisse ments zu thun, als darum, Gelegenheit zu haben, um un gestört bei sich zu überlegen, wie er diefen fatalen Ent bullungen entgehen könne.
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Er war in der That faum eine Viertelstunde allein, glättete sich seine Stirn und da erhob er sein Haupt, und mit stolzem Lächeln blidte er um sich. Er hatte den gesuchten Ausweg gefunden.
Mit leichterem Herzen und zufriedener Miene vollendete er jegt seinen Spaziergang.
Er war in befter Stimmung, als er das Romtoir ber Fabrik betrat und sich von Herrn Strahlenau die Etablisse ments, die Maschinen, den Betrieb derselben zeigen und erklären ließ. Eine Stunde später trat er ebenso vergnügt
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einer früheren Dienstberrschaft vervollnändigen zu lassen, und lehrte bis heute von diesem Gang nicht wieder zurück. Da fte thre sämmtlichen Sachen in threr gegenwärtigen Dienststelle zurückgelaffen hatte und auch mit ihrer Herrschaft in gutem Einvernehmen sich befindet, so vermuthet man, daß ihr ein Unfall zugestoßen fel. Sie ist 150 Stm. groß, bat braune Haare, niedrige Strrn und dunkle Augen.
a Selbstmord in einem Hotel. Nach einem Hotel in der Friedrichstadt tam am Sonnabend Abend ein Herr, welcher fich der Wahrheit gemäß als Ingenieur S. aus der Dennewit Straße bezeichnete und im Hotel während der folgenden Tage zu logiren wünschte, weil er einen Umzug nach seiner neuen Wohnung vorhätte. Am folgenden Vormittag war S. in seinem Bimmer mit Schreiben beschäftigt, und als am Nach mittag ein Dienstmädchen in das Zimmer treten wollte, fand fte dasselbe verschloffen und sie sah durch das Schlüsselloch den S. erhängt am Fensterkreuz in tnieender Stellung. Das Zim mer wurde sofort geöffnet und Wiederbelebungsversuche wurden angestellt, welche jedoch erfolglos blieben. Berrüttete Ber mögensverhältnisse scheinen den S. in den Tod getrieben zu haben.
Bentral- Theater. Bu dem morgen im Beatral- Theater stattfindenden Benefis für Herrn Carl Weiß hat Herr Mann städt einen humoristischen Prolog gedichtet, welcher vor dem Walzer König" durch den Benefizianten zum Vortrag gelangen wird. Die am Sonntag stattgefundene 147. Aufführung des ,, Walzer Königs" hatte wiederum ein ausverkauftes Haus erzielt.
später als ein Mißverständniß herausgestellt und das bedauernswertbe Opfer deffelben, der Berliner Kaufmann F. S, stimmt barüber folgendes Klagelied an: Am 24. Februar fuhr ich in Privatangelegenheit per Retourbillet nach Leipzig In meinem Beft befand sich auch ein Juwelen Armband, welches ich von der Firma Leo Sachs u. Co. in Paris , rue Taitbout 47, in Kommission erhalten hatte. Ich hatte daffelbe noch kurz vor meiner Abreise in Berlin dem Sohne des Herrn Direktors Th. Lebrun auf lurze Zeit zur Ansicht überlassen, beabsichtigte zuerst, dasselbe bei S. Friedeberg Söhne zu deponiren und sprach darüber mit dem Angestellten dieser Firma, Herrn Decar Gieser, da mir aber die Zeit zu knapp wurde, nahm ich das Armband mit nach Leipzig . Am 25. Februar, Nachm. 5 Uhr, offerirte ich das Armband in Leipzig in dem Geschäfte des Juweliers Holtbuer am Markt zum Kauf für 4400 M., derselbe tabelte jedoch die Steine gewaltig und ich empfahl mich mit dem Avis, daß ich öfter derartige Objekte aus Paris bekomme und mir gestatten würde, ihn einmal wieder zu besuchen. Bald darauf wurde ich in einem nahe gelegenen Restaurant ver haftet und zwar als der vermeintliche Diamantendieb, obgleich das von dem bestohlenen Lewy in Paris versandte gedruckte Birkular ein solches Armband gar nicht an gedruckte Birkular ein solches Armband zeigte. wurde untersucht, Ich mußte zur Polizei und was auch mit meinem vom Hotel geholten Handkoffer geschah. Ich gab torreft meinen Namen und Woh nung