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namentlich buffranker Pferde ausführen kann. Im Sou- Silber, hatte 20 Schilling, der Schilling 12 Pfennig. Der terrain befindet fich die Hundeklinik, ein 5 Fenster langer,

ebenfalls mit Ventilation versehener Saal, an deffen Längs­wand fich die Hundeläfige hinziehen. Hier hat eine Badeein­richtung für Reinigungs- und Schwißbäder nebst Inhalations­Dorrichtung Aufstellung gefunden. Vor der Anstalt liegt ein ziemlich großer Garten, in welchem in abgezäunten Räumen den Thieren die nothwendige Bewegung gestattet wird. Der Besizer fann, falls ein Bedürfniß vorliegt, das Etablissement um das Doppelte vergrößern. Das ist gewiß sehr schön und wir wünschen allen unpäßlichen Mopshündchen und franken Pferden von Herzen gute Befferung, wenn auch nur für leidende Menschen auch erst in ähnlicher Weise gesorgt wäre! Wenn in jenem Institut wirklich alle Einrichtungen so überaus praktisch find, und der krante Vierfüßler wirklich mit so großer Liebe aufgenommen und behandelt wird, dann möchte man sich im Krankheitsfalle lieber in dem Hundehospital als in gewiffen anderen Instituten, die ausschließlich für Menschen bestimmt find, turiren lassen.

Eine moderne Ophelia." Gestern Vormittag wurde das 35jährige Dienstmädchen Bertha Hadeball aus Rehrig, Kreis Beeskow, als gemeingefährlich irrfinnig in die Charitee eingeliefert. Die Unglückliche, bisher eine zuverlässige und ver­nünftige Person, war dadurch, daß sich Jemand den Scherz gegen fie erlaubt hatte, ihr eine anonyme Liebeserklärung unter Beifügung eines unechten Ringes zugehen zu lassen, so hoch­gradig erregt worden, daß sie den Verstand verlor. Sie be­gann planlos hierhin und dorthin zu reisen, fehrte stets in höchft reduzirtem Zustande zurüd und wurde schließlich im Thiergarten ergriffen, wo fte, nur halb bekleidet, Sträucher ausriß und sich mit Wintergrün zu schmücken versuchte. Sie ist, wie die ,, Bost" mittheilt, in der Beobachtungsstation unter­gebracht worden.

a. Der Vetter aus Polen  . Ein früher häufiger als in ben lezten Jahren betriebener Schwindel tritt neuerdings wie­der auf. Zu der Maurer frau Schulz in der Grimmstraße fam am 22. d. M. Nachmittags, während der Abwesenheit ihres Batten, ein alter, jovial aussehender Mann mit vollem rothen Geficht und kleinem weißen Schnurrbart, welcher in plattdeut­fchem Dialekt nach ihrem Manne fragte, indem er angab, aus Polnisch- Nettlow, dem Heimathsort ihres Mannes, zu kommen, und da verschiedentliche Bestellungen und Grüße von Ver wandten und Bekannten an ihren Mann mitzubringen. Auch wollte er von da eine große Quantität Kartoffeln mitgebracht haben, von denen Frau Schulz einen Theil bestellte und den Preis dafür( 2 Mart) auf Verlangen des Fremden im voraus bezahlte. Derselbe entfernte fich mit den 2 M. und ließ sich nicht wieder sehen.

