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Beilage zum Berliner Volksblatt.
Nr. 72.
fest ihren Arbeiter- Abonnentenfang beim Quartalwechsel mit der alten Heuchelet und Unverfrorenheit fort. Wir wiesen vor. geftern auf die politische Unwahrhaftigkeit der Berl. Beitung" bin, als fte mit eberner Stirn für eine parlamentarische Regierung eintrat, während fte doch zu gleicher Beit die Geschäfte einer Partei besorgt, welche voller Entrüstung bas Streben nach parlamentarischer Regierung zurückgewiesen hat. Heute müffen wir uns gegen den Jesuitismus wenden, den die Berl. Beitung" auf wirthschaftlichem Gebiete intwidelt, und mit dem fie den Arbeitern einzureden wagt, fie vertrete beren wirthschaftliche Intereffen und speziell das sozia Für wie schwach sinnig listische Arbeite: schußgesez. Für wie schwachsinnig muß die Berliner Bettung doch die Arbeiter balten.
Die Berliner Zeitung " ist ein Drgan derjenigen Partei, welche alle Eingriffe des Staates in das Wirthschaftsgetriebe verabscheut, welche mit verschränkten Armen, ohne einen Finger zu rühren, dem ungleichen Kampf zwischen mächtigen Unter nehmern und schwachen Arbeitern zuschaut, und welche daher, tros alles freiheitlichen Wortgeflingels, auf den Sieg des Groß tapitals, auf den Untergang des Mittelstandes und auf den wirthschaftlichen Ruin der Arbeiterklasse hinarbeitet. Das wissen die Arbeiter heute, und fte wer den alle Versuche der Freifinnigen", fie mit blendenden Wor ten zu födern, mit verächtlichem Achselzucken zurück weisen. So wird es auch den Versuchen der Berliner Zeitung " ergeben.
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Die meiften" Forderungen des sozialistische Arbeiterschut gefeßes erklärt die ,, Berl. Stg."- find von der freifinnigen Bartet längst mehr oder minder( mehr oder minder ist gut!) als bered tigt anerkannt und wittsam vertreten worden, als überhaupt von einer organisirten deutschen Sozialdemokratie noch gar nicht die Rede war." Wie toch die Beil. 8tg." mit der Wahrheit umspringt, wenn sie Abonnenten braucht! Wer anders als die Fortschrittspartei, oder wenn sich die Berl. Btg." des Fortschritts" schämt, wer anders als der Freifinn hat fich am beftigften allen staatlichen Maßregeln widerfest, welche jemals zu Gursten der Arbeiter verlangt worden strd? Der sozialistische Enta uiffündet fich an als eine Abänderung der Gewerbeordnung, und nach 1864 äußerte Walded: Die ganze Gewerbeordnung fann gestrichen werden vom ersten bis zum legten Peragraphen", die bloße Proklas mirung des Grundsetzes der Konkurrenzfreiheit sollte nach ihm in Bufunft genügen! Nicht einmal die Fabrikinspektoren find Dem freien Willen der Fortschrittepartei entsprungen. Als einst die Konservativen unter Wagener zuerst im preußischen Landtag Staatshilfe für die Arbeiter verlangten, da erwiderte ein einflußreicher fortschrittlicher Abgeordneter:„ Der erste tleinste Echritt auf dieser Bahn würde das Gelächter von ganz Europa hervorrufen, und man würde auf diplomatischem Bege ganz böflich anfragen, ob man aus Paris oder London einige Jrrenä ste nach Berlin schicken solle." Solche Vors von Staatsh Ife ftellungen batte die Fortschritte partei von und Sozialreform, ehe ,, Ferdinand Laffalle das Signal zur Formirung der Arbeiterbataillone gegeben."
Und selbst von dem bescheidenen Verdienst der Aufhebung der Koalitionsbeschränkungen bleibt so gut wie gar nichts übrig, wenn man die parlamentarische Geschichte etwas genauer tent. Nicht aus Wohlwollen für die Acbeiter, sondern aus Furcht vor den Arbeitern und im eigenen selbstsüchtigen Intereffe hat die Fortschrittspartei seinerzeit die Koalitions freiheit verlangt. In den Motiven des Gewerbegefeßentwurfes Don 1862 äuferte fie ganz unverhohlen: Solange das Verbot ( der freien Vereinigung) besteht, bleiben die Arbeiter in dem Wahne, daß ihr Lohn durch eine gewiffe Wilfür zu ihrem Nachtheile gestellt wird, und daß sie durch übereinstimmendes Handeln den Lohn auch willkül ch zu ibren Gunsten anders ftellen tönnten; fte fommen nicht zu der Einsicht, daß ihr Lohn allemal volkswirthschaftlich auf ganz naturgefeßliche Weise durch Angebot und Nachfrage sich bestimmt. Die Folgen ver fuchter Arbeitseinstellung sind die beste Abschredung gegen die Wiederholung des Versuchs." Wie arbeiterfreundlich! Üm die Arbeiter abzuschreden, will man ihuen die Streitefreiheit bewilligen! Und in dem Kommiffionsbericht von 1864 plaubert
Die Krümelbürste.
