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wesentliche bauliche Veränderunoen auf dem Rasernengrundstück oder gar eine Verlegung der Kaserne nach einer anderen Stelle in absehbarer Beit nicht vorzunehmen gedenkt. Da nun auf ber anderen, der Kaserne gegenüberliegenden Seite der Alexander Straße fich mehrere Neubauten befinden, so würde die Fest­fegung einer neuen Fluchtlinie für diese Grundstücke in abseh­barer Belt ebenfalls praktisch bedeutungslos sein.

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Gebrüder Riedel, Don welchen bie Verwandten und die Geschäftsfreunde des Verstorbenen niemals etwas gehört hatten, in fträflichen Beziehungen zu 3. gestanden und möglicher Weise den Selbstmord des 3. veranlaßt baben. Bebufs Ermittelung und Ergreifung der beiden Brüder ließ Die Kriminalpolizei fortgesezt das Haus, in welchem 3. ver ftorben war, beobachten, um die Gesuchten, falls fie fich in diesem Hause wieder einfinden sollten, bebufs Cintasfirung des Restes von 10 M., welche ihnen 3. noch schuldete, sofort zu ergreifen. Gestern stellte sich auch ein junger Mann in dem erwähnten Hause ein, und er flopfte an der verschlossenen Wohnung des Verstorbenen. Er wurde festgenommen und zur Wache gebracht, woselbst er als der bereits vorbestrafte Arbeiter" Friedrich rekognoszirt wurde. Nach dem Kriminal Kommiffariat gebracht, räumte er daselbst bei seiner Verneh mung folgendes ein: Er war vor einiger Beit mit 3. bekannt geworden und hatte von den widernatürlichen Neigungen desselben Kenntniß erlangt. Am 9. b. M. be

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gemeinsam in ein Schantlokal, woselbit fich zu ihnen der mit Friedrich befreundete Arbeiter" Rosenberg gefellte. Fries drich und Rosenberg stellten daselbst an 3. das Verlangen, ihnen 30 M. zu geben, widrigenfalls fte ihn wegen eines Sittlichkeitsvergebens zur Anzeige bringen würden. 3, durch diese Drohungen in Furcht versezt, gab den beiden jungen Leuten, die sich ihm gegenüber als Gebrüder Riedel bezeichnet batten, 20 M. und er versprach ihnen den Rest von 10 Mart am 24. d. M. zu zahlen. Auf den Wunsch des 3. stellten die Burschen ihm die nach seinem Tode vorgefundene Quittung aus. Am folgenden Tage wurde, wie oben erzählt, 3. in seiner Wohnung erhängt vorgefunden und wahrscheinlich hat er aus Besorgniß, die beiden Erpresser könnten ihre Drohung, ihn zu denunziren, zur Ausführung bringen, fich das Leben genommen. Die beiden Arbeiter" Friedrich und Rosenberg find wegen Erpressung gestern zur Haft gebracht worden.