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r. Einem Unwürdigen haben die hiesigen Inhaber einer größeren Holzhandlang ihre Nachficht und Theilnahme ange deihen lafen. In ihrem Geschäft war bis furz nach Neujahr dieses Jahres ein junger Mann, der Sohn eines recht­lichen hiesigen Handwerkers als Buchhalter thätig. Bald nach Neujahr stellten sich bei der Regulirung der Geschäftsbücker mehrere so bedenkliche Unregelmäßigkeiten heraus, daß der junge Mann entlassen werden mußte und, falls seine Prinzipale Die Sache weiter verfolgt hätten, ficher eine Strafverfolgung au gewärtigen gehabt hätte. Nach mehrwöchentlicher Ar­beitslosigkeit gelang es dem jungen Mann, wieder bei einem Geschäftsfreunde seiner früheren Prinzipale eine neue Stellung zu finden, und zwar gelang ihm dies wesentlich dadurch, daß einer seiner früheren Chefs auf eine an ihn ergangene An­frage nichts ungünstiges über den juugen Mann berichtete und von den von ihm verübten Unregelmäßigkeiten nichts er­wähnte. Vor etwa vierzehn Tagen wurde der junge Mann mit einer größeren Summe Geides( man spricht von 15 000 M.) Don seinem neuen Prinzipal nach Polen   geschickt, um dort größere Geschäfte zu effeftuiren; er ist zwar in Bolen anges tommen, hat auch von dort an seinen Prinzipal geschrieben, Don einer Erledigung der ihm aufgetragenen Geschäfte aber und von dem weiteren Verbleib des jungen Menschen ist nichts au ermitteln gewesen, so daß man seine Flucht mit dem ihm übergebenen Gelde nach Rußland   als ziem'ich sicher annehmen fann. Einer feiner früheren Prinzipale, der in jener Gegend Geschäfte zu erledigen hat, ist dem Flüchtigen nachgeeilt, dessen Steckbrief nebst Portrait wohl bald in den Blättern paradiren Dürfte.

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b. Die Mittelpunkte des Trödelhandels in Berlin  liegen nicht zufällig in den ältesten Staditheilen, vor Allem am Mühlendamm, sondern der Trödel ist einer der ältesten Berliner   Handelszweige. Schon in dem um 1390 zusammen­gestellten Stadtbuch spielt der Trödel eine bedeutende Rolle. Alte Kleider, Sättel, Hausgeräth wurden bier in Maffen ge­bandelt und exportirt, wie Berlin   noch heute Haupt- Exportort für alte Kleider, hauptsächlich nach Rußland   ist. Der Zoll von Trödelwaaren gehörte dem Landesherrn( Herentol). Olde Kleider, dat sy mantel, rot, pelße oder eyn old Enden( Futter) geft von den schilling einen penningh. Die Mart, 16 Loth

,, Dlde

Ich vergesse nicht, daß Mr. Gefferson nach mir ge fragt hat. Seien Sie unbesorgt, Naydor.. Adieu, Mr. Harriers, auf Wiedersehen."

Er war zur Thür hinaus.

Naydor begleitete Harriers, der Anweisung Rodenburgs gemäß, in deffen Wohnung, und überließ es ihm, fich hier nach Belieben die Seit zu vertreiben mit den bidleibigen Büchern der Bibliothet, in welchen in einer ihm zum Theil unverständlichen Sprache die räthselhafteften Dinge ge schrieben waren und die wunderbarsten Beichnungen sich vorfanden.

Da Friß nicht zurückkehrte, Harriers aber große Eile hatte, so fab er sich deshalb genöthigt, das Frühstück allein einzunehmen.

Friz ging nicht zunächst zu dem Chef- Arzt, um diesem feine Antunft zu melden und sich wegen feires längeren Ausbleibens zu entschuldlgen, rein, er schlug direkt den Weg zum großen Korridor ein, ließ sich den Eingang zur Frauenstation öffnen, eilte über die Gänge, und vielleicht zum ersten Mal während seines Aufenthaltes in Bethesda hörte er die Klagen und Beschwerden der Kranken nicht an und wies diejenigen, die sich ihm in den Weg stellten, und fich anschickten, ihm irgend etwas vorzutragen, beinahe un­willig ab.

Nein, nein! sein Geschäft duldete keinen Aufschub. Er eilte vorbei, bis er in einem der breiten Gänge ver schwand, von welchem die Fenster in den Garten führten deffen Seite fich die Zimmer für diejenigen Kranken befanden, bie eine bevorzugte Verpflegung in der Anstalt hatten.

und an

Die Wärterinnen, welche in diesen Gängen ihm begeg neten, blickten ihn erstaunt an. Sie Alle lafen die Auf­regung auf seinem Antlig. Er achtete nicht darauf, sondern topfte an eine der Thüren.

Ein leises Herein" ertönte.

Es war ein zwar nicht großes Zimmer, in welches er eintrat, aber dasselbe war recht geschmackvoll und fogar mit einigem Lugus ausgestattet bas Wohnzimmer Miß

Elly's.