an, berief mich auf die Firma L. Sachs u. Co. in Paris , mußte aber 24 Stunden in einem entfeglichen Staume zubringen. Nach schlaflos verbrachter Nacht bat ich um Papier, um depeschiren zu können, erhielt das Papier aber erst nach der dritten Nacht, die ich im Amtsgericht zugebracht hatte. Drei Briefe, welche ich an diesem Morgen sofort schrieb und um 10 Uhr früh dem Aufseher übergab, wurden wiederum statt am Sonnabend erst am Montag spät Abends zur Post getragen, fodaß eine meitere Verzögerung von 3 Tagen eintrat, und ich nun schon 6 Tage lang dieses grenzenlose Elend erdulden mußte. Erst nach inständigstem Flehen und dem Hinweise darauf, daß ich bei der Gefangenentoft umtommen müßte, wurden mir von meinem Gelbe 10 M. zur Selbstbeköstigung bewilligt, und legtere begann dann am Nachmittage des dritten Tages. Ich wurde noch in haft behalten, trozdem schon von der Pariser Präfektur Der Bescheid da war, daß ich das Band von der Firma L. Sachs u. Co. in Paris erhalten habe; ich mußte noch volle vier Tage, figen", bis Herr Lewy aus Paris persönlich den Frithum aufklärte. Inzwischen ist auch in Berlin bei mir Haussuchung abgehalten, mehrere fleinere Gegenstände, deren rechtlichen Erwerb ich nachweisen konnte, wurden konfiszirt, gleichzeitig fiel aber der Kriminalpolizei an diesem Tage( 26. Februar) schon ein Brief der Firma L. Sachs u. Co. in die Hände, welcher meine vollständige Unschuld sofort ergeben mußte. Das Brillantarmband, welches von der Firma Sachs u. Co. zurückgefordert wird, habe ich noch immer nicht wieder bekommen, ebensowenig die übrigen, mir gehörenden Sachen, wie Uhr, Kette, Ring, Knöpfe, Briefe ac. Wegen dieser fatalen Angelegenheit habe ich meine Stellung verloren und muß zum Ueberfluß noch erleben, daß die Thatsachen in einer ents stellten Weise erzählt werden, unter welcher meine persönliche Ehre arg leidet."
647 Brände intl. 8 Schornsteinbrände und 63 Gardinenbrände, 5 Blisstrahlbeschädigungen und 9 Leuchtgasexploftonen find an Gebäuden in Berlin , für welche die Feuer- Sozietät intl. aller Nebenkosten und Verwaltungskosten für die Zeit vom Ottober 1883 bis Oktober 1884 1051 921,35 Mark zu zahlen batte, vorgekommen. Die Brandentschädigungen selbst betrugen nur 559 600,96 Mart; der Beitrag zu den Koften des Feuerlöschwesens pro 1. Ottober 1883-84, inkl. der Hälfte der Unter baltungskosten der Feuerwachtgebäude und der Miethen zu Feuerlöschzwecken 412 185,55 Mart 2c. Außer den obengedachten Bränden waren noch 60 angemeldet, wodurch indessen kein zu vergütender Schaden entstanden, sondern nur Löschungskosten und Nebenausgaben verursacht worden sind.
a. Ein Schlafstellendieb, welcher unter dem Namen Göbel und wohl auch unter anderen Namen sich bei Leuten eingemiethet und sodann nach Verübung von Diebstählen sich heimlich entfernt hat, wird von der Kriminalpolizei gesucht. Einen Schuhmacher in der Bergstraße, bei welchem er fich am 15. d. Mts. eingemiethet hatte, hat er um nahe an 100 Mart ge chädigt. Er gab sich diesem gegenüber als Architekt Paul Göbel aus, ließ sich mehrere Tage bindurch verpflegen, lieh fich von seinem Schlafwirth 10 M. und entfernte fich sodann mit deffen Ueberzieher und filberner Bylinderuhr. Auf der Innens seite des Deckels der Uhr ist der Name Otto Bohsen" eins gravirt. Der Dieb ist ca. 35 Jahre alt, ziemlich klein, er hat schwarze Haare mit tieiner Glaze, schwarzen Haaren, Schnurrbart. Belleidet war er mit dunklem Jaquetanzug.
a. Vermißt. Das 21jährige Dienstmädchen Marie Mani schewsko wird seit dem 19 d. Mts. vermißt. An diesem Tage Nachmittags 4 Uhr entfernte fich die M. aus ihrer Dienststelle in der Koblankstraße mit ihrem Dienstbuch, um dieses bei
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Gerichts- Zeitung.