Stehler und Hehler festgenommen. Eine Spizbuben bande, welche den Lederdiebstahl en gros zu ihrer Spezialität gemacht und vor drei bis vier Wochen in der Dorotheen Neuen Friedrich- und Inselstraße bezügliche Einbruchsvifiten abgeftattet hatte, bei denen ihr eine Beute im Gesammtwerthe, von nahe an 10 000 M. in die Hände fiel, ist im Laufe der vorigen Woche durch den Kriminal Kommissar Braun ermittelt und verhaftet worden. Es find fünf Spizbuben, die fich jetzt hinter Schloß und Riegel befinden. Der Umsicht des Kriminal­Kommissars Grüßmacher ist es nun auch gelungen, den Hehlern auf die Spur au tommen und dieselben mitsammt dem ge­stohlenen Gut abzufaffen. Das B. T." erfährt hierüber folgegnete Friedrich dem 3. und beibe begaben sich gende intereffante Details: Am Freitag v. W. Nachmittags famen zwei junge Männer, welche auf einem Handwagen drei Sohlenlederhäute mit fich führten, zu dem Schuhmachermeister W. in der Keibelstraße und boten demselben die Lederhäute aum Kaufe an. W. erklärte ihnen jedoch, daß er das Leder nicht selbst laufen könne, ihnen aber einen Abnehmer nach weisen würde, und bestellte die jungen Männer zu diesem 3wed um Buntt 8 Uhr Abends nach der Brunnen- und Veteranenstraßen- Ede. Dort fanden sich die beiden Leute mit threm Handwagen auch pünktlich ein, und der fte daselbst bereits erwartende Schuhmacher W. führte fte nach der Brunnenstraße Nr. 7 zu dem dort in der ersten Etage des Seitenflügels auf dem Hinterhofe wohnhaften Schuhmachermeister H., der sich auch bereit erklärte, die Sohlenleder zu laufen und über den Breis von 15 Mart für jede Haut die einen reellen Werth von 60 bis 70 Mart hat bald handelseins wurde. Nachdem die Verkäufer die drei Häute in die Wohnung ge bracht hatten, begaben sie sich in Begleitung des H. und des W. n ch einer an der Elsaffer- und Rosenthalerstraßen- Ecke ge­legenen Deftillation, woselbst die Zahlung erfolgte. Von den empfangenen 45 Mt. erhielt der Schuhmachermeister W. von ben Verläufern 5 Mt. als Vermittelungsgebühr. Während Räufer und Berläufer fich zu fernerer Geschäftsverbindung gegenseitig empfahlen und im Begriff waren, die Destillation au verlaffen, tauchten plößlich unter Führung des Kr minal­tommiffars Brügmacher mehrere Polizeibeamte auf, welche die beiden Schuhmachermeister H. und W. festnahmen und nach dem Moltenmarkt transportirten. Dieselben waren nämlich in eine von der Polizei geschickt gestellte Falle gegangen; denn Die beiden jungen Leute, welche die Lederhäute zunächst dem der Hehlerei bereits verdächtigen H. angeboten hatten, find Vigilanten, während die drei Sohlenleder von dem in der Dorotheenstraße bestohlenen Lederhändler zu dem polizeilichen Manöver hergeliehen worden waren. Polizeibeamte waren die ganze Zeit über den beiden Vigilanten mit dem Handwagen unbemerkt gefolgt und hatten die Klappe zugemacht, als die beiden Hehler in der Falle saßen. Bei einer noch in derselben Nacht in der H.'schen Wohnung in der Brunnenstraße vorges nommenen polizeilichen Durchsuchung wurde noch ein so großer Theil des aus jenen drei Einbruchsdiebstählen herrührenden gestohlenen Gutes vorgefunden, daß zur Uebeiführung desselben nach dem Moltenmarkt ein großer Rollwagen nöthig war.

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N. Eine höchft unerquidliche Nachtszene spielte sich in Zwei jener ber vergangenen Nacht in der Auguftstraße ab. der Halbwelt angehörige Damen waren mit Paffanten oben genannter Straße in Wortwechsel gerathen, welcher bald in Thätlichkeit überging und zwar schlugen dieselben mit ihren Schirmen auf die Herren ein. Durch den Lärm eilten auch bald die Beschüßer jener Dirnen herbei, und nahm nun die Schlägerei derartige Dimensionen an, daß polizeiliche Hilfe requirirt werden mußte. Mehrere der Hauptexzedenten wurden verhaftet und zur nächsten Woche transportirt.