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Pfennig war also etwa jo viel, wie heute zehn Pfennig. Ölde jope Pfennig war also etwa jo viel, wie heute zehn Pfennig. Olde jope geven ennen pen. Kynd 3 rok geft nicht. Brute( Hosen) u. bemden genen nicht. Bedde 2 Penninge, Ruffen nicht. Des Ketel ( Reffel) oder große( Grapen) vor enn schilling getoft, geft ennen pen. Des beden eyn scherf. Des zadel( Sattel) eyn pen, nige nicht.( Neue Sättel waren also steuerfrei.) Das waren die steuerpflichtigen Trödelwaaren, welche schon vor 500 Jahren in Berlin   gehandelt wurden; eine Menge steuerfrete find ficher dazu gekommen. Und man muß fagen, der Trödel ist noch heut in Berlin   eins der lohnendsten Geschäfte, denn die Trödler find alle wohlhabend.

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hatte

,, Stotter Wilhelm", jener gefährliche Ein- und Aus­brecher, der als sogenannter wilder Mann in Dalldorf internirt wird, und von dort vor Kurzem zum ftebenten Male entwischte, ist am Montag Vormittag wieder ermittelt und festgenommen worden. Der gefährliche Verbrecher, welcher richtig Wilhelm Jung heißt, hatte das legte Mal bekanntlich seine Flucht auf afrobatische Weise bewerkstelligt, indem er mit Hilfe zweier Mitgefangenen, die sich auf einander gestellt hatten, die Krone der Hofmauer erkletterte und von dort das Freie gewann. Trop aller Nachforschungen war eine Spur von dem gefähr lichen Wilden" nicht zu ermitteln, und erst der Verrath hat ihn der Polizei wieder in die Hände geliefert. Die Braut des Stotter- Wilhelm, eine gewisse Bertha K., welche in dem Hause Langestraße 16 wohnt demselben, vor dem der Schußmann Schnürpel vor einiger Zeit von Dirnen- Zuhältern überfallen und in so barbarischer Weise zugerichtet worden war in der vorigen Woche wegen Sittenpolizei- Kontravention eine dreitägige Haftstrafe in der Jungfernburg" in der Barnimstraße ,, abzumachen". Einer ihr befreundeten Mitgefangenen theilte nun die Bertha R. vertraulich mit, daß fie ihren Bräutigam, den Stotter Wilhelm, in ihrer Behausung verberge und daß fte ihn stets in ein großes Küchenspind stecke, sobald ein fontrolirender Beamter fich nahe. Dieses Geheimniß verrieth Die inzwischen ebenfalls wieder auf freien Fuß gesezte Freundin" einem Beamten von der Sitte, und dieser begab fich am Montag Vormittag in Begleitung eines Spezials Kollegen und mehrer Revierbeamten in das betreffende Haus, um das Nest auszunehmen. Sie fanden in der That den Stotter Wilhelm zusammengekauert im Küchenspinde und warfen fich rasch entschloffen auf den überaus gewaltthätigen Ver­brecher, den fte auch nach furzer Gegenwehr überwältigten und fesselten. Er wurde zunächst nach dem Revier- Büreau gebracht und von dort wieder nach Dalldorf zurückbefördert. Stotter­Wilhelm scheint überhaupt ein Freund von sonderbaren Ver­stecken zu sein, denn als er das vorlegte Mal wieder ergriffen wurde, mußte er erst aus einem großen Reiseforb herausgeholt werden, in den er fich von seiner Geliebten hatte einschließen laffen.

Gerichts- Zeitung.