Geburtstagsfreuden. Allens erstunten un erlogen, Herr Jerichtshof; wer wird woll bet sone Kreatur ileich mit' n Nappkuchen vor acht Jute un bei die Jahreszeit ooch noch mit ' n Bouquet int Verjniejen springen. Fragen Se jeden Järtner, wat vor sonen Jejenstand bei Winterdag abgeschippt wer'n muk," deponirte, sehr erregt, die als Beugin aufgerufene, ver wittwete Schantwirth Flora Große, eine unterſeßte, wohlge= nährte, im 41. Lebensjahr stehende Frau.
Bors. Die Angeklagte will der Meinung gewesen sein, daß Kuchen und Blumen von einem ihrer Verehrer herrührten. -Beugin: Na, wiffen Se, Herr Jerichtshof, id bin nu schon nich figlich; aber da muß ich denn doch bald lachen. Stimmen bubt et, det et miserablichte Mannsleite jiebt, die sich doch von ' ne Person antobern laffen, un wenn se teenen janzen Rock nich hat; die Sorte schmeißt aber nich fleich dahlerweise det scheene Jeld weg; da find sone Brieder zu helle zu. Wenn die ihr Jutet ienoffen haben, denn schnappen se ooch res julär ab.
Vors.: Können Sie denn bestimmte Thatsachen angeben, daß die Angeklagte wissen mußte, das Präsent fei ihr nicht zu gedacht gewesen?- Beugin: Db id det tann? Eenmal derf doch' n Mächen nischt behalten, wat in ihre Herrschaft thre Wohnung abjejeben wird, un denn war doch ooch ihr Jeburts bag janich' mal.
Bors. Der Geburtstag der Angeklagten fiel allerdings einen Tag später; diese geringe Beitdifferenz tann indessen bei dem vorliegenden Fall nicht schwer ins Gewicht fallen. Beugin: Nu war ja doch aber ooch noch' n mit Jold gedruck ter Versch bei, wo d'ruf stehen dhat: An meine eenzigft jeliebte Flora."
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Vors. Die Angeklagte heißt ebenfalls Flora und konnte daher wohl des Glaubens sein, daß das Präsent für sie selber bestimmt war. An einer Andeutung auf die Persönlichkeit des Spenders fehlte es vollständig.-Beugin: Na, det möchte nu schon nischt find, Herr Jerichtshof. So wie id ihr miethen bhat, sagte id ihr ooch, det se von Stund ' an Male heeßen Dähte von wejen Frrungen, wat doch vorkommen tann.
Vors. Wußte denn die Angeklagte, daß am 4. Februar Thr Geburtstag war?- Beugin: Wenn sone Person erscht zwee Dage in' n Dienst is, denn were id ihr no schon nich fleich allens uf de Nase binden. Die Sorte will bei sone An felejenbeeten immer jut leben, aber nischt dhun.
Vorf.: Wie tamen Sie aber dahinter, daß die Angeklagte das Präsent behalten hatte?- Beugin: Die Sache is die, Herr Jerichtshof, der Mann intereffiert sich all int britte Monat vor mir, un weil doch nu son Jeschäft vor' ne eenzelne Frau nischt is, indem mangunter große Radaubrieder tommen, die id nich alleene an de Luft seßen tann, will id mir denn nas tierlich ooch verändern. Nu schnuppte et mir aber janz mächtig böse, bet mein Verhältniß an den Dag janischt von sich hören ließ. Un wie er nu uf' n andern Abend kommen dhat, äfti mierte id ihm ooch int jeringste janich. Natierlich war ihm fone Benehmijung nich schnurz, wodruf id ihm mit iroßer Kaltblietigleet fleste un bloß fagte: ,, Wenn Se sonst teene Schmerzen haben, denn strd Se scheene raus."
Bors.: Kommen Sie zur Sache. Beugin: Wie ich ihm nu bei die Worte noch mit fone Verachtung int Doge nehme,
den Rückweg an, war doch die Stunde, die er zum Mittags Amberg aber bat sie durch eine flehende und reuemüthige effen bestimmt hatte, nahe genug. Geberde, noch einen Augenblick zu bleiben. Halb abge wandt blieb sie stehen.
8 weites Rapitel.
Auf sein Klingeln an der Wohnung seines Bruders öffnete das Dienstmädchen. Er fragte theilnehmend, wie es seinem Bruder erginge.