a. Ein Diebesbild aus der Großstadt. Der Handels mann 8. in ber Anklamerstraße war am 10. b. M. in seiner Wohnung erhängt aufgefunden worden. 3. hatte sich mittelst eines am Betiständer befestigten seidenen Halstuchs in Inteender Stellung erwürgt. Dieser Selbstmord des ziemlich gut fituirten Mannes erregte in der Nachbarschaft großes Befremden, da B. teine Aufzeichnungen über den Grund zu seiner That hinter laffen hatte und auch in sonstiger Weise eine Ursache nicht er mittelt werden konnte. 3. war nicht verheirathet, hatte auch fonft teinen Anbang und bewohnte seine Wohnung ganz allein. Bei einer sorgfältigen Durchsung der Wohnung wurde daselbst ein Stüd Papier vorgefunden, worauf unter dem 9. b. Mts. mit Bleistift über den Empfang von 20 M. quittirt war, mit der Angabe, daß noch ein Rest von 10 M. zu zahlen sei. Diese Quittung war mit dem Namen Gebrüder Riedel" unterzeichnet. Da nun über den Verstorbenen seit längerer Beit bas Gerücht verbreitet war, daß er widernatürlichen Leidenschaften fröhnte, so wurde vermuthet, Daß die daß

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meines Salons- o, bu mein hübscher Rutut aus dem Schwarzwald , der du so munter die Stunden der Freiheit in meinem Zimmer in der Rue d'Affas verkündetest- die Pendule meines Salons ist ein scheußlicher Marmorblod in der Farbe eines Italienischen Käses. Schon seit langer Beit sind meine galanten, liebenswürdigen Stiche nach Baudrin und Fragonard als indezent in einen dunklen Korribor verbannt worden und düstere Bilder nach Delaroche ein Geschent meines Schwiegervaters Jane Gray vor dem verhängnißvollen Blod, neben dem Henker, welcher weint, und Lord Strafford, welcher die Hand durch die eisernen Gitterstäbe seines Gefängnisses fireďt entstellen in prätentiösen Rahmen die Wände meines Appartements. Meine Nächte sind nicht immer fehr gut, wenn ich zum Diner etwas Schwerverdauliches gegeffen habe, so verfolgen mich Jane Gray und Lord träume, daß ich Strafford mit Alpbrücken, und ich träume, daß ich gezwungen bin, meiner Frau den Kopf vom Rumpf zu trennen, oder vor einer Luke niederzuknien, durch welche mir mein Schwiegervater seine Hand zum Ruffe reicht Der Grausame hat uns übrigens gezwungen, in unserem Schlafzimmer seine bedeutend vergrößerte Pho tographie mit den Abzeichen des Freimaurerthums auf­Juhängen

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N. Zwet Unglücksfälle, die beide mit schweren Ver legungen verbunden und die auch sonst eine gewisse Aehnlich feit unter einander haben, werden uns vom 24. d. M. gemeldet. Der erstere trug sich am Nachmittag auf einem Neubau in der Fruchtstraße 40, und zwar in der Weise zu, daß dem auf dem Bauplay beschäftigten Bimmergesellen Heinrich Quolle ein schweres Stemmeisen aus einer ziemlich beträchtlichen Höhe mit der scharfen Schneide gerade ins Geficht fiel. Der heftig blutende Qu., der anscheinend einen Backenknochenbruch davon­getragen, mußte sofort nach dem Allgemeinen städtischen Kranken­hause im Friedrichshain geschafft werden. Der zweite Un­glüdsfall ereignete fich am Abend vor dem Hause Landsberger ftraße 109. Ein aus der 3. Etage herabfallender Blumentopf traf einen vorübergehenden Schultnaben so unglücklich auf den Kopf, daß das Kind blutüberströmt zusammenbrach. Der Knabe mußte sofort nach der in der Blumenstraße belegenen Sanitäts wache geschafft werden, wo ihm ein Nothverband angelegt wache geschafft werden, wo ihm ein Nothverband angelegt wurde. Der legte Unglücksfall soll dadurch herbeigeführt sein, daß ein Dienstmädchen beim Reinigen der Fenster den Blumen­topf berabgestoßen hat.