Von
Unter diefem Titel veröffentlicht der B. B. C."
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folgende liebenswürdige Kleinmalerei in Form eines Selbstgesprächs aus dem Pariser Bourgeoisleben:
Die Krümelbürste hat das ganze Unheil angerichtet! Jawohl, die Bürfte mit den weißen Borsten, mit dem Rüden und dem Griff aus Elfenbein, welche die Form einer Sichel oder eines Türkenfäbels hat und mit der, nach den Bourgeois Mahlzeiten, vor dem Desert, das Dienstmädchen und zuweilen die Dame oder die Tochter vom Haufe, die Runde machend, die Brodkrümchen, die auf den Blägen der Gäste liegen geblieben sind, von der Tischdecke fegt. Nun diese Rümelbürste hat mich in's Unglück gestürzt.
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Ich dachte durchaus nicht daran, mich zu verheirathen. Wozu auch Jm Alter von achtundzwanzig Jahren hatte ich noch hinlänglich Zeit, nicht wahr? Mein Bureauchef, ein ausgezeichneter Mann, hatte mir oft genug gefagt: An Ihrer Stelle würde ich mich nicht verheirathen.... Nicht etwa deshalb weil ich feit zehn Jahren bereits von meiner Frau separirt bin und inzwischen drei Prozesse wegen Ableugnung von Vaterschaft mit ihr geführt habe, nein, aber an Ihrer Stelle würde ich mich nicht vers heirathen!"
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Und dann hatte ich auch in La Rochefaucauld ben folgenden Gebanken gelesen, deffen tiefer ſchon instinktiv bewunderte:„ Es giebt gute Ehen, aber es Sinn sich mir jetzt erst offenbart hat, den ich aber damals giebt keine deliziösen!" Uebrigens war ich vollkommen glücklich und hatte mir mein Junggesellenleben ganz wunderbar eingerichtet. - und bin es heute noch Ich war zu dieser Zeit Beamter in einem öffentlichen Verwaltungs Bureau. Bitaufenbundfieben Francs und eine Gratifikation bin sehr hübsches Gehalt für einen jungen Mann von achtundzwanzig Jahren! Das Bureau, dem ich attachirt Bureau der Morgue und Amphitheater, und meine Dbliegenheiten, die in der Austheilung der Ra daver an die verschiedenen Sezirfäle bestanden, waren fechs grüne Kartonschachteln, auf deren Deckel ich in schöner
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Donnerstag, den 26. März 1885.
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bie fortschrittliche Mehrheit noch schamloser thre geheimen Abfichten aus. Mehrere von den in der Kommission reichlich vertretenen Arbeitgebern sprachen fich dahin aus, daß das freie Koalitionsrecht der Arbeiter ganz besonders im Interesse der Arbeiter liege." Und ein fort schrittlicher Redner tröstete seine Genossen im Abgeordneten haus: Schlimme Folgen sind in der That nicht zu befürchten, denn die Vortheile, die der Arbeitgeber durch den Befiz des Kapitals in einem etwaigen Streite vor den Arbeitern voraus bat, find so groß, daß man überzeugt sein kann, er wird seinen Standpunkt behaupten." Davon wollen wir noch ganz schweigen, daß man 1864 die Frage der Koalitionsfreiheit nur notbgedrungen auf die Tagesordnung sezte: Die ver haßten Konservativen drohten den fortschrittlichen Freiheitshel ben zuvorzukommen und agitirten lebhaft für Beseitigung der alten Schranken( natürlich nur auf industriellem Gebiet und im Intereffe der tonservativen Partei). Kurzum: die Koali tionsfreiheit mag für die Arbeiter noch so werthvoll sein, die Fortschrittler dürfen sich wegen ihrer Durchführung nichts einbilden: ihre Absichten sind durchaus teine arbetterfreundlichen gewesen, und sie thaten nichts freiwillig, sondern nur unter Dem 3wang der Verhältnisse. Und daß die freifinnige Partei, diese Partei des Kapitalismus und der Arbeiterfeindlichkeit, niemals ,, den Intereffen der Arbeiter feindlich gegenüber ge. standen hat" welchem Arbeiter will die ,, Berl. 8tg." heute roch solche Bären aufbinden? Laffalle, der erste große Arbeiterführer Deutschlands , hat seine besten Kräfte im Kampfe gegen die Fortschrittspartei verzehrt. Nur über die Möglich feit der Durchführung eines Normalarbeitstages" bestehen nach der Berl. 3tg." Meinungsverschiedenheiten zwischen dem sozialistischen Gesezentwurf und dem Freifinn. Nur" über den Normalarbeitstag, also nur über die Hauptsache, über Die Forderung, welche die deutsche Arbeiterwelt seit Jahren in Bewegung erhalten hat! Für wie einfältig muß die Berl. 3tg." doch ihre Leser halten, wenn sie fich getraut, solche Dinge an leitender Stelle zu schreiben.