Das Mädchen fagte ihm, daß er sich etwas besser be finde und fügte hinzu, daß Frau Amberg ihn bitten lasse, ihr einige Minuten in ihrem Bimmer zu schenken.
Alle Wetter!" dachte er bei fich. Er hat am Ende doch schon gebeichtet, und ich soll zur Rebe gestellt werden Das würde mir den ganzen Plan durchkreuzen." Biemlich zaghaft folgte er der Weisung in das Zimmer feiner Schwägerin. Räthchen tam ihm entgegen, ernst aber nicht unfreundlich, und aus ihren Mienen erfah er fogleich, daß fich feine Furcht nicht bewahrheitet hatte. Noch hatte
Georg nicht gebeichtet!
Ich habe Sie bitten laffen, Herr Schwager, mir einige Minuten zu schenken," nahm Käthchen das Wort, ,, um Sie in der bewußten Angelegenheit wieder zu be läftigen."
In der bewußten Angelegenheit, meine liebe Schwägerin? Welche?" erwiderte er, immer noch zweifelhaft, gerin? Welche?" erwiderte er, immer noch zweifelhaft, um was es fich handle.
-
Ich bin jest, Gott sei Dant, im Stande, dem unglücklichen Mädchen Sie wissen von wem ich sprecheeine wirksamere Unterstügung zugeben zu laffen. Wollen Sie die Güte haben, dem jungen Mädchen diese Summe auszuhändigen?"
Sie übergab ihm mit diesen Worten ein Päckchen Rafsenanweisungen.
Wie Sie großmüthig find, theuerste Schwägerin!" fagte er. Natürlich werde ich dem Mädchen diese Summe einhändigen. Ich thue es gern, nicht nur, weil ich es für meinen Bruder thue, sondern weil ich es für Sie, meine theure Schwägerin, thue."
Sie trat einen Schritt zurüd und sagte kalt: " Ich danke für Ihre Bereitwilligkeit. Das war's, was ich von Ihnen wünschte. Wenn Sie sich nunmehr zu Sie entschuldigen mich; Ihrem Bruder begeben wollen
ich bin noch mit häuslichen Arbeiten beschäftigt."
Sie wollte sich durch eine Seitenthür entfernen. Paul
Sie haben mir noch etwas zu sagen?" frug Räthchen.
Ja, meine theure Schwägerin, wenn Sie die Güte haben wollten, mich anzuhören." " Sprechen Sie!"
" Mein Bruder fühlt, daß er nicht mehr genesen wird." Räthchen's Augen begannen sich mit Thränen zu
füllen. Ich habe ihm natürlich zu Gewissen gerebet," fuhr Amberg fort, denn es ist meine Pflicht als Bruder." Räthchen fah ihn halb ungläubig, halb erwartungsvoll an.
" Ich weiß ja," fuhr Paul Amberg fort, ohne fich durch Räthchens Mißtrauen gegen die Aufrichtigkeit seiner Worte beirren zu lassen ich weiß ja, daß er sich schwer gegen Sie vergangen."
,, D. ich habe es ihm längst angemerkt, daß er fühlt, wie er sich gegen mich vergangen und daß er sein Unrecht bereut."
,, Sie sind die Perle aller Frauen! Sie sind die großmüthigste und zärtlichste und nachfichtigste aller Frauen!" rief Amberg mit Begeisterung. Sie können es billigen, daß Ihr Gatte mich auffordert, die Baterschaft des Rinbes anstatt feiner anzuerkennen, damit, wenn nach seinem Tode die Sache einmal an das Licht fäme, nicht der Schatten eines Vorwurfs auf ihn falle"
Er wollte, daß Sie
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Daß ich die Vaterschaft anerkenne, oder vielmehr, baß ich mich zu dem Fehltritt bekennen soll, den er be gangen; daß ich bestätigen soll, daß hier nur ein Irrthum obwalte, wenn einmal die Geschichte an das Tageslicht
tommt."
Freilich fann man nicht Jebem zumuthen, daß er eine unwahrheit bestätige," sagte Käthchen; doch von einem Bruder darf man verlangen, daß er Einem einen Dienst erweist, auch wenn derselbe nicht mit den aller ftrengsten Gefeßen der Pflicht sich vereinbaren läßt, und noch weniger darf man einem Sterbenden diesen Dienst versagen, wenn man überzeugt ist, daß ihm dadurch die Sterbeftunde erleichtert wird." ( Fortsetzung folgt.)