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Polizei- Bericht. Am 23. b. M. Abends sprang ein Mann in selbstmörderischer Abficht am Rottbuser Ufer in den Landwehrkanal, wurde jedoch, ohne Schaden genommen zu Um haben, herausgezogen und nach Bethanien gebracht. dieselbe Beit wurde ein Mann in der Frankfurter Allen von einem Pferdebahnwagen gestreift und zur Erde geworfen und erlitt dabei mehrere, anscheinend jedoch nur leichte Verlegungen am Kopfe, Rüden und Knie. Er wurde nach dem städtischen Krankenhause im Friedrichshain gebracht und nach Anlegung eines Verbandes nach seiner Wohnung entlassen.- Am 24. d. M. früh sprang ein Dienstmädchen in selbstmörderischer Absicht un­weit der Potsdamerbrücke in den Landwehr- Kanal, wurde jedoch noch lebend aus dem Waffer gezogen und nach dem Elisabeth­Krankenhause gebracht. Krankenhause gebracht. Um dieselbe Zeit fiel der Kutscher Minner auf dem Hofe der Schwarzkopf'schen Fabrik, Acker­straße 96, von seinem Arbeitswagen herab, wurde überfahren und erlitt dadurch eine lebensgefährliche Verlegung der Wirbel­säule und eine Quetschung am Kopfe. Er mußte nach dem Lazarus Krankenhause gebracht werden. Am Vormittage des selben Tages wurde der auf einem am Holsteiner Ufer liegen­ben Kahn beschäftigte Steuermann Mattey beim Ausheben des Maftbaumes von demselben getroffen und ihm der Unterschentel völlig zerschmettert. Matten wurde nach dem städtischen Kranien­hause in Moabit gebracht. Am Abend deffelben Tages fiel ein Herr auf dem Bürgersteige am Kupfergraben in Folge Ausgleitens zur Erde und brach dabei den rechten Unterschentel. Er wurde auf seinen Wunsch nach dem Augusta- Hospital ge­bracht.

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Gerichts- Zeitung.

Die Vertauschung eines Filzhutes führte den bisher völlig unbescholtenen 50 Jahr alten Schneidermeister Wilhelm Babel unter der Anklage des Diebstahls vor die Schranken der 93. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts. Der Angeklagte, dem an einem Abend im November v. J. in einem Restaurations­Totale scherzweise sein Bylinderbut aufgetrieben worden ist, batte von dem Wirth desselben als einstweiligen Ersatz einen Filshut erhalten und in demselben seine Adreßkarte befestigt. Am Abend des 24. November pr. besuchte er mit diesem but das Kaiser'sche Bierlo al und ergriff bei seinem Nachbause­gange einen fremden Hut. Der Angeklagte behauptet, daß das Futter dieses Hutes herausgetrennt war und daß er zu dem Swede, das ihm nicht einmal gehörende vertauschte Exemplar wieder au erlangen, seinen Namen in die innere Hutfläche mehr­mals geschrieben habe. Herr Schne, dem der Hut an jenem Abend im Kaiser'schen Lotal vertauscht worden war, fand an deffen Stelle den mit der Karte des Angeklagten, wodurch er Schye befundet nun, daß auch die Adresse deffelben erfuhr. der Angeklagte bei seinem Erscheinen ihm sofort die Thür gewiesen babe, so dag er gezwungen war, die Hilfe der Polizei in An­spruch zu nehmen, während der Angeklagte behauptet, daß er Dem Beugen den vertauschten Hut sofort vorgezeigt hatte, wo rauf dieser ihm vorwarf, das Futter aus dem Hut herausge riffen zu haben. Dies veranlaßte ihn zu der Annahme, daß der vertauschte Hut nicht der des Herrn Schye sein tönne. Auf dem Polizeibureau seien alsdann die Hüte getauscht wor ben. Da der Beuge mit Bestimmtheit den vom Angeklagten mitgenommenen Hut als den seinen refognoszirt, nahm der Ge­richtshof an, daß ihn der Angeklagte fich rechtswidrig aneignen wollte, und verurtheilte ihn deshalb wegenUnterschlagung zu einer Woche Gefängniß.