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Aber die Berl. 3tg. unterschäßt die politische Reife des Arbeiters, und besonders des Berliner Arbeiters! Die Arbeiter durchschauen den plumpen Bauernfang; sie wissen, daß die Fortschrittspartei für die Uebermacht des Großkapitals tämpft und daß die Berl. 8tg. im Schlepptau dieser Partei schwimmt, und nur deshalb fich so arbeiterfreundlich geberdet, weil sie für das nächste Quartal das Abonnementsgeld der Arbeiter braucht! Aber lettere werden fein, im Grunde seines Herzens arbeiterfeindliches Blatt unterstügen!
Die Sprache des Kindes.
( Vortrag des Herrn Direktor Schäfer zu Altona .) Ausgehend von dem Ausspruche Goethe's : Wenn die Kinder Alles hielten, was fte versprechen, dann hätten wir lauter Genies", bei welchem Ausspruche nur an die Kinder im Alter von 2-4 Jabren gedacht sein könne, zeichnete der Vors tragende ein intereffantes Bild des geistigen Entwickelungs. ganges der Kinder auf dieser ersten Stufe des Lebens, wies nach, wie der in die Seele des Kindes gelegte Reim unter der pflegenden Mutterhand zur herrlichsten Entwickelung gelangt, mit anderen Worten, wie das Kind die Sprache gewinnt.
Allerdings ist das Warum des Warum dem menschlichen Geiste verborgen, allein die Beobachtung der äußeren Erschei nungen, die Eikenntniß ihrer Ordnung und Gesetzmäßigkeit, gestattet ein Eindringen in das hinter den äußeren Erschei nungen liegende Wesen. Wie die Philosophie schon in alter Beit nach dem Busammenhang der Sprache und des Ge Dantens geforscht, so hat die Sprachforschung der neueren Zeit hier Aufschluß über die Entstehung der Sprache gesucht, der Arzt hat die in der Körperlichkeit des Menschen gelegenen Bedingungen der Sprechfähigkeit und Sprechstörung verfolgt und der Pädagog bat all' Diese Dinge zusammengefaßt, um aus ihnen Gefeße für die sprachliche Bildung des Kindes zu schöpfen.
Um ein witliches Bild der Sprache, mithin des Ausdrucks einer in der Menschenseele gelegten Geifteskraft, der Vernunft,
Rundschrift mit einem Schnörkel, Leichen Amt" geschrieben, vor Augen. Aber ich verstand meine Sache gründlich, ich erledigte meine Geschäfte im Nu und beschäftigte mich die übrige Zeit mit den Rebuffen der Monde Jalustré". Es war meine starke Seite, ich schickte regelmäßig die Lösung ein und hatte die Freude, meinen Namen im Blatt zu quemines" und den" Stammgästen des Kaffee de l'Europe in Pithivier". Die Beit, welche ich im Ministerium zu brachte, war ein Opfer, welches der Broderwerb erforderte. Mein Leben begann eigentlich erst um vier Uhr, wenn ich, nachdem ich mir die Hände gewaschen und meinen Ueber ärmel aus altem Alpakka angehängt hatte, davonging, mit hem Stock rythmisch auf den Boden flopfend, über den Boulevard des Invalides und den Boulevard Montparnasse, nach dem entfernten Quartier, wo ich wohnte.