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P. Wegen Kindes- Aussetzung angeklagt stand gestern die unverehelichte Anna Böttcher vor den Schranken der Straf tammer des Landgerichts II. Die Angeklagte, ein bisher un­bescholtenes Mädchen war von ihrem Geburtsdorfe nach Nauen  in einen Dienst gezogen; dort hatte sie mit dem Arbeiter Domnick ein Liebesverhältniß angeknüpft, dessen Folgen nicht ausblieben. Nach der Geburt eines Kiudes verließ die Ange­getlagte Nauen   um dem kleinstädtischen Klatsch aus dem Wege zu gehen, da D. trog ihrer flehentlichen Bitten, die ihr gegen über eingegangenen Pflichten zu erfüllen, von seinen bäuerlich gefinnten Angehörigen beeinflußt, fich weigerte. Das arme Mädchen wandte fich darauf nach Berlin   in der Abficht, sich und ihr wenige Wochen altes Kind durch ihrer Hände Arbeit zu ernähren; bald aber sah fte wie so viele Tausende, die voller Hoffnungen nach Berlin   kommen in ihren Er wartungen fich getäuscht. Sie gerieth in bittere Noth und um ehrlich zu bleiben, verkaufte fte ein Stückt ihrer wenigen Habseligkeiten nach dem anderen, bis auch diese Hilfsquellen verstegten und es blieb thr nur noch übrig, auch die legte Stufe jenes fojialen Elends einer Großstadt fennen zu lernen, dem die meisten weiblichen Existenzen in ähnlicher Lage zum Opfer fallen. Im Bewußt sein des ihr drohenden Schicksals schrieb die Angeklagte noch­mals an den Vater ihres Kindes und bat um Unterstüßung; Dieser Brief blieb jedoch, wie verschiedene andere vorher, unbe antwortet. Da packte die Aermste wilde Verzweiflung und ste beschloß einen legten entscheidenden Schritt zu wagen. Sie wanderte am 19. Oftober v. J. nach Nauen   und, nachdem fte thren Entschluß einigen Nachbarinnen der Domnic'schen Fa milie mitgetheilt, legte sie das Kind vor die Thür der letzteren, worauf fie fich schleunigst nach dem Bahnhof begab um nach Berlin   zurüdzufahren. Auf dem Wege nach dem Bahnhofe lieb fie das Geld zur Rückfahrt von einer ihr bekannten Frau, welche ihr dabei die Mittheilung machte, daß die Domnid's das ausgesezte Kind auf dem Flur des Hauses gefunden und

ob fie es ihm verbergen wollte. Zugleich aber erröthete sie tief, wie vor Scham.

Miß Elly!" rief Rodenburg hastig ,,, ich komme, Ihnen eine wichtige Mittheilung zu machen."

Nun erst hatte sich Elly soweit gesammelt, daß sie sich erhob und ihm entgegentrat, und nun erst sah man, in wie feliger Freude ihr Auge leuchtete.

" D, Sie find lange fortgeblieben," fagte fie. Man erwartete Sie schon vor zwei Tagen. Ach, ich habe viel weinen müssen, denn ich habe gefürchtet, Sie würden nicht wiederkommen!"

Das haben Sie gefürchtet, Miß Elly? Sie haben meinetwegen geweint?"

Ach ja, Mr. Rodenburg! D, ich kann es Ihnen nicht sagen, wie weh mir ums Herz ist, wenn ich denke, daß ich Sie einft verlieren müßte, daß ich Sie nicht sehen dürfte!"

Elly!" sagte Frig, ihre Hände ergreifend, ich ver diene so viel Dankbarkeit von Ihnen nicht. Was ich ge= than habe, war meine Pflicht, nichts als meine Pflicht."

" Ich weiß nicht, ob es Dankbarkeit ist, was ich für Sie fühle, oder Freundschaft; ich weiß nicht, was ich fühle, doch das weiß ich, daß ich glücklich bin, selbst hier am Drte des Unglüds, wenn ich Sie sehe, und daß ich in unaufhör­licher, namenloser Angst schwebe, Sie jemals wieder zu

verlieren!"

,, Auch ich habe Aehnliches empfunden," sagte Friz, ber immer noch ihre Hände in den feinigen gielt. Auch ich hatte einst teinen sehnlicheren Wunsch, als den, auf immer mit Ihnen vereint zu sein; doch diesem schönen Wunsche muß ich entfagen! Wir müssen uns trennen, Miß Elly!"

,, Wir müssen uns trennen?" rief Elly, indem sie ihn erschrocken und angftvoll anblickte. D nein, das darf nimmermehr geschehen! Das überlebe ich nicht! Dann müßte ich sterben!"

wartet.