Daß man sich von einem Dienstmann bei Ertheilung eines Auftrages stets eine Matte geben lassen muß, wenn man fich vor Schaden sichern will, lehrte die Verhandlung einer An­flage wegen Unterschlagung welche gestern gegen den Arbeiter" Gottlieb Gustav Schröder vor der 93. Abtheilung des hiesigen Schöffengerichts verhandelt wurde. Der ingeklagte war früher Dienstmann und bewegte sich auch nach seiner Entlassung auf den Straßen Berlins in seiner Dienstmannsuniform. Am 16. b. M. trat der Schlächtergeselle Emil Bruhn an ihn mit dem Auftrage heran, ein 20 Markstück zum Rechtsanwalt Thelen zu bringen. Der Angeklagte benugte diese Gelegenheit als gute Beute und verbrauchte diesen Betrag. Auf Grund seines Ge ständnisses verurtheilte ihn der Gerichtshof zu vierzehn Tagen Gefängniß.

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mehreren Werkstätten stattgefunden haben, auf den vor vier Wochen gefaßten Beschluß hin, welchem zufolge in der Belt turz vor Durchführung der Minimaltarife nur solche Arbeits einstellungen, die durch Lobna bzüge veranlaßt find, nicht aber solche, mit denen Lohnerhöhungen bezwedt werden, unter stügt werden sollen, und auf den Umstand, daß durch ein felbstständiges Borgehen einzelner Werkstätten die dem Swed entsprechende Leitung der Lohnbewegung durch die Lohnkommission erschwert oder gar unmöglich gemacht werde. Die Lohntommiffton habe sich schlüffig gemacht, erst nach Dftern in allen Werkstätten gleichzeitig die Minimalrarife zur Geltung zu bringen. Im Interesse der Gesammtheit sei es zu empfehlen, daß bis dahin keine Werkstätte hier vereinzelt höhere Lohnforderungen Durchzusehen fuche. Bum zweiten Punkt der Tagesordnung: Die Sonn tags und Ueberarbeitszeit in den sogenannten besseren Werkstätten, speziell in der von Pohl, Dranienftr. 22" gaben zwei Rollegen aus der Pohl'schen Werkstatt die Er klärung ab, daß nur ausnahmsweise, um kontraktlich bis zu einem bestimmten Termin zu liefernde Arbeit fertig zu stellen, einige Kollegen einmal 14 Tage in den Feierstunden und Sonntags gearbeitet hätten. Von anderen Rednern wurden noch andere bessere" Werkstätten nambaft gemacht, in benen gleichfalls die normale Arbeitszeit nicht strenge innne gehalten wird. Mehrere Redner wiesen darauf hin, daß die Kollegen in den besseren Werkstätten" vorzugsweise fich ver pflichtet fühlen müßten, mit gutem Beispiel voranzus gehen und auch ausnahmsweise nicht von dem abzuweichen, was als nothwendig für das Gesammt intereffe erkannt worden ist. Es wurde Dann das Unterstüßungsgesuch eines aus der F. Vogt'schen Wert ftätte hinausgemaßregelten Kollegen einstimmig bewilligt. In Bezug auf den Antrag der Bauanschläger, daß die Lohn- Kom mission der Tischler die zur Unterstüßung eines Streits vom Vereine der Bauanschläger gegebenen 100 Mt. jest zurückgeben möge, nahm ein Mitglied des Vorstands des Vereins der Bauanschläger, Herr Niemann, das Wort, um den Antrag als einen gerechtfertigten darzustellen. Nach kurzer Distuffton ging die Versammlung, wie es vorher die Lohnkommission schon ge= than, über den Antrag zur Tagesordnung über.