Namentlich an Sommerabenden war es ganz charmant. Die schrägen Sonnenstrahlen vergoldeten die alten Bäume, die, welche man während der furchtbaren Belagerung ge fällt und durch dumme Platanen ersetzt hat mit Platten, welche das Ansehen von eisernen Schuhreinigern haben. Die Bäume von damals waren gute alte Ulmen, gute alte Linden, gute alte Raftanienbäume, die langsam, in voller Erde, noch aus dem alten Frankreich stammen, aus jenen Tagen, wo man geduldig war, wo man das Solide liebte, wo man die nöthige Zeit darauf verwandte, um jenen Tagen, wo man geduldig war, wo man das Solide einen Baum zu pflanzen, ein Inftitut zu begründen. Wie gut es that, unter den robusten Zweigen unter dem dichten Funken besprühte, zu marſchiren! Vor der Gare de l'Ouest Laubwert, welches die untergehende Sonne mit warmen Fenster, im Entresol bes kleinen Restaurant, und ich
weife
des
Halt! Der Garçon hatte mir meinen Tisch reservirt, am bie amüfirte mich damit, rud speiste langfam, herauskommenden Paffagiere Versailler Buges zu betrachten, die beiden Artilleristen mit dem flammendrothen Busch am Czato in ihren schwerfälligen lebernen Hosen, mit der Hand die Säbelscheide hochhaltend, bie fehr ermüdeten Riebespaare, welche große Badete Felt blumen mit heimbrachten, und den alten graubärtigen Bos tanifer, in verstaubten Gamaschen und Strohhut mit der grünen Blechtrommel, welche auf seinem Stücken schaukelt. Gegen Abend trant ich meine" demi- tasse", im Rühlen sipend, vor einem Café. Dann kehrte ich fast immer heim.
II. Jahrgang.
zu gewinnen, hat man sich daher an alle diese verschiedenen Wissenschaften zu wenden.
Warum fann nun das neugeborene Kind, das doch die Sprechfähigkeit leiblich und geistig befigt, nicht sprechen? Die Antwort darauf lautet, weil diefe Sprechfähigkeit der Ent widelung bedarf, che sie zur Sprechfertigkeit wird. Jn leiblicher Beziehung find es zunächst die Werkzeuge, welche nicht oder noch nicht ausgebildet genug vorhanden find, die Lungen, die Luftröhre, der Kehlkopf mit den Stimmbändern, die Mundhöhle mit Bunge, Gaumensegel, Gaumen, Zähne und Lippen. Die Lunge erzeugt den Luftstrom und treibt ihn durch die Stimm bänder, die größere oder geringere Deffnung derselben bewirkt die tieferen oder höheren Töne. Durch Mund, Lippen und Bunge in ihren verschiedenen Stellungen entsteht die große Mannichfaltigkeit der Laute, der Vokale und Konsonanten, die auf die in unserer hochdeutschen Sprache firirte Bahl von 25 Laute nicht beschränkt ist, wie andererseits einzelne unserer Laute anderen Völkern fehlen, z. B. das R den Chinesen.
Daß bei dem fünstlichen Apparat, der zum Sprechen erforderlich ist, die Kinder nicht im Stande find, gehörig zu sprechen, wird son durch die Erwägung nahe gelegt, daß ihnen durch das Fehlen der Zähne die Möglichkeit fehlt, die Bahnlaute hervorzubringen, aber auch die mangelhafte Entwickelung der Athmungsorgane, welche bei der Produktion der Laufe einen so maßgebenden Einfluß üben, behindert die Sprache nicht weniger, als die mangelhafte Ausbildung des Gehörs in der ersten Kindheit. Die Sprachlosigkeit der Taubstummen ist nämlich, um dies als Beweis heranzuziehen, nicht ein Fehler der Sprachorgane, sondern nur eine Folge des ganz fehlenden oder doch mangelhaften Gehörs. Aehnlich ist es bei den Neugeborenen, die Anfangs gar nicht, dann schlecht hören und deren Schwerhörigkeit erst dann aufhört, wenn das bis dahin wagerechte Trommelfell in die gebührende senkrechte Lage ge langt ist. Das Gehör giebt dem Kinde den Anreiz, gehörte Laute nachzuahmen.