D nein, Sie werden glücklich sein, sehr glücklich!" " Dhne Sie niemals!" " D boch!... Sie wissen nicht, welches Glüd Ihrer Sie werden frei fein, Elly! frei und am Herzen Die Bewohnerin faß auf einem kleinem Sammetfopha, beschäftigt, eine Notiz in ihr Album zu schreiben. Als ob Ihrer Mutter glücklich sein!" Mas? höre ich recht?.... D, Sie wollen mich fie bei einer strafbaren Handlung ertappt fei, schlug fie, als fie Frig gewahrte, eilig das Album zu und schob es bei Seite, als täuschen, Mr. Rodenburg 1"

fogleich in Obhut genommen hätten. Diefer lettere Umstand insbesondere war ausschlaggebend bei Entscheidung über die wegen Ausseßung ihres Kindes gegen die Böttcher erhobene Anklage. Der Staatsanwalt erachtet dafür, daß die Angeklagte erwiesenermaßen die Abficht gehabt, das Kind aus­aufeßen, da fie aber noch, bevor fte ihre Abficht ausgeführt, Auftrag ertheilt, fie von dem weiteren Verlauf ihres Thuns zu benachrichtigen, so falle der strafbare Dolus weg. Der Ge richtshof erkannte demgemäß auf Freisprechung und mit Thränen des Dantes verließen die Angeklagte, sowie die Mitglieder der Domnic'schen Familie, welche als Belastungszeugen vorgeladen waren, den Audienziaal. Bei den letteren war zu Gunsten des so hartbehandelten Mädchens eine Wandlung zum Guten vorgegangen und eine allgemeine Aussöhnung bildete den Schluß des Dramas.

Reichsgerichtsentscheidung. Läßt der Fabrikinhaber vorsäglich oder fahrlässig zu, daß einer seiner Arbeiter seine jugendliche, noch nicht 12 Jahre alte Tochter in die Fabrit tommen läßt und ihr verbotswidrige Arbeit zur Unterstügung bei seiner Akkordlohnarbeit überträgt, so macht der Fabrikherr fich nach einem Urtheil des Reichsgerichts, II. Straffenats, vom 12. Dezember 1884, dadurch wegen verbotswidriger Beschäfti gung jugendlicher Personen in seiner Fabrik strafbar und seine Strafbarbeit wird dadurch nicht ausgeschlossen, daß sein Werk führer als Aufsichter" der Fabril vorgesezt ist.

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Soziales und Arbeiterbewegung.

Der Gedante einer mitteleuropäischen Zoll- Union, welche den Verkehr zwischen den mitteleuropäischen Staaten möglichst frei gestalten soll, fand am 23. März auf dem Desterreichischen Agrartag in Wien   lebhafte Ber theidigung, und kam zum Schluß sogar in einer Resolution zum Ausdruck. In dieser heißt es: Die Regierung wird dringend ersucht, bei den neuerlich mit dem Deutschen Reiche  in Aussicht stehenden Verhandlungen ohne Rücksicht auf die im gegenseitigen Verkehre beschloffenen Bollfäße eine Einigung bezüglich der Einführung von Prohibitio- Böllen gegen über seei che Bodenprodukte und Produkte der Viehzucht zu erzielen und mit Rücksicht auf die bereits von Seite Frankreichs  in defen Bollgeseßentwurf zum Ausdrucke gebrachte Unters scheidung von Bodenprodukten europäischer und überseeischer Provenien, dieses zum Beitritte einer solchen 3oll- Union aufzufordern." Diese Boll Union wendet fich nun freilich zunächst gegen andere Länder, fie will die Bufuhr der über feeischen landwirthschaftlichen Produkte erschweren. Aber in­sofern wäre fie doch ein Fortschritt auf dem Wege zu einem freieren internationalen Verkehr, als sie zwischen einer Reihe von hochentwickelten Staaten bie läftigsten Absperrungen und Bollplacereien beseitigt.