Im Arbeiter- Bezirksverein für den Often Berlins , welcher am Dienstag, den 24. März, in Keller's Lokal, Andreass straße 21, seine Versammlung abhielt, referirte der Schriftsteller H. Land über des Bolles Kunstgenüffe". Buerst wies der Bortragende auf den Unterschied in der Wirkung der lörper lichen und geistigen Genüffe hin. Der förperliche Genuß hinter läßt nach augenblicklicher Befriedigung ein Gefühl des Ekels, während der geistige Genuß stets ein Glücksgefühl hinterlägt. Einen geistigen Genuß lann man nur in der Kunst finden, die ein veredelnder Spiegel des Lebens ist und Trost und Ver geffenheit spendet. Der Kunstgenuß ist das Einwirten eines Kunstwertes auf die Seele. Redner ging dann auf die Kunst genüffe über, die dem Volle geboten werden. Die schönen, ebenmäßigen Schöpfungen der antiken Bildhauerkunft wirken burch ihre Einfachheit und den Ausdruck der Lebensfreude auf den Geift. Doch sind diese Werte nicht ohne Kenntniß der Mythologie verständlich, die deshalb in den Volksschulen ge lehrt werden sollte. Die Malerei bietet dem Arbeiter eine Art Naturgenuk, indem fie ihm Gegenden Die nie sein Auge schauen wird vorführt. Sowohl Die Werte der Malerei wie der Bildhauerkunst findet man in den Museen, die aber nicht dem Manne des Voltes zugänglich find, da fie am Sonntage, dem einzigen freien Tage, den er hat, nur am Vormittage geöffnet find. Den braucht Der Arbeiter zur Erholung und am Nachmittag, wo er seinem Geist Genüffe zeigen will, find eben die Museen geschlossen. Die Mufit wird vom Volle sehr gepflegt. Jeder pfeift und fingt bei der Arbeit und beim Bier. Die höhere, tlafftiche Muftt soll das Gemüth des Menschen von Qualen und Schmerzen befreien und ihn über das Elend der Welt erheben. Dieses Trostes dürfen die Arbeiter fich nicht enthalten, sondern auch ihn in Konzerten genießen. Die höchste Kunstgattung, die ohne Material schafft, ist die Poefte, von deren Unter abtheilungen die Lyrit den Menschen in seine eigene Seele führt; der Roman das Epos den Menschen in ihm sonst ganz unbefanate Gesellschaftstlaffen der Gegenwart und Ver gangenheit versett; während ihm im Drama handelnde Personen vorgeführt werden. Der Roman muß dem Volle durch große Boltsbibliotheken zugänglicher gemacht werden, das Drama ist ihm zur Seit durch hohe Eintrittspreise perschlossen. Ein wahres Voltstheater, das bis jetzt noch fehlt, muß 6-8000 Buschauer faffen tönnen und bei ganz geringem Eintrittspreis vorzügliche Darstellungen bieten. Man soll nicht einwerfen, daß das Voll gebildet sein muß, um die Kunst verstehen zu fönnen. Die Kunst ist durch sich selbst verständlich und man braucht zum Kunstgenuß nur Intereffe. Intereffe hat aber der Boltsgeist, der nach Schönheit strebt und ringt. Daß die Runstwerke vom Bolte gut verstanden werden, zeigt sich darin, daß die Volks lieber und Voltsdichtungen das Beste der Literatur find. Bum Schluß seines Vortrages resümirte sich Herr Land dahin: Die Kunst ist Troft für alle Menschen. Es ist wahr, daß jezt für den Arbeiter dringlichere Fragen zu behandeln find als die über den Kunstgenuß. Aber darüber find ja alle Parteien einig, daß geholfen werden muß. Ist auch Hilfe beffer als Troft, so ist doch auch Troft nicht zu verachten. Die Kunst

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als wahre Trösterin wendet sich an diejenigen, die des Trostes bedürfen. An der Diskussion, die sich an den mit Beifall auf genommenen Vortrag anschloß, nahmen die Herren Berndt, Flatom, Vogt u. A. Theil. Es wurde dann ein Antrag des Vorstandes wegen Unterstügung eines bedürftigen Vereins mitgliedes angenommen und darauf die Versammlung ges schloffen.