Nicht minder wichtig sind aber die geistigen Gründe für die Sprachlosigkeit der Kinder und hier in erster Linie die Gedankenarmuth derselben. Damit das Kind spreche, muß es etwas zu sagen haben, und dies ist erst der Fall, wenn Em pfindungen, Begriffe und Vorstellungen im Kinde entstehen. Der Säuling, der fast den ganzen Tag schläft, hat kaum einen Eindruck von der Außenwelt, der Geist ruht. Nach Verlauf des ersten Vierteljahres, oft auch schon früher, stellt sich als erste Spur des geistigen Lebens das Lächeln, der beseligende Ausdruck des Wohlbehagens, die erste Stufe geistiger Regung ein. Die Entwicklung des Gefichtsfinns ist das weitere Stadium, das für die Ausbildung des Geistes höchst bedeutsam ist, weil jegt eine Fülle von Eindrücken auf das Kind einströmt und den Geist bereichert. Die geschauten Dinge wünscht das Kind zu erfaffen und thunlichst umzugestalten. Noch aber ist es nur eine fleine Welt, welche das Kind beherrscht, ein Kreis, dessen Halbmesser der Arm des Kindes ist. Es regt sich aber in der Seele des Kindes das Verlangen, über diesen engen Kreis hinaus zu gelangen und auch ferner liegende Dinge zu ergreifen, dataus entsteht der Trieb zum Gehen, der liegenden Stimmung folgt die figende, dieser die stehende, bis der erste Gehversuch durch die Anfangs gewährte Unterstügung gelingt. Jede körperliche Thätigkeit steht aber in engfter Wechsel beziehung zu der gei stigen, und namentlich besteht zwischen dem Geben und Sprechenlernen der engste Zusammenhang. Durch die körperliche Entwickelung ist nunmehr die Sprechfähigkeit geschaffen. Zwar auch die Thiere vermögen ihren Empfindungen durch Laute Ausdruck zu verleihen, allein das Wort, das aus dem Gedanken erzeugt, felbst wieder Gedanken und Thaten zeugt, der griechische Logos, der zugleich Vernunft und Sprache umfaßt, ist ihnen versagt. Bei den Kindern ist es aber die teimartig vorhandene Vers nunft, welche, durch die Sinneseindrücke gereizt, den besten Ausdruck sucht und in der Sprache findet. Die Epoche der Spracherlernung umfaßt im Wesentlichen die legte Hälfte des zweiten Lebensjahres, nach dieser Beit erweitert sich schon der Satbau. Die Sprachlaute werden aber im Kindesmunde in einer Reihenfolge hervorgebracht, welche von den Lauten, die mit der geringsten physiologischen Anstrengung hervorgebracht werden, übergeht zu den schwierigeren und bei den schwierig
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Wer mag es jetzt wohl bewohnen, mein hohes Zimmer in der Rue d'Affas? Irgend ein Philister vielleicht, der die Wände durch chromolithographirte Bilder von Politikern verunzirt haben wird. Bu meiner Zeit war es das Zimmer eines Armen parbleu aber nach meinem Geschmac möblirt, das Zimmer eines Stubenhockers, welcher in jeber wahrte. Ich hatte dort meine Flöte, meine Pfeife, einen guten Teppich, einen einen großen Fauteuil mit hoher zu grübeln, und Lehne, so recht bequem, um am Feuer fizend, zu lesen; auf einem Brett die ich auswendig weiß, Montaigne Bücher, welche und La Fontaine und, für die Stunden der Rührung, ben lieben Didens; und rechts und links vom Spiegel meine
schönen Stiche aus„ Coucher de la Mariée" und ben ,.Hasards heureux de l'Escarpolette ". Im Sommer waren meine Morgen kostbar. Ich schlenderte in Hembsärmeln im Bimmer herum, meine erste Pfeife rauchend, deren Dampf mit einem blonden Sonnenstrahl davonwirbelte, und durch das weitgeöffnete Fenster erblickte ich die grünen Boskets des Luxembourg , die Ruppel vom Panthéon und Val- deGrace und Himmelsbläue, viel Himmelsbläue; und die schmiegsamen Schwalben flogen immerwährend hin und her, höchst erbaut von mir, und zwitscherten mir ihr Piep, piep" zu, das ganz wie Guten Morgen" klang. Aber die Abende waren noch füßer, die Stern- Abende, an denen ich, wenn ich zwei oder drei Seiten gelesen und auf meiner Flöte ein Stückchen von Mozart gespielt hatte, mit den Ellenbogen aufgeftüßt, die Herrlichkeiten des Bobiacus ans
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ftaunte und den abgerissen herüberschallenden Walzerklängen herübertrug.
aus dem Bullier- Lokal lauschte, welche der Wind zu mir aber es fehlte etwas,
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Ja, alles das war sehr schön eine Frau! In meiner Eristenz hatten die Unterröde noch teine Rolle gespielt. Ich hatte genug an den kleinen Modiftinnen, welche mon beim Herauskommen aus dem Magazin erwartet, welche man begleitet, deren Geschichten man mitanhört, zuweilen ein„ Sicherlich!" oder„ Ah, sehr wahr"
dazwischen werfend, und die sich ihre Stiefel mit einer Haarnadel wieder zuknöpfen! Aber unkluger Weise mußte ich nun gerade das einem Rollegen anvertrauen ich hätte mich vor diesem Schlingel vorsehen sollen; es war ein praktischer Mensch, welcher zu seinem Vergnügen und
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