Kornzölle. In alle bat vor einigen Tagen Herr Prof. Conrad einen Vortrag über die Kornzölle ge­halten, der, abgesehen von der Bedeutung Conrad's als Na fionalökonom, deshalb beachtenswerth ist, weil er in einer na tionalliberalen Versammlung und von einem Manne, der sich selbst der nationalliberalen Partei zurechnet, ge halten worden ist, und weil Conrad selbst von Hause aus Landwirth ist, noch jest zur Landwirthschaft in persönlicher Beziehung steht und, wie er selbst sagt, mit seinen Sympathien fich zu ihr hinneigt. Conrad hat sich mit einer Schärfe, welche man gerade bei ihm kaum erwarten durfte, gegen die Erhöhung der Getreidesölle ausgesprochen. Zur Beurtheilung der Noth rendigkeit der Bollerhöhung weift er auf den Unter schied zwischen Industrie- und Landwirthschaftszöllen hin. ,, In der Industrie tommen die Bölle jedem Betriebe dauernd zu Bute  , in der Landwirthschaft nicht, hier lagern fich die höheren Preise im Werthe des Grund und Bodens ab Es geht hier so zu, wie bei den fonzeffionirten Apotheken. Wenn die Taren für die Arzneimittel erhöht werden, so verkauft der Beftper feine Apotheke zu einem höheren Preise; er bat den Vortheil, nicht sein Nachfolger. Lepterer muß wieder( benso wirthschaften wie der frühere Befizer in der Zeit, wo die Taren noch nicht erhöht waren. Also würde bei einer Erhöhung der Preise für landwirthschaftliche Produkte der Preis des Bodens in Die Höhe getrieben, die Pacht fich steigern, die Grund­befizer fich wieder überbieten und die folgende Generation fich wieder in derselben Lage befinden wie die jeßige. Der augenblickliche Befizer steckt sich die Preiserhöhung als Kapital in die Tasche, aber dem landwirthschaftlichen Betriebe wird auf die Dauer damit nicht geholfen." Bu den Klagen über die niedrigen Getreidepreise bemert Prof. Conrad, es sei ein Unglück, daß die Zahlen immer herausgeriffen werden, wie es einem am besten passe. Wenn man sage, seit den 70er Jahren seien die Preise gesunken, so verschweige man eben, daß in ben 70er Jahren die Preise abnorm gewesen seien. Den Breifen von 1851-70 gegenüber sei von 1880-84 nur Weizen gesunken, und zwar im Verhältniß von 100 au 93. Bei der

,, Gewiß nicht, Miß Elly. Ich kann Ihnen noch mehr sagen als das... Sie werden eine vornehme, sehr vor nehme Dame sein. Ihre Mutter ist eine reiche und sehr hoch angesehene Dame."

Elly schien das Glück, was hierin lag, nicht zu be= greifen, oder wenigstens nicht recht zu würdigen. Berstreut blickte sie den Doktor an, als erwarte sie einen andern Schluß. Nur zweierlei hatte sie von dem Gehörten be halten, daß fie ihre Mutter wiedersehen werde und sich von Frizz Rodenburg trennen müsse. Die eine Nachricht ent südie fie und erfüllte sie mit Freude; die andere fegte ste in die größte Betrübniß und Bestürzung. Wo ist meine Mutter?" fragte sie endlich. " Das, leider, darf ich Ihnen noch nicht sagen, Miß Elly; Sie werden es aber gar bald erfahren."

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Und warum muß ich von Ihnen getrennt sein, wenn ich meine Mutter wiedergefunden habe?"

Weil Sie dann nicht mehr in Bethesda sein werden, weil Sie alsdann eine vornehme Dame find, für welche es sich nicht schickt, einen bürgerlichen Mann, einen Arzt, zu Ihren Freunden zu zählen."

Dann will ich in Bethesda bleiben!" erklärte Elly mit Entschiedenheit.

Man darf es dem jungen Mädchen wahrlich nicht übel nehmen, wenn sie das, was sie in ihrem Herzen fühlte, so offen und ohne Rückhalt aussprach, wenn sie in ihren Worten ihre Liebe für den jungen Mann offen erklärte. Sie hatte von ihrer zarten Rindheit an die elterliche Er ziehung entbehrt. Sie war unter den Händen von Wär terinnen und Aerzten aufgewachsen, die sich um ihre kon­venienzionelle Bildung sehr wenig fümmerten. Sie hatte also nicht gelernt, ihre Gefühle zu verbergen. Sie wußte von dem guten Ton, der es erfordert, daß man seine Gefühle nicht offen und unumwunden ausspricht, noch

nichts.

Sie sprach und dachte mit kindlicher Unbefan genheit und reiner findlicher Offenheit, nnd dieser findlichen Offenherzigkeit entsprang Be­auch ihr nehmen dem Arzte gegenüber.

( Fortsetzung folgt.)