hfs. In der öffentlichen Versammlung der Drechsler, Knopfarbeiter und Berufsgenossen am 23. d. Mts. im Louisen städtischen Concertbaus" referirte sunächft der Bor­figende Herr Jul. Müller über die Aufgaben des neuen Bereins b. b. des unlängst gegründeten, a chvereins berDrechsler, Knopfarbeiter und verwandten Berufsgenossen", dem, wie mitgetheilt wurde, bereits über 200 Mitglieder beigetreten find. Aus den vom Referen ten näher erläuterten Aufgaben des Vereins heben wir nament lich hervor die mit allen geseglichen Mitteln zu erstrebende Befestigung des Bandes der Solidarität durch: Gründung einer Unterstügungskaffe für unverschuldet Arbeitslose, regel mäßige Beisteuerung zum Generalfonds für Streitfälle, Arbeits­nachweis, Rechtsschus, Bekämpfung der Frauen und Kinder arbett, Regelung des Lehrlingswesens, Bekämpfung der Ueber produktion, Abschaffung der Sonntagsarbeit, Regelung der Löhne und der Dauer des Arbeitstages, Erstrebung der Rege lung der industriellen Buchthausarbeit respektive deren Ein schränkung, Bekämpfung des noch herrschenden exklusiven Kasten resp. Branchen- Geiftes, Förderung der geistigen und technischen Interessen der Berufsgenossen durch Vorträge, Schaffung einer Bibliothek 2c.- hieran schloß, fich die Wahl des provisorischen Borstandes des neuen Fachvereins. Dieselbe fiel auf die Herren Jul Müller und bun aum ersten und zweiten Borfigen­den, Fischer und Weisflud zum ersten und zweiten Schriftführer, Mönch und Schrader zum ersten und zweiten Kafftrer. In Erledigung des zweiten Bunktes der Tagesord nung theilte der genannte Referent mit, daß in jüngster Beit vielfache Maßregelungen resp. unmotivirte Entlassungen aus der Arbeit gegen solche Arbeiter inszenirt wurden, welche fich an der Drganisation betheiligt hatten und daß daher die Be rufsgenoñen doppelt Ursache haben, fich möglichst zahlreich gegen Die Koalition der Fabrikanten zusammenzuschaaren. Die Bahl

Das ist mein Leben! Und alles das, weil das Blut mir zu Ropfe gestiegen ist, in dem Augenblick, wo Adelaide meine Frau heißt nämlich Adelaide die auf dem Tischtuch liegenden Brodkrümchen fortgefegt hat, und, wie mein Bebauern ewig zu erneuern, macht meine Frau alle Sonntag Abend nach dem Diner bei den Schwiegereltern, wenn man das Dessert aufgetragen hat und ich, durch den Modell- Bart meines Schwiegervaters faszinirt, an die langweilige Heimkehr in regnerischer Nacht dente, mit den Kindern, die zu schwer zum Tragen sind und mit dem endlosen Warten in den Dmnibus Bureaug - wie ehemals, im Glauben, bei mir angenehme Erinnerungen wachzurufen- die Runde um den Tisch und zeigt mir lächelnd die Krümelbürste, deren frumme Form mich in trauriger Weise an das letzte Biertel unseres seit langer Zeit dahingegangenen Honig- Tischler, die am Dienstag, Alte Jakobftr. 37, unter sehr zahl der Streifenden in der Behmer'schen Fabrit beträgt noch 78. monds gemahnt.

Vereine und Versammlungen.

hr. In der Werkstatt- Delegirten- Versammlung der reicher Betheiligung stattfand, wies Herr G. Rödel in Betreff Der Arbeitseinstellungen, welche in den legten Wochen in

hfs. Im Verein zur Wahrung der Interessen der Tapezirer bielt am Montag Abend in den Gratweil